“Nicht die Augen verkleistern”: Männel hakt Aufstieg ab

“Nicht die Augen verkleistern”: Männel hakt Aufstieg ab

Mit Moral und dann doch noch gezeigter Gradlinigkeit holt Erzgebirge Aue einen Punkt in Dortmund, aber da die Aufstiegsplätze in unerreichbare Ferne gerückt sind, fahren enttäuschte Veilchen zurück nach Hause.

Steht vor einer erneuten Drittliga-Saison mit Aue: Martin Männel.

Steht vor einer erneuten Drittliga-Saison mit Aue: Martin Männel.

IMAGO/Beautiful Sports

In der 90. Minute kassierte Aue erst den Treffer zum 1:2, aber nur wenige Minuten später glich Erik Majetschak noch zum 2:2 aus. Trotz des Ausgleichs berichtete Aue-Trainer Pavel Dotchev am MagentaSport-Mikrofon von einer niedergeschlagenen Mannschaft: “Die Jungs sind enttäuscht heute, weil wir noch an die oberen Tabellenplätze anknüpfen wollten. Das haben wir nicht geschafft.”

Kritik wollte der Trainer an seiner Mannschaft aber nur wenig üben, da die Moral und Einstellung stimmten: “Die Mannschaft ist immer motiviert. Sie haben es versucht bis zum Schluss. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Dass wir den einen oder anderen Fehler mehr gemacht haben, ist halt so.”

Fehler, wie vor dem 0:1 durch Ex-Auer Paul-Philipp Besong, dem ein Ballverlust an der Mittellinie vorausging, wollte Dotchev aber dennoch ansprechen: “Wir haben ein bisschen zu kompliziert gespielt und haben es deswegen nicht geschafft zu gewinnen. Es wurde immer dann gefährlich, wenn wir die Bälle in der ersten Linie verloren haben. Dann haben wir keine gute Restverteidigung gehabt.” Nach dem erneuten Rückstand zeigte die Mannschaft ein anderes Gesicht, das Dotchev deutlich besser gefiel: “Wir hätten so spielen müssen wie die letzten Minuten. Nach dem 1:2 haben wir angefangen geradliniger zu spielen. Es war nicht schön, aber effektiv.”

Einstudierte Variante bringt den Ausgleich

Torhüter Martin Männel, der beim Ausgleichstreffer auch mit im Dortmunder Strafraum war, erklärte, dass die Ecke so geplant gewesen sei: “Wir haben uns gut auf die Situation mit Standards von rechts weg vom Tor vorbereitet. Da haben die Dortmunder zuletzt viele Gegentore kassiert. In der Situation hat man gesehen, dass, wenn wir die Bälle gut spielen und die Räume gut belaufen, auch ein Tor erzielen können.” Wenn es nach dem Kapitän und nicht der Natur gehen würde, hätte der FCE noch mehr Chancen haben können. “Ich hätte mir gewünscht – was heute bei den Windverhältnissen nicht ganz einfach war -, dass wir mehr von diesen Aktionen hinkriegen, dann hätten wir mehr Torgefahr ausstrahlen können”, fügte das Auer Urgestein hinzu.

Relegationsplatz? “Nicht mehr realistisch”

Durch den 5:3-Sieg von Preußen Münster in Köln im Parallelspiel hat sich der Rückstand der Veilchen nahezu uneinholbar vergrößert. Männel setzt einen Haken hinter die letzten Aufstiegshoffnungen: “Es geht nicht darum, sich die Augen zu verkleistern. Ich glaube, acht Punkte Rückstand sind dann schon – mit neun noch zu holenden Punkten – nicht mehr realistisch.” Sein Blick ist bereits auf die kommende Drittliga-Saison gerichtet: “Trotzdem geht es darum, dass wir in jedem Spiel unsere Leistung auf den Platz kriegen. Umso besser wir aus der Saison rausgehen, umso besser können wir die Sommervorbereitung nutzen und uns für die neue Saison wappnen.”