Rangers nutzen teuren Ovechkin-Patzer – Auch Panthers erhöhen

Die New York Rangers und die Florida Panthers nähern sich der nächsten Runde – weil ein Superstar patzt und ein Playoff-Experte zuschlägt. Die NHL am Mittwochmorgen.

Nicht zimperlich: Alex Ovechkin (li.) checkt Matt Rempe.

Nicht zimperlich: Alex Ovechkin (li.) checkt Matt Rempe.

IMAGO/USA TODAY Network

Dank eines Schlussspurts hatten sich die Washington Capitals im letzten Moment per Wildcard noch für die Playoffs der NHL qualifiziert, doch schon nach zwei Spielen stehen sie mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 1:4 im ersten Duell mussten sich die Hauptstädter auch im zweiten bei den New York Rangers geschlagen geben – 3:4.

Eine Schlüsselszene war ein Powerplay der Gäste gegen Ende des zweiten Drittels. Capitals-Kapitän Alex Ovechkin, der in der Regular Season zum 18. Mal in seiner Karriere mindestens 30 Tore erzielt hatte, verlor den Puck in der neutralen Zone an Mika Zibanejad, Sekunden später erzielte K’Andre Miller in Unterzahl das 4:2.

NHL 2023/24

“Wir haben einige Fehler gemacht”, räumte Ovechkin ein, befand aber auch, “dass wir viel besser gespielt haben als im ersten Spiel. Wir wissen, dass wir gegen diese Mannschaft bestehen können.” Den Rangers, für die Zibanejad und Vincent Trocheck jeweils Tor und Vorlage verbuchten, brauchen in der Best-of-seven-Serie nur noch zwei Siege zum Weiterkommen. Weiter geht es nun aber in Washington.

Verhaeghe macht’s mal wieder in der Overtime

Auch die Florida Panthers, die nach dem verlorenen Finale im Vorjahr vom ersten Stanley-Cup-Triumph träumen, haben ihre Serie gegen den Tampa Bay Lightning mit zwei Heimsiegen eröffnet. Beim 3:2 nach Verlängerung in der Nacht auf Mittwoch (MESZ) hieß der Matchwinner Carter Verhaeghe, der mit 17 Playoff-Toren Rekordhalter der Panthers-Geschichte ist und dabei bereits zum fünften Mal in der Overtime zuschlug.

Die Winnipeg Jets, die zum Auftakt einen spektakulären 7:6-Erfolg gefeiert hatten, mussten derweil gegen die Colorado Avalanche auf heimischem Eis den Ausgleich schlucken. Mit 5:2 setzten sich die Gäste durch, auch weil sich Goalie Alexandar Georgiev nach seinem rabenschwarzen Tag im ersten Duell verbessert zeigte und 28 Schüsse parierte.

Canucks müssen Ausgleich hinnehmen

Und auch zwischen den Vancouver Canucks und den Nashville Predators steht es nun 1:1. Die Gastgeber, Gewinner der Pacific Division, mussten dabei auf Goalie Thatcher Demko und kurzfristig auch auf Verteidiger Tyler Myers verzichten und unterlagen nach dem 4:2 zum Auftakt diesmal mit 1:4. Der Gewinner der Serie bekommt es in der nächsten Runde mit den Edmonton Oilers oder den Los Angeles Kings zu tun.

Denkwürdiger Abend in Winnipeg: Jets gewinnen 13-Tore-Spektakel gegen Avalanche

Highlights by NHL.com 22.04.2024

Denkwürdiger Abend in Winnipeg: Jets gewinnen 13-Tore-Spektakel gegen Avalanche

1:59Die Winnipeg Jets lieferten sich mit der Colorado Avalanche einen offenen Schlagabtausch im ersten Playoff-Spiel der Serie. Am Ende gewannen die Jets knapp mit 7:6, auch weil Kyle Connor und Adam Lowry jeweils doppelt trafen.

Unerwartetes Spektakel in Winnipeg – Horror-Bilanz für Avalanche-Goalie

Auch im Westen starten die Heimteams siegreich in die Playoffs. Die Winnipeg Jets nutzen dabei das Torwartproblem der Colorado Avalanche – obwohl Cale Makar seine Offensivpower zeigt. Die NHL am Montagmorgen.

Siebenmal durften die Jets gegen Colorado jubeln - hier lässt sich Adam Lowry (Mi.) feiern.

Siebenmal durften die Jets gegen Colorado jubeln – hier lässt sich Adam Lowry (Mi.) feiern.

IMAGO/USA TODAY Network

13 Tore zum Auftakt in eine Playoff-Erstrundenserie hatte es in der NHL seit 1985 nicht mehr gegeben. Doch just die Mannschaft, der man es 2023/24 wohl am wenigsten zugetraut hätte, feierte in der Nacht auf Montag (MESZ) einen 7:6-Heimsieg: Die Winnipeg Jets, die die Regular Season mit der besten Defensive abgeschlossen hatten, lieferten sich mit der Colorado Avalanche einen offenen Schlagabtausch.

“Es war nicht genau das, was wir uns vorgestellt haben, aber wenn es so läuft, ist es eben so”, erklärte Jets-Trainer Rick Bowness hinterher. “Wir werden uns nie über einen Sieg beschweren, besonders nicht in dieser Zeit des Jahres.” Die Jets, die vor einem Jahr in der ersten Runde am späteren Sieger Vegas Golden Knights gescheitert waren, hatten sich als Zweiter der Central Division qualifiziert, samt Heimvorteil.

