Kerber geht voran: Saarbrücken dreht gegen Sandhausen das Spiel

Was für eine Energieleistung des 1. FC Saarbrücken! Am späten Samstagnachmittag gewannen die Saarländer trotz eines Halbzeitrückstands mit 4:1 gegen den SV Sandhausen und setzten damit ein Ausrufezeichen im Rennen um die Aufstiegsrelegation. Einmal mehr entscheidend: Mittelfeldmann Kerber.

Mann des Spiels: Luca Kerber (re.) steuerte zwei Tore zum 4:1 gegen Sandhausen bei.

Mann des Spiels: Luca Kerber (re.) steuerte zwei Tore zum 4:1 gegen Sandhausen bei.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Bei Saarbrücken gab es drei Änderungen nach dem 2:1 gegen Unterhaching: Für Uaferro, Rizzuto und Brünker begannen Dominik Becker, Robin Becker und Naifi.

Sandhausens Trainer Jens Keller tauschte nur zwei Mal nach dem 3:2 gegen Dortmund II: Stolze und Meier ersetzten Weik und Otto.

Die Partie brauchte nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Erst prüfte Stolze Saarbrückens Torwart Schreiber auf der einen Seite ab (3.), dann gab Civeja auf der anderen Seite den ersten FCS-Schuss ab (7.). Es war ein munterer Beginn, nach dem beide Teams allerdings darauf bedacht waren, erst einmal keine Fehler zu machen.

3. Liga, 33. Spieltag

Greils Schuss wird abgefälscht – 0:1

Mitte der ersten Hälfte waren es dann die Gastgeber, die wieder am 1:0 schnupperten: Stehle brachte den Ball nach einem Freistoß nicht aufs Tor (20.), ehe Zeitz nach der folgenden Ecke hochstieg, aber zu zentral abschloss (21.). Es war ein ausgeglichenes, von Zweikämpfen geprägtes Duell, bei dem Saarbrücken etwas gefährlicher war. Stehle verfehlte sein Ziel per Kopf nur knapp (31.) – dann schlug Sandhausen zu: Burcu spielte den Ball von der linken Seite in die Mitte, Greil zog aus 20 Metern ab, sein Schuss wurde abgefälscht und senkte sich hinter Schreiber – 0:1 (43.).

Nach der Pause bemühte sich Saarbrücken zwar, kam zunächst aber kaum zu Abschlüssen. Dann war es ein abgefälschter Schuss, der dem FCS den Ausgleich bescherte: Gaus zog mit rechts ab, Schuster fälschte ab – 1:1 (68.). Nun war das Momentum auf der Seite der Gastgeber, die wenig später sogar nachlegten: Der eingewechselte Rabihic fand Kerber mit einer Flanke – 2:1 (74.).

Nun fiel Sandhausen derart auseinander, dass Brünker (81.) und Kerber (84.) das Ergebnis noch in die Höhe schraubten. So stand am Ende ein deutlicher FCS-Sieg, der bereits der dritte am Stück war. Nächste Woche kann Saarbrücken die Serie beim TSV 1860 München fortführen (Samstag, 14 Uhr). Sandhausen empfängt bereits am Freitagabend (19 Uhr) Arminia Bielefeld.

Spielort steht fest: Saarbrücken empfängt Essen im Ludwigsparkstadion

Nachdem die für den 30. März angesetzte Partie zwischen den beiden Traditionsvereinen vom DFB vorsorglich abgesagt worden war, blieb der Spielort lange unklar. Wie ursprünglich geplant reist der RWE nach Saarbrücken.

Nach Unklarheiten: Die Nachholpartie zwischen Saarbrücken und Essen findet im Ludwigspark statt.

Nach Unklarheiten: Die Nachholpartie zwischen Saarbrücken und Essen findet im Ludwigspark statt.

IMAGO/Jan Huebner

Die kurzfristige Verlegung des Ligaspiels zwischen Saarbrücken und Essen seitens des Verbandes hatte besonders im Lager von RWE für Diskussionen gesorgt. Als Grund für die Absage hatte der DFB angegeben, das nur wenige Tage später stattfindende Pokal-Halbfinale des FCS gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:2) aufgrund der bekannten Rasenproblematik im Saarbrücker Ludwigsparkstadion nicht gefährden zu wollen.

