“Etwas ganz Besonderes”: Bartusiak wird Assistenztrainerin von Wück

Saskia Bartusiak wird das neue Trainerteam der deutschen Frauen-Nationalmannschaft nach Olympia komplettieren. Gemeinsam mit Maren Meinert unterstützt sie Bundestrainer Christian Wück als Assistenztrainerin.

Unterstützt Christian Wück als Assistenztrainerin: Saskia Bartusiak.

Unterstützt Christian Wück als Assistenztrainerin: Saskia Bartusiak.

imago/Hartenfelser

Dass Christian Wück nach den Olympischen Spielen neuer Bundestrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft wird, stand bereits seit März fest. Seit dem heutigen Montag ist nun auch das Trainerteam komplett. Neben Maren Meinert unterstützt auch Saskia Bartusiak Wück als Assistenztrainerin und ersetzt die offenbar ausscheidende Britta Carlson. “Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Spielanalystin und Spielerin, ihrem klaren, durchaus kritischen Blick und der Fähigkeit, die Dinge auch mal mit anderer Perspektive zu betrachten, ist sie eine absolute Bereicherung für unser Team”, erklärte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer.

Die 41-Jährige ist bereits seit 2018 für den Verband in verschiedenen Bereichen tätig. Unter anderem zeichnete sie für die Spielanalyse von diversen U-Nationalmannschaften verantwortlich.

Erstes großes Projekt des Trios: EM 2025 in der Schweiz

Nun rückt die Welt- (2017) und Europameisterin (2009 und 2013) sowie Olympiasiegerin von 2016, also in den Seniorenbereich auf. “Es ist etwas ganz Besonderes, Teil des Trainerinnenteams der Frauen-Nationalmannschaft zu sein, und ich blicke voller Vorfreude der Zusammenarbeit mit Christian und Maren entgegen. Gemeinsam im Team können wir viel bewegen, dazu möchte ich meinen Teil beitragen”, wird Bartusiak vom DFB zitiert.

Das erste große Projekt für das neue verantwortliche Trio ist die EM 2025 in der Schweiz. In der Qualifikation steht aber noch das bisherige Trainerteam an der Seitenlinie, da diese bereits vor dem Beginn der Olympischen Spiele abgeschlossen ist. Anfang April war die DFB-Auswahl mit Erfolgen in Österreich (3:2) und gegen Island (3:1) perfekt in die EM-Quali gestartet.

Premiere kurz vor Olympia: DFB-Frauen spielen erstmals in Hannover

Der DFB hat am Freitag den Austragungsort für das letzte Spiel der Frauen-Nationalmannschaft vor den Olympischen Spielen bekanntgegeben. Es wird eine Premiere geben.

Mit den DFB-Frauen Mitte Juli erstmals in Hannover für ein Frauen-Länderspiel zu Gast: Trainer Horst Hrubesch.

Mit den DFB-Frauen Mitte Juli erstmals in Hannover für ein Frauen-Länderspiel zu Gast: Trainer Horst Hrubesch.

IMAGO/Beautiful Sports

Vier EM-Qualifikationsspiele stehen bei den DFB-Frauen noch auf dem Programm, bevor Ende Juli der Auftakt in das Olympische Fußballturnier erfolgt. Zwei der vier EM-Quali-Spiele finden auf heimischem Boden statt, für die letzte Partie hat sich nun auch ein Austragungsort gefunden.

Wie der DFB am Freitag bekanntgab, steigt das Spiel gegen Österreich am 16. Juli in Hannover in der 49.000 Zuschauer fassenden Arena von Männer-Zweitligist Hannover 96. Damit werden die DFB-Frauen erstmals in Hannover für ein offizielles Länderspiel Halt machen.

Zuvor trifft das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch in der EM-Quali noch zweimal auf Polen (31. Mai in Rostock und 4. Juni in Gdingen) sowie auf Island (12. Juli in Reykjavik), bevor es in Hannover gegen Österreich geht. Das Hinspiel gegen die Nachbarn gewann Deutschland mit 3:2, am 2. Spieltag feierten die DFB-Frauen auch gegen Island einen Sieg (3:1). Das Rückspiel gegen Österreich ist gleichzeitig die Olympia-Generalprobe.