NHL 2023/24

Im heimischen Canada Life Centre führten sie mit 2:1, 6:3 und 7:4, mussten aber bis zum Schluss um das 1:0 in der Best-of-seven-Serie bangen. Kyle Connor und Adam Lowry trafen jeweils doppelt, während Star-Goalie Connor Hellebuyck trotz der sechs Gegentreffer noch auf 40 Paraden kam. Das machte an einem denkwürdigen Abend den Unterschied.

MacKinnon und Makar können Defensivschwächen nicht ausbügeln

Denn: Colorado konnte sich zwar auf seine Topkräfte verlassen – Nathan MacKinnon sammelte Tor und Vorlage, Verteidiger Cale Makar gar drei Scorerpunkte (1/2) -, einmal mehr allerdings nicht auf Torhüter Alexandar Georgiev. Gerade einmal 16 Schüsse wehrte der schon zuletzt schwächelnde Bulgare ab.

Doch weil Justus Annunen kurzfristig erkrankt ausfiel, hatte Trainer Jared Bednar nur noch den gänzlich NHL-unerfahrenen Arvid Holm zur Verfügung und verzichtete auf einen Wechsel. “Er hat ein paar gute Paraden gezeigt, aber wir werden wahrscheinlich ein paar mehr brauchen, um zu gewinnen”, übte Bednar nur sanfte Kritik an Georgiev. Das zweite Duell mit den Jets steigt erneut in Colorado.

Entscheidende zwölf Sekunden in Vancouver

Sechs von acht Playoff-Serien sind bislang eröffnet, und in jedem setzte sich zum Auftakt das Heimteam durch. In der Eastern Conference feierten nach den Boston Bruins (5:1 gegen die Toronto Maple Leafs) und den Carolina Hurricanes (3:1 gegen die New York Islanders) auch die New York Rangers (4:1 gegen die Washington Capitals) und Vorjahresfinalist Florida Panthers (3:2 gegen den Tampa Bay Lightning) Siege auf heimischen Eis.

Und im Westen gelang das neben Winnipeg auch den Vancouver Canucks. Die Kanadier, die die Pacific Division vor den Edmonton Oilers gewonnen hatten, machten mit einem starken Schlussdrittel aus einem 1:2-Rückstand gegen die Nashville Predators noch einen 4:2-Erfolg. Pius Suter und Dakota Joshua trafen binnen zwölf Sekunden, Letzterer setzte später noch ein Empty-Net-Goal obendrauf.

Playoff-Start im Westen: Ein Duell der Gegensätze und der Titelverteidiger als Underdog

In der Western Conference startet der Titelverteidiger aus ungewohnter Außenseiterposition. Dallas und Edmonton wollen endlich wieder den Stanley Cup, während es zwischen Jets und Avalanche zu einem Duell der Gegensätze kommt. Eine Vorschau auf die vier Serien im Westen …

Connor McDavid (li.) und Leon Draisaitl (2.v.li.), wollen das, was die Vegas Golden Knights (re.) 2023 schon hatten: Den Stanley Cup.

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Dallas Stars – Vegas Golden Knights

Neben den drei Eastern-Conference-Teams aus Carolina, Florida sowie den New York Rangers gehören die Dallas Stars zu den am ausgeglichensten besetzten Teams der NHL. Obwohl noch vergleichsweise jung, ist das Top-Pärchen in der Abwehr, bestehend aus Miro Heiskanen (24) und Thomas Harley (22) zweifellos bereits zu den besten der Liga. Der Sturm ist extrem tief besetzt, hat neben Topscorer Jason Robertson gleich sieben (!) weitere Spieler mit über 50 Scorerpunkten in der Hauptrunde, in der die Stars folgerichtig die Western Conference gewannen – nur einen Zähler hinter Presidents’ Trophy-Gewinner Rangers.

Verletzungen prägten die Hauptrunde des Titelverteidigers, sodass es nun gleich in Runde eins gegen die im Westen topplatzieren Stars geht. Wie schon im Vorjahr sind die Golden Knights indes pünktlich zum Playoff-Start nahezu vollzählig – auch der nach Milzruptur zuletzt zwei Monate lang ausgefallene Kapitän Mark Stone dürfte in Spiel eins starten. Ein kleines Fragezeichen steht nach Blinddarm-OP zumindest noch hinter Alex Pietrangelo. Und so steht Meistertrainer Bruce Cassidy plötzlich zu den Playoffs wieder ein Starensemble zur Verfügung.

kicker-Tipp: 4:3

Sind die Golden Knights wirklich fit, sind sie zu allem fähig. Die Form spricht aber klar für die Texaner.

Jason Robertson

Party in Texas? Jason Robertson will mit den Stars den Titel.
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Vancouver Canucks – Nashville Predators

Durchaus überraschend schafften die Canucks – erstmals seit 2020 – die Rückkehr in die Playoffs. Als punktbester Verteidiger der NHL in der Hauptrunde und damit Favorit auf den Gewinn der Norris Trophy als bester Abwehrspieler stieg Quinn Hughes endgültig zu einem Superstar auf. Mit J.T. Miller (103 Punkte), Edeltechniker Elias Pettersson (89) oder Torjäger Brock Boeser verfügt Vancouver indes über weitere Stars – zu denen auch Keeper Thatcher Demko (91,8 Prozent Fangquote, 2,45 Gegentore pro Spieler) nach einer sehr starken Saison gehört.

