Rick Bowness beendet Trainer-Laufbahn

Eine Woche nach dem Erstrunden-Aus der Winnipeg Jets gab Chefcoach Rick Bowness sein Karriereende als Trainer bekannt. Der 69-Jährige begann seine Laufbahn vor über 42 Jahren und war Cheftrainer von sechs verschiedenen Teams.

War Cheftrainer in 803 NHL-Partien: Rick Bowness.

War Cheftrainer in 803 NHL-Partien: Rick Bowness.

IMAGO/USA TODAY Network

Nach mehr als 40 Jahren und insgesamt über 2700 Spielen an der Bande hat der Kanadier Rick Bowness seine Laufbahn als Eishockey-Trainer beendet. Der 69-Jährige gab seinen Entschluss eine Woche nach dem Erstrunden-Aus seiner Winnipeg Jets in den Play-offs der nordamerikanischen Profiliga NHL bekannt.

Jets verpassten zuletzt zweimal die zweite Play-off-Runde

Die Jets waren nach einer Rekordsaison mit 52 Siegen an Ex-Meister Colorado Avalanche gescheitert. Auch in der vergangenen Saison hatten die Kanadier im ersten Jahr unter der Regie von Bowness die zweite Play-off-Runde verpasst. Seinen größten Erfolg als Cheftrainer hatte Bowness 2020 durch den Einzug mit den Dallas Stars ins Stanley-Cup-Finale gefeiert. Der Titeltraum blieb für den ehemaligen Profi allerdings unerfüllt.

Seit Beginn seiner Karriere hinter der Bande vor 42 Jahren trug Bowness in insgesamt 803 NHL-Begegnungen als Cheftrainer für die Boston Bruins, die Ottawa Senators, die New York Islanders, die Phoenix Coyotes, Dallas und Winnipeg die Verantwortung. Zusammen mit seinen weiteren Einsätzen als Associate- oder Assistenztrainer erreichte Bowness einen NHL-Rekord von 2726 Spielen.

Jalonen soll Kölner Haie zurück in die Erfolgsspur führen

Er hat mit verschiedenen Klubs Meisterehren erreicht und auch bei Weltmeisterschaften schon Medaillen gewonnen: Nun soll Kari Jalonen die Kölner Haie wieder auf Kurs bringen.

Kari Jalonen soll die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur führen.

Kari Jalonen soll die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur führen.

IMAGO/CTK Photo

Wie die Kölner Haie am Montagnachmittag mitteilten, hat der 64-jährige Finne einen Vertrag bis Ende der Saison 2025/26 unterschrieben. “Kari Jalonen passt sehr gut in das Profil, welches wir erarbeitet hatten”, wird Haie-Sportdirektor Matthias Baldys auf der Klub-Website zitiert. “Die ersten Gespräche mit ihm fanden Anfang April statt. Sie waren von Beginn an sehr zielführend und vertrauensvoll.”

“Das erste Mal in Deutschland zu arbeiten und dann auch gleich für so einen geschichtsträchtigen Klub, ist etwas sehr Besonderes”, sagte Jalonen. “In meiner Arbeit ist es mir immer sehr wichtig, Brücken zu bauen und die Menschen mitzunehmen.”

Jalonen spielte bis auf einen Abstecher zum NHL-Klub Calgary Flames während seiner kompletten aktiven Karriere in seiner finnischen Heimat. Dort wurde er fünfmal nationaler Meister und mehrmals zum wertvollsten Spieler einer Saison ausgezeichnet. Mit der finnischen Eishockey-Nationalmannschaft nahm er an insgesamt sechs Weltmeisterschaften teil.

WM-Silber mit Finnland, Bronze mit Tschechien

Auch als Head Coach führte Jalonen ab 1998 in seiner Heimat Kärpät Oulu sowie HIFK Helsinki zu insgesamt vier Meistertiteln. Zu nationalen Meisterehren brachte er in der Schweiz auch den SC Bern, mit dem tschechischen Verein HC Lev Prag erreichte er als erstes nicht-russisches Team das Finale des Gagarin-Cups. Auch als Nationaltrainer konnte er große Erfolge feiern: Mit Finnland gewann er bei der WM 2016 die Silbermedaille, 2022 führte er Tschechien auf Rang drei und damit zur ersten WM-Medaille nach zehn Jahren.

