Zehn Jahre Relegation HSV gegen Fürth: “Das war ein echter Nervenkrimi”

Viermal stand der HSV in der Relegation – zweimal als Bundesligist, zweimal als Zweitligist. Vor dem Duell Fürth gegen den HSV am Ostersonntag blickt Mirko Slomka, der von Februar bis September 2014 Trainer der Hamburger war, auf die Relegations-Premiere der Norddeutschen gegen das Kleeblatt zurück, die sich 2024 zum zehnten Mal jährt.

Welche Erinnerungen haben Sie an die Relegation, Herr Slomka?

Sehr gemischte Gefühle. Wir hatten vor der Relegation fünfmal in Folge verloren. Dementsprechend sind wir nicht mit ganz breiter Brust in die Duelle mit Fürth gegangen. Insbesondere das Heimspiel war ein echter Nervenkrimi. Das war ein ziemliches Auf und Ab. Fürth hatte schon ein paar ganz gute Möglichkeiten. Wir mussten vorher schon ein paar Dinge verkraften, vor allem den Ausfall von Torwart Rene Adler, wobei Jaroslav Drobny das in beiden Spielen super gemacht hat – sehr souverän, sehr cool.

Wie war die Stimmung vor dem Hinspiel?

Bundesliga-Relegation 2013/14

Wir hatten natürlich ein volles Haus und waren voller Euphorie, aber doch innerlich verunsichert. Das habe ich gespürt, das hat die Mannschaft gespürt, das haben die Fans gespürt. Nach dem Hinspiel waren wir in der Kabine mit dem 0:0 eigentlich einverstanden, weil wir gesagt haben: Okay, es ist jetzt nichts passiert. Wir waren froh, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Und wir konnten uns nach dem Hinspiel noch intensiver mit Fürth beschäftigen, weil wir dann ja schon einmal gegen sie gespielt hatten. Das hat die Sache dann ein bisschen vereinfacht.

Was zu Beginn des Rückspiels auch direkt zu sehen war, als Ihre Mannschaft gut loslegte und in der 14. Minute in Führung ging.

Sowohl die Spieler als auch wir im Trainerteam hatten nach dem Hinspiel eine viel bessere Einschätzung, was uns eigentlich erwartet. Das Tor von Pierre-Michel Lasogga hat uns natürlich auch noch mal ganz große Sicherheit gegeben. Allerdings haben wir in beiden Spielen die Stabilität vermissen lassen, wie auch schon die ganze Saison zuvor.

Da streut man Gefühle in die Umwelt und fragt sich hinterher: Was hast du da eigentlich gemacht?

Mirko Slomka

Wie groß war der Nervenkitzel gegen Ende der Partie? Fürth hatte in der 59. Minute durch Stephan Fürstner ausgeglichen.

In der Halbzeitpause wussten wir, dass es für Fürth nur noch nach vorne geht, dass sie alles riskieren werden, dass es auch ein Gegentor für uns geben kann. Und dass wir uns darauf einstellen müssen und dass wir das nervlich gut verarbeiten und im Kopf stark bleiben können. Das haben wir nach dem Ausgleich phasenweise noch ganz gut gemacht, ganz hinten raus hatten wir aber auch noch ein bisschen Glück, dass Fürth nicht noch das 2:1 geglückt ist. Es waren sehr, sehr viele Emotionen im Spiel, das hat man ja zum Beispiel auch bei dem Jubel von Lasogga nach dem Schlusspfiff Richtung Fürther Bank gesehen. Da streut man Gefühle in die Umwelt und fragt sich hinterher: Was hast du da eigentlich gemacht?

Ex-HSV-Coach Mirko Slomka erinnert sich an die Relegation zurück.

Ex-HSV-Coach Mirko Slomka erinnert sich an die Relegation zurück.
imago images/Nordphoto

Wie groß war der innere Druck bei Ihnen, dass Sie nicht als derjenige Trainer in die Geschichte eingehen, der erstmals mit dem HSV aus der Bundesliga absteigt?

Ja, das hat man schon ein bisschen im Kopf, dass man jetzt nicht den Dino versenken will. (lacht) Wenn man die letzten fünf Saisonspiele nicht gewinnt, hat man schon innere Unruhe. Aber mit Oliver Kreuzer stand ein Sportdirektor an meiner Seite, der mir diese Ruhe gegeben hat. Ich kann mich gut erinnern an Carl-Edgar Jarchow, der damals Präsident war. Den fand ich großartig, diese Hamburger Art, die er ausgestrahlt hat, diese Ruhe, diese Gelassenheit. Er hat mir immer das Gefühl gegeben: Mach dir gar keine Sorgen, wir schaffen das auf jeden Fall, wir sind an deiner Seite. Oliver Kreuzer und Carl-Edgar Jarchow haben mich in dieser Phase extrem unterstützt. Das hat uns allen gutgetan, dass aus der vereinseigenen Blase kein zusätzlicher Druck vorhanden war. Den Druck hatten wir sowieso, auch wenn es innerhalb der Stadt mehr Unterstützung als Skepsis gab.

Haben Sie ein Beispiel dafür?

