Antonio lässt Liverpools Hoffnungen wohl endgültig platzen

Jürgen Klopps Traum vom Abschied mit dem Premier-League-Titel ist wohl endgültig geplatzt. Denn Liverpool ließ auch bei West Ham Punkte liegen.

Hängende Köpfe beim LFC nach dem 2:2 bei West Ham United.

Hängende Köpfe beim LFC nach dem 2:2 bei West Ham United.

IMAGO/PA Images

Ausgerechnet im Merseyside-Derby (0:2) hatte Liverpool am Mittwoch womöglich den Premier-League-Titel verspielt. Wie groß die Enttäuschung war, verdeutlichten die Worte von Jürgen Klopp: “Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals nach einem Spiel so enttäuscht und frustriert war wie nach dem Everton-Spiel. Wir waren nicht da”, so der LFC-Trainer.

Um die “schnellstmögliche Wende” herbeizuführen, rotierte Klopp ordentlich durch. Gleich fünf Wechsel nahm er vor: Unter anderem verdrängten Gakpo, Elliott und Gravenberch Salah, Darwin sowie Szoboszlai auf die Bank. Einer der Neuen verbuchte auch gleich die erste Torannäherung: Elliott traf nur das Außennetz (11.). Ansonsten fehlte den Reds trotz der Dominanz (alleine 75 Prozent Ballbesitz in den ersten zehn Minuten) gegen die tief stehenden Hammers im letzten Drittel über weite Strecke die nötigen Ideen.

Liverpools Elfmeter wird zurückgenommen

Sobald es gefährlich wurde, hatte Luis Diaz seine Füße im Spiel. So legte er Kolumbianer beispielsweise auf Gakpo quer, den Ogbonna regelwidrig im Sechzehner zu Fall brachte. Da aber Luis Diaz zuvor im Abseits gestanden hatte, nahm Schiedsrichter Anthony Taylor den Strafstoß zurück (27.). Nachdem Alisson auf der Gegenseite Coufals abgefälschten Schuss festgehalten hatte (31.), stand Luis Diaz erneut im Mittelpunkt. Diesmal traf er den Pfosten (41.).

Kaltschnäuziger zeigte sich zwei Minuten später auf der Gegenseite Bowen – allerdings auch mit der Unterstützung von Liverpool, das wie beim FC Everton eine Standardsituation schlecht verteidigte: Der Außenspieler nickte nach eine zuvor kurz ausgeführte Ecke zur 1:0-Halbzeitführung ein (43.).

Eigentor bringt Reds zwischenzeitlich in Führung

In der Kabine schien Klopp die richtigen Worte gefunden zu haben: Obwohl er auf Wechsel verzichtete, kam sein Team mit mehr Energie aus raus. Die Belohnung folgte prompt durch Robertsons Ausgleich (48.). Beinahe hätten die Gäste sogar gleich doppelt zugeschlagen, Gravenberch traf den Ball aber nicht vernünftig (51.).

Doch das 2:1 lag weiterhin in der Luft, da die Reds die Londoner völlig in deren Hälfte drückten. Aufgrund des Aufwands verdienten sie sich daher auch den in der Entstehung glücklich zustande gekommenen Führungstreffer. Gakpos eigentlich ungefährlicher Abschluss landete über Ogbonnas Brust, Souceks Fuß und Areolas Ellenbogen im Netz (65.).

Die Hammers mussten anschließend natürlich mehr riskieren und offenbarten daher Räume, die Liverpool gut bespielte. Allerdings setzten die Gäste nicht den entscheidenden Stich: Beispielsweise scheiterte Luis Diaz an Areola (73.). Dies sollte sich rächen: In einer kurzen Angriffswelle köpfte Antonio ein (77.), nachdem Alisson wenige Augenblicke zuvor noch das 2:2 verhindert hatte (76.).

Salah und Klopp liefern sich einen Disput

Klopp brachte daraufhin unter anderem den aufgebrachten Salah (79.), der sich mit seinem Coach kurz vor der Einwechslung noch ein Wortgefecht geliefert hatte. Doch der späte Siegtreffer sollte nicht mehr fallen – auch, weil Elliott nur die Latte traf (90.).

Durch das 2:2 verabschiedete sich die Klopp-Elf wohl endgültig aus dem Titelrennen: Zwei Punkte beträgt der Rückstand nun auf Arsenal, das noch eine Partie in der Hinterhand besitzt. Das einen Zähler entfernte ManCity absolvierte bislang sogar noch zwei Spiele weniger als der LFC.

Für Liverpool geht es nächste Woche Sonntag mit dem Heimspiel gegen die Spurs weiter (17.30 Uhr). Ein paar Stunden vorher gastieren die Hammers beim Chelsea FC (15 Uhr).

“Wird uns Auftrieb geben”: Kehrt Bowen gegen Bayer zurück?

Gleich die erste Frage, die West-Ham-Trainer David Moyes auf der Pressekonferenz vor dem Rückspiel gegen Leverkusen beantworten musste, handelte von Jarrod Bowen. Ob der ins Training zurückgekehrte Torjäger spielen wird, verriet der Coach nicht.

West Hams Top-Torjäger Bowen kehrte am Mittwoch auf den Trainingsplatz zurück.

West Hams Top-Torjäger Bowen kehrte am Mittwoch auf den Trainingsplatz zurück.