“Kari Jalonen besitzt eine sehr hohe Eishockeyexpertise und hat in der Vergangenheit in unterschiedlichen Ländern eindrucksvoll bewiesen, dass er Mannschaften zu einer Gruppe formen und erfolgreich führen kann”, lobte Baldys den neuen Head Coach. “Er ist authentisch, sehr klar und passt von seiner Art, wie wir Eishockey spielen möchten, sehr gut zu uns.”

Allerdings übernimmt Jalonen in Köln ein schweres Amt. In der Vorsaison starteten die Haie mit großen Ambitionen, Head Coach Uwe Krupp wurde sein “Wunschkader” zusammengestellt. Mit diesem wollte die Klub-Ikone, als Spieler zweimaliger Stanley-Cup-Sieger, ein Wörtchen im Titelrennen mitreden. Doch die Haie spielten eine enttäuschende Hauptrunde und verabschiedeten sich bereits in den Pre-Playoffs. Anschließend musste Kurpp nach über vier Jahren an der Bande in Köln seinen Hut nehmen. “Ich bin ein Freund von neuen Herausforderungen und gehe diese mit vollem Elan an”, blickt Jalonen dennoch optimistisch auf seinen neuen Job.

Und Gründe dafür bestehen einige: So die Liebe der Kölner zu ihren Haien, die trotz der verpatzten Spielzeit einen Europarekord in Sachen Zuschauerzuspruch aufstellten. Und auch finanziell ist die Lage dank des -allerdings umstrittenen – Gönners Frank Gotthardt gut. Mit Parker Tuomie von den Straubing Tigers heuerte bereits ein Silbermedaillengewinner in der Domstadt an.

Jalonen soll Kölner Haie zurück in die Erfolgsspur führen

Er hat mit verschiedenen Klubs Meisterehren erreicht und auch bei Weltmeisterschaften schon Medaillen gewonnen: Nun soll Kari Jalonen die Kölner Haie wieder auf Kurs bringen.

Kari Jalonen soll die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur führen.

Kari Jalonen soll die Kölner Haie wieder in die Erfolgsspur führen.

IMAGO/CTK Photo

Wie die Kölner Haie am Montagnachmittag mitteilten, hat der 64-jährige Finne einen Vertrag bis Ende der Saison 2025/26 unterschrieben. “Kari Jalonen passt sehr gut in das Profil, welches wir erarbeitet hatten”, wird Haie-Sportdirektor Matthias Baldys auf der Klub-Website zitiert. “Die ersten Gespräche mit ihm fanden Anfang April statt. Sie waren von Beginn an sehr zielführend und vertrauensvoll.”

“Das erste Mal in Deutschland zu arbeiten und dann auch gleich für so einen geschichtsträchtigen Klub, ist etwas sehr Besonderes”, sagte Jalonen. “In meiner Arbeit ist es mir immer sehr wichtig, Brücken zu bauen und die Menschen mitzunehmen.”

Jalonen spielte bis auf einen Abstecher zum NHL-Klub Calgary Flames während seiner kompletten aktiven Karriere in seiner finnischen Heimat. Dort wurde er fünfmal nationaler Meister und mehrmals zum wertvollsten Spieler einer Saison ausgezeichnet. Mit der finnischen Eishockey-Nationalmannschaft nahm er an insgesamt sechs Weltmeisterschaften teil.

WM-Silber mit Finnland, Bronze mit Tschechien

Auch als Head Coach führte Jalonen ab 1998 in seiner Heimat Kärpät Oulu sowie HIFK Helsinki zu insgesamt vier Meistertiteln. Zu nationalen Meisterehren brachte er in der Schweiz auch den SC Bern, mit dem tschechischen Verein HC Lev Prag erreichte er als erstes nicht-russisches Team das Finale des Gagarin-Cups. Auch als Nationaltrainer konnte er große Erfolge feiern: Mit Finnland gewann er bei der WM 2016 die Silbermedaille, 2022 führte er Tschechien auf Rang drei und damit zur ersten WM-Medaille nach zehn Jahren.

