Kaiserslautern oder Heidenheim? Einer der beiden Klubs spielt international

Die erste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte ist schon jetzt eine äußerst erfolgreiche. Doch sie könnte für den 1. FC Heidenheim noch gekrönt werden. Oder spuckt ihnen ausgerechnet Zweitligist 1. FC Kaiserslautern in die Suppe?

“Hilfe” aus Leverkusen notwendig: Heidenheims Kulttrainer Frank Schmidt könnte in der kommenden Saison auch auf internationalem Parkett auftauchen.

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In Heidenheim dürfen auch die letzten Superlative ausgepackt werden. Denn der Klub von der Brenz, erst vergangene Saison als Zweitliga-Meister erstmals überhaupt in die Bundesliga aufgestiegen, hat die an diesem Samstag zu Ende gegangene Spielzeit auf Platz acht beendet.

Vereine wie der punktgleiche SV Werder Bremen, der gleich beide Male besiegt worden war, oder auch Freiburg, Wolfsburg, Mainz und Gladbach sind allesamt distanziert worden.

Das wurde nach dem souveränen 4:1-Erfolg an diesem 34. Spieltag gegen den 1. FC Köln, der seinerseits damit endgültig zum siebten Mal aus dem deutschen Oberhaus abgestiegen war, auch gebührend gefeiert. Mit den Fans und mit Feuerwerk. “Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung und das müssen wir auch feiern dürfen”, hatte FCH-Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald schon im Vorfeld angekündigt – ohne Rücksicht auf das Kölner Leid. “Das ist für uns alle eine fantastische Momentaufnahme und am liebsten würden wir den Augenblick festhalten und greifen. Deshalb machen wir auch dieses Fest. Das soll keiner falsch verstehen. Wir hatten es auch überlegt, ob wir das machen sollten, obwohl Köln absteigen könnte. Bei allem Respekt für den FC: er hatte 33 Spieltage Zeit, Punkte zu sammeln.”

Ein vermeintlich kleiner Klub wird dabei sein

Nun gilt es aus Heidenheimer Sicht, noch einen “Spieltag” auf der Couch zu verbringen – und darauf zu hoffen, dass der weiterhin ungeschlagene Meister aus Leverkusen im Berliner Olympiastadion am kommenden Samstag (20 Uhr, LIVE! bei kicker) seiner Favoritenstellung im DFB-Pokal-Finale gegen Traditionsklub Kaiserslautern (Klassenerhalt in Liga zwei gesichert) gerecht wird und den Pott ins Rheinland holt.

Denn dann wäre diese Saison für Heidenheim endgültig gekrönt. Das Team von Kulttrainer Frank Schmidt (50) – seit 2007 als Chef an der Seitenlinie unterwegs – wäre dann sicherer Teil der Conference League (Play-offs).

Heißt im Umkehrschluss aber auch: Sollte Kaiserslautern um den scheidenden Coach Friedhelm Funkel (70) das Wunder schaffen und Xabi Alonsos schier unbesiegbarem Tross tatsächlich die erste Niederlage zufügen, dann wäre der Traditionsklub aus der Pfalz international dabei. Und das sogar eine Liga höher: Denn der Sieger des DFB-Pokals nimmt direkt an der (neuen) Ligaphase zur Europa League mit dann 36 Teams in einer großen Tabelle teil.

Demzufolge gilt, dass ein vermeintlich “kleiner” Verein aus Deutschland international spielen wird – Heidenheim oder Kaiserslautern.

Bundesliga: Wie sieht es allgemein international aus?

Überhaupt wird das deutsche Oberhaus in der kommenden Spielzeit 2024/25 prominent vertreten sein. Im neuen Modus der Champions League etwa werden mindestens fünf Vereine teilnehmen – Meister Leverkusen, Vizemeister Stuttgart, Bayern München, Leipzig und Dortmund. Sollte der BVB außerdem im Londoner Wembley Stadium in zwei Wochen (1. Juni, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) das große Real Madrid besiegen, würde auch noch der Bundesliga-Sechste Eintracht Frankfurt in die Königsklasse rücken.

Ansonsten bestreiten die Hessen ebenfalls den Europa-League-Weg, während Hoffenheim als Siebter ebenfalls vertreten sein wird.

