Nur Keeper Müller wehrt sich: Schneider und Klos landen Bielefelder Befreiungsschlag

Zum Abschluss des Wochenendes in der 3. Liga trafen auf der Bielefelder Alm die heimische Arminia und der zuletzt einige Male siegreiche MSV Duisburg aufeinander. Ein Drittliga-Abstiegskracher zweier Traditionsvereine also, an dessen Ende nur der DSC lachte. Mit 2:0 gewannen die Gastgeber nämlich gegen zumeist ideenlose Zebras.

Jubellauf und Freudenschrei: Marius Wörl und Fabian Klos (re.) feiern beim Spiel gegen Duisburg.

Jubellauf und Freudenschrei: Marius Wörl und Fabian Klos (re.) feiern beim Spiel gegen Duisburg.

IMAGO/Noah Wedel

Duelle im Ligakeller kommen gern auch mal karg daher, chancenarm oder gar überhaupt nicht ansehnlich. Das traf an diesem 31. Drittliga-Spieltag aber auf gar keinen Fall auf den Vergleich zwischen Zweitliga-Abstieger Bielefeld und den zuletzt viermal in sieben Ligaspielen erfolgreichen MSV Duisburg zu. Vielmehr brannten beide Teams direkt vom Start weg ein kleines Chancenfeuerwerk ab …

Zunächst feuerte nach noch nicht einmal 50 gespielten Sekunden Oppie brandgefährlich drauf, verzweifelte aber am äußerst aufmerksamen Schlussmann Müller. Nur kurz darauf stand der MSV-Keeper erneut seinen Mann und entschärfte aus nächster Nähe gegen Biankadi und den mit nach vorn gekommenen DSC-Abwehrmann Schneider (2.). Auf der anderen Seite waren es anschließend Ginczek sowie Engin, die nach Esswein-Zuspiel kurz nacheinander zu Großchancen kamen. Hier aber war Torwächter Kersken richtig gut zur Stelle (3.).

Müller stark, doch gegen Schneider und Klos machtlos

Im Anschluss kehrte zunächst Ruhe ein, während der aber die Bielefelder vor lautstarker Kulisse das Spiel an sich rissen. Mit solidem Aufbauspiel, sauberen Pässen und gekonnt ausgespielten Vorstößen kauften die Gastgeber den Duisburgern mehr und mehr den Schneid ab. Auch weil sich die Zebras, die im Vergleich zum jüngsten 2:0-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken von Trainer Boris Schommers auf keiner Startelfposition umgestellt worden waren, selbst schwer taten. Sie lauerten zwar auf Balleroberungen und schnell Gegenzüge, abgesehen von guten Läufen auf der rechten Seite vom omnipräsenten und sehr willigen Engin passierte hier allerdings recht wenig.

Und so war es in der 27. Minute Arminen-Coach Michel “Mitch” Kniat, der zuletzt den Finaleinzug im Landespokal gegen Ligarivale Preußen Münster (4:3 im Elfmeterschießen) gefeiert sowie seine Truppe im Vergleich zum knappen 0:1 in Mannheim auf einer Stelle umgebaut hatte (Mizuta vorerst auf der Bank, dafür begann Putaro) und nun die verdienten 1:0-Führung notieren durfte. Nach tollem Klos-Kopfball war zwar zunächst wieder der starke Müller im Gästekasten zur Stelle, der lauernde Schneider staubte allerdings sicher zum 1:0 ab (27.).

Es kam aus Zebra-Sicht noch dicker, auch wenn zunächst noch Müller abermals herausragend gegen Lannert zur Stelle war. Nach einem Steilpass des Bielefelders, der damit Klos fand, passierte es aber: Der DSC-Kapitän tanzte mit einem Haken im Strafraum Senger aus und schob zum lautstark gefeierten 2:0 ein (43.). Wörl ließ unmittelbar vor der Pause noch das 3:0 aus (45.). Kurzum: Die Arminen hatten das Spiel im Griff.

Keine Aufholjagd, eher fast noch das 3:0

3. Liga, 31. Spieltag

Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Gäste zwar, eine Aufholjagd zu starten. Doch einerseits eine an diesem Abend extrem sichere DSC-Abwehr, die neben konsequenter Zweikampfführung auch den Ball häufig sauber über mehrere Stationen liefen ließ, sowie recht ideenloser Angriffsfußball der Zebras ließen die Hoffnung auf ein 1:2 oder gar einen 2:2-Punktgewinn schwinden.

Es fehlte der Schommers-Elf schlicht und ergreifend an klaren Ideen in der Offensive, um die Zielspieler mal ernsthaft in Szene zu setzen. Letzten Endes lag so mehr das 3:0 in der Luft, etwa nach einem Großer-Kopfball. Doch einmal mehr zeigte hier der beste MSV-Profi des Abends – Keeper Vincent Müller – sein Können (72.). Kurz vor Ende verzog außerdem der für den unter lautstarkem Applaus ausgewechselten Kapitän Klos gekommene Wintzheimer (90.+1).

Und so durfte Bielefeld einen absolut verdienten 2:0-Erfolg feiern, der einem Befreiungsschlag im Drittliga-Keller gleichkam. Zum Auftakt des 32. Spieltags muss die Arminia nun schon am kommenden Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) nach Ingolstadt. Erst am Sonntag (16.30 Uhr) sind dann die Meiderichter wieder im Einsatz – auswärts beim Revierderby in Essen geht’s um die nächsten dringend erforderlichen Punkte für den unter dem Strich hängenden Klub.