“Kari Jalonen besitzt eine sehr hohe Eishockeyexpertise und hat in der Vergangenheit in unterschiedlichen Ländern eindrucksvoll bewiesen, dass er Mannschaften zu einer Gruppe formen und erfolgreich führen kann”, lobte Baldys den neuen Head Coach. “Er ist authentisch, sehr klar und passt von seiner Art, wie wir Eishockey spielen möchten, sehr gut zu uns.”

Allerdings übernimmt Jalonen in Köln ein schweres Amt. In der Vorsaison starteten die Haie mit großen Ambitionen, Head Coach Uwe Krupp wurde sein “Wunschkader” zusammengestellt. Mit diesem wollte die Klub-Ikone, als Spieler zweimaliger Stanley-Cup-Sieger, ein Wörtchen im Titelrennen mitreden. Doch die Haie spielten eine enttäuschende Hauptrunde und verabschiedeten sich bereits in den Pre-Playoffs. Anschließend musste Kurpp nach über vier Jahren an der Bande in Köln seinen Hut nehmen. “Ich bin ein Freund von neuen Herausforderungen und gehe diese mit vollem Elan an”, blickt Jalonen dennoch optimistisch auf seinen neuen Job.

Und Gründe dafür bestehen einige: So die Liebe der Kölner zu ihren Haien, die trotz der verpatzten Spielzeit einen Europarekord in Sachen Zuschauerzuspruch aufstellten. Und auch finanziell ist die Lage dank des -allerdings umstrittenen – Gönners Frank Gotthardt gut. Mit Parker Tuomie von den Straubing Tigers heuerte bereits ein Silbermedaillengewinner in der Domstadt an.

“Wunschkandidat” Rowe übernimmt die Löwen Frankfurt

Die Löwen Frankfurt haben ihre sportliche Führungsebene komplettiert und Tom Rowe als neuen Head Coach verpflichtet. Der US-Amerikaner ist in der DEL kein Unbekannter.

Tom Rowe übernimmt bei den Löwen Frankfurt.

Tom Rowe übernimmt bei den Löwen Frankfurt.

IMAGO/Zink

Die Löwen Frankfurt haben Tom Rowe als Trainer für die neue Eishockey-Saison in der DEL verpflichtet. Der 67 Jahre alte Amerikaner arbeitete zuletzt für die Nürnberg Ice Tigers und erhält in Frankfurt einen Vertrag für eine Saison, wie die Löwen am Montag mitteilten.

“Ich bin sicher, dass wir mit unserer gemeinsamen Vision und der großen Leidenschaft hier bei den Löwen ein starkes und wettbewerbsfähiges Team aufbauen werden”, wird Rowe auf der Löwen-Website zitiert. “Mein Fokus wird auch auf der Entwicklung unserer jungen Spieler liegen. Ich freue mich sehr auf den Start und auf die Zukunft in Frankfurt.” Rowe wird Ende Juli zum Auftakt in die Saison 2024/25 seine Arbeit in Frankfurt aufnehmen.

Damit ist die sportliche Führungsebene der Frankfurter komplett, nachdem vorige Woche mit Daniel Heinrizi erst ein neuer Sportdirektor vorgestellt werden konnte. “Tom war unser Wunschkandidat und ich freue mich, dass seine Verpflichtung als neuer Head Coach geklappt hat. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine erfolgreiche Saison absolvieren werden”, sagte Heinrizi über Rowe, der seit über 20 Jahren als Trainer arbeitet. Die Löwen haben die vergangene Spielzeit als Zwölfter der DEL beendet.

Rowe spielte selbst mehr als 350-mal in der NHL, nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn war er bei etlichen Klubs in der NHL und AHL in verschiedenen Positionen tätig. 2019 wagte er den Sprung nach Europa und heuerte zunächst in Österreich an. 2021 wechselte Rowe schließlich nach Nürnberg, mit den Ice Tigers erreichte er dreimal in Folge die Playoffs, scheiterte dort aber jeweils bereits in der ersten Qualifikationsrunde. Nach dem Aus in diesem Frühjahr trennten sich die Wege, nun bliebt Rowe der DEL zumindest noch ein Jahr erhalten.

