X-Faktor 3. Liga: Welchen Regionalligisten der Abstieg droht

Ein Absteiger oder doch fünf – hier variieren die fünf Regionalligen stark. Hinzukommen mögliche weitere Schleudersitze durch Drittliga-Absteiger und verpasste Aufstiege. Ein Überblick, welchen Teams derzeit die Oberliga droht.

Enttäuscht am Boden: Die Abstiegsentscheidungen in den Regionalligen nahen.

Enttäuscht am Boden: Die Abstiegsentscheidungen in den Regionalligen nahen.

IMAGO/Oliver Vogler

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Regionalliga Bayern

Aus der bayerischen Regionalliga-Staffel steigen zwei Teams direkt ab. Zwei weitere Mannschaften müssen in die Relegation gegen die Tabellenzweiten der Bayernliga Nord und Bayernliga Süd. Letztlich kann es also bis zu vier Absteiger geben. Über die Relegation regelt der Bayerische Fußballverband zudem die Sollstärke. Heißt, dort wird exakt die Anzahl an freien Regionalliga-Plätzen ausgespielt – mindestens jedoch einer -, bis die Anzahl von 18 Vereinen erreicht ist. Da aus der 3. Liga in dieser Saison höchstwahrscheinlich keine bayerische Mannschaft absteigen wird, gibt es zwei möglichen Szenarien.

Szenario 1 – Würzburger Kickers steigen auf:
Sollte Würzburg, das als Teilnehmer bereits feststeht, aus den Aufstiegsspielen gegen den Nord-Meister als Sieger hervorgehen, würde es noch drei freie Plätze für die Saison 2024/25 in der Regionalliga Bayern geben. Ein möglicher Relegations-Modus wäre: Die Sieger aus einer ersten Runde würden die Klasse halten bzw. aufsteigen. Die Verlierer würden in einer weiteren Runde den dritten Regionalliga-Platz ausspielen.

Szenario 2 – Würzburger Kickers verpassen den Aufstieg:
Dies wiederum hätte zur Folge, dass es nur noch zwei freie Regionalliga-Plätze für die Saison 2024/25 geben würde. Dementsprechend würde es nur eine Relegations-Runde geben, in der die Sieger die Klasse halten bzw. aufsteigen würden.

Außerdem könnte noch ein möglicher Abstieg des 1. FC Nürnberg aus der 2. Bundesliga das Tabellenbild der Regionalliga Bayern beeinflussen. Dann nämlich würden die Club-Amateure laut Regelwerk als erster Absteiger ans Tabellenende gesetzt werden, die Teams hinter der Nürnberger U 23 dementsprechend einen Platz aufrücken.

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Regionalliga Nord

In der Regionalliga Nord wird es in dieser Spielzeit maximal vier Direktabsteiger geben, die sich durch zwei Faktoren noch verringern können: Erstens: die Anzahl der Absteiger aus der 3. Liga. Und zweitens: Aufstieg des Meister in der Aufstiegsrunde. Zu den direkten Absteigern gesellt sich in jedem Fall ein Relegations-Teilnehmer, der in Hin- und Rückspiel auf den Tabellenzweiten der Oberliga Niedersachsen treffen wird. Im härtesten Fall müssen also fünf Mannschaften den bitteren Gang in die Oberliga antreten.

Weil aus der 3. Liga nahezu sicher der VfB Lübeck nach einem Jahr in die Regionalliga Nord zurückkehren wird, muss derzeit mit vier Direktabsteigern gerechnet werden. Nach dem aktuellen Tabellenstand würde dies bedeuten, dass Eimsbüttel, Kilia Kiel, Spelle-Venhaus und Jeddeloh II absteigen würden. Der Bremer SV müsste wie schon im Vorjahr erneut in die Relegation.

Die Anzahl der Direktabsteiger würde sich auf drei verringern, wenn sich der Nord-Meister gegen den bayerischen Staffel-Sieger in den Aufstiegsspielen durchsetzen würde. Dann müsste der SSV relegieren, der BSV wäre gesichert.

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Regionalliga Nordost

Im Gegensatz zur Nord- und Bayern-Staffel hat der Meister in der Regionalliga Nordost in diesem Jahr einen Aufstiegsplatz sicher, muss also nicht in die Aufstiegsspiele. Vom Nordostdeutschen Fußballverband wurden vor der Saison vier direkte Abstiegsplätze festgelegt, die sich je nach Anzahl der Absteiger aus der 3. Liga verringern können. Einen Relegationsplatz gibt es nicht.

Durch die Situation in der 3. Liga – Dresden und Aue können nicht mehr absteigen – ist mittlerweile sicher, dass es maximal zwei direkte Absteiger aus der Regionalliga Nordost geben wird. Nach aktuellem Tabellenstand würden die Rostocker Reserve (Tabellen-17.) und der Berliner AK (18.) absteigen, die beide auf den rettenden 16. Rang schon einen größeren Rückstand haben.

Sollte Halle in Liga 3 noch der Sprung ans rettende Ufer gelingen, würde sich die Anzahl der Abstiegsplätze sogar auf einen reduzieren. Und noch ein weiterer Faktor könnte zum Tragen kommen, der vor allem dem BAK nützlich sein würde. Sollte nämlich die Rostocker Zweitliga-Mannschaft absteigen, würde die U 23 der Kogge laut Statuten automatisch als erster Absteiger in die Oberliga feststehen.

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Regionalliga Südwest

Bis zu fünf Direktabsteiger wurden in der Regionalliga Südwest vor dieser Spielzeit beschlossen, abhängig davon, wie viele Südwest-Teams letztlich in der 3. Liga das Klassenziel verfehlen. Die zweite Mannschaft des SC Freiburg steht in der 3. Liga nahezu als sicherer Absteiger fest, auch der SV Waldhof Mannheim ist noch in der Verlosung. Gelingt Waldhof der Verbleib, wird es vier Abstiegsränge in der Regionalliga Südwest geben. Misslingt dieser, sind es fünf.