Zum Thema: So läuft die neue Champions League ab 2024/25 – und so die neue Europa League sowie Conference League

Beschlossene Sache: Funkel und FCK trennen sich nach der Saison

Der 1. FC Kaiserslautern und Friedhelm Funkel werden nach der Saison getrennte Wege gehen. Das gaben die Roten Teufel zwei Tage vor dem letzten Punktspiel bekannt.

Friedhelm Funkel wird den FCK nach der Saison verlassen - wie geplant.

Friedhelm Funkel wird den FCK nach der Saison verlassen – wie geplant.

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Ursprünglich war die Zusammenarbeit zwischen Friedhelm Funkel und dem 1. FC Kaiserslautern sowieso nur bis zum Saisonende angelegt gewesen. Doch nachdem der 70-jährige Trainier-Routinier die Roten Teufel einen Spieltag vor Schluss zum direkten Klassenerhalt und darüber hinaus auch noch ins Pokal-Finale geführt hat, wurden nochmal Gespräche geführt. Diese sind nun mit dem Entschluss zu Ende gegangen, sich wie geplant zu trennen. Funkel wird den Betzenberg also nach dem ausstehenden Punktspiel gegen Braunschweig am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) und dem Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen am Samstag, 25. Mai, verlassen.

FCK-Saisonfinale

“Ich möchte mich persönlich und im Namen des gesamten Vereins bei Friedhelm bedanken. Er hat in einer stürmischen Zeit das Ruder übernommen und hat seine Aufgaben hier überragend erfüllt”, wird FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen in einer Mitteilung zitiert. “Er hat eine unglaubliche Ruhe in den Verein gebracht, die extrem wichtig für das Erreichen unserer Ziele war. Gemeinsam mit Friedhelm haben wir den Klassenerhalt und den Einzug ins Pokalfinale geschafft. Es ist auch für mich eine große Freude gewesen, mit einem so erfahrenen Trainer und einem so beeindruckenden Menschen wie ihm zusammenzuarbeiten.”

Funkel ist der dritte FCK-Trainer in der laufenden Saison. Nachdem sich die Pfälzer in der Vorrunde von Dirk Schuster getrennt hatten, wurde der glücklose Dimitrios Grammozis installiert. Nachdem dieser das Ruder nicht herumreißen konnte, der FCK vielmehr in noch größere Abstiegsbedrängnis geriet, wurde mit Funkel ein erfahrener Feuerwehrmann geholt. Dem Ex-Profi, der einst zu aktiver Zeit selbst auf Torejagd im FCK-Trikot gegangen war, holte der Traditionsklub 15 Punkte in zwölf Spielen und zog durch ein 2:0 beim 1. FC Saarbrücken ins Pokalfinale ein.

Friedhelm ist jederzeit auf dem Betze willkommen!

Thomas Hengen

“Ich habe immer betont, dass der FCK ein Verein ist, der mir am Herzen liegt. Ich habe meine Zeit als Spieler hier sehr genossen und es war immer ein Wunsch von mir, eines Tages als Trainer auf den Betze zurückzukehren. Der Verein, seine Fans, das alles hat eine unglaubliche Ausstrahlung und Wucht und ich freue mich, dass ich nochmal ein Teil davon sein konnte”, sagt Funkel. “Mit dem Pokalfinale in Berlin wartet zudem nochmal ein echtes Highlight auf uns, mit dem wir diese Saison beenden werden. Die letzten Wochen waren für mich aber auch sehr intensiv und emotional. Deshalb werde ich nach dieser Saison erstmal im Kreise meiner Familie und Freunde wieder zur Ruhe kommen und neue Kraft sammeln.”

Wer Funkel nachfolgen wird, steht noch nicht fest. Zuletzt hatten sich Gerüchte um den schon im Herbst auf dem Betzenberg gehandelten Michael Wimmer (früher unter anderem VfB Stuttgart) gehalten, da Austria Wien erst vor wenigen Tagen die Trennung von dem 43-Jährigen verkündet hat. Unabhängig davon dürfte Hengen aber möglichst zügig nach dem Saisonende einen neuen Trainer präsentieren, um die Personalplanungen vorantreiben zu können und wieder in ruhigere Fahrwasser zu finden.

Wer auch letztlich an der Seitenlinie stehen wird, Funkel, macht Hengen klar, ist in Kaiserslautern auch in Zukunft ein gern gesehener Gast: “Friedhelm ist jederzeit auf dem Betze willkommen!”