Stars eliminieren Titelverteidiger – Zibanejad baut Rangers-Lauf aus

Die Dallas Stars reißen das Ruder in ihrer Serie gegen Titelverteidiger Vegas erfolgreich herum, die New York Rangers siegen einfach immer weiter. Die NHL Playoffs am Montagmorgen.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

IMAGO/USA TODAY Network

Ein normaler Wildcard-Starter waren die Vegas Golden Knights in den Playoffs beileibe nicht, trotzdem sind sie nun wie ein normaler Wildcard-Starter in der ersten Runde ausgeschieden: Der Titelverteidiger, der bei der Transfer-Deadline noch einmal mächtig aufgerüstet hatte, verlor in der Nacht auf Montag (MESZ) das entscheidende siebte Spiel bei den Dallas Stars mit 1:2.

Dabei hatten die Golden Knights die Serie mit einem doppelten Auswärtscoup eröffnet, doch die Stars rissen das Ruder mit vier Siegen aus fünf Spielen erfolgreich herum. “Nach Spiel 2 gab es wahrscheinlich viele da draußen, die daran gezweifelt haben, dass wir noch einmal zurückkommen. Hier, in diesem Raum, in dieser Organisation, haben viele daran geglaubt”, sagte Dallas’ Kapitän Jamie Benn nach dem Einzug in die nächste Runde.

NHL 2023/24

Für die Texaner, die in der Regular Season das beste Team der Western Conference gestellt hatten, erzielte Radek Faksa kurz nach Beginn des Schlussdrittels den Siegtreffer, nachdem Brett Howden (36.) die Führung der Hausherren durch Wyatt Johnston (15.) noch ausgeglichen hatte. Beide Torhüter – Jake Oettinger und Adin Hill – kamen auf jeweils 22 Paraden. Dallas, das damit das letzte noch offene Ticket fürs Viertelfinale löste, bekommt es dort mit der Colorado Avalanche zu tun, die nach dem 4:1 über die Winnipeg Jets deutlich ausgeruhter ist.

Eiskalte Rangers gewinnen auch das fünfte Playoff-Spiel

Schon einen Schritt weiter sind die New York Rangers, die ihre Zweitrunden-Serie gegen die Carolina Hurricanes mit einem 4:3 im Madison Square Garden eröffneten. Der Gewinner der Presidents’ Trophy für die beste Mannschaft der Hauptrunde gewann damit nach dem Sweep gegen die Washington Capitals auch sein fünftes Match dieser Playoffs.

Mika Zibanejad war mit zwei Toren und einer Vorlage der überragende Mann in einem Spiel, in dem die Rangers mit 3:1 und 4:2 führten. Für die Hurricanes, die zuvor die New York Islanders überzeugend ausgeschaltet hatten (4:1), wurde das Über- und Unterzahlspiel zum Problem: Die Rangers nutzten beide Powerplays für Tore, die Gäste keine ihrer fünf Chancen.

Favoriten-Duell im Osten – Boston will die Revanche

In der Eastern Conference setzten sich in allen vier Erstrunden-Serien die besser gesetzten Teams durch und sind nun unter sich. Eine Vorschau auf die Runde zwei im Osten …

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

IMAGO/USA TODAY Network

New York Rangers – Carolina Hurricanes

Der Playoff-Modus bringt es mit sich, dass mit den Rangers und Hurricanes das punktbeste und das drittbeste Team der Hauptrunde nicht nur im Osten, sondern der gesamten NHL bereits in Runde zwei aufeinandertreffen. Beide präsentierten sich in ihren Erstrundenserien sehr souverän, die “Broadway Blue Shirts” schlugen die Washington Capitals sogar per “Sweep”. Beide Teams gehören zum engsten Kreis der Titelkandidaten, besitzen in allen Mannschaftsteilen Tiefe, Erfahrung und auch Starpower.

Bei Carolina wurden in Runde eins gerade die jüngeren Akteure zu Schlüsselfaktoren: Der erst 22-jährige Seth Jarvis war mit sieben Scorerpunkten in fünf Spielen bester Scorer, gefolgt von Andrei Svechnikov (24) und Martin Necas (25) mit je fünf Zählern. Bei den Rangers waren die beiden erfahrenen Center Mika Zibanejad (31) mit sieben und Vincent Trocheck (30) mit sechs Punkten die tragenden Säulen – noch vor Supertechniker Artemi Panarin.

kicker-Tipp: 4:3

Der bessere Torhüter mit Igor Shesterkin (Fangquote 93,1 Prozent) aus den Reihen der Rangers könnte zum entscheidenden Faktor zwischen zwei stark besetzten Teams werden.

