Kings weiter mit Hiller – Sturm bei San Jose Sharks im Gespräch

Marco Sturm verabschiedete sich 2018 von der Nationalmannschaft, um Cheftrainer in der NHL zu werden. Bei den Los Angeles Kings klappt das erst mal nicht, aber der Bayer ist auch anderswo im Gespräch.

“Ich bin ein Cheftrainer”: Marco Sturm will nicht als Co zurück in die NHL.

imago/Sven Simon

Der ehemalige Bundestrainer Marco Sturm wird nicht Cheftrainer bei den Los Angeles Kings. Das NHL-Team entschied sich am Mittwoch für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem bisherigen Interims-Trainer Jim Hiller. Sturm, der seit vergangenem Jahr das Kings-Farmteam Ontario Reign als Cheftrainer betreut, war als Nachfolgekandidat gehandelt worden. Er arbeitete von 2018 bis 2022 als Assistenz-Trainer für die Los Angeles Kings und hatte dafür seine Stelle als Bundestrainer nach Olympia-Silber in Sotschi aufgegeben.

Sturm ist auch als Cheftrainer der San Jose Sharks um Nationalspieler Nico Sturm im Gespräch. “Es gibt viele Gerüchte”, sagte er nach dem Playoff-Aus der Reign in der zweitklassigen American Hockey League (AHL) am Sonntag. “Es ist schön, etwas Aufmerksamkeit zu bekommen, da muss ich nicht lügen. Ich denke, ich bin bereit für den nächsten Schritt.”

Sturm machte deutlich, dass er nicht als Co-Trainer zurück in die NHL will. “Ich bin ein Cheftrainer. Wenn nichts klappt, dann bin ich hier”, sagte er über seine Aufgabe bei den Ontario Reign. “Es ist nicht mein Ziel, Assistent zu sein. Ich denke, ich bin ein besserer Cheftrainer als ein Assistent.”

Bobrovsky überragt: Panthers gewinnen Auftakt der Conference Finals

Die Florida Panthers gewinnen den Start in die Serie gegen die New York Rangers und sichern sich in den Conference Finals der NHL sofort einen großen Vorteil. Mitentscheidend war ein Eigentor.

Am Mittwochabend unüberwindbar: Sergei Bobrovsky.

Am Mittwochabend unüberwindbar: Sergei Bobrovsky.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Florida Panthers sind mit einem Auswärtssieg bei den New York Rangers in die Conference Finals der NHL gestartet. Im Duell der beiden besten Teams der Eastern Conference holten die Panthers am Mittwochabend ein 3:0. Matthew Tkachuk traf zum 1:0, ein Eigentor von Alexis Lafreniere sorgte für die Vorentscheidung, zugeschrieben wurde der Treffer Carter Verhaeghe. Sam Bennett traf schließlich zum Entstand ins leere Tor.

Die Rangers vergaben ihrerseits zahlreiche Chancen auf einen Treffer, denn Mann des Abends im Madison Square Garden war Sergei Bobrovsky: Floridas Keeper entschärfte allein im Schlussdrittel elf Schüsse auf sein Tor.

Damit steht New York vor dem zweiten Spiel in der deutschen Nacht zu Samstag bereits unter Druck. Die Panthers brauchen zum Einzug in die Stanley-Cup-Finals theoretisch nur noch Heimsiege.

CHL: Pinguins bekommen es auch mit dem Titelverteidiger zu tun

Am Mittwoch fand die Auslosung für die Champions Hockey League statt und bescherte vor allem den Fischtown Pinguins Bremerhaven schwere Brocken. Auf die Eisbären Berlin warten “spannende Aufgaben”.

Im Anflug auf Bremerhaven: CHL-Titelverteidiger Servette Genf.

Im Anflug auf Bremerhaven: CHL-Titelverteidiger Servette Genf.

IMAGO/TT

Im Prager O2 Universum wurde die Auslosung für die CHL 2024 durchgeführt, der deutsche Vizemeister Bremerhaven hat dabei höchst anspruchsvolle Gegner zu bespielen. Mit HC Servette Genf kommt der amtierende Titelträger zu den Pinguins, zudem muss das Team von Trainer Thomas Popiesch zum Finalisten der Vorsaison, den schwedischen Klub Skelleftea A.I.K. reisen.

“Gegen die letztjährigen Finalteilnehmer zu spielen, ist schon ein besonderer Anreiz”, ließ Manager Sebastian Furchner wissen. Zudem bestreitet der DEL-Klub Heimspiele gegen Lausanne HC (Schweiz) und Rouen Dragons (Frankreich), auswärts geht es für die Pinguins zu Sparta Prag (Tschechien) und SonderjyskE Vojens (Dänemark).