Ich kann mich an ganz viele Radiogeschichten erinnern, zum Beispiel beim NDR oder bei Radio Hamburg, wo es Zuhörer gab, die Botschaften für uns eingesprochen haben. Das hat uns auch noch mal Halt gegeben.

Welche Überschrift würden Sie Ihrer Zeit beim HSV geben?

Zu kurz (lacht). Ich hatte mit Hannover und Schalke zwei Vereine, die sehr traditionell sind. Der HSV war dann ein weiterer Traditionsklub, genauso der KSC, wo ich später war. Der HSV hat mich damals echt sehr gefangen, weil die Begeisterung in der Stadt großartig war. Zudem war das Umfeld beim HSV sehr professionell. Ich finde die Stadt grandios und das Stadion nach wie vor fantastisch. Wir hatten hervorragende Trainingsbedingungen – deutlich besser als auf Schalke oder in Hannover. Vor den Heimspielen gab es damals ja noch die Hymne “Hamburg, meine Perle”, gespielt von Lotto King Karl und Carsten Pape auf dem Kran vor der Nordtribüne. Das fand ich natürlich auch großartig – die Atmosphäre war immer fantastisch. Wir hatten sehr, sehr viele Unterstützer.

Aber?

Es gab natürlich auch immer Störfeuer. Investor Klaus-Michael Kühne hatte sich ja zum Beispiel sehr kritisch gegenüber Oliver Kreuzer geäußert. Das hat mich sehr gestört. Und als Oliver Kreuzer dann entlassen wurde, wollte ich eigentlich mitgehen, weil er und ich waren und sind nach wie vor sehr eng miteinander befreundet. Gemeinsam mit Carl-Edgar Jarchow haben wir wahnsinnig eng zusammengearbeitet. Das hat mir alles große Freude bereitet.

Wie blicken Sie auf Ihr Ende beim HSV zurück?

Da muss ich etwas ausholen. Ich hatte vor meiner Tätigkeit in Hamburg schon einmal engen Kontakt zum HSV. Damals war Dietmar Beiersdorfer Manager und hatte sich für Bruno Labbadia als Trainer entschieden, was völlig okay ist. Aber ich wusste zu dem Zeitpunkt, als Oliver Kreuzer weg und Dietmar Beiersdorfer zurück war, dass das echt schwierig werden würde. Dass für mich dann aber schon nach nur drei Spielen in der neuen Saison Schluss war, war für mich schockierend. Ich fand es sehr schade, aber nichtsdestotrotz war der HSV ein tolles Erlebnis.

Haben Sie noch Kontakte zum HSV?

Nicht mehr ganz so intensiv wie früher, aber es gibt immer noch gute Verbindungen dorthin. Ich bin auch öfter mal in Hamburg und würde mich total freuen, wenn der HSV wieder zurück in der Bundesliga wäre. Dann hätte ich über meinen Job bei Sky vielleicht auch wieder etwas mehr mit dem HSV zu tun.

Wie sehen Sie die aktuelle Lage beim HSV?

Zunächst einmal haben Sie mit der Verpflichtung von Steffen Baumgart eine sehr gute Trainerentscheidung getroffen, weil er wie sein Vorgänger Tim Walter auch ein verrückter Typ ist, aber noch mal eine andere Note, so eine begeisternde reinbringt – gemäß dem Motto: Wir sind ein Team, wir sind zusammen, wir sind auf einer Ebene. Bei Tim Walter hatte ich immer den Eindruck, er bringt so eine väterliche Note ein.

Wie schätzen Sie das Team ein?

Ich finde, dass die Mannschaft eines der Top-Teams der Liga ist, was das Personal angeht. Zumal in der Mannschaft besondere Typen sind: Zum Beispiel Laszlo Benes, den ich auch immer mal verpflichten wollte, Robert Glatzel finde ich super, mit Immanuel Pherai und Bakery Jatta hat die Mannschaft viel Tempo. Der HSV hat ein tolles Team, aber ich glaube, es geht für ihn erneut nur über die Relegation, weil St. Pauli schon zu weit weg ist und auch Kiel sehr stabil spielt. Doch auch Düsseldorf und Hannover haben für mich noch Chancen auf den Relegationsplatz.

Um zum Schluss noch mal auf Fürth und den HSV zu sprechen zu kommen: Wie geht das Spiel am Ostersonntag aus?

Wenn der HSV aufsteigen will und seine Position – also zumindest Platz 3 – festigen will, um von dort aus vielleicht sogar noch mal Druck nach oben zu machen, dann muss er in Fürth gewinnen. Und das wird er auch. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Interview: Fabian Istel

Trotz Torflaute: Baumgart sorgt sich nicht um Glatzel

Mit 16 Saisontoren führt Robert Glatzel unverändert die Torjägerliste in der 2. Liga an. Seit dem Trainerwechsel aber erzielte der HSV-Stürmer erst einen Treffer. Ein Problem für die finale Phase im Aufstiegskampf?

Trifft er bald wieder? Steffen Baumgart (re.) ist bei Stürmer Robert Glatzel zuversichtlich.

Trifft er bald wieder? Steffen Baumgart (re.) ist bei Stürmer Robert Glatzel zuversichtlich.