Nashville ist – abgesehen wohl nur von Kapitän und Weltklasseverteidiger Roman Josi (85 Punkte) und Stürmer Filip Forsberg (94) – derweil deutlich weniger mit Starpower gesegnet, kommt dagegen mehr über das Kollektiv. Abgesehen von einer Serie von satten 18 Spielen in Serie nach dem Jahreswechsel, in denen die Predators nach regulärer Spielzeit ungeschlagen blieben (16 Siege, 2 Niederlagen), tat sich das Team in der “Music City” in der Hauptrunde eher schwer.

kicker-Tipp: 4:2

Beide Teams sind keine absoluten Titelkandidaten, die Canucks aber insgesamt besser besetzt.

Quinn Hughes

Topverteidiger: Quinn Hughes ist ein heißer Kandidat für die Norris Trophy 2023/24.
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Winnipeg Jets  – Colorado Avalanche

Ein sehr ausgeglichener Kader, angeführt vom wohl derzeit besten Keeper der NHL in Connor Hellebuyck, kennzeichnet die Qualität, die die Jets nach einem Jahr Abwesenheit wieder in die Playoffs beförderte. 199 Gegentore waren die wenigsten aller 32 Teams. Bis in die vierte Sturmreihe hinein hat der Kader starke Zwei-Wege-Fähigkeiten. Defensive Disziplin ist im erfahrenen, zugleich aber nicht überalterteten Kader so wichtig, dass der hochtalentierte 22-jährige Cole Perfetti bei Coach Rick Bowness seinen Stammplatz verlor. Das einzige, was fehlt, ist – abgesehen von Hellebuyck – ein echter Superstar.

Der Titelträger von 2022 aus Denver ist so etwas wieder der direkte sportliche Antagonist der Jets in Sachen Kaderaufbau. Nathan MacKinnon (140 Scorerpunkte) ist einer der allerbesten Spieler der Welt, Cale Makar (90 Zähler) zumindest der beste Offensivverteidiger der Welt. Im weiter verletzungsgeplagten Kader, der neben dem Langzeitverletzten Kapitän Gabriel Landeskog (im langsam Aufbau nach schwerer Knie-OP vor fast einem Jahr) fällt zum Start unter anderem auch Jonathan Drouin vorerst aus. Die Kadertiefe wurde in den letzten beiden Transferperioden durchaus verbessert. Schwachpunkt ist das Tor, wo womöglich der unerfahrene Justus Annunen den Vorzug vor dem schwächelnden Alexander Georgiev erhält, Spiel eins aber krankheitsbedingt verpasste.

Den Puck im Fokus: Colorados Superstar Nathan MacKinnon.
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kicker-Tipp: 3:4

Im Duell der Gegensätze zwischen Defensiv- und Offensivstärke siegt die Wucht von MacKinnon, Makar & Co.

Edmonton Oilers – Los Angeles Kings

Über Connor McDavid und Leon Draisaitl muss wenig gesagt werden, die beiden sind das produktiveste Sturmduo der NHL des letzten halben Jahrzehnts. Seit dem Trainerwechsel zu Kris Knoblauch im November sind die Oilers aber ein anderes Team geworden; eines, das hin und wieder anstatt große Offensivshows zu liefern, auch einmal knappe Vorsprünge halten und so enge Spiele gewinnen kann. Mit den Nachverpflichtungen von Adam Henrique, Corey Perry und Sam Carrick wurde die Kadertiefe vor der Deadline zudem weiter verbessert. Die Offensivproduktion aus den hinteren Reihen ist längst kein so großes Problem wir noch vor ein paar Jahren. Ein größeres Fragezeichen allerdings bleibt: Spielt Goalie Stuart Skinner bessere Playoffs als 2023?

Connor McDavid (li.) Leon Draisaitl

Endlich titelreif? Die Oilers wollen den Stanley Cup zurück nach Edmonton bringen.
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Viel fehlte nicht und die Kings hätten nach sehr starkem Start in die Saison am Ende noch die Playoffs verpasst. Während sich die im Sommer 2023 billig verpflichteten Keeper Cam Talbot (Fangquote 91,3 Prozent) und David Rittich (92,1) sehr gut einschlugen und Toptalent Quinton Byfield im Alter von 21 Jahren sein Breakout-Jahr mit 55 Scorerpunkten feierte, hängt ansonsten noch immer sehr viel an den Altstars Anze Kopitar (36) und Drew Doughty (34), die die meiste Eiszeit in ihren jeweiligen Mannschaftsteilen erhalten. Defensiv allerdings sind die Kalifornier stark, offensiv fehlt Durchschlagskraft.

kicker-Tipp: 4:1

Nie standen die Voraussetzungen für die Oilers in der McDavid-Ära besser für einen Angriff auf den Stanley Cup. Wie im letzten Jahr sind die Kings hierbei noch kein Stolperstein.

