Der Abschluss mit Völler kann kein Vorbild für Nagelsmann sein

Dass der DFB den Vertrag mit Sportdirektor Rudi Völler frühzeitig und unabhängig vom Ausgang der Heim-EM verlängert, ist der richtige Schritt. Für Bundestrainer Julian Nagelsmann darf es einen solchen Persilschein aber nicht geben. Ein Kommentar von kicker-Chefreporter Oliver Hartmann

Für den Bundestrainer muss ein anderer Maßstab als für den Sportdirektor gelten: Julian Nagelsmann und Rudi Völler.

Für den Bundestrainer muss ein anderer Maßstab als für den Sportdirektor gelten: Julian Nagelsmann und Rudi Völler.

IMAGO/Nordphoto

Überraschend kommt diese Nachricht nicht mehr: Sowohl die DFB-Bosse wie auch Rudi Völler selbst hatten in den vergangenen Wochen ziemlich unverblümt signalisiert, dass sie die ursprünglich bis zur Heim-EM befristete Zusammenarbeit fortsetzen wollen. Die nach dem WM-Desaster von Katar erfolgte Ernennung des früheren DFB-Teamchefs zum Sportdirektor hat sich nach einigen Startproblemen inzwischen als Glücksfall erwiesen.

Mit seinem anfänglichen Festhalten an Bundestrainer Hansi Flick sahen sich zwar zunächst die gar nicht so wenigen Skeptiker bestätigt, es fehle dem 63-Jährigen der nötige Reformwillen, um dem jahrelangen Niedergang der Nationalmannschaft entgegen zu wirken und den sportlichen Turnaround zu erzwingen. Und sie bekamen weitere Nahrung, als Völler nach den trostlosen Juni-Länderspielen gegen die Ukraine (3:3), Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) immer noch nicht die notwendigen personellen Konsequenzen ziehen wollte und stattdessen mit Flick in die EM-Saison startete.

Nach zögerlichem Start leitete Völler die Wende ein

Immerhin da dämmerte es ihm nach dem gruseligen 1:4 gegen Japan, dass es so nicht weitergehen kann. So zögerlich Völler in den ersten Monaten war, so entschlossen und präsent leitete er danach die Wende ein: Erst als Interims-Coach beim 2:1-Sieg gegen Frankreich in Dortmund, dann bei der Wahl und Begleitung des neuen Bundestrainers. Dass sich Julian Nagelsmann nach den chaotischen November-Auftritten gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) von seinen kühnen Trainer-Fantasien verabschiedete und bei den Hoffnung machenden März-Darbietungen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) konsequenter aufs Leistungsprinzip und auf defensive Stabilität setzte, dürfte auch den Ratschlägen des Pragmatikers Völler geschuldet sein. Jedenfalls haben diese beiden Siege gezeigt, dass es in der Konstellation Nagelsmann/Völler etwas werden kann bei der Heim-EM.

Ein Vorbild bei der vom DFB angestrebten Vertragsverlängerung mit Nagelsmann darf die jetzt erfolgte Einigung mit Völler nicht sein. Die Zukunft des Bundestrainers muss an einen erfolgreichen Turnier-Abschluss gekoppelt werden. Das ist die Lehre aus den jüngsten Turnier-Enttäuschungen unter Flick und dessen Vorgänger Joachim Löw.

DFB verlängert mit Völler bis 2026 – und hofft auf Signalwirkung für Nagelsmann

Der DFB hat die erste wichtige Personalie noch vor der Heim-EM geklärt: Sportdirektor Rudi Völler bleibt bis zur WM 2026 im Amt – weil sich sein Gefühl verändert hat.

“Von Tag zu Tag mehr ans Herz gewachsen”: Rudi Völler setzt seine Tätigkeit beim DFB fort.

IMAGO/Team 2

Wie es mit Bundestrainer Julian Nagelsmann nach der Heim-EM weitergeht, ist noch völlig offen, die Zukunft von Rudi Völler ist dagegen seit Montag geklärt: Der Sportdirektor verlängerte seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bis zum Abschluss der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Das haben Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der DFB GmbH & Co KG nach Verbandsangaben einstimmig beschlossen.

“In den zurückliegenden 14 Monaten meiner Tätigkeit habe ich festgestellt, dass mir die verantwortungsvolle Aufgabe beim DFB von Tag zu Tag mehr ans Herz gewachsen ist”, wird Völler selbst zitiert. “Was anfangs vielleicht aus einem Gefühl der Verpflichtung gegenüber Deutschland, dem Verband und der Nationalmannschaft begann, hat sich längst auch zu einem persönlichen Anliegen entwickelt. Als Direktor der A-Nationalmannschaft möchte ich mit meiner Erfahrung meinen Teil dazu beitragen, dass das wichtigste Fußballteam Deutschlands wieder erfolgreich ist, dies aber auch über die Heim-EM in diesem Sommer hinaus. Mir macht die Zusammenarbeit mit allen DFB-Verantwortlichen rund um die A-Nationalmannschaft bis hinunter in die U-Mannschaften sehr viel Spaß. Gemeinsam wollen wir jetzt eine wunderbare EM in Deutschland gestalten und anschließend den Schwung für weitere Aufgaben mitnehmen.”

