Keita zu Olympia? Werder hat kein Problem damit

Naby Keita und Werder Bremen scheint ein Missverständnis sondergleichen zu sein. Seine Zukunft an der Weser ist ungewiss, seine nahe Zukunft liegt offenbar in Paris.

In Bremen auf dem Abstellgleis: Naby Keita.

In Bremen auf dem Abstellgleis: Naby Keita.

IMAGO/Jan Huebner

Noch ist unklar, wie es mit Naby Keita bei Werder Bremen weitergehen wird. Sportlich verlief die abgelaufene Saison alles andere als gut, negativer Höhepunkt war die Suspendierung nach dem 29. Spieltag. Das Ansehen des 29-Jährigen litt enorm, so war der Guineer in der traditionellen Spieler-Umfrage des kicker laut seinen Bundesliga-Kollegen der Feldspieler, der sportlich am meisten enttäuscht hat. Mit 25,6 Prozent der Stimmen landete er deutlich vor Dortmunds Niklas Süle (13,2 Prozent).

Es scheint nahezu ausgeschlossen, dass er eine Zukunft an der Weser hat. Final entschieden ist aber noch nichts. Eine Bühne, um sich ins Schaufenster zu stellen, wird Keita nun aber womöglich in Paris erhalten. Wie die Bild berichtet, wurde der 29-Jährige ins vorläufige Aufgebot Guineas für die Olympischen Spiele berufen – der Bremer würde in der U 23 als einer von drei Spielern, die älter als 23 Jahre sind, mitreisen.

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“Wir freuen uns für Naby und stehen der Teilnahme selbstverständlich nicht im Wege”, wird Werders neuer Geschäftsführer Fußball, Clemens Fritz, zitiert: “Das Turnier ist sicher ein großer Ansporn für ihn, sich zu zeigen. Davon kann er nur profitieren.”

Balsam für die Seele?

Olympisches Fußballturnier

Eine Olympiateilnahme könnte auch Balsam auf die Seele des Mittelfeldspielers sein, denn an der Weser konnte der gescheiterte Königstransfer überhaupt nicht überzeugen. Lediglich vier Spiele, keins über 90 Minuten, stehen für ihn 2023/24 in Bremen zu Buche.

In der Nationalmannschaft kam er beim Afrika-Cup allerdings auch nicht über die Reservistenrolle hinaus – er wurde zweimal ein- und einmal ausgewechselt; das 1:3-Viertelfinalaus gegen die Demokratische Republik Kongo verfolgte er von der Bank aus.

Das olympische Fußball-Turnier startet am 24. Juli und läuft bis zum 9. August. Guinea befindet sich dabei in Gruppe A mit Turnierfavorit Frankreich, den USA und Neuseeland.

Rohr auf Händen getragen – Rückschlag für Guirassy – Salah-Solo rettet Ägypten

Gernot Rohr und Benin ist in der WM-Qualifikation ein besonders süßer Sieg gelungen. Derweil muss Serhou Guirassy um ein Ticket für 2026 bangen, während Ghana und Ägypten auf Kurs bleiben.

Stolzer Moment: Benins Nationaltrainer Gernot Rohr wird nach dem 2:1-Coup über Nigeria gefeiert.

Stolzer Moment: Benins Nationaltrainer Gernot Rohr wird nach dem 2:1-Coup über Nigeria gefeiert.

AFP via Getty Images

Nigeria droht das frühe Aus im Kampf um einen Platz bei der WM 2026 – und ein Ex-Trainer trug am Montag maßgeblich dazu bei: Gernot Rohr, vom nigerianischen Verband im Dezember 2021 nach über fünf Jahren und kurz vor dem Afrika-Cup entlassen, feierte mit der Nationalmannschaft Benins einen umjubelten 2:1-Sieg. Danach wurde der 70 Jahre alte Mannheimer, der seit Februar 2023 im Amt ist, auf Händen getragen. Weil Benins Heimstadion für internationale Spiele nicht zugelassen ist, fand die Partie in Abidjan (Elfenbeinküste) statt.

Der 97. der FIFA-Weltrangliste, der die Partie kurz vor der Halbzeitpause durch die Frankreich-Legionäre Jodel Dossou (FC Sochaux) und Steve Mounié (Stade Brest) drehte, führt die enge Gruppe C mit sieben Punkten aus vier Spielen vorerst sensationell an. Die Nigerianer, die bei der Auslosung im ersten Topf waren und entsprechend als Favorit für die die Gruppe galten, sind dagegen immer noch ohne Sieg und stehen mit nur drei Zählern früh mit dem Rücken zur Wand.