McDavid, MacKinnon, ein Torwart? Die Suche nach dem weltbesten Spieler

Eishockey ist ein Mannschaftssport. Eine schwache Sturmreihe, ein unterdurchschnittliches Verteidiger-Paar, ein Torwart ohne Form kann Titel kosten. Das Salz in der Suppe sind dennoch die Superstars, die in der NHL ab Samstag in den Playoffs loslegen.

Der beste Eishockey-Spieler der Welt? Da gibt es gleich mehrere Kandidaten, daruner Goalie Jake Oettinger (li.), Connor McDavid (M.) oder Nathan MacKinnon.

Der beste Eishockey-Spieler der Welt? Da gibt es gleich mehrere Kandidaten, daruner Goalie Jake Oettinger (li.), Connor McDavid (M.) oder Nathan MacKinnon.

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Tim Stützle setzt auf Routine: “Sidney Crosby”, lautet seine Antwort auf die Frage, wer der kompletteste Spieler der NHL sei. Der 36-Jährige ist ohne Zweifel der beste Spieler seiner Generation, er hat dreimal den Stanley Cup gewonnen, zweimal olympisches Gold mit Kanada und auch die aktuelle Saison mit beeindruckenden 42 Toren abgeschlossen. Die Playoffs aber hat der Kapitän mit seinen Pittsburgh Penguins verpasst, das zweite Jahr in Folge schon. Crosby fehlt, wenn die Besten der Besten ab dem heutigen Samstag den Nachfolger der Vegas Golden Knights als Stanley-Cup-Champion ausspielen.

Bei einer Vorschau auf die heißeste Eishockey-Zeit des Jahres stellt sich automatisch die Frage nach dem besten Spieler. Das Komplizierte: Wer immer es ist, eine Garantie auf den Stanley Cup gibt er seinem Team nicht. Dafür ist Eishockey zu komplex, steht ein Stürmer höchstens etwas mehr als 20 der regulären 60 Minuten auf dem Eis. Champion wird in aller Regel das Team mit dem besten, weil tiefsten und ausgeglichensten Kader. Und die Playoffs bringen immer wieder Spieler hervor, die einen Lauf haben. Siehe Vegas 2023, als Jonathan Marchessault nach dem Triumph mit der Conn-Smythe-Trophy für den besten Spieler der Playoffs ausgezeichnet wurde. Der Right Wing ist ein sehr guter Spieler, keine Frage, aber niemand käme auf die Idee, ihn als besten der Welt zu küren.

NHL: Der Playoff-Auftakt im Osten

Diese Ehre bekommt in aller Regel und völlig zurecht Connor McDavid von den Edmonton Oilers zugesprochen. Der 27-Jährige ist ganz sicher der spektakulärste Spieler, Tempo und Tricks sind atemberaubend. Obwohl der Kanadier in dieser Saison mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hatte und nur schwer in die Saison fand, gelangen ihm als erst viertem Spieler der NHL-Geschichte hundert Assists in einer Spielzeit.

Gelingt den Oilers endlich der große Wurf?

Den Cup haben er und sein Freund Leon Draisaitl bislang aber noch nicht gewonnen, was bringen da all die individuellen Auszeichnungen? Zu behaupten, McDavid habe in den Playoffs bislang nicht geliefert, ist allerdings quatsch. Neben Wayne Gretzky und Mario Lemieux sind McDavid und Draisaitl die einzigen Spieler, die in ihren ersten 50 Playoff-Spielen mindestens 75 Scorerpunkte gesammelt haben. Das Problem in den vergangenen Jahren war, dass sie bei den Oilers keine Unterstützung bekamen, die Kadertiefe nicht reichte. Das könnte 2024 anders sein.

McDavid geht sicher einmal als einer der besten Spieler aller Zeiten in die Geschichte ein. Um zu den ganz Großen, den Größten zu gehören, muss er jedoch den Cup holen. Wie Crosby, wie einst Steve Yzerman (Detroit) in den 90ern, die beide von reinen Offensivstars zu Anführern ihrer Teams wurden, auch defensiv Verantwortung trugen und eben nicht nur Scorerpunkte sammelten.

Gleich zwei Superstars in Colorado

Aktuell könnte daher die Antwort auf den besten Spieler trotz McDavid auch Nathan MacKinnon (28) lauten. Der Center stellte 2023/24 mit 140 Scorerpunkten eine neue persönliche Bestmarke auf, er hat mit seinen Colorado Avalanche 2022 bereits den Stanley Cup gewonnen und kann Spiele fast im Alleingang entscheiden. Doch wer sagt eigentlich, dass der weltbeste Spieler ein Stürmer sein muss? Cale Makar ist ein spektakulärer Verteidiger, noch immer erst 25 und Teamkollege von MacKinnon in Colorado. Zwei Superstars in einem Team, das so ausgeglichen wie stark ist. Und in der Western Conference ein heißer Kandidat wie die Oilers.

Mehr Scorerpunkte als MacKinnon und McDavid hortete in der Regular Season nur Nikita Kucherov. Der Russe von den Tampa Bay Lightning kam auf 144, folgte dabei zwei Tage nach McDavid diesem in den 100-Assists-Klub. Den Cup hat er mit Tampa auch schon zweimal gewonnen, 2020 und 2021. Klingt ziemlich perfekt, und unterschätzen sollte man das Team aus Florida nach wie vor nicht. Auch wegen Kucherov.