Olympia-Auftakt für DFB-Frauen am 25. Juli

Denn das Highlight des Sommers aus Sicht der DFB-Frauen ist im Anschluss das Olympische Fußballturnier, das vom 25. Juli bis zum 10. August in Lyon, Saint-Etienne, Marseille, Nizza, Nantes, Bordeaux und Paris stattfindet. In der Gruppenphase trifft Deutschland auf Australien (25. Juli), die USA (28. Juli) und Sambia (31. Juli).

Für Nationaltrainer Hrubesch sind die Olympischen Spiele das letzte große Turnier mit den DFB-Frauen. Anschließend übernimmt Christian Wück, Erfolgscoach der U-17-Junioren, die deutsche Frauen-Nationalmannschaft.

Sextett um Schweinsteiger in die Hall of Fame aufgenommen

Die Hall of Fame des deutschen Fußballs bekommt Zuwachs. Das Sextett umfasst drei Weltmeister um Bastian Schweinsteiger – und einen seiner Trainer.

Legenden aus unterschiedlichen Generationen: Horst Hrubesch, Bert Trautmann, Bastian Schweinsteiger (v. li.).

Legenden aus unterschiedlichen Generationen: Horst Hrubesch, Bert Trautmann, Bastian Schweinsteiger (v. li.).

picture alliance (3)

Nach Miroslav Klose und Philipp Lahm wird Bastian Schweinsteiger als dritter Weltmeister von 2014 in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen. Sie gab den neuen Jahrgang, ein Sextett, am Freitagmittag bekannt.

“Ich bin sehr überrascht, gleich nach Ablauf der Fünf-Jahres-Frist nach Ende meiner Profikarriere in die Hall of Fame einziehen zu dürfen”, lässt sich Schweinsteiger zitieren, der mit 39 Jahren das jüngste neue Mitglied ist. Aus seiner großen Spielerkarriere ragen der Triple-Sieg 2012/13 mit dem FC Bayern und der Weltmeistertitel 2014 in Brasilien heraus.

Neben Schweinsteiger ist in Guido Buchwald, dem zweimaligen Deutschen Meister mit dem VfB Stuttgart, auch ein Weltmeister von 1990 dabei. Aus der Titel-Mannschaft von 1974, zudem aus Deutschlands erster Europameister-Mannschaft von 1972, zieht Jupp Heynckes (viermal Meister mit Borussia Mönchengladbach) in die Hall of Fame ein. Als Trainer feierte Heynckes vier Meisterschaften mit den Bayern, die er 2013, wie schon Real Madrid 1998, zum Champions-League-Sieg führte.

Auch zwei Bensemann-Preisträger dabei

In erster Linie für seine Leistungen als Trainer wird Otto Rehhagel aufgenommen. Seine Meisterschaft mit dem 1. FC Kaiserslautern als Aufsteiger 1998 und der EM-Titel mit Griechenland 2004 bleiben unvergessen. Mit Werder Bremen holte der Bundesliga-Spieler der ersten Stunde 1992 den Europapokal der Pokalsieger.

Komplettiert wird das Sextett von zwei Preisträgern des Walther-Bensemann-Preises: vom ehemaligen U-21- und Frauen-Nationaltrainer Horst Hrubesch, als Spieler Landesmeister-Champion 1983 mit dem Hamburger SV (zudem dreimal Meister) und 1980 als Matchwinner im Finale Europameister – sowie vom legendären Torhüter Bert Trautmann, der bei Manchester City in England zum Fußballer des Jahres und auf der Insel auch über den Fußball hinaus zur Legende wurde.

Für die Hall of Fame können grundsätzlich deutsche Persönlichkeiten aus dem Männer- und Frauenfußball von 1900 bis heute vorgeschlagen werden, die ihre Karriere mindestens fünf Jahre beendet haben.