In den neun Sechsergruppen erhalten die jeweiligen Spitzenreiter nach zehn Spieltagen ein Ticket für die auf 48 Teilnehmer erweiterte WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Die vier besten Zweitplatzierten kämpfen im Anschluss noch um den zehnten und letzten Platz, der dem afrikanischen Verband zusteht.

Ägypten dank Salah weiter ungeschlagen – Zwei Dreierpacks in Ghana

In der Gruppe A wird Ägypten bislang seiner Favoritenrolle gerecht, hatte aber am Montag einige Mühe, um den ersten Verfolger Guinea-Bissau auf Distanz zu halten. Erst ein unwiderstehliches Solo von Ikone Mohamed Salah rettete den Gästen ein 1:1. Beide Teams bleiben damit ungeschlagen.

Auch Algerien (2:1 in Uganda) und Ghana (4:3 gegen die Zentralafrikanische Republik) verteidigten in ihren Gruppen die Spitze und steuern damit auf WM-Kurs. Für Ghana schnürte Jordan Ayew von Crystal Palace einen Dreierpack, für die Gäste Louis Mafouta (SC Amiens).

Guirassy verliert mit Guinea gegen Mosambik

In der Algerien-Gruppe G, in der es noch kein Unentschieden gab und jeder schon mindestens einmal verlor, haben noch fünf von sechs Mannschaften realistische Chancen auf das WM-Ticket. Guinea um Bundesliga-Torjäger Serhou Guirassy kassierte nach dem 2:1 in Algerien aber zuhause einen empfindlichen Rückschlag – 0:1 gegen Mosambik – und rutschte mit drei Punkten Rückstand auf Algerien auf den vierten Platz ab.

Auch ohne Guirassy-Tor: Guinea fügt Algerien nächste Enttäuschung bei

Nach dem Vorrunden-Aus beim Afrika-Cup muss Algerien die nächste Enttäuschung hinnehmen. Die Wüstenfüchse verloren gegen Guinea, das trotz Guirassys drittem torlosen WM-Qualifikationsspiels in Serie tabellarisch zu ihnen aufschloss.

Wartet in der WM-Qualifikation weiter auf seinen ersten Treffer: Serhou Guirassy.

Wartet in der WM-Qualifikation weiter auf seinen ersten Treffer: Serhou Guirassy.

IMAGO/ZUMA Wire

Guineas Start in die WM-Qualifikation verlief holprig: Zunächst hatte das Team um Stuttgarts Torjäger Serhou Guirassy Uganda “erst” in der Nachspielzeit bezwungen (2:1), wenige Tage später dann in Botsuana verloren (0:1). Da nur der Gruppenerste sich direkt für die Weltmeisterschaft 2026 qualifiziert, durften die Westafrikaner am 3. Spieltag in Algerien nicht verlieren, wenn der Traum von der ersten WM-Teilnahme nicht schon frühzeitig in weite Ferne rücken sollte.

Dies taten sie auch nicht – im Gegenteil: Die Guineer bezwangen den WM-Halbfinalisten von 2022 dank Treffern von Sylla und Camara. Letztgenannter hatte auch seine Füße beim ersten Tor im Spiel. Nach Camaras abgeblocktem Schuss stand Sylla goldrichtig und staubte zum 1:0 ab (50.). Lange freuen konnten sie sich darüber nicht, weil Balde den Ball – im Anschluss an Benrahmas Lupfer an die Latte – aus kurzer Distanz ins eigene Netz bugsierte (52.).

Nur elf Minuten später sorgte Camara dann mit einem strammen Volleyschuss von der linken Sechzehnerkante für die erneute Führung, die Guinea nicht mehr hergab. Obwohl Guirassy 91 Minuten auf dem Platz mitwirkte, wartet der VfB-Torjäger auch nach seinem dritten WM-Qualifikationsspiel noch auf einen eigenen Treffer.

Algerien wartet noch auf den ersten Pflichtspielsieg 2024

Für die Wüstenfüchse war das 1:2 die nächste bittere Enttäuschung. Nach den drei sieglosen Gruppenpartien beim Afrika-Cup und dem damit verbundenen Aus in der Vorrunde warten die Algerier in diesem Jahr noch auf einen Pflichtspielsieg.

Immerhin führen sie die Qualifikationsgruppe G weiterhin an, nun aber gemeinsam mit Guinea. Beide Mannschaften stehen mit sechs Zählern an der Spitze, wobei am Freitag noch Botsuana, Uganda sowie Mosambik aufschließen können.