NHL: Der Playoff-Auftakt im Westen

Argumente für den weltbesten Spieler gibt es auch für den besten Torjäger. Der heißt schon zum dritten Mal Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs, dieses Mal mit 69 Toren. Der 26-jährige US-Amerikaner aus dem Wüstenstaat Arizona ist eine Tormaschine. In den Playoffs hat er dies bislang nicht bestätigen können, enttäuschte wie die Maple Leafs regelmäßig. Sie sind wie Tampa eher ein gefährlicher Außenseiter.

Goalies in Topform sind ein wichtiger Trumpf

Die Liste der Top-Spieler ließe sich lange fortsetzen, auch wenn sie bei einer Umfrage, wer der Weltbeste ist, wenig Stimmen bekämen: Artemi Panarin von den New York Rangers mit 120 Scorerpunkten, Bostons Torjäger David Pastrnak (47 Treffer), die Verteidiger Quinn Hughes (Vancouver Canucks) und Roman Josi, der Schweizer von den Nashville Predators. Und dann wäre ja noch der alternde Alex Ovechkin (38), der es im Gegensatz zu Crosby mit Washington in die Playoffs geschafft hat, aber nicht weit kommen dürfte. Im Gegensatz zu den Dallas Stars, die eine große Anzahl toller Spieler haben, aber keinen richtigen Superstar. Ein Favorit auf den Cup sind sie dennoch. Auch, weil Jake Oettinger im Tor heiß laufen und Playoff-Serien entscheiden kann.

Womit wir zum Abschluss bei den Goalies wären, denen im Eishockey eine entscheidende Rolle zukommt. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass Aidin Hill, zum Start die Nummer 3, Vegas mit tollen Paraden zum Titel trägt? Ein Goalie in Topform kann jeden Gegner zur Verzweiflung bringen. Bei den Oilers stellt sich die Frage, ob Stuart Skinner gut genug ist, wenn McDavid und Draisaitl mal nicht in Topform sind.

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Die Winnipeg Jets vertrauen auf Top-Goalie Connor Hellebuyck, sind mit ihm in der ersten Runde gegen Colorado nicht chancenlos. Wird Thatcher Demko bei den Vancouver Canucks rechtzeitig fit, kann er sie weit tragen. Sergei Bobrovsky schulterte vor einem Jahr die Florida Panthers ins Finale, trifft im russischen Duell auf Tampas Andrei Vasilevskiy, dessen Klasse unbestritten ist, zwei Cups hat er gewonnen. Russische Torhüter sind generell gefragt, Igor Shesterkin von den New York Rangers ist ein überragender Rückhalt, ebenso Ilya Sorokin beim Stadtrivalen Islanders.

Mögen die Spiele beginnen. Die Antwort auf den besten Spieler lautet McDavid oder ist Geschmackssache. Die Frage nach dem Cup ist damit ohnehin nicht beantwortet. Die vielen Namen machen vor allem eines: Lust auf ein tolles Eishockey-Frühjahr in der NHL.

Frank Linkesch

Oilers verlieren und starten die Playoffs gegen alte Bekannte

Ohne ihre Topstürmer verlieren die Edmonton Oilers zum Ende der Hauptrunde – und erfahren danach, dass die Playoffs doch nicht gegen den Titelverteidiger starten. Die NHL am Freitagmorgen.

Die Oilers - hier Warren Foegele (re.) - verloren zum Abschluss der NHL-Hauptrunde bei der Colorado Avalanche.

Die Oilers – hier Warren Foegele (re.) – verloren zum Abschluss der NHL-Hauptrunde bei der Colorado Avalanche.

IMAGO/USA TODAY Network

Zum dritten Mal hintereinander treffen die Edmonton Oilers in der ersten Runde der NHL-Playoffs auf die Los Angeles Kings. Letztere machten das Wiedersehen im letzten Spiel der langen Regular Season mit einem 5:4-Heimerfolg nach Verlängerung gegen die Chicago Blackhawks klar, für die Lukas Reichel mit seinem fünften Saisontor zur Führung traf. Weil sich Titelverteidiger Vegas Golden Knights zuvor den Anaheim Ducks mit 1:4 hatte geschlagen geben müssen, zogen die Kings in der Pacific Division noch vorbei und eroberten den dritten Platz.

Die Oilers, die zum Abschluss der Hauptrunde ohne ihre geschonten Topstürmer Leon Draisaitl und Connor McDavid mit 1:5 bei der Colorado Avalanche untergingen und damit vier ihrer letzten fünf Spiele verloren, hatten Rang zwei hinter den Vancouver Canucks bereits sicher und damit auch den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde. 2023 hatten Draisaitl & Co. die Kings in sechs Spielen ausgeschaltet, 2022 in sieben. In dieser Saison entschieden sie drei der vier Duelle für sich, darunter beide vor heimischer Kulisse. Vegas bekommt es mit den Dallas Stars zu tun.

Trophäen für Matthews und Kucherov

Erste Titel sicherten sich bereits Auston Matthews und Nikita Kucherov. Matthews, seit 2016 Torjäger der Toronto Maple Leafs, erhielt zum dritten Mal in vier Jahren die Maurice “Rocket” Richard Trophy für den besten Torschützen der Hauptrunde. Mit seinem neuen persönlichen Bestwert von 69 Treffern distanzierte er Sam Reinhart (57) von den Florida Panthers und Draisaitls Teamkollegen Zach Hyman (54) deutlich.