Getty Images

Steffen Baumgart hat seit seinem Amtsantritt Ende Februar die Spielweise der Hamburger verändert – statt Ballbesitzfußball wie unter Ex-Coach Tim Walter, bevorzugt der 52-jährige gebürtige Rostocker frühere Ballgewinne, ein direkteres Spiel in die Spitze und Flanken.

Gerade letzteres Element scheint wie zugeschnitten auf den 30-jährigen Mittelstürmer, der mit Walter zudem mehrfach unterschiedlicher Auffassung über seine ideale Positionierung auf dem Feld war: Glatzel nimmt gern am Spiel teil, der alte Chef wollte ihn bevorzugt und vermehrt im Strafraum haben. Nach der Premiere unter Baumgart gegen Elversberg (1:0) noch frohlockte der Angreifer, sein Spiel habe sich verändert, er solle nun auch mehr aus der Tiefe agieren. “Das”, erklärte er, “kommt mir entgegen, denn es ist ja auch eine Stärke von mir.”

Der Haken: Die ganz große Stärke, die Torgefährlichkeit, geht ihm seitdem ab. Erst einen einzigen Treffer erzielte Glatzel in den vier Partien unter Baumgart – und diesen auch noch per Elfmeter beim 1:2 gegen Osnabrück. Dazu kommt: Zuletzt hatte er auch nur wenige Szenen in Tornähe; auch, weil die Flanken ausbleiben.

Baumgart optimistisch: “Wichtig, dass er den Kopf oben hält”

Der Trainer gibt sich äußerlich dennoch gelassen bezüglich seins Torjägers. “Was Bobby gut macht”, erklärt Baumgart, “ist, dass er sehr viel für die Mannschaft arbeitet, er reibt sich auf, sichert die Bälle. Außerdem sehe ich es nicht ganz so, dass er nicht in die Abschlusssituationen kommt.” Der frühere Angreifer analysiert: “Er hat Aktionen, es ist eher Pech, dass im letzten Moment oft noch ein Fuß dazwischen ist.”

Sorgen um Glatzel macht er sich im Endspurt um den Aufstieg, der am Ostersonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Greuther Fürth beginnt, nicht. “Bei Stürmern ist so eine Phase normal, Bobby wird wieder zu Treffern kommen, weil wir ihn in Position bringen werden. Wichtig ist, dass er den Kopf oben hält, und das tut er. Deswegen bin ich sehr optimistisch.” Baumgart ist sicher: “Er wird seine Chancen wieder bekommen, und er wird sie dann auch machen.”

Sebastian Wolff

Baumgart definiert das Ziel neu

Die Bilanz von Steffen Baumgart beim Hamburger SV ist mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ausgeglichen – und damit noch nicht ausreichend, um das große Ziel Aufstieg zu verwirklichen. In Fürth beginnt am Ostersonntag nach der Länderspielpause die finale Phase dieser Spielzeit.

Hat den direkten Aufstieg noch nicht aus den Augen verloren - will in erster Linie aber Platz 3 halten: Steffen Baumgart.

Hat den direkten Aufstieg noch nicht aus den Augen verloren – will in erster Linie aber Platz 3 halten: Steffen Baumgart.

IMAGO/Oliver Ruhnke

Die Erinnerungen an den Ronhof sind Besondere. Vor zehn Jahren hat der HSV durch ein 1:1 bei Greuther Fürth im Relegations-Rückspiel die Bundesliga gesichert, ehe es 2018 doch runter ins Unterhaus ging. Dieses Mal wäre angesichts von fünf Zählern Rückstand auf den Zweiten Holstein Kiel eine Punkteteilung zu wenig, um die Träume von der Rückkehr in die 1. Liga zu verwirklichen.

Von Kampfansagen in Richtung Norden hält der neue Trainer jedoch ausdrücklich nichts. “Beide Mannschaften vor uns, Holstein und St. Pauli, haben es bislang sehr gut gemacht, sie sind sehr klar und sehr stabil. Wir müssen erstmal unsere Hausaufgaben machen, um überhaupt darüber nachdenken zu können.”

Baumgart, Ende Februar mit vier Zählern Rückstand auf Kiel noch mit dem Ziel Direktaufstieg angetreten, definiert nun erstmals das neue, primäre Ziel: die Sicherung der Relegationsteilnahme.  “Wir sind jetzt auf Platz 3, den wollen wir halten, mit aller Macht.”

Der 52-Jährige schließt einen Angriff auf die Störche ausdrücklich nicht aus, der Grund für seine Modifizierung des Ziels aber ist klar: Der Rückstand beträgt zwar lediglich einen Punkt mehr als zum Dienstantritt, zu diesem Zeitpunkt aber standen noch zwölf Partien aus. “Wenn die Chance auf Platz 2 da ist, wollen wir angreifen, das ist klar. Aber Rechenspiele sind Quatsch. Es geht nur um unsere Hausaufgaben. Alles andere ist Gerede.”