Bislang wurden gewählt

Männer, Jahrgang 2022: Philipp Lahm, Bernd Schuster, Karl-Heinz Rummenigge

Frauen, Jahrgang 2022: Nadine Angerer, Ariane Hingst, Anne Trabant-Haarbach, Christa Kleinhans, Bärbel Wohlleben

Männer, Jahrgang 2021: Jürgen Kohler, Horst Eckel, Joachim Streich, Miroslav Klose, Udo Lattek

Männer, Jahrgang 2020: Berti Vogts, Michael Ballack, Andreas Möller, Klaus Fischer, Rudi Völler

Männer, Jahrgang 2019: Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath, Jürgen Klinsmann, Helmut Schön

Frauen, Jahrgang 2019 (Gründungself): Silke Rottenberg; Steffi Jones, Doris Fitschen, Nia Künzer; Renate Lingor, Silvia Neid, Martina Voss-Tecklenburg, Bettina Wiegmann; Inka Grings, Birgit Prinz, Heidi Mohr; Tina Theune

Männer, Jahrgang 2018 (Gründungself): Sepp Maier; Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Andreas Brehme; Günter Netzer, Lothar Matthäus, Fritz Walter, Matthias Sammer; Uwe Seeler, Gerd Müller, Helmut Rahn; Sepp Herberger

Die Jury bilden:

Dirk Adam (Sports Illustrated Deutschland), Frederik Ahrens (Hamburger Morgenpost), Gernot Bauer (ProSiebenSat.1), Michael Bracher (DAZN), Gianni Costa (Rheinische Post), Alfred Draxler (BILD), Stefan Frommann (WELT/WELT am SONNTAG), Thomas Fuhrmann (ZDF), Pit Gottschalk (Fever Pit‘ch), Dr. Sebastian Harfst (RedaktionsNetzwerk Deutschland), Anno Hecker (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Christian Hollmann (dpa), Jörg Jakob (kicker), André Keil (VDS), Erich Laaser (VDS), Alexander Laux (Hamburger Abendblatt), Christian Löer (Kölner Stadt-Anzeiger), Tino Meyer (Sächsische Zeitung), Oliver Mucha (SID), Peter Müller (Journalist), Mario Nauen (Sky), Manuel Neukirchner (Deutsches Fußballmuseum), Karsten Prehn (Amazon Prime), Dirk Preiß (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten), Astrid Rawohl (Deutschlandfunk), Thomas Schulzke (Ruhr Nachrichten), Dirc Seemann (Sport1), Steffen Simon (DFB), Karl Valks (WDR/ARD), Claus Vetter (Der Tagesspiegel), Martin Volkmar (ran), Andreas von Thien (RTL), Mark Weishaupt (Saarbrücker Zeitung), Sebastian Weßling (Funke Medien)

Was für und gegen Deutschlands Co-Bewerbung für die Frauen-WM 2027 spricht

Ein FIFA-Bericht bewertet, wie sich die gemeinsame Bewerbung von Deutschland, Belgien und den Niederlanden für die Frauen-WM 2027 im Vergleich zu der Brasiliens schlägt. Dabei werden in einem Punkt Risiken festgestellt.

WM-Party auf deutschen Rängen im Jahr 2027? Die Chancen stehen laut einem Bericht nicht allzu gut.

WM-Party auf deutschen Rängen im Jahr 2027? Die Chancen stehen laut einem Bericht nicht allzu gut.

IMAGO/Team 2

Wer richtet die Fußball-WM der Frauen im Jahr 2027 aus? Nach dem Rückzug der gemeinschaftlichen Bewerbung von USA und Mexiko bleiben nur noch zwei Kandidaten übrig: Brasilien – und die europäische Kombination aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden (“BNG”).

Am 17. Mai fällt beim FIFA-Kongress in Bangkok die Entscheidung, doch nun schmälert ein Bewertungsbericht, den die FIFA am späten Dienstagabend veröffentlichte, die Chancen von DFB und Co. – auch wenn die Stimmberechtigten nicht an dieses Urteil gebunden sind.

Beide verbliebenen Bewerbungen wurden darin anhand verschieden gewichteter Kriterien beurteilt: etwa die Infrastruktur mit Stadien und Unterkünften, Marketing, Nachhaltigkeit, Menschenrechte und rechtliche Fragen. Das Gesamtergebnis: 4,0 von fünf Punkten für Brasilien, 3,7 Punkte für “BNG”.

Kurze Wege und Umweltschutz sprechen für “BNG”

Zwar erfüllten beide Konkurrenten die Voraussetzungen, um die WM auszurichten, heißt es im Bericht. Doch dieser geht auch darauf ein, wo die Probleme liegen: Vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen könnten bei Deutschland, Belgien und den Niederlanden Probleme verursachen.

