Zwei Assists auf dem Weg zum Kantersieg: Draisaitl glänzt – Seider verliert erneut

Die Edmonton Oilers haben die Anaheim Ducks mit 6:1 abgefertigt, unter anderem dank Leon Draisaitl und Connor McDavid, der sich an die Spitze des Punkte-Leaderboards der NHL setzt. Für Moritz Seider und Detroit gab es einen Rückschlag.

38 Tore und 60 Assists

38 Tore und 60 Assists

IMAGO/USA TODAY Network

Der deutsche Eishockey-Star Leon Draisaitl hat mit seinen Edmonton Oilers einen Kantersieg gefeiert. Gegen die Anaheim Ducks holte die Mannschaft von Head Coach Kris Knoblauch einen deutlichen 6:1-Sieg und rückt in der Western Conference auf Platz 4. Draisaitl glänzte mit zwei Assists.

Für die Oilers trafen Adam Henrique (4.), Connor McDavid (15.) und Mattias Ekholm in den ersten 20 Minuten. Anschließend erhöhte McDavid mit seinem zweiten Treffer (30.), auch Warren Foegele schoss ein Tor (36.). Im letzten Drittel vergrößerte Zach Hyman (48.) das Debakel für Anaheim mit dem 6:0. Immerhin: Alexander Killorn machte noch den Ehrentreffer (57.). Dank seiner zwei Treffer und einem Assist kommt McDavid nun auf 125 Punkte in der laufenden Saison – erster Platz in der NHL.

Rückschlag für Detroit im Wild-Card-Rennen

Moritz Seider hat mit den Detroit Red Wings hingegen die vierte Niederlage in Folge hinnehmen müssen. Bei den Florida Panthers unterlag das Team von Trainer Derek Lalonde mit 2:3 nach Penaltyschießen. Im Rennen um die Play-offs liegen die Red Wings auf dem 9. Platz der Eastern Conference. Im Rennen um eine Wild Card hat Detroit nur einen Punkt Rückstand auf die Washington Capitals, die in der Nacht auf Sonntag noch gegen Boston spielen.

Lange hatte Detroit mit 1:0 dank Robby Fabbri (11.) geführt. Im dritten Durchgang drehte dann Floridas Aleksander Barkov (53./56.) mit einem Doppelpack das Spiel. Dylan Larkin (57.) hatte aber unmittelbar im Anschluss eine Antwort und glich kurz vor Schluss aus. Seider stand insgesamt etwas mehr als 27 Minuten auf dem Eis.

Im Penaltyschießen vergaben nach dem Eröffnungstreffer von Sam Reinhart alle weiteren Schützen, die Panthers jubelten über ihren 47. Saisonsieg. Das Team aus Sunrise liegt in der Eastern Conference auf Platz 2.

Wieder drei Assists: Draisaitl glänzt beim Oilers-Sieg – Rückschlag für Seider

Leon Draisaitl gelingen in der NHL gleich drei Vorlagen, seine Edmonton Oilers gewinnen souverän gegen Los Angeles und festigen Platz zwei. Auch andere Deutsche glänzen. Die NHL am Freitagmorgen.

Auch von Vladislav Gavrikov (li.) nicht zu bremsen: Leon Draisaitl.

Auch von Vladislav Gavrikov (li.) nicht zu bremsen: Leon Draisaitl.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Edmonton Oilers um Leon Draisaitl haben in der NHL einen wichtigen Sieg für eine gute Ausgangsposition für die Playoffs eingefahren. Am Donnerstag (Ortszeit) bezwangen die Oilers die Los Angeles Kings mit 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) und festigen damit den zweiten Platz in der Pacific Division, ihr Verfolger Los Angeles rangiert mit nunmehr fünf Punkten Rückstand auf dem vierten Platz.

Draisaitl war an der 2:0-Führung Ende des zweiten und 3:0-Führung Anfang des dritten Viertels jeweils mit einer Vorlage beteiligt, die Entscheidung zum 4:1 ins leere Tor Los Angeles’ in der Schlussminute legte der gebürtige Kölner ebenfalls auf. Damit gelangen Draisaitl zum sechsten Mal in dieser Saison drei Assists in einem Spiel.

