Preußen-Kapitän Lorenz mit Appell an Regensburg: “Kommt mit uns in die 2. Liga!”

Preußen Münster ist der Durchmarsch von der 4. in die 2. Liga geglückt. Im Moment des größten Erfolgs seit Jahrzehnten richtete Kapitän Marc Lorenz einen emotionalen Appell an Jahn Regensburg.

Marc Lorenz traf gegen Unterhaching - und richtete sich danach an Regensburg.

Marc Lorenz traf gegen Unterhaching – und richtete sich danach an Regensburg.

IMAGO/Noah Wedel

Es war ein kurzes, aber enges Rennen im Saisonfinale, das sich Preußen Münster und Jahn Regensburg um den direkten Aufstiegsplatz geliefert haben. Am Ende hat sich Preußen Münster im Fernduell durchgesetzt, durch einen hochverdienten 2:0-Sieg schaffte der Aufsteiger – wie Drittliga-Meister Ulm – den direkten Durchmarsch.

Während der Platz von den euphorischen Fans gestürmt wurde, trat Marc Lorenz, der das 2:0 gegen Unterhaching erzielt hatte, vor die TV-Kamera – und wollte erstmal gar nicht über Münsters famosen Durchmarsch sprechen. Vielmehr setzte der Routinier zu einem emotionalen Appell an die im direkten Aufstiegsrennen unterlegenen Regensburger an.

Hoffnung auf Wiedersehen

Der Jahn hat zwar einen 17-Punkte-Vorsprung auf die Preußen zu Jahresanfang noch verspielt und geht nun in die Relegation – im vergangenen Winter musste das Team von Trainer Joe Enochs aber den plötzlichen Tod von Agyemang Diawusie verkraften. “Ich muss wirklich sagen, ich ziehe den Hut vor euch, was ihr dieses Jahr geleistet habt, nach einem brutalen Schicksalsschlag”, sagte Lorenz und richtete sich an “die Mannschaft, die Mitarbeiter und Fans” des Jahn. “Was ihr sportlich geleistet habt … Ihr seid zusammengerückt.”

Der Jahn, der am Samstag Saarbrücken 0:1 unterlag, wird am Freitag, 24. Mai, zunächst im heimischen Stadion auf den Tabellen-16. der 2. Liga treffen, der am Sonntag ermittelt wird. Den Relegationsrang belegt aktuell Wehen Wiesbaden. Hansa Rostock kann aber noch an den Hessen vorbeiziehen. Das Rückspiel findet dann am Dienstag, 28. Mai, statt.

In beiden Spielen wird Lorenz dem SSV dann die Daumen drücken – in der Hoffnung, die Regensburger in der kommenden Saison wieder zu sehen. “Ich wünsche mir nur eins”, sagte der gebürtige Münsteraner, ehe er sich ausgiebig über das vollbrachte Aufstiegs-Kunststück mit seiner Mannschaft freute: “Haut in den zwei Spielen alles raus und kommt mit uns die 2. Liga.”

Ingolstadts Mause schnappt sich die kicker-Torjägerkanone

Es war ein enges Rennen bis zum Schluss. Erst am letzten Spieltag fiel die Entscheidung: Jannik Mause ist bester Torjäger der Drittliga-Saison 2023/24.

18 Tore reichen: Jannik Mause bekommt die kicker-Torjägerkanone der 3. Liga.

18 Tore reichen: Jannik Mause bekommt die kicker-Torjägerkanone der 3. Liga.

picture alliance / foto2press

Zum Abschluss einer jeden Saison ehrt der kicker den erfolgreichsten Torschützen mit der begehrten kicker-Torjägerkanone. In der 3. Liga gab es in der Spielzeit 2023/24 bis zum Schluss ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen um die prestigeträchtige Auszeichnung. Ingolstadts Jannik Mause war mit 18 Toren als Gejagter in den Showdown gegangen, die Münsteraner Malik Batmaz und Joel Grodowski mit jeweils 17 Toren die schärfsten Verfolger.

Letztendlich ging die Trophäe an Mause. Der 25-jährige Goalgetter der Schanzer fehlte zwar im finalen Auswärtsspiel beim SV Sandhausen (1:1) abermals wegen Verletzung. Doch weder Batmaz noch Grodowski konnten beim 2:0 im Heimspiel gegen Unterhaching einnetzen. kicker-Reporter Thiemo Müller übergab somit die kicker-Torjägerkanone nach der Partie im Sandhäuser GP Stadion am Hardtwald an Mause.

IM ÜBERBLICK

Weit hinter dem Vorjahresergebnis

In der vergangenen Saison übrigens hätte es für keinen von den drei Torjägern gereicht. Mit 25 Treffern hatte sich Ahmet Arslan (Dynamo Dresden) die kicker-Torjägerkanone gesichert.

