Schmidt setzt in Mainz auf die Unbekümmertheit von Weiper

Die sportliche Dauerkrise von Mainz 05 erlebte Nelson Weiper als Zuschauer. Im September zog er sich eine Knieverletzung zu, erst am Wochenende feierte er sein Comeback. Mit seiner Unbekümmertheit könnte der Stürmer noch zum Faktor werden.

Nelson Weiper war in dieser Saison lange im Wartestand.

Nelson Weiper war in dieser Saison lange im Wartestand.

IMAGO/Beautiful Sports

Vor dem Auswärtsspiel in Heidenheim lobte Bo Henriksen Marco Richter nach Kräften, zu seinen ersten Spielminuten nach dem 1:8 beim FC Bayern Anfang März wollte der 05-Coach dem Flügelstürmer dann aber doch nicht verhelfen. Den gelbgesperrten Brajan Gruda ersetzte er durch Ludovic Ajorque. Und nachdem er seinen Zielspieler vom Platz nahm, kam kurze Zeit später Nelson Weiper zu seinem Comeback.

Der Junioren-Nationalspieler hatte sich im September mit einer Knieverletzung abgemeldet. Der erste arthroskopischen Eingriff am Meniskus brachte nicht den gewünschten Erfolg, im Januar erfolgte ein weiterer. In Heidenheim war es Weipers erster Einsatz nach 246 Tagen. “Er hat daran gearbeitet, dass er demnächst noch ein paar Minuten mehr bekommt”, stellt Sportdirektor Martin Schmidt fest, “seine Unbekümmertheit kann im Spiel den Unterschied ausmachen”.

Weiper hat gute Chancen auf eine Kadernominierung

Der 19-Jährige mühte sich ab der 75. Minute nach Kräften, um Mainz zum Siegtreffer zu verhelfen. Zu Beginn der Nachspielzeit wurde er im Fünfer von Danny da Costa in Szene gesetzt, dessen Flanke bekam der 1,91 Meter große Mittelstürmer aber nicht mehr aufs Tor gedrückt. Doch Weiper darf sich gute Chancen ausrechnen, gegen Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder zum 20er-Kader zu gehören.

Beim Training am Mittwoch war zu sehen, wie er vor Tatendrang sprüht. Ausgebremst wurde hingegen Sepp van den Berg, der aus Gründen der Belastungssteuerung nur Laufrunden absolvierte. Jessic Ngankam musste die Übungseinheit vorzeitig beenden. Nach einem Zusammenprall mit Andreas Hanche-Olsen blutete er aus der Nase.

Michael Ebert

Widmer: “Es hat Spaß gemacht – mehr gibt es nicht zu sagen”

Sechsmal kam Kapitän Silvan Widmer nur als Ersatzspieler von Mainz 05 zur Geltung, in Heidenheim durfte er erstmals wieder von Anfang an ran. Beim Thema Reservistenrolle wird er einsilbig.

Weiter gehts: Silvan Widmer knickte in Heidenheim um.

Weiter gehts: Silvan Widmer knickte in Heidenheim um.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

“Es hat Spaß gemacht und ich habe mich sehr gefreut – mehr gibt es nicht zu sagen”, blockt Silvan Widmer alle Fragen zu seinem Gemütszustand konsequent ab. Seit dem 1:8 von Mainz 05 beim FC Bayern war dem 31-Jährigen kein Startelf-Einsatz mehr vergönnt. Erst die Sperre von Phillipp Mwene beförderte ihn wieder bei Anpfiff aufs Feld. Da Mwene zwei Spiele aussetzen muss, ist Widmer am kommenden Samstag gegen Borussia Dortmund (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) so gut wie gesetzt.

In den sechs Spielen vor dem 1:1 in Heidenheim setzte Trainer Bo Henriksen erfolgreich auf Anthony Caci als Rechts- und Mwene als Linksverteidiger – Mainz 05 ist seitdem ungeschlagen, das Duo trat als Torschütze bzw.  Vorlagengeber in Erscheinung. Teamplayer Widmer pushte die Kollegen von der Bank aus und erhielt für seine Einstellung mehrmals Lob von Henriksen. Die Rolle selbst bleibt für den Schweizer EM-Fahrer jedoch extrem unbefriedigend, was die Frage aufwirft, wie es im Sommer für den Außenverteidiger, der beim FSV einen Vertrag bis 2026 besitzt, weitergeht.

