Saarbrücken schlägt Unterhaching und klopft oben an

Der 1. FC Saarbrücken hat sein erstes von zwei Nachholspielen gewonnen und die Chance genutzt, etwas Boden zur Aufstiegszone gut zu machen. Gegen die SpVgg Unterhaching feierte der FCS dank der Treffer von Tim Civeja und Luca Kerber einen verdienten 2:1-Erfolg.

Nach dem Treffer zum 2:1 von Luca Kerber (unten) liegen sich die Akteure von Saarbrücken in den Armen.

Nach dem Treffer zum 2:1 von Luca Kerber (unten) liegen sich die Akteure von Saarbrücken in den Armen.

IMAGO/Fussball-News Saarland

FCS-Trainer Rüdiger Ziehl sah nach dem 3:1 in Dresden keinen Grund für Wechsel und schickte dieselbe Elf auf den Rasen.

Hachings Coach Marc Unterberger tauschte nach dem 1:6 in Mannheim dagegen viermal. Fetsch, Waidner (zurück nach Gelbsperre), Hoops und Bauer ersetzten Stark (fehlt angeschlagen), Lamby, Westermeier und Hobsch (je Bank).

3. liga, 25. spieltag

Civeja kontert Fetsch

Die Partie begann mit einem Abtasten beider Teams. Aktionen in den gegnerischen Sechzehnern ließen zunächst auf sich warten. Brünker (15.) und Uaferro (17.) ließen mit zwei Distanzschüssen, die das Tor aber jeweils deutlich verpassten, die ersten Abschlüsse auf eines der beiden Tore ab. Saarbrücken hatte die optische Überlegenheit, schaffte es aber nicht, sich zu gefährlichen Chancen zu spielen. Auch Stehles Kopfball (20.) entfachte keine Gefahr. Fünf Minuten später klingelte es dann etwas aus dem Nichts plötzlich im Kasten der Saarländer. Fetsch köpfte einer butterweiche Flanke des unbedrängten Schwabl in die Maschen zur Gästeführung (25.).

Der Pokalhalbfinalist war um Antwort bemüht, war durch Sontheimer zunächst gescheitert (29.), ehe Civeja eine Vorlage des in der kommenden Saison zum 1. FC Heidenheim wechselnden Kerber zum letztlich verdienten Ausgleich veredelte (33.). In der Folge wurde das Spiel etwas offener. Zunächst wurde ein Versuch Kerbers von Brünker abgefälscht (37.), ehe sich auch die Gäste mal wieder offensiv zeigten (42.) und der aufgerückte Gaus zweimal zum Abschluss kam (44., 45.+3).

Kerber bringt FCS kurz nach Wiederanpfiff in Front

Saarbrücken kam besser aus der Pause und es dauerte nicht lange, ehe der FCS das Spiel auf seine Seite gezogen hatte. Dieses Mal war es Civeja, der Kerbers Kopfballtreffer mit einer gekonnten Halbfeld-Flanke assistierte (49.). Auch die nächsten beiden Chancen ging auf das Konto der Hausherren, Stehle rutschte der Ball bei seinem versuchten Seitfallzieher aber über den Spann (58.), ehe Kerbers Abschluss geblockt wurde (63.). Von Unterhaching kam eine Weile nichts, bis zum Beinahe-Eigentor von Sontheimer (67.).

Unterhaching erhöhte den Druck, hatte bis auf Waidners Versuch aber kaum gefährliche Abschlüsse. Die besseren Chancen hatte weiter der FCS. Erst setzte Biada den Ball über die Latte (79.), ehe er mit seinem Abschluss an dem per Kopf auf der Linie glänzend klärenden Schwabl scheiterte (86.). Auch Kerber ließ in der 90. Minute die Entscheidung liegen. In der letzten Sekunde mussten die Hausherren noch einmal zittern, am Ende blieb es aber beim verdienten 2:1-Erfolg, durch den der FCS die Chance wahrt, noch einmal Druck auf den Relegationsplatz drei auszuüben.

Für Saarbrücken geht es am Samstag (16.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Sandhausen weiter. Die SpVgg empfängt zweieinhalb Stunden zuvor den VfB Lübeck.

Nach Pokal-Aus: Saarbrücken gewinnt souverän in Dresden

Der 1. FC Saarbrücken zeigt eine gute Reaktion auf das Ausscheiden im Halbfinale des DFB-Pokals und gewinnt in Dresden mit 3:1.

Die Spieler von Saarbrücken bejubeln den Treffer zum 3:0.