NHL 2023/24

Als Topscorer gewann trotzdem Kucherov vom Tampa Bay Lightning die Art Ross Trophy. Obwohl Verfolger Nathan MacKinnon von der Colorado Avalanche sein Konto gegen die Oilers zum Abschluss mit zwei Assists noch auf 140 erhöhte (51 Tore/89 Vorlagen), blieb Kucherov mit 144 (44/100) vorn. Draisaitl, der die Trophäe 2019/20 erhalten hatte, wurde mit 106 Zählern (41/65) Siebter.

Schwerer Rückschlag für Seiders Red Wings – Ovechkin schreibt NHL-Geschichte

Auch weil Alex Ovechkin Historisches schafft, erleiden die Detroit Red Wings einen womöglich entscheidenden Rückschlag im Kampf um die Playoffs. Die NHL am Mittwochmorgen.

Erneut nur schwer zu halten: Alex Ovechkin (re.), hier gegen Moritz Seider, trifft unermüdlich.

Erneut nur schwer zu halten: Alex Ovechkin (re.), hier gegen Moritz Seider, trifft unermüdlich.

IMAGO/USA TODAY Network

Sollten die Detroit Red Wings zum achten Mal hintereinander die Playoffs in der NHL verpassen, werden sie wohl auch an Charlie Lindgren zurückdenken. Im direkten Duell um eine Wildcard in der Eastern Conference war der Goalie der Washington Capitals so gut wie nicht zu überwinden.

Mit 1:2 verloren die Red Wings in der Nacht auf Mittwoch (MESZ) zuhause gegen den direkten Rivalen, der nun im engen Rennen um die zweite Wildcard vorbeigezogen ist. 43 Paraden zeigte Lindgren, 17 allein im ersten Drittel. Auch Moritz Seider, der diesmal 17:57 Minuten Eiszeit bekam, scheiterte mit vier Versuchen.

Und vorne konnten sich die Capitals, die zuvor sechsmal hintereinander verloren hatten, einmal mehr auf Alex Ovechkin verlassen. Der 38 Jahre alte Kapitän traf acht Sekunden vor dem Ablauf des zweiten Spielabschnitts zum 2:0 und schrieb damit NHL-Geschichte. Er ist der erste Spieler, der in 18 Saisons mindestens 30 Tore erzielt hat.

NHL 2023/24

“Das ist eine ziemlich große Sache”, befand Ovechkin, der nach 43 Saisonspielen noch bei acht Toren gestanden hatte, seitdem in 32 Spielen aber 22-mal traf. “Da geht es um Beständigkeit, Gesundheit und meine Mitspieler, die mich auf dem Eis finden.” Bei insgesamt 852 Toren fehlen ihm nur noch 42 bis zu Rekordhalter Wayne Gretzky.

Vier Spiele vor dem Ende der Regular Season haben die Capitals, die sich in der Metropolitan Division auch noch direkt qualifizieren können, mit 85 Punkten nun einen Zähler Vorsprung auf die Pittsburgh Penguins und die Red Wings. Dahinter lauern auch die Philadelphia Flyers mit 83 noch, die allerdings schon eine Partie mehr absolviert haben und gerade mit 3:9 bei den Montreal Canadiens untergingen. Juraj Slafkovsky schnürte dabei einen Dreierpack.

MacKinnon furios – Matthews übertrumpft Ovechkin

Und er war nicht der Einzige. Nathan MacKinnon schlug beim 5:2 seiner Colorado Avalanche gegen die Minnesota Wild ebenfalls dreimal zu (plus ein Assist), übersprang damit die 50-Tore-Marke und bleibt mit 137 Scorerpunkten am führenden Nikita Kucherov dran. Diesem gelang beim 5:2 des Tampa Bay Lightning über die Columbus Blue Jackets mit drei Vorlagen das vierte Drei-Punkte-Spiel hintereinander. Noch mehr trumpfe aber Teamkollege Steven Stamkos auf, der drei Tore selbst erzielte und eines einleitete.

Und Auston Matthews, der designierte Torschützenkönig in dieser Saison, erzielte beim 5:2 der Toronto Maple Leafs bei den New Jersey Devils seinen 66. Treffer – das hat noch kein anderer der derzeit aktiven NHL-Profis geschafft. Bisheriger Spitzenreiter: Ovechkin 2007/08 mit 65.

Hellwache Red Wings erobern Playoff-Platz und hängen Sabres ab – Stützles Kollegen helfen

Die Detroit Red Wings sind im Schneckenrennen um die zweite Wildcard im Osten wieder die Gejagten, auch weil die Washington Capitals im freien Fall sind. Ein Oilers-Angreifer muss zahlen. Die NHL am Montagmorgen.

Verfolger abgehängt: Moritz Seider (li.) und die Detroit Red Wings haben den Abstand auf Jordan Greenways Sabres vergrößert.

Verfolger abgehängt: Moritz Seider (li.) und die Detroit Red Wings haben den Abstand auf Jordan Greenways Sabres vergrößert.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Detroit Red Wings hätten nichts dagegen, wenn die Regular Season der NHL jetzt schon beendet wäre: Fünf Spiele vor dem Abschluss der Hauptrunde hat der elfmalige Stanley-Cup-Gewinner in der Eastern Conference einen der zwei Wildcard-Plätze erobert. Doch den haben auch noch fünf weitere Mannschaften im Visier, die dicht dahinter lauern.