Neben Bremerhaven sind aus der DEL auch der amtierende Meister Eisbären Berlin sowie Halbfinallist Straubing Tigers in der Königsklasse unter den insgesamt 24 europäischen Klubs vertreten.

Wir haben das Ziel, uns für die K.-o.-Phase zu qualifizieren.

Stephane Richer

Berlin bekommt es in eigener Halle mit Dynamo Pardubice (Tschechien), Sparta Prag und SonderjyskE Vojens zu tun. Die Auswärtsreisen führen die Eisbären in die Schweiz zu Fribourg Gotteron, nach Schweden zu den Växjö Lakers und nach Polen, wo Unia Oswiecim wartet. “Spannende Partien gegen interessante Gegner” sieht Eisbären-Sportdirektor Stephane Richer auf den Hauptstadtklub zukommen. “Durch den neuen Modus kann jeder einzelne Punkt ausschlaggebend für die Abschlusstabelle sein. Das sorgt für Spannung. Wir haben das Ziel, uns für die K.-o.-Phase zu qualifizieren.”

Die Straubing Tigers spielen im heimischen Eisstadion am Pulverturm gegen Skelleftea A.I.K., Dynamo Pardubice und SonderjyskE Vojens. Auswärts müssen die Niederbayern bei Fribourg Gotteron, ZSC Lions Zürich und Unia Oswiecim ran.

Top 16 qualifizieren sich für die Play-offs

In der Vorrunde werden alle Teams in einer Gesamttabelle gelistet, die Top 16 qualifizieren sich für die Play-offs. Die K.o.-Spiele werden in einem Hin- und Rückspiel ausgetragen, das Finale wird in einer Partie entschieden. Der Wettbewerb beginnt Anfang September.

DEB-Team bereit für nächsten WM-Coup gegen Erzrivalen Schweiz

Deutschlands Eishockey-Nationalteam ist im Viertelfinal-Klassiker in Ostrava gegen die Schweiz der Außenseiter. Chancenlos sieht sich der Vizeweltmeister jedoch nicht.

War zuletzt siegreich gegen Frankreich: das DEB-Team.

War zuletzt siegreich gegen Frankreich: das DEB-Team.

IMAGO/ActionPictures

Und es ist wieder die Schweiz. Zum dritten Mal in vier Jahren kann die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft gegen den Dauerrivalen das WM-Halbfinale erreichen. Im vergangenen Jahr gelang in Riga der Coup gegen die Eidgenossen, zwei Jahre zuvor am gleichen Ort. Am Donnerstag (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) soll im tschechischen Ostrava das nächste erfolgreiche Kapitel gegen die Schweiz folgen. “Nett wird die Veranstaltung nicht”, kündigte NHL-Profi Nico Sturm.

Letztes Jahr gewann Deutschland als Außenseiter

Die Geduld und auch die Härte auf dem Eis wird gegen die spielerisch starken Schweizer eine große Rolle spielen. “Es muss eklig für die werden”, erklärte Sturm. So wie im vergangenen Jahr in Riga, als die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) als Außenseiter die in der Vorrunde dominierenden Schweizer mit 3:1 überraschte. Bei der Heim-WM 2010 und 2021 in Riga war die deutsche Mannschaft für die Schweizer ebenfalls Endstation. “Die Geschichten der letzten Jahre kann man nicht mehr wegmachen. Sie sind das Öl im Feuer”, sagte Kapitän Moritz Müller.

Für die Schweizer Medien kann es bei der Viertelfinal-Neuauflage nur einen Sieger geben. “Wenn wir die Deutschen am Donnerstag nicht besiegen – wann dann?”, fragte das Nachrichtenportal “Watson”. Mit sieben Stars aus der NHL gilt die aktuelle Mannschaft als der beste Schweizer Kader überhaupt. Zudem haben sie mit Kapitän Roman Josi von den Nashville Predators einen außergewöhnlichen Spieler in ihren Reihen. “Roman Josi schreitet übers Eis wie einst Jesus übers Wasser”, schrieb “Watson” nach dessen starken Vorstellungen in der Vorrunde.

Kreis: “Wir haben keinen Jesus”

“Wir haben keinen Jesus”, entgegnete Bundestrainer Harold Kreis. “Wir haben eine ehrlich hart arbeitende Mannschaft.” Gegen die Rolle des Außenseiters hat der 65-Jährige ebenfalls nichts einzuwenden. “Wenn die das so sehen, nehme ich das gerne an”, betonte der Coach. “Vom Namen her sind sie schon Favorit”, ergänzte Sturm, der in Nordamerika bei den San Jose Sharks aktiv ist. “Ich sehe uns aber nicht als krasser Underdog.”