Auf die Zähne gebissen

Zunächst steht jedoch der Kampf um den Ligaverbleib im Vordergrund – und die Gesundheit. Kurz vor der Pause rutschte Widmer weg und musste behandelt werden. “Ich bin blöd umgeknickt, aber habe dann auf die Zähne gebissen und es ist gut gegangen”, erklärt er hinterher. Doch mit dem Seitenwechsel schwand ähnlich wie schon in der Vorwoche beim 1:1 gegen den 1. FC Köln die Mainzer Überlegenheit, wieder hatte die Führung keinen Bestand.

“Mit dem Unentschieden können und müssen wir leben, auch wenn wir mehr Punkte mit nach Hause nehmen wollten. Aber es ist nichts verloren und wir fokussieren uns jetzt auf das wichtige nächste Heimspiel”, betont der 05-Kapitän. “Aus dem Spiel in Heidenheim können wir einiges mitnehmen. Dortmund und Wolfsburg sind spielerisch sehr gute Mannschaften. Wir werden über den Kampf versuchen, die Spiele auf unserer Seite zu ziehen”, verspricht er.

Michael Ebert

Europäische Olympische Komitees ernennen Ex-Mainzer Lehmann zum neuen CEO

Der deutsche Sportfunktionär und Wirtschaftsexperte Dr. Jan Lehmann ist zum Geschäftsführer der Europäischen Olympischen Komitees (EOK) ernannt worden.

Jan Lehmann, ehemals Kaufmännischer Vorstand beim 1. FSV Mainz 05, ist neuer Geschäftsführer der Europäischen Olympischen Komitees (Bild von Oktober 2021).

Jan Lehmann, ehemals Kaufmännischer Vorstand beim 1. FSV Mainz 05, ist neuer Geschäftsführer der Europäischen Olympischen Komitees (Bild von Oktober 2021).

imago images/Martin Hoffmann

Wie die EOK am Montag bekanntgaben, setzte sich Lehmann bei dem Auswahlprozess gegen mehr als 1800 Bewerber durch. Diese wurden von dem renommierten Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte geprüft, zehn Kandidaten wurden der EOK-Leitung in einer Auswahlliste vorgeschlagen. Nach einer Prüfung fiel die Wahl auf Lehmann.

“Ich freue mich, Dr. Jan Lehmann als unseren neuen CEO begrüßen zu dürfen”, wird EOK-Präsident Spyros Capralos zitiert. “Er bringt einen großen Erfahrungsschatz in der europäischen Sportindustrie und wirtschaftliches Fachwissen mit.”

Lehmann studierte Wirtschaftswissenschaften in Bonn und begann dann seine Karriere bei dem Beratungsunternehmen McKinsey. Anschließend war er für die Sportmarketing-Agentur Infront und für die DFL tätig. Von dort führte ihn sein Weg über einen Abstecher zu Nielsen Sport zum 1. FSV Mainz 05, bei den Rheinhessen bekleidete er das Amt als Kaufmännischer Vorstand.

Lehmann: “Verbindende Rolle des Sports und insbesondere der olympischen Idee wichtiger denn je”

“Ich freue mich, dem EOK-Team beizutreten”, sagte Lehmann. “Gerade in diesen Tagen, in denen die Welt zunehmend polarisiert und gespalten ist, ist die verbindende Rolle des Sports und insbesondere der olympischen Idee wichtiger denn je.”

Lehmann wird damit der erste Geschäftsführer der EOK. Die Ernennung eines CEO wurde notwendig, “da die Komplexität der EOK-Geschäftsführung und die damit verbundene Arbeitsbelastung dramatisch zugenommen haben”. Besonders die Umsetzung der “Strategischen Agenda 2030” des Verbands sowie die damit verbundenen Maßnahmen spielten eine Rolle. “Seine Ernennung wird die Führungsstrukturen des EOK im Einklang mit der Strategischen Agenda 2030 stärken”, sagte Capralos.