Wie aus der DFB-Mitteilung seinerzeit hervorging, habe der Verband den FCS ebenfalls bereits Anfang März gebeten, ein Ausweichstadion zu benennen, was für den Termin des Essen-Spiels nicht gelang. Dementsprechend war auch lange unklar, ob die Nachholpartie im Ludwigsparkstadion stattfinden kann oder nicht. Nun steht fest, dass auch das Spiel am 24. April (19 Uhr, LIVE! bei kicker) in der saarländischen Landeshauptstadt über die Bühne geht.

Tickets behalten ihre Gültigkeit

Sportlich gesehen geht es beim Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine um einiges: Essen liegt momentan auf Platz sechs und hat einen Zähler mehr als die Saarländer. Beide Mannschaften könnten mit einem Sieg womöglich noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen. Bereits gekaufte Tickets für die Partie behalten ihre Gültigkeit.

“Wäre traumhaft”: Saarbrücken schielt auf die Aufstiegsplätze

Nach dem Aus im Pokal-Halbfinale lebt in Saarbrücken ein neuer Traum: Der FCS blickt nach dem Sieg im Nachholspiel gegen Unterhaching gen Aufstiegsplätze.

Verabschiedet sich Luca Kerber mit dem Aufstieg vom FC Saarbrücken?

Verabschiedet sich Luca Kerber mit dem Aufstieg vom FC Saarbrücken?

IMAGO/Jan Huebner

Vor einer Woche waren die Saarbrücker nach dem geplatzten Final-Traum im DFB-Pokal (0:2 gegen Kaiserslautern) noch sehr niedergeschlagen. Inzwischen hat sich die Stimmung aber wieder gedreht.

Es macht sich Zuversicht im Saarland breit. Der Grund: Auf das verlorene Halbfinale folgten die Erfolge in der Liga über Dresden (3:1) und am Mittwochabend gegen Unterhaching. “Die ganze Mannschaft ist über einen Schmerzpunkt hinweg gegangen. Am Sonntag war es sehr heiß. Das hat man jetzt allen etwas angemerkt. Entsprechend sind wir froh, dass wir gewonnen haben”, erklärte Trainer Rüdiger Ziehl nach dem 2:1 gegen Haching bei MagentaSport.

Wenn wird jede Woche dreifach punkten, können wir vielleicht nochmal oben drankommen.

Luca Kerber

Durch die sechs Punkte schielt der Tabellensiebte auf die Aufstiegsplätze. Lediglich ein halbes Dutzend Zähler Rückstand besitzt der FCS, der noch das Nachholspiel gegen Essen in der Hinterhand hat, auf die drittplatzierten Münsteraner. “Wenn wird jede Woche dreifach punkten, können wir vielleicht nochmal oben drankommen”, so Siegtorschütze Luca Kerber.

Saarbrücken trifft noch auf vier Teams aus der Top 6

Einen besseren Abschied könnte sich der 22-Jährige von seinem Ausbildungsverein – Kerber ist seit 2016 für Saarbrücken aktiv – wohl kaum vorstellen. “Wenn es dann hochgeht, wäre das natürlich traumhaft”, erklärte der Mittelfeldspieler, der zum Saisonende nach Heidenheim wechselt.

Dass der Abgang bereits frühzeitig offen kommuniziert wurde, sei aufgrund seiner Dankbarkeit gegenüber dem Verein Pflicht gewesen. Aus diesem Grund werde er auch weiterhin 100 Prozent geben.

Einen komplett fokussierten Kerber benötigen die Saarbrücker aber auch, wenn sie tatsächlich noch ins Aufstiegsrennen eingreifen wollen. Denn leicht sind die kommenden Aufgaben nicht: Gleich in vier der sieben verbleibenden Partien treffen die Saarländer auf Mannschaften, die aktuell vor ihnen platziert sind (Sandhausen, Essen, Münster, Regensburg). Ein Nachteil muss es aber nicht sein. Denn zumindest den SVS, RWE und die Preußen könnten sie aus eigener Kraft überholen.

Saarbrücken schlägt Unterhaching und klopft oben an

Der 1. FC Saarbrücken hat sein erstes von zwei Nachholspielen gewonnen und die Chance genutzt, etwas Boden zur Aufstiegszone gut zu machen. Gegen die SpVgg Unterhaching feierte der FCS dank der Treffer von Tim Civeja und Luca Kerber einen verdienten 2:1-Erfolg.

Nach dem Treffer zum 2:1 von Luca Kerber (unten) liegen sich die Akteure von Saarbrücken in den Armen.