Hildmanns Hurra-Fußball sei Dank: Preußen Münster steigt in die 2. Bundesliga auf

Preußen Münster hat den Durchmarsch von der Regionalliga West bis in die 2. Bundesliga geschafft. Das war gerade nach dem Start in die Saison nicht abzusehen – und ist auch den Tor-Garanten des SCP zu verdanken.

Sprung in Liga zwei: Die Spieler des SC Preußen Münster.

Sprung in Liga zwei: Die Spieler des SC Preußen Münster.

IMAGO/Beautiful Sports

Spätestens, nachdem Schiedsrichter Cristian Ballweg die Partie abgepfiffen und Preußen Münster gegen Waldhof Mannheim mit 1:3 verloren hatte, war auch Preußen-Trainer Sascha Hildmann klar: Eine schwierige Saison steht bevor. Nach fünf Spieltagen stand seine Mannschaft bei mageren vier Pünktchen, die Offensivbemühungen waren bis dato maximal ein zartes Pflänzchen in der steifen Brise der 3. Liga (4:9 Tore).

33 Spieltage später hat Münster alle Erwartungen übertroffen, die 3. Liga überflügelt – und steht nun nach einem 2:0-Sieg über die SpVgg Unterhaching hinter dem SSV Ulm 1846 als zweites Team fest, dem in dieser Saison der Durchmarsch von der Regionalliga direkt ins deutsche Unterhaus gelingt. Doch was war in der Zwischenzeit passiert?

38. Spieltag

Überragender Start aus der Winterpause

Sicher profitierte der Adlerklub in der Rückrunde von den regelmäßigen Patzern der längst enteilten ambitionierten Klubs aus Regensburg und Dresden. Doch vor allem kann Münster, das 1963 eines der Gründungsmitglieder der Bundesliga war, auf eine überragende eigene Rückserie blicken.

Hildmann und seine Schützlinge haben sich nach dem souveränen Aufstieg aus der Regionalliga West schnell in der 3. Liga akklimatisiert, Rang zwölf und ein komfortables Polster auf die Abstiegsränge sorgten für zufriedene Gesichter zur Winterpause. Diese sollten aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, als das neue Jahr begann und sich der SCP von Sieg zu Sieg ballerte, zwischen Januar und März kein Spiel mehr verlor und nach einem Dreier am 31. Spieltag über Dresden plötzlich vom Relegationsrang grüßte.

Batmaz und Grodowski im hauseigenen Duell um die Kanone

Auch die daran anknüpfenden beiden Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz aus Regensburg (1:3) und Ulm (0:2) brachte die Preußen nicht mehr aus dem Konzept, stattdessen antwortete die zweitbeste Rückrundenmannschaft wütend mit Siegen gegen Freiburg II (2:0), Viktoria Köln (5:3) und den 1. FC Saarbrücken (4:1).

Dabei verteilte die beste Offensive der Liga die Verantwortung fürs Toreschießen auf mehrere Schultern. Allen voran auf die von Joel Grodowski und Malik Batmaz. Grodowski, der bei seinem zweiten Anlauf in Münster so richtig glücklich zu werden scheint, steht zum Ende der Saison bei 17 Toren und fünf Vorlagen – genau wie sein Sturmpartner Batmaz, der ebenfalls 17-mal treffen konnte. Für Batmaz war es die erste Saison, die er unangefochten als Stammspieler auf dem Rasen stand, in den Jahren zuvor war er beim KSC meist über die Jokerrolle kaum hinausgekommen.

Und war das Sturmduo mal nicht erfolgreich oder wurde mehr Hilfe benötigt, konnte sich der SCP auf den waschechten Münsteraner Marc Lorenz, Leader, Kapitän und Identifikationsfigur in einem, verlassen. Ein Beispiel gefällig? Bei der erfolgreichen Aufholjagd gegen Viktoria Köln war der 35-Jährige an allen fünf Treffern beteiligt. Überhaupt war Lorenz, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, der aber gerne bleiben würde, mit zehn Vorlagen der beste Assistgeber seines Teams. Mit seinem Traumtor gegen Unterhaching am letzten Spieltag machte er sich zudem in Münster unsterblich.

Münsters lange Durststrecke – Niemeyer als Vater des Erfolgs

Nun also kehrt ein weiterer Verein voller Tradition nach langem Warten wieder in die Zweitklassigkeit zurück. Davon war der SCP viele Jahrzehnte ein gutes Stück entfernt, erst recht, als nach zehn Jahren Drittklassigkeit zwischen 2011 und 2020 das Kapitel Profi-Fußball mit dem erneuten Abstieg in die Regionalliga in weite Ferne rückte. Trainer damals wie heute: Sascha Hildmann, der das Team im Januar 2020 übernommen hatte, den Abstieg aber nicht mehr verhindern konnte. Seine Mission Wiederaufstieg endete 2020/21 auf Rang drei und 2021/22 denkbar knapp und punktgleich mit Aufsteiger Rot-Weiss Essen auf Platz zwei, ehe ein Jahr später die Erlösung und wieder ein Jahr später sogar der Durchmarsch folgte.

