Klopps offener Disput mit Salah – und seine Reaktion danach

Dass beim FC Liverpool kurz vor Jürgen Klopps Abschied einiges im Argen liegt, belegte auch eine Szene um Mohamed Salah am Samstag. Verlässt auch der Torjäger die Reds?

Schlechte Stimmung: Mohamed Salah kurz vor seiner Einwechslung gegen West Ham im Wortduell mit Jürgen Klopp.

Schlechte Stimmung: Mohamed Salah kurz vor seiner Einwechslung gegen West Ham im Wortduell mit Jürgen Klopp.

IMAGO/Sportimage

Ein Blick auf die Aufstellungsbögen reichte am Samstagmittag schon, um zu erahnen, in welcher Stimmung Mohamed Salah ist. Der Torjäger des FC Liverpool musste im Premier-League-Auswärtsspiel bei West Ham United überraschend zunächst auf der Bank Platz nehmen, obwohl die Reds keine englische Woche vor sich haben und dringend Siege brauchen. Als er dann schließlich eingewechselt werden sollte, trat Salahs Gemütszustand dann offen zu Tage.

Als er in der 79. Minute genau wie Angreifer Darwin und Verteidiger Joe Gomez zu seinem Joker-Einsatz bereitstand, nachdem Liverpool soeben den Ausgleich zum 2:2 kassiert hatte, entwickelte sich auf einmal ein Wortgefecht zwischen Salah und Jürgen Klopp. Der Ägypter gestikulierte immer wieder in Richtung seines Trainers und musste von Darwin beruhigt werden, von dem er sich gleich wieder loszureißen versuchte.

Salah: “Wenn ich heute rede, gibt es Feuer”

Was Inhalt des offenen Disputs war, wollte Klopp nach der Partie nicht verraten. “Wir haben bereits darüber in der Umkleidekabine gesprochen, aber für mich ist es erledigt”, erklärte er auf seiner Pressekonferenz nur knapp. “Das ist alles.” Salah dagegen ließ die Medienvertreter mit den Worten “Wenn ich heute rede, gibt es Feuer” stehen, was auch nicht ganz zu Klopps Antwort auf die Frage passen wollte, ob die Sache denn auch für seinen Spieler erledigt sei: “Das war mein Eindruck, ja.”

Podcast

“Fortuna für Alle”: Zur Nachahmung empfohlen?

Außerdem: BVB-Reporter Patrick Kleinmann rechnet vor, warum Rang fünf höchstwahrscheinlich zur Champions-League-Qualifikation reicht, Kevin de Bruyne sorgt für eine Premiere und beim NFL-Draft gibt’s eine dicke Überraschung.

15:53 Minuten

alle Folgen

Klopps Intention war klar: Es galt einen Vorfall herunterzuspielen, der nur allzu gut in das Bild passen will, das die Reds wenige Wochen vor dem Abschied ihres Trainers abgeben. Drei Tage nach dem 0:2 beim FC Everton, das Klopp schwer getroffen hatte, war das 2:2-Remis bei West Ham der nächste und wohl endgültige Rückschlag im Meisterrennen. Arsenal kann am Sonntag auf fünf, Manchester City – bei dann immer noch einem Spiel weniger – auf vier Punkte davonziehen.

Schon van Dijks Brandrede hatte tief blicken lassen

Schon die Brandrede, die Kapitän Virgil van Dijk nach dem Derby am Mittwoch gehalten und in der er die Einstellung seiner Teamkollegen infrage gestellt hatte, hatte tief blicken lassen. Bei West Ham zeigten sich die Reds zwar verbessert, vergaben aber einmal mehr zu viele Chancen und belegten, dass sie in der entscheidenden Saisonphase in einer Formkrise stecken.

Auch Salah, mit 17 Treffern einmal mehr bester Torschütze seines Teams, hat seit vier Ligapartien nicht mehr getroffen und wirkte zuletzt immer wieder unzufrieden. Es gab bereits leise Spekulationen darüber, ob der 31-Jährige, dessen Vertrag nur noch bis 2025 gültig ist, wie Klopp Anfield im Sommer verlassen könnte. Seit Samstag werden sie eher lauter werden.