Podcast

Was sind die größten Spiele des deutschen Fußballs? (mit Niklas Baumgart)

14:47 Minuten

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Katterbach für Fürth schon wieder eine Option

Baumgart definiert das Ziel neu, will den Relegationsplatz absichern, er schraubt aber nicht die Ansprüche an seine Spieler zurück. “Wir haben eine Mannschaft, mit der wir viele Punkte holen können.” Die Länderspielpause indes, sagt er, habe nicht wirklich geholfen, den Anpassungsprozess zwischen ihm und seinem neuen Team zu verfeinern. “Wir haben diese Zeit so genutzt, wie ich es mir vorgestellt habe, wir haben auch mal zwischendurch runterfahren können. Aber es ist schwierig, in Länderspielpausen Dinge zu erarbeiten, weil immer viele Spieler fehlen.”

Freitag hatte Baumgart erstmals wieder alle zurückgekehrten Nationalspieler auf dem Platz, dazu lichtet sich auch das Lazarett: Jean-Luc Dompé, Ignace van der Brempt und Noah Katterbach sind zwar noch im Aufbautraining, aber auf dem Vormarsch. Katterbach bescheinigt der Coach gar “eine so gute Woche, dass wir ihn schon nach Fürth mitnehmen wollen”. Wenn Teil 1 der Hausaufgaben bewältigt werden soll und muss.

Sebastian Wolff

Slomka im Interview: “Das war ein echter Nervenkrimi”

Viermal stand der HSV in der Relegation – zweimal als Bundesligist, zweimal als Zweitligist. Vor dem Duell Fürth gegen den HSV am Ostersonntag blickt Mirko Slomka, der von Februar bis September 2014 Trainer der Hamburger war, auf die Relegations-Premiere der Norddeutschen gegen das Kleeblatt zurück, die sich 2024 zum zehnten Mal jährt.

Welche Erinnerungen haben Sie an die Relegation, Herr Slomka?

Sehr gemischte Gefühle. Wir hatten vor der Relegation fünfmal in Folge verloren. Dementsprechend sind wir nicht mit ganz breiter Brust in die Duelle mit Fürth gegangen. Insbesondere das Heimspiel war ein echter Nervenkrimi. Das war ein ziemliches Auf und Ab. Fürth hatte schon ein paar ganz gute Möglichkeiten. Wir mussten vorher schon ein paar Dinge verkraften, vor allem den Ausfall von Torwart Rene Adler, wobei Jaroslav Drobny das in beiden Spielen super gemacht hat – sehr souverän, sehr cool.

Wie war die Stimmung vor dem Hinspiel?

Wir hatten natürlich ein volles Haus und waren voller Euphorie, aber doch innerlich verunsichert. Das habe ich gespürt, das hat die Mannschaft gespürt, das haben die Fans gespürt. Nach dem Hinspiel waren wir in der Kabine mit dem 0:0 eigentlich einverstanden, weil wir gesagt haben: Okay, es ist jetzt nichts passiert. Wir waren froh, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Und wir konnten uns nach dem Hinspiel noch intensiver mit Fürth beschäftigen, weil wir dann ja schon einmal gegen sie gespielt hatten. Das hat die Sache dann ein bisschen vereinfacht.

Was zu Beginn des Rückspiels auch direkt zu sehen war, als Ihre Mannschaft gut loslegte und in der 14. Minute in Führung ging.

Sowohl die Spieler als auch wir im Trainerteam hatten nach dem Hinspiel eine viel bessere Einschätzung, was uns eigentlich erwartet. Das Tor von Pierre-Michel Lasogga hat uns natürlich auch noch mal ganz große Sicherheit gegeben. Allerdings haben wir in beiden Spielen die Stabilität vermissen lassen, wie auch schon die ganze Saison zuvor.

Da streut man Gefühle in die Umwelt und fragt sich hinterher: Was hast du da eigentlich gemacht?

Mirko Slomka

Wie groß war der Nervenkitzel gegen Ende der Partie? Fürth hatte in der 59. Minute durch Stephan Fürstner ausgeglichen.

In der Halbzeitpause wussten wir, dass es für Fürth nur noch nach vorne geht, dass sie alles riskieren werden, dass es auch ein Gegentor für uns geben kann. Und dass wir uns darauf einstellen müssen und dass wir das nervlich gut verarbeiten und im Kopf stark bleiben können. Das haben wir nach dem Ausgleich phasenweise noch ganz gut gemacht, ganz hinten raus hatten wir aber auch noch ein bisschen Glück, dass Fürth nicht noch das 2:1 geglückt ist. Es waren sehr, sehr viele Emotionen im Spiel, das hat man ja zum Beispiel auch bei dem Jubel von Lasogga nach dem Schlusspfiff Richtung Fürther Bank gesehen. Da streut man Gefühle in die Umwelt und fragt sich hinterher: Was hast du da eigentlich gemacht?

Wie groß war der innere Druck bei Ihnen, dass Sie nicht als derjenige Trainer in die Geschichte eingehen, der erstmals mit dem HSV aus der Bundesliga absteigt?