Einer der Väter des Erfolges ist zweifelsohne dabei Peter Niemeyer. Der Ex-Profi (u.a. Werder Bremen) stieg 2020 beim SCP als Sportdirektor ein, nach zwei Jahren folgte die Beförderung in die Geschäftsführung. Das Problem: Der 40-Jährige verlässt Preußen Münster zum Saisonende und wechselt nach Bremen, sein Nachfolger wird Ole Kittner, der aktuell noch Geschäftsführer Marketing, Strategie & Kommunikation ist. Auf den neuen Mann kommt eine große Herausforderung zu.

Herausfordernd ist außerdem auch die Situation rund um das Preußenstadion. Der Adlerklub hat zwar von der DFL die Lizenz für die 2. Bundesliga erhalten, “dies ist allerdings mit erheblichen Auflagen und Anstrengungen verbunden, die in den Bereichen Personal, Administration sowie insbesondere Stadion- und Medien-Infrastruktur unternommen werden müssen. Außerdem spielt die konkrete Stadionperspektive eine zentrale Rolle in der Bewertung der DFL”, so schrieben es die Westfalen Mitte April in einer Pressemitteilung.

Erfolgsgarant: Das Preußenstadion.

Erfolgsgarant: Das Preußenstadion.
imago images/Team 2

Lizenz nur mit Auflagen: “Wird alles abverlangen”

Aktuell ist im Preußenstadion Platz für 12.800 Zuschauer, die DFL schreibt allerdings vor, dass Erst- und Zweitliga-Teams mindestens 15.000 Zuschauern Platz bieten müssen. Auch dem Flutlicht fehlt es am vorgeschriebenen Richtwert von 1.200 Lux, bei den Medienplätzen müsste ebenfalls nachgebessert werden. Bis 2027 soll das Stadion umgebaut sein und Platz für 20.000 Zuschauer bieten. Das Stadion des SCP ist mit seinen Fans von enormer Bedeutung für die Westfalen, nicht von ungefähr stellten die Münsteraner das beste Heimteam der 3. Liga.

Die Verantwortlichen bei Preußen Münster stehen in den kommenden Wochen vor vielen schwierigen Aufgaben, die “finanziell, personell und organisatorisch alles abverlangen” werden, so Markus Sass, Geschäftsführer für Stadion, Finanzen und Organisation beim Sportclub.

Den Spielern wird das fürs Erste egal sein, nach dem Schlusspfiff gegen Unterhaching gab es kein Halten mehr. Die Feierlichkeiten in Münster werden sicherlich bis in die Morgenstunden des Sonntags weitergehen.

Starthilfe beim Neuaufbau: Sven Müller bleibt bei Absteiger Halle

Der Abstieg des Halleschen FC stand schon vor dem abschließenden 38. Spieltag fest, ein großer Umbruch steht an. Eine feste Konstante dabei: Sven Müller, der seinen Vertrag verlängert hat.

Hütet auch in der Regionalliga das Tor des Halleschen FC: Sven Müller.

Hütet auch in der Regionalliga das Tor des Halleschen FC: Sven Müller.

IMAGO/Eckehard Schulz

Nach einem 0:0 am vorletzten Spieltag war klar, dass der Hallesche FC nach dann zwölf Jahren als Drittliga-Dino den Gang in die Viertklassigkeit antreten muss. Und den geht Sven Müller mit, wie der HFC am Samstag mitteilte. Der Torhüter, der auch beim abschließenden Spiel gegen Borussia Dortmund II im Tor stand, bleibt trotz Abstieg dem Verein treu.

38. Spieltag

“Ich habe schon immer gesagt, dass ich mich sehr wohl in der Stadt und dem Verein fühle, daher fiel mir die Entscheidung, meinen Vertrag zu verlängern, leicht”, betonte Müller. Und er sieht sich dabei als eine Art Starthilfe beim Neuaufbau eine Liga tiefer. “In der nächsten Saison möchte ich voran gehen, den vielen neuen Spielern dabei helfen, hier anzukommen, damit wir von Anfang an Vollgas geben können.”

Vollgas hat auch er gegeben diese Spielzeit, in 18 Partien stand er für den HFC im Tor. Insgesamt lief der 28-Jährige seit seinem Wechsel im Sommer 2020, unterbrochen von einem einjährigen Intermezzo bei Dynamo Dresden, 50-mal im Tor der Saalestädter in der 3. Liga.