Die Regierungen der drei Länder hätten nicht vollständig garantiert, die “eingereichten staatlichen Unterstützungsdokumente” auch durchsetzen zu können. Der Bericht attestiert ein “hohes Risiko”: Die FIFA laufe so Gefahr, “mit erheblichen operativen und finanziellen Problemen konfrontiert zu werden”. Diese ließen sich aber umschiffen, falls die Regierungen und die Verbände “unverzüglich und effektiv” mit der FIFA kooperierten.

Bei den Stadien erhielt Brasilien ein leicht besseres Ergebnis, die Bewerbung von Deutschland, Belgien und den Niederlanden bekam unter anderem für die kurzen Wege, den Umweltschutz und die Mediencenter eine exzellente Note. Gelsenkirchen, Köln, Düsseldorf und Dortmund wären im Erfolgsfall die vier deutschen Standorte.

USA und Mexiko ziehen zurück: DFB-Chancen auf WM 2027 steigen

Am 17. Mai wird in Bangkok der Ausrichter für die Frauen-WM 2027 bekanntgegeben. Nach Südafrika hat nun mit den USA und Mexiko ein weiterer Konkurrent Deutschlands seine Bewerbung gestoppt – und auf 2031 verschoben.

Ein noch größeres Fahnenmeer in drei Jahren? Aufgenommen wurde dieses Foto beim Länderspiel gegen Island in Aachen Anfang April.

Ein noch größeres Fahnenmeer in drei Jahren? Aufgenommen wurde dieses Foto beim Länderspiel gegen Island in Aachen Anfang April.

IMAGO/Fotostand

Ende November 2023 hatte der südafrikanische Fußballverband SAFA vermeldet, sich nun doch nicht um die Ausrichtung der Frauen-WM 2027 zu bewerben, sondern um das Turnier 2031. Nun ziehen die Verbände der USA und von Mexiko nach: Am Montagabend (Ortszeit) teilten sie mit, dass sie ihre Bewerbung auf 2031 umschreiben.

Damit könne man Lehren aus der Männer-WM 2026 ziehen, die in Kanada, Mexiko und den USA ausgetragen wird. “Die Ausrichtung einer WM ist ein riesiges Unterfangen – und wenn wir zusätzliche Zeit für die Vorbereitung haben, können wir die Wirkung auf der ganzen Welt maximieren”, sagte US-Verbandspräsidentin Cindy Parlow Cone.

Zweieinhalb Wochen bis zur Entscheidung

Somit bleiben lediglich zwei Bewerbungen für 2027 bestehen: die Gemeinschaftsbewerbung von Deutschland, den Niederlanden und Belgien – und die von Brasilien. Die Entscheidung wird auf dem FIFA-Kongress am 17. Mai in Bangkok fallen.

Gelsenkirchen, Dortmund, Düsseldorf und Köln wären im Erfolgsfall die deutschen Standorte. Letztmals hatte der DFB 2011 die Frauen-WM ausgetragen. “Ich glaube, dass wir eine WM bieten können mit hervorragender Infrastruktur und Organisation, mit kurzen Wegen zu den Spielorten und der Aussicht auf einen sehr guten monetären Gewinn, der wieder in die weltweite Entwicklung des Frauenfußballs fließen wird”, hatte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer jüngst im kicker-Interview geworben.

Ein DFB-Konkurrent weniger: USA und Mexiko ziehen für WM 2027 zurück

Am 17. Mai wird in Bangkok der Ausrichter für die Frauen-WM 2027 bekanntgegeben. Nach Südafrika hat nun mit den USA und Mexiko ein weiterer Konkurrent Deutschlands seine Bewerbung gestoppt – und auf 2031 verschoben.

Ein noch größeres Fahnenmeer in drei Jahren? Aufgenommen wurde dieses Foto beim Länderspiel gegen Island in Aachen Anfang April.

Ein noch größeres Fahnenmeer in drei Jahren? Aufgenommen wurde dieses Foto beim Länderspiel gegen Island in Aachen Anfang April.

IMAGO/Fotostand

Ende November 2023 hatte der südafrikanische Fußballverband SAFA vermeldet, sich nun doch nicht um die Ausrichtung der Frauen-WM 2027 zu bewerben, sondern um das Turnier 2031. Nun ziehen die Verbände der USA und von Mexiko nach: Am Montagabend (Ortszeit) teilten sie mit, dass sie ihre Bewerbung auf 2031 umschreiben.