Die TuS Koblenz steht bereits als erster Absteiger der Südwest-Staffel fest. Schott Mainz und die TSG Balingen bräuchten ein Wunder, um in der 4. Liga zu bleiben. Davor zittert ein halbes Dutzend an Teams, das sicherlich froh darüber wäre, wenn es bei vier Abstiegsplätzen bliebe.

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Regionalliga West

In der Regionalliga West wird es in dieser Spielzeit maximal vier Absteiger geben. Sollte kein West-Team aus der 3. Liga absteigen, würde sich die Anzahl auf drei reduzieren. Derzeit deutet aber alles auf vier Abstiegsplätze hin, weil der Klassenerhalt des MSV Duisburg in Liga 3 nur noch schwer vorstellbar ist. Sollte übrigens mit Arminia Bielefeld ein zweiter West-Klub absteigen müssen, würde kein fünfter Abstiegsrang hinzukommen: Die Regionalliga West würde in der kommenden Saison dann auf 19 Teams aufgestockt werden.

Auch in der West-Staffel könnte mit dem FC Schalke 04 ein potenzieller Zweitliga-Absteiger noch Einfluss auf den Abstiegskampf nehmen. Dann würde die U 23 der Königsblauen ans Tabellenende gesetzt und stünde als erster Absteiger fest.

SSVg Velbert: Trainerentscheidung naht, Gespräche mit Spielern laufen

Fünf Spieltage vor dem Saisonende in der Regionalliga West sind die Chancen auf den Klassenverbleib für Schlusslicht SSVg Velbert auf ein Minimum gesunken. Aufgeben will man aber noch nicht.

Yasin-Cemal Kaya (blau) im Zweikampf mit Rödinghausens Marco Hober.

Yasin-Cemal Kaya (blau) im Zweikampf mit Rödinghausens Marco Hober.

IMAGO/Funke Foto Services

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Nach dem achtbaren 0:0 der SSVg Velbert gegen den SV Rödinghausen beträgt der Rückstand auf die U 23 von Borussia Mönchengladbach, die ebenfalls nach einer Nullnummer bei Rot-Weiß Oberhausen den rettenden 14. Rang belegt, weiterhin neun Punkte. Hinzu kommt im Vergleich zu den Fohlen die um 28 Treffer schlechtere Tordifferenz.

“Dass wir Gladbach noch abfangen können, ist unrealistisch”, gibt sich Velberts langjähriger Vereinspräsident Oliver Kuhn (seit mehr als 27 Jahren im Amt) im kicker-Gespräch keinen Illusionen hin. Dennoch denken die Bergischen noch längst nicht daran, sich mit dem direkten Wiederabstieg in die Oberliga Niederrhein abzufinden. Dazu gibt es – zumindest aus Kuhns Sicht – noch zu viele “Unwägbarkeiten”, was die Anzahl der Absteiger betrifft.

So müssten definitiv nur drei statt vier Teams die Regionalliga West verlassen, wenn der MSV Duisburg im Saisonendspurt doch noch den Klassenverbleib schafft und gleichzeitig auch Arminia Bielefeld drittklassig bleibt, also kein NRW-Team in die 4. Liga abrutscht. Dann würde schon Rang 15 reichen. Dieses Szenario ist durch Duisburgs 1:1 im Kellerduell gegen den SV Waldhof Mannheim allerdings nicht gerade wahrscheinlicher geworden. Gleiches gilt für einen möglichen Abstieg des FC Schalke 04 aus der 2. Bundesliga, der aufgrund der DFB-Statuten unweigerlich zur Folge hätte, dass die U 23 der “Knappen” unabhängig von ihrer eigenen Platzierung die Regionalliga verlassen müsste. S04 verschaffte sich jedoch durch den 2:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg wertvolle Luft.

Wir werden bis zum Saisonende alles geben, um bestmöglich abzuschneiden, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.

Oliver Kuhn, Präsident der SSVg Velbert

Kuhn gibt allerdings noch zusätzlich zu bedenken, dass ein möglicher Abstieg des 1. FC Köln aus der Bundesliga – vor allem mit Blick auf die Transfersperre – auch erhebliche Auswirkungen auf die U 21 der “Geißböcke”, übrigens Velberts nächster Gegner, haben könnte. Und schließlich sei keineswegs in Stein gemeißelt, ob alle aufstiegswilligen Oberligisten auch wirklich eine Zulassung für die 4. Liga vom Westdeutschen Fußballverband (WDFV) erhalten würden. Einige chancenreiche Bewerber (Sportfreunde Baumberg und Spvg Schonnebeck aus der Oberliga Niederrhein) hatten ohnehin schon auf einen Zulassungsantrag verzichtet. “Jede bessere Platzierung als Rang 18 kann also noch sehr wertvoll sein”, findet Velberts Vereinsboss. “Wir werden bis zum Saisonende alles geben, um bestmöglich abzuschneiden, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.”

Zweigleisige Planung

Mut macht Kuhn die Leistung gegen den SV Rödinghausen, der zu den erfolgreichsten Teams der Rückrunde gehört. “Obwohl der Gegner unter Profibedingungen trainiert und zur Vorbereitung auf die Partie bei uns noch ein Hotel bezogen hat, konnten wir sehr gut dagegenhalten und waren wir dem Sieg in der Schlussphase sogar näher. Dadurch haben wir auf unsere weiteren Konkurrenten in der Abstiegszone wie Rot Weiss Ahlen oder den SV Lippstadt 08 sogar noch einen Punkt gutgemacht.” Bereits zum vierten Mal in Folge blieb Velbert in einem Heimspiel ohne Niederlage. Nächster Gast ist am Freitag, 26. April, der ebenfalls stark abstiegsbedrohte Mitaufsteiger FC Wegberg-Beeck.

Die Planungen bei der SSVg Velbert laufen längst zweigleisig. In den nächsten Tagen soll ein A-Lizenz-Inhaber als künftiger Cheftrainer vorgestellt werden, der das Team ligaunabhängig zur neuen Saison übernehmen wird. Auch die Gespräche mit den Spielern laufen. Einige Leistungsträger wie Torhüter und Kapitän Marcel Lenz sowie Noah Abdel Hamid, Ismail Remmo, Tristan Duschke, Max Machtemes, Manuel Schiebener, Cellou Diallo oder Robin Hilger stehen weiterhin unter Vertrag. Auch den erfahrenen Winterzugang Felix Herzenbruch (zuvor Rot-Weiss Essen) würde Kuhn gerne halten.