Ja, das hat man schon ein bisschen im Kopf, dass man jetzt nicht den Dino versenken will. (lacht) Wenn man die letzten fünf Saisonspiele nicht gewinnt, hat man schon innere Unruhe. Aber mit Oliver Kreuzer stand ein Sportdirektor an meiner Seite, der mir diese Ruhe gegeben hat. Ich kann mich gut erinnern an Carl-Edgar Jarchow, der damals Präsident war. Den fand ich großartig, diese Hamburger Art, die er ausgestrahlt hat, diese Ruhe, diese Gelassenheit. Er hat mir immer das Gefühl gegeben: Mach dir gar keine Sorgen, wir schaffen das auf jeden Fall, wir sind an deiner Seite. Oliver Kreuzer und Carl-Edgar Jarchow haben mich in dieser Phase extrem unterstützt. Das hat uns allen gutgetan, dass aus der vereinseigenen Blase kein zusätzlicher Druck vorhanden war. Den Druck hatten wir sowieso, auch wenn es innerhalb der Stadt mehr Unterstützung als Skepsis gab.

Haben Sie ein Beispiel dafür?

Ich kann mich an ganz viele Radiogeschichten erinnern, zum Beispiel beim NDR oder bei Radio Hamburg, wo es Zuhörer gab, die Botschaften für uns eingesprochen haben. Das hat uns auch noch mal Halt gegeben.

Der HSV hat mich damals echt sehr gefangen

Welche Überschrift würden Sie Ihrer Zeit beim HSV geben?

Zu kurz (lacht). Ich hatte mit Hannover und Schalke zwei Vereine, die sehr traditionell sind. Der HSV war dann ein weiterer Traditionsklub, genauso der KSC, wo ich später war. Der HSV hat mich damals echt sehr gefangen, weil die Begeisterung in der Stadt großartig war. Zudem war das Umfeld beim HSV sehr professionell. Ich finde die Stadt grandios und das Stadion nach wie vor fantastisch. Wir hatten hervorragende Trainingsbedingungen – deutlich besser als auf Schalke oder in Hannover. Vor den Heimspielen gab es damals ja noch die Hymne “Hamburg, meine Perle”, gespielt von Lotto King Karl und Carsten Pape auf dem Kran vor der Nordtribüne. Das fand ich natürlich auch großartig – die Atmosphäre war immer fantastisch. Wir hatten sehr, sehr viele Unterstützer.

Aber?

Es gab natürlich auch immer Störfeuer. Investor Klaus-Michael Kühne hatte sich ja zum Beispiel sehr kritisch gegenüber Oliver Kreuzer geäußert. Das hat mich sehr gestört. Und als Oliver Kreuzer dann entlassen wurde, wollte ich eigentlich mitgehen, weil er und ich waren und sind nach wie vor sehr eng miteinander befreundet. Gemeinsam mit Carl-Edgar Jarchow haben wir wahnsinnig eng zusammengearbeitet. Das hat mir alles große Freude bereitet.

“Das war für mich schockierend”

Wie blicken Sie auf Ihr Ende beim HSV zurück?

Da muss ich etwas ausholen. Ich hatte vor meiner Tätigkeit in Hamburg schon einmal engen Kontakt zum HSV. Damals war Dietmar Beiersdorfer Manager und hatte sich für Bruno Labbadia als Trainer entschieden, was völlig okay ist. Aber ich wusste zu dem Zeitpunkt, als Oliver Kreuzer weg und Dietmar Beiersdorfer zurück war, dass das echt schwierig werden würde. Dass für mich dann aber schon nach nur drei Spielen in der neuen Saison Schluss war, war für mich schockierend. Ich fand es sehr schade, aber nichtsdestotrotz war der HSV ein tolles Erlebnis.

Haben Sie noch Kontakte zum HSV?

Nicht mehr ganz so intensiv wie früher, aber es gibt immer noch gute Verbindungen dorthin. Ich bin auch öfter mal in Hamburg und würde mich total freuen, wenn der HSV wieder zurück in der Bundesliga wäre. Dann hätte ich über meinen Job bei Sky vielleicht auch wieder etwas mehr mit dem HSV zu tun.

Wie sehen Sie die aktuelle Lage beim HSV?

Zunächst einmal haben Sie mit der Verpflichtung von Steffen Baumgart eine sehr gute Trainerentscheidung getroffen, weil er wie sein Vorgänger Tim Walter auch ein verrückter Typ ist, aber noch mal eine andere Note, so eine begeisternde reinbringt – gemäß dem Motto: Wir sind ein Team, wir sind zusammen, wir sind auf einer Ebene. Bei Tim Walter hatte ich immer den Eindruck, er bringt so eine väterliche Note ein.

Wie schätzen Sie das Team ein?

Ich finde, dass die Mannschaft eines der Top-Teams der Liga ist, was das Personal angeht. Zumal in der Mannschaft besondere Typen sind: Zum Beispiel Laszlo Benes, den ich auch immer mal verpflichten wollte, Robert Glatzel finde ich super, mit Immanuel Pherai und Bakery Jatta hat die Mannschaft viel Tempo. Der HSV hat ein tolles Team, aber ich glaube, es geht für ihn erneut nur über die Relegation, weil St. Pauli schon zu weit weg ist und auch Kiel sehr stabil spielt. Doch auch Düsseldorf und Hannover haben für mich noch Chancen auf den Relegationsplatz.