Damit könne man Lehren aus der Männer-WM 2026 ziehen, die in Kanada, Mexiko und den USA ausgetragen wird. “Die Ausrichtung einer WM ist ein riesiges Unterfangen – und wenn wir zusätzliche Zeit für die Vorbereitung haben, können wir die Wirkung auf der ganzen Welt maximieren”, sagte US-Verbandspräsidentin Cindy Parlow Cone.

Zweieinhalb Wochen bis zur Entscheidung

Somit bleiben lediglich zwei Bewerbungen für 2027 bestehen: die Gemeinschaftsbewerbung von Deutschland, den Niederlanden und Belgien – und die von Brasilien. Die Entscheidung wird auf dem FIFA-Kongress am 17. Mai in Bangkok fallen.

Gelsenkirchen, Dortmund, Düsseldorf und Köln wären im Erfolgsfall die deutschen Standorte. Letztmals hatte der DFB 2011 die Frauen-WM ausgetragen. “Ich glaube, dass wir eine WM bieten können mit hervorragender Infrastruktur und Organisation, mit kurzen Wegen zu den Spielorten und der Aussicht auf einen sehr guten monetären Gewinn, der wieder in die weltweite Entwicklung des Frauenfußballs fließen wird”, hatte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer jüngst im kicker-Interview geworben.

Knöchel-OP: Däbritz muss um Olympia bangen

Sara Däbritz musste sich einer Knöcheloperation unterziehen, die Saison ist für die Mittelfeldspielerin zumindest auf Vereinsebene gelaufen. Die 29-jährige Nationalspielerin muss auch um Olympia bangen.

Im Sommer bei den Olympischen Spielen dabei? Mittelfeldspielerin Sara Däbritz.

Im Sommer bei den Olympischen Spielen dabei? Mittelfeldspielerin Sara Däbritz.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Auf der Pressekonferenz für das rein französische Halbfinal-Hinspiel der Champions League der Frauen äußerte sich Sonia Bompastor zu Sara Däbritz – und sie hatte keine guten Nachrichten. Däbritz wurde am Knöchel operiert, meinte die OL-Trainerin, “für sie ist die Saison mit OL zu Ende.”

Däbritz, die im Viertelfinale der Königsklasse im Hinspiel bei SL Benfica mit dem Siegtreffer zum 2:1 noch maßgeblichen Anteil am Einzug von Olympique ins Halbfinale hatte, hatte sich im Training verletzt. Wie lange die deutsche Nationalspielerin ausfällt, dazu äußerte sich der französische Meister nicht.

“Besonderes Event” ohne Däbritz?

Für Däbritz ist auf jeden Fall die Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli bis 11. August) in Gefahr. “Olympia ist ein besonders Event, anders als eine WM oder EM”, hatte die 29-Jährige, die 2016 mit der DFB-Auswahl Gold bei Olympia gewann, noch vor dem Spiel gegen Dänemark (3:0) Anfang Dezember erklärt, Däbritz stand in dem Alles-oder-nichts-Spiel in der Startelf. “Es lohnt sich, dafür zu kämpfen und alles zu geben. Ich hoffe natürlich, dass wir das als Team gemeinsam erleben können.”

Ob Däbritz das nun mit dem Team erleben wird, wird sich zeigen. Denn das Olympia-Ticket wurde durch ein 2:0 gegen die Niederlande gelöst, da durfte Däbritz allerdings im Gegensatz zum 1:2 gegen Frankreich eine Halbzeit spielen. Im 18-köpfigen Kader der DFB-Frauen wäre Däbritz, die schon 104-mal für Deutschland auf dem Platz stand, im zentralen Mittelfeld wohl neben Lena Oberdorf, Sjoeke Nüsken und Elisa Senß als erfahrene Strategin gesetzt.

“Es wird ganz anders”: Popp, das DFB-Team und der spezielle Sommer

Auf die Nationalmannschaft und Kapitänin Alexandra Popp wartet ein gewöhnungsbedürftiges Sommerprogramm. Eine normale Olympia-Vorbereitung ist nicht möglich. Die DFB-Spielerinnen müssen den Spagat schaffen.