Nächster Rückschlag für Seider und die Red Wings

Die Detroit Red Wings um Moritz Seider haben hingegen ein Rückschlag im Kampf um eine Playoff-Teilnahme einstecken müssen. Mit 0:4 (0:0, 0:4, 0:0) verlor Detroit sein Auswärtsspiel gegen die Carolina Hurricanes und verpasste es damit, mit den Washington Capitals auf dem zweiten Wildcard-Platz der Eastern Conference aufzuschließen. Alle vier Gegentreffer kassierten die Red Wings innerhalb von zwölf Minuten im zweiten Drittel.

Stützle siegt mit Ottawa

Tim Stützle entschied das deutsche Duell gegen Lukas Reichel für sich, seine Ottawa Senators bezwangen die Chicago Blackhawks mit 2:0 (2:0, 0:0, 0:0). Auch Philipp Grubauer war erfolgreich, der Torhüter fuhr mit den Seattle Kraken einen 4:2 (0:0, 1:0, 3:2)-Heimerfolg gegen die Anaheim Ducks ein. Grubauer hielt dabei 21 der 23 Schüsse auf sein Tor. Nico Sturm musste sich mit den San Jose Sharks den Minnesota Wild mit 1:3 (0:1, 1:0, 0:2) geschlagen geben.

Stützle: “Ich bin immer bereit, für Deutschland zu spielen”

Tim Stützle schlug mit den Ottawa Senators am Sonntagabend die Edmonton Oilers von Leon Draisaitl mit 5:3, erzielte dabei ein Tor und bereitete zwei vor. Der kicker war live vor Ort dabei. Bei der Weltmeisterschaft wäre der 22-Jährige wohl gerne dabei, die Entscheidung liegt aber nicht alleine beim Angreifer.

Ottawas deutscher Nationalstürmer Tim Stützle trifft gegen Edmontons Goalie Calvin Pickard.

Ottawas deutscher Nationalstürmer Tim Stützle trifft gegen Edmontons Goalie Calvin Pickard.

Getty Images

Einen 1:3-Rückstand gegen Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers gedreht, zum 5:3 ein Tor und zwei Vorlagen beigesteuert. Wie fühlt sich das an, Herr Stützle?

Es fühlt sich gut an. Wir haben zunächst zu viele Strafen genommen, deren Power-Play ist unglaublich stark. Aber wir haben weiter gearbeitet, daran geglaubt und unsere Chancen genutzt.

Wie war das Duell mit Draisaitl, der Sie im kicker am Tag zuvor in Toronto gelobt und gesagt hat, es mache Spaß, Ihnen zuzuschauen?

Leon ist einer der besten Spieler der Liga, so eine Aussage freut mich. Umgekehrt macht es Spaß, gegen ihn zu spielen. Es freut mich, dass wir gewonen haben, ich wünsche ihm aber für den weiteren Saisonverlauf nur das Beste.

Wir müssen konstanter werden, dürfen nach drei, vier Siegen in Folge nicht vier verlieren.

Tim Stützle

Trotz des Sieges gegen einen Anwärter auf den Stanley Cup werden Sie mit den Senators die Playoffs ziemlich sicher deutlich verpassen. Was fehlt Ihrer Mannschaft noch, obwohl Sie gegen die Oilers mitgehalten haben?

Ich würde nicht sagen, dass wir mitgehalten haben. Die Oilers haben über weite Strecken das Spiel dominiert, aber unser Goalie Joonas Korpisalo hat unglaublich gehalten. Wir müssen konstanter werden, dürfen nach drei, vier Siegen in Folge nicht vier verlieren. Mit einer lange Niederlagenserie in dieser Liga fällst du sofort zurück, es drückt die Stimmung. Wir haben viele Spiele verloren, die wir eigentlich dominiert haben, das darf nicht passieren. Das Verpassen der Playoffs ist natürlich eine Enttäuschung.