Antonio lässt Liverpools Hoffnungen wohl endgültig platzen

Jürgen Klopps Traum vom Abschied mit dem Premier-League-Titel ist wohl endgültig geplatzt. Denn Liverpool ließ auch bei West Ham Punkte liegen.

Hängende Köpfe beim LFC nach dem 2:2 bei West Ham United.

Hängende Köpfe beim LFC nach dem 2:2 bei West Ham United.

IMAGO/PA Images

Ausgerechnet im Merseyside-Derby (0:2) hatte Liverpool am Mittwoch womöglich den Premier-League-Titel verspielt. Wie groß die Enttäuschung war, verdeutlichten die Worte von Jürgen Klopp: “Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals nach einem Spiel so enttäuscht und frustriert war wie nach dem Everton-Spiel. Wir waren nicht da”, so der LFC-Trainer.

Um die “schnellstmögliche Wende” herbeizuführen, rotierte Klopp ordentlich durch. Gleich fünf Wechsel nahm er vor: Unter anderem verdrängten Gakpo, Elliott und Gravenberch Salah, Darwin sowie Szoboszlai auf die Bank. Einer der Neuen verbuchte auch gleich die erste Torannäherung: Elliott traf nur das Außennetz (11.). Ansonsten fehlte den Reds trotz der Dominanz (alleine 75 Prozent Ballbesitz in den ersten zehn Minuten) gegen die tief stehenden Hammers im letzten Drittel über weite Strecke die nötigen Ideen.

Liverpools Elfmeter wird zurückgenommen

Sobald es gefährlich wurde, hatte Luis Diaz seine Füße im Spiel. So legte er Kolumbianer beispielsweise auf Gakpo quer, den Ogbonna regelwidrig im Sechzehner zu Fall brachte. Da aber Luis Diaz zuvor im Abseits gestanden hatte, nahm Schiedsrichter Anthony Taylor den Strafstoß zurück (27.). Nachdem Alisson auf der Gegenseite Coufals abgefälschten Schuss festgehalten hatte (31.), stand Luis Diaz erneut im Mittelpunkt. Diesmal traf er den Pfosten (41.).

Kaltschnäuziger zeigte sich zwei Minuten später auf der Gegenseite Bowen – allerdings auch mit der Unterstützung von Liverpool, das wie beim FC Everton eine Standardsituation schlecht verteidigte: Der Außenspieler nickte nach eine zuvor kurz ausgeführte Ecke zur 1:0-Halbzeitführung ein (43.).

Eigentor bringt Reds zwischenzeitlich in Führung

In der Kabine schien Klopp die richtigen Worte gefunden zu haben: Obwohl er auf Wechsel verzichtete, kam sein Team mit mehr Energie aus raus. Die Belohnung folgte prompt durch Robertsons Ausgleich (48.). Beinahe hätten die Gäste sogar gleich doppelt zugeschlagen, Gravenberch traf den Ball aber nicht vernünftig (51.).

Doch das 2:1 lag weiterhin in der Luft, da die Reds die Londoner völlig in deren Hälfte drückten. Aufgrund des Aufwands verdienten sie sich daher auch den in der Entstehung glücklich zustande gekommenen Führungstreffer. Gakpos eigentlich ungefährlicher Abschluss landete über Ogbonnas Brust, Souceks Fuß und Areolas Ellenbogen im Netz (65.).

Die Hammers mussten anschließend natürlich mehr riskieren und offenbarten daher Räume, die Liverpool gut bespielte. Allerdings setzten die Gäste nicht den entscheidenden Stich: Beispielsweise scheiterte Luis Diaz an Areola (73.). Dies sollte sich rächen: In einer kurzen Angriffswelle köpfte Antonio ein (77.), nachdem Alisson wenige Augenblicke zuvor noch das 2:2 verhindert hatte (76.).

Salah und Klopp liefern sich einen Disput

Klopp brachte daraufhin unter anderem den aufgebrachten Salah (79.), der sich mit seinem Coach kurz vor der Einwechslung noch ein Wortgefecht geliefert hatte. Doch der späte Siegtreffer sollte nicht mehr fallen – auch, weil Elliott nur die Latte traf (90.).