Vier Szenarien noch möglich: Welcher Platz reicht für welchen Europapokal?

Fast die halbe Bundesliga könnte 2024/25 im Europapokal antreten. Doch welcher Platz berechtigt für was? So ist die Lage vor dem 34. Spieltag.

Heidenheim, Werder und Hoffenheim (v. li.) dürfen noch von einer Europapokal-Teilnahme träumen.

Heidenheim, Werder und Hoffenheim (v. li.) dürfen noch von einer Europapokal-Teilnahme träumen.

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Fünf Champions-League-Teilnehmer stehen vor dem 34. Bundesliga-Spieltag am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) schon fest. Doch wer schafft es noch nach Europa? Je nach Ausgang des Champions-League-Endspiels zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid und des DFB-Pokal-Finals zwischen Meister Bayer 04 Leverkusen und Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern reicht in der Abschlusstabelle sogar der achte Platz für eine Europapokal-Teilnahme. Vier Szenarien sind noch möglich – und entsprechend wird für manche Klubs das Zittern um Europa auch nach dem Samstag noch weitergehen.

Szenario 1:

– Der BVB gewinnt nicht die Champions League
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger), Bundesliga-Sechster
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Siebter

Szenario 2:

– Der BVB gewinnt nicht die Champions League
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Sechster, Bundesliga-Siebter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Achter

Szenario 3:

– Der BVB gewinnt die Champions League
– Kaiserslautern wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund, Bundesliga-Sechster
In der Ligaphase der Europa League: 1. FC Kaiserslautern (als DFB-Pokal-Sieger)
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Siebter

Szenario 4:

– Der BVB gewinnt die Champions League
– Leverkusen wird DFB-Pokal-Sieger

In der Ligaphase der Champions League: Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern, VfB Stuttgart, RB Leipzig, Borussia Dortmund, Bundesliga-Sechster
In der Ligaphase der Europa League: Bundesliga-Siebter
In den Play-offs zur Conference League: Bundesliga-Achter

“Großen Anteil am Klassenerhalt”: FCK verpflichtet Kaloc fest

Nach dem feststehenden Zweitliga-Klassenerhalt kann sich der 1. FC Kaiserslautern neben dem Pokalfinale auf die Personalplanung konzentrieren: Mit Filip Kaloc wird ein Leihspieler fest an den Verein gebunden.

Er hat während seiner Leihe überzeugt: Filip Kaloc.

Er hat während seiner Leihe überzeugt: Filip Kaloc.

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Seit dem vergangenen Wochenende – trotz der 1:3-Niederlage bei Hertha BSC – hat der 1. FC Kaiserslautern Gewissheit. Auch in der Saison 2024/25 wird in der Pfalz Zweitliga-Fußball gespielt.

Auch deswegen laufen die Personalplanungen auf dem Betzenberg nun auf Hochtouren: Wie der FCK am Mittwochabend selbst öffentlich machte, kann er auch zukünftig auf die Dienste von Filip Kaloc bauen. Der in der Winterpause zunächst von Banik Ostrau ausgeliehene Mittelfeldspieler hat sich langfristig an die Roten Teufel gebunden. Wie lange das Arbeitspapier läuft, ließen die Pfälzer offen.

“Es freut uns sehr, dass wir auch weiterhin auf die Dienste von Filip Kaloc zählen können”, beginnt FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen seine Ausführungen: “Mit seiner festen Verpflichtung können wir eine Planstelle im zentralen Mittelfeld besetzen. Filip hat in seiner bisher kurzen Zeit hier deutlich unter Beweis gestellt, welche Qualität er mitbringt, und hat mit seiner Leistung auch einen großen Anteil daran, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben.”

Kalocs schnelle Integration sei auch mit seiner “offenen und positiven Art” zu begründen – und spricht laut Hengen “absolut für ihn als Typ”. Der einstige Kapitän der tschechischen U-21-Nationalmannschaft war im Januar aus seiner Heimatstadt in die 2. Liga gewechselt.

Auf Anhieb wurde Kaloc zu einem der Leistungsträger im Team. Bis dato stehen 15 Zweitligaspiele (zwei Tore, ein Assist, kicker-Notenschnitt 3,43) sowie zwei Einsätze im DFB-Pokal (ein Treffer, kicker-Notenschnitt 2,75) in seiner Vita.