Ralf Debat

Bravo Sanchez’ herrlicher Schlusspunkt: Paderborn II schlägt Wegberg und ist dem Klassenerhalt nahe

Der FC Wegberg-Beeck trudelt dem direkten Wiederabstieg mehr und mehr entgegen. Im richtungsweisenden Kellerduell in Paderborn geriet der Aufsteiger gegen einen spielstarken Gegner schon früh deutlich ins Hintertreffen.

Geschlossene Mannschaftsleistung: Der SC Paderborn II schlug den FC Wegberg-Beeck im Kellerduell souverän.

Geschlossene Mannschaftsleistung: Der SC Paderborn II schlug den FC Wegberg-Beeck im Kellerduell souverän.

IMAGO/Noah Wedel

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Paderborn agierte sofort druckvoll und nutzte seine erste Möglichkeit nach wenigen Minuten zur Führung. Wegberg-Beeck bekam keinen Zugriff. Ansah ging auf links ins Dribbling, legte von der Grundlinie zurück auf Vega Zambrano, der Meyer den Ball aus kurzer Distanz durch die Hosenträger schob (5.). Der SCP-Nachwuchs blieb bissig, verpasste nach elf Minuten den zweiten Treffer. Wieder bediente Ansah Sturmpartner Vega Zambrano, der aus 15 Metern zentraler Position freie Schussbahn hatte, die Kugel aber überhastet über das Tor feuerte. In der 20. Minute erhöhte die Heimelf dann aber verdient. Über links kombinierte sich die Schmitt-Elf in den Strafraum. Flotho legte noch einmal quer für Otto, der ins halbhoch ins rechte Eck traf.

Und der SCP ließ nicht locker. Keine 60 Sekunden später kam Flotho zum Abschluss, Meyer verhinderte die frühe Entscheidung. Auf der Gegenseite tauchte Stromberg in der 24. Minute plötzlich alleine vor Schulz auf, ließ die Riesengelegenheit aber fahrlässig liegen – Außenpfosten. Es klingelte erneut im Beecker Tor. Mit zwei Pässen hebelte Paderborn die komplette Gäste-Abwehr auf rechts aus. Vega Zambrano legte sich das Spielgerät an der rechten Fünfermeterkante noch einmal zurecht und schob überlegt ins lange Eck ein (27.). Die Gäste fanden auch nach dem 0:3 nicht ins Spiel. Paderborn verpasste bis zur Pause ein noch deutlicheres Ergebnis.

29. SPIELTAG

Aus der Halbzeitpause kam Wegberg-Beeck engagierter. Die Gäste hatten nun mehr Präsenz in den Zweikämpfen und nach einem Konter durch Stromberg die Chance auf das 1:3. Unter Bedrängnis ging sein Versuch allerdings aus kurzer Entfernung rechts am Tor vorbei (49.). Vega Zambrano verpasste auf der anderen Seite sieben Minuten später seinen dritten Treffer. Meyer klärte den abgefälschten Ball zur Ecke. Ansonsten war es vor beiden Toren im zweiten Durchgang lange Zeit ruhig. Paderborn musste nicht mehr unbedingt und die Beecker taten sich offensiv weiterhin schwer. Fast aus dem Nichts gelang den Gästen rund eine Viertelstunde vor dem Ende dann aber doch das 1:3. Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld landete genau auf dem Kopf von Braun, der die Kugel aus sechs Metern für Schulz unhaltbar in die Maschen beförderte (74.). In den Schlussminuten zeigten sich auch die Gastgeber noch einmal in der Offensive. Ansah war aber in zwei Situationen kein Treffer vergönnt (82./84.). Die letzten Aktionen gehörten dann Bravo Sanchez, dessen erster Versuch auf dem Tor der Gäste landete (88.). Mit dem Schlusspfiff belohnte sich der Paderborner Spielmacher dann aber doch noch mit einem Treffer. Meyer klärte einen Ball schlampig, Bravo Sanchez nahm aus über 40 Metern Maß – Traumtor.

Der Paderborner Nachwuchs befreit sich durch das 4:1 fünf Spieltage vor dem Ende von den größten Abstiegssorgen. Für die Gäste aus Wegberg-Beeck wird die Luft im Tabellenkeller hingegen immer dünner.

“Gezaubert habe ich nicht”: Langeneke über die Kehrtwende von Fortuna Düsseldorf II

Im Herbst befand sich die Zweitliga-Reserve von Fortuna Düsseldorf noch auf einem Abstiegsplatz, seitdem Jens Langeneke in der Verantwortung steht, befindet sich die Fortuna auf der Überholspur. Was sind die Gründe für den Erfolg?

Kann mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden sein: Jens Langeneke

Kann mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden sein: Jens Langeneke

IMAGO/Fotostand

Mehr zur Regionalliga West

Acht Siege aus elf Spielen. Fortuna Düsseldorfs U23 hat einen Lauf. Ihre bärenstarke Form zementierten sie zuletzt mit dem 2:0-Auswärtssieg beim Herbstmeister, dem 1. FC Bocholt. Da scheint schon fast vergessen, dass die Situation im Herbst vergangenen Jahres noch eine ganz andere war. Damals standen die Rheinländer auf einem Abstiegsplatz. Die Konsequenz war folgerichtig, dass Nico Michaty seinen Posten räumen musste und Jens Langeneke an seine Stelle trat.

Langeneke etabliert die “Basics”

Er hauchte der Mannschaft unmittelbar nach seiner Anstellung neues Leben ein, machte aus einem Abstiegskandidaten eines der formstärksten Teams der Liga, welches in der Rückrundentabelle den dritten Rang belegt. “Gezaubert habe ich nicht”, konstatiert Langeneke. “Wir haben zunächst angefangen, an den Basics zu arbeiten und viel mit den Jungs gesprochen.”

Zudem habe der Fokus darauf gelegen, seinen Schützlingen neues Selbstvertrauen einzuimpfen, nachdem die Rheinländer nach zwölf Spielen mit neun Punkten auf einem Abstiegsplatz standen.