Dafür hat die deutsche Mannschaft in den bisherigen Spielen in Tschechien größtenteils überzeugt. 34 Tore sind deutscher Rekord für eine WM-Vorrunde, die Viertelfinal-Teilnahme war bereits vor dem letzten Spieltag gesichert. Die zwei 1:6-Pleiten gegen die USA und Schweden hatten zudem heilsame Wirkung. “Hätten wir die nicht gehabt, hätten wir einige Sachen nicht so konsequent angesprochen”, sagte Routinier Müller von den Kölner Haien.

Nach dem Schweden-Spiel setzte sich das Team ohne Trainer zusammen und sprach offen über die Situation. Danach folgten vier teilweise deutliche Siege und der sichere Sprung unter die besten Acht. “Wir werden bereit sein”, sagte Deutschlands Top-Scorer JJ Peterka.

Deutsche Profis erwarten kein Torfestival

Mit fünf Toren und vier Vorlagen ist der NHL-Stürmer von den Buffalo Sabres einmal mehr in Topform. Im vergangenen Jahr traf er beim Viertelfinal-Erfolg gegen die Schweiz ebenfalls. “Es macht immer Spaß, gegen sie zu spielen. Sie haben vielleicht etwas Angst vor uns, wenn man die letzten Jahre anschaut”, sagte der 22-Jährige.

Ein Torfestival wie in den vergangenen Vorrunden-Begegnungen erwarten die deutschen Profis allerdings nicht. “Ich wäre mit einem 1:0 nach Verlängerung zufrieden”, sagte NHL-Profi Sturm und hofft, den dringend benötigten Urlaub erst nach dem Final-Wochenende in der tschechischen Hauptstadt zu beginnen. “Wir wollen alle nach Prag, das war unser großes Ziel”, sagte Dominik Kahun.

DEB-Team trifft im WM-Viertelfinale auf Lieblingsgegner Schweiz

“Wir nehmen jeden Gegner”, hatte Harold Kreis mit Blick auf das Viertelfinale bei der Eishockey-WM betont. Es wird wieder die Schweiz. Der Lieblingsgegner des DEB-Teams.

Moritz Müller und die DEB-Auswahl haben die Schweiz im Blick.

Moritz Müller und die DEB-Auswahl haben die Schweiz im Blick.

picture alliance / CTK

Und schon wieder wartet die Schweiz. Die deutsche Nationalmannschaft bekommt es im WM-Viertelfinale am Donnerstag (16.20 Uhr) einmal mehr mit dem Lieblingsgegner zu tun. Zum dritten Mal in vier Jahren kommt es diesmal im tschechischen Ostrava zum Duell mit dem Rivalen, der im letzten Gruppenspiel nach einem Doppelpack von Kevin Fiala und einem Treffer von Andrea Glauser Finnland mit 3:1 in die Schranken gewiesen hat und so Platz zwei in der Gruppe A vor Gastgeber Tschechien behauptete.

Am Dienstag hatte das Team von Bundestrainer Harold Kreis durch ein 6:3 (1:1, 3:2, 2:0) gegen Frankreich Platz drei in der Gruppe B gesichert. “Die erste Etappe haben wir geschafft. Jetzt geht die nächste Etappe los”, sagte Kreis.

2020, 2021 und 2023 bezwang die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes die Schweizer in der K.-o.-Runde. Auch bei Olympia 2018 war die deutsche Mannschaft Endstation für die Eidgenossen.

“Es macht immer Spaß, gegen sie zu spielen. Sie haben vielleicht etwas Angst vor uns, wenn man die letzten Jahre anschaut”, sagte NHL-Star JJ Peterka von den Buffalo Sabres.

Torreigen, Challenges, harte Aktionen: Deutschland besiegt auch Frankreich

Zum Abschluss der WM-Vorrunde hat Vizeweltmeister Deutschland auch das letzte Spiel in der Gruppe B gegen Frankreich mit 6:3 für sich entschieden. Die Viertelfinalqualifikation stand bereits zuvor fest.

Doppelpack und drei Scorerpunkte: Wojciech Stachowiak führte Deutschland gegen Frankreich zum Sieg.

Doppelpack und drei Scorerpunkte: Wojciech Stachowiak führte Deutschland gegen Frankreich zum Sieg.

IMAGO/ActionPictures

Dank der Punkteteilung zwischen der Slowakei und Lettland am Sonntagabend stand die vorzeitige Viertelfinalqualifikation für das deutsche Team bereits fest. Zum fünften Mal in Folge setzte Bundestrainer Harold Kreis gegen die Franzosen auf die gleiche Startformation. Einzig Philipp Grubauer kehrte für Mathias Niederberger im Vergleich zum 4:2 gegen Polen am Samstag ins deutsche Tor zurück.

