Friedl schiebt Frust: “Wir bekommen ein Geschenk und schenken es dann wieder her”

Friedl schiebt Frust: “Wir bekommen ein Geschenk und schenken es dann wieder her”

Der Frust stand den Bremern nach der Heimschlappe gegen Wolfsburg ins Gesicht geschrieben. Kapitän Marco Friedl fand anschließend deutliche Worte.

Viel Krampf, wenig Glanz: Marco Friedl krallt sich vor Wolfsburgs Lovro Majer den Ball.

Viel Krampf, wenig Glanz: Marco Friedl krallt sich vor Wolfsburgs Lovro Majer den Ball.

picture alliance/dpa

Marco Friedls Urteil über das Spiel gegen Wolfsburg schmeichelte niemanden. Der Bremer Kapitän meinte am Sky-Mikrofon, dass es “ein extrem schlechtes Spiel von beiden Mannschaften” gewesen sei – “wenig drin, wenig Tempo.” Seiner Meinung nach waren die Hanseaten in den ersten 30 Minuten die bessere Mannschaft, doch “dann machen wir mit einer Aktion alles kaputt”.

Friedl bezog sich damit auf den Platzverweis von Anthony Jung in der 43. Minute. “Bis zum letzten Griff an die Schulter war es ein normaler Zweikampf”, sagte der 26-Jährige mit Blick auf den Zweikampf von Jung und Kevin Behrens und ergänzte: “Es ist bitter für uns gelaufen.”

Milos Veljkovic spekulierte, dass Jungs Aktion etwas mit “Konzentration zu tun” haben könnte, denn “es war ein einfacher langer Ball”. Doch auch der Serbe weiß, dass solche Dinge “passieren können” und wollte daher keine Schuldigen ausmachen. “Im Nachhinein sind wir alle immer schlauer”, sagte er und verwies darauf, dass Jung “die letzten Spiele fehlerfrei gemacht” habe und an sich “eine Top-Saison” spiele.

Wolfsburg ist wenig bis gar nichts eingefallen

Marco Friedl

Friedl hängte sich aber nicht allein am Platzverweis auf, vielmehr ärgerte er sich über andere Dinge – das 0:1 etwa: “Man muss sagen, dass wir vor der Halbzeit nicht das Tor kassieren dürfen. Nicht durch einen Eckball, das ist einfach viel zu billig”, monierte der SVW-Kapitän und ärgerte sich dann auch noch über die Schlussphase, in der nach einem Platzverweis gegen Maxence Lacroix Werder eigentlich wieder am Drücker war.

“Wolfsburg ist wenig bis gar nichts eingefallen – wir bekommen dann ein Geschenk und schenken es dann fünf Minuten später wieder her, weil wir wieder den Ball verlieren”. Gemeint war damit das 2:0 von Lovro Majer, das ein unmittelbares Resultat eines unnötigen Ballverlusts im Spielaufbau war (84.). Für Friedl ist klar: “So kannst du keine Spiele in der Bundesliga gewinnen.”

“Auch deshalb forderte der Kapitän klipp und klar: “Wir müssen die Momente, in denen wir die Spiele herschenken, wo wir die kleinen Fehler machen, die zu den Gegentoren führen, abstellen. Wir müssen mal wieder zeigen, dass wir Fußball spielen können.” Veljkovic ergänzte noch, dass man “in einzelnen Szenen aggressiver und konzentrierter sein” müsse.