Durch das 2:2 verabschiedete sich die Klopp-Elf wohl endgültig aus dem Titelrennen: Zwei Punkte beträgt der Rückstand nun auf Arsenal, das noch eine Partie in der Hinterhand besitzt. Das einen Zähler entfernte ManCity absolvierte bislang sogar noch zwei Spiele weniger als der LFC.

Für Liverpool geht es nächste Woche Sonntag mit dem Heimspiel gegen die Spurs weiter (17.30 Uhr). Ein paar Stunden vorher gastieren die Hammers beim Chelsea FC (15 Uhr).

Nächstes Wettbieten mit Nike: FC Liverpool vor Rückkehr zu Adidas

Beim FC Liverpool steht laut einem Bericht der nächste Ausrüster-Wechsel bevor. Zwei andere Adidas-“Neuzugänge” in der Premier League sind bereits fix.

Einst Adidas, aktuell Nike - und bald wieder Adidas? Traditionsklub FC Liverpool.

Einst Adidas, aktuell Nike – und bald wieder Adidas? Traditionsklub FC Liverpool.

imago images (2)

Die Aufregung war groß, als der DFB vor einigen Wochen bekanntgab, dass die deutsche Nationalmannschaft ab 2027 nicht mehr von ihrem jahrzehntelangen Partner Adidas ausgerüstet wird, sondern von dessen Konkurrenten Nike.

Das US-amerikanische Unternehmen hatte bei diesem Wettbieten das deutlich bessere Angebot abgegeben – im Fall des neuen Deals für den FC Liverpool soll es genau andersherum sein: Wie das Online-Portal SportBusiness berichtet, stehen die momentan von Nike ausgerüsteten Reds zur Saison 2025/26 vor einer Rückkehr zu Adidas.

Es geht um einen Fünfjahresvertrag, gültig bis inklusive der Saison 2029/30, und wäre ein Comeback nach 13 Jahren. Bisher wurde Liverpool sowohl zwischen 1985 und 1996 als auch zwischen 2006 und 2012 von der großen Marke aus Herzogenaurach ausgerüstet, seit 2020/21 ziert das Nike-Logo das Reds-Trikot.

So viel wie ManUnited bekommt Liverpool wohl nicht

Aktuell soll der LFC jährlich rund 58 Millionen Euro von Nike einstreichen, was Adidas wohl deutlich überbietet. An die 100 Millionen Euro pro Jahr, die Adidas Liverpools Rivalen Manchester United zahlt, reicht das Gebot laut SportBusiness jedoch nicht heran. Dem Bericht zufolge soll auch Puma, das Triple-Sieger Manchester City ausrüstet, am Liverpool-Deal interessiert gewesen sein.

Im englischen Oberhaus werden von Adidas und Nike aktuell je vier Teams ausgerüstet – übertroffen wird das nur von Umbro (fünf). Neben ManUnited tragen auch der FC Arsenal, der FC Fulham und Nottingham Forest Adidas, einen Nike-Vertrag haben neben den Reds der FC Chelsea, Brighton & Hove Albion und Tottenham Hotspur.

Für die kommende Saison stehen allerdings bereits Aston Villa und Newcastle United (bisher jeweils bei Castore) als “Neuzugänge” bei Adidas fest, das den Premier-League-Markt noch weiter erschließen will. Im vergangenen Jahr hatte Liverpools Eigengewächs Trent Alexander-Arnold bereits einen lukrativen Schuh-Deal bei Adidas unterschrieben. Nun folgt wohl auch sein Verein.

Klopps Botschaft für Slot – mit bitterem Nachsatz

Arne Slot will und soll neuer Trainer des FC Liverpool werden. Jürgen Klopp kann es beiden Seiten empfehlen – und findet dabei etwas Positives in der gegenwärtigen Formkrise seiner Elf.

Jürgen Klopp (li.) - und sein Nachfolger? Arne Slot steht vor einem Engagement beim FC Liverpool.

Jürgen Klopp (li.) – und sein Nachfolger? Arne Slot steht vor einem Engagement beim FC Liverpool.

imago images (2)

Es geht nur noch um die Ablösemodalitäten, dann soll Arne Slot Jürgen Klopps Nachfolger beim FC Liverpool werden. “Meine Entscheidung ist klar”, sagte der Noch-Cheftrainer von Feyenoord Rotterdam offensiv bei ESPN, was auch sein potenzieller Vorgänger mitbekommen hat.