Steht vor interessanten Wochen: DFB-Kapitänin Alexandra Popp.

Steht vor interessanten Wochen: DFB-Kapitänin Alexandra Popp.

IMAGO/Beautiful Sports

Es wird ein langer und spezieller Sommer für die Nationalspielerinnen, das ist schon mal sicher. Denn wenn der allerletzte Bundesliga-Spieltag im Mai vorbei ist, dann stehen knapp zwei Wochen später erst einmal zwei EM-Qualifikationsspiele an. Sind die absolviert, folgt eine mehrwöchige Pause, ehe die nächsten Zulassungsduelle für die EM 2025 zu bestreiten sind. Und erst nachdem diese Qualifikationsphase mit der Partie gegen Österreich am 16. Juli abgeschlossen ist, kann sich die Nationalelf voll und ganz auf ihr Olympia-Abenteuer einlassen. Das wiederum beginnt schon am 25. Juli mit dem Gruppenspiel gegen Australien.

Für die DFB-Auswahl ist es ein gewöhnungsbedürftiges Programm. “Es wird eine ganz andere Vorbereitung als sonst”, sagte Kapitänin Alexandra Popp am Rande einer Talkrunde vor dem DFB-Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern und ihrem VfL Wolfsburg. “Sonst”, erklärte Popp, “haben wir explizite Vorbereitungslehrgänge und möglichst gezielte Testspiele gegen Mannschaften, die ein Stück weit ähnlich spielen wie die Turniergegner. Das haben wir jetzt gar nicht.”

Popp und Co. müssen den Spagat schaffen

Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, weil noch die EM-Qualifikation ansteht und es, wie Popp betonte, in jedem Spiel vor dem Olympia-Turnier “ums Ganze” gehe. Vielleicht, sagte die Angreiferin, werde diese Konstellation sogar zum Vorteil, “weil du die ganze Zeit voll und ganz da sein musst”. Zu einer größeren Herausforderung könne schon eher die Phase werden, “in der wir zwischen den Lehrgängen eine Pause haben”. Schließlich müssen die Nationalspielerinnen in dieser Zeit den perfekten Spagat schaffen.

zum DFB-Pokal

So gehe es einerseits darum, “so gut zu regenerieren, dass wir mit einer sehr, sehr guten Frische ins Turnier starten können”. Andererseits aber müsse die körperliche Fitness auf einem guten Level gehalten werden. Zumal bei Olympia in Frankreich hohe Temperaturen zu erwarten sind, die Partien in kurzen zeitlichen Abständen anstehen und nur ein 18er-Aufgebot erlaubt ist. “Ich weiß”, sagte Popp, “dass sowohl der DFB als auch die Vereine in einem guten Austausch sind und wir mit Sicherheit die einen oder anderen Trainingspläne mitbekommen, um fit ins Turnier zu kommen.”

Popp lässt ihre DFB-Zukunft weiterhin offen

Ob es für sie das letzte Turnier mit der Nationalelf wird? Popp ließ ihre DFB-Zukunft erneut offen. Ihre Entscheidung hänge “natürlich” von ihrer Motivation und ihrer körperlichen Fitness ab, “das ist das A und O”. Kürzlich und damit schon vor Olympia trat bereits VfL-Kollegin Svenja Huth (33) zurück. Ein Schritt, den Popp als “extrem schade und auch traurig” bezeichnete. Abzuwarten bleibt, wie sich die 33-jährige Stürmerin selbst entscheidet. Klar ist: Sie denkt schon längst an den Generationswechsel.

Da neben ihr noch andere DFB-Kräfte in einem schon fortgeschrittenen Fußballerinnen-Alter sind – Marina Hegering (34), Kathrin Hendrich (32) oder Sara Doorsoun (32) beispielsweise -, “müssen wir natürlich schauen, wie wir die jüngeren Spielerinnen mit in die Verantwortung nehmen”, sagte Popp, die zuletzt mit einer Knieverletzung ausgefallen und von Bayerns Giulia Gwinn (24) bei den vergangenen zwei EM-Qualifikationsspielen als Kapitänin ersetzt worden war.