Lehmann wird ab sofort dafür verantwortlich sein, “alle täglichen Arbeitsabläufe und Geschäftstätigkeiten im Einklang mit dem strategischen Auftrag des EOK zu beaufsichtigen.” Zudem soll er dafür sorgen, dass das EOK weiterhin höchste Standards in Sachen professionelles Management, finanzielle Verantwortung und ethisches Verhalten einhält.

“Ein Punkt ist besser als keiner”: Mainz zwischen Ernüchterung und Akzeptanz

Ein Punkt gewonnen oder doch zwei verloren? Über die Bewertung des Remis beim 1. FC Heidenheim herrschte im Anschluss an die Partie ein wenig Uneinigkeit bei den Protagonisten des 1. FSV Mainz 05, die es verpasst hatten, den Sprung auf Rang 15 zu schaffen.

Die Spieler von Mainz 05 um Robin Zentner (li.) und Jonathan Burkardt beim Gang in die Fankurve.

Die Spieler von Mainz 05 um Robin Zentner (li.) und Jonathan Burkardt beim Gang in die Fankurve.

IMAGO/Sven Simon

“Wir sehen das trotzdem positiv, wir sind einen Punkt näher herangerutscht”, bewertete der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt das 1:1-Remis beim FCH im Anschluss an die Partie bei DAZN. Torschütze Jonathan Burkardt war dagegen der Auffassung, dass der Punkt “ein Stück weit zu wenig für uns” sei. Ähnlich sah es auch Torwart Robin Zentner. “Im ersten Moment natürlich schon ernüchternd, aber auf jeden Fall ein verdientes Unentschieden. Wir haben jetzt auch nicht mehr verdient, muss man auch ehrlich sagen.”

Burkardts Ärger über vergebene Top-Chance

Bundesliga, 32. Spieltag

In der Tat konnten die Mainzer angesichts des Spielverlaufs mit dem 1:1 am Ende zufrieden sein, hatten die Gastgeber das Spiel durch den Treffer von Tim Kleindienst in der 65. Minute nicht nur egalisiert, sondern durch eine große Chance durch Eren Dinkci sowie zwei Kopfbälle an den Pfosten von Patrick Mainka und Stefan Schimmer sogar beinahe gedreht.

So kam auch Burkardt schließlich zu der Erkenntnis, dass es “trotzdem sinnvoll” sei, “es einen Ticken positiv zu sehen, weil in Heidenheim ist es nicht einfach”. “Ein Punkt”, so der Torschütze, sei “am Ende besser als keiner”.

Aber auch Mainz hatte nach der Pause durch ebenjenen Burkardt eine große Gelegenheit, sich sogar mit drei Punkten zu belohnen. Doch der 23-Jährige vergab, nachdem er frei auf das gegnerische Tor zugelaufen und von FCH-Keeper Kevin Müller nach außen getrieben worden war.

Burkardt selbst war es hinterher, der sich am meisten über seine vergebene Chance ärgerte: “Das ist einfach schlecht gemacht. Ich nehme den ersten Kontakt auf den Linken und einen Ticken zu weit. Dann kommt der Torwart schon ziemlich weit raus – und ich will da vorbeigehen.” Dies sei aber “einfach die falsche Entscheidung” gewesen. “Vielleicht hätte ich ihn chippen können. Es ist bitter, weil ich doch gerne mal einen dreckigen Sieg eingefahren hätte.”

Schmidt: “Wir jagen weiter”

Besonders ärgerlich aus Sicht der Nullfünfer war, dass trotz nun sieben Spielen in Serie ohne Niederlage wie bereits gegen Köln eine Woche zuvor eine Führung nicht über die Zeit gerettet werden konnte. Beim Gegentreffer durch Kleindienst, der nach einer Halbfeldflanke frei zum Kopfball gekommen war, äußerte Torwart Zentner gegenüber seiner Hintermannschaft aber nur bedingt einen Vorwurf. “Es ist unglaublich schwer, die dann in der Box zu verteidigen”, so der 29-Jährige, der Kleindienst attestierte, es auch “überragend” zu machen. Stattdessen müsse man die Flanke bereits “einfach außen besser verteidigen”.