“Ich liebe die Atmosphäre im Stadion und die Leute hier”

“Ich bin sehr glücklich, auch in Zukunft hier zu spielen. Ich werde alles geben, um unter Beweis zu stellen, dass mir der FCK zu Recht Vertrauen geschenkt hat”, sagt Kaloc voller Vorfreude auf die anstehenden Aufgaben: “Im letzten halben Jahr habe ich erlebt, wie viel der Klub den Fans bedeutet. Ich liebe die Atmosphäre im Stadion und die Leute hier.”

Fans und Mitarbeiter würden für den Verein “leben”. “Ich freue mich sehr auf die anstehenden beiden Partien und auf die kommende Saison, die hoffentlich insgesamt besser läuft als die aktuelle. Das will ich mit allen zusammen erreichen”, gibt der 24-Jährige die Marschroute vor.

Der FCK hofft auf eine lange Leverkusener Nacht in Dublin

Seit Montagmittag ist der DFB-Pokal schon mal in Berlin. Im Roten Rathaus erfolgte zwei Wochen vor dem Finale im Olympiastadion zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern im Beisein der Berliner Senatorin für Inneres und Sport, Iris Spranger (SPD), und DFB-Präsident Bernd Neuendorf die offizielle Übergabe der Trophäe an die Hauptstadt und den DFB.

Handover des Pokals: Bernd Neuendorf (re.) mit dem Leipziger Repräsentanten Perry Bräutigam und Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport von Berlin.

Handover des Pokals: Bernd Neuendorf (re.) mit dem Leipziger Repräsentanten Perry Bräutigam und Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport von Berlin.

picture alliance/dpa

Lukas Hradecky gönnte sich vor der offiziellen Veranstaltung erst nochmal eine Berliner Spezialität. In einem Imbiss unweit des Rathauses in Berlin-Mitte verspeiste der Kapitän von Bayer Leverkusen erstmal genüsslich einen Döner.

Im Rathaus saß der Torhüter des neuen Deutschen Meisters dann in der ersten Reihe und erlebte mit, wie Perry Bräutigam, Ex-Bundesliga-Torwart (Jena, Nürnberg, Rostock) und Pokal-Botschafter von RB den Pokal nach zwei aufeinanderfolgenden Siegen der Leipziger abgeben musste. Zwei Wochen vor dem Pokalfinale war Hradecky gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Fernando Carro sowie dem Pokalbotschafter von Bayer, Michael Ballack, in die Hauptstadt gekommen, um sich auf das Endspiel am 25. Mai einzustimmen. In das gehen die Leverkusener nach ihrer bislang famosen Saison als haushoher Favorit. “Sie haben nichts zu verlieren, davor muss man Respekt haben”, sagt Hradecky indes mit Blick auf Kaiserslautern, “und den haben wir auch.” Stets den vollen Fokus auf die jeweiligen Gegner zu richten und nicht nachzulassen, sei “das Geheimnis für die Zahl 50”, so der 34-Jährige – für die 50 Pflichtspiele, die Leverkusen mittlerweile unbesiegt ist.

Leverkusener Endspiele

Diese Serie wollen Hradecky und seine Kollegen in den noch ausstehenden drei Pflichtspielen – in der Liga gegen Augsburg, im Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo und eben im Pokalfinale – unbedingt aufrechterhalten. “Wenn wir so nah dran sind, wäre es echt schade, wenn es nicht klappen würde”, betont der finnische Keeper, der bereits 2018 mit Eintracht Frankfurt in Berlin triumphierte (3:1 gegen Bayern München).

Dankert pfeift – FCK mit Sondertrikot

Vor einem eventuellen Leverkusener Triumph 2024 stehen aber erstmal mindestens 90 Minuten gegen den 1. FC Kaiserslautern, die übrigens von Schiedsrichter Bastian Dankert geleitet werden. In der Pfalz fiebert man dem ersten Final-Teilnahme seit 2003 (1:3 gegen Bayern München) entgegen. Erst recht, seit die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel am vergangenen 33. Zweitliga-Spieltag den Ligaverbleib gesichert hat. “Ein unfassbar schwere Aufgabe” erwartet FCK-Kapitän Jean Zimmer, der ebenso wie Geschäftsführer Thomas Hengen und Ex-Torwart- sowie -Torwart-Trainer Gerry Ehrmann am Montag die Farben des Außenseiters vertrat. Doch bei den Pfälzern ist man dennoch zuversichtlich. “In den Pokalspielen haben wir grundsätzlich sehr solide Leistungen gebracht”, sagt Zimmer, und auch Hengen betont: “Im Fußball ist vieles möglich. Man muss einfach dran glauben und alles in die Waagschale werfen.” Für das Finale hat sich der FCK etwas Besonderes ausgedacht: ein Sonder-Trikot, in das die Silouette des am 20. Februar verstorben Andreas Brehme eingewoben ist.