Sie stehen bei 68 Scorerpunkten nach 70 Saisonspielen, wie zufrieden sind Sie mit ihrer persönlichen Bilanz?

Wir haben sehr viele gute junge Spieler hier, haben für unsere vielen Chancen aber zu wenig Tore geschossen, auch ich. Wir werden weiter hart spielen und bis zum Saisonende kämpfen und nächstes Jahr bereit sein. Die Playoffs sollten das Ziel sein, selbst bei einem Team im Rebuild.

Spielbericht

Wer ist für Sie der Favorit auf den Gewinn des Stanley Cups?

Schwer zu sagen. Natürlich würde ich es Leon mit den Oilers gönnen, aber in der Liga kann Jeder Jeden schlagen, vor allem in einer Best-of-Seven-Serie. Die Boston Bruins sind gut, sie spielen die Hauptrunde konstant gut durch und kommen mit Selbstvertrauen. Sie stehen defensiv sehr stark, es ist schwierig gegen sie zu spielen.

Wer ist für Sie der kompletteste Stürmer in der NHL?

Sidney Crosby ist immer noch ganz oben dabei, im Moment aber vielleicht Nathan McKinnon. Ich würde nicht sagen, dass er besser ist als Connor McDavid, aber er hat im Gegensatz zu ihm schon einen Stanley-Cup gewonnen.

2022 spielten Sie die Weltmeisterschaft, im vergangenen Jahr nicht. Bundestrainer Harold Kreis und DEB-Sportdirektor Christian Künast reisen derzeit für Gespräche mit den Nationalspielern durch Nordamerika, kommen in ein paar Tagen auch zu Ihnen. Wie stehen die Chancen, dass Sie beim Turnier im Mai in Tschechien dabei sind?

Für Deutschland zu spielen ist eine riesengroße Ehre. Wie im vergangenen Jahr muss man darüber sprechen, ich habe noch nicht groß darüber nachgedacht, mein Fokus liegt hier, ich stehe bei den Senators unter Vertrag und will jeden Tag meine beste Leistung bringen. Man wird mit dem Management sprechen müssen, wie es körperlich aussieht und was das Beste für alle ist.

Wären Sie gerne dabei?

Wenn ich fit bin und die Chance habe, bin ich immer bereit, für Deutschland zu spielen. Es macht Mega-Spaß mit den Jungs, aber ich kann es nicht alleine entscheiden, das Management und der Trainer sprechen mit.

Interview: Frank Linkesch

Beide treffen: Stützle sticht Draisaitl im Duell der Deutschen aus

Ein Wochenende zum Vergessen für die Edmonton Oilers: Einen Tag nach der Niederlage bei den Toronto Maple Leafs verloren sie auch bei den Ottawa Senators. Auf beiden Seiten traf ein deutscher Star.

Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Leon Draisaitl verlor das Duell der Deutschen.

Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Leon Draisaitl verlor das Duell der Deutschen.

imago images

Aus Ottawa berichtet Frank Linkesch

Auch wenn die Stimmung im ausverkauften Canadian Tire Center die meiste Zeit über eher der in einem Gottesdienst als bei einem Sport-Event glich, sahen die Zuschauer neben einer Menge Spektakel auch Historisches. Mittendrin: Die deutschen Superstars Leon Draisaitl und Tim Stützle. Beide trafen je einmal, Stützle verbuchte jedoch auch zwei Assists und entschied dieses Duell daher sowohl mit dem Team als auch individuell für sich.

Die Oilers dominierten weite Strecken der Partie, verbuchten 36:16-Torschüsse und standen sich aufgrund ihrer chronischen Defensivschwäche wie so oft selbst im Weg. Dabei gingen sie durch Adam Henrique früh in Führung (4.), doch beim schnellen 1:1 durch Jakob Chychrun (6.) fingen sie sich das erste von drei Toren in Unterzahl. Dabei schien Edmonton im Mitteldrittel selbst in Überzahl die Weichen auf Sieg zu stellen: Leon Draisaitl mit seinem 37. Saisontor (22.) und Zach Hyman (24.) schlugen jeweils beim Fünf-gegen-vier zu.