Er habe nichts gelesen, sei aber von Liverpools Pressesprecher darauf aufmerksam gemacht worden, berichtete Klopp auf seiner Pressekonferenz am Freitag. “Ich mag vor allem, dass er den Job will, dass er heiß darauf ist”, erklärte er versehen mit dem Hinweis, dass er in die ganze Trainersuche nicht involviert sei. Und “ich mag, wie seine Mannschaft Fußball spielt”.

Klopp wäre “mehr als glücklich” mit Nachfolger Slot

Mit exzessivem Angriffspressing hat sich Slot in seinen zwei Jahren in Rotterdam ein Wiedererkennungsmerkmal verschafft, das zu Liverpools Kader passen könnte. Doch Klopp sieht noch weitere Vorzüge: “Ich kenne ihn noch nicht, aber Leute, die ich kenne, kennen ihn und sagen, dass er ein echt guter Typ ist.” Wenn der 45-jährige Niederländer sein Erbe antrete, “wäre ich mehr als glücklich”.

Auf Slot würde in Liverpool “der beste Job und der beste Klub der Welt” mit “fantastischen Leuten” warten, lautete Klopps Botschaft – mit dem bitteren Nachsatz: “Es sieht so aus, dass ich ihm sogar noch helfe, indem ich nicht auf dem Höhepunkt abtrete. Es gibt Raum für Verbesserungen.”

“Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals nach einem Spiel so enttäuscht war”

Durch das 0:2 beim FC Everton scheinen die Reds ihre Chancen, Klopp mit einem Meistertitel zu verabschieden, verspielt zu haben, was offenbar auch zwei Tage später noch heftig schmerzt. “Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals nach einem Spiel so enttäuscht und frustriert war wie nach Everton”, räumte Klopp ein, “und ich habe unglücklicherweise viele Spiele in meinem Leben verloren.”

Während Arsenal und ManCity im Endspurt “sehr positiven Fußball spielen”, enttäuschte sein Team im Derby derart, dass Kapitän Virgil van Dijk danach eine Brandrede hielt. “Ich gebe mir da komplett die Schuld, ich bin für die Stimmung verantwortlich, in der die Mannschaft ist”, betonte Klopp.

Er sei allerdings noch nicht bereit, “die weiße Fahne zu hissen”. “Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ManCity und Arsenal als Zweikampf sehen, auch wenn sie öffentlich vielleicht etwas anderes sagen. Ich glaube, dass auch sie nicht erwarten, noch zwei Spiele zu verlieren. Ich auch nicht. Aber wenn sie es tun, wäre es total dämlich, dann nicht da zu sein.”

ManCitys eindeutige Signale an Klopp

Von wegen Krise: Manchester City hat beim 4:0 in Brighton nicht den Eindruck hinterlassen, als könnte es im Premier-League-Titelrennen noch stolpern. Die Fans nahmen deshalb auch Jürgen Klopp aufs Korn.

Ein Auftritt, bei dem alles passte: Manchester City holte in Brighton die nächsten drei Punkte auf dem Weg zur Titelverteidigung.

Ein Auftritt, bei dem alles passte: Manchester City holte in Brighton die nächsten drei Punkte auf dem Weg zur Titelverteidigung.

IMAGO/Shutterstock

Nahezu jährlich bietet die Premier League ein spektakuläres Meisterrennen, zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass diese vermeintliche Ausgeglichenheit an der Spitze meistens auf gleiche Weise endet: Manchester City könnte schon bald zum sechsten Mal in sieben Jahren den Titel gewinnen.

Durch den 4:0-Sieg der Citizens in Brighton am Donnerstagabend scheint jedenfalls aus dem heißen Drei- ein womöglich nur noch lauwarmer Zweikampf geworden zu sein. Oder wie es die Manchester Evening News ausdrückten: “Das Drei-Pferde-Rennen hat gerade eines seiner Pferde verloren, während City weiter galoppiert.” Auf der Strecke geblieben zu sein scheint der FC Liverpool.