Florida Panthers – Boston Bruins

Als letztes Team in der Eastern Conference schaffte Boston erst durch einen Overtime-Erfolg in Spiel sieben gegen Toronto den Sprung in die zweite Runde, nachdem die Maple Leafs zuvor einen 1:3-Serienrückstand wettgemacht hatten. Die Bruins wahrten so aber ihren Nimbus als Angstgegner der Kanadier. Kapitän Brad Marchand mit acht Scorerpunkten, vor allem aber Goalie Jeremy Swayman, der in seinen sechs Einsätzen auf die herausragenden Werte von 95 Prozent gehaltender Schüsse sowie nur 1,5 Gegentore pro Spiel kam, waren in den Playoffs bis dato die Schlüsselspieler für die Bruins.

Die Panthers beeindruckten derweil beim glatten 4:1 gegen den bis vor kurzem noch erfolgreicheren Florida-Rivalen Tampa Bay Lightning mit viel offensiver Wucht im Kollektiv, angeführt – wie schon im letzten Jahr beim Finaleinzug – von Stürmern Matthew Tkachuk sowie auch Carter Verhaeghe (beide neun Scorerpunkte). Schon der Weg ins Finale 2023 hatte für Florida gegen die Bruins begonnen, die damals nach Rekordhauptrunde und 3:1-Führung gegen die Panthers in der Overtime von Spiel sieben unterlagen. Folgt 2024 die Revanche?

kicker-Tipp: 4:2

Die Ausgeruhtheit der Panthers, die vor Spiel eins eine Woche Pause hatten, wird zum Zünglein an der Waage.

Kreis sieht Pleite gegen Frankreich als “Weckruf”

Vor der Generalprobe beim zweiten Spiel gegen Frankreich am Montag hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft einige Probleme. Hoffnung machen die Meister-Spieler und ein Lerneffekt.

Fünf Niederlagen in sieben Testspielen: Es läuft noch nicht rund bei der DEB-Auswahl und Coach Harold Kreis.

Fünf Niederlagen in sieben Testspielen: Es läuft noch nicht rund bei der DEB-Auswahl und Coach Harold Kreis.

picture alliance/dpa

In Alarmstimmung ist Bundestrainer Harold Kreis nicht. “Es war ein Weckruf. Besser jetzt als in einer Woche”, betonte der Coach nach dem 3:5 gegen Frankreich. Die deutsche Nationalmannschaft ist wenige Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft nicht in Top-Form, trotz der NHL-Verstärkung. Gegen Frankreich verspielte der Vizeweltmeister eine 3:0-Führung. In sieben Testspielen gab es fünf Niederlagen. “Es war die richtige Lektion zur richtigen Zeit”, erklärte Kapitän Moritz Müller. “Wir müssen jetzt die Lehren daraus ziehen.”

Es ist keine Qualitätsfrage. Es ist eine Konzentrationsfrage.

Moritz Müller

Bereits am Montag (19.30 Uhr/MagentaSport) im letzten WM-Test erneut gegen Frankreich hofft der Routinier der Kölner Haie auf Besserung. “Es ist keine Qualitätsfrage. Es ist eine Konzentrationsfrage”, sagte Müller. “Wenn wir 10 bis 15 Minuten nicht komplett da sind, werden wir bestraft.” Bundestrainer Kreis monierte die fehlende “defensive Stabilität” nach dem ersten Drittel. “Wir müssen schauen, dass wir weniger Chancen zulassen.” Zeit ist nicht mehr viel da. Am Freitag (16.20 Uhr) startet Deutschland mit dem Spiel gegen die Slowakei in die WM.