Hoffnung auf den ersten Pokalsieg seit 1996 macht dem ehemaligen Defensivspieler Hengen (224 Bundesligaspiele für den FCK, Borussia Dortmund und den VfL Wolfsburg) unter anderem, dass Leverkusen drei Tage zuvor das in Dublin das Europa-League-Finale bestreitet. “Ich hoffe, dass sie drei Tage vorher Bierduschen haben, feiern und eine lange Nacht haben, damit sie vielleicht nicht ganz mit 100 Prozent ins Finale in Berlin gehen werden.”  Hradecky macht Hengen und den Pfälzern im Falle eines Final-Erfolgs in Dublin aber wenig Hoffnung darauf, dass Bayer eventuell zu ausgiebig feiern wird. “Ich werde mich benehmen. Die Feierlichkeiten werden angepasst – wenn sie überhaupt kommen.”

Andreas Hunzinger

DFB benennt Dankert als Schiedsrichter für das Pokalfinale

Der DFB hat den Schiedsrichter für das Pokal-Endspiel zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern bekanntgeben.

Bastian Dankert wird das Pokalfinale leiten.

Bastian Dankert wird das Pokalfinale leiten.

IMAGO/Eibner

Der DFB hat am Montag den Schiedsrichter für das Pokalfinale am Samstag, 25. Mai, nominiert. Bastian Dankert wird das Duell zwischen dem haushohen Favoriten Bayer Leverkusen und dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern leiten. Für den 43-jährigen Rostocker ist es das erste Pokalfinale – womit sich der DFB treu bleibt. In der Regel pfeift ein Unparteiischer nur einmal das DFB-Pokalfinale.

Dankert leitet seit 2011 Spiele in der 2. Liga, in der Saison 2012/13 kam er auch erstmals im Oberhaus zum Einsatz. Darüber hinaus leitete er in den vergangenen Jahren auch regelmäßig Spiele auf internationaler Klub- und Länderebene. Bei der WM 2018 und der EM 2020 wurde er als Videoassistent eingesetzt, auch für die Europameisterschaft in Deutschland, die am 14. Juni startet, wurde er in dieser Funktion nominiert.

Pokalfinale

“Bastian Dankert ist ein erfahrener und international anerkannter Schiedsrichter, der eine sehr gute Saison gepfiffen und sich dieses Finale damit absolut verdient hat”, wird Lutz Michael Fröhlich, der Sport-Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH, in einer Verbandsmitteilung zitiert. “Wir wünschen dem gesamten Team eine erfolgreiche Spielleitung.”

Komplettes Schiedsrichter-Gespann benannt

In dieser Saison leitete Dankert 13 Bundesliga-Partien (kicker-Note 3,04) und acht Zweitliga-Spiele (2,94). Einmal kam er dabei auch bei einem FCK-Spiel zum Einsatz, es war die 0:3-Niederlage der Roten Teufel in der Hinrunde gegen Kiel. Die letzte Leverkusener Partie datiert vom September 2021, damals gewann die Werkself 1:0 gegen Mainz.

Dankert erhält im Pokalfinale Unterstützung von seinen Assistenten René Rohde und Marcel Unger, der Vierte Offizielle ist Florian Badstübner. Stefan Lupp wurde außerdem als sogenannter “Fünfter Offizieller” auserkoren, der 45-Jährige ist damit Ersatzassistent, sollte einer seiner Kollegen ausfallen. Als Video-Assistenten in Köln fungieren Harm Osmers und Holger Henschel.

“Was will der Verein?”: Entscheidung über Funkels Zukunft steht bevor

Nach dem Klassenerhalt rückt in Kaiserslautern die Zukunft von Friedhelm Funkel in den Mittelpunkt. In dieser Woche wollen Thomas Hengen und der Trainer-Routinier darüber sprechen.