24 Stunden nach dem 0:2 der Reds im Derby beim FC Everton legte ManCity in einem Spiel, das die Konkurrenten als eine der wenigen Stolperfallen im Restprogramm identifiziert hatten, einen ziemlich perfekten Auftritt hin. So perfekt, dass sogar Kevin De Bruyne per Flugkopfball traf, und so perfekt, dass der angeschlagene Erling Haaland zu keiner Zeit vermisst wurde.

ManCitys Fans kopieren Klopp-Song

Hatte Jürgen Klopp am Tag zuvor noch erklärt, nun eine “Krise” von ManCity und Arsenal zu brauchen, sendete Pep Guardiolas Mannschaft ein eindeutiges Signal: Sie gab keinerlei Anlass zur Hoffnung, dass sie im Endspurt noch einmal ausrutschen könnte. Die ManCity-Fans sangen als weiteres Signal an Klopp schadenfroh “Jurgen’s cracking up”, einen Song, den schon die Anhänger von Manchester United und Everton zum Besten gaben und der so viel heißt wie: “Jürgen bekommt einen Nervenzusammenbruch.”

Nur Guardiola scheint jetzt noch an die Reds zu glauben, die bei einem Spiel mehr und mit schlechterer Tordifferenz zwei Punkte Rückstand auf den Dauer-Rivalen haben und ob der eigenen Formkrise gerade ziemlich raue Töne anschlagen. “Ich kenne Liverpools Charakter, den der Institution und den der Mannschaft. Sie werden bis zum Ende kämpfen. Deswegen müssen wir das auch tun”, forderte ManCitys Coach.

Guardiola nutzte Liverpools Niederlage in der Vorbereitung

Evertons Coup gegen den Stadtnachbarn hatte der Katalane in seiner Mannschaftsbesprechung als Warnung genutzt. “Das kann uns auch passieren”, hatte er seinen Spielern erklärt. “Sie haben einen Trainer, der sie immer und immer wieder daran erinnert, dass es nicht klappen wird (mit dem Titel, Anm. d. Red.), wenn wir nicht bescheiden genug sind und allen Mannschaften Respekt zollen.”

Am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) tritt ManCity bei den Außenseitern von Nottingham Forest an, die wie Everton nicht nur um den Klassenerhalt, sondern laut Guardiola gleich “um ihr Leben kämpfen”. Arsenal, aktuell mit einem Punkt und acht Toren Vorsprung Erster, aber eben mit einem Spiel mehr, ist kurz zuvor im Derby bei Tottenham gefordert. Nicht auszuschließen, dass danach nur noch ein Pferd übrig ist.

Das Restprogramm von Arsenal, City und Liverpool

Arsenal, ManCity und Liverpool – in England tobt noch immer ein immens spannender Dreikampf um die Meisterschaft. Das Restprogramm des englischen Top-Trios …

Will zum Abschied nochmal Meister werden: Jürgen Klopp.

Will zum Abschied nochmal Meister werden: Jürgen Klopp.

IMAGO/Colorsport

Mit 77 Punkten führt der FC Arsenal die Tabelle der Premier League an, dahinter folgen ManCity mit 76 Punkten und Liverpool mit 74 Zählern. Vier Spieltage sind es in England noch, also sind noch zwölf Punkte zu holen – Manchester hat noch die Aussicht auf 15 Zähler. Wie sieht das Restprogramm des Trios aus? Bemerkenswert: Alle drei müssen noch gegen dasselbe Top-Team ran.

Platz 1: FC Arsenal – 77 Punkte (Tordifferenz +56)

Tottenham Hotspur (A), AFC Bournemouth (H), Manchester United (A), FC Everton (H)

Platz 2: Manchester City – 76 Punkte (Tordifferenz +48)

Nottingham Forest (A), Wolverhampton Wanderers (H), FC Fulham (A), Tottenham Hotspur (A), West Ham United (H)

Platz 3: FC Liverpool – 74 Punkte (Tordifferenz +41)

West Ham United (A), Tottenham Hotspur (H), Aston Villa (A), Wolverhampton Wanderers (H)

Das Restprogramm von Arsenal, City und Liverpool

Arsenal, ManCity und Liverpool – in England tobt noch immer ein immens spannender Dreikampf um die Meisterschaft. Das Restprogramm des englischen Top-Trios …

Will zum Abschied nochmal Meister werden: Jürgen Klopp.