Ziel müsse es deshalb nun sein, das in den verbleibenden beiden Wochen zu machen, wenn die Gegner Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg heißen. “Jeder muss gegen jeden spielen – und wir haben sie jetzt halt am Schluss. Wir stehen da so tief drin, dass es egal ist, gegen wen wir spielen”, will Zentner nichts davon hören, welche Qualität die Gegner im Saisonendspurt mitbringen. “Wir müssen die Spiele gewinnen, um drin zu bleiben – und das ist das Einzige, was zählt.” Auch Sportdirektor Schmidt fand zum Abschluss noch einmal aufmunternden Worte: “Wir jagen weiter. Wir haben zwei Spiele und können da mit eigener Kraft noch raus – und das ist sehr gut.”

Gelingt Mainz noch der direkte Klassenerhalt? Jetzt mit dem Tabellenrechner durchrechnen

Mainz: Startelf-Garantie für Widmer, Schlüsselfigur Burkardt

Trotz des Ausfalls von vier Stammkräften predigt 05-Coach Henriksen vor der Partie in Heidenheim Zuversicht. Auch der lange nicht mehr in der Anfangself berücksichtigte Kapitän zählt nun zu den großen Hoffnungsträgern.

Bo Henriksen legte sich fest: Silvan Widmer wird Phillipp Mwene ersetzen.

Bo Henriksen legte sich fest: Silvan Widmer wird Phillipp Mwene ersetzen.

IMAGO/Eibner

Nadiem Amiri und Brajan Gruda fehlen gelb-gesperrt, Karim Onisiwo verletzt und Phillipp Mwene nach der Roten Karte im jüngsten Heimspiel gegen Köln (1:1). Die Zwei-Spiele-Sperre für den Österreicher mussten die 05er inzwischen akzeptieren. Zwar belegen die TV-Bilder, dass der Feldverweis nach Mwenes Einsteigen gegen Mark Uth deutlich überzogen war.

Dennoch folgte das DFB-Sportgericht dem Kontrollausschuss sowie dem Live-Eindruck von Schiri Benjamin Brand und entschied auf “rohes Spiel”. Nach Prüfung der Rechtslage gingen die Chancen auf einen erfolgreichen Einspruch aus Mainzer Sicht nahe Null. Bedeutet für Sonntag: Kapitän Silvan Widmer rückt erstmals seit dem 1:8 beim FC Bayern am 25. Spieltag, der bislang letzten Niederlage der Rheinhessen, wieder in die Startelf.

Auch Nelson Weiper ist laut Henriksen schon eine Option für die Anfangself

“Unser Kapitän wird vorangehen und absolut heiß sein”, kündigt Trainer Bo Henriksen an, “und ich hoffe, die anderen sind es auch.” Weitere Einsatzgarantien für Profis, die zuletzt außen vor waren, spricht der Fußballlehrer zwar nicht aus. Unabhängig von konkreten Namen fordert er aber eine Trotzreaktion von den betreffenden Akteuren im Sinne des Teams: “Ich bin zuversichtlich, dass die Spieler, die reinkommen, mir zeigen, dass ich falsch gelegen habe, sie vorher nicht zu bringen.” Und damit beweisen, wovon Henriksen nach eigener Aussage vollauf überzeugt ist: “Wir haben eine wirklich gute Gruppe.”

Auf der Doppel-Sechs werden Tom Krauß die besten Chancen als Amiri-Vertreter eingeräumt, im Dreier-Angriff scheint Jae-sung Lee gesetzt. Beide mussten jüngst gegen Köln jeweils wegen Gelb-Sperre pausieren. In Bezug auf den zusätzlich vakanten Platz in der Offensive lässt sich Henriksen nicht in die Karten schauen. “Wir haben verschiedene Optionen”, so der Coach. Positiv äußert er sich dabei über alle, also sowohl Ludovic Ajorque („er trainiert jede Woche gut“) als auch Marco Richter („er hat in den letzten Wochen gut trainiert“) und Nelson Weiper („auch er ist eine Option von Anfang an“). Die Schlüsselfigur im Angriff bleibt für Henriksen jedoch ohnehin Jonny Burkardt: “Mit ihm haben wir einen Torjäger, der sowieso in jedem Spiel on fire ist. Er glaubt immer daran, zu treffen. Diese Überzeugung ist das Entscheidende.”