Dabei sah es in Wolfsburg bis kurz vor Ende des ersten Durchgangs nach einer Eishockey-Gala aus. 3:0 stand es nach 19 Minuten durch Tore von Dominik Kahun, Parker Tuomie und Maxi Kastner. Deutschland hätte auch sieben bis acht Tore erzielen können. “Da haben wir gespielt, wie wir es eigentlich wollten”, sagte Kapitän Müller. “Da hat man gesehen, mit wie viel Schwung wir hinten rauskommen. Danach hat man gesehen, wenn wir es nicht mehr tun.”

Seiders Absage schmerzt

Für den zweiten Test in Weißwasser kann Kreis allerdings auf wichtige Leistungsträger zurückgreifen. Die Berliner DEL-Champions Jonas Müller und Kai Wissmann sowie Nordamerika-Profi Maksymilian Szuber werden die Hintermannschaft verstärken. Ohne Weltklasse-Verteidiger Moritz Seider, der in der vergangenen Woche absagen musste, hat die DEB-Auswahl diese drei Defensiv-Akteure bitter nötig.

Die NHL-Stars und die Widrigkeiten

Im Sturm hat Kreis dagegen mittlerweile die Qual der Wahl. Mit den Berlinern Frederik Tiffels und Leonhard Pföderl kommen noch zwei Verstärkungen. Gegen Frankreich zeigte dazu auch JJ Peterka seine Qualitäten. Der NHL-Star der Buffalo Sabres fügte sich sofort mit einer Torvorlage ein, hatte aber noch gewisse Eingewöhnungsprobleme. “Es war eine größere Umstellung aufgrund der Eisfläche, als ich gedacht habe”, sagte der Top-Stürmer, der in der NHL auf deutlich kleineren Flächen spielt. “Daher wird das nächste Spiel am Montag noch einmal ganz wichtig für mich.”

Mit ähnlichen Widrigkeiten kämpfte in Wolfsburg auch Torhüter Philipp Grubauer von den Seattle Kraken nach zweijähriger Nationalmannschaftsabstinenz. “Für mich war es ein bisschen komisch. Die Bandenwerbung, die Bemalung auf dem Eis. So etwas bin ich in der NHL nicht gewohnt”, sagte der Goalie. “Eine Bandenwerbung ist schwarz, da schaut man direkt ins Schwarze.”

Peterka gibt die Parole vor

Am Montag bei der Generalprobe in der Oberlausitz wird das keine Rolle mehr spielen. Mit einem guten Gefühl will die DEB-Auswahl nach dem letzten Test die vierstündige Busfahrt nach Ostrava bewältigen. “Wir werden noch einmal eine Videoanalyse machen und schauen, was die Fehler waren und sie beheben. Es ist ganz gut für uns, dass wir noch mal gegen Frankreich spielen”, erklärte Peterka. “Dann greifen wir wieder an.”

Pastrnak in der Overtime: Boston wirft Toronto raus

Die Zuschauer im Bostoner TD Garden mussten lange den Atem anhalten, ehe das siebte und entscheidende Playoff-Erstrundenspiel zwischen den Bruins und Toronto entschieden war. In der Overtime war David Pastrnak zur Stelle und beendete die Saison der Maple Leafs.

Kaum zu halten nach seinem entscheidenden Treffer: David Pastrnak (li.).

Kaum zu halten nach seinem entscheidenden Treffer: David Pastrnak (li.).

IMAGO/USA TODAY Network

Eine der ältesten Playoff-Rivalitäten der NHL fand am Samstag mal wieder ein dramatisches Ende. Und wieder einmal waren die Kanadier die Leidtragenden. 2013 verspielten sie in Spiel 7 in den letzten zwei Minuten noch ein 4:2 (4:5 OT), 2018 (7:4) und 2019 (5:1) mussten sie sich im entscheidenden Duell geschlagen geben. Und 2024? Mit zwei 2:1-Siegen hatte Toronto sich noch in die Partie nach Boston gerettet, um dann doch wieder nach einem 1:2 in der Overtime auszuscheiden.

Dabei hatten die Maple Leafs zehn Minuten vor dem Ende in einem fairen Spiel, in dem es insgesamt nur drei Powerplay-Situationen gab, alle Trümpfe in der Hand. Nachdem zuvor die beiden starken Torhüter Jeremy Swayman (Boston) und Ilya Samsonov (Toronto) ihren Kasten sauber gehalten hatten, brachte William Nylander in der 50. Minute mit einem Schuss aus dem Slot in Führung – aber nicht in die nächste Runde. Denn Hampus Lindholm glich nur 1:21 Minuten später vom linken Bully-Punkt aus.

