Immer wieder Scienza: Ulm dominiert dank reifer Leistung im Topspiel

Der SSV Ulm 1846 Fußball hat dank einer reifen Leistung das Topspiel gegen Mitaufsteiger Preußen Münster 1:0 gewonnen. Damit distanzieren die Spatzen den SCP in der Tabelle auf sieben Punkte.

Jubel nach dem 1:0: Leonardo Scienza war allerdings nicht nur beim Feiern obenauf.

Jubel nach dem 1:0: Leonardo Scienza war allerdings nicht nur beim Feiern obenauf.

IMAGO/Lucca Fundel

Ulms Trainer Thomas Wörle tauschte im Vergleich zum 2:0-Sieg in Halle einmal: Higl stürmte für VfB-Leihgabe Kastanaras (Bank).

Sein Gegenüber Sascha Hildmann brachte nach der 1:3-Heimniederlage im Topspiel gegen Regensburg drei Neue: Ter Horst, Steczyk und Oubeyapwa starteten anstelle von Böckle, Bouchama und Lorenz (alle Bank).

Beide Teams starteten sehr engagiert, emsig. Die Automatismen in den Defensivreihen griffen zumeist, nicht aber in einer Szene: Scienza flankte von links butterweich an den zweiten Pfosten, wo Higl im Kopfballduell mit Oubeyapwa klare Größenvorteile hatte – das 1:0 (10.).

3. liga, 33. spieltag

Schulze Niehues rettet dreimal

Die Lufthoheit war nicht nur beim Tor klar verteilt, auch defensiv räumten Gaal, Reichert und Co. vieles weg. Defensivkollege Strompf leistete sich in der 23. Minute allerdings einen schlimmen Rückpass, den Batmaz erlief. Der Preußen-Stürmer umkurvte Ortag, brachte den Ball aus sehr spitzem Winkel aber nicht mehr aufs Tor.

Abgesehen davon besaßen die Spatzen Oberwasser, hätten durch Rösch (35.) oder Brandt (45.+4) auch durchaus das 2:0 erzielen können. Schulze Niehues zeichnete sich in beiden Situationen aus.

Auch nach dem Seitenwechsel stand der Torwart-Routinier, der im Sommer seine Karriere beenden wird, im Blickpunkt. Im Eins-gegen-eins parierte er gegen den durchgebrochenen Scienza (52.).

Stoll trifft per Nachschuss

Der sollte mit seiner Spielfreudigkeit in den kommenden Minuten immer wieder für Unruhe sorgen, mehrere gute Aktionen erzeugen und Gelbe Karten beim Gegner verursachen. Gepaart mit der Seelenruhe der Abwehrkollegen war dieser Mix für Münster nicht zu bezwingen.

Stattdessen fiel noch das 2:0: Janns Ecke landete auf dem Kopf von Stoll. Dessen Abschluss pariert Schulze Niehues stark, aber nach vorn. So konnte der Rechtsverteidiger den Nachschuss einschieben (83.). Der abgezockte SSV spielte den Vorsprung herunter und ließ nichts mehr zu.

Die Spatzen müssen bereits am Dienstag wieder im Landespokal-Viertelfinale bei den Stuttgarter Kickers ran (19 Uhr). Münster spielt erst am kommenden Sonntag wieder gegen Freiburg II (16.30 Uhr).

Kontrolliert in die 2. Liga? Ulm verdirbt ein Trainerdebüt und macht die 12 voll

Verlieren? Das kennt der SSV Ulm 1846 Fußball im Jahr 2024 nicht. Vor dem Topspiel gegen Verfolger Münster vermieste der Neuling auf dem Weg zum Durchmarsch auch noch ein Trainerdebüt.

Macht mit dem SSV Ulm 1846 Fußball eine gute Figur in der 3. Liga: Lennart Stoll.

Macht mit dem SSV Ulm 1846 Fußball eine gute Figur in der 3. Liga: Lennart Stoll.

IMAGO/Eckehard Schulz

“Der Matchplan, dass wir kompakt stehen und gut verteidigen, ist gut aufgegangen.” Das sagte Stefan Reisinger bei MagentaSport nach dem 0:2 des Halleschen FC gegen Ulm. Sein Team hielt gegen die Spatzen gut mit, die gingen aber mit dem Pausenpfiff durch den notenbesten Spieler der Liga in Führung. Der 8. Saisontreffer von Leonardo Scienza zog Halle den Zahn, der “Nackenschlag” noch vor der Pause saß. Reisinger verlor sein Debüt auf der Trainerbank des HFC, Ulm dagegen scheint auf dem Weg von der Regionalliga in die 2. Bundesliga kaum aufzuhalten.