“Der HSV wird in Fürth gewinnen”

Um zum Schluss noch mal auf Fürth und den HSV zu sprechen zu kommen: Wie geht das Spiel am Ostersonntag aus?

Wenn der HSV aufsteigen will und seine Position – also zumindest Platz 3 – festigen will, um von dort aus vielleicht sogar noch mal Druck nach oben zu machen, dann muss er in Fürth gewinnen. Und das wird er auch. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Interview: Fabian Istel

“Ein Paradebeispiel”: HSV verlängert mit Polzin

Merlin Polzin bleibt Co-Trainer des HSV. Der Zweitligist verlängert mit dem gebürtigen Hamburger, der ein hohes Standing genießt – und aktuell weiter an der eigenen Laufbahn arbeitet.

Merlin Polzin (Mitte) bleibt Co-Trainer des Hamburger SV.

Merlin Polzin (Mitte) bleibt Co-Trainer des Hamburger SV.

IMAGO/Oliver Ruhnke

Nach der Entlassung von Tim Walter stand Merlin Polzin für ein Spiel in der ersten Reihe. Beim 2:2 gegen Hansa Rostock betreute der 33-Jährige den Hamburger SV als Interimscoach und rückte mit der Vorstellung von Steffen Baumgart wie die beiden anderen Co-Trainer Sven Höh und Loic Fave zurück ins zweite Glied. Nun haben der HSV und Polzin die seit 2020 laufende Zusammenarbeit verlängert und den Vertrag ausgedehnt.

“Bei uns im Verein genießen nicht nur unsere Spieler die Möglichkeit, sich weiterentwickeln zu können, sondern auch unsere Trainer und Mitarbeiter – und dafür ist Merlin ein Paradebeispiel”, wird HSV-Vorstand Jonas Boldt in der Meldung zur Verlängerung zitiert. “Er ist als Mensch, aber auch als Trainer über die Jahre kontinuierlich gereift und hat sehr große Schritte nach vorn gemacht. Ich habe schnell gemerkt, dass er ein großes Trainertalent ist, doch sein Weg ist noch lange nicht zu Ende. Deshalb freuen wir uns sehr, dass die gemeinsame Reise beim HSV weitergeht.”

Ins gleiche Horn bläst auch Direktor Profifußball Claus Costa: “Merlins Akribie und Leidenschaft für unseren Sport und unseren Verein sind beeindruckend. Darüber hinaus kommt Merlin mit seiner offenen, loyalen und positiven Art sehr gut bei den Spielern sowie den Kollegen im Staff an und nimmt eine wichtige Rolle in unserem Trainerteam ein.”

Polzin kam 2020 zusammen mit Walters Vorgänger Daniel Thioune aus Osnabrück, wo er seit 2014 zunächst Teams im Nachwuchsbereich und ab 2017 mit Thioune zusammen die Drittliga-Mannschaft betreute, mit der 2019/20 der Aufstieg gelang. Nach Thiounes Entlassung im Mai 2021 blieb der gebürtige Hamburger Polzin dem HSV treu.

Polzin: “Wir sind noch lange nicht am Ziel”

“Meine besondere Verbindung zum HSV und zur Stadt ist kein Geheimnis. Ich fühle mich hier sehr wohl, komme jeden Tag sehr gern zur Arbeit und verspüre einfach große Lust, gemeinsam mit den Verantwortlichen, meinen Trainerkollegen und der Mannschaft etwas voranzubringen”, erklärt Polzin, der aktuell parallel zu seiner Arbeit in Hamburg an der DFB-Akademie in Frankfurt eine UEFA-Pro-Lizenz erwirbt. “Wir haben in den vergangenen Jahren den richtigen Weg eingeschlagen und viel investiert, doch wir sind noch lange nicht am Ziel. Deshalb war für mich schnell klar, dass ich beim HSV verlängern möchte.”

Jetzt hören! Die neue Folge “FE:male view on football” mit Steffen Baumgart

Auch am Mikrofon gibt Steffen Baumgart Vollgas: In der neuen Folge “FE:male view on football” spricht der Köln-Trainer über WG-Leben, Whisky und “Wahnsinn”.

FE:male view on football - ein kicker-Podcast mit Valeska Homburg und Anna-Sara Lange.

FE:male view on football – ein kicker-Podcast mit Valeska Homburg und Anna-Sara Lange.

kicker

Den 1. FC Köln nach Europa geführt, die Liga mit offensivem Fußball und markigen Sprüchen begeistert: Steffen Baumgart ist eines der Gesichter der nun endenden Bundesliga-Saison. Vor dem letzten Spieltag ist der Trainer der Domstädter zu Gast bei “FE:male view on football” – und plaudert gewohnt offen aus dem Nähkästchen.