Ein Aktivposten an der Seitenlinie

Danach sei es dann eine “stetige Entwicklung” gewesen: Wir haben uns nach und nach das Selbstvertrauen zurückgeholt, haben viele Tore geschossen und defensiv an Stabilität gewonnen. Was jedem Zuschauer am Flinger Broich sofort ins Auge fällt, ist Langenekes Auftreten an der Seitenlinie. Er ist aktiv, manchmal laut und wie schon als Spieler bei der Fortuna sehr ehrgeizig. Von seinen Spielern fordert er den selben Einsatz. Er betont immer wieder die “Grundtugenden“, welche ein Kernelement seiner Trainerphilosophie sind.

Nur einen Spieler bei solch einem Erfolg hervorzuheben wäre verkehrt. Vielmehr erklärt sich die Kehrtwende mit der grundlegenden Veränderung innerhalb der ganzen Mannschaft. Ein sicherer Rückhalt ist dabei zum einen Ben Zich, der erst seit der Rückrunde die Nummer eins bei den Landeshauptstädtern ist und bis dato vier Spiele zu Null gespielt hat.

Dass die Fortuna insgesamt nur zwölf Gegentore in elf Partien in der Rückrunde bekommen hat, liegt auch an der Qualität in der Innenverteidigung. Mit Tim Corsten, Winterzugang Jan Boller, und Routinier Adam Bodzek warten die Düsseldorfer einerseits mit Dynamik und Athletik wie auch viel Erfahrung auf.

Im Mittelfeld kompensieren Luca Majetic und Soufiane El-Faouzi den schmerzhaften Ausfall von Top-Talent Daniel Bunk. Im Sturm hat Kilian Skolik nach einer schwachen Hinrunde besser in die Spur gefunden. Entweder als alleinige Spitze oder im Duo mit Ephrahim Kalonji, der ebenfalls hervorzuheben ist.

An Düren vorbeiziehen

Nun steht die Fortuna auf dem zehnten Platz. Der Abstieg ist endgültig vom Tisch. Auf die Zweitvertretung des 1. FC Köln auf Platz fünf sind es nur drei Punkte. Auf die Frage, ob das nun zusätzlichen Ansporn gibt, entgegnet Langeneke: “Ich weiß nicht, wie realistisch Platz fünf ist. Ich habe von Beginn an eigentlich gar nicht auf die Tabelle geguckt. Wenn man überlegt, dass wir in den letzten 16 Spielen 31 Punkte geholt haben und trotzdem nur zehnter sind, dann wissen wir, wo wir herkommen. Von daher fangen wir erstmal damit an, dass wir Düren überholen, indem wir gegen sie gewinnen.”

Jonas Knobel

29. Spieltag

“Gezaubert habe ich nicht”: Langeneke über die Kehrtwende von Fortuna Düsseldorf II

Im Herbst befand sich die Zweitliga-Reserve von Fortuna Düsseldorf noch auf einem Abstiegsplatz, seitdem Jens Langeneke in der Verantwortung steht, befindet sich die Fortuna auf der Überholspur. Was sind die Gründe für den Erfolg?

Kann mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden sein: Jens Langeneke

Kann mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden sein: Jens Langeneke

IMAGO/Fotostand

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Acht Siege aus elf Spielen. Fortuna Düsseldorfs U23 hat einen Lauf. Ihre bärenstarke Form zementierten sie zuletzt mit dem 2:0-Auswärtssieg beim Herbstmeister, dem 1. FC Bocholt. Da scheint schon fast vergessen, dass die Situation im Herbst vergangenen Jahres noch eine ganz andere war. Damals standen die Rheinländer auf einem Abstiegsplatz. Die Konsequenz war folgerichtig, dass Nico Michaty seinen Posten räumen musste und Jens Langeneke an seine Stelle trat.

Langeneke etabliert die “Basics”

Er hauchte der Mannschaft unmittelbar nach seiner Anstellung neues Leben ein, machte aus einem Abstiegskandidaten eines der formstärksten Teams der Liga, welches in der Rückrundentabelle den dritten Rang belegt. “Gezaubert habe ich nicht”, konstatiert Langeneke. “Wir haben zunächst angefangen, an den Basics zu arbeiten und viel mit den Jungs gesprochen.”

Zudem habe der Fokus darauf gelegen, seinen Schützlingen neues Selbstvertrauen einzuimpfen, nachdem die Rheinländer nach zwölf Spielen mit neun Punkten auf einem Abstiegsplatz standen.

Ein Aktivposten an der Seitenlinie

Danach sei es dann eine “stetige Entwicklung” gewesen: Wir haben uns nach und nach das Selbstvertrauen zurückgeholt, haben viele Tore geschossen und defensiv an Stabilität gewonnen. Was jedem Zuschauer am Flinger Broich sofort ins Auge fällt, ist Langenekes Auftreten an der Seitenlinie. Er ist aktiv, manchmal laut und wie schon als Spieler bei der Fortuna sehr ehrgeizig. Von seinen Spielern fordert er den selben Einsatz. Er betont immer wieder die “Grundtugenden“, welche ein Kernelement seiner Trainerphilosophie sind.

Nur einen Spieler bei solch einem Erfolg hervorzuheben wäre verkehrt. Vielmehr erklärt sich die Kehrtwende mit der grundlegenden Veränderung innerhalb der ganzen Mannschaft. Ein sicherer Rückhalt ist dabei zum einen Ben Zich, der erst seit der Rückrunde die Nummer eins bei den Landeshauptstädtern ist und bis dato vier Spiele zu Null gespielt hat.

Dass die Fortuna insgesamt nur zwölf Gegentore in elf Partien in der Rückrunde bekommen hat, liegt auch an der Qualität in der Innenverteidigung. Mit Tim Corsten, Winterzugang Jan Boller, und Routinier Adam Bodzek warten die Düsseldorfer einerseits mit Dynamik und Athletik wie auch viel Erfahrung auf.