Hat seine Missionen in Kaiserslautern erfüllt: Friedhelm Funkel.

Hat seine Missionen in Kaiserslautern erfüllt: Friedhelm Funkel.

IMAGO/Beautiful Sports

Als Friedhelm Funkel im Februar erstmals als Trainer nach Kaiserslautern zurückkehrte, hatte er zwei Missionen. Beide sind seit Sonntag erfolgreich abgeschlossen: Er führte die Pfälzer durch den Halbfinal-Sieg in Saarbrücken (2:0) zum ersten Mal seit 2003 ins Pokal-Endspiel und feierte nun auch den vorzeitigen Klassenerhalt.

Bei Pizza und einem Glas Weißwein haben wir alle zusammen das Spiel geschaut.

Friedhelm Funkel

Dass der FCK nicht bis zum letzten Spieltag zittern muss, verdankt er auch Eintracht Braunschweig. Denn nachdem die Roten Teuel es am Samstag verpasst hatten, aus eigener Kraft den Ligaverbleib zu sichern, stand dieser erst am Sonntag durch das 1:0 der Löwen gegen Wiesbaden fest. “Bei Pizza und einem Glas Weißwein haben wir alle zusammen das Spiel geschaut und waren natürlich riesig erleichtert, als es nach 96 Minuten 1:0 für Braunschweig stand”, so Funkel im SWR-Interview.

Funkel kann Frage über seinen Verbleib “nicht endgültig beantworten”

Durch die Planungssicherheit für die kommende Saison rückt nun die Zukunft vom 70-Jährigen selbst in den Mittelpunkt. Funkel, der nur einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit besitzt, kann die Frage nach seinem Verbleib “nicht endgültig beantworten”. “Thomas Hengen und ich vereinbart haben, dass wir uns nach dem Klassenerhalt zusammensetzen und darüber sprechen werden, was für den 1. FC Kaiserslautern am besten wäre”, erklärte der Trainer-Routinier und fuhr fort: “Wir hatten noch keine Gelegenheit, darüber zu sprechen. Das werden wir im Laufe der Woche bestimmt irgendwann mal machen.”

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Bevor er sich laut eigener Aussage vom Sonntag selbst Gedanken macht, gehe es um die Frage: “Was will der Verein?”

Einen Tag zuvor hatte es sich allerdings etwas anders angehört. In Berlin sprach Funkel schon von einer persönlich getroffenen Entscheidung, die er aber der Öffentlichkeit noch vorenthalten wollte. Es deutet vieles daraufhin, dass Funkels vorerst letztes Spiel als FCK-Trainer das DFB-Pokalfnale gegen Leverkusen sein wird.

“Das haben die Fans verdient”: Funkels Blick richtet sich auf Braunschweig

Durch das 1:3 bei Hertha BSC muss der 1. FC Kaiserslautern weiter auf den sicheren Klassenerhalt warten. Trainer Friedhelm Funkel richtete den Blick aber schnell nach vorne.

Ärgerte sich nach dem 1:3 in Berlin über die individuellen Fehler seiner Elf: Friedhelm Funkel.

Ärgerte sich nach dem 1:3 in Berlin über die individuellen Fehler seiner Elf: Friedhelm Funkel.

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Den vorzeitigen Klassenerhalt aus eigener Hand abzusichern – das war das Ziel des FC Kaiserslautern vor dem Duell mit der Hertha im Berliner Olympiastadion, dem Ort an dem der FCK in zwei Wochen im DFB-Pokalfinale auf Bayer Leverkusen treffen wird. Ein Dreier gegen den Hauptstadtklub hätte dafür gereicht, den Ligaverbleib endgültig einzutüten, doch nach 90 Minuten lag jenes Ziel in weiter Ferne. Statt eines Sieges für den FCK stand am Ende eine klare wie verdiente 1:3-Niederlage und das Warten auf den sicheren Klassenerhalt dauert zumindest einmal bis zum morgigen Sonntag an.