Will zum Abschied nochmal Meister werden: Jürgen Klopp.

IMAGO/Colorsport

Mit 77 Punkten führt der FC Arsenal die Tabelle der Premier League an, dahinter folgen ManCity mit 76 Punkten und Liverpool mit 74 Zählern. Vier Spieltage sind es in England noch, also sind noch zwölf Punkte zu holen – Manchester hat noch die Aussicht auf 15 Zähler. Wie sieht das Restprogramm des Trios aus? Bemerkenswert: Alle drei müssen noch gegen dasselbe Top-Team ran.

Platz 1: FC Arsenal – 77 Punkte (Tordifferenz +56)

Tottenham Hotspur (A), AFC Bournemouth (H), Manchester United (A), FC Everton (H)

Platz 2: Manchester City – 76 Punkte (Tordifferenz +48)

Nottingham Forest (A), Wolverhampton Wanderers (H), FC Fulham (A), Tottenham Hotspur (A), West Ham United (H)

Platz 3: FC Liverpool – 74 Punkte (Tordifferenz +41)

West Ham United (A), Tottenham Hotspur (H), Aston Villa (A), Wolverhampton Wanderers (H)

Ein Hauch von Klopp-Fußball: “Kontrollfreak” Slot will neuer Liverpool-Trainer werden

Noch vier Spiele lang wird Jürgen Klopp an der Seitenlinie des FC Liverpool stehen – und dann kommt wahrscheinlich Arne Slot. Dabei orientiert sich der 45-Jährige vor allem an einem Klopp-Rivalen.

Frischgebackener Pokalsieger mit Feyenoord: Arne Slot.

Frischgebackener Pokalsieger mit Feyenoord: Arne Slot.

IMAGO/BSR Agency

Just in der Woche, in der sich Jürgen Klopp in seiner letzten Saison beim FC Liverpool schon so ein bisschen von der Meisterschaft verabschieden musste, wird seine Nachfolge immer konkreter. Dass Feyenoord-Trainer Arne Slot den Deutschen an der Merseyside beerben soll, schreibt inzwischen nicht mehr nur The Athletic.

Und der 45-Jährige bestätigte am Donnerstagabend am Rande von Feyenoords Ligaspiel bei den Go Ahead Eagles Deventer, dass er die Reds übernehmen wolle. “Ich möchte neuer Liverpool-Trainer werden. Meine Entscheidung ist klar”, sagte Slot bei ESPN und ergänzte: “Feyenoord und Liverpool führen Verhandlungen. Ich warte ab, was dabei herauskommt.”

Dabei bewundert Slot in erster Linie gar nicht Klopp. Sondern Pep Guardiola. “Es gibt kein Team, dem ich lieber zuschauen würde als Manchester City”, sagte Slot vor rund zwölf Monaten in einem Interview mit Voetbal International, als er Feyenoord gerade zur ersten Meisterschaft seit sechs Jahren führte. Er würde das Team des Katalanen, Liverpools großen Rivalen, exzessiv studieren, sei “ein Kontrollfreak” wie Guardiola. Aber ist Klopp das nicht?

Als Spieler war Slot über 200-mal in der Eredivisie aufgelaufen, für PEC Zwolle, NAC Breda und Sparta Rotterdam im offensiven Mittelfeld. 2013 hängte er die Schuhe an den Nagel, um zeitig auf die Trainerbank zu wechseln – 2019 erstmals als Chef. Aus den ersten acht Liga-Spielen auf seiner ersten Station AZ Alkmaar nahm er 19 Punkte mit – besser war in der Geschichte der Eredivisie noch kein Trainer gestartet. Als diese erste Saison wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet wurde, lag AZ punktgleich nur hinter Spitzenreiter Ajax.

Slot strebte schnell den nächsten Schritt an, flog im Dezember 2020 deswegen sogar in Alkmaar raus. Es wurde ihm vorgeworfen, sich nicht mehr genug auf den Verein zu konzentrieren. Der Senkrechtstarter hatte bereits mit Feyenoord verhandelt, wo er zur Saison 2021/22 seinen Dienst antrat. Und gleich in der ersten Saison das Conference-League-Finale erreichte (0:1 gegen José Mourinhos AS Rom). In seiner zweiten Saison folgte die Meisterschaft. Obwohl ihm zwischen diesen beiden Spielzeiten die halbe Mannschaft weggebrochen war.