Nach dem Treffer zum 2:1 von Luca Kerber (unten) liegen sich die Akteure von Saarbrücken in den Armen.

IMAGO/Fussball-News Saarland

FCS-Trainer Rüdiger Ziehl sah nach dem 3:1 in Dresden keinen Grund für Wechsel und schickte dieselbe Elf auf den Rasen.

Hachings Coach Marc Unterberger tauschte nach dem 1:6 in Mannheim dagegen viermal. Fetsch, Waidner (zurück nach Gelbsperre), Hoops und Bauer ersetzten Stark (fehlt angeschlagen), Lamby, Westermeier und Hobsch (je Bank).

3. liga, 25. spieltag

Civeja kontert Fetsch

Die Partie begann mit einem Abtasten beider Teams. Aktionen in den gegnerischen Sechzehnern ließen zunächst auf sich warten. Brünker (15.) und Uaferro (17.) ließen mit zwei Distanzschüssen, die das Tor aber jeweils deutlich verpassten, die ersten Abschlüsse auf eines der beiden Tore ab. Saarbrücken hatte die optische Überlegenheit, schaffte es aber nicht, sich zu gefährlichen Chancen zu spielen. Auch Stehles Kopfball (20.) entfachte keine Gefahr. Fünf Minuten später klingelte es dann etwas aus dem Nichts plötzlich im Kasten der Saarländer. Fetsch köpfte einer butterweiche Flanke des unbedrängten Schwabl in die Maschen zur Gästeführung (25.).

Der Pokalhalbfinalist war um Antwort bemüht, war durch Sontheimer zunächst gescheitert (29.), ehe Civeja eine Vorlage des in der kommenden Saison zum 1. FC Heidenheim wechselnden Kerber zum letztlich verdienten Ausgleich veredelte (33.). In der Folge wurde das Spiel etwas offener. Zunächst wurde ein Versuch Kerbers von Brünker abgefälscht (37.), ehe sich auch die Gäste mal wieder offensiv zeigten (42.) und der aufgerückte Gaus zweimal zum Abschluss kam (44., 45.+3).

Kerber bringt FCS kurz nach Wiederanpfiff in Front

Saarbrücken kam besser aus der Pause und es dauerte nicht lange, ehe der FCS das Spiel auf seine Seite gezogen hatte. Dieses Mal war es Civeja, der Kerbers Kopfballtreffer mit einer gekonnten Halbfeld-Flanke assistierte (49.). Auch die nächsten beiden Chancen ging auf das Konto der Hausherren, Stehle rutschte der Ball bei seinem versuchten Seitfallzieher aber über den Spann (58.), ehe Kerbers Abschluss geblockt wurde (63.). Von Unterhaching kam eine Weile nichts, bis zum Beinahe-Eigentor von Sontheimer (67.).

Unterhaching erhöhte den Druck, hatte bis auf Waidners Versuch aber kaum gefährliche Abschlüsse. Die besseren Chancen hatte weiter der FCS. Erst setzte Biada den Ball über die Latte (79.), ehe er mit seinem Abschluss an dem per Kopf auf der Linie glänzend klärenden Schwabl scheiterte (86.). Auch Kerber ließ in der 90. Minute die Entscheidung liegen. In der letzten Sekunde mussten die Hausherren noch einmal zittern, am Ende blieb es aber beim verdienten 2:1-Erfolg, durch den der FCS die Chance wahrt, noch einmal Druck auf den Relegationsplatz drei auszuüben.

Für Saarbrücken geht es am Samstag (16.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Sandhausen weiter. Die SpVgg empfängt zweieinhalb Stunden zuvor den VfB Lübeck.

“Die Reise geht weiter”: FCS verlängert mit Uaferro

Am Tag vor dem Nachholspiel gegen Unterhaching hat der 1. FC Saarbrücken die Vertragsverlängerung mit Abwehrspieler Boné Uaferro bekannt gegeben. Auch von Patrick Schmidt gibt es gute Nachrichten.

Neben Manuel Zeitz dienstältester Saarbrücker: Boné Uaferro.

Neben Manuel Zeitz dienstältester Saarbrücker: Boné Uaferro.