Frankreich spielt gut mit – Michaelis kontert

Das DEB-Team hatte im ersten Drittel Vorteile, aber auch Frankreich spielte frech mit. Nach einer ersten Chance nur sieben Sekunden nach dem  Eröffnungsbully traf  in der 10. Minute Verteidiger Enzo Cantagallo mit einem Schlenzer von der blauen Linie sogar den Innenpfosten (11.).

Für Deutschland, das im ersten Drittel im ersten Powerplay zu ein paar Schusschancen gekommen war, hatte Wojciech Stachowiak in der 12. Minute eine gute Chance, scheiterte aber an Keeper Quentin Papillon und wurde frei vor dem Tor zudem von gleich zwei Franzosen per Stockschlag im Bereich des Handgelenks getroffen. Eine weitere Strafzeit blieb in dieser Szene indes aus. Auch der wenig später von Stachowiak freigespielte Jonas Müller scheiterte an Papillon (15.).

Nach einer Zwei-auf-Eins-Situation waren es aber plötzlich die Franzosen, die in der 17. Minute durch Valentin Claireaux in Führung gingen. Kurz nach dem Rückstand gab es das zweite Überzahlspiel für das deutsche Team. Sekunden, nachdem die Franzosen danach wieder komplett waren, gelang Deutschland in Person von Marc Michaelis nach einem wunderbaren Spielzug mit mehreren direkten Pässen der Ausgleich – mit einem Schuss aus spitzem Winkel unter die Querlatte (20.).

Wildes zweites Drittel mit vielen defensiven Fehlern

Ohne Parker Tuomie, der schon während des ersten Drittels in die Kabine gegangen war, ging es im zweiten Drittel weiter. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie es aus Teamkreisen hieß. Nur 69 Sekunden nach Wiederbeginn ging Frankreich gegen die kurz desorientierte deutsche Defensive erneut in Führung: Ex-DEL-Spieler Anthony Rech (Schwenningen, Wolfsburg, Iserlohn) traf per Abstauber zum 2:1 für den Außenseiter (21.). Es entwickelte sich in der Folge ein wilder zweiter Spielabschnitt.

Lukas Kälble erzielte im Nachschuss nach einer Drei-auf-Eins-Situation den 2:2-Ausgleich (26.). Nur 22 Sekunden später brachte der ehemalige Straubinger Sacha Treille Frankreich zum dritten Mal in Führung (27.). Die defensive Zuordnung ließ auf beiden Seiten erheblich zu wünschen übrig. Je länger das Drittel dauerte, wurde Deutschland allerdings überlegener. Zählte ein vermeintlicher Treffer von J.J. Peterka wegen Abseitsstellung von Lukas Reichel zunächst nicht, war es wenig später Wojciech Stachowiak, der den dritten Rückstand des Tages egalisierte (32.).

Frühe Vorentscheidung und eine Große Strafe

Diesmal war es dann das Kreis-Team, das 22 Sekunden später nachlegte – und erstmals in Führung ging: Kastner drückte den Puck nach akkuratem Pass von Michaelis über die Linie zum 4:3. Nachdem ein weiterer deutscher Treffer, diesmal von Leo Pföderl, im Nachgang nach Challenge der französischen Coaches keine Anerkennung erhielt, weil Nico Sturm im Torraum Papillon gestört hatte, ging es mit der knappen Führung für das DEB-Team in die zweite Pause.

Anfangs des Schlussdrittels stellte Deutschland die Weichen auf Sieg: Stachowiak traf nach Alleingang zum 5:3 (42.) Und dann schlug auch das deutsche Powerplay noch einmal zu: Lukas Reichel vollstreckte nach gelungener Kombination zum 6:3 (45.). Danach wurde es nickelig. Jordann Peret beförderte den deutschen Kapitän Moritz Müller in der 48. Minute unnötig in die Bande, kam aber mit einer Zwei-Minuten-Strafe davon. Nach einer ähnlich unnötigen Aktion erhielt Frederik Tiffels eine fünfminüte Strafe plus Spieldauerstrafe (55.). Tore fielen nicht mehr.

Fünf Siege aus sieben Spielen

Nach dem fünften Sieg im siebten Gruppenspiel – allesamt nach regulärer Spielzeit – wird das DEB-Team die Gruppe B mit 15 Punkten als Zweiter oder Dritter abschließen. Im Viertelfinale geht es dann am Donnerstag um den erneuten Einzug unter die besten Vier des Turniers. Der Gegner und die genaue Uhrzeit entscheiden sich erst nach den letzten Hauptrundenpartien im weiteren Verlauf des Dienstags.