Im persönlichen Interview mit Valeska Homburg und Anna-Sara Lange spricht Baumgart über sein “Perfect Match” und die Fallhöhe in der Domstadt, er erklärt, wer in der WG mit seiner Tochter kocht – und er enthüllt seine Sammel-Leidenschaft.  Die Folge ist ab Freitag auf kicker.de, der kicker-App und auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

FE:male #09 - Steffen Baumgart

13. Mai 202242:51 Minuten

FE:male #09 – Steffen Baumgart

Das ist einfach Wahnsinn! So beschreibt der Cheftrainer des 1. FC Köln den Einzug in den europäischen Wettbewerb. Bei unserem Besuch am Geißbockheim sprechen wir ausführlich mit Steffen Baumgart über den beeindruckenden sportlichen Erfolg des Klubs, welche Fallhöhe dadurch entsteht und wie er die Leidenschaft und Zuneigung der Kölner empfindet. Zudem erklärt der 50-jährige welche Werte ihm in der Mannschaftsführung wichtig sind, wie er runterkommt, nachdem er mal wieder 90 Minuten lautstark an der Seitenlinie Vollgas gegeben hat, und wann er sich einen Whiskey samt Zigarre gönnt. Ganz authentisch gibt Baumgart zudem Einblicke in sein glückliches Familienleben und verrät humorvoll, wie das WG-Leben mit seiner Tochter funktioniert, warum es auch Zeiten gab in denen seine Frau das Geld verdient hat und, dass sogar seine Schwiegermutter ihn liebt.

FE:male #08 – Per Mertesacker

29.04.2022

FE:male #07 – Yussuf Poulsen

25.03.2022

FE:male #06 – Christoph Kramer

25.02.2022

FE:male #05 – Almuth Schult

21.01.2022

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FE:male view on football - ein kicker-Podcast mit Valeska Homburg und Anna-Sara Lange.

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kicker

Den 1. FC Köln nach Europa geführt, die Liga mit offensivem Fußball und markigen Sprüchen begeistert: Steffen Baumgart ist eines der Gesichter der nun endenden Bundesliga-Saison. Vor dem letzten Spieltag ist der Trainer der Domstädter zu Gast bei “FE:male view on football” – und plaudert gewohnt offen aus dem Nähkästchen.

Im persönlichen Interview mit Valeska Homburg und Anna-Sara Lange spricht Baumgart über sein “Perfect Match” und die Fallhöhe in der Domstadt, er erklärt, wer in der WG mit seiner Tochter kocht – und er enthüllt seine Sammel-Leidenschaft.  Die Folge ist ab Freitag auf kicker.de, der kicker-App und auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

FE:male #09 - Steffen Baumgart

13. Mai 202242:51 Minuten

FE:male #09 – Steffen Baumgart

Das ist einfach Wahnsinn! So beschreibt der Cheftrainer des 1. FC Köln den Einzug in den europäischen Wettbewerb. Bei unserem Besuch am Geißbockheim sprechen wir ausführlich mit Steffen Baumgart über den beeindruckenden sportlichen Erfolg des Klubs, welche Fallhöhe dadurch entsteht und wie er die Leidenschaft und Zuneigung der Kölner empfindet. Zudem erklärt der 50-jährige welche Werte ihm in der Mannschaftsführung wichtig sind, wie er runterkommt, nachdem er mal wieder 90 Minuten lautstark an der Seitenlinie Vollgas gegeben hat, und wann er sich einen Whiskey samt Zigarre gönnt. Ganz authentisch gibt Baumgart zudem Einblicke in sein glückliches Familienleben und verrät humorvoll, wie das WG-Leben mit seiner Tochter funktioniert, warum es auch Zeiten gab in denen seine Frau das Geld verdient hat und, dass sogar seine Schwiegermutter ihn liebt.

FE:male #08 – Per Mertesacker

29.04.2022

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25.03.2022

FE:male #06 – Christoph Kramer

25.02.2022

FE:male #05 – Almuth Schult

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kicker

Den 1. FC Köln nach Europa geführt, die Liga mit offensivem Fußball und markigen Sprüchen begeistert: Steffen Baumgart ist eines der Gesichter der nun endenden Bundesliga-Saison. Vor dem letzten Spieltag ist der Trainer der Domstädter zu Gast bei “FE:male view on football” – und plaudert gewohnt offen aus dem Nähkästchen.

Im persönlichen Interview mit Valeska Homburg und Anna-Sara Lange spricht Baumgart über sein “Perfect Match” und die Fallhöhe in der Domstadt, er erklärt, wer in der WG mit seiner Tochter kocht – und er enthüllt seine Sammel-Leidenschaft.  Die Folge ist ab Freitag auf kicker.de, der kicker-App und auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

FE:male #09 - Steffen Baumgart

13. Mai 202242:51 Minuten

FE:male #09 – Steffen Baumgart

Das ist einfach Wahnsinn! So beschreibt der Cheftrainer des 1. FC Köln den Einzug in den europäischen Wettbewerb. Bei unserem Besuch am Geißbockheim sprechen wir ausführlich mit Steffen Baumgart über den beeindruckenden sportlichen Erfolg des Klubs, welche Fallhöhe dadurch entsteht und wie er die Leidenschaft und Zuneigung der Kölner empfindet. Zudem erklärt der 50-jährige welche Werte ihm in der Mannschaftsführung wichtig sind, wie er runterkommt, nachdem er mal wieder 90 Minuten lautstark an der Seitenlinie Vollgas gegeben hat, und wann er sich einen Whiskey samt Zigarre gönnt. Ganz authentisch gibt Baumgart zudem Einblicke in sein glückliches Familienleben und verrät humorvoll, wie das WG-Leben mit seiner Tochter funktioniert, warum es auch Zeiten gab in denen seine Frau das Geld verdient hat und, dass sogar seine Schwiegermutter ihn liebt.