McDavid wie einst Thornton

Für Hyman war es der 50. Saisontreffer, der 97. Spieler in der NHL-Geschichte, dem dies in einer Saison gelang. Als 98. folgte ihm später am Abend Floridas Sam Reinhart beim 4:1 der Panthers gegen die Philadelphia Flyers. Edmontons Superstar Connor McDavid verbuchte seine Assists Nummer 90 und 91 in dieser Saison. Als bislang letzter Spieler hatte Joe Thornton 2006/07 so viele in einer Saison erreicht, damals bei den San José Sharks.

Die Oilers unterdessen mussten nach dem 3:1 viel zu schnell den Anschlusstreffer hinnehmen, durch Stützle mit seinem 18. Saisontor (25.). Drake Batherson glich für Ottawa im Power-Play aus (37.). Das Schlussdrittel dominierten die Oilers, machten aber wie in den gesamten 60 Minuten viel zu wenig aus ihren Möglichkeiten.

Platz zwei in der Pacific Division nicht in Gefahr

Also kam es, wie es kommen musste: Oilers-Verteidiger Mattias Ekholm musste gut drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit auf die Strafbank, Chychrun traf neun Sekunden später zum zweiten Mal an diesem Abend. Parker Kelly mit einem “Empty Netter” setzte den Schlusspunkt (60.).

Neben dem wenig überzeugenden Back-up Calvin Pickard sorgte das Unterzahlspiel für die Oilers-Niederlage. Bei diesen drei Gegentoren dauerte es nur sieben, neun und 22 Sekunden, bis es jeweils einschlug. Inakzeptabel auf diesem Niveau. Bob Stauffer, Oilers-Broadcaster fürs Radio, verglich die Niederlage mit der einer Fußballmannschaft, die 80 Prozent Ballbesitz hat und manchmal dennoch verliert.

Ein schwacher Trost an diesem Abend in Kanadas Hauptstadt. Immerhin: Aktuell ist der zweite Platz der Oilers in der Pacific Division nicht in Gefahr. Die Senators wiederum werden die Playoffs trotz des Prestige-Erfolgs dennoch verpassen.

Draisaitl sieht “ein seltsames Spiel”: Oilers verlieren in Toronto

Samstagabend in der NHL, “Hockey Night in Canada”, Toronto Gegen Edmonton: Viel Mehr geht nicht im Eishockey. Ein Stimmungsbericht von der 3:6-Niederlage der Oilers, die viel zu spät aufwachen.

Leon Draisaitl und seine Oilers verlieren gegen Toronto.

Leon Draisaitl und seine Oilers verlieren gegen Toronto.

IMAGO/USA TODAY Network

Aus Toronto berichtet Frank Linkesch

Jack Michaels ist in der NHL bekannt als die Stimme der Edmonton Oilers. Er glaube nicht an Torontos Chance, sagt er rund eine Stunde vor dem Eröffnungs-Bully im Gespräch mit dem kicker und tippt 5:2 für die Oilers. Auch Experten können irren. Dabei erwischen die Oilers in der ausverkauften Scotiabank-Arena im Herzen Torontos einen guten Start, dominieren die ersten Minuten zu Freude der vielen Oilers-Fans. Die meisten tragen Connor McDavids Trikot, der Superstar der Oilers ist in Richmond Hill aufgewachsen, 30 Minuten außerhalb der 6-Millionen-Einwohner-Metropole.

Der erste böse Fehler der Oilers stiehlt ihnen das Momentum, der völlig ungedeckte Bobby McMann bringt die Maple Leafs in Führung (5.). Im Power-Play fälscht William Nylander noch vor der Drittelsirene einen Schuss zum 2:0 ab (19.). Ekstase kommt dennoch selten auf, für Stimmung müssen die Fans meist über den Anzeigenwürfel animiert werden. Typisch Nordamerika.