“Zentrale Rolle” für Müller

Sportdirektor Daniel Meyer zeigte sich äußerst zufrieden mit der Vertragsverlängerung des Keepers, der aus der Jugend des 1. FC Köln stammt und auch ein Bundesliga-Spiel für die Geißböcke in seiner Vita stehen hat. “Es ist uns eine große Freude, dass sich Sven Müller entschieden hat, dem HFC weiterhin treu zu bleiben. Seine Präsenz auf und neben dem Platz wird in der kommenden Saison von unschätzbarem Wert sein, denn als Führungsspieler wird er mit seiner Erfahrung und Verbundenheit zum Verein und den Fans eine zentrale Rolle einnehmen und uns in der Regionalliga hoffentlich entscheidend voranbringen.”

“Eckpfeiler unserer jungen Mannschaft”: Bielefeld verpflichtet Kersken fest

Nach einer Saison als Leihspieler läuft Jonas Kersken auch in Zukunft für Arminia Bielefeld auf. Der DSC und Kerskens Stammverein Borussia Mönchengladbach einigten sich auf einen Transfer.

Auch in Zukunft zwischen den Pfosten der Arminia: Jonas Kersken.

Auch in Zukunft zwischen den Pfosten der Arminia: Jonas Kersken.

IMAGO/Zink

In der laufenden Saison stand er als Leihspieler bereits in allen bisherigen 37 Ligaspielen zwischen den Pfosten, nun hat Arminia Bielefeld Nägel mit Köpfen gemacht: Wie der Drittligist am Freitagnachmittag verkündete, bleibt Keeper Jonas Kersken auch in Zukunft auf der Alm. Der 23-Jährige verlässt seinen Stammverein Borussia Mönchengladbach damit endgültig, über die Transfermodalitäten wurde zwischen allen Seiten Stillschweigen vereinbart.

“Uns ist es gelungen, einen hochveranlagten, jungen Torhüter fest zu verpflichten, der hier in seiner ersten Saison direkt als Nummer 1 eine sehr positive Entwicklung genommen hat”, freut sich Bielefelds Geschäftsführer Sport Michael Mutzel über den Deal. “Jonas Kersken hat bei uns stark gehalten und ist nicht nur sportlich, sondern auch als Persönlichkeit sehr gereift. Wir wollten die Zusammenarbeit mit ihm als Leistungsträger und Eckpfeiler unserer jungen Mannschaft unbedingt fortsetzen.”

“Merke, wie ich mich stetig entwickle”

Kersken war 2019 aus der Jugend von Rot-Weiss Essen nach Mönchengladbach gewechselt, wo er allerdings neben 35 Partien für die Zweitvertretung in der Regionalliga West nicht über ein paar Testspieleinsätze bei den Profis hinauskam. Daher verlieh die Borussia ihren Nachwuchskeeper zunächst für ein Jahr nach Meppen und schließlich im Sommer 2023 zur Arminia. Dort wurde der 23-Jährige sofort Stammspieler und kam in der laufenden Spielzeit auf bislang 41 Einsätze in 3. Liga, DFB-Pokal und Landespokal.

Kersken bewertet den Verbleib auf der Alm als Möglichkeit zur Weiterentwicklung: “Ich merke, wie ich mich stetig entwickle und mir von den Verantwortlichen der Arminia noch weitere Schritte zugetraut werden.” Er sei daher auch Borussia Mönchengladbach dankbar, dass ein fester Wechsel nach Bielefeld zustande gekommen ist. Dieser sei schon früh sein Wunsch gewesen: “Für mich zeichnete sich früh ab, dass ich bei Arminia Bielefeld bleiben und den gemeinsamen Weg weitergehen möchte. In unserer Mannschaft und mit diesem Trainerteam (…) fühle ich mich absolut wohl”, so der Keeper.

Nachdem Bielefeld durch ein 0:0 gegen Halle erst am vorletzten Spieltag den dritten  Abstieg in Folge vermieden und sich den Klassenerhalt gesichert hatte, geht es für die Arminia am Samstag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Auswärtsspiel beim TSV 1860 München sportlich um nichts mehr. Eine Woche später (16.45 Uhr) steigt dann jedoch das Finale im Landespokal Westfalen gegen den Lokalrivalen SC Verl.

“Fühlen uns wohl damit”: Münster fiebert dem Aufstiegsfinale entgegen

Am Samstag entscheidet sich, ob Preußen Münster direkt aufsteigt oder in die Relegation muss. Ein Sieg im heimischen Preußenstadion und der Durchmarsch in Liga 2 wäre perfekt. SCP-Trainer Sascha Hildmann sieht sein Team trotz großer Erwartungen gut vorbereitet.