Popp lobt DFB-Aushilfskapitänin Gwinn

“Sie hat es mit Bravour gemeistert”, lobte Popp, die die Rechtsverteidigerin als Kandidatin für diesen Posten ebenfalls auf dem Zettel hatte. Und irgendwann von ihr beerbt werden könnte? Das ist zunächst Zukunftsmusik. Erst einmal gilt es für Popp, die laut eigener Auskunft an diesem Sonntag im Ligaspiel beim MSV Duisburg ihr Comeback feiern könnte, den DFB-Pokal zu gewinnen, an der EM-Qualifikation mitzuwirken und bei den Olympischen Spielen in Frankreich zu reüssieren. Es wird ein langer und spezieller Sommer, das ist schon mal sicher.

Leon Elspaß

18 Kaderplätze: Wie stehen die Olympia-Chancen der Nationalspielerinnen?

Weil Bundestrainer Horst Hrubesch statt der gewohnten 22 Spielerinnen nur deren 18 für die Olympischen Spiele nominieren darf, deuten sich knifflige Entscheidungen an. Wer gute Aussichten hat – und wer nicht.

Zwischen unverzichtbar und Wackelkandidatin: Laura Freigang, Giulia Gwinn, Vivien Endemann und Lina Magull (v. li.) hoffen auf ein Olympia-Ticket.

Zwischen unverzichtbar und Wackelkandidatin: Laura Freigang, Giulia Gwinn, Vivien Endemann und Lina Magull (v. li.) hoffen auf ein Olympia-Ticket.

imago images

Tor

Merle Frohms ist als Nummer eins gesetzt. Dass Ann-Katrin Berger nun gegen Island eine Bewährungschance bekam, deutet klar darauf hin, dass die 33-Jährige als Ersatzkeeperin mitfährt. Bei nur 18 Spielerinnen verzichtet Horst Hrubesch auf eine dritte Keeperin. Stina Johannes von Eintracht Frankfurt dürfte auf Abruf warten. Ob die vier Reservistinnen mit nach Frankreich reisen, steht noch nicht fest.

Abwehr

Die Stammformation aus Giulia Gwinn, Kathrin Hendrich, Marina Hegering und Sarai Linder muss sich keine Sorgen machen. Bei Hegering könnte höchstens mal wieder eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung machen. Debütantin Bibiane Schulze Solano hat in den jüngsten beiden Spielen gepunktet, ist zudem Linksfuß.

Damit dürfte sie der zuletzt fehlerhaften Teamplayerin Sara Doorsoun vorerst den Rang abgelaufen haben, die Frankfurterin könnte auf Abruf warten. Sophia Kleinherne wurde hingegen zuletzt nicht einmal für den 22er-Kader nominiert.

Den sechsten Abwehrplatz machen wohl die leicht favorisierte US-Legionärin Felicitas Rauch und Pia-Sophie Wolter unter sich aus. Beide haben den Nachteil, dass sie weitgehend auf eine Position festgelegt sind und Hrubeschs Wunsch nach Flexibilität nicht erfüllen.

Mittelfeld

In der Zentrale hat Hrubesch vier Optionen mit verschiedenen Stärken, alle sollten ihr Olympia-Ticket weitgehend sicher haben: Lena Oberdorf als Zweikampf-Ass, die eher filigrane Sjoeke Nüsken, die wendige Elisa Senß sowie Sara Däbritz als erfahrene Strategin.

Das DFB-Team bei Olympia

Vier weitere Tickets liefert das offensive Mittelfeld, zwei davon sind an Klara Bühl und Jule Brand ziemlich sicher vergeben. Sydney Lohmann und Senkrechtstarterin Vivien Endemann dürfen auf die anderen beiden Plätze hoffen. Auch die inzwischen in Italien aktive Lina Magull und die etwas ins Hintertreffen geratene Linda Dallmann sind je nach ihren Leistungen im kommenden Endspurt noch im Rennen.

Angriff

Lea Schüller und Alexandra Popp sind mit ihrer Qualität unverzichtbar. Dahinter drängt sich allerdings keine so recht auf: Laura Freigang kommt im DFB-Trikot einfach nicht in den gleichen Flow wie in Frankfurt, nach einer guten Halbzeit gegen Österreich fiel sie nun verletzt aus. Auch Nicole Anyomi trat in den vergangenen Wochen ziemlich wechselhaft auf. Fürs Finalturnier der Nations League wurde sie nicht einmal nominiert, nun gegen Österreich und Island saß sie über 180 Minuten draußen.

