Vier Spielerinnen auf Abruf: Hrubesch spricht über Olympia-Pläne

Vier Spielerinnen auf Abruf: Hrubesch spricht über Olympia-Pläne

Neun Tage liegen zwischen dem letzten EM-Qualifikationsspiel und dem Auftakt bei Olympia – mit verschiedenen Kadergrößen. Wie will Bundestrainer Horst Hrubesch dieses Unterfangen angehen?

Geschäftige Monate liegen vor Horst Hrubesch.

Geschäftige Monate liegen vor Horst Hrubesch.

IMAGO/Steinbrenner

Am 20. Mai endet die Saison 2023/24 der Frauen-Bundesliga, am 30. August startet die Saison 2024/25. Drei Monate Zeit für Urlaub und Regeneration? Keineswegs.

Für die Nationalspielerinnen stehen nach Saisonende noch vier EM-Qualifikationsspiele an – und dann wäre ja noch Olympia. “Zuallererst ist es mal wichtig, ganz abzuschalten und die Füße hochzulegen nach der langen und intensiven Saison”, sagte Giulia Gwinn am Dienstag, “für eine Woche, zehn Tage”. Danach werde es individuelle Lauf- und Krafttrainingspläne geben, ehe das Team wieder zusammenkomme.

Keine Frage: Die Terminierungen stellen Bundestrainer Horst Hrubesch, die Spielerinnen, aber auch die Vereine vor eine Hürde. Deswegen traf sich Hrubesch mit Vertretern der Bundesliga vor dem Island-Spiel in Aachen. Ein Abstellungsstreit – wie im Vorjahr mit dem FC Bayern – soll unter allen Umständen vermieden werden.

22 Spielerinnen in der EM-Quali, nur 18 bei Olympia

“Es waren fast alle hier, bis auf zwei, drei, die im Vorfeld schon gesagt hatten, dass sie digital zugeschaltet werden”, berichtete der 72-Jährige. “Es ging hauptsächlich um die Zeitpläne: Wer macht wie lange Urlaub, wer fängt wann wieder an?”

Enger DFB-Zeitplan im Juli

Daher argumentierte Rechtsverteidigerin Gwinn folgerichtig: “Es gilt, dass sich jede Spielerin maximal fit hält und gesund bleibt, um Kraft in der Pause zu sammeln und dann völlig gestärkt Richtung Olympia zu blicken. Da wird es sehr, sehr viele Spiele in kürzester Zeit geben, von daher ist Fitness ein sehr, sehr großer Punkt.”

Ein weiteres Thema, das für Diskussionen sorgen wird: die Kadergröße. Werden für die anstehenden Qualifikationspartien gegen Polen (30. Mai und 4. Juni) sowie Island (12. Juli) und Österreich (16. Juli) noch 22 Spielerinnen berufen, dürfen es für das Olympische Fußballturnier nur 18 Spielerinnen sein.

Ein Königreich für vielseitige Spielerinnen

Vier Akteurinnen, darunter eine Torhüterin, werden also nach dem Österreich-Spiel gestrichen. Diese sollen nach Wunsch des Bundestrainers in “körperlichem Top-Zustand” auf Abruf warten. Ob sie gar mit nach Frankreich reisen, steht derweil noch nicht fest.

Am 25. Juli tönt in Marseille der Anstoßpfiff gegen Australien, der zeitliche Puffer könnte also knapper kaum sein. “Wir werden die nächsten beiden Spiele gegen Polen machen, dann werden wir schauen, wie wir es hinkriegen”, sagte Hrubesch.

Er betonte, wie wichtig ihm vielseitig einsetzbare Spielerinnen seien: “Ich habe es ganz gerne, wenn ich in der Lage bin, innerhalb der Mannschaft zu wechseln, ohne vorher irgendwen rauszunehmen”, sagte er: “Ich weiß nämlich genau, in Marseille sind über 30 Grad und zwei Spiele in drei Tagen.” Da sei etwas Spielraum zum Umstellen hilfreich.