IMAGO/Jan Huebner

“Ich bin froh, dass die Reise weitergeht”, sagte Uaferro am Dienstag im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Nachholspiel des FCS gegen die SpVgg Unterhaching (19 Uhr, LIVE! bei kicker). Der 32-jährige Abwehrrecke, der neben Defensivkollege Manuel Zeitz (33, seit 2016) dienstältester Akteur beim Drittligisten ist, war 2019 von Fortuna Köln zu den Blau-Schwarzen gekommen und hat sein Konto seither auf 214 Drittliga-Einsätze aufgestockt. In der laufenden Saison sind es 21 in der Liga (ein Tor, ein Assist) und vier im DFB-Pokal.

Thoelke steht gegen Haching bereit

Uaferro ist nach einer Handverletzung einsatzfähig und kann Saarbrückens Abwehr in der heißen Phase der Saison verstärken. Auch im wichtigen Nachholspiel gegen Unterhaching, das mit einem 1:6-Rucksack im Waldhof im Gepäck an die Saar reist.

Wie Trainer Rüdiger Ziehl am Dienstag bekannt gab, kommt Bjarne Thoelke (31) nach Verletzung für einen Einsatz gegen die SpVgg ebenfalls wieder infrage.

Der FCS zählt nach dem 3:0-Erfolg in Dresden wieder zu den heißeren Anwärtern auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Bei einem Sieg über Haching würde der Klub bis auf sechs Zähler an den Dritten Preußen Münster heranrücken – bei dann immer noch einem Spiel in der Hinterhand.

Erinnerungen an Schmidts Horrorverletzung

Beim Stichwort Unterhaching werden an der Saar ungute Erinnerungen wach. Torjäger Patrick Schmidt (30) erlitt beim 0:0 im Hinspiel einen Schien- und Wadenbeinbruch und arbeitet seither auf sein Comeback hin. Ziehl stellte bei optimalem Verlauf eine Rückkehr des Stürmers in Training für den Mai in Aussicht.

“Hochtalentierter Spieler”: Kerber wechselt vom FCS nach Heidenheim

Luca Kerber wechselt nach Saisonende zum 1. FC Heidenheim. Das Saarbrücker Mittelfeldtalent kostet den Bundesligisten keine Ablöse.

Es geht zwei Klassen höher: Luca Kerber.

Es geht zwei Klassen höher: Luca Kerber.

IMAGO/Beautiful Sports

Dass Kerber den FCS verlassen würde, war Anfang April bereits bekannt geworden. Seit Dienstagmittag ist auch klar, wohin es den 22-jährigen Mittelfeldspieler verschlägt: Der 1. FC Heidenheim erhält den Zuschlag – und zwar ohne eine Ablösezahlung, da Kerbers Vertrag in Saarbrücken zum 30. Juni ausläuft. Kerber ist somit zweiter Neuzugang des FCH für die kommende Spielzeit nach Julian Niehues vom 1. FC Kaiserslautern.

“Luca ist ein junger und hochtalentierter Spieler, der inzwischen über 100 Drittligaspiele vorweisen kann und darüber hinaus auch im diesjährigen DFB-Pokal auf sich aufmerksam gemacht hat. Wir freuen uns, dass sich Luca für unseren FCH entschieden hat und sind überzeugt davon, dass er ein wichtiger Baustein unserer Mannschaft werden kann”, äußerte sich Robert Strauß, FCH-Bereichsleiter Sport, in der offiziellen Verlautbarung zum Neuzugang. Der Spieler selbst freut sich auf die “neue Herausforderung” in Heidenheim und will dort “an meine bisherigen Leistungen anknüpfen und mich sportlich und persönlich auf einem neuen Level nochmal weiterentwickeln”.

Seit 2016 beim FCS

Der ballfertige Kerber spielte seit 2016 für die Blau-Schwarzen. In inzwischen über 105 Drittliga-Einsätzen (acht Tore) für den FCS und zuletzt insbesondere auch im DFB-Pokal avancierte er zum Leistungsträger und weckte das Interesse anderer Vereine. Saarbrücken hätte sein Eigengewächs gerne weiterverpflichtet. “Wir haben uns sehr darum bemüht, ihn hier im Verein zu halten und ihm eine entsprechende Perspektive aufgezeigt”, sagte FCS-Trainer und -Manager Rüdiger Ziehl jüngst. “Jedoch ist es auch verständlich, dass er die Chance nutzen möchte, sich jetzt in einer höheren Liga zu beweisen.”