In der ersten Drittelpause sinniert Edmontons General Manager Ken Holland im Medienbereich über fehlendes Spielglück, danach nimmt ihm seine Mannschaft in einem schlimmen Mitteldrittel sämtliche Argumente, sie zu verteidigen. Ein grober Schnitzer von Evan Bouchard führt zum 3:0 der Maple Leafs durch Pontus Holmberg (29.), der kurz darauf zum Doppelpack nachlegt, weil dieses Mal Adam Henrique patzt (32.). Erneut McMann entscheidet die Partie früh mit dem 5:0 (36.).

Oilers kommen nochmal ran

Oder doch nicht? Im Schlussdrittel zeigen die Oilers plötzlich, was in ihnen steckt. Zach Hyman mit seinem 49. Saisontor (45.) und Corey Perry (49.) nutzen jeweils eine Überzahl. Fast fünf Minuten vor dem Ende nehmen die Oilers Goalie Calvin Pickard vom Eis, der nach zwei Dritteln den chancen- und glücklosen Stuart Skinner abgelöst hat. Prompt trifft Leon Draisaitl zum 3:5 aus Oilers-Sicht (57.), sein 36. Saisontor. Die Oilers drücken, sind dem 4:5 mehrfach nahe, kassieren stattdessen den 3:6-Endstand durch Auston Matthews (60.).

Ein paar Minuten nach der Schlusssirene steht Draisaitl in der Kabine und erklärt die Niederlage. “Ein seltsames Spiel, wir haben ihnen in den ersten 40 Minuten zu viele Chancen gegeben”, sagt der 28-Jährige. “Wir hatten 20 gute Minuten, darauf müssen wir aufbauen.” McDavid, der den Abend mit drei Vorlagen beendet, trifft in den Katakomben der Arena derweil seine Eltern, um ihn herum wird schnell zusammengepackt. Für die Oilers geht es noch am Abend im Flieger nach Ottawa, wo es schon am Sonntag (23 Uhr deutscher Zeit) zum Duell der deutschen Superstars kommt: Draisaitl tritt mit den Oilers bei Tim Stützles Senators an.

Erster Hattrick: Milano kontert Aho und macht mit den Caps Druck auf Detroit

Zwei Spieler überragten beim Torfestival in Washington, Washington siegte am Ende im Penaltyschießen und vergrößert den Druck auf Detroit. Colorado und Dallas gewannen im Gleichschritt. Die NHL am Samstagmorgen.

Im Blickpunkt nach seinem ersten Hattrick in der NHL: Washingtons Sonny Milano.

Im Blickpunkt nach seinem ersten Hattrick in der NHL: Washingtons Sonny Milano.

Icon Sportswire via Getty Images

Es war der vierte Sieg aus den letzten fünf Spielen – und was für einer! Die Washington Capitals haben einem bis zum Ende prickelnden Aufeinandertreffen die Carolina Hurricanes mit 7:6 nach Penaltyschießen bezwungen. Im Blickpunkt: Sonny Milano und Sebastian Aho, beiden gelang ein Hattrick.

Aho eröffnete den Torregen, Milano sorgte für das 1:1. Die Gäste gingen durch Jaccob Slavin noch im ersten Drittel erneut in Führung, doch Superstar Alex Ovechkin mit seinem 24. Saisontor und nun 846. Liga-Treffer sowie Milano drehten die Partie. Aho glich zum 3:3 aus, Brady Skjei brachte die Hurricanes wieder in Führung. Im Schlussdrittel die nächste Wendung: Nach Toren von John Carlson und Milano, der mit seinem dritten Treffer seinen ersten NHL-Hattrick erzielte, stand es 5:4 für die Caps. Nach einem weiteren Treffer auf jeder Seite war es Aho kurz vor Schluss, der für das 6:6 verantwortlich zeichnete. Für den Hurricanes-Stürmer war es bereits der achte NHL-Hattrick seiner Karriere.

NHL 2023/24

Im Shootout war es dann Dylan Strome, der für den Sieg der Hauptstädter sorgte. Die machen so im Playoff-Rennen gehörig Druck auf Moritz Seider und die Detroit Red Wings, denn bei einem Spiel weniger haben die Capitals nur noch einen Punkt Rückstand auf Detroit, nach derzeitigem Stand letzter Teilnehmer der K.-o.-Phase im Osten.