Der Unterschied war so gering. Kein Zweifel, wir waren in Reichweite.”

Torontos Kapitän John Tavares

Nachdem ein Nylander-Versuch kurz vor dem Ende vom Schuh von Bostons Verteidiger Parker Wotherspoon gerade noch von Swayman pariert werden konnte, ging es in die Verlängerung. Und da versetzte David Pastrnak die Bruins in einen kollektiven Jubel. Nach einem Lindholm-Pass nahm Pastrnak den von der Bande zurückspringenden Puck auf und traf nach 61:52 Minuten.

“Wir hatten es in Reichweite”, haderte Torontos Kapitän John Tavares. “Der Unterschied war so gering. Kein Zweifel, wir waren in Reichweite.” Das sah auch sein Coach so. “Die Serie war natürlich unglaublich eng. Verlängerung in Spiel 7, knapper geht es nicht. Deshalb sind wir natürlich enttäuscht, dass wir den Kürzeren gezogen haben”, erklärte Sheldon Keefe.

Nun wartet Florida auf die Bruins

Toronto ist raus, für Boston geht es nun in der zweiten Playoff-Runde gegen die Florida Panthers weiter, die ihre Serie in fünf Spielen gegen den Tampa Bay Lightning gewannen. Die Bruins können da Revanche nehmen, den vergangene Saison flogen sie in der ersten Runde überraschend gegen die Panthers nach einem 3:4 in der Serie nach 3:1-Führung noch raus.

3:5 nach 3:0: Deutschland unterliegt auch Frankreich

Im vorletzten Testspiel vor der WM traf das DEB-Team in Wolfsburg auf Frankreich. Bundestrainer Harold Kreis konnte erstmals mit den NHL-Spielern und den Akteuren der DEL-Finalisten Berlin und Bremerhaven planen – dennoch setzte es erneut eine Niederlage.

Nico Sturm kommt nicht zum Zug: Der DEB unterlag Frankreich nach klarer Führung.

Nico Sturm kommt nicht zum Zug: Der DEB unterlag Frankreich nach klarer Führung.

picture alliance/dpa

Die deutsche Nationalmannschaft ist knapp eine Woche vor dem Start noch nicht in WM-Form. Trotz der NHL-Verstärkungen JJ Peterka, Nico Sturm und Torhüter Philipp Grubauer verlor der Vizeweltmeister am Samstag in Wolfsburg gegen die französische Auswahl nach einer 3:0-Führung mit 3:5. Es war die fünfte Niederlage im siebten Vorbereitungsspiel. Am kommenden Freitag (16.20 Uhr) beginnt für die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis die WM im tschechischen Ostrava mit dem Spiel gegen die Slowakei.

Deutsche Kufencracks ziehen davon – zunächst

Die Qualitäten der Nordamerika-Profis wurden vor 4503 Zuschauern schnell sichtbar. In Überzahl bereitete Peterka von den Buffalo Sabres den Führungstreffer von Dominik Kahun gekonnt vor. Der Stürmer vom SC Bern schoss die DEB-Auswahl mit einem platzierten Schuss nach sechs Minuten in Führung. Parker Tuomie (18.), der von Straubing nach Köln wechseln wird, und Münchens Maxi Kastner nur 14 Sekunden später erhöhten auf für eine starke DEB-Auswahl auf 3:0. Frankreichs Hugo Gallet verkürzte kurz vor der ersten Drittel-Pause auf 1:3 (20.).

Franzosen im zweiten Drittel klar obenauf

Kreis wechselte Mitte des zweiten Durchgangs Torhüter Grubauer von den Seattle Kraken gegen Mathias Niederberger aus. Der Münchner kassierte nach wenigen Minuten auf dem Eis das 2:3 durch Frankreichs Enzo Guebey (32.). Die Gäste nutzten die Abwehrschwächen des Kreis-Teams weiter eiskalt aus: Lucien Onno (38.) und Stéphane Da Costa (39.) drehten für Deutschlands letzten WM-Gruppengegner endgültig das Match. Kurz vor Schluss sorgte Anthony Rech für den 3:5-Endstand (60.).