Eine “Top-Reaktion”: Saarbrückens Auftritt überrascht selbst Trainer Ziehl

Der 1. FC Saarbrücken ließ sich vom Nackenschlag im DFB-Pokal nicht unterkriegen und zeigt in Dresden eine “Top-Reaktion”, mit der nicht mal Trainer Rüdiger Ziehl wirklich gerechnet hatte.

Trainer Rüdiger Ziehl darf sich in Dresden über eine Reaktion auf das Aus im Halbfinale des DFB-Pokals freuen.

Trainer Rüdiger Ziehl darf sich in Dresden über eine Reaktion auf das Aus im Halbfinale des DFB-Pokals freuen.

IMAGO/Jan Huebner

Nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus am Dienstag gegen den 1. FC Kaiserslautern hat sich der 1. FC Saarbrücken auf beeindruckende Art und Weise rehabilitiert: In Dresden präsentierten sich die Saarländer eiskalt und gewannen mit 3:1. “Wenn du nach dem Nackenschlag, den wir hatten, hierher kommst, dann ist dies ein Sieg, den man sich so wünscht”, bekräftigte Rüdiger Ziehl am Mikrofon von MagentaSport seine Freude über eine “sehr konzentrierte und auch spielerisch gute Leistung”, die zu einem “total verdienten Sieg” führte.

Der Trainer sah nach der Enttäuschung unter der Woche ein “Top-Reaktion”, die den 46-Jährigen – zumindest ein bisschen – überrascht hatte: “Man weiß nie, wie eine Mannschaft nach so einer großen Frustration reagiert. Hut ab.” Weniger überrascht präsentierte sich da Simon Stehle, den Ziehl im Vergleich zum Pokal in die Startelf berief: “Das überrascht mich nicht. Wir sind alle mit Wut im Bauch ins Spiel gegangen.” Dennoch musste auch der Angreifer zugeben, dass die Niederlage “noch sehr lange schmerzen wird”.

Stehle mit “Instinkt”

Ein kleines Trostpflaster für den 22-Jährigen könnte da sein Doppelpack sein – bei dem allerdings auch der Dresdner Paul Will, der aufgrund einer Systemumstellung bei den Hausherren erstmals in dieser Saison in der Innenverteidigung auflief.  “Ich hab gesehen, dass der Ball zu kurz ist und dann bin ich losgelaufen. Vor dem Tor habe ich dann gar nicht überlegt, einfach aus Instinkt gelupft”, analysiert der Stürmer seinen Treffer zum 2:0.

Doch nicht nur der Sieg dürfte den Molschdern gefallen, auch der Blick auf die Tabelle. Der Abstand zu Preußen Münster auf dem Relegationsrang beträgt neun Punkte – der FCS hat allerdings noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Trotzdem geht Ziehls Blick nicht nach oben: “Wir haben zwar zwei Spieler weniger – das ist richtig. Aber wir sind – glaube ich – in der Tabelle Neunter (Achter, Anm. d. Red.) ?”, konterte der 46-jährige Cheftrainer die Hoffnungen.

Vielmehr zählt es “den Moment” zu genießen, weil es “richtig schön” war, “für diese Reaktion gewonnen zu haben”. Denn “schlussendlich haben wir jetzt alle drei Tage ein Spiel” und somit zählt es für seine Mannschaft alle “Kräfte zu sammeln”, damit die Saarbrücker “die Möglichkeit haben”, auch am Mittwoch gegen die Spielvereinigung Unterhaching (19 Uhr, LIVE! bei kicker) “ein gutes Spiel abzuliefern”.

Nach Pokal-Aus: Saarbrücken gewinnt souverän in Dresden

Der 1. FC Saarbrücken zeigt eine gute Reaktion auf das Ausscheiden im Halbfinale des DFB-Pokals und gewinnt in Dresden mit 3:1.

Die Spieler von Saarbrücken bejubeln den Treffer zum 3:0.

Die Spieler von Saarbrücken bejubeln den Treffer zum 3:0.

IMAGO/Jan Huebner

Dynamo-Trainer Markus Anfang veränderte nach der 0:1-Niederlage im Spitzenduell in Münster seine Startelf auf zwei Positionen. Will und Kutschke rotierten in die Anfangsformation für Bünning sowie Lemmer. Ein spezieller Einsatz für Kutschke, veröffentlichte die SGD doch am Freitag, dass eine Morddrohung gegen den 35-Jährigen und dessen Familie zur Anzeige gebracht worden war.