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29.04.2022

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25.03.2022

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25.02.2022

FE:male #05 – Almuth Schult

21.01.2022

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FE:male view on football - ein kicker-Podcast mit Valeska Homburg und Anna-Sara Lange.

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kicker

Den 1. FC Köln nach Europa geführt, die Liga mit offensivem Fußball und markigen Sprüchen begeistert: Steffen Baumgart ist eines der Gesichter der nun endenden Bundesliga-Saison. Vor dem letzten Spieltag ist der Trainer der Domstädter zu Gast bei “FE:male view on football” – und plaudert gewohnt offen aus dem Nähkästchen.

Im persönlichen Interview mit Valeska Homburg und Anna-Sara Lange spricht Baumgart über sein “Perfect Match” und die Fallhöhe in der Domstadt, er erklärt, wer in der WG mit seiner Tochter kocht – und er enthüllt seine Sammel-Leidenschaft.  Die Folge ist ab Freitag auf kicker.de, der kicker-App und auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

FE:male #09 - Steffen Baumgart

13. Mai 202242:51 Minuten

FE:male #09 – Steffen Baumgart

Das ist einfach Wahnsinn! So beschreibt der Cheftrainer des 1. FC Köln den Einzug in den europäischen Wettbewerb. Bei unserem Besuch am Geißbockheim sprechen wir ausführlich mit Steffen Baumgart über den beeindruckenden sportlichen Erfolg des Klubs, welche Fallhöhe dadurch entsteht und wie er die Leidenschaft und Zuneigung der Kölner empfindet. Zudem erklärt der 50-jährige welche Werte ihm in der Mannschaftsführung wichtig sind, wie er runterkommt, nachdem er mal wieder 90 Minuten lautstark an der Seitenlinie Vollgas gegeben hat, und wann er sich einen Whiskey samt Zigarre gönnt. Ganz authentisch gibt Baumgart zudem Einblicke in sein glückliches Familienleben und verrät humorvoll, wie das WG-Leben mit seiner Tochter funktioniert, warum es auch Zeiten gab in denen seine Frau das Geld verdient hat und, dass sogar seine Schwiegermutter ihn liebt.

FE:male #08 – Per Mertesacker

29.04.2022

FE:male #07 – Yussuf Poulsen

25.03.2022

FE:male #06 – Christoph Kramer

25.02.2022

FE:male #05 – Almuth Schult

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Uth: “Das ist Meckern auf hohem Niveau”

Ein Chancenverhältnis von 10:2 und doch verloren – nach der Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg hadert der 1.FC Köln mit seiner Chancenverwertung. Nach der Europa-Qualifikation möchte Uth das Ergebnis nicht zu hoch hängen.

Zum Verzweifeln: unzählige Chancen hatte Mark Uths 1.FC Köln, doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz.

Zum Verzweifeln: unzählige Chancen hatte Mark Uths 1.FC Köln, doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz.

IMAGO/Laci Perenyi

Es war eine ungewöhnliche Niederlage am Samstag, dies nicht nur, weil nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg ganz Köln in Jubel versank. Was die Pleite so besonders  macht, ist die Statistik: Nach 90 Minuten lautete das Chancenverhältnis 10:2 für den FC, die “Geißböcke” verbuchten also acht Chancen mehr als Wolfsburg und standen dennoch mit leeren Händen da.

Bundesliga, 33. Spieltag

Wie wenig alltäglich dies ist, zeigt die Tatsache, wann dies den Kölnern das letzte Mal passierte, nämlich am 11. Spieltag der Saison 2003/04 gegen Hannover 96, damals  notierte der kicker sogar 14:6 Chancen, das Ergebnis lautete 1:2.

Mindestens acht Chancen mehr als der Gegner und trotzdem verloren – das passierte in den letzten fünf Spielzeiten (seit 2017/18) zuvor nur zweimal: Bayern München unterlag Bayer Leverkusen 2019/2020 bei 15:4 Chancen mit 1:2, die TSG Hoffenheim erspielte sich gegen den VfB Stuttgart am 33. Spieltag 2017/18 satte 12:2 Chancen und verlor die Partie mit 0:2.

Wir waren glasklar die bessere Mannschaft, haben einfach das Tor nicht gemacht.

Mark Uth ärgerte sich entsprechend: “Wir waren glasklar die bessere Mannschaft, haben einfach das Tor nicht gemacht.” Doch zu sehr wollte Kölns Zehner nicht mit sich und den Kollegen ins Gericht gehen: “Das ist meckern auf hohem Niveau, wir haben eine hervorragende Saison gespielt.” Eine so gute sogar, dass trotz der Niederlage eine ganze Stadt jubelte.

Frank Lußem