Sieht sein Team gut gerüstet für das Aufstiegsfinale gegen Unterhaching: Münster-Trainer Sascha Hildmann.

Sieht sein Team gut gerüstet für das Aufstiegsfinale gegen Unterhaching: Münster-Trainer Sascha Hildmann.

IMAGO/Kirchner-Media

Es werde “kein Spiel wie jedes andere” und ein “besonderer Nachmittag”: Beim SC Preußen Münster richten sich alle Blicke auf das Saisonfinale am Samstag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) an der heimischen Hammer Straße gegen die SpVgg Unterhaching.

Entscheidung im Aufstiegsrennen

Als Tabellenzweiter ist der Aufstieg für die Preußen zum Greifen nahe; alles was es braucht ist ein eigener Sieg und die erstmalige Rückkehr in die 2. Bundesliga seit 1991 wäre perfekt. Als achtem Klub würde Münster zudem der Durchmarsch von der Regionalliga bis ins Unterhaus gelingen. Von einem “Matchball zuhause” sprach SCP-Trainer Sascha Hildmann bereits am vergangenen Sonntag.

Erwartungsdruck von der Mannschaft ferngehalten

Da hatten die Adler gerade mit 0:2 beim SC Verl verloren und die erste Gelegenheit, den direkten Aufstieg fix zu machen, verpasst. Doch Hildmann zeigte sich nun sicher, dass dieses Negativerlebnis abgehakt sei: “Wir haben das Verl-Spiel analysiert und aufgearbeitet.” Verl habe ein gutes Spiel gemacht, sei aber keineswegs drückend überlegen, sein Team nicht chancenlos gewesen, so der 52-Jährige. “Es wird ein anderes Spiel werden”, blickte der Cheftrainer auf den Samstag voraus.

Allerdings musste Hildmann zugeben, dass die Erwartungshaltung an seine Mannschaft, den Aufstieg bereits in Verl perfekt zu machen, “auch viel ausgelöst” habe. Eine große Aufgabe sei dies für das Trainerteam in der finalen Saisonwoche gewesen: “Die Erwartungen wollten wir diese Woche von der Mannschaft fernhalten, wir wollen uns auf unseren Job konzentrieren”, meinte Hildmann. Und das sei bisher auch gelungen.

Hildmann: “Werden unser bestes Spiel brauchen”

Voller Fokus also auf Unterhaching, sogar die Verabschiedung scheidender Spieler, allen voran von Keeper Maximilian Schulze Niehues, der seine Fußballschuhe nach Saisonende an den Nagel hängt, müssen bis nach Abpfiff warten – mindestens, denn es könnte ja noch eine Aufstiegsrelegation (24. und 28. Mai) gegen Hansa Rostock oder Wehen Wiesbaden anstehen.

Und von etwaigen Rechenspielen – lässt Aufstiegskonkurrent Regensburg, der in der Tabelle einen Zähler hinter den Adlern steht, im Heimspiel gegen Saarbrücken Punkte liegen, dann würde Münster aufgrund der besseren Tordifferenz (+17 zu +10) sogar eine Niederlage zum Aufstieg reichen – möchte der Preußen-Coach gleich gar nichts wissen.

“Wir konzentrieren uns voll auf Unterhaching. Sie haben eine gute Mannschaft und werden sich mit allem, was sie haben, wehren.” Darauf müsse sein Team vorbereitet sein und den Plan des Trainerteams auch umsetzten. Denn Hildmann ist klar: “Wir werden wieder unser bestes Spiel brauchen!”

Zuhause sind wir die Wucht unserer Fans gewohnt. Auch ausverkaufte Spiele kennen wir hier und fühlen uns total wohl damit!

Sascha Hildmann über das Aufstiegsfinale gegen Unterhaching

Dabei kann er beinahe auf den vollen Kader zurückgreifen: Alle Spieler seien fit, auch der zuletzt verletzte Dominik Schad, wenngleich dieser für Samstag noch keine echte Alternative sei. Zudem kehrt Thorben Deters nach seiner Sperre zurück ins Team.

Einzig auf Alexander Hahn wird Hildmann verzichten müssen, der Verteidiger hatte sich in Verl mit einem taktischen Foul seine fünfte Gelbe Karte eingehandelt. “Für Ali ist die Situation natürlich dumm gelaufen. Aber er hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, das war wichtig”, hatte der 52-Jährige Mitleid mit dem 31-jährigen Defensivspieler. An seiner Stelle wird am Samstag Simon Scherder beginnen.