Der Sieg in Halle war für Ulm das 12. Ligaspiel 2024, der Neuling blieb dabei zwölfmal ungeschlagen (7/5/0). “Wir hatten auch kein Chancen-Feuerwerk”, konstatierte SSV-Coach Thomas Wörle nach der Partie beim HFC, “aber je länger das Spiel ging, umso kontrollierter haben wir das Spiel gespielt.”

Kontrolliert und effizient – und am Ende auch erfolgreich. “Uns war egal, ob das Spiel schön oder nicht schön war”, meinte Lennart Stoll, der nach 70 Minuten mit dem 2:0, seinem ersten Saisontor, den Dreier eingetütet hatte. “Für uns war es wichtig, dass wir das Spiel hier annehmen. Wir wussten, dass es auch für Halle ein besonderes Spiel war mit dem neuen Trainer. Wir haben den Kampf angenommen und zu einem super Zeitpunkt die Tore gemacht.”

Münster kommt zum Topspiel

Ulm darf somit weiter vom Durchmarsch träumen, zumal am kommenden Samstag der erste Verfolger des Tabellenzweiten distanziert werden könnte. Preußen Münster kommt ins Donaustadion, mit vier Punkten Rückstand und vor einer großen Kulisse. Wie der Verein mitteilte, sind für die letzten vier Heimspiele die Sitzplatzkarten vergriffen und für die Partie gegen Münster bereits 10.000 Tickets abgesetzt. Ulm könnte zum dritten Mal in der Saison mit 17.000 Zuschauern ausverkauft melden.

Aber auch das wird für Stoll ebenso wie die Spielweise eine Randnotiz sein, solange die drei Punkte in Ulm bleiben und der Höhenflug der Spatzen auch nach dem erst zweiten Duell überhaupt in der Geschichte der beiden Klubs anhält. Der erste Vergleich ging in der Hinrunde an die Preußen, die mit 3:2 die Oberhand behielten.

Stoll macht den Deckel drauf: Effiziente Ulmer auf Aufstiegskurs

Der SSV Ulm 1846 Fußball hat bei harmlosen Hallensern einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg gemacht. Die effizienten Spatzen setzten sich beim seit dieser Woche von Stefan Reisinger trainierten Kellerkind nach zwei Standards durch.

Sehenswerter Schlussakt: Ulms Lennart Stoll (re.) bei seinem Tor zum 2:0.

Sehenswerter Schlussakt: Ulms Lennart Stoll (re.) bei seinem Tor zum 2:0.

IMAGO/Eibner

HFC-Coach Stefan Reisinger, der nach einer 0:2-Niederlage in Regensburg, zeitgleich mit der Trennung von Sreto Ristic, am Mittwoch zum neuen Hallenser Trainer ernannt worden war, wechselte dreimal: Lofolomo, Deniz und Baumgart begannen für Hug, Gayret und Berko (alle Bank).

Ulms Trainer Thomas Wörle nahm nach dem 2:2 gegen Aue ebenso drei personelle Änderungen vor: Der zuletzt an der Wade verletzte Kapitän Reichert startete für Yarbrough (Bank), Rösch für Allgeier (Bank) und Kastanaras für Higl (Bank).

Von Beginn an stand der HFC tief und ließ hinten so gut wie nichts zu, in der umkämpften Partie war nach vorne jedoch lange kaum etwas geboten. Ulm tat sich in der Offensive schwer, die Hallenser ebenso – stattdessen häuften sich Fehler im Spielaufbau.

Scienza trifft: Wiederholter Strafstoß sitzt

Ein Standard musste daher für das 1:0 her: Unmittelbar vor dem Pausenpfiff gab es nach einem Foul von Behrendt an Brandt Elfmeter für Ulm (45.), Scienza verwandelte diesen im zweiten Anlauf mit etwas Glück (45.+3). Ansonsten mussten die Torhüter nie wirklich eingreifen.

3. Liga, 32. Spieltag

Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild weitgehend unverändert, beide Mannschaften taten sich im nicht gerade starkem Spiel schwer. Der HFC fand seinerseits kaum hinten heraus, Ulm agierte mit der Führung im Rücken sicherer.

HFC kassiert 0:2 nach Einwurf

Von Halle kam nach vorne viel zu wenig, dabei blieb es – und hinten ließ sich der HFC einfach ausspielen. So konnte Stoll nach einem schwach verteidigtem Einwurf sehenswert das 2:0 herbeiführen (70.). Der Torschütze verpasste kurz darauf per Kopf den Doppelschlag (75.). Sehr viel mehr geschah nicht – die Hallenser Fans quittierten das am Ende mit Pfiffen und Buhrufen.

Für Halle geht der Kampf um den Klassenerhalt am Samstag (14 Uhr) weiter, dann gastiert der HFC bei Viktoria Köln. Zeitgleich kommt es in Ulm zum Spitzenspiel gegen Preußen Münster.