4-3-3 und exzessives Pressing

Umbruch kann Slot also. Und Liverpool kann er wahrscheinlich auch. Denn zu seiner klaren Handschrift zählen exzessives Angriffspressing, aggressives Hinterlaufen der Außenverteidiger und die Grundordnung 4-3-3. Das mutet in Teilen zwar wie Guardiola-Fußball an, aber definitiv auch wie Klopp-Fußball. Slot-Fußball wird außerdem durchgezogen, eigentlich immer. Gegner haben sich daran anzupassen, nicht er sich an den Gegner. Das waren die Reds in den vergangenen Jahren gewohnt, auch das dürfte ihnen gefallen.

Wenn es am River Mersey in vier Spielen unvermeidlich darum geht, in Fußstapfen zu treten, die eigentlich nicht auszufüllen sind, ist Arne Slot ein Kandidat, der vielleicht noch nicht in puncto Größe, aber womöglich von der Form hineinpassen könnte. Vor dem möglichen nächsten Schritt hält er diesmal sogar den Fokus. Sein Feyenoord ist die einzige Mannschaft, die in dieser Eredivisie-Saison mit Peter Bosz’ überragender PSV Eindhoven einigermaßen mithalten konnte.

Slot besitzt bei Feyenoord noch einen Zweijahresvertrag. Im Gespräch ist eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro.

Van Dijks Brandrede: “Nicht mal an den Titel denken!”

Der FC Liverpool hat am Mittwoch womöglich den Premier-League-Titel verspielt. Kapitän Virgil van Dijk schockierte vor allem die Art und Weise – und wurde deshalb deutlich.

Sauer nach Liverpools Derby-Niederlage beim FC Everton: Virgil van Dijk.

Sauer nach Liverpools Derby-Niederlage beim FC Everton: Virgil van Dijk.

IMAGO/Sportimage

Jürgen Klopp entschuldigte sich öffentlich und gab sich nach Liverpools 0:2-Niederlage beim FC Everton auch sonst keine Mühe, irgendetwas schönzureden. Sein Kapitän hatte darauf erst recht keine Lust. Virgil van Dijk, der nicht zur großen Gruppe von Fußballprofis gehört, die sich öffentlich sicherheitshalber in Floskeln äußern, musste nach dem schwachen Derby-Auftritt seiner Mannschaft noch etwas loswerden.

“In Spielen wie diesen ist es das Mindeste zu kämpfen”, sagte der 32 Jahre alte Abwehrchef, doch genau das hatte er nicht wahrgenommen. “Wir haben das in so vielen Szenen vermissen lassen – kleine Zweikämpfe, Pässe, die nicht so klar waren und uns in Zweikämpfe verwickelt haben, die sie gewonnen haben. Sie hatten ich weiß nicht wie viele Standards.” Zwei davon führten zu den Liverpooler Gegentoren.

Van Dijks knallhartes Urteil mit Blick auf den Meistertitel: “Wenn wir so spielen und es so schleifen lassen wie heute, sollten wir nicht mal daran denken!” Vier Spieltage vor Schluss ist Spitzenreiter Arsenal auf drei Punkte enteilt und Manchester City nur noch einen Zähler hinter den Reds, obwohl der Titelverteidiger noch zwei Partien in der Hinterhand hat. Klopp hatte am Mittwochabend sogar empfohlen, jetzt erst einmal die Champions-League-Teilnahme klarzumachen, die allerdings kaum ernsthaft gefährdet ist.

Van Dijk: “Wir können die Saison nicht so enden lassen”

“Es ist eine Mischung aus allem”, rätselt van Dijk über die aktuelle Formdelle, die Liverpool schon das Weiterkommen in der Europa League gegen Atalanta Bergamo (0:3/1:0) gekostet hat. “Man kann es nicht genau sagen: Selbstvertrauen, Unerfahrenheit, Zweikämpfe, vielleicht die Angst, in dieser Saisonphase Fehler zu machen. Das können wir nicht akzeptieren.”