Für die Gäste aus dem Saarland zählte es nach der 0:2-Halbfinalniederlage im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern, sich wieder auf den Liga-Alltag zu fokussieren. Hierfür vertraute Chefcoach Rüdiger Ziehl Uaferro, Civeja sowie Stehle, für die Thoelke, Naifi und Rabihic aus der Startelf weichen mussten.

Das Spiel im Rudolf-Harbig-Stadion startete mit einer taktischen Überraschung von Dresden-Trainer Markus Anfang: Anstelle des präferierten 4-3-3 des 49-Jährigen starteten die Hausherren in einem 3-1-4-2.

Civeja nimmt Maß

Doch auch die Gäste hatten sich nach dem Pokal-Aus viel vorgenommen, und so entwickelte sich von Anfang an ein unterhaltsames, aber vor allem intensives sowie kampfbetontes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Kerber (7.) und Park (8.) sorgten früh für erste Torannäherungen, dann kamen Zimmerschied (14.) sowie Zeitz (15.) zu weiteren Chancen, bevor in der Folge das Spiel etwas abflachte.

3. Liga, 32. Spieltag

Die beste Phase der ersten Hälfte läutete dann Saarbrückens Rizzuto mit seinem ungefährlichen Abschluss aus über 30 Metern ein (25.). Viel besser machte es kurze Zeit später Civeja. Der Mittelfeldspieler nahm von der Strafraumkante Maß und verwandelte platziert ins untere rechte Eck (30.).

Die Gäste antworteten mit Wut im Bauch und hatten prompt Chancen, doch erst ließ Arslan (32.) dann Kutschke (34.) den Ausgleich liegen. Nachdem die Gäste die Partie in der Folge wieder besser kontrolliert bekamen, ging es mit einer knappen Führung in die Pause.

Nach dieser sollte es für Dynamo aber noch schlimmer kommen: Will leistete sich einen katastrophalen Fehlpass, Stehle bedankte sich und erhöhte kurz nach Wiederanpfiff gekonnt (51.). Obwohl Broll gegen Boeder erst noch den dritten Treffer verhinderte (59.), war es kurze Zeit später trotzdem so weit – wieder war Stehle zur Stelle (60.).

Schäffler mit dem Anschluss

Mit der Einwechslung von Schäffler kam jedoch nochmal Schwung in die Partie. Das bisher schon flankenlastige Spiel der Hausherren stand nach der Hereinnahme eines zweiten Zielstürmers noch mehr im Fokus, und diese Maßnahme zahlte sich aus: Der Joker traf nach Flanke von Arslan zum Anschluss (68.).

Die Hausherren bäumten sich zwar nochmal auf und verpassten kurz darauf den Doppelschlag (69.), dennoch fehlte es oft an Ideen und Genauigkeit, weshalb sich schnell eine Ratlosigkeit sowie hängende Köpfe bei den Spielern breit machten.

So ließ der eingewechselte Biada die Chance auf die Entscheidung liegen (71.). Dies rächte sich aber nicht, weil der Pokal-Halbfinalist konsequent und gut geordnet die Führung nach Hause verteidigte und somit Dynamo Dresden die siebte Niederlage im Kalenderjahr zufügte. Mit nur noch neun Punkten Rückstand – bei zwei Nachholspielen in der Hinterhand – auf den Relegationsplatz dürfen sich die Saarländer nach dem Sieg sogar noch leise Hoffnungen auf ein Eingreifen in das Aufstiegsrennen machen.

Dresden ist am kommenden Spieltag wieder erst am Sonntag (19.30 Uhr) gefordert, dann geht es zum Abschluss des Wochenendes gegen Schlusslicht Freiburg II. Saarbrücken hat derweil die nächste englische Woche vor der Brust, am Mittwoch (19 Uhr) steht das Nachholspiel vom 25. Spieltag gegen Unterhaching im heimischen Ludwigspark an.

Kerber verlässt den FCS “in eine höhere Liga”

Die Zeit von Luca Kerber beim 1. FC Saarbrücken endet nach dieser Saison. Das teilte der Drittligist am Donnerstagabend mit.

Acht Jahre Ludwigspark: Luca Kerber verlässt den FCS.

Acht Jahre Ludwigspark: Luca Kerber verlässt den FCS.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Der 22-jährige Kerber wird seinen auslaufenden Vertrag beim 1. FC Saarbrücken nicht verlängern und den Traditionsverein zum 1. Juli verlassen. Dies teilten die Saarländer am Freitagabend mit.