“Wir haben nicht an die Leistungen der letzten beiden Spiele anknüpfen können”, erklärte ein sichtlich verärgerter Friedhelm Funkel nach dem Abpfiff am Sky-Mikrofon. Dass durch die Niederlage des FC Hansa Rostock in Schalke zumindest einmal der direkte Abstieg verhindert werden konnte sei zwar eine Erleichterung, wie der Coach zugab, doch im Lichte, wie die Lauterer die drei Gegentreffer in Berlin kassiert hatten, war auch das nur ein schwacher Trost.

Funkels Ärger über “individuelle Fehler”

Was war überhaupt passiert? Im Vorlauf des Elfmeter-Treffers von Hertha-Stürmer Haris Tabakovic zum zwischenzeitlichen 1:0 hatte es die FCK-Defensive gleich mehrfach verpasst, die Kugel im Getümmel vor dem eigenen Tor zu klären, ehe Jan Elvedi den späteren Torschützen ungeschickt per Grätsche zu Boden brachte. Bevor Jeremy Dudziak kurz vor der Pause auf 2:1 aus Sicht der Hausherren stellen konnte, hatte erneut die komplette Defensive der Gäste geschlafen, im entscheidenden Zweikampf blieben dann sowohl Nikola Soldo als auch Boris Tomiak zu passiv. Bei Fabian Reeses Treffer zum 3:1-Endstand erwischte es dann erneut Elvedi, dessen Fehlpass direkt in den Füßen des Flügelspielers landete.

Alle drei Gegentreffer waren individuelle Fehler, die wir in den letzten Wochen so nicht mehr gemacht haben.

Friedhelm Funkel zur Niederlage in Berlin

“Alle drei Gegentreffer waren individuelle Fehler, die wir in den letzten Wochen so nicht mehr gemacht haben. Dafür sind wir bestraft worden und haben auch verdient 1:3 verloren”, betonte Funkel, erkannte aber auch an, dass die Berliner die Fehler Lauterns “brutal ausgenutzt” hatten. Schlussendlich habe man deshalb nach Ansicht des 70-Jährigen “hochverdient verloren”.

Zimmer fehlt beim Saison-Abschluss

Lange auf der Niederlage kauen wollte Funkel aber dennoch nicht, der Blick des Trainers ging schon wenig später nach vorne – zuerst in die kommende Woche, dann aber auch auf den Sonntag, wo mit Eintracht Braunschweig und dem SV Wehen Wiesbaden zwei direkte Konkurrenten im Tabellenkeller aufeinandertreffen. Lautern selbst müsse sich am 34. Spieltag im Duell mit Eintracht Braunschweig “zuhause auf dem Betzenberg mit einem Sieg aus dieser Zweitligasaison verabschieden”, erklärte Funkel. “Das haben die Fans verdient und dafür werden wir alles tun.”

Zuvor gehe allerdings der Blick auf das Duell des kommenden Gegners am 33. Spieltag: Sollten die Braunschweiger schließlich gegen Wiesbaden gewinnen, beträgt Kaiserslauterns Vorsprung auf den SVWW weiterhin vier Zähler, bei noch drei zu vergebenden Punkten – und der Klassenerhalt wäre sicher. Klar also, dass der Coach seinen Blick auch auf diese Partie richtig, das gab Funkel im Interview selbst zu. Nach dem Sonntagstraining werde Funkel mit seinem Staff “im Trainerbüro sitzen und werden uns das Spiel natürlich anschauen”.

Ein Sieg am letzten Spieltag sei aber ungeachtet des Ausgangs der Partie in Braunschweig das Ziel, daran ließ der Coach keinen Zweifel. Verzichten muss er dabei allerdings auf seinen Kapitän Jean Zimmer, der das finale Saisonspiel infolge seiner fünften Gelben Karte in dieser Saison gelbgesperrt verpassen wird.

“Hat sich sehr in den Vordergrund gespielt”: FCK ohne Taktgeber Kaloc nach Berlin

Der 1. FC Kaiserslautern kann bereits an diesem Wochenende den Klassenerhalt in der 2. Liga klar machen. Dafür bräuchte es nicht einmal einen Sieg, sofern die Konkurrenz verliert. Bei Hertha BSC muss der FCK ohne seinen Taktgeber im Mittelfeld auskommen.

Friedhelm Funkel muss gegen Hertha auf Filip Kaloc verzichten.

Friedhelm Funkel muss gegen Hertha auf Filip Kaloc verzichten.