Jeder müsse nun in den Spiegel schauen, forderte er. “Wir können die Saison nicht so enden lassen.” Es wäre wohl auch nicht der Abschied, den sich sein Trainer nach fast neun Jahren in Anfield vorgestellt hat.

Ein Hauch von Klopp-Fußball: Wird “Kontrollfreak” Slot neuer Liverpool-Trainer?

Noch vier Spiele lang wird Jürgen Klopp an der Seitenlinie des FC Liverpool stehen – und dann kommt wahrscheinlich Arne Slot. Dabei orientiert sich der 45-Jährige vor allem an einem Klopp-Rivalen.

Frischgebackener Pokalsieger mit Feyenoord: Arne Slot.

Frischgebackener Pokalsieger mit Feyenoord: Arne Slot.

IMAGO/BSR Agency

Just in der Woche, in der sich Jürgen Klopp in seiner letzten Saison beim FC Liverpool schon so ein bisschen von der Meisterschaft verabschieden musste, wird seine Nachfolge immer konkreter. Dass Feyenoord-Trainer Arne Slot den Deutschen an der Merseyside beerben soll, schreibt inzwischen nicht mehr nur The Athletic. Dabei bewundert der 45-jährige Niederländer in erster Linie gar nicht Klopp. Sondern Pep Guardiola.

“Es gibt kein Team, dem ich lieber zuschauen würde als Manchester City”, sagte Slot vor rund zwölf Monaten in einem Interview mitVoetbal International, als er Feyenoord gerade zur ersten Meisterschaft seit sechs Jahren führte. Er würde das Team des Katalanen, Liverpools großen Rivalen, exzessiv studieren, sei “ein Kontrollfreak” wie Guardiola. Aber ist Klopp das nicht?

Als Spieler war Slot über 200-mal in der Eredivisie aufgelaufen, für PEC Zwolle, NAC Breda und Sparta Rotterdam im offensiven Mittelfeld. 2013 hängte er die Schuhe an den Nagel, um zeitig auf die Trainerbank zu wechseln – 2019 erstmals als Chef. Aus den ersten acht Liga-Spielen auf seiner ersten Station AZ Alkmaar nahm er 19 Punkte mit – besser war in der Geschichte der Eredivisie noch kein Trainer gestartet. Als diese erste Saison wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet wurde, lag AZ punktgleich nur hinter Spitzenreiter Ajax.

Slot strebte schnell den nächsten Schritt an, flog im Dezember 2020 deswegen sogar in Alkmaar raus. Es wurde ihm vorgeworfen, sich nicht mehr genug auf den Verein zu konzentrieren. Der Senkrechtstarter hatte bereits mit Feyenoord verhandelt, wo er zur Saison 2021/22 seinen Dienst antrat. Und gleich in der ersten Saison das Conference-League-Finale erreichte (0:1 gegen José Mourinhos AS Rom). In seiner zweiten Saison folgte die Meisterschaft. Obwohl ihm zwischen diesen beiden Spielzeiten die halbe Mannschaft weggebrochen war.

4-3-3 und exzessives Pressing

Umbruch kann Slot also. Und Liverpool kann er wahrscheinlich auch. Denn zu seiner klaren Handschrift zählen exzessives Angriffspressing, aggressives Hinterlaufen der Außenverteidiger und die Grundordnung 4-3-3. Das mutet in Teilen zwar wie Guardiola-Fußball an, aber definitiv auch wie Klopp-Fußball. Slot-Fußball wird außerdem durchgezogen, eigentlich immer. Gegner haben sich daran anzupassen, nicht er sich an den Gegner. Das waren die Reds in den vergangenen Jahren gewohnt, auch das dürfte ihnen gefallen.

Wenn es am River Mersey in vier Spielen unvermeidlich darum geht, in Fußstapfen zu treten, die eigentlich nicht auszufüllen sind, ist Arne Slot ein Kandidat, der vielleicht noch nicht in puncto Größe, aber womöglich von der Form hineinpassen könnte. Vor dem möglichen nächsten Schritt hält er diesmal sogar den Fokus. Sein Feyenoord ist die einzige Mannschaft, die in dieser Eredivisie-Saison mit Peter Bosz’ überragender PSV Eindhoven einigermaßen mithalten konnte.