Statistik zum Spiel

Frankreich – Deutschland 3:6 (1:1, 2:3, 0:2)

Deutschland: Grubauer – J. Müller, Wissmann; M. Müller, Szuber; Wagner, Kälble; Ugbekile, Fohrler – Ehliz, Michaelis, Pföderl; Reichel, Stachowiak, Peterka; Tiffels, Sturm, Kahun; Tuomie, Kastner, Ehl.

Frankreich: Papillon (ab 45. Junca) – Auvitu, Guebey; Chakiachvili, Cantagallo; Crinon, Llorca; Thiry – T. Bozon, Bellemare, S. Treille; Rech, Boudon, Bertrand; Bozon, Bellemare, S. Treille; Addamo, Claireaux, Perret; Colomban, Dair, K. Bozon; Bruche.

Tore: 0:1 (16:49) Claireaux (Addamo, Perret), 1:1 (19:04) Michaelis (Kahun, Ehliz), 2:1 (21:09) Rech (Boudon, Chakiachvili), 2:2 (25:56) Kälble (Stachowiak, Peterka), 3:2 (26:18) S. Treille (T. Bozon, Guebey), 3:3 (31:01) Stachowiak (Reichel), 3:4 (31:23) Kastner (Michaelis, Szuber), 3:5 (41:19) Stachowiak, 3:6 (44:50) Reichel PP (Sturm, Pföderl).

Strafminuten: Frankreich 14 – Deutschland 4 + 5 + 20 Spieldauerstrafe (Tiffels).

Schiedsrichter: Chistoffer Holm (Schweden)/Tomas Hronsky (Slowakei).

Zuschauer: 9.109 (in Ostrava).

Zittern nach Machtdemonstration: Draisaitls Oilers in den Conference Finals

Die Edmonton Oilers machten es spannend, konnten sich aber auf ihre Defensive verlassen. Leon Draisaitl scorte im zwölften Playoff-Spiel in Serie. Im Finale der Western Conference treffen der Deutsche und seine Oilers auf die Dallas Stars.

Entscheidender Sieg in Vancouver: Die Oilers um Leon Draisaitl (re.).

Entscheidender Sieg in Vancouver: Die Oilers um Leon Draisaitl (re.).

IMAGO/USA TODAY Network

Spiel 7 im Duell der letzten verbliebenen kanadischen Teams in den Playoffs, mehr geht im NHL-Eishockey fast nicht. Die Canucks mussten einen Tag vorher den herben Rückschlag hinnehmen, dass mit Brock Boeser (Blutgerinnsel) ihr bester Torjäger ausfiel. Zwei Tage nach dem 5:1 in Spiel 6 dominierten die Oilers auch in Vancouver von Beginn an, verbuchten im torlosen ersten Drittel 13:2 Schüsse. Canucks-Goalie Arturs Silovs rettete in der Anfangsphase stark gegen Brett Kulak, auf der Gegenseite vergab Ilya Mikheyev aussichtsreich. Ein Schlüsselmoment der gesamten Partie war, als Oilers-Stürmer Ryan McLeod gegen Ende des Drittels eine Double-Minor erhielt, vier Minuten auf die Strafbank musste. Doch die Oilers verteidigten diese Unterzahl überragend, ließen nicht einen Schuss aufs Tor von Stuart Skinner zu. Im Gegenteil: Connor Brown scheiterte bei einem Break allein vor Silovs.

Das Oilers-Trikot trugen viele große Verteidiger in den vergangenen Jahrzehnten: Paul Coffey, Kevin Lowe, Chris Pronger, um nur einige zu nennen. Doch Cody Ceci ist der Einzige in der Geschichte der Franchise, der zweimal in einem Spiel 7 traf. 2021 erzielte er in der ersten Runde das 1:0 gegen die Los Angeles Kings, in Vancouver wiederholte er dieses Kunststück mit einem satten Schlagschuss unter die Latte (22.). Kurz darauf hatte Draisaitl im Power-Play zwei dicke Chancen, doch Silovs parierte in Weltklasse-Manier.

Draisaitl punktet in allen zwölf Spielen

Dafür klappte es erneut aus der Distanz: Ein Schuss des zuletzt überragenden Evan Bouchard prallte vom Pfosten zum 2:0 ins Netz (26.). Später wurde der Treffer Zach Hyman gutgeschrieben, der die Scheibe offensichtlich leicht abgefälscht hatte. 23:4 lautete die Schussstatistik zu diesem Zeitpunkt für die Oilers, eine Machtdemonstration. Allerdings entwickelte Vancouver mit dem Rücken zur Wand etwas mehr Druck, Sam Lafferty scheiterte an Skinner (32.). Im nächsten Überzahlspiel kam das gefürchtete Oilers-Power-Play durch: Bouchard schoss zwar vorbei, doch Ryan Nugent-Hopkins staubte die zurückprallende Scheibe ab (36.). Draisaitl bekam den zweiten Assist gutgeschrieben, womit er in allen zwölf Playoff-Spielen dieses Frühlings mindestens einen Punkt sammelte und die Scorerwertung ligaweit mit 24 Zählern anführt.