“Das war eine großartige Leistung”, meinte Washingtons Verteidiger Carlson. “Wenn wir, so wie seit einiger Zeit, um alles kämpfen, kassieren wir natürlich enttäuschende Tore, aber wir schütteln diese Momente einfach ab und beißen uns durch. Das macht sich bezahlt.”

Rantanen trifft doppelt für Colorado, Benn für Dallas

Eine Niederlage gab es für Seattle Kraken ohne den deutschen Goalie Philipp Grubauer. Bei den Arizona Coyotes setzte es ein 1:2 nach Verlängerung. Seattle hat als Zwölfter im Westen nur noch theoretische Chancen auf die Playoffs. Die haben Colorado und Dallas fest im Blick. Beide gewannen ihre Partien am Freitagabend, beide haben 95 Punkte auf dem Konto, beide führen die Central Division an. Die Avalanche, die auch dank Doppeltorschütze Mikko Rantanen 6:1 gegen die Columbus Blue Jackets gewannen, bei einem Spiel weniger als die Stars, die beim 4:2 gegen die Pittsburgh Penguins Jamie Benn mit zwei Treffern als Matchwinner hatten, führen die Tabelle an.

Peterka-Doppelpack reicht nicht: Draisaitls Oilers drehen im dritten Drittel auf

Leon Draisaitl hat das Duell mit John Jason Peterka für sich entschieden. Die Oilers trotzten zwei zwischenzeitlichen Rückstanden und machten es im letzten Drittel deutlich. Die NHL am Freitagmorgen.

Freude bei den Oilers über das Anschlusstor von Leon Draisaitl.

Freude bei den Oilers über das Anschlusstor von Leon Draisaitl.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Edmonton Oilers haben in der NHL einen Kantersieg gefeiert. Gegen die Buffalo Sabres gewann das Team um Leon Draisaitl dank eines starken letzten Drittels mit 8:3.

Den Sabres halfen dabei auch zwei Tore von J.J. Peterka zum zwischenzeitlichen 1:0 und 3:2 nichts. Beim Stand von 3:3 drehten die Oilers auf und entschieden das dritte Drittel mit 5:0 für sich. Draisaitl hatte im Powerplay rund eine Minute vor dem Ende des ersten Drittels den Anschlusstreffer (35. Saisontor) zum 1:2 erzielt und steuerte anschließend noch zwei Assists bei.

NHL 2023/24

Zack Hyman erhöhte sein Torkonto mit zwei Treffern auf 48 und Connor McDavid kam auf vier Vorlagen. Nun steht er bei 86 Assists in 65 Spielen. “Es ist schön, dass wir gewinnen und Siege einfahren, aber ich denke, es ist noch mehr drin. Es ist die Zeit des Jahres, in der wir uns aufraffen und bereit sein müssen, loszulegen”, so McDavid bei ESPN.

Man sieht, dass jeder Spieler ein bisschen härter kämpft, wenn man die Präsenz von Larks dort hinten hat.

Christian Fischer

Neben den im Westen fünftplatzierten Oilers, die neun ihrer vergangenen zwölf Spiele gewannen, festigten auch die Detroit Red Wings im Osten ihren Playoff-Rang (Platz acht). Dafür reichte dem Team um Moritz Seider ein 6:3-Erfolg gegen die New York Islanders.

Großen Anteil daran hatte Rückkehrer Dylan Larkin. Der Center, der zuvor aufgrund einer Unterkörperverletzung acht Partien zuschauen musste, feierte mit zwei Toren ein gelungenes Comeback. “Die Saison, die er bis zu dieser Verletzung gespielt hat, war einfach bemerkenswert. Er ist ein echter Nummer-1-Center. Er treibt das Spiel an. Man sieht, dass jeder Spieler ein bisschen härter kämpft, wenn man die Präsenz von Larks dort hinten hat”, erklärte Mitspieler Christian Fischer.