“Es hat sich schon länger abgezeichnet und ist jetzt auch bestätigt. Luca wird uns im Sommer leider verlassen. Wir haben uns sehr darum bemüht, ihn hier im Verein zu halten und ihm eine entsprechende Perspektive aufgezeigt. Jedoch ist es auch verständlich, dass er die Chance nutzen möchte, sich jetzt in einer höheren Liga zu beweisen”, so Trainer und Manager Rüdiger Ziehl. Um welche Liga oder gar um welchen Verein es sich handelt, ließ Ziehl offen.

Erster Drittliga-Einsatz mit 18 Jahren

Mittelfeldspieler Kerber ist zweifelsohne einer der talentiertesten und begehrtesten Drittliga-Spieler, seit längerer Zeit wird er mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Er spielt seit 2016 beim FCS, nachdem er vom SSV Pachten in die Jugendabteilung der Saarbrücker gewechselt war.

Am 9. Januar 2021 absolvierte er als 18-Jähriger sein erstes Drittligaspiel, seinerzeit in Meppen. Seither lief er in bislang 104 Spielen in der 3. Liga im Trikot der Blau-Schwarzen auf, in der laufenden Spielzeit in 25 Punktspielen (vier Tore, zwei Assists, kicker-Notenschnitt 3,14). Hinzu kamen die fünf Pokalpartien des Favoritenschrecks FCS, der erst am Dienstag gegen Zweitligist Kaiserslautern im Halbfinale scheiterte.

Einigung mit DFB: Saarbrückens Nachholspiel gegen Unterhaching im Ludwigspark

Der 1. FC Saarbrücken darf sein Nachholspiel gegen die SpVgg Unterhaching am kommenden Mittwoch im heimischen Ludwigspark austragen. Die Bedenken des DFB konnten ausgeräumt werden.

Nicht nur einmal fiel ein Spiel im Saarbrücker Ludwigspark in dieser Saison ins Wasser.

Nicht nur einmal fiel ein Spiel im Saarbrücker Ludwigspark in dieser Saison ins Wasser.

IMAGO/Jan Huebner

Aufatmen beim 1. FC Saarbrücken: Der Drittligist, der im DFB-Pokal erst im Halbfinale am 1. FC Kaiserslautern gescheitert war, kann sein Nachholspiel gegen die SpVgg Unterhaching am kommenden Mittwoch (19 Uhr, LIVE! bei kicker) wie geplant im gewohnten Ludwigspark austragen. Das gab der Klub am Donnerstag bekannt.

Die Partie des 25. Spieltags war Anfang Februar wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt worden, große Regenmassen hatten dem Rasen in Saarbrücken nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit zugesetzt. Erst war im Oktober das Heimspiel des FCS gegen Dynamo Dresden zur Pause abgebrochen worden, Anfang Februar konnten dann weder das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach, noch das Drittligaspiel gegen Unterhaching wie geplant stattfinden. Auch das Pokalduell gegen den FC Bayern drohte am 1. November sprichwörtlich ins Wasser zu fallen.

DFB vertraut dem neuen Rasen nicht

Mittlerweile wurde im Ludwigspark zwar ein neuer Rasen verlegt, um ähnlichen Vorfällen in Zukunft vorzubeugen. Doch traut der DFB dem Saarbrücker Geläuf offenbar weiterhin nicht. Im Vorfeld des Halbfinales im DFB-Pokal wurde das Heimspiel des FCS gegen Essen auf den 24. April verlegt, um den Rasen nicht zu stark zu beanspruchen. Und auch einer Austragung der Partie gegen Unterhaching im Ludwigspark stand der Verband skeptisch gegenüber, da bereits drei Tage später schon das nächste Heimspiel der Saarländer gegen Sandhausen auf dem Plan steht.

Nun konnte der 1. FC Saarbrücken den DFB überzeugen. Voraussetzung für die Austragung des Spiels im Ludwigspark war, “dass das mit der Landeshauptstadt besprochene Pflegekonzept für den Stadionrasen nachweislich umgesetzt wurde und für den Rest der Saison auch Bestand hat”, teilte der Verein mit. So steht der Austragung höchstens noch der nächste Starkregen im Weg, die für den ursprünglichen Termin erworbenen Tickets behalten ihre Gültigkeit.