Gelingt die Revanche gegen Frankreich?

Zum Abschluss der Testspielphase trifft das Kreis-Team am Montag (19.30 Uhr/MagentaSport) in Weißwasser erneut auf Frankreich. Dann sind auch die fünf Berliner Eishockey-Meister Frederik Tiffels, Tobias Eder, Jonas Müller, Kai Wissmann und Leonhard Pföderl dabei. Einen Tag später wird die Nationalmannschaft nach Ostrava reisen.

Statistik zum Spiel

Deutschland – Frankreich 3:5 (3:1, 0:3, 0:1)

Deutschland:

Tor: Grubauer (Niederberger).
Abwehr: Mo. Müller, Hüttl; Wagner, Fohrler; Ugebkile, Zimmermann; Sennhenn, Kälble. 
Sturm: Kahun, Michaelis, Peterka; Schütz, Stachowiak, Fischbuch; Tuomie, Sturm, Ehliz; Kastner, Samanski, Ehl.

Tore: 1:0 Kahun (03:26), 2:0 Tuomie (17:58), 3:0 Kastner (18:12), 3:1 Gallet (19:47) Gueby (32:17), 3:3 Onno (37:51), 3:4 Da Costa (38:51), 3:5 Rech (59:14).

Strafminuten: Deutschland 4 – Frankreich 8.

Zuschauer: 4.503 (ausverkauft).

Seider fehlt bei der WM – NHL-Neuling Szuber kommt

NHL-Star Moritz Seider wird bei der Eishockey-WM in Tschechien nicht mit dabei sein. Statt des 23-Jährigen kommt aber ein anderer Abwehrspieler aus Nordamerika mit.

Fehlt bei der Eishockey-WM 2024: Abwehr-Star Moritz Seider.

Fehlt bei der Eishockey-WM 2024: Abwehr-Star Moritz Seider.

IMAGO/ActionPictures

Vizeweltmeister Deutschland muss in diesem Jahr bei der Eishockey-WM in Tschechien auf NHL-Top-Verteidiger Moritz Seider verzichten. Dafür erhält Bundestrainer Harold Kreis am Wochenende weitere Verstärkung aus Nordamerika: Max Szuber von den jüngst nach Utah verkauften Arizona Coyotes soll am Sonntag zum Team stoßen. Das teilten Bundestrainer Harold Kreis und Sportdirektor Christian Künast am Freitag in Wolfsburg mit. Dort trifft die Auswahl des DEB am Samstag (14.00 Uhr/MagentaSport) im vorletzten WM-Testspiel auf Frankreich.

Seider gilt als einer der besten jungen Abwehrspieler der Welt, erhält in Detroit die meiste Eiszeit aller Feldspieler, diese vornehmlich gegen die besten Stürmer des Gegners, und kam – wie bereits 2022/23 – zudem auf 42 Scorerpunkte.

NHL-Debütant Szuber reist an

Seider verhandelt gerade mit den Detroit Red Wings über einen neuen hoch dotierten Vertrag. Rund zehn Millionen US-Dollar Jahresgehalt für bis zu acht Jahre stehen im Raum. Aus diesem Grund ist die Versicherung für den 23-Jährigen besonders kompliziert und teuer. “Wir haben gemeinsam versucht, alle versicherungsrechtlichen Eventualitäten zu berücksichtigen und zu klären. Letztlich mussten wir aber feststellen, dass das nicht umfassend möglich ist”, sagte Künast.

Szuber hingegen, der zuletzt für die Tucson Roadrunners in der zweitklassigen AHL auflief, aber auch jüngst zu seinem NHL-Debüt gekommen war kommt am Sonntag zum Team und könnte am Montag bei der WM-Generalprobe erneut gegen Frankreich in Weißwasser zum Einsatz kommen. Seider und Szuber waren beide im vergangenen Jahr Teil des Teams, das in Finnland ins WM-Finale eingezogen war.

Schon vor mehreren Wochen musste Tim Stützle für die WM verletzungsbedingt absagen, Leon Draisaitl ist mit den Edmonton Oilers weiterhin in den NHL Playoffs beschäftigt.