Maximale Stadionkapazität ermöglicht

“Wir haben uns gut vorbereitet”, zeigte sich Hildmann abschließend optimistisch. Zum zweiten Mal in der laufenden Saison meldeten die Münsteraner eine Vollauslastung der maximalen Stadionkapazität. Da aus Unterhaching nur wenige Gästefans mitreisen, können diese auf der Haupttribüne platziert werden, die beiden Gästeblöcke im Preußenstadion werden dagegen den Adler-Fans zugeteilt. 12.794 Fans haben dadurch am Samstag Platz, das Spiel ist bereits ausverkauft.

Hildmann freut sich auf den erwarteten “Hexenkessel”, der seine Mannschaft endgültig zum Aufstieg treiben soll: “Zuhause sind wir die Wucht unserer Fans gewohnt. Auch ausverkaufte Spiele kennen wir hier und fühlen uns total wohl damit!” Gelingt der Aufstieg, so wird sich diese Wucht sicher auch in einer Feier auf dem Platz entladen. Es wäre für alle beteiligten Münsteraner endgültig ein besonderer, gar unvergesslicher Nachmittag.

“Keine einfachen Entscheidungen”: Quintett um Bahn verlässt Mannheim

In Bentley Baxter Bahn, Laurent Jans, Yann Mabella, Julian Riedel und Pascal Sohm verlassen fünf Spieler den SV Waldhof Mannheim zum Saisonende. Die auslaufenden Verträge des Quintetts werden nicht verlängert.

Verlassen den SV Waldhof zum Saisonende: Laurent Jans (li.) und Bentley Baxter Bahn (re.).

Verlassen den SV Waldhof zum Saisonende: Laurent Jans (li.) und Bentley Baxter Bahn (re.).

IMAGO/foto2press

Nach dem geglückten Klassenerhalt und der anschließenden Feier nach dem 4:2-Sieg im Kurpfalz-Derby gegen den SV Sandhausen treibt der SV Waldhof Mannheim die Planungen für die kommende Drittligasaison voran. Nachdem am Donnerstag die Verträge mit Kapitän Marcel Seegert sowie Trainer Marco Antwerpen verlängert wurden, gab der Klub am Freitag nun gleich fünf Abgänge bekannt.

So werden die im Sommer auslaufenden Verträge von Bentley Baxter Bahn, Laurent Jans, Yann Mabella, Julian Riedel und Pascal Sohm allesamt nicht verlängert, die fünf Spieler werden den SV Waldhof folglich ablösefrei verlassen. Dies sei nach “intensiven Überlegungen” entschieden worden, wie der Verein in einer Pressemittelung schreibt.

“Das sind alles keine einfachen Entscheidungen gewesen. Unter dem Strich sind wir aber als Verein zu dem Entschluss gekommen, uns auf bestimmten Positionen verändern zu wollen”, begründet Anthony Loviso, Technischer Leiter Sport der Mannheimer, die Abgänge.

Drei scheidende Stammspieler – Missverständnis Mabella

In Bahn, Sohm und Jans verlassen damit drei Stammspieler die Mannheimer: Stürmer Sohm, der im Januar 2022 von Dynamo Dresden kam, bringt es in der laufenden Saison auf 29 Einsätze (drei Tore, ein Assist); Bahn, im Sommer 2022 von Rostock in die Kurpfalz gewechselt, zog in 32 Drittligapartien die Fäden im Mittelfeld und steuerte fünf Tore und zwei Vorlagen bei; und Jans, vor knapp zwei Jahren von Sparta Rotterdam verpflichtet, beackerte in der aktuellen Saison 30-mal die defensiven Außenbahnen (zwei Tore, zwei Vorlagen).

Auch Riedel etablierte sich seit seinem Wechsel von Rostock im Juni 2022 als Leistungsträger beim SV Waldhof und stand in zwei Jahren in 61 Partien auf dem Rasen. In der laufenden Spielzeit kommt der Innenverteidiger immer noch auf 20 Einsätze, hatte allerdings in der Dreierkette auch oft das Nachsehen.

Bei Mabella endet nach einem Jahr dagegen ein Missverständnis. Der Kongolese kam im vergangenen Sommer vom belgischen Verein Royal Excelsior Virton in die Kurpfalz, konnte sich aber im Sturm nicht gegen die große und teils namhafte Konkurrenz durchsetzen. So brachte es der Angreifer lediglich auf vier Kurzeinsätze in der Liga und blieb dabei ohne jede Torbeteiligung.

Folgen Bolay und Kobylanski dem Quintett?

“Ich möchte mich bei allen Spielern, die den SV Waldhof Mannheim verlassen werden, bedanken. Alle haben in den vergangenen Jahren viel für den SVW investiert”, ruft Loviso den scheidenden Spielern warme Worte hinterher.

