Nach zwei Spielen liegen Dänemark und Slowenien in der EM-Gruppe C gleichauf – sogar in der Fairplay-Wertung. Über Deutschlands Achtelfinalgegner könnte damit erst in den Tiefen der Regularien entschieden werden.
![Gleichstand auf allen Ebenen: Sloweniens Benjamin Sesko (li.) und Dänemarks Christian Eriksen.](https://sportblogg.net/wp-content/uploads/2024/06/39e82c98-7e3c-4983-b0a2-b7615b83300e.jpeg)
Gleichstand auf allen Ebenen: Sloweniens Benjamin Sesko (li.) und Dänemarks Christian Eriksen.
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Dass die deutsche Nationalmannschaft ihr Achtelfinale bei der Heim-EM am Samstag gegen den Zweitplatzierten der Gruppe C bestreiten wird, steht seit Sonntagabend fest. Noch nicht klar ist, wer dieser Gruppenzweite sein wird. Alle vier Teams der Gruppe C – England, Dänemark, Slowenien und Serbien – können rechnerisch noch auf dem zweiten Platz landen.
Besonders unvorhersehbar macht die Situation, dass Dänemark und Slowenien momentan mit jeweils zwei Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz liegen. Da sich die beiden Teams im direkten Vergleich am ersten Spieltag mit einem 1:1-Remis trennten, kann auch dieser normalerweise bei Punktgleichheit angewendete Faktor nicht entscheiden. Es würde die Tordifferenz herangezogen werden – doch auch da liegen beide Teams nach zwei Spielen bei 2:2.
Bei gleicher Tordifferenz entscheidet zunächst die Anzahl der geschossenen Tore. Spielt die eine Mannschaft also beispielsweise heute Abend 1:1 und die andere 0:0, hat die Nation die Nase vorne, die 1:1 gespielt hat. Aber was, wenn Dänemark und Slowenien ihr abschließendes Gruppenspiel am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem exakt gleichen Ergebnis beenden? Die ersten ausschlaggebenden Metriken wären dann bei beiden Teams identisch. Es müsste laut UEFA-Regularien die Fairplay-Wertung herangezogen werden.
Enden beide Spiele zum Beispiel 1:1, wäre England Gruppensieger und die Fairplay-Wertung entscheidet, wer Gruppenzweiter (und damit Deutschland-Gegner) und wer Gruppendritter wird. Sollten beide Teams mit demselben Ergebnis gewinnen (zum Beispiel beide gewinnen 1:0), würde sich durch die Fairplay-Wertung entscheiden, wer Gruppensieger wird und wer als Gruppenzweiter auf das DFB-Team trifft. Selbst wenn beide Teams ihr Spiel mit dem identischen Ergebnis verlieren (zum Beispiel beide 0:1), könnte das noch Relevanz haben, denn dann würde sich zwischen Slowenien und Dänemark entscheiden, wer als Gruppendritter noch eine minimale Chance aufs Achtelfinale hat.
Nun wird es allerdings kurios: Slowenien und Dänemark sind nach zwei Spielen auch in der Fairplay-Wertung gleichauf. Beide Teams haben in ihren ersten beiden Gruppenspielen vier Gelbe Karten gesammelt, die ein Punkt in der Wertung zählen. Ein Platzverweis – den beide Mannschaften noch nicht erhalten haben – würde mit drei Zählern “bestraft” werden. Enden also nicht nur die beiden Spiele am Dienstagabend mit dem identischen Ergebnis, sondern sammeln Dänemark und Slowenien dabei auch noch genau die gleiche Anzahl an Karten, dann lägen sie auch in der Fairplay-Wertung gleichauf.
Nur bei Deutschland hätte das Los entschieden
Als letzter Punkt in den Regularien ist dafür vorgesehen, dass die bessere Platzierung in der Gesamtwertung der Qualifikationsspiele für die Endrunde entscheidet. Hier liegt Dänemark auf Platz neun, Slowenien nur auf Rang 15. Bei einem Gleichstand auf allen vorangegangenen Ebenen würde demnach Dänemark in der Abschlusstabelle vor Slowenien liegen.
Übrigens: Wäre Deutschland in eine solche Situation gerutscht, hätte auch dieser Faktor nicht herangezogen werden können. Denn als Gastgeber hat die DFB-Elf gar keine Qualifikationsspiele absolviert und hat dementsprechend auch keinen Platz in der entsprechenden Tabelle. In diesem Sonderfall wäre ein Losentscheid der “letzte” Ausweg gewesen. Aber dazu ist es ja nun nicht gekommen.