Dallas geht leicht favorisiert in die Serie

Im Schlussdrittel sah es danach aus, dass die Oilers die Partie souverän nach Hause bringen, auch das Unterzahlspiel funktionierte erneut. Erst ein Fehler von Ryan McLeod samt Scheibenverlust vor dem eigenen Tor erweckte die Canucks zum Leben: Conor Garland verkürzte (52.). Zum Tollhaus wurde die Arena, als Filip Hronek Skinner überwand und Vancouver plötzlich auf ein Tor herankam (56.). Doch die oft gescholtene Oilers-Defensive hielt nach einer Auszeit von Coach Kris Knoblauch dem Anrennen stand, ließ nach dem 3:2 keinen Torschuss mehr zu und trifft nun im Finale der Western Conference auf die leicht favorisierten Dallas Stars. Die Texaner genießen den Heimvorteil, haben zuvor Titelverteidiger Vegas und die starken Colorado Avalanche ausgeschaltet. Doch, wer weiß? Vielleicht wird dies doch das Jahr der Oilers, die in der Serie gegen Vancouver vor dem Aus standen und sich eindrucksvoll zurückmeldeten.

Spiel eins steigt in der Nacht auf Freitag in Dallas. Schon in der Nacht auf Donnerstag treten die New York Rangers und die Florida Panthers im ersten Finale der Eastern Conference aufeinander.

Müller zur Trendwende: “Es war ein Do-or-Die-Moment”

Die deutsche Nationalmannschaft bekommt es im letzten WM-Gruppenspiel mit Frankreich zu tun. Das Viertelfinale wartet und dort womöglich der Lieblingsgegner.

Moritz Müller & Co. haben den Turnaround nach zwei Pleiten geschafft - doch ausruhen gilt nicht, sagt der Kapitän.

Moritz Müller & Co. haben den Turnaround nach zwei Pleiten geschafft – doch ausruhen gilt nicht, sagt der Kapitän.

IMAGO/CTK Photo

Die Minimalziel ist erreicht, der Gegner im Viertelfinale noch unbekannt: Das letzte Gruppenspiel rückt für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in den Hintergrund. Gegen Frankreich geht es für den Vizeweltmeister am Dienstag (12.20 Uhr/MagentaSport) nur noch um die Platzierung in der Gruppe B. “Es wird kein Warmlaufen für das Viertelfinale”, warnte Kapitän Moritz Müller. “Wir wollen mit einem guten Gefühl in die nächste Runde gehen und dürfen den Fuß nicht vom Gas nehmen.”

In der Runde der besten Acht gibt es drei mögliche Gegner: Weltmeister Kanada, Gastgeber Tschechien oder Lieblingsgegner Schweiz. 2010, 2021 und im vergangenen Jahr waren die Schweizer für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes das Sprungbrett ins Halbfinale. Auch bei Olympia-Silber 2018 setzte sich die deutsche Mannschaft in der K.o-Runde gegen die Eidgenossen durch. “Irgendwie wiederholt es sich immer”, schmunzelte Dominik Kahun, der für den SC Bern in der Schweiz aktiv ist.

“Immer Spaß” gegen Schweizer

Auch Deutschlands bester Torschütze JJ Peterka würde sich auf ein Duell mit den Schweizern freuen. “Es macht immer Spaß, gegen sie zu spielen. Sie haben vielleicht etwas Angst vor uns, wenn man die letzten Jahre anschaut”, sagte der NHL-Star der Buffalo Sabres. In Ostrava traf der frühere Münchner bislang fünfmal. Peterka war auch beim 3:1-Erfolg über die Schweiz bei der WM 2023 im lettischen Riga erfolgreich.

Roman Josi schreitet übers Eis wie einst Jesus übers Wasser.

Das Schweizer Nachrichtenportal “Watson”

Die Schweizer zeigten bislang ein durchaus beeindruckendes Turnier. Mit sieben NHL-Profis ist das Team von Trainer Patrick Fischer nicht mehr nur ein Geheimfavorit, bezwang Gastgeber Tschechien in Prag nach Penaltyschießen. Die Euphorie um die “Nati” mit Kapitän Roman Josi von den Nashville Predators ist enorm, nicht nur bei den Fans. “Roman Josi schreitet übers Eis wie einst Jesus übers Wasser”, jubelte das Schweizer Nachrichtenportal “Watson” nach dem 8:0-Erfolg gegen Dänemark.