Im Mittelfeld kompensieren Luca Majetic und Soufiane El-Faouzi den schmerzhaften Ausfall von Top-Talent Daniel Bunk. Im Sturm hat Kilian Skolik nach einer schwachen Hinrunde besser in die Spur gefunden. Entweder als alleinige Spitze oder im Duo mit Ephrahim Kalonji, der ebenfalls hervorzuheben ist.

An Düren vorbeiziehen

Nun steht die Fortuna auf dem zehnten Platz. Der Abstieg ist endgültig vom Tisch. Auf die Zweitvertretung des 1. FC Köln auf Platz fünf sind es nur drei Punkte. Auf die Frage, ob das nun zusätzlichen Ansporn gibt, entgegnet Langeneke: “Ich weiß nicht, wie realistisch Platz fünf ist. Ich habe von Beginn an eigentlich gar nicht auf die Tabelle geguckt. Wenn man überlegt, dass wir in den letzten 16 Spielen 31 Punkte geholt haben und trotzdem nur zehnter sind, dann wissen wir, wo wir herkommen. Von daher fangen wir erstmal damit an, dass wir Düren überholen, indem wir gegen sie gewinnen.”

Jonas Knobel

29. Spieltag

Eine Frage des Geldes: Trainersuche in Oberhausen zieht sich hin

Rot-Weiß Oberhausen braucht bei der Suche nach einem neuen Trainer mehr Geduld als erwartet. Der Amtsinhaber bis Sommer, Mike Terranova, hat indes mit unverblümten Worten auf kritische Stimmen nach der jüngsten Pleite gegen Wuppertal reagiert.

Angespannte Lage: Rot-Weiß Oberhausen ist auf Platz 9 abgerutscht.

Angespannte Lage: Rot-Weiß Oberhausen ist auf Platz 9 abgerutscht.

FUNKE Foto Services

MEHR ZUR REGIONALLIGA WEST

Eine Industriestadt ist Oberhausen seit dem Rückzug von Kohle und Stahl schon lange nicht mehr, aber die Malocher-Mentalität ist weitgehend ungebrochen: So nehmen Raunen und Unbehagen zu, wenn Wartende immer wieder vertröstet, künftige Partner hingehalten werden. Etwa das widerfährt gerade den Verantwortlichen bei Rot-Weiß Oberhausen, die eigentlich am Montag ihrem Aufsichtsrat den neuen Trainer für die nächste Spielzeit vorstellen wollten.

“Wir werden das nun am 15. April tun”, teilt Präsident Hajo Sommers die Verschiebung um eine glatte Woche mit. Fühlt man sich da allmählich nicht vorgeführt, Herr Präsident? “Wenn’s um die Kohle geht, wird man doch immer vorgeführt. Das meinen die gar nicht so”, sieht Sommers das eher flapsig. Hintergrund des Lavierens: Mindestens einer der beiden verbliebenen Kandidaten, deren Namen von den Offiziellen nicht genannt werden, befindet sich noch in einem festen Vertrag und muss diese Angelegenheit klären. Dass RWO – trotz gerade aufgelegter und mit knapp 400.000 Euro gezeichneter Kleeblatt-Anleihe nicht auf Rosen gebettet – hier helfend einspringt, darf man als eher unwahrscheinlich abtun.

Bei dem anderen Übungsleiter handelt es sich um Pascal Bieler, der Ende Februar beim Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach Haiger freigestellt worden war. Zeit will man beiden geben: “Uns drängt ja keiner”, meint Sommers, “und spätestens zu Saisonbeginn wird ein Nachfolger von Mike Terranova auf der Platz stehen”.

Was sich in der Findungsphase gezeigt hat, ist der sehr gute Eindruck, den zwei “Neue” gemacht haben: Sportvorstand Klaus-Werner Conrad, seit Februar ist der frühere “Vize” in dieser Verantwortung, und Dennis Lichtenwemmer-Conversano, ab der nächsten Saison Sportleiter. Letzterer soll auch – mit Noch-Sportleiter Patrick Bauder – den Kontakt zu Bieler hergestellt haben, den er aus dessen Wuppertaler Zeiten kennt, wo Bieler U-19-Trainer war.

Wenn ich dann Dinge höre wie “So vergrault man die Zuschauer”, wird mir kotzübel.

RWO-Trainer Mike Terranova über die Kritik nach dem 0:3 in Wuppertal

Einmal mehr behält man in Oberhausen also in unübersichtlicher Situation die Ruhe. Das ist eine im Fußball nicht gerade weitverbreitete Tugend. Dabei ärgert man sich im Kleeblatt-Land über die letzten Wochen, die zwar den Einzug ins Pokalfinale gebracht haben, den Klub aber in der Tabelle auf den indiskutablen 9. Platz haben abrutschen lassen. Stinksauer ist Coach Mike Terranova, der für den geschassten Jörn Nowak eingesprungen war: “Mit fehlten zuletzt zehn Spieler aus der so genannten ‘Ersten’, da kann ich mich nicht wundern, gegen eine so formstarke Mannschaft wie Wuppertal 0:3 zu verlieren. Aber wenn ich dann Dinge höre wie ‘So vergrault man die Zuschauer’, wird mir kotzübel.”

Gustav Wentz

Nach Teilrückzug des Hauptsponsors: Fragezeichen hinter Wuppertaler Personalplanung

Der Wuppertaler SV zeigte zuletzt gute Leistungen, wird im Aufstiegsrennen wohl aber Aachen den Vortritt lassen müssen. Derweil geht es um die Frage, wie der Kader für die kommende Saison aussehen kann.

Bekommen die Fans des Wuppertaler SV auch in der kommenden Saison ein Team zu sehen, das um den Aufstieg mitspielt?

Bekommen die Fans des Wuppertaler SV auch in der kommenden Saison ein Team zu sehen, das um den Aufstieg mitspielt?

IMAGO/Nordphoto

Regionalliga West

Fünf Spiele, fünf Siege: Die Heimbilanz des Wuppertaler SV unter der Regie seines neuen Trainers Ersan Parlatan (46) kann sich sehen lassen. Auch im Traditionsduell mit Rot-Weiß Oberhausen (3:0) überzeugten die Bergischen im Stadion am Zoo und festigten den zweiten Tabellenplatz. Obwohl bei weiterhin elf Punkten Rückstand zu Spitzenreiter Alemannia Aachen von einer auch noch so minimalen Titelchance keine Rede mehr sein kann, bleiben die guten Leistungen auch den Fans nicht verborgen. Immerhin 3.391 Zuschauer sorgten am Samstag für eine beachtliche Kulisse.

