Baumgart definiert das Ziel neu

Die Bilanz von Steffen Baumgart beim Hamburger SV ist mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ausgeglichen – und damit noch nicht ausreichend, um das große Ziel Aufstieg zu verwirklichen. In Fürth beginnt am Ostersonntag nach der Länderspielpause die finale Phase dieser Spielzeit.

Hat den direkten Aufstieg noch nicht aus den Augen verloren - will in erster Linie aber Platz 3 halten: Steffen Baumgart.

Hat den direkten Aufstieg noch nicht aus den Augen verloren – will in erster Linie aber Platz 3 halten: Steffen Baumgart.

IMAGO/Oliver Ruhnke

Die Erinnerungen an den Ronhof sind Besondere. Vor zehn Jahren hat der HSV durch ein 1:1 bei Greuther Fürth im Relegations-Rückspiel die Bundesliga gesichert, ehe es 2018 doch runter ins Unterhaus ging. Dieses Mal wäre angesichts von fünf Zählern Rückstand auf den Zweiten Holstein Kiel eine Punkteteilung zu wenig, um die Träume von der Rückkehr in die 1. Liga zu verwirklichen.

Von Kampfansagen in Richtung Norden hält der neue Trainer jedoch ausdrücklich nichts. “Beide Mannschaften vor uns, Holstein und St. Pauli, haben es bislang sehr gut gemacht, sie sind sehr klar und sehr stabil. Wir müssen erstmal unsere Hausaufgaben machen, um überhaupt darüber nachdenken zu können.”

Baumgart, Ende Februar mit vier Zählern Rückstand auf Kiel noch mit dem Ziel Direktaufstieg angetreten, definiert nun erstmals das neue, primäre Ziel: die Sicherung der Relegationsteilnahme.  “Wir sind jetzt auf Platz 3, den wollen wir halten, mit aller Macht.”

Der 52-Jährige schließt einen Angriff auf die Störche ausdrücklich nicht aus, der Grund für seine Modifizierung des Ziels aber ist klar: Der Rückstand beträgt zwar lediglich einen Punkt mehr als zum Dienstantritt, zu diesem Zeitpunkt aber standen noch zwölf Partien aus. “Wenn die Chance auf Platz 2 da ist, wollen wir angreifen, das ist klar. Aber Rechenspiele sind Quatsch. Es geht nur um unsere Hausaufgaben. Alles andere ist Gerede.”

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Katterbach für Fürth schon wieder eine Option

Baumgart definiert das Ziel neu, will den Relegationsplatz absichern, er schraubt aber nicht die Ansprüche an seine Spieler zurück. “Wir haben eine Mannschaft, mit der wir viele Punkte holen können.” Die Länderspielpause indes, sagt er, habe nicht wirklich geholfen, den Anpassungsprozess zwischen ihm und seinem neuen Team zu verfeinern. “Wir haben diese Zeit so genutzt, wie ich es mir vorgestellt habe, wir haben auch mal zwischendurch runterfahren können. Aber es ist schwierig, in Länderspielpausen Dinge zu erarbeiten, weil immer viele Spieler fehlen.”

Freitag hatte Baumgart erstmals wieder alle zurückgekehrten Nationalspieler auf dem Platz, dazu lichtet sich auch das Lazarett: Jean-Luc Dompé, Ignace van der Brempt und Noah Katterbach sind zwar noch im Aufbautraining, aber auf dem Vormarsch. Katterbach bescheinigt der Coach gar “eine so gute Woche, dass wir ihn schon nach Fürth mitnehmen wollen”. Wenn Teil 1 der Hausaufgaben bewältigt werden soll und muss.

Sebastian Wolff