Stützle, Sturm, Reichel und Grubauer verlieren

Seider bereitete das 1:0 vor. Es war sein insgesamt 30. Assists in der laufenden Spielzeit. Nach einem aus sportlicher Sicht über weite Strecken katastrophalen März mit sieben Niederlagen in Folge scheinen sich die Red Wings zum Saisonendspurt allmählich zu rehabilitieren: Sie gewannen drei ihrer vergangenen vier Partien.

Weniger erfolgreich verlief der Spieltag hingegen für vier andere deutsche NHL-Profis. Tim Stützle (ohne Scorerpunkt) verlor mit den Ottawa Senators gegen die St. Louis Blues mit 2:5. Ebenfalls ohne Torbeteiligung blieb Nico Sturm beim 1:4 seiner San Jose Sharks gegen den Tampa Bay Lightning. Philipp Grubauer hielt zwar 34 der 36 Schüsse auf sein Tor, musste sich bei der 1:3-Niederlage der Seattle Kraken gegen die Vegas Golden Knights kurz vor Spielende aber gleich zweimal geschlagen geben. Des Weiteren unterlag Lukas Reichel mit den Chicago Blackhawks mit 0:4 den Anaheim Ducks. Alle vier Teams haben nur noch theoretische Chancen auf die Playoffs.

NHL-Toptorjäger Matthews überragt erneut – und hilft auch deutschem Duo

Die Toronto Maple Leafs können sich bei Alex Ovechkin & Co. auf ihren überragenden Torjäger verlassen, die Los Angeles Kings behalten die Edmonton Oilers im Visier. Die NHL am Donnerstagmorgen.

Nur noch drei Tore von seinem Karrierebestwert entfernt: Auston Matthews (Mi.) lässt sich in Washington feiern.

Nur noch drei Tore von seinem Karrierebestwert entfernt: Auston Matthews (Mi.) lässt sich in Washington feiern.

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Wer Auston Matthews nicht in den Griff bekommt, hat in dieser NHL-Saison schlechte Karten. Und so war es nur logisch, dass die formstarken Washington Capitals in der Nacht auf Donnerstag (MEZ) gegen die Toronto Maple Leafs mit 3:7 untergingen. Denn Matthews baute nicht nur seinen großen Vorsprung in der ligaweiten Torjägerliste aus, er glänzte auch noch als Vorbereiter.

Gleich fünf Scorerpunkte – zwei Treffer und drei Assists – steuerte der inzwischen 26 Jahre alte MVP der Saison 2021/22 zum Auswärtssieg bei. Auch dank Kapitän Alex Ovechkin, der unlängst mit seinem 20. Saisontor NHL-Geschichte geschrieben hatte und gegen die Maple Leafs erneut einen Doppelpack schnürte, kamen die Caps zwar zwischenzeitlich auf 1:2, 2:3 und 3:4 heran, immer wieder reagierten die Gäste aber ziemlich schnell und zogen schließlich uneinholbar davon.

NHL 2023/24

“Wir hatten heute Abend offensichtlich überhaupt keine Antwort auf ihn. Das ist ein Problem”, gestand Washingtons Trainer Spencer Carbery mit Blick auf Matthews, der 2021/22 60-mal getroffen hatte und nun bereits bei 57 Saisontoren steht – neun mehr als der zweitplatzierte Sam Reinhart (Florida Panthers) und elf mehr als Leon Draisaitls Teamkollege Zack Hyman (Edmonton Oilers).

Wildcard-Rennen im Osten immer enger – Kopitar schafft 1200. Scorerpunkt

Während die Maple Leafs in der Atlantic Division den Vorsprung auf den Tampa Bay Lightning und den ersten Nicht-Playoff-Platz auf sieben Punkte ausbauten, müssen die Capitals nach zuvor drei Siegen in Serie weiter zittern. Durch die Niederlage bleiben sie im engen Rennen um eine der beiden Wildcards im Osten hinter dem Lightning und den Detroit Red Wings um Moritz Seider. Dahinter lauern auch noch die New York Islanders, J. J. Peterkas Buffalo Sabres, die New Jersey Devils und die Pittsburgh Pinguins.