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Was Friedhelm Funkel am Dienstag und Mittwoch in der Champions League zu sehen bekam, hat dem Trainer des 1. FC Kaiserslautern gefallen. Funkel lobte auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel bei Hertha BSC am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) beispielsweise den leidenschaftlichen Kampf von Borussia Dortmund bei Paris St. Germain. “Natürlich schaue ich mir an, was diese Mannschaften taktisch machen”, verriet Funkel, der sich in aller erster Linie aber erst einmal wünscht, dass sein Team an die jüngsten beiden Leistungen in Kiel und gegen Magdeburg anknüpft. “Das war schon sehr gut.”

Kaiserslauterns restprogramm

Durch die zwei Dreier in Folge hat sich der FCK im Abstiegskampf Luft verschafft, am vorletzten Spieltag könnte der Klassenerhalt schon eingetütet werden. Dafür bräuchte es nicht mal einen eigenen Sieg bei Hertha, sofern Wiesbaden und Rostock nicht gewinnen sollten.

Für den Hauptstadtklub geht es derweil um nichts mehr, die Berliner spielen auch in der kommenden Saison sicher in der 2. Liga. Ob sich das auf die Leistungsfähigkeit der Alten Dame auswirkt? “Das ist weder ein Vor-, noch ein Nachteil”, weiß Funkel, “das ist ein ganz normales Zweitligaspiel.” Wobei sich der 70-Jährige sicher ist, dass “Pal (Dardai, Anm. d. Red.) überhaupt nichts schleifen lässt. Er ist jemand, der in jedem Spiel von seiner Mannschaft alles abverlangt”, so Funkel, der Herthas Coach selbst mal trainiert hatte und daher bestens kennt.

Funkel bleibt ruhig

Etwa 5500 Fans des FCK reisen mit in die Hauptstadt, um die Roten Teufel zu unterstützen. Nicht mit dabei sein wird derweil Filip Kaloc, der Tscheche handelte sich beim 4:1 über Magdeburg eine Gelbsperre ein. Personell ist das ein herber Verlust für den FCK. “Er hat sich in den letzten Wochen zu einem Spieler stabilisiert, der den Rhythmus vorgegeben hat. Er hat sich sehr in den Vordergrund gespielt”, lobte Funkel den Winterneuzugang. Wer den 24-Jährigen ersetzen wird, ist derweil noch nicht klar. “Ich weiß noch nicht, wer auf seiner Position spielen wird. Das lasse ich mir in Ruhe mit dem Trainerteam durch den Kopf gehen”, so Funkel, der sich zudem weitere Änderungen offen hält. “Es ist auch möglich, dass zusätzlich ein neuer Spieler in die Mannschaft kommt.”

Nach den jüngsten Erfolgen ist die Euphorie rund um den Betzenberg wieder entfacht, davon lässt sich Funkel aber nicht beeinflussen. “Ich habe solche Situationen schon zuhauf erlebt, mich kann also nichts aus der Ruhe bringen. Auch nach Wiesbaden habe ich gesagt, dass uns dieser Punkt guttun wird”, so Lauterns Coach, der in der Mannschaft aktuell auch “niemanden einbremsen” muss.

Noch fast keine Gedanken an Leverkusen

Sehr wohl mitbekommen hat man beim FCK, dass mit Boris Tomiak, Jan Elvedi und Daniel Hanslik gleich drei Akteure in die kicker Elf des Tages nominiert wurden. Positive Nachrichten von außen tun laut Funkel “den Spielern und der Mannschaft gut”.

Die Tatsache, dass Kaiserslautern in zwei Wochen erneut nach Berlin reisen wird, lässt Funkel derweil noch kalt. “Wir haben das Pokalfinale noch überhaupt nicht im Kopf, weil wir unsere Hausaufgaben in der Liga noch nicht gelöst haben. Es ist daher auch keine Generalprobe.” Finalgegner Bayer Leverkusen spiele in Funkels Gedanken nur in so fern eine Rolle, dass sich der erfahrene Coach für die Verantwortlichen der Werkself ob des bevorstehenden Finaleinzugs in der Europa League sehr freue. “Als Fußballfan freue ich mich, dass eine deutsche Mannschaft in dieser Saison so einen fantastischen Fußball spielt.” Erst wenn der FCK seine bevorstehenden Aufgaben erledigt hat, werde Funkel an das dritte Lauterer Gastspiel im Olympiastadion in dieser Spielzeit denken.