Trotz des Ausfalls von vier Stammkräften predigt 05-Coach Henriksen vor der Partie in Heidenheim Zuversicht. Auch der lange nicht mehr in der Anfangself berücksichtigte Kapitän zählt nun zu den großen Hoffnungsträgern.
Bo Henriksen legte sich fest: Silvan Widmer wird Phillipp Mwene ersetzen.
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Nadiem Amiri und Brajan Gruda fehlen gelb-gesperrt, Karim Onisiwo verletzt und Phillipp Mwene nach der Roten Karte im jüngsten Heimspiel gegen Köln (1:1). Die Zwei-Spiele-Sperre für den Österreicher mussten die 05er inzwischen akzeptieren. Zwar belegen die TV-Bilder, dass der Feldverweis nach Mwenes Einsteigen gegen Mark Uth deutlich überzogen war.
Dennoch folgte das DFB-Sportgericht dem Kontrollausschuss sowie dem Live-Eindruck von Schiri Benjamin Brand und entschied auf “rohes Spiel”. Nach Prüfung der Rechtslage gingen die Chancen auf einen erfolgreichen Einspruch aus Mainzer Sicht nahe Null. Bedeutet für Sonntag: Kapitän Silvan Widmer rückt erstmals seit dem 1:8 beim FC Bayern am 25. Spieltag, der bislang letzten Niederlage der Rheinhessen, wieder in die Startelf.
Auch Nelson Weiper ist laut Henriksen schon eine Option für die Anfangself
“Unser Kapitän wird vorangehen und absolut heiß sein”, kündigt Trainer Bo Henriksen an, “und ich hoffe, die anderen sind es auch.” Weitere Einsatzgarantien für Profis, die zuletzt außen vor waren, spricht der Fußballlehrer zwar nicht aus. Unabhängig von konkreten Namen fordert er aber eine Trotzreaktion von den betreffenden Akteuren im Sinne des Teams: “Ich bin zuversichtlich, dass die Spieler, die reinkommen, mir zeigen, dass ich falsch gelegen habe, sie vorher nicht zu bringen.” Und damit beweisen, wovon Henriksen nach eigener Aussage vollauf überzeugt ist: “Wir haben eine wirklich gute Gruppe.”
Auf der Doppel-Sechs werden Tom Krauß die besten Chancen als Amiri-Vertreter eingeräumt, im Dreier-Angriff scheint Jae-sung Lee gesetzt. Beide mussten jüngst gegen Köln jeweils wegen Gelb-Sperre pausieren. In Bezug auf den zusätzlich vakanten Platz in der Offensive lässt sich Henriksen nicht in die Karten schauen. “Wir haben verschiedene Optionen”, so der Coach. Positiv äußert er sich dabei über alle, also sowohl Ludovic Ajorque („er trainiert jede Woche gut“) als auch Marco Richter („er hat in den letzten Wochen gut trainiert“) und Nelson Weiper („auch er ist eine Option von Anfang an“). Die Schlüsselfigur im Angriff bleibt für Henriksen jedoch ohnehin Jonny Burkardt: “Mit ihm haben wir einen Torjäger, der sowieso in jedem Spiel on fire ist. Er glaubt immer daran, zu treffen. Diese Überzeugung ist das Entscheidende.”
“Hauptsache, Jonny kommt regelmäßig in die Box. Da ist er einfach sehr, sehr clever.”
Dass Burkardt seit geraumer Zeit als einzige zentrale Spitze glänzt, ist selbstredend auch Henriksen nicht entgangen: “Er hat das sehr, sehr gut gemacht.” Festgelegt sei der 23-Jährige darauf indes nicht. “Er kann verschiedene Rollen spielen – Hauptsache, er kommt regelmäßig in die Box. Denn da ist Jonny einfach sehr, sehr clever und sehr gefährlich.” Darauf wird sich Heidenheim also in jedem Fall schon mal einstellen können. Doch auf die genaue Formation der Mainzer Offensive bis auf weiteres nicht.