Völler, Teamchef von 2000 bis 2004, war im Februar 2023 auf Empfehlung der nach der verkorksten WM 2022 formierten Task Force um Hans-Joachim Watzke zum DFB zurückgekehrt. Der 63-Jährige sei “mit all seiner Erfahrung für mich und auch für die Trainer und Spieler ein wichtiger Ansprechpartner und Ratgeber”, schwärmt DFB-Präsident Bernd Neuendorf. “Er übt einen positiven Einfluss auf die Nationalmannschaft aus. Ich bin sehr froh, dass wir Rudi auch über 2024 hinaus für den DFB gewinnen konnten. Nach zuletzt schwierigen Jahren entsteht gerade wieder eine große Begeisterung für die Nationalmannschaft. Das ist neben der hervorragenden Arbeit von Julian Nagelsmann und seinem Team auch ein Verdienst von Rudi Völler.”

Der DFB verspricht sich von der Unterschrift “auch mit Blick auf Nagelsmann ein positives Signal”

Für Geschäftsführer Andreas Rettig steht der Weltmeister von 1990 “wie kein Zweiter für Bodenständigkeit, Fannähe und Erfolg im deutschen Fußball. Sein langfristiges Bekenntnis zum DFB ist ein tolles Signal auf dem Weg zu einer stimmungsvollen und erfolgreichen Heim-EM. Von seiner Vertragsverlängerung versprechen wir uns auch mit Blick auf Bundestrainer Julian Nagelsmann, mit dem wir ebenfalls gerne langfristig zusammenarbeiten möchten, ein positives Signal.”

Mit Nagelsmann würde der DFB gerne ebenfalls noch vor der EM Nägel mit Köpfen machen, allerdings gibt es für den Nachfolger von Hansi Flick auch weitere Optionen – womöglich auch eine Rückkehr zum FC Bayern.

Zu wenige lange Bälle: Was die DFB-Analyse nach Österreich ergab

In Österreich musste die deutsche Frauen-Nationalelf einem 0:2 hinterherlaufen – und bog es noch um. Verteidigerin Kathrin Hendrich sprach nun zwei Tage vor dem Spiel gegen Island darüber, woran es hakte.

Letztendlich doch abgehängt: Kathrin Hendrich (li.) und die deutsche Mannschaft besiegten Eileen Campbell und Österreich mit Mühe.

Letztendlich doch abgehängt: Kathrin Hendrich (li.) und die deutsche Mannschaft besiegten Eileen Campbell und Österreich mit Mühe.

IMAGO/Steinbrenner

Geburtstag feiern im Nationaltrikot? Für Kathrin Hendrich längst nichts Neues mehr. Aber ohne die verletzt fehlende und auf den Tag ein Jahr ältere Alexandra Popp war es dann doch etwas ungewohnt. “Die Mannschaft singt so schön”, berichtete die Verteidigerin, die am Samstag 32 Jahre alt wurde.

Doch der Fokus in der Medienrunde am Sonntag richtete sich schnell auf das Sportliche. Das so knappe 3:2 gegen Österreich hatte schließlich noch offene Fragen hinterlassen.

Jonsdottir ist bestens bekannt

EM-Qualifikation

“Wir haben in den Anfangsminuten genau das gemacht, was Österreich bei uns herauslocken wollte”, berichtete Hendrich von der Analyse. Zu kurz habe die DFB-Elf hinten herausgespielt, sodass die Gastgeber gut ins Pressing gekommen seien. “Wir hätten mit mehr langen Bällen agieren müssen, um die erste Linie zu überspielen.”

Das gelte es am Dienstag (18.10 Uhr, LIVE! bei kicker) im Tivoli in Aachen zu ändern. Dann ist Island in der EM-Qualfikation zu Gast – und damit auch Hendrichs Vereinskollegin Sveindis Jonsdottir. “Wir wissen, dass Sveindis eine überragende Spielerin ist”, lobte Vivien Endemann, die ebenfalls beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht.

Vier erfahrene Spielerinnen fehlten: Für Hendrich keine Ausrede

“Man muss schauen”, ergänzte Hendrich, “dass man sie direkt bei der Ballan- und -mitnahme stört.” Einen Plan, um die einwurf- und schussstarke Außenspielerin der Isländerinnen zu stoppen, gibt es also.

Wie gegen Österreich werden auch diesmal Popp, die ebenfalls verletzten Marina Hegering und Sara Däbritz sowie die zurückgetretene Svenja Huth nicht dabei sein. Spielte es am Freitag eine Rolle, dass sich da erst eine neue Hierarchie auf dem Platz bilden muss?

“Es darauf zu schieben, dass vier erfahrene Spielerinnen gefehlt haben, wäre zu einfach als Ausrede”, fand Hendrich. Sie muss es beurteilen können: Mit nun 32 Jahren war sie hinter Sara Doorsoun die zweitälteste DFB-Akteurin auf dem Platz.

Freigang reist von Nationalelf ab – Hrubesch nominiert nicht nach

Bundestrainer Horst Hrubesch hat für das EM-Qualifikationsspiel gegen Island eine Alternative weniger. Laura Freigang verließ das DFB-Team am Sonntag verletzt.

Kein Zusammenspiel mit Jule Brand gegen Island: Laura Freigