Premiere in Köln: Niederländischer Ausrüster wagt Schritt nach Deutschland

Fortuna Köln wechselt zur neuen Saison den Ausrüster – und arbeitet künftig mit einem Unternehmen zusammen, das erstmals im deutschen Profifußball aktiv wird.

Fortuna Köln wird ab der neuen Saison von einem niederländischen Unternehmen ausgerüstet.

Fortuna Köln wird ab der neuen Saison von einem niederländischen Unternehmen ausgerüstet.

IMAGO/Herbert Bucco

Fortuna Köln hat schon länger die Gewissheit, auch 2024/25 Teil der Regionalliga West zu sein, und treibt die Planungen für die neue Saison eifrig voran. Dazu gehört auch ein Ausrüsterwechsel, der mit dem 1. Juli vollzogen wird: Das niederländische Sportunternehmen Robey tritt in die Fußstapfen von Capelli Sport aus New York, das fünf Jahre lang Partner der Kölner war.

“Wir freuen uns sehr, mit einem solch innovativen und erfolgreichen Unternehmen eine langfristige Partnerschaft abgeschlossen zu haben”, wird Fortuna-Geschäftsführer Niklas Müller in der Klubmitteilung vom Freitag zitiert. Für Robey, das 1947 in Rotterdam gegründet wurde und bislang “nur” mehrere niederländische Klubs wie den FC Groningen oder Willem II Tilburg ausstattet, ist es das erste Engagement in Deutschland. Alle Herren-, Damen- und Jugendmannschaften der Fortuna tragen künftig Robey-Outfits.

Fortuna kündigt “schicke und neu gedachte Trikotdesigns” an

“Als erster Robey-Klub im deutschen Profifußball konnten wir schon beim Design der neuen Trikots und der technischen Umsetzung sowie bei der Abwicklung von Bestellungen eine große Wertschätzung seitens Robey genießen. Unsere Fans können sich auf schicke, edle und vor allem neu gedachte Trikotdesigns freuen”, kündigt Müller an.

Robey, dessen Name sich aus den Anfangsbuchstaben Rotterdams und dem Nachnamen von Gründer Pieter Bey zusammensetzt, zeigt sich “unglaublich stolz, mit Fortuna Köln den Schritt nach Deutschland zu wagen”, wie Mitinhaber Toine van den Berg erklärt. “Als lebenslanger Fan des deutschen Fußballs ist die Fortuna für mich kein Unbekannter.” Der neue Ausstatter verspricht “ein Trikot, das der Perle der Südstadt würdig ist”.

Mit den Niederländern drängt eine weitere kleine Marke auf den deutschen Fußball-Ausrüstermarkt. Zuletzt war der abstiegsgefährdete Drittligist Hallescher FC zum belgischen Unternehmen Patrick gewechselt.

Kaderplanung des 1. FC Köln II: Ein Ritt auf der Rasierklinge

Durch die Transfersperre darf der 1. FC Köln auch für seine U 21 keine externen Spieler verpflichten. Zusätzlich wird der Geißbock-Reserve wohl bald eine große Portion Erfahrung fehlen, da nach Stephan Salger mit Marco Höger auch ein weiterer Routinier voraussichtlich andere Pläne verfolgt.

Ist federführend für die Kaderplanung des 1. FC Köln II verantwortlich: Lukas Berg, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums

Ist federführend für die Kaderplanung des 1. FC Köln II verantwortlich: Lukas Berg, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums

IMAGO/Nico Herbertz

MEHR ZUR REGIONALLIGA WEST

Die Kader-Zusammenstellung beim 1. FC Köln II gestaltete sich wohl selten so schwierig wie in diesem Frühjahr. Auch Anfang Mai, wenn normalerweise der Großteil des Aufgebots für die kommende Spielzeit feststeht, gleicht die Regionalliga-Reserve der Geißböcke weiter einer Großbaustelle.

Als Chef-Handwerker fungiert in diesen Wochen der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Lukas Berg, der eine schlagkräftige Mannschaft für die kommende Saison zusammenstellen muss – oder im ersten Schritt eine Mannschaft überhaupt. Dies gestaltet sich schon äußerst schwierig, darf der FC bekanntlich aufgrund der Transfersperre in diesem Sommer keine externen Fußballer verpflichten. Und so ist Berg auf jene Spieler angewiesen, die bereits einen gültigen Vertrag besitzen.

Klarheit bei Becker und Strauch

Beim U-19-Talent Marlon Becker konnte kürzlich Vollzug gemeldet werden, der Offensivspieler verlängerte sein ursprünglich Ende Juni auslaufendes Arbeitspapier – dem Vernehmen nach bis 2026. Am Montag gab der FC bekannt, dass Georg Strauch ebenfalls an Bord bleibt. Dies war durchaus bemerkenswert, vollendete Strauch doch jüngst sein 23. Lebensjahr und belegt damit in der kommenden Saison einen Ü-23-Platz. Doch die Not zwang Berg und den FC zum Handeln. Statt der Trennung bleibt Strauch ein weiteres Jahr an Bord, ehe er den Verein nach dann elf Jahren verlassen wird. Tidiane Toure hingegen wird den Verein nach kicker-Informationen bereits in diesem Sommer verlassen. Mit dem Abgang des Abwehrtalents, das sich wohl dem FC Schalke 04 II anschließen wird, entsteht eine neue Lücke auf der Rechtsverteidigerposition.

Strauch dürfte auch dringend gebraucht werden, ist die Zukunft des Kapitäns Marco Höger doch weiterhin ungeklärt. Der Vertrag des 34-Jährigen endet ebenfalls im Juni. Nach kicker-Informationen tendiert der Routinier dazu, seine Fußballschuhe im Sommer an den Nagel zu hängen. Mit Stephan Salger rückte der zweite Veteran des Teams in den vergangenen Wochen bereits in den Hintergrund. Der 34-Jährige steht beim FC zwar noch bis 2025 im Wort, könnte aber in der kommenden Saison noch mehr in den Stand-by-Modus wechseln. Ohne Höger und Salger würde der neuformierten und stark verjüngten U 21 jedoch eine Menge Erfahrung fehlen – die nicht von außen kompensiert werden könnte. Die kommende Spielzeit gliche so einem Ritt auf der Rasierklinge.

Not macht aber am Geißbockheim offenbar auch erfinderisch: Phil Thieltges etwa wurde in den vergangenen drei Wochen drei Mal in der Schlussminute als Joker eingewechselt. Nach kicker-Informationen hat sich dadurch der auslaufende Vertrag des bisherigen U-19-Spielers um ein weiteres Jahr verlängert. Für den Baumeister Lukas Berg war es ein weiterer Stein im Fundament für die kommende Saison. Noch ist jedoch offen, wie viel Sand unter diesem Fundament liegt.

Daniel Mertens

Neuer “Motor” für Aachen: El-Faouzi kommt aus Düsseldorf

Nach vollbrachtem Aufstieg gibt Alemannia Aachen Vollgas auf dem Transfermarkt. Am Mittwoch gaben die Kaiserstädter die Verpflichtung von Soufiane El-Faouzi von Fortuna Düsseldorf II bekannt.

Neuzugang für den Aufsteiger: Soufiane El-Faouzi (gestreiftes Trikot) wechselt von Fortuna Düsseldorf II zu Alemannia Aachen.

Neuzugang für den Aufsteiger: Soufiane El-Faouzi (gestreiftes Trikot) wechselt von Fortuna Düsseldorf II zu Alemannia Aachen.

IMAGO/Klumpen Sportfoto

MEHR ZUR REGIONALLIGA WEST

Nach Charlison Benschop (Wuppertaler SV) und Felix Meyer (BFC Dynamo) wird auch Soufiane El-Faouzi ab Sommer das Trikot von Alemannia Aachen überziehen. Der 21-jährige Mittelfeldspieler sammelte seit 2022 in der U 23 von Fortuna Düsseldorf erste Erfahrungen im Herrenbereich, absolvierte für F95 bislang 46 Regionalliga-Partien.

Dabei ist er den Spähern der Alemannia aufgefallen. Bestätigt auch Geschäftsführer Sascha Eller in einer Meldung: “Soufiane verfolgen wir schon länger, und gerade auch im Spiel gegen uns hier auf dem Tivoli konnte er auf sich aufmerksam machen.” Doch was zeichnet den künftigen Aachener überhaupt aus? Auch hier gibt Eller eine Antwort: “Er ist ein technisch sehr versierter Motor im Mittelfeld, der über viel Spielwitz verfügt, aber auch einen unbändigen Kampfgeist auf dem Spielfeld hat.”

Auch El-Faouzi meldete sich nach seiner Vertragsunterschrift zu Wort: “Ich bin überzeugt vom Verein und dem Umfeld, das hier geboten wird und freue mich darauf, die Fans hier kennenzulernen und selbst auf dem Tivoli vor so vielen Fans zu spielen.” Der gebürtige Siegener verspricht: “Ich habe einfach Bock darauf, ein Teil der Alemannia zu sein und hier Gas zu geben.”

Dürens neuer Sportdirektor Matuschyk: “In der Kabine bleibe ich zu 100 Prozent Spieler”

Ex-Profi Adam Matuschyk übernimmt zur neuen Saison eine Doppelrolle, die es in sich hat: Als Sportdirektor muss er beim 1. FC Düren einen größeren Umbruch orchestrieren. In Sachen Trainersuche meldet der Regionalligist derweil Vollzug.

“Wie viel ich spiele, liegt am Trainer”: Adam Matuschyk will kein Standby-Spieler sein.

IMAGO/Nordphoto

Regionalliga West

Ein Spieler schmeißt den Trainer raus oder verlängert seinen eigenen Vertrag. Szenarien, die beim 1. FC Düren künftig zumindest möglich sind. Denn Adam Matuschyk (35) wird in der Saison 2024/25 als Spielmacher und Sportdirektor in Personalunion fungieren. Damit hält der Ex-Profi die Fäden auch abseits des Rasens in der Hand. “Natürlich ist das keine alltägliche Doppelrolle”, sagt Präsident Wolfgang Spelthahn. “Aber ich bin ein Freund von innovativen Lösungen.”

Der Dürener Weg ist außergewöhnlich, doch nicht einzigartig im Profi-Fußball. Denn der Drittligist SpVgg Unterhaching installierte bereits im Sommer 2023 einen Spieler als Sportdirektor, nämlich Markus Schwabl (33). “Ich habe mir schon ein paar Tipps geholt”, so Matuschyk. “Markus hat von einem spannenden Modell berichtet, das hervorragend funktioniert. Ich bin zuversichtlich, dass ich in ein paar Monaten dasselbe behaupten darf.”

Der Dürener Klubchef ebenfalls. Zumal seine Pläne mit dem ehemaligen polnischen Nationalspieler von Anfang an über das Sportliche hinaus reichten. “Ich habe Adam schon bei unserem ersten Gespräch gefragt, ob er sich ein langfristiges Engagement vorstellen könne. Nicht nur als Spieler”, sagt Spelthahn über den im Oktober 2020 vom KFC Uerdingen verpflichteten Regisseur. “Er ist und bleibt unser Königstransfer.”

Sympathieträger mit Autorität

Ein Königstransfer, der nicht nur in der obersten Chefetage ein hohes Standing genießt. Denn als Spelthahn die Mannschaft über Matuschyks künftige Doppelrolle informierte, gab es donnernden Applaus. “Adam ist einfach ein Sympathieträger mit einer natürlichen Autorität”, sagt der Präsident.

Und das dürfte sich auch so schnell nicht ändern. “In der Kabine bleibe ich zu 100 Prozent Spieler”, betont der Kapitän. Neben dem Platz müsse er zwar auch unbequeme Entscheidungen treffen, doch deswegen werde er sich “nicht verstellen. Im Büro wird mich ganz bestimmt niemand siezen müssen.” Abwehrchef Mario Weber ist überzeugt davon, dass sein Teamkollege den Spagat meistert: “Adam ist clever, bodenständig und ganz wichtig: kein Träumer. Er wird das wuppen.”

Matuschyks Fokus dürfte sich sukzessive Richtung operatives Geschäft verlagern. “Es war immer mein Traum, auch nach dem Karriereende im Fußball zu arbeiten”, sagt der Bachelorstudent der Sport- und Trainingswissenschaften. “Dass ich jetzt schon die Weichen dafür stellen kann, ist eine tolle Chance.” Als Standby-Spieler sieht er sich aber noch nicht: “Ich will auch auf dem Rasen weiter Vollgas geben. Wie viel ich spiele, liegt am Trainer.”

Vollzeittrainer gefunden

Am neuen Trainer wohlgemerkt. Denn der auslaufende Vertrag von Carsten Wissing und Martin Grund wird bekanntlich nicht verlängert. Dabei betont Spelthahn: “Auch wenn die jüngsten Ergebnisse (sieben Remis in Folge, Anm. d. Red.) frustrierend waren: Beide machen einen super Job. Zumal wir im Winter mit Kevin Goden und Anas Bakhat das Herzstück unserer Offensive verloren haben.” Man suche jedoch wieder einen Vollzeittrainer, sagt er in Anspielung auf Wissings Lehrerjob. Matuschyk betont: “Der Verein hat sich nicht gegen Carsten entschieden, sondern für einen Neuanfang.”

Boris Schommers (45), der im Oktober zum Drittligisten MSV Duisburg wechselte und dort unlängst entlassen wurde, kehrt demnach nicht zurück. Auch nicht als Sportchef. Stattdessen werde man in Kürze ein “junges Trainertalent” präsentieren, so Matuschyk.

Seine Arbeit als Sportdirektor läuft (vor dem offiziellen Start im Sommer) längst auf Hochtouren: “Etwa die Hälfte des Kaders muss ausgetauscht werden.” Auch, weil man nach den Umbaumaßnahmen an der Westkampfbahn einsparen müsse. Demnach setzt Düren künftig verstärkt auf Talente. Talente, die von Routiniers wie Matuschyk geführt werden sollen. Seinen Vertrag musste er im Übrigen nicht selbst verlängern. Mit dem 17. Saisoneinsatz geschah dies automatisch.

Tim Miebach

Treffer in der Nachspielzeit: Wuppertaler Minimalisten übernehmen wieder Rang 2

Die Last-minute-Wuppertaler sind zurück: Mit der letzten Aktion der Partie gewann der WSV am Dienstag gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf.

Aday Ercan (am Ball) leistete die Vorarbeit für den Treffer des Tages beim Wuppertaler SV.

Aday Ercan (am Ball) leistete die Vorarbeit für den Treffer des Tages beim Wuppertaler SV.

IMAGO/Nordphoto

Nachholpartie, 30. Spieltag

Ein Punkt aus dem Nachholspiel am Dienstagabend hätte dem Wuppertaler SV gereicht, um vorerst wieder Rang zwei zu übernehmen. Gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf, für die es nur mehr um eine gute Abschlussplatzierung in der Staffel West ging, waren es am Ende sogar drei.

Es waren zunächst eher die Gäste, die im Stadion am Zoo Vorwärtsdrang zeigten: Bei einem ersten Schuss von Wagemann hatte WSV-Keeper Wozniak nach 12 Minuten Glück, dass ihm der Ball nicht noch durchrutschte. Während die Heimelf auch in Folge nur schwer in die Partie fand, fiel auch den Düsseldorfern nicht mehr all zu viel ein. Wuppertal kam Mitte der Hälfte zwar etwas besser auf, hatte die einzige nennenswerte Chance des Durchgangs aber erst nach 35 Minuten, als Hagemann eine Volleyabnahme aus acht Metern nicht richtig traf. Eine zähe Partie ging so mit einem leistungsgemäßen 0:0 in die Pause.

Kurzes Strohfeuer

Durchgang zwei sah zwar aktivere Wuppertaler, denen beim finalen Zuspiel aber die Präzision fehlte; Terrazzino rutschte aus spitzem Winkel weg. Bei den Düsseldorfern sorgte ein 30-Meter-Freistoß von Kim für Gefahr. Bis in die Schlussphase hinein blieben das die einzigen Szenen mit Potenzial, dann schien die Partie doch noch einmal Fahrt aufzunehmen: Düsseldorfs Majetic scheiterte bei einem schnellen Angriff an einem Abwehrbein, auch die Wuppertaler hatten durch Saric eine gute Schussgelegenheit.

Doch all das erwies sich als Strohfeuer, denn anschließend prägten wieder Ungenauigkeiten das Geschehen. Auch die Körpersprache der Akteure entsprach dem Geschehen. Wuppertals Marceta bot sich nochmals eine Kopfballgelegenheit, einen Sieger aber hatte die Partie ohnehin nicht verdient. Den gab es dann dennoch: Nach einem Freistoßkracher von Beckhoff konnte Fortuna-Keeper Eutinger den Ball nur nach vorne abwehren, Ercan machte die Situation per Kopf wieder scharf, Schweers kam angerauscht und drückte das Tor des Tages über die Linie (90.+2). Die Partie wurde nicht mehr angepfiffen.

Bereits am kommenden Samstag um 14 Uhr kommt es für den Wuppertaler SV zum direkten Duell um die Vizemeisterschaft mit dem 1. FC Bocholt. Zeitgleich empfängt die Fortuna-Reserve den SV Rödinghausen.

Regionalliga West

Alemannia Aachen: Backhaus lotst Meyer zu sich

Mit Felix Meyer nimmt die Alemannia aus Aachen einen Defensivmann von Nordost-Regionalligist BFC Dynamo mit in Liga 3.

Felix Meyer verlässt den BFC Dynamo gen Aachen.

Felix Meyer verlässt den BFC Dynamo gen Aachen.

IMAGO/Matthias Koch

Regionalliga West

Mit seinem aktuellen Verein BFC Dynamo wird der Drittliga-Aufstieg nicht klappen für Felix Meyer, verabschiedete sich der DDR-Rekordmeister doch jüngst aus dem Titelrennen der Regionalliga Nordost. Doch da die Alemannia Aachen zugriff, wird der 21-Jährige in der Saison 24/25 dennoch in der dritthöchsten Spielklasse auflaufen.

Der 1,87 Meter große Meyer, ein gebürtiger Leipziger, wurde in der Jugend von RB Leipzig ausgebildet. Im Sommer 2021 folgte der Sprung in den Herrenbereich und zum BFC Dynamo nach Berlin. Dort, in der Regionalliga Nordost, kommt der als Links- und Innenverteidiger einsetzbare Meyer während seiner drei Spielzeiten für den Hauptstadtklub auf 72 Partien, wobei ein Tor und vier Assists in seiner Vita stehen. In der laufenden Runde war der Youngster Stammspieler, lief bislang 29-mal für den BFC auf.

“Großes Entwicklungspotenzial”

“Felix ist ein U-Spieler, in dem noch ein großes Entwicklungspotenzial steckt. Trotz seiner jungen Jahre war er in der Regionalliga bereits zwei Saisons lang Stammspieler bei einem guten Verein. Wir freuen uns auf einen schnellen Abwehrspieler mit einer guten Perspektive”, erklärt Alemannia-Geschäftsführer und Sportdirektor Sascha Eller den Transfer.

“Ich habe die Bilder vom Aufstieg aus Aachen gesehen. Da habe ich schon bemerkt, dass die Fans etwas ganz Besonderes sind. Ich freue mich auf die gute Stimmung hier auf dem Tivoli und darauf, vor den Fans alles zu geben”, lässt sich Neuzugang Meyer selbst in der Pressemeldung der Alemannia zitieren. Dass es zur Verpflichtung auch durch Coach Heiner Backhaus kam, ist anzunehmen: Meyer und Backhaus kennen sich aus gemeinsamer Zeit beim BFC, wo der aktuelle Alemannia-Trainer bekanntlich bis September 2023 in der Verantwortung stand.

Erster Neuzugang für die 3. Liga: Aachen verpflichtet Wuppertals Top-Torjäger Benschop

Alemannia Aachen hat den ersten Sommerneuzugang präsentiert: Charlison Benschop wird künftig das schwarz-gelbe Trikot tragen. Der 34-Jährige wechselt vom Wuppertaler SV an den Tivoli.

Geht künftig für Aachen auf Torejagd: Charlison Benschop

Geht künftig für Aachen auf Torejagd: Charlison Benschop

IMAGO/Funke Foto Services

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Nach der vorzeitigen Meisterschaft in der Regionalliga West und dem damit verbundenen Aufstieg in die 3. Liga wird in Aachen derzeit mit Hochdruck am Kader für die neue Saison gearbeitet. Wie die Schwarz-Gelben am Montagnachmittag bekannt gaben, konnte nun der erste Sommerneuzugang verpflichtet werden. Charlison Benschop wechselt vom Ligakonkurrenten Wuppertaler SV an den Tivoli.

Mit 13 Toren und neun Vorlagen in 28 Spielen avancierte Benschop in der laufenden Saison zum absoluten Leistungsträger beim Noch-Ligakonkurrenten Wuppertal. Ab Sommer wird der 34-Jährige in der 3. Liga auf Torejagd gehen – für den erfahrenen Mittelstürmer bislang noch unbekanntes Terrain.

“Gradliniger Wandspieler” mit reichlich Profi-Erfahrung

Dennoch bringt der Routinier reichlich Erfahrung auf höherem Parkett mit nach Aachen. Der zehnmalige Nationalspieler Curaçaos spielte unter anderem in der niederländischen Eredivisie und der französischen Ligue 1. Für den AZ Alkmaar lief er achtmal in der Europa League auf. In der 2. Bundesliga absolvierte der 1,91 Meter große Bilderbuch-Stürmer insgesamt 82 Spiele und erzielte dabei 26 Tore für Fortuna Düsseldorf, den FC Ingolstadt und den SV Sandhausen. Hinzu kommen 16 Spiele und zwei Tore für Hannover 96 in der Bundesliga.

“Mit Charlie gewinnen wir einen erfahrenen Stürmer für uns, der über die Jahre immer wieder seinen Torriecher gezeigt hat”, freut sich Aachens Geschäftsführer und Sportdirektor Sascha Eller. “Er ist ein gradliniger Wandspieler, der auf dem Platz sehr präsent ist und Ruhe ins Spiel bringen kann. Charlie wird aber nicht nur als Spieler, sondern auch als Persönlichkeit gut für das Team sein.”

Benschop, der bislang nur als Gast am Tivoli auflaufen durfte, freut sich, “in der neuen Saison selbst hier spielen zu können.” Gemeinsam mit der Mannschaft wolle er “möglichst viele Spiele gewinnen und ein wichtiger Charakter für das Team sein.” Die Gespräche mit den Verantwortlichen hätten ihn überzeugt, “dass dies jetzt der richtige Schritt ist.”

Lippstadt vor dem Abgrund: “Eifer und Wille sind unverändert da”

Das Auf und Ab im bisherigen Saisonverlauf hat den SV Lippstadt 08 an die Kante zur Oberliga geführt. Noch ist aber nichts verloren, die Westfalen versuchen vor dem Kellerduell beim FC Wegberg-Beeck den Optimismus aufrecht zu erhalten.

Fragezeichen hinter seinem Einsatz: Lippstadts Torjäger Viktor Maier plagte sich zuletzt mit Knieproblemen und einer Erkältung herum.

Fragezeichen hinter seinem Einsatz: Lippstadts Torjäger Viktor Maier plagte sich zuletzt mit Knieproblemen und einer Erkältung herum.

IMAGO/Dünhölter SportPresseFoto

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Vom großen Hoffnungsschimmer zum herben Dämpfer: Der SV Lippstadt 08 erlebte im Kampf um den Klassenverbleib in der Regionalliga West an den zurückliegenden Spieltagen beide Stimmungslagen innerhalb weniger Tage. Hatte sich das Team von Trainer Felix Bechtold nach zuvor drei Niederlagen in der Partie beim SV Rödinghausen (3:2) noch nach einem Zwei-Tore-Rückstand zurückgemeldet und die Hoffnung auf die Rettung genährt, gab es im Heimspiel gegen die U 21 des 1. FC Köln (1:3) nichts zu holen.

Schlimmer noch: Da die U 23 von Borussia Mönchengladbach das Nachwuchsduell bei der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf (3:0) für sich entscheiden konnte, wuchs der Rückstand auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz bei noch drei ausstehenden Partien auf fünf Punkte an.

“Dieses Auf und Ab ist ein wenig das Sinnbild für unsere Berg- und Talfahrt in dieser Saison”, meint SVL-Sportdirektor Dirk Brökelmann im kicker-Gespräch. “Auf Höhepunkte wie die Partie in Rödinghausen folgen hin und wieder auch gegensätzliche Spiele wie gegen Köln. Der Auftritt im ersten Durchgang war noch in Ordnung. In der zweiten Halbzeit haben uns jedoch die Mittel und Ideen sowie die letzte Entschlossenheit im Angriffsdrittel gefehlt.”

Zu viele Gegentore

Ein weiteres Problem: In den zurückliegenden fünf Partien kassierten die Westfalen insgesamt 15 Gegentreffer, im Schnitt also drei pro Spiel. “Die Anzahl ist definitiv zu hoch”, so Brökelmann. “Das war bei unserer Aufarbeitung natürlich ein Thema. Viele Gegentore sind sowohl nach individuellen als auch nach taktischen Fehlern gefallen. Bei unserem jungen Team mit einem Altersschnitt von unter 23 Jahren darf man aber auch nicht vergessen, dass die Spieler mit jeder Minute dazulernen.”

Wie das Team mit der aktuellen Situation umgeht, stimmt Brökelmann trotz der Tabellensituation zuversichtlich. “Im Training merkt man, dass vom Trainerteam über den Betreuerstab bis hin zu den Jungs weiterhin alle an den Klassenverbleib glauben. Der komplette Kader zieht an einem Strang. Auch in Einzelgesprächen ist zu spüren, dass der Eifer und der Wille unverändert da sind.” Dem Sportchef ist allerdings bewusst, dass am Samstag (ab 14 Uhr) beim sportlich so gut wie abgestiegenen FC Wegberg-Beeck “für uns wohl nur ein Sieg zählt. So lange eine Chance auf den Klassenverbleib besteht, werden wir alles dafür investieren, ihn auch zu erreichen”, verspricht Brökelmann.

Ob dabei Kapitän Viktor Maier helfen kann, ist derzeit höchst fraglich. Gegen Köln biss der mit zwölf Treffern erfolgreichste Torschütze trotz Außenbandproblemen und leichten Erkältungssymptomen auf die Zähne und kam als “Joker” zum Einsatz. Zu Wochenbeginn lag Maier allerdings komplett flach. Dafür hat sich Mittelfeldspieler Lars Holtkamp nach einer Nasennebenhöhlen-Entzündung zurückgemeldet.

Dominik Dittmar

“Du bist Fortuna Düsseldorf”: Der emotionale Abschied von Vereinslegende Bodzek

Ein Großer dankt ab. Im Rahmen des Spiels ihrer U 23 hat Fortuna Düsseldorf vergangenen Sonntag Vereinslegende Adam Bodzek verabschiedet. Der 38-Jährige war die letzten zwei Jahre Führungsspieler bei der Düsseldorfer Zweitvertretung gewesen und wird den Verein im Sommer in neuer Funktion unterstützen.

Wird Fortuna Düsseldorf ab Sommer in neuer Funktion zur Verfügung stehen: Vereinslegende Adam Bodzek.

Wird Fortuna Düsseldorf ab Sommer in neuer Funktion zur Verfügung stehen: Vereinslegende Adam Bodzek.

IMAGO/Zink

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Ob es im Fußball jemals eine Rote Karte gab, die so gefeiert wurde, wie die von Adam Bodzek in seinem eigenen Abschiedsspiel bei Fortuna Düsseldorf? Beim Stand von 0:3 im Duell der Zweitvertretungen zwischen Düsseldorfer und Borussia Mönchengladbach sah sich der 38-Jährige an seinem besonderen Tag dazu gezwungen, den frei aufs Tor zulaufenden Gladbacher Ryan Naderi zu Fall zu bringen und folgerichtig von Dominic Schiedsrichter Stock vom Platz geschickt zu werden.

Sich verbeugend und beschallt von Gesängen seines eigenen Namens verließ er den Platz und trat die Ehrenrunde durch das Stadion an, während die 21 übrig gebliebenen Spieler und Schiedsrichter Stock geduldig warteten.

Danke, Adam, sei stolz auf dich, wir, die Fortuna, sind stolz auf dich. Du bist Fortuna Düsseldorf und du bleibst es und das finden wir alle miteinander unglaublich toll.

Die Fans mit emotionalen Worten an Vereinslegende Adam Bodzek (38)

Üblicherweise bedeutet ein Platzverweis eine Verbannung aus dem Innenraum des Stadions. Doch dieses Spiel war kein normales Spiel, und so durfte Bodzek Richtung Nordkurve samt aktiver Fanszene ziehen, die ihren Superstar, wie er an diesem Tag besungen wurde, schon erwartete. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Düsseldorfer Vorsänger kletterte Bodzek rauf zu seinen treuen Begleitern und feierte in der Rot-Weißen Menschenmenge seinen Abschied.

Eine Szene, sinnbildlich für Bodzeks Zeit bei der Fortuna, die dann nach dem Spiel von Fortuna-Sportvorstand Alexander Jobst noch einmal in emotionale Worte gegossen wurde: “Danke, Adam, sei stolz auf dich, wir, die Fortuna, sind stolz auf dich. Du bist Fortuna Düsseldorf und du bleibst es und das finden wir alle miteinander unglaublich toll.”

Emotionale Worte

Danach sprach der Mann mit über 300 Einsätzen für die Fortuna selbst und richtete berührende Worte an die Fans und besonders die aktive Fanszene, die extra für ihre Vereinslegende gekommen waren: “Ich wollte mich einfach verabschieden, ich habe es vorhin schon in der Kurve gesagt, vielen vielen Dank. Mit sehr viel Demut und sehr viel Respekt vor euch sag ich einfach Danke für die 13 Jahre, die wir zusammen hatten. Wir hatten schwierige Zeiten, wir hatten echt coole Zeiten. Es hat Spaß gemacht jedes einzelne Spiel und bin sehr happy, dass ich ein Teil davon war.”

“Und natürlich macht es mich auch unfassbar Stolz, dass heute so viele zum Abschiedsspiel gekommen sind. Dass ihr irgendwo wegen mir hier seid, ist für mich speziell und ist mir eine ganz große Ehre. Vielen Dank für die Bühne, vielen Dank an meine Ex-Mitspieler, vielen Dank an meine Mannschaft, meine Jungs und an alle anderen, wir sehen uns. Danke und Tschüss.”

Große Fußstampfen

Die Lücke, die der Sechser hinterlässt, ist gewaltig. Zwei Jahre lang war er der unumstrittene Führungsspieler der “Zwoten”. Für Cheftrainer Jens Langeneke, der den Bodzek wie einen “verlängerten Arm” auf dem Platz sieht, ist klar: “Natürlich wird es kein Spieler mit der Erfahrung und der Karriere von Adam sein, der diese entstehende Lücke füllen wird. Aber es muss auch nicht eine Person sein, die diese Rolle übernimmt. „Das, was uns mit Adam wegbricht, können auch zwei oder drei Spieler ausfüllen.”

In “Bodzes” Abschied, der mit den Landeshauptstädtern zweimal in die Bundesliga aufgestiegen war, steckt somit auch ein großes Potential: “Es ist natürlich eine Chance für die Spieler, die nächstes Jahr da sind, Verantwortung zu übernehmen. Das ist eine andere Baustelle und Aufgabe als einfach „nur” Fußball zu spielen“, erklärt Langeneke.

Sich mit Bodzek über die Geschehnisse der “Zwoten” auszutauschen, bleibt Langeneke aber wohl auch in der nächsten Saison nicht verwehrt. Denn die Reise von Bodzek bei den Rheinländern ist noch nicht vorbei. Ab dem 1. Juli soll Bodzek eine neue Rolle im Trainerbereich des Nachwuchsleistungszentrums übernehmen. Welche das ist, steht noch aus.

Kernsanierung bei RW Ahlen: “Hatten die Qualität, aber nicht die Mentalität und den Charakter”

Spätestens seit dem letzten Wochenende sind die Ahlener Resthoffnungen im Keller auf ein absolutes Minimum geschrumpft. Im Sommer – dann höchstwahrscheinlich in der Oberliga – soll sich einiges ändern.

Bei RW Ahlen wird sich im Sommer einiges ändern.

Bei RW Ahlen wird sich im Sommer einiges ändern.

IMAGO/Dünhölter SportPresseFoto

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Irgendwie sind sie ja Profis im steten Hoch und Runter. Seit dem ersten Aufstieg in die Regionalliga 1996 als TuS Ahlen ist man als LR und später RW Ahlen viermal ab- und viermal wieder aufgestiegen. “Seit 28 Jahren pendeln wir zwischen Ober- und Regionalliga. Das ist doch auch was, oder?”, kommentiert der Aufsichtsratschef Heinz-Jürgen Gosda diesen jetzt neunten Umzug – diesmal mal wieder mal eine Etage tiefer. Und das alles überraschend entspannt.

Im Tal der Tränen streuten sie sich gerade mal eine Nacht lang Asche aufs Haupt. Schon der Montagmorgen strahlte Zuversicht aus allen Poren. Oder, wie es Trainer Björn Joppe formulierte: “Natürlich war das bitter, als der Abstieg mit dem Gladbacher Sieg feststand. Aber jetzt bin ich schon wieder positiver gestimmt.” Mit anderen Worten, alle feiern das Ende des Schreckens ohne Ende und können es nicht abwarten, endlich neu aufzubauen statt sich immer blutige Nasen zu holen.

Die Mannschaft hatte die Qualität, aber nicht Mentalität und Charakter

Aufsichtsratschef Heinz-Jürgen Gosda spricht sich für einen Umbruch im Sommer aus

Frischer Kader und ein verjüngter Vorstand – das sollen die Pfeiler der Kernsanierung werden. “Die Mannschaft hatte die Qualität, aber nicht Mentalität und Charakter”, glaubt Gosda. Da trifft es sich gut, dass mit Luka Tankulic, Emanuel De Lemos und Torwart Luis Ackermann nur drei Spieler noch Vertrag haben. Drumherum will man unter Federführung Björn Joppes neu zusammenstellen.

Neues Anforderungsprofil

“Schlagfertig, ambitioniert und konkurrenzfähig”, sollen die neuen Jungs sein, verlangt Vorstandsmitglied Dennis Kocker, neben dem Übungsleiter selber, Gosdas Sohn Bent und dem Finanzvorstand Jens Michelis einer der neuen starken Männer im Vorstand. Eine Generation von Renovierern, die RW Ahlen – so der streng geheime Plan – mittelfristig in die Regionalliga zurückbringen soll. Natürlich wird man sich darauf einstellen müssen, dass der Etat, der in dieser Saison sogar nochmal um 250 000 bis auf fast eine Millionen Euro aufgestockt worden war, nun zurückgeht. “Dafür sind aber neue Sponsoren hinzugekommen”, verspricht Kocker.

Auch der Sportliche Leiter Orhan Özkara bleibt an Bord. Schließlich hat der 44-Jährige noch ein weiteres Jahr Vertrag. Auf welchem Posten aber, das ist aber weder bei ihm noch bei anderen Mitarbeitern sicher. Dass das Team der noch aktuellen Saison einfach nur schlecht zusammengestellt gewesen sei, lässt Özkara, der mit 23 Mann einen fast komplett neuen Kader zusammengeholt hatte, hingegen nicht unwidersprochen. “Mit dieser Kritik muss man leben”, sagt er. “So ist Fußball. Ich bin aber weiter der Meinung, dass die Mannschaft durchaus regionalligatauglich war.” Liga-Spitzenwerte bei der Herausarbeitung von Chancen oder Ecken, aber mangelhaft bei Effizienz und der Anfälligkeit für Konter – so präsentiert Özkara seine Statistiken.

Soll jetzt alles besser werden. “Es wird sich viel bewegen”, krempelt Joppe schon die Ärmel hoch. Da freut sich Gosda schon: “Ich bin immer glücklich, wenn wir aufsteigen …”, sagt er und fügt vorsichtig an: “… und uns halten können.” Er und seine Mitstreiter sind halt Aufzugsprofis. Auf eine zehnte Tour im Sommer 2025 kommt es da nicht mehr an. Und diesmal bitte: wieder aufwärts.

Uwe Gehrmann