“Wir haben 25 Minuten gebraucht, um richtig ins Spiel zu finden, waren bis dahin oft zu ungenau im Passspiel”, analysierte WSV-Trainer Parlatan: “Mit dem 1:0 im Rücken lief es dann besser. In der zweiten Halbzeit haben wir uns noch zahlreiche weitere Chancen herausgespielt.” Insgesamt sprangen seit Parlatans Amtsübernahme aus neun Partien sieben Siege heraus. Nur durch die Patzer in Wegberg-Beeck (1:3) und Wiedenbrück (0:3) wurde die Möglichkeit verspielt, vielleicht doch noch einmal ganz oben angreifen zu können.

Wozniak “sehr stabil”

Ebenfalls auffällig: Seitdem Parlatan im Tor Winterzugang Krystian Wozniak (26) den Vorzug gegenüber Paul Grave (22) musste der WSV in drei Ligaspielen kein einziges Gegentor mehr hinnehmen. “Krystian spielt sehr stabil, hat bisher keine Fehler gemacht”, lobt Parlatan den Schlussmann, der nach seinem Vertragsende beim Südwest-Regionalligisten FC 08 Homburg im letzten Sommer mehr als sechs Monate vereinslos war, ehe er im Januar in Wuppertal anheuerte.

Ob es für Wozniak auch über das Saisonende im Bergischen Land weitergeht, ist allerdings – genau wie bei zahlreichen weiteren WSV-Spielern – noch unklar. Der Grund: Nach der Ankündigung von Hauptsponsor und Ex-Präsident Friedhelm Runge (85), sein aktuelles jährliches Engagement in siebenstelliger Höhe zumindest teilweise zurückzufahren, wartet der Sportliche Leiter Gaetano Manno (41) noch auf eine verbindliche Aussage der Vereinsführung, mit welchem Personalbudget für die kommende Saison geplant werden kann. “Bevor wir da keine Klarheit haben, kann ich den Spielern keine konkreten Angebote unterbreiten”, sagt Manno – und ergänzt: “Ich bin mir sicher, dass wir auch mit einem reduzierten Etat eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen können.”

In welche Richtung geht es?

Immerhin stehen Leistungsträger wie Kapitän Lion Schweers (28), Niklas Dams (33), Semir Saric (26), Kevin Hagemann (33), Damjan Marceta (29) sowie die beiden früheren Bundesliga-Profis Marco Terrazzino (32) und Topscorer Charlison Benschop (34) weiterhin unter Vertrag. Die Frage dürfte allerdings sein, ob sich der Verein auch künftig so viele erfahrene Profis leisten kann. Manno hofft, dass sich in den nächsten Tagen zumindest abzeichnen wird, in welche Richtung es künftig geht und welche Ambitionen möglich sind.

Für diese Saison gilt: Trainer Parlatan und sein Team wollen den zweiten Tabellenplatz bis zum Schluss verteidigen und damit die Vizemeisterschaft aus dem Vorjahr wiederholen. “Das wäre eine gute Basis für die nächste Saison und für die Spieler die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen”, so Parlatan.

Sechs Spieltage vor Schluss ist auch noch möglich, die Bilanz der Vorsaison (66 Zähler) zu erreichen oder gar zu übertreffen, zumal der WSV (aktuell 52 Punkte) noch viermal Heimrecht genießt. “Das könnte sich auf jeden Fall sehen lassen”, findet Manno. Das Problem: Genau wie vor einem Jahr der SC Preußen Münster (13 Zähler Abstand) ist jetzt auch Alemannia Aachen den Bergischen enteilt und wird sich den Aufstieg in die 3. Liga nicht mehr nehmen lassen.

Ralf Debat

Romantik in der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen steigt in die 3. Liga auf

Rot-Weiss Essen ist in die 3. Liga aufgestiegen. Am Samstag gewann RWE mit 2:0 gegen Rot Weiss Ahlen und kam damit vor Preußen Münster über die Ziellinie der Regionalliga West. Essens Titelgewinn ist nicht nur ein großer Wurf – er befriedet auch all jene, die sich nach Fußballromantik sehnen.

Cedric Harenbrock brachte Essen gegen Ahlen in die Aufstiegsspur und die Hafenstraße zum Kochen.

Cedric Harenbrock brachte Essen gegen Ahlen in die Aufstiegsspur und die Hafenstraße zum Kochen.

IMAGO/Eibner

Vor etwas mehr als einem Jahr, als Rot-Weiss Essen durch den DFB-Pokal fräste, da war der Klub wieder in aller Munde. Auf einmal sprach Fußballdeutschland über RWE, der WDR lehnte sich an die Essener Klublegende Helmut Rahn an und schrieb nach dem Einzug ins Viertelfinale von “Rahnsinn” – und den Romantikern im Lande ging mal wieder das Herz auf, weil die Tradition, das Echte, das Wahre triumphierte.

Saisonfinale im Westen

In der ersten Runde musste Arminia Bielefeld dran glauben, dann Fortuna Düsseldorf und schließlich sogar Bayer Leverkusen, der Fünfte der Bundesliga, eine Mannschaft von internationalem Format. Plötzlich war RWE auch im nationalen Kontext wieder wer – doch dann folgte das jähe Aus. In der Runde der letzten Acht, nur zwei Siege vor Berlin, da war Endstation gegen Zweitligist Kiel. 0:3 nach 90 Minuten, vorbei der Traum, das Ende des Rahnsinns.

Heute, gut 14 Monate später, lohnt sich der Rückblick auf die Essener Pokalsaison alleine deshalb, weil der Regionalligist den Leuten schon damals mit ziemlich eindrücklichen Bildern vor Augen geführt hat, wie gigantisch das Potenzial ist, das seit Jahren in diesem Klub schlummert. Und das, obwohl die Spiele durch die Pandemie vor leeren Rängen ausgetragen werden mussten.