Viertelfinale wird fast zur Normalität

Die Wahrscheinlichkeit einer Viertelfinal-Wiederholung bei der WM in Tschechien ist gegeben. Der mögliche Gegner wird allerdings erst am Dienstagabend feststehen. Erfüllt die deutsche Auswahl ihre Pflichtaufgabe gegen Frankreich, würden sie als Dritter der Gruppe B auf den Tabellenzweiten der A-Gruppe treffen. “Natürlich schauen wir auf die andere Gruppe”, erklärte Kahun. “Wir spielen zuerst, dann gucken wir, wer unser Gegner wird.”

Zum fünften Mal in Serie hat die DEB-Auswahl das WM-Viertelfinale erreicht. Was früher als Erfolg gewertet wurde, ist aktuell fast schon Normalität. “Ich finde das aber nicht normal”, sagte Kapitän Müller und betonte: “In einem Turnier kann das Pendel immer schnell zur anderen Seite ausschlagen.”

Müller benennt den “Do-or-Die-Moment”

Der 37-Jährige erinnerte an die Situation nach den beiden 1:6-Pleiten gegen die USA und Schweden in der vergangenen Woche. Danach setzte sich die Mannschaft ohne Bundestrainer Harold Kreis zusammen und sprach sich aus. “Es war ein Do-or-Die-Moment”, erklärte Müller. “Entweder wir sprechen ein paar Sachen und machen sie besser und spielen ein erfolgreiches Turnier oder wir spielen so weiter und es wird nicht gut.”

Die Tendenz ist beeindruckend. Gegen Lettland (8:1), Kasachstan (8:2) und Polen (4:2) gab es drei klare Siege. In der K.o.-Runde ist dann alles möglich, sagte Müller. Daher ist es ihm egal, wie der Gegner im Viertelfinale heißen wird. “Am Ende ist es ein Spiel, in dem es um alles geht”, erklärte der Routinier der Kölner Haie.

Deutschland steht bei der WM vorzeitig im Viertelfinale

Vizeweltmeister Deutschland hat in Gruppe B bei der WM in Tschechien vorzeitig die K.-o.-Runde erreicht. Verantwortlich dafür, war das Ergebnis der Partie zwischen der Slowakei und Lettland.

Steht bei der WM vorzeitig in der K.-o.-Runde: Eishockey-Vizeweltmeister Deutschland.

Steht bei der WM vorzeitig in der K.-o.-Runde: Eishockey-Vizeweltmeister Deutschland.

IMAGO/ActionPictures

Die am Sonntag spielfreie DEB-Auswahl kann nach der Punkteteilung zwischen der Slowakei und Lettland am Sonntagabend in der Gruppe B – selbst im Falle einer Niederlage gegen Frankreich am Dienstag (12.20 Uhr) im finalen siebten Hauptrundenspiel – nicht mehr von einem der ersten vier Plätze verdrängt werden.

Die Slowaken, die in Ostrava erneut von zahlreichen Fans aus der nahen Heimat unterstützt wurden, dominierten das erste Drittel (Schussverhältnis 20:8). Doch NHL-Keeper Elvis Merzlikins hielt sein Tor zunächst mit einigen Klasseparaden sauber. Völlig überraschend gelang Ralfs Freibergs Ende des ersten Abschnitts das 1:0 für die Letten (19.).

Turbulentes Finish beschert DEB-Team das Viertelfinale

Im zweiten Drittel war Lettland deutlich besser im Spiel. Anfangs des Schlussdrittels war der Bann für die Slowaken dann aber gebrochen: NHL-Stürmer Martin Pospisil erzielte den umjubelten Ausgleich (43.). In den Schlussminuten wurde es turbulent: Erst gelang Peter Cehlarik 104 Sekunden vor Schluss das 2:1 für die Slowaken, doch nur 24 Sekunden später stellte Oskars Cibulskis auf 2:2. Nachdem der slowakische Keeper Samuel Hlavaj fast mit der Sirene noch einen Schuss gekonnt parierte, stand fest: Durch die Punkteteilung qualifizierte sich Deutschland vorzeitig für das Viertelfinale.

Je nach Ausgang der letzten Partien sind für das deutsche Team noch alle vier Plätze in der Gruppe möglich. Angesichts erscheint der Gruppensieg angesichts von noch zwei zu absolvierenden Partien des bislang dominanten Tabellenführers Schweden (bislang fünf Siege aus fünf Spielen) gegen Frankreich (Montag, 12.20 Uhr) und die Slowakei (Dienstag, 20.20 Uhr) sehr unwahrscheinlich.