Ob sich Luca Bolay und Martin Kobylanski, deren Verträge ebenfalls im Sommer auslaufen, dem Quintett anschließen werden, oder ob sie in Mannheim verlängern, steht indes noch nicht fest. Hier gebe es “noch keine finale Entscheidung”, es würden weiterhin Gespräche geführt, war der Mitteilung des SV Waldhof zu entnehmen.

“Alles aus der Mannschaft rausgeholt”: SV Waldhof verlängert mit Antwerpen

Der SV Waldhof Mannheim macht mit Marco Antwerpen weiter. Der Trainer hat die “Buwe” vor dem Absturz in die Regionalliga bewahrt.

Weiter drittklassig: Julian Rieckmann und Marco Antwerpen (re.) jubeln nach dem Schlusspfiff gegen Sandhausen.

Weiter drittklassig: Julian Rieckmann und Marco Antwerpen (re.) jubeln nach dem Schlusspfiff gegen Sandhausen.

picture alliance / foto2press

Am frühen Nachmittag Kapitän Marcel Seegert, am Abend dann Marco Antwerpen: Waldhof Mannheim stellt die Weichen für die neue Saison. Der auslaufende Vertrag mit dem Cheftrainer ist nach Erreichen des Klassenerhalts verlängert worden. Damit wird der in Unna geborene Fußballlehrer auch in der kommenden Spielzeit die Geschicke der “Buwe” in der 3. Liga leiten. An seiner Seite weiter dabei: Co-Trainer Frank Döpper. Der 52-jährige war ebenso wie der gleichaltrige Antwerpen Ende Januar in die Kurpfalz gekommen.

Nach zu Beginn vier Spielen ohne Sieg gelang Antwerpen doch noch die Wende mit dem Waldhof. Ein beeindruckender Schlussspurt mit zuletzt 19 Punkten aus zehn Spielen bei nur einer Niederlage sorgte dafür, dass der Karren noch aus dem Dreck gezogen werden konnte. Vor dem 38. und letzten Spieltag sind die Mannheimer gerettet.

“… wie sehr Marco für die Aufgabe brennt”

“Schon bei den ersten Gesprächen im Januar haben wir gemerkt, wie sehr Marco für die Aufgabe hier in Mannheim brennt”, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Christian Beetz. In den vergangenen Monaten habe Antwerpen “diesen Eindruck bestätigt und alles aus der Mannschaft herausgeholt”. Also geht die Zusammenarbeit weiter.

Der Coach gab zu Protokoll, dass er sich in der Quadratestadt “von der ersten Sekunde an” wohl gefühlt habe. Sportlich sei es freilich “keine einfache Ausgangssituation” gewesen. “Mit viel harter Arbeit ist es uns gelungen, diese Saison zu retten. Jetzt freue ich mich auf die Zukunft hier beim Waldhof und werde alles dafür tun, eine sportliche Handschrift hier zu hinterlassen”, schloss Antwerpen ab.

“Symbolisiert den ganzen Verein”: Waldhof bindet Kapitän Seegert

Der SV Waldhof Mannheim hat eine der wichtigsten Personalien festgezurrt: Kapitän und Eigengewächs Marcel Seegert hat seinen auslaufenden Vertrag beim Drittligisten verlängert.

Er bleibt Waldhof erhalten: Marcel Seegert.

Er bleibt Waldhof erhalten: Marcel Seegert.

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Wie Waldhof in seiner Pressemitteilung erklärt, ist es “mehr als eine normale Vertragsverlängerung”. Denn: Seit Wochen hätten die Fans auf diese Entscheidung hingefiebert – und seit Donnerstagmittag ist klar, dass Kapitän Marcel Seegert “seinem” Verein erhalten bleibt. Wie lange, ließ der SVW offen.

“Cello verkörpert den SV Waldhof Mannheim nicht nur mit seinen Worten. Er schafft es, auf dem Rasen einen ganzen Verein zu symbolisieren”, wählt Anthony Loviso, Technischer Leiter Sport des SVW, große Worte: “Wer fast 300 Einsätze für einen Klub hat, versteht einen Verein einfach nochmal in einer anderen Form. Wir sind sehr glücklich, dass wir auch in Zukunft auf Cello zählen können.”

Seegert hielt “die Kabine zusammen”

Der gebürtige Mannheimer sei “in der Rückrunde vorausgegangen und hat nicht nur auf dem Rasen konstante Leistungen gezeigt”. Seegert habe zudem “die Kabine zusammengehalten und dafür sind wir ihm als Verein sehr dankbar”.

Beim 4:2-Heimsieg über den SV Sandhausen am vergangenen Samstag, durch das der Klassenerhalt endgültig festgezurrt wurde, ging Seegert dann sogar als Torschütze voran. Mittlerweile stehen 288 Pflichtspiele für den Waldhof in seiner Vita. Der 30-Jährige erzielte als Innenverteidiger dabei bemerkenswerte 27 Tore und bereitete fünf weitere vor. Seit 2020 führt “Cello” den SVW als Kapitän aufs Feld.