Die Hoffenheimerin Melissa Kössler besitzt nur Außenseiterchancen. Tendenz: Hrubesch nimmt nur zwei echte Stürmerinnen mit, zumal Lohmann teils ebenfalls als zweite Spitze eingesetzt wurde. Freigang könnte auf Abruf warten.

Vier Spielerinnen auf Abruf: Hrubesch spricht über Olympia-Pläne

Neun Tage liegen zwischen dem letzten EM-Qualifikationsspiel und dem Auftakt bei Olympia – mit verschiedenen Kadergrößen. Wie will Bundestrainer Horst Hrubesch dieses Unterfangen angehen?

Geschäftige Monate liegen vor Horst Hrubesch.

Geschäftige Monate liegen vor Horst Hrubesch.

IMAGO/Steinbrenner

Am 20. Mai endet die Saison 2023/24 der Frauen-Bundesliga, am 30. August startet die Saison 2024/25. Drei Monate Zeit für Urlaub und Regeneration? Keineswegs.

Für die Nationalspielerinnen stehen nach Saisonende noch vier EM-Qualifikationsspiele an – und dann wäre ja noch Olympia. “Zuallererst ist es mal wichtig, ganz abzuschalten und die Füße hochzulegen nach der langen und intensiven Saison”, sagte Giulia Gwinn am Dienstag, “für eine Woche, zehn Tage”. Danach werde es individuelle Lauf- und Krafttrainingspläne geben, ehe das Team wieder zusammenkomme.

Keine Frage: Die Terminierungen stellen Bundestrainer Horst Hrubesch, die Spielerinnen, aber auch die Vereine vor eine Hürde. Deswegen traf sich Hrubesch mit Vertretern der Bundesliga vor dem Island-Spiel in Aachen. Ein Abstellungsstreit – wie im Vorjahr mit dem FC Bayern – soll unter allen Umständen vermieden werden.

22 Spielerinnen in der EM-Quali, nur 18 bei Olympia

“Es waren fast alle hier, bis auf zwei, drei, die im Vorfeld schon gesagt hatten, dass sie digital zugeschaltet werden”, berichtete der 72-Jährige. “Es ging hauptsächlich um die Zeitpläne: Wer macht wie lange Urlaub, wer fängt wann wieder an?”

Enger DFB-Zeitplan im Juli

Daher argumentierte Rechtsverteidigerin Gwinn folgerichtig: “Es gilt, dass sich jede Spielerin maximal fit hält und gesund bleibt, um Kraft in der Pause zu sammeln und dann völlig gestärkt Richtung Olympia zu blicken. Da wird es sehr, sehr viele Spiele in kürzester Zeit geben, von daher ist Fitness ein sehr, sehr großer Punkt.”

Ein weiteres Thema, das für Diskussionen sorgen wird: die Kadergröße. Werden für die anstehenden Qualifikationspartien gegen Polen (30. Mai und 4. Juni) sowie Island (12. Juli) und Österreich (16. Juli) noch 22 Spielerinnen berufen, dürfen es für das Olympische Fußballturnier nur 18 Spielerinnen sein.

Ein Königreich für vielseitige Spielerinnen

Vier Akteurinnen, darunter eine Torhüterin, werden also nach dem Österreich-Spiel gestrichen. Diese sollen nach Wunsch des Bundestrainers in “körperlichem Top-Zustand” auf Abruf warten. Ob sie gar mit nach Frankreich reisen, steht derweil noch nicht fest.

Am 25. Juli tönt in Marseille der Anstoßpfiff gegen Australien, der zeitliche Puffer könnte also knapper kaum sein. “Wir werden die nächsten beiden Spiele gegen Polen machen, dann werden wir schauen, wie wir es hinkriegen”, sagte Hrubesch.

Er betonte, wie wichtig ihm vielseitig einsetzbare Spielerinnen seien: “Ich habe es ganz gerne, wenn ich in der Lage bin, innerhalb der Mannschaft zu wechseln, ohne vorher irgendwen rauszunehmen”, sagte er: “Ich weiß nämlich genau, in Marseille sind über 30 Grad und zwei Spiele in drei Tagen.” Da sei etwas Spielraum zum Umstellen hilfreich.