Arda Güler ist bei Real Madrid bisher hauptsächlich Randfigur. Seinen ersten Startelf-Einsatz in La Liga konnte der 19-Jährige aber gleich nutzen – anschließend gab es ein großes Bekenntnis vom Trainer.
Inzwischen auf einer Wellenlänge: Carlo Ancelotti und Real-Talent Arda Güler (li.).
IMAGO/AFLOSPORT
Am Freitagabend hat sich Arda Güler selbst übertroffen. In bis dato fünf Kurzeinsätzen in der Liga konnte Real Madrids junger türkischer Angreifer, der im Pokal gegen das unterklassige Arandina schon einmal in der Startelf stehen durfte, nur gut eine halbe Stunde Spielzeit ansammeln. In San Sebastian flossen dann gleich 68 Minuten auf das Konto des 19-Jährigen.
Bei der königlichen Generalprobe vor dem Champions-League-Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern München am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker), die nicht nur wegen zahlreicher Startelf-Änderungen eigentlich gar keine war, stand auch Güler in der zusammengewürfelten Anfangsformation – erstmals in der Liga. Und es gelang dem zwischenzeitlich unzufriedenen Toptalent, seine ungewohnt lange Einsatzzeit in dieser B-Elf zu nutzen.
In einer größtenteils recht verhaltenen Partie, in der es Trainer Carlo Ancelotti auf dem Weg zur nahezu sicheren 36. Meisterschaft in erster Linie darum gegangen war, seinen Stammkräften eine Pause zu verschaffen, schoss Güler beim 1:0-Arbeitssieg der Blancos das einzige Tor – sein bereits zweites im Real-Trikot. Am Ende des einzigen richtig überragenden Madrider Angriffs stand der technisch beschlagene Linksfuß in der 29. Minute goldrichtig. Und schob durch die Beine von Torwart Alex Remiro ein.
Erstmals Matchwinner: Güler tut gut daran, seine seltenen Chancen zu nutzen – gerade, weil die Konkurrenz in Reals Offensive in der kommenden Saison durch die Ankunft von Endrick und möglicherweise auch Kylian Mbappé sogar noch größer werden dürfte. Schon länger wurde daher spekuliert, ob der türkische Nationalspieler, um Spielpraxis zu sammeln, mindestens 2024/25 nicht verliehen werden könnte.
Diesen Spekulationen hat Ancelotti noch am Freitagabend ein Ende gesetzt. “Es besteht kein Zweifel, dass er auch in der nächsten Saison bei uns bleibt”, sagte der Italiener über Güler, den er außerdem als “wichtigen Spieler für uns in der Zukunft” bezeichnete. “Er wird nach und nach eine größere Rolle bekommen”, stellte Ancelotti in Aussicht, was auch daran liegt, dass der schmächtige Offensiv-Allrounder, der monatelang mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, körperlich noch zulegen muss.
“Ich arbeite jeden Tag hart”, versicherte Güler, der Ancelotti für das Vertrauen dankte, nach seinem Siegtreffer selbst – “sowohl körperlich als auch mental”. Beides war beim technisch fast schon ausgelernten Türken am Freitagabend bereits ersichtlich geworden. Matchwinner Güler ist auf einem guten Weg.