Zimmer: “Jetzt werden wir deutschlandweit wieder gesehen”

Riesig war die Freude der “Roten Teufel” ob ihres Einzugs ins DFB-Pokalfinale. Die Tür zum Endspiel öffnete Marlon Ritter, der sich anschließend über sein Tor, den Platz und Pfälzer-Losglück äußerte.

Stolz wie Bolle: Jean Zimmer (li.) feiert mit den mitgereisten Fans.

Stolz wie Bolle: Jean Zimmer (li.) feiert mit den mitgereisten Fans.

IMAGO/Jan Huebner

Dank einer starken Defensive und Effizienz im Abschluss gewann der 1. FC Kaiserslautern das Derby in Saarbrücken mit 2:0 und zog damit ins Endspiel des DFB-Pokals ein. Jean Zimmer gab nach Abpfiff bei Sky einen kleinen Einblick in sein Innenleben, sprach von “Wahnsinn” und gab zu, dass man auf dem Betze so sehr “auf den Tag hingefiebert” hatte.

Der Kapitän nutzte die Gelegenheit, um die letzten drei Jahre ein wenig Revue passieren zu lassen. Seit seiner Rückkehr vor dreieinhalb Jahren sei so viel passiert, erst der Aufstieg aus der 3. Liga in die 2. Liga und jetzt das Pokalfinale. “Das hätte ich mir nicht schöner ausmalen können”, sagte der 30-Jährige: “Mit meinem Verein im Pokalfinale zu stehen ist wunderschön.”

Ritter freut sich über holprigen Platz

Den Grundstein hatte in Saarbrücken Marlon Ritter mit seinem Kopfball zum 1:0 in der 53. Minute gelegt. Dass ausgerechnet der gerade einmal 1,73 Meter große Ritter “ein Kopfballtor” erzielt sei “Wahnsinn”, meinte der emotional sichtlich berührte Zimmer. Ritter wiederum wusste, dass er auch Spielglück bei seinem Treffer gehabt hatte, immerhin war sein Kopfballaufsetzer komisch vor FCS-Schlussmann Tim Schreiber aufgesprungen und diesem dann durch die Hosenträger gerutscht.

Für Ritter war dafür der holprige Platz verantwortlich. “Anscheinend ist der Platz für Saarbrücken doch nicht so gut”, meinte der 29-Jährige süffisant und stellte fest: “Auf einem normalen Platz wäre der nicht reingegangen.” Ritter war sich auch nicht zu schade, zuzugeben, dass der FCK “Losglück hatte, auch wenn die Mannschaften, die vorher in Saarbrücken ausgeschieden sind, das nicht so sehen – für uns war es das einfachste Los. Natürlich haben wir gesagt, dass wir nicht der Favorit sind, aber uns war schon klar, dass wir in der 2. Liga sind und dass es ein Derby ist.”

Ritter und Zimmer würden es Fortuna gönnen

Unter dem Strich steht der große Erfolg, der für den gesamten Verein von großer Bedeutung ist, wie Zimmer erklärte. Die letzten paar Jahre hätten die “Roten Teufel” ein Tal durchschritten, aber “jetzt werden wir deutschlandweit wieder gesehen werden”. Zimmer sei froh, “dass jeder Pfälzer stolz sein kann, das Trikot wieder zu tragen und damit auf den Bolzplatz geht – und nicht mit einem von Real Madrid oder was auch immer. Das macht mich als Pfälzer stolz.”

“Wir müssen morgen abwarten, aber egal wer es wird, wir gehen als Underdog ins Finale”, weiß Zimmer, der sich aber eher seinen Ex-Klub Düsseldorf wünschen würde. “Ich gönne es dem Verein und den Jungs, die ich dort noch kenne.” Und auch Ritter würde die Fortuna bevorzugen, “dann würde nächstes Jahr ein unterklassiger Verein europäisch spielen. Das wäre auch schön.”