Wir haben der ganzen Liga gezeigt, wozu der Waldhof in der Lage ist.

Marcel Seegert

“Jeder der mich kennt weiß, was mir dieser Verein und diese Stadt bedeutet”, so Seegert über seine Beweggründe: “Wir haben eine sehr intensive Zeit hinter uns, die wir zum Glück mit dem Klassenerhalt abgeschlossen haben. Jetzt gilt es den Blick nach vorne zu richten. Wir möchten wieder eine sorgenfreie Saison absolvieren und konstanter in unseren Leistungen werden.”

In der laufenden Drittliga-Saison kam Seegert 29-mal zum Zug, schoss drei Tore und legte ein weiteres auf (kicker-Notenschnitt 3,08). “Ein besonderer Dank gilt unseren Fans, die nicht nur mich, sondern die ganze Mannschaft in der Endphase der Saison unfassbar unterstützt haben”, so der Mannheimer, der schon jetzt der Saison 2024/25 entgegenfiebert: “Wir haben der ganzen Liga gezeigt, wozu der Waldhof in der Lage ist.”

Nur ein HFC-Spieler hat Regionalliga-Vertrag – Positive Signale von Nietfeld und Reisinger

Der seit Samstag feststehende Abstieg ist für den Halleschen FC eine Zäsur. Dem Drittliga-Dino, der die Liga nach zwölf Jahren gen Regionalliga verlässt, steht ein Neustart im Sommer bevor.

Sportchef Daniel Meyer stehen anstrengende Wochen bevor.

Sportchef Daniel Meyer stehen anstrengende Wochen bevor.

IMAGO/Köhn

Zwar bietet der vom HFC geplante Etat von 4 bis 4,5 Millionen Euro für Regionalligaverhältnisse gute Rahmenbedingungen, doch der neue Sportchef Daniel Meyer muss eine gänzlich neue Mannschaft für die Rückkehr in die 3. Liga aufbauen – aus dem aktuellen Kader besitzt lediglich Verteidiger Lucas Halangk einen gültigen Vertrag für die Regionalliga, für die ein namentlich noch nicht genannter Jugendspieler in den Kader aufrücken soll.

Nietfeld: HFC-Verbleib “auf jeden Fall eine Option”

Noch in dieser Woche finden Gespräche beim HFC statt, der versucht, Identifikationsfiguren wie Jonas Nietfeld, Niklas Kreuzer oder Niklas Landgraf zu halten. “Beim HFC zu bleiben, ist auf jeden Fall eine Option”, sendete Nietfeld bei der Mitteldeutschen Zeitung positive Signale, die er allerdings auch an die Saisonziele der Hallenser knüpfte, Stichwort Wiederaufstieg: “Wenn ich das mache, soll es nur in eine Richtung gehen, das ist mein Anspruch.”

“Wir müssen vorsichtig sein, wenn wir Angebote machen”, warnt Meyer, der angesichts der finanziellen Unterschiede zwischen 3. und 4. Liga deutlich macht: “Das wird den Spielern richtig wehtun.” Die Gehälter werden sich wohl mindestens halbieren. “Ich habe von den Spielern vernommen, dass sie das gerne schnell geklärt hätten”, versprüht Meyer aber Zuversicht, bald personellen Erfolg verkünden zu können.

Reisinger wünscht sich schnellstmöglich Klarheit

Für Planungssicherheit könnte die Entscheidung auf der Trainerbank sorgen. Mit Stefan Reisinger möchte der HFC weiterarbeiten. “Ich kann mir alles vorstellen”, stellte der Trainer gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung klar. “Ich habe allerdings auch selbst Vorstellungen, einen Karriereplan. Es muss schnellstmöglich Klarheit geben, damit jeder planen kann.”

Der HFC der Zukunft soll eine Mischung darstellen. “Wir brauchen Jungs, die wissen, wie die Regionalliga Nordost funktioniert, uns Stabilität bringen. Wir wollen Spieler entwickeln und welche holen, die den Durchbruch bisher nicht geschafft haben”, skizziert Meyer die Pläne. Ein Kandidat für eine Rückkehr ist Niklas Kastenhofer (25). Das HFC-Eigengewächs ist mit dem VfB Lübeck ebenfalls abgestiegen.

DFB-Pokal-Einzug würde Budget erweitern

Das finanzielle Budget erweitern würde die Qualifikation für den DFB-Pokal. Nach einem 2:0 gegen den VfL Halle 96 am Dienstag steht der HFC im Landespokalfinale. Gegen Oberligist Germania Halberstadt ist er am 25. Mai im eigenen Stadion klarer Favorit.