IMAGO/Martin Dalton

Wie gefährlich West Hams Offensiv-Quartett um Jarrod Bowen, Lucas Paqueta, Michail Antonio und Mohammed Kudus sein kann, bekam Freiburg vor rund einem Monat bei der 0:5-Klatsche im London Stadium zu spüren. Leverkusen hingegen sieht sich nie der kompletten Bandbreite der Offensive ausgesetzt. Nachdem Bowen das Hinspiel im Europa-League-Viertelfinale (0:2) aufgrund einer Knieverletzung verpasst hatte, fehlt im Rückspiel Lucas Paqueta gelbgesperrt. “Wir haben Lucas Paqueta durch eine Sperre verloren, also müssen wir einen Weg finden, um die Magie geschehen zu lassen”, so David Moyes auf der Pressekonferenz.

Man will immer seine besten Spieler dabei haben, und Jarrod ist in dieser Saison unser bester Torschütze.

David Moyes

Möglicherweise könnte Bowen seinen etatmäßigen Offensivpartner ersetzen. Der 28-Jährige kehrte am Mittwoch auf den Trainingsplatz zurück. “Es war toll, ihn da draußen zu sehen. Es war das erste Mal, deshalb sind wir uns bei ihm, Kalvin Phillips und Alphonse Areola nicht sicher”, erklärte Moyes und fuhr fort: “Wir würden nie jemanden riskieren, wenn es nicht richtig wäre. Man will immer seine besten Spieler dabei haben, und Jarrod ist in dieser Saison unser bester Torschütze.” Die Entscheidungen über die jeweiligen Einsätze sollen erst am Donnerstag kurz vor dem Spiel (21 Uhr, LIVE! bei kicker) fallen.

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Dass Bowens Einsatz nicht nur aus sportlicher Sicht eine Bereicherung wäre, machte der Hammers-Trainer anschließend auch deutlich. “Wenn er zurück ist, wird das uns und den Zuschauern einen großen Auftrieb geben”, erläuterte der 60-Jährige.

Cresswell erste Option als Emerson-Ersatz

Neben Lucas Paqueta muss der Coach im Vergleich zur Niederlage im Hinspiel auf einen weiteren Brasilianer verzichten. Emerson sah genau wie sein Landsmann die dritte Gelbe Karte. Sollten die Londoner anders als in der Liga und beispielsweise gegen Freiburg wieder das System der Leverkusener spiegeln, dürfte Aaron Cresswell als linker Schienenspieler agieren und Nayef Aguerd dessen Part in der Dreierkette übernehmen.

Dem Marokkaner könnte im Falle einer Viererkette allerdings ebenfalls ein Startelf-Mandat winken, weil Konstantinos Mavropanos bei der Niederlage gegen Fulham (0:2) am Sonntag verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Wie schwerwiegend die Verletzung des Ex-Stuttgarters ist, gab der Verein nicht bekannt.

Moyes confirms Bowen will miss Leverkusen first-leg tie with injury

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West Hams Personalsorgen: Nicht nur Top-Stürmer Bowen fällt gegen Bayer aus

Bayer 04 Leverkusen spielt eine Saison der Träume. Nun aber will West Ham United in der Europa League den Spielverderber geben, muss das aber ohne seinen besten Torjäger machen.

Er wird das Hinspiel gegen Bayer 04 verpassen: Jarrod Bowen.

Er wird das Hinspiel gegen Bayer 04 verpassen: Jarrod Bowen.

IMAGO/Shutterstock

In der Liga belegt West Ham sechs Spieltage vor Schluss Platz sieben – und hat keine sonderlich rosigen Aussichten, sich für die Champions League zu qualifizieren. Theoretisch besteht aber die Chance, die Königsklasse durch den Gewinn der Europa League zu erreichen. Dafür müssten die Hammers im Viertelfinale zunächst aber Bayer Leverkusen ausschalten.

Keine leichte Aufgabe, wie Kapitän Kurt Zouma mit Blick auf die unglaubliche Ungeschlagen-Serie der Werkself von 41 Pflichtspielen in Folge weiß. “Das könnte die bisher schwierigste Aufgabe werden. Sie haben schon lange nicht mehr verloren, und wir wissen, wie gut sie in dieser Saison gespielt haben.” Der 29-Jährige gibt sich dennoch zuversichtlich, auch weil “wir wissen, welche Qualitäten wir haben.”

In diesem Zusammenhang verweist Zouma auf das Achtelfinalduell gegen den SC Freiburg, den man nach einem 0:1 auswärts dank einer 5:0-Gala im Rückspiel aus dem Wettbewerb gekegelt hat. Gegen die Breisgauer sah Edson Alvarez seine dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb und wird deshalb nun gesperrt fehlen. Der Mexikaner ist dabei nicht der einzige prominente Ausfall, den Trainer David Moyes zu verkraften hat.

Moyes’ Personalsorgen

Auch Mittelfeldspieler Kalvin Phillips fällt verletzt aus, doch viel schwerwiegender dürfte der Ausfall von Jarrod Bowen wiegen. Der 28-Jährige ist mit 15 Liga-Treffern der Top-Torjäger der Londoner und hatte auch gegen Freiburg mit einem Tor sowie einer Vorlage geglänzt.

“Jarrod ist nicht dabei, er hat sich das Knie verdreht”, bestätigte Moyes am Mittwochabend den Ausfall des Angreifers, der beim 2:1-Ligasieg bei den Wolverhampton Wanderers in der 54. Minute angeschlagen ausgewechselt worden war. Dass Bowen fehlen wird, sei klar, betonte Moyes: “Er ist englischer Nationalspieler und wir wissen, wie wichtig er für unser Team ist, er wird uns fehlen. Aber wir haben gute Spieler, die an seiner Stelle spielen können, also werden wir positiv bleiben.”