Einen glatten 6:0-Heimsieg feierten derweil die Los Angeles Kings. Gegen die Minnesota Wild, die zuvor in acht Spielen am Stück gepunktet hatten, stand Anze Kopitar im Mittelpunkt, der mit einem Tor und einer Vorlage die Marke von 1200 Scorerpunkten in der NHL durchbrach. Die Kings bleiben in der Pacific Division damit vor Titelverteidiger Vegas Golden Knights Dritter und den zweitplatzierten Oilers auf den Fersen, die bei drei Zählern Vorsprung allerdings drei Partien weniger absolviert haben.

Als die Uhr runtertickt: Draisaitl schießt Oilers in der Overtime zum Sieg

Kein Glanzstück, aber drei Punkte: Erst verspielten die Edmonton Oilers gegen die Montreal Canadiens eine 2:0-Führung, dann gewannen sie dank des deutschen Superstars Leon Draisaitl doch.

Da ist es passiert: Leon Draisaitl überwindet Sam Montembeault zum siegbringenden 3:2.

Da ist es passiert: Leon Draisaitl überwindet Sam Montembeault zum siegbringenden 3:2.

NHLI via Getty Images

Genaue Beobachter der NHL-Szene hätten glauben können, es laufe eine Wiederholung des ersten Meetings in dieser Saison zwischen den beiden Klubs: Wieder siegten die Oilers mit 3:2, wieder in der Verlängerung.

Doch der Reihe nach: Für die Führung Edmontons sorgte Kapitän Connor McDavid mit einem seiner spektakulären Treffer, die bei ihm Alltag sind. Nach einem Scheibengewinn von Mattias Ekholm – bester Oiler gegen Montreal – im gegnerischen Drittel, umkurvte McDavid die Canadiens-Defensive samt Goalie Sam Montembeault und schob zur Führung ein (10.).

Es schien nichts zu gelingen, dann findet McDavid Draisaitl

Im Mitteldrittel schien die Partie ihren erwarteten Verlauf zu nehmen, als Neuzugang Adam Henrique – er kam an der Trade-Deadline von den Anaheim Ducks – das 2:0 besorgte (35.). Sein 19. Saisontreffer, der erste für die Oilers. Evan Bouchard sammelte bei diesem Tor seinen 50. Assist in dieser Saison und ist damit erst der zweite Verteidiger, der dies in Edmontons 45-jähriger NHL-Geschichte geschafft hat: Dem legendären Paul Coffey gelang es in den glorreichen 1980ern gleich sechs Mal.

Im Schlussdrittel wurden die schlafmützigen Oilers doppelt bestraft. Nick Suzuki (41.) und Kaiden Guhle (45.) glichen für Rekord-Stanley-Cup-Gewinner Montreal aus, Oilers-Back-up Calvin Pickard verhinderte noch Schlimmeres. In die Overtime ging Edmonton im fast vierminütigen Powerplay, vier gegen drei.

Es schien nichts zu gelingen, die Uhr tickte runter, ehe McDavid kurz vor dem Ende der Überzahl wie so oft Draisaitl fand, und der Deutsche aus spitzem Winkel zum Sieg traf (64.). Das 34. Saisontor von Draisaitl, der bei 16 verbleibenden Partien auch 2023/24 wieder die 40-Tore-Marke knacken sollte.

Sturms Sharks gehen regelrecht unter

Von den übrigen Deutschen feierte lediglich Moritz Seider ebenfalls einen Sieg. Bei 4:3 der Detroit Red Wings bei den Columbus Blue Jackets traf der Verteidiger zum 2:2, sein achtes Saisontor, und steuerte den Assist zum Siegtor in der Overtime bei.

Niederlagen setzte es für Tim Stützle und seine Ottawa Senators beim 2:6 bei den Boston Bruins, für J.J. Peterka und die Buffalo Sabres beim 2:3 bei den Vancouver Canucks, für Lukas Reichel und die Chicago Blackhawks beim 2:6 bei den Los Angeles Kings. Nico Sturms San Jose Sharks gingen beim 2:8 bei den Nashville Predators regelrecht unter.