Weil eine davon die Buffalo Sabres sind, war Detroits 3:1-Heimsieg gegen J. J. Peterkas Team am Sonntagabend (MESZ) umso wertvoller. Nach Toren von Lucas Raymond (1.), Patrick Kane (5.) und Dylan Larkin (8.) führten die Red Wings um Verteidiger Moritz Seider schon frühzeitig mit 3:0 und legten damit den Grundstein für den zweiten Sieg aus den letzten sieben Spielen. Eine Bilanz, die unterstreicht, dass der Kampf um die zweite Wildcard im Osten längst zum Schneckenrennen geworden ist.

Detroits viele Verfolger – Capitals verlieren schon wieder

Seider hatte mit 27:07 Minuten die höchste Eiszeit bei den Red Wings, Peterka mit 22:47 Minuten die höchste der Sabres-Offensive. Scorerpunkte verzeichneten beide nicht, die Sabres fanden immer wieder in Goalie Alex Lyon (37 Paraden) ihren Meister. Bei nun fünf Punkten Rückstand auf Detroit bei einem mehr absolvierten Spiel schwinden Buffalos Chancen auf eine Playoff-Teilnahme, zumal sie noch vier weitere Konkurrenten überholen müssten.

NHL 2023/24

Hinter den Red Wings (77 Spiele, 84 Punkte) liegen nun die formstarken Pittsburgh Penguins (77/83), die Washington Capitals (77/83), die Philadelphia Flyers (78/83), die New Jersey Devils (78/79) und die Sabres (78/79). Seider & Co., die auf ihre erste Playoff-Teilnahme seit 2015/16 hoffen, profitierten auch davon, dass die Capitals zum sechsten Mal in Serie verloren – diesmal mit 2:3 nach Verlängerung gegen die Ottawa Senators, bei denen Tim Stützle erneut wegen einer Schulterverletzung fehlte.

Stars laufen im Topspiel heiß – Oilers-Angreifer Kane muss nach Schlag zahlen

Im Topspiel des Abends setzten sich die Dallas Stars mit 7:4 bei der Colorado Avalanche durch und haben damit an der Spitze der Central Division nun drei Zähler Vorsprung auf den ärgsten Rivalen. Während Wyatt Johnston mit einem Tor und zwei Vorlagen die Stars anführte, reichten den Hausherren unter anderem zwei Vorlagen von Nathan MacKinnon nicht, der im Topscorer-Ranking der NHL mit 133 Zählern drei hinter Spitzenreiter Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning) liegt.

Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers sind erst in der Nacht auf Donnerstag wieder gefordert – gegen Titelverteidiger Vegas Golden Knights -, waren aber ebenfalls in den Schlagzeilen: Angreifer Evander Kane erhielt mit 5000 US-Dollar (ca. 4600 Euro) die höchstmögliche Strafe, nachdem er beim jüngsten 4:2-Sieg bei den Calgary Flames Gegenspieler Dryden Hunt mit dem Schläger auf die nackte Hand geschlagen hatte. Im Spiel hatte er dafür eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten.

Draisaitl erreicht zwei historische Marken

Zwei Tage nach dem 0:5 bei den Dallas Stars setzten die Edmonton Oilers gegen einen weiteren Favoriten auf den Stanley Cup ein Zeichen und besiegten die Colorado Avalanche mit 6:2. Deutschlands Superstar Leon Draisaitl knackte zum fünften Mal in seiner Karriere die hundert Punkte.

Leon Draisaitl erreichte beim 6:2-Sieg seiner Edmonton Oilers gegen Colorado gleich zwei historische Marken.

Leon Draisaitl erreichte beim 6:2-Sieg seiner Edmonton Oilers gegen Colorado gleich zwei historische Marken.

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Die spannende Frage in den Playoffs wird sein, welches ihrer zwei Gesichter die Oilers dann regelmäßig zeigen. Die Qualifikation dafür können sie abhaken, sie ist durch das 6:2 fix. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit für dieses Team, nach dem Saisonstart mit nur zwei Siegen aus den ersten zwölf Partien dennoch bemerkenswert sieben Spiele vor dem Ende der Regular Season.

NHL 2023/24

Gegen die Avalanche dominieren die Oilers, kamen am Ende auf 47:23-Schüsse, mussten nach dem frühen 1:0 durch Corey Perry (2.) aber auch ein kleines Tief durchstehen. Jonathan Drouin glich aus (12.), Ross Colton brachte den Cup-Sieger von 2022 sogar in Führung (16.). Superstar Connor McDavid glich noch im ersten Drittel verdient aus (18.). Draisaitl bekam einen Assist gutgeschrieben, womit er zum fünften Mal in seiner Karriere die hundert Scorerpunkte in einer Saison erreichte. Er ist erst der 20. Spieler in der langen NHL-Geschichte, dem dies mindestens so oft gelang. Der 28-Jährige reiht sich ein in die Liste so illustrer Namen wie Wayne Gretzky, Mario Lemieux, Steve Yzerman, Jaromir Jagr oder auch Connor McDavid.

