Der Zuschlag für die Weltmeisterschaften 2030 an sechs Nationen und 2034 an Saudi-Arabien ist nur noch eine Formalie. Nun dreht die FIFA eine Reform nach der großen Krise des Weltverbands zurück.
Brachte beim FIFA-Kongress in Bangkok eine Satzungsänderung auf den Weg: Gianni Infantino.
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Der Weltverband FIFA treibt die erwartete Doppel-Vergabe der Weltmeisterschaften 2030 an sechs Nationen auf drei Kontinenten und 2034 an Saudi-Arabien voran. Der Kongress beschloss am Freitag in Bangkok eine Statutenänderung, die den Zuschlag für zwei Weltmeisterschaften am selben Tag durch die Mitgliederversammlung möglich macht, sollte das Council dies so entscheiden.
Nach dem skandalumtosten Zuschlag der Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar hatte die FIFA diese Doppelvergaben eigentlich abgeschafft. Diese Reform nach der großen Krise des Weltverbands vor knapp zehn Jahren wurde nun wieder zurückgedreht. In geheimer Abstimmung votierten 202 Mitgliedsverbände für die Satzungsänderungen, lediglich vier Verbände stimmten dagegen; die nötige Drei-Viertel-Mehrheit wurde dadurch erreicht.
Die Bestätigung der Gastgeber für die beiden Weltmeisterschaften 2030 und 2034 ist nur noch Formsache, es gibt jeweils nur eine Bewerbung: In sechs Jahren soll das Turnier in Spanien, Portugal und Marokko stattfinden, dazu soll es jeweils ein Spiel in Argentinien, Paraguay und Uruguay geben. Für 2034 ist Saudi-Arabien als Ausrichter auserkoren. Die Doppel-Vergabe soll bei einem virtuellen Kongress am 11. Dezember bestätigt werden. An dem Verfahren mit sehr kurzer Bewerbungsfrist nach einer Entscheidung des Councils gab es viel Kritik.
Neuer Verbandssitz wird möglich
Durch einen weiteren Aspekt der Satzungsänderung wird die bisherige Bindung der FIFA an den Verbandssitz in Zürich aufgehoben. Der Kongress kann nun Entscheidungen über einen möglichen neuen Standort für den FIFA-Hauptsitz treffen, Gerüchte gibt es hierbei immer wieder um einen Umzug nach Paris oder Miami.
Außerdem erhöht sich die Zahl der Ausschüsse im Weltverband wieder, nachdem FIFA-Präsident Gianni Infantino diese nach seinem Amtsantritt 2016 noch reduziert hatte.