Schweiz kassiert erste Niederlage – Fiala muss runter

In der Gruppe A trafen mit Titelverteidiger Kanada und den USA die beiden bislang einzigen ungeschlagenen Teams aufeinander. In einer sehr intensiven Partie brachte Dylan Cozens – bei den Buffalo Sabres Teamkollegen des Deutschen J.J. Peterka – die “Ahornblätter in Führung. Doch die Schweiz konterte: Kevin Fiala, der später wegen eines Kniechecks per Spieldauer vom Eis musste, erzielte das 1:1 (12.), Romain Loeffel brachte die Eidgenossen in Führung (26.).

Die fällige fünfminütige Überzahl nach der Strafe gegen Fiala nutzte Kanada durch erneut Cozens (29.) sowie knapp zwei Minuten später Nick Paul (31.) eiskalt und sorgte so für die nächste Wende im Spiel. Anschließend gelang es den Kanadiern, die knappe Führung bis ins Ziel zu retten und damit die Tabellenführung in Gruppe A wieder zu übernehmen.

Österreich hofft auf historische Viertelfinalteilnahme

Österreich hat nach einem 4:1 gegen Norwegen bei der WM in Tschechien die erste Viertelfinalteilnahme seit 30 Jahren vor Augen. Die USA haben derweil einen neuen ewigen WM-Topscorer.

Führte Österreich mit drei Assists zum Sieg gegen Norwegen: Marco Rossi (Nr. 23).

Führte Österreich mit drei Assists zum Sieg gegen Norwegen: Marco Rossi (Nr. 23).

IMAGO/justpictures.ch

Der letztjährige WM-14., der nur dank eines Sieges im Penaltyschießen erstklassig geblieben war, setzte sich in seinem vorletzten Vorrundenspiel gegen Norwegen mit 4:1 durch.

Damit weisen die Alpenländer in der Gruppe nun sieben Punkten auf – genauso viele wie der viermaligen Weltmeister Finnland. Den direkten Vergleich mit den Finnen hatte Österreich völlig überraschend und auf dramatische Weise für sich entschieden (3:2). Schon gegen Titelverteidiger Kanada hatten die Österreicher völlig überraschend einen Punkt geholt, als sie erstmals in der WM-Geschichte im letzten Drittel einen Fünf-Tore-Rückstand aufgeholt hatten.

Direkter Vergleich spricht für Team Austria

Österreichs Jungstar auf der Center-Position, Marco Rossi von NHL-Klub Minnesota Wild, bereitete die ersten drei Tore für sein Team durch einen Doppelpack von Peter Schneider (29., 34.) sowie Dominic Zweger, der das 2:0 nur 30 Sekunden nach Schneiders 1:0 markierte, jeweils mit einem Assist vor. Nach dem 1:3 der Norweger (54.), bei denen Henrik Haukeland von der Düsseldorfer EG im Tor stand, sorgte Mario Huber in der 58. Minute ins leere norwegische Tor für die Entscheidung.

Finaler Gegner in der Hauptrunde ist für Österreich am Dienstag (12.20 Uhr) nun Aufsteiger Großbritannien. Finnland hat zwar noch zwei Spiele zu absolvieren, muss aber 24 Stunden nach der Partie gegen Dänemark (Montag, 20.20 Uhr) auch noch gegen die noch ungeschlagenen Schweizer antreten (Dienstag, 20.20 Uhr). Bei Punktgleichheit mit Finnland spräche der direkte Vergleich zugunsten von Team Austria.

Nach Necas kommen auch Pastrnak und Zacha

Gastgeber Tschechien darf sich derweil in der Gruppe A auf weitere Verstärkung aus der NHL freuen. So sollen Anfang der Woche Superstar David Pastrnak und sein Teamkollege Pavel Zacha in Prag eintreffen. Beide Akteure waren in den Stanley Cup Playoffs mit den Boston Bruins an den Florida Panthers gescheitert.

Zuvor war mit Martin Necas (nach dem aus der Carolina Hurricanes gegen die New York Rangers) bereits ein weiterer NHL-Stürmer in die tschechische Metropole angereist.

USA: Gaudreau überholt Kane als Topscorer

In der deutschen Gruppe B lösten die USA mit einem 10:1 gegen Kasachstan ihr Ticket für die K.o.-Runde. NHL-Star Brady Tkachuk traf dreimal. Es war zugleich der erste zweistellige Sieg eines Teams bei der WM 2024. Dabei stellte Stürmer Johnny Gaudreau einen neuen WM-Rekord für die USA auf. Denn der Stürmer der Columbus Blue Jackets überholte mit nunmehr 43 Scorerpunkten bei WM-Turnieren Superstar Patrick Kane.

Deutschland könnte sich derweil bereist am späten Sonntagabend ohne eigenes weiteren Zutun über die Viertelfinalqualifikation freuen – falls Lettland im Duell mit der Slowakei (20.20 Uhr) kein Sieg nach regulärer Spielzeit gelingt.