Wucht, Strahlkraft und Geschichte: RWE hat alles

RWE hat Wucht. RWE hat Strahlkraft. RWE hat Geschichte, ja im Grunde hat RWE alles, was es braucht, um ein Fixpunkt auf der Fußballlandkarte zu sein – doch in der jüngeren Vergangenheit waren es Mannschaften wie Sprockhövel, Erndtebrück und Wegberg-Beeck, die zu Punktspielen an die Essener Hafenstraße kamen.

Das ist nun Geschichte, denn nach 13 Jahren der Viertklassigkeit hat es RWE an diesem Samstag geschafft, die Regionalliga hinter sich zu lassen und damit “etwas Großes zu erreichen”, wie Sportdirektor und Interimsteamchef Jörn Nowak schon vor dem finalen Spiel gegen Ahlen sagte.

Beinahe wäre ein Böllerwurf dazwischengekommen


Böllerwurf: Im Februar wurde die Partie zwischen Essen und Münster abgebrochen.

Böllerwurf: Im Februar wurde die Partie zwischen Essen und Münster abgebrochen.
imago images

Der Sprung in die 3. Liga ist ein lang ersehnter und schon deshalb auch einer, der eine Menge Emotionen freisetzt. Beinahe wäre es ja wieder schiefgegangen. Beinahe wäre es ein Böllerwurf gewesen, der Essen im Februar beim Duell mit Preußen Münster um einen Punkt und damit erneut um den Aufstieg gebracht hätte. Beim Stand von 1:1 wurde die Partie abgebrochen, zwei Spieler der Preußen hatten sich verletzt, das Spiel wurde mit 2:0 für Münster gewertet.

Die Entscheidung am Grünen Tisch hätte den Ausschlag geben können, doch dann patzten die Preußen am vorletzten Spieltag und ließen in Wiedenbrück Punkte. 0:0 nach 90 Minuten, vorbei der Vorsprung, das Ende der Tabellenführung. RWE war mit einem 3:0 beim SV Rödinghausen der Nutznießer, ging mit einem Mehr von zwei Toren ins letzte Saisonspiel und kam schließlich als Erster ins Ziel.

Jetzt ist Rot-Weiss Essen, Pokalsieger 1953 und deutscher Meister 1955, zumindest wieder drittklassig. In der nächsten Saison bekommt es RWE mit Klubs wie dem TSV 1860 München, dem MSV Duisburg und möglicherweise auch mit dem 1. FC Kaiserslautern zu tun. Es ist die Rückkehr auf die große Bühne – und dieses Mal ist es nicht nur für vier Pokalspiele wie vor gut einem Jahr.

Romantik in der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen steigt in die 3. Liga auf

Rot-Weiss Essen ist in die 3. Liga aufgestiegen. Am Samstag gewann RWE mit 2:0 gegen Rot Weiss Ahlen und kam damit vor Preußen Münster über die Ziellinie der Regionalliga West. Essens Titelgewinn ist nicht nur ein großer Wurf – er befriedet auch all jene, die sich nach Fußballromantik sehnen.

Cedric Harenbrock brachte Essen gegen Ahlen in die Aufstiegsspur und die Hafenstraße zum Kochen.

Cedric Harenbrock brachte Essen gegen Ahlen in die Aufstiegsspur und die Hafenstraße zum Kochen.

IMAGO/Eibner

Vor etwas mehr als einem Jahr, als Rot-Weiss Essen durch den DFB-Pokal fräste, da war der Klub wieder in aller Munde. Auf einmal sprach Fußballdeutschland über RWE, der WDR lehnte sich an die Essener Klublegende Helmut Rahn an und schrieb nach dem Einzug ins Viertelfinale von “Rahnsinn” – und den Romantikern im Lande ging mal wieder das Herz auf, weil die Tradition, das Echte, das Wahre triumphierte.

Saisonfinale im Westen

In der ersten Runde musste Arminia Bielefeld dran glauben, dann Fortuna Düsseldorf und schließlich sogar Bayer Leverkusen, der Fünfte der Bundesliga, eine Mannschaft von internationalem Format. Plötzlich war RWE auch im nationalen Kontext wieder wer – doch dann folgte das jähe Aus. In der Runde der letzten Acht, nur zwei Siege vor Berlin, da war Endstation gegen Zweitligist Kiel. 0:3 nach 90 Minuten, vorbei der Traum, das Ende des Rahnsinns.

Heute, gut 14 Monate später, lohnt sich der Rückblick auf die Essener Pokalsaison alleine deshalb, weil der Regionalligist den Leuten schon damals mit ziemlich eindrücklichen Bildern vor Augen geführt hat, wie gigantisch das Potenzial ist, das seit Jahren in diesem Klub schlummert. Und das, obwohl die Spiele durch die Pandemie vor leeren Rängen ausgetragen werden mussten.

Wucht, Strahlkraft und Geschichte: RWE hat alles

RWE hat Wucht. RWE hat Strahlkraft. RWE hat Geschichte, ja im Grunde hat RWE alles, was es braucht, um ein Fixpunkt auf der Fußballlandkarte zu sein – doch in der jüngeren Vergangenheit waren es Mannschaften wie Sprockhövel, Erndtebrück und Wegberg-Beeck, die zu Punktspielen an die Essener Hafenstraße kamen.

Das ist nun Geschichte, denn nach 13 Jahren der Viertklassigkeit hat es RWE an diesem Samstag geschafft, die Regionalliga hinter sich zu lassen und damit “etwas Großes zu erreichen”, wie Sportdirektor und Interimsteamchef Jörn Nowak schon vor dem finalen Spiel gegen Ahlen sagte.

Beinahe wäre ein Böllerwurf dazwischengekommen


Böllerwurf: Im Februar wurde die Partie zwischen Essen und Münster abgebrochen.