Die Spieler von Saarbrücken bejubeln den Treffer zum 3:0.

IMAGO/Jan Huebner

Dynamo-Trainer Markus Anfang veränderte nach der 0:1-Niederlage im Spitzenduell in Münster seine Startelf auf zwei Positionen. Will und Kutschke rotierten in die Anfangsformation für Bünning sowie Lemmer. Ein spezieller Einsatz für Kutschke, veröffentlichte die SGD doch am Freitag, dass eine Morddrohung gegen den 35-Jährigen und dessen Familie zur Anzeige gebracht worden war.

Für die Gäste aus dem Saarland zählte es nach der 0:2-Halbfinalniederlage im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern, sich wieder auf den Liga-Alltag zu fokussieren. Hierfür vertraute Chefcoach Rüdiger Ziehl Uaferro, Civeja sowie Stehle, für die Thoelke, Naifi und Rabihic aus der Startelf weichen mussten.

Das Spiel im Rudolf-Harbig-Stadion startete mit einer taktischen Überraschung von Dresden-Trainer Markus Anfang: Anstelle des präferierten 4-3-3 des 49-Jährigen starteten die Hausherren in einem 3-1-4-2.

Civeja nimmt Maß

Doch auch die Gäste hatten sich nach dem Pokal-Aus viel vorgenommen, und so entwickelte sich von Anfang an ein unterhaltsames, aber vor allem intensives sowie kampfbetontes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Kerber (7.) und Park (8.) sorgten früh für erste Torannäherungen, dann kamen Zimmerschied (14.) sowie Zeitz (15.) zu weiteren Chancen, bevor in der Folge das Spiel etwas abflachte.

3. Liga, 32. Spieltag

Die beste Phase der ersten Hälfte läutete dann Saarbrückens Rizzuto mit seinem ungefährlichen Abschluss aus über 30 Metern ein (25.). Viel besser machte es kurze Zeit später Civeja. Der Mittelfeldspieler nahm von der Strafraumkante Maß und verwandelte platziert ins untere rechte Eck (30.).

Die Gäste antworteten mit Wut im Bauch und hatten prompt Chancen, doch erst ließ Arslan (32.) dann Kutschke (34.) den Ausgleich liegen. Nachdem die Gäste die Partie in der Folge wieder besser kontrolliert bekamen, ging es mit einer knappen Führung in die Pause.

Nach dieser sollte es für Dynamo aber noch schlimmer kommen: Will leistete sich einen katastrophalen Fehlpass, Stehle bedankte sich und erhöhte kurz nach Wiederanpfiff gekonnt (51.). Obwohl Broll gegen Boeder erst noch den dritten Treffer verhinderte (59.), war es kurze Zeit später trotzdem so weit – wieder war Stehle zur Stelle (60.).

Schäffler mit dem Anschluss

Mit der Einwechslung von Schäffler kam jedoch nochmal Schwung in die Partie. Das bisher schon flankenlastige Spiel der Hausherren stand nach der Hereinnahme eines zweiten Zielstürmers noch mehr im Fokus, und diese Maßnahme zahlte sich aus: Der Joker traf nach Flanke von Arslan zum Anschluss (68.).

Die Hausherren bäumten sich zwar nochmal auf und verpassten kurz darauf den Doppelschlag (69.), dennoch fehlte es oft an Ideen und Genauigkeit, weshalb sich schnell eine Ratlosigkeit sowie hängende Köpfe bei den Spielern breit machten.

So ließ der eingewechselte Biada die Chance auf die Entscheidung liegen (71.). Dies rächte sich aber nicht, weil der Pokal-Halbfinalist konsequent und gut geordnet die Führung nach Hause verteidigte und somit Dynamo Dresden die siebte Niederlage im Kalenderjahr zufügte. Mit nur noch neun Punkten Rückstand – bei zwei Nachholspielen in der Hinterhand – auf den Relegationsplatz dürfen sich die Saarländer nach dem Sieg sogar noch leise Hoffnungen auf ein Eingreifen in das Aufstiegsrennen machen.

Dresden ist am kommenden Spieltag wieder erst am Sonntag (19.30 Uhr) gefordert, dann geht es zum Abschluss des Wochenendes gegen Schlusslicht Freiburg II. Saarbrücken hat derweil die nächste englische Woche vor der Brust, am Mittwoch (19 Uhr) steht das Nachholspiel vom 25. Spieltag gegen Unterhaching im heimischen Ludwigspark an.