Draisaitl knackt die 500 Assists

Ein Schlüsselmoment der Partie war der harte, aber saubere Check von Oilers-Verteidiger Mattias Ekholm gegen Avalanche-Star Mikko Rantanen, der sichtlich benommen in die Kabine musste und an diesem Abend nicht mehr zurückkehrte. Ekholm leistete auch noch auf andere Weise seinen Beitrag zum Sieg, der Schwede traf zum 3:2 (29.). Wieder bereitete Draisaitl vor, dieses Mal mit dem 500. Assist seiner Karriere. Ein Jubiläumsabend für den Deutschen. Es schien das einzige Tor im Mittelabschnitt zu bleiben, ehe sich Ryan McLeod Sekunden vor Drittelende Richtung Colorado-Tor aufmachte. Den Schuss des Centers wehrte Goalie Alexandar Georgiev nur unzureichend ab, Evander Kane bugsierte die Scheibe 1,3 Sekunden vor der Sirene zum 4:2 ins Tor. Im Schlussdrittel ließen die Oilers nichts mehr anbrennen. Erneut McDavid traf zum 5:2 (45.), auch Kane schnürte einen Doppelpack (52.) zum Endstand.

Titelverteidiger Vegas Golden Nights, vermutlich der erste Gegner der Oilers in den Playoffs, verspielte beim 4:7 in Arizona innerhalb von 67 Sekunden im Schlussdrittel eine 4:1-Führung. Die Playoff-Hoffnung von Moritz Seider und den Detroit Red Wings erhielt beim 3:4 gegen die New York Rangers einen herben Dämpfer. Nur noch Außenseiterchancen besitzen J.J. Peterkas Buffalo Sabres trotz des 4:2 gegen die Philadelphia Flyers. Philipp Grubauer verlebte beim 3:1 der Seattle Kraken gegen die Anaheim Ducks einen ruhigen Abend im Tor, er wehrte 16 von 17 Schüssen ab.

Frank Linkesch

Penguins heizen Playoff-Rennen an – Panthers-Rekordstart gegen Stützle & Co.

Die Pittsburgh Penguins machen den Kampf um eine Wildcard im Osten immer enger und helfen damit auch zwei deutschen Profis. Tim Stützle geht mit Ottawa unter, Nikita Kucherov punktet mal wieder dreifach. Die NHL am Freitagmorgen.

NHL-Prominenz im Duell: Alex Ovechkin (li.) unterlag mit den Capitals Sidney Crosby und den Penguins.

NHL-Prominenz im Duell: Alex Ovechkin (li.) unterlag mit den Capitals Sidney Crosby und den Penguins.

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Die Hauptrunde in der NHL neigt sich dem Ende entgegen, doch es wird nicht leichter, sondern immer schwieriger vorherzusehen, wer sich in der Eastern Conference die zweite Wildcard für die Playoffs sichert. Die Washington Capitals, wochenlang in der Pole Position, sind seit Donnerstagnacht (MESZ) nur noch in der Verfolgerrolle. Dafür mischen die Pittsburgh Penguins nun voll mit.

Die Penguins gewannen bei den Capitals mit 4:1 und damit zum dritten Mal in Serie. Insgesamt blieben sie seit sieben Auftritten nicht punktlos. Während Goalie Alex Nedeljkovic mit 30 Paraden zum Matchwinner avancierte, schob Capitals-Kapitän Alex Ovechkin Frust. “Wir versuchen, schön zu spielen, das wird nicht funktionieren, gerade in der Saisonphase, in der jeder darauf aus ist zu gewinnen”, haderte der Routinier, dessen 27. Saisontor zu wenig war.

NHL 2023/24

Stand jetzt würden die New York Islanders (83 Punkte), die ihre Pflichtaufgabe bei den Columbus Blue Jackets mit 4:2 lösten, die zweite Wildcard im Osten erhalten. Einen Zähler dahinter folgen die Capitals, punktgleich mit den Detroit Red Wings um Moritz Seider. Neben den Penguins (81 Punkte) sind auch J. J. Peterka mit den Buffalo Sabres (77) und die New Jersey Devils (76) noch nicht aus dem Rennen.

Florida führt 2:0 nach 97 Sekunden – Kucherov hält MacKinnon auf Distanz

Die Ottawa Senators (70) um Tim Stützle werden dagegen nicht mehr eingreifen können, zumal sie gegen die Florida Panthers eine 0:6-Heimklatsche kassierten. Die Gäste führten dank Nick Cousins und Dmitry Kulikov bereits nach 97 Sekunden mit 2:0 – die schnellste Zwei-Tore-Führung ihrer Franchise-Geschichte. Matthew Tkachuk beteiligte sich mit einem Tor und zwei Assists am Kantersieg.

Drei Scorerpunkte sammelten auch Nikita Kucherov und Nathan MacKinnon, die sich damit weiterhin ein heißes Rennen um die Krone als Hauptrunden-Topscorer liefern. Kucherov führte den Tampa Bay Lightning mit einem Treffer und zwei Vorlagen zu einem 7:4 bei den Montreal Canadiens und steht nun bei 133 Zählern. MacKinnon (ebenfalls 1/2) erhöhte sein Konto beim 5:2 der Colorado Avalanche bei den Minnesota Wild auf 130.