Böllerwurf: Im Februar wurde die Partie zwischen Essen und Münster abgebrochen.
imago images

Der Sprung in die 3. Liga ist ein lang ersehnter und schon deshalb auch einer, der eine Menge Emotionen freisetzt. Beinahe wäre es ja wieder schiefgegangen. Beinahe wäre es ein Böllerwurf gewesen, der Essen im Februar beim Duell mit Preußen Münster um einen Punkt und damit erneut um den Aufstieg gebracht hätte. Beim Stand von 1:1 wurde die Partie abgebrochen, zwei Spieler der Preußen hatten sich verletzt, das Spiel wurde mit 2:0 für Münster gewertet.

Die Entscheidung am Grünen Tisch hätte den Ausschlag geben können, doch dann patzten die Preußen am vorletzten Spieltag und ließen in Wiedenbrück Punkte. 0:0 nach 90 Minuten, vorbei der Vorsprung, das Ende der Tabellenführung. RWE war mit einem 3:0 beim SV Rödinghausen der Nutznießer, ging mit einem Mehr von zwei Toren ins letzte Saisonspiel und kam schließlich als Erster ins Ziel.

Jetzt ist Rot-Weiss Essen, Pokalsieger 1953 und deutscher Meister 1955, zumindest wieder drittklassig. In der nächsten Saison bekommt es RWE mit Klubs wie dem TSV 1860 München, dem MSV Duisburg und möglicherweise auch mit dem 1. FC Kaiserslautern zu tun. Es ist die Rückkehr auf die große Bühne – und dieses Mal ist es nicht nur für vier Pokalspiele wie vor gut einem Jahr.

Romantik in der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen steigt in die 3. Liga auf

Rot-Weiss Essen ist in die 3. Liga aufgestiegen. Am Samstag gewann RWE mit 2:0 gegen Rot Weiss Ahlen und kam damit vor Preußen Münster über die Ziellinie der Regionalliga West. Essens Titelgewinn ist nicht nur ein großer Wurf – er befriedet auch all jene, die sich nach Fußballromantik sehnen.

Cedric Harenbrock brachte Essen gegen Ahlen in die Aufstiegsspur und die Hafenstraße zum Kochen.

Cedric Harenbrock brachte Essen gegen Ahlen in die Aufstiegsspur und die Hafenstraße zum Kochen.

IMAGO/Eibner

Vor etwas mehr als einem Jahr, als Rot-Weiss Essen durch den DFB-Pokal fräste, da war der Klub wieder in aller Munde. Auf einmal sprach Fußballdeutschland über RWE, der WDR lehnte sich an die Essener Klublegende Helmut Rahn an und schrieb nach dem Einzug ins Viertelfinale von “Rahnsinn” – und den Romantikern im Lande ging mal wieder das Herz auf, weil die Tradition, das Echte, das Wahre triumphierte.

Saisonfinale im Westen

In der ersten Runde musste Arminia Bielefeld dran glauben, dann Fortuna Düsseldorf und schließlich sogar Bayer Leverkusen, der Fünfte der Bundesliga, eine Mannschaft von internationalem Format. Plötzlich war RWE auch im nationalen Kontext wieder wer – doch dann folgte das jähe Aus. In der Runde der letzten Acht, nur zwei Siege vor Berlin, da war Endstation gegen Zweitligist Kiel. 0:3 nach 90 Minuten, vorbei der Traum, das Ende des Rahnsinns.

Heute, gut 14 Monate später, lohnt sich der Rückblick auf die Essener Pokalsaison alleine deshalb, weil der Regionalligist den Leuten schon damals mit ziemlich eindrücklichen Bildern vor Augen geführt hat, wie gigantisch das Potenzial ist, das seit Jahren in diesem Klub schlummert. Und das, obwohl die Spiele durch die Pandemie vor leeren Rängen ausgetragen werden mussten.

Wucht, Strahlkraft und Geschichte: RWE hat alles

RWE hat Wucht. RWE hat Strahlkraft. RWE hat Geschichte, ja im Grunde hat RWE alles, was es braucht, um ein Fixpunkt auf der Fußballlandkarte zu sein – doch in der jüngeren Vergangenheit waren es Mannschaften wie Sprockhövel, Erndtebrück und Wegberg-Beeck, die zu Punktspielen an die Essener Hafenstraße kamen.

Das ist nun Geschichte, denn nach 13 Jahren der Viertklassigkeit hat es RWE an diesem Samstag geschafft, die Regionalliga hinter sich zu lassen und damit “etwas Großes zu erreichen”, wie Sportdirektor und Interimsteamchef Jörn Nowak schon vor dem finalen Spiel gegen Ahlen sagte.

Beinahe wäre ein Böllerwurf dazwischengekommen


Böllerwurf: Im Februar wurde die Partie zwischen Essen und Münster abgebrochen.

Böllerwurf: Im Februar wurde die Partie zwischen Essen und Münster abgebrochen.
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Der Sprung in die 3. Liga ist ein lang ersehnter und schon deshalb auch einer, der eine Menge Emotionen freisetzt. Beinahe wäre es ja wieder schiefgegangen. Beinahe wäre es ein Böllerwurf gewesen, der Essen im Februar beim Duell mit Preußen Münster um einen Punkt und damit erneut um den Aufstieg gebracht hätte. Beim Stand von 1:1 wurde die Partie abgebrochen, zwei Spieler der Preußen hatten sich verletzt, das Spiel wurde mit 2:0 für Münster gewertet.

Die Entscheidung am Grünen Tisch hätte den Ausschlag geben können, doch dann patzten die Preußen am vorletzten Spieltag und ließen in Wiedenbrück Punkte. 0:0 nach 90 Minuten, vorbei der Vorsprung, das Ende der Tabellenführung. RWE war mit einem 3:0 beim SV Rödinghausen der Nutznießer, ging mit einem Mehr von zwei Toren ins letzte Saisonspiel und kam schließlich als Erster ins Ziel.

Jetzt ist Rot-Weiss Essen, Pokalsieger 1953 und deutscher Meister 1955, zumindest wieder drittklassig. In der nächsten Saison bekommt es RWE mit Klubs wie dem TSV 1860 München, dem MSV Duisburg und möglicherweise auch mit dem 1. FC Kaiserslautern zu tun. Es ist die Rückkehr auf die große Bühne – und dieses Mal ist es nicht nur für vier Pokalspiele wie vor gut einem Jahr.