Trotz Torflaute: Baumgart sorgt sich nicht um Glatzel

Trotz Torflaute: Baumgart sorgt sich nicht um Glatzel

Mit 16 Saisontoren führt Robert Glatzel unverändert die Torjägerliste in der 2. Liga an. Seit dem Trainerwechsel aber erzielte der HSV-Stürmer erst einen Treffer. Ein Problem für die finale Phase im Aufstiegskampf?

Trifft er bald wieder? Steffen Baumgart (re.) ist bei Stürmer Robert Glatzel zuversichtlich.

Trifft er bald wieder? Steffen Baumgart (re.) ist bei Stürmer Robert Glatzel zuversichtlich.

Getty Images

Steffen Baumgart hat seit seinem Amtsantritt Ende Februar die Spielweise der Hamburger verändert – statt Ballbesitzfußball wie unter Ex-Coach Tim Walter, bevorzugt der 52-jährige gebürtige Rostocker frühere Ballgewinne, ein direkteres Spiel in die Spitze und Flanken.

Gerade letzteres Element scheint wie zugeschnitten auf den 30-jährigen Mittelstürmer, der mit Walter zudem mehrfach unterschiedlicher Auffassung über seine ideale Positionierung auf dem Feld war: Glatzel nimmt gern am Spiel teil, der alte Chef wollte ihn bevorzugt und vermehrt im Strafraum haben. Nach der Premiere unter Baumgart gegen Elversberg (1:0) noch frohlockte der Angreifer, sein Spiel habe sich verändert, er solle nun auch mehr aus der Tiefe agieren. “Das”, erklärte er, “kommt mir entgegen, denn es ist ja auch eine Stärke von mir.”

Der Haken: Die ganz große Stärke, die Torgefährlichkeit, geht ihm seitdem ab. Erst einen einzigen Treffer erzielte Glatzel in den vier Partien unter Baumgart – und diesen auch noch per Elfmeter beim 1:2 gegen Osnabrück. Dazu kommt: Zuletzt hatte er auch nur wenige Szenen in Tornähe; auch, weil die Flanken ausbleiben.

Baumgart optimistisch: “Wichtig, dass er den Kopf oben hält”

Der Trainer gibt sich äußerlich dennoch gelassen bezüglich seins Torjägers. “Was Bobby gut macht”, erklärt Baumgart, “ist, dass er sehr viel für die Mannschaft arbeitet, er reibt sich auf, sichert die Bälle. Außerdem sehe ich es nicht ganz so, dass er nicht in die Abschlusssituationen kommt.” Der frühere Angreifer analysiert: “Er hat Aktionen, es ist eher Pech, dass im letzten Moment oft noch ein Fuß dazwischen ist.”

Sorgen um Glatzel macht er sich im Endspurt um den Aufstieg, der am Ostersonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Greuther Fürth beginnt, nicht. “Bei Stürmern ist so eine Phase normal, Bobby wird wieder zu Treffern kommen, weil wir ihn in Position bringen werden. Wichtig ist, dass er den Kopf oben hält, und das tut er. Deswegen bin ich sehr optimistisch.” Baumgart ist sicher: “Er wird seine Chancen wieder bekommen, und er wird sie dann auch machen.”

Sebastian Wolff