“Hauptsache, Jonny kommt regelmäßig in die Box. Da ist er einfach sehr, sehr clever.”

Dass Burkardt seit geraumer Zeit als einzige zentrale Spitze glänzt, ist selbstredend auch Henriksen nicht entgangen: “Er hat das sehr, sehr gut gemacht.” Festgelegt sei der 23-Jährige darauf indes nicht. “Er kann verschiedene Rollen spielen – Hauptsache, er kommt regelmäßig in die Box. Denn da ist Jonny einfach sehr, sehr clever und sehr gefährlich.” Darauf wird sich Heidenheim also in jedem Fall schon mal einstellen können. Doch auf die genaue Formation der Mainzer Offensive bis auf weiteres nicht.

Thiemo Müller

Mainz vertagt Mwene-Berufung – Hoffnung bei Onisiwo

Mit zwei unerwarteten Trainingsgästen startet Mainz 05 am Mittwoch die Vorbereitung auf Heidenheim. Stefan Bell und Niko Bungert stehen auf dem Platz, auch Jessic Ngankam ist nach Verletzung dabei.

Warten auf eine Schiene: Karim Onisiwo soll bald wieder ins Training einsteigen.

Warten auf eine Schiene: Karim Onisiwo soll bald wieder ins Training einsteigen.

picture alliance/dpa

Die 50 Trainingskiebitze am 1. Mai begrüßten Stefan Bell mit Applaus. Wegen einer Herzmuskelentzündung ist der 32-Jährige seit Januar ausgefallen und durfte sich lange Zeit nicht sportlich betätigen. Am Mittwoch machte er erstmals das Aufwärmprogramm des Mannschaftstrainings mit. Danach absolvierte er rund 45 Minuten lang leichtes Lauftraining.

Ob Bell in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommt, ist fraglich. Trainer Bo Henriksen freut sich über die Rückkehr des Mainzer Urgesteins: “Er ist ein fantastischer Typ, er ist gut für die Kabine, und vor allem ist es gut für ihn nach so einer langen Pause.” Bells Vertrag läuft zum Saisonende aus, ob er eine Verlängerung befürwortet, dazu will sich der Trainer aktuell nicht äußern: “Wir müssen noch drei Spiele absolvieren, im Moment geht es nur darum, den Klassenerhalt zu erreichen.”

Onisiwo soll nächste Woche mit einer Schiene einsteigen

Beim Gastspiel in Heidenheim (Sonntag, 19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) muss Henriksen ohne die gesperrten Nadiem Amiri, Brajan Gruda und Phillipp Mwene sowie ohne Karim Onisiwo auskommen, der am Montag wegen des Bruchs von drei Fingern operiert wurde. Für das bevorstehende Spiel muss Henriksen Onisiwo abschreiben, danach hofft er auf eine Rückkehr: “Er spielt Fußball nicht mit der Hand. Nächste Woche wird er eine Schiene bekommen und dann hoffentlich ins Training zurückkehren. Wir warten noch darauf, dass die Schwellung zurückgeht.”

Frist für Mwene-Einspruch endet erst am Donnerstag

Für das letzte Heimspiel der Saison gegen Borussia Dortmund hat Mainz auch die Hoffnung auf Mwene noch nicht aufgegeben. Am Donnerstagmorgen wollen die 05er entscheiden, ob sie Berufung gegen die harte Zwei-Spiele-Sperre des DFB-Sportgerichts einlegen. Wegen des Feiertags läuft die Frist erst am Donnerstag ab. Aufgrund der Angaben des Schiedsrichters im Spielberichtsbogen hat das Gericht auf “rohes Spiel” entschieden, wofür die Mindestsperre zwei Spiele beträgt. Die TV-Bilder lassen jedoch auch eine weniger drastische Einstufung der Szene zu, möglicherweise als unsportliches Verhalten.

Trainingscomeback bringt Bungert ins Schwitzen

Im Trainingsspiel am Mittwoch wirbelte auch Co-Trainer Niko Bungert über den Platz. Als Mitglied des “Team blau” holte sich der 37-Jährige in praller Sonne ziemlich schnell einen roten Kopf. Knapp fünf Jahre nach dem Karriereende war bald zu erkennen, dass der Fitnesszustand zwischen Bungert und den aktuellen Profis doch ziemlich unterschiedlich ist. Bungert hielt trotzdem wacker bis zum Abpfiff durch.

Michael Ebert

Barkok hat das Krankenhaus verlassen

Der am Wochenende von Unbekannten bei einem tätlichen Angriff in Berlin schwer verletzte Hertha-Profi Aymen Barkok konnte nach kicker-Informationen das Krankenhaus inzwischen verlassen.

Kommt in der Rückrunde bislang auf zwölf Zweitliga-Einsätze für die Hertha: Aymen Barkok.

Kommt in der Rückrunde bislang auf zwölf Zweitliga-Einsätze für die Hertha: Aymen Barkok.

IMAGO/DeFodi

Barkok war in der Nacht zum Sonntag vor einem Berliner Nachtclub von mehreren Tätern attackiert und dabei schwer verletzt worden. Der 25-Jährige hatte bei dem Angriff mehrere Gesichtsfrakturen, darunter einen Bruch des Jochbeins, erlitten und war noch am Sonntag operiert worden. Die Täter waren flüchtig, die Polizei leitete Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Der Mittelfeldspieler hat am Dienstag die Berliner Charité, wo er operiert worden war, verlassen und setzt seinen Genesungsprozess zu Hause fort.

In dieser Saison wird Barkok, den Hertha im Januar von Bundesligist Mainz 05 ausgeliehen hatte, für den Zweitliga-Achten nicht mehr zum Einsatz kommen. Beim 1:1 gegen Hannover 96 am vergangenen Freitag hatte der Deutsch-Marokkaner 90 Minuten auf der Bank gesessen, seit Januar verbuchte er elf Startelf- (zehn in der Liga, einer im DFB-Pokal) und zwei Joker-Einsätze.

Kaufpflicht greift nicht – Gespräche geplant

Bei einem weiteren Startelf-Einsatz – oder zwei Teileinsätzen – hätte die zwischen beiden Klubs vertraglich fixierte Kaufpflicht gegriffen. Bei einem Aufstieg Herthas wären dann 1,2 Millionen Euro Ablöse nach Mainz geflossen, bei dem jetzt sicheren Zweitliga-Verbleib 600.000 Euro.

Nun geht die Klärung der Personalie in die Verlängerung: Bei Hertha will man zunächst die Genesung Barkoks abwarten, danach sind Gespräche mit dessen Stammklub Mainz geplant. Klar ist: Auch wenn die Kaufpflicht nicht mehr greifen wird, ist die Tür für Pechvogel Barkok bei Hertha nach kicker-Informationen keineswegs zu.

Steffen Rohr

Podcast

DAZN vs. DFL: Worum geht es im Milliardenstreit?


14:53 Minuten

alle Folgen

Barkok hat das Krankenhaus verlassen

Der am Wochenende von Unbekannten bei einem tätlichen Angriff in Berlin schwer verletzte Hertha-Profi Aymen Barkok konnte nach kicker-Informationen das Krankenhaus inzwischen verlassen.

Kommt in der Rückrunde bislang auf zwölf Zweitliga-Einsätze für die Hertha: Aymen Barkok.

Kommt in der Rückrunde bislang auf zwölf Zweitliga-Einsätze für die Hertha: Aymen Barkok.

IMAGO/DeFodi

Barkok war in der Nacht zum Sonntag vor einem Berliner Nachtclub von mehreren Tätern attackiert und dabei schwer verletzt worden. Der 25-Jährige hatte bei dem Angriff mehrere Gesichtsfrakturen, darunter einen Bruch des Jochbeins, erlitten und war noch am Sonntag operiert worden. Die Täter waren flüchtig, die Polizei leitete Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Der Mittelfeldspieler hat am Dienstag die Berliner Charité, wo er operiert worden war, verlassen und setzt seinen Genesungsprozess zu Hause fort.

In dieser Saison wird Barkok, den Hertha im Januar von Bundesligist Mainz 05 ausgeliehen hatte, für den Zweitliga-Achten nicht mehr zum Einsatz kommen. Beim 1:1 gegen Hannover 96 am vergangenen Freitag hatte der Deutsch-Marokkaner 90 Minuten auf der Bank gesessen, seit Januar verbuchte er elf Startelf- (zehn in der Liga, einer im DFB-Pokal) und zwei Joker-Einsätze.

Kaufpflicht greift nicht – Gespräche geplant

Bei einem weiteren Startelf-Einsatz – oder zwei Teileinsätzen – hätte die zwischen beiden Klubs vertraglich fixierte Kaufpflicht gegriffen. Bei einem Aufstieg Herthas wären dann 1,2 Millionen Euro Ablöse nach Mainz geflossen, bei dem jetzt sicheren Zweitliga-Verbleib 600.000 Euro.

Nun geht die Klärung der Personalie in die Verlängerung: Bei Hertha will man zunächst die Genesung Barkoks abwarten, danach sind Gespräche mit dessen Stammklub Mainz geplant. Klar ist: Auch wenn die Kaufpflicht nicht mehr greifen wird, ist die Tür für Pechvogel Barkok bei Hertha nach kicker-Informationen keineswegs zu.

Steffen Rohr

Podcast

DAZN vs. DFL: Worum geht es im Milliardenstreit?


14:53 Minuten

alle Folgen

Mwene für zwei Spiele gesperrt – Mainz erwägt Einspruch

Mainz muss wohl in den kommenden beiden Partien auf Verteidiger Phillipp Mwene verzichten. Der Österreicher, der tief in der Nachspielzeit gegen Köln Rot sah, wurde vom DFB-Sportgericht gesperrt. Die 05er erwägen allerdings Einspruch.

Außer sich: Phillipp Mwene bekam von Benjamin Brand die Rote Karte gezeigt.

Außer sich: Phillipp Mwene bekam von Benjamin Brand die Rote Karte gezeigt.

IMAGO/Beautiful Sports

Es war eine bittere Schlussphase, die der FSV Mainz 05 am Sonntagabend erlebte. Nicht nur kassierten die 05er den späten Ausgleichstreffer in der fünften Minute der Nachspielzeit infolge des zweiten Foulelfmeters für den 1. FC Köln und verpassten durch das 1:1 den Sprung auf Rang 14, sondern mussten fünf Minuten später auch noch einen Platzverweis gegen Phillipp Mwene hinnehmen – eine überzogene Entscheidung.

Der Außenverteidiger war gegen Kölns Mark Uth links an der Seitenlinie zu spät gekommen und hatte den Offensivmann gefoult. Unmittelbare Torgefahr war zwar nicht in Verzug und das Foul auch nicht sonderlich hart, trotzdem zeigte Schiedsrichter Benjamin Brand (kicker-Note 4) dem Österreicher die Rote Karte. Der DFB hat ihn nun wegen rohen Spiels für zwei Spiele gesperrt. Eine harte Entscheidung, gegen die der Bundesligist vorzugehen erwägt.

Auch Amiri und Gruda fehlen

Zunächst aber steht die Sperre, aufgrund der Mwene den Mainzern (aktuell auf Relegationsrang 16) somit im Abstiegskampf sowohl beim Gastspiel in Heidenheim am kommenden Wochenende, für das auch Nadiem Amiri und Brajan Gruda aufgrund einer Gelbsperre ausfallen, als auch eine Woche später zuhause gegen Borussia Dortmund fehlen wird. Ein herber Verlust für die Mainzer, bei deren Spielen Mwene stets in der Anfangsformation stand, seit Bo Henriksen an der Seitenlinie steht. Dem Dänen bricht auch mit dem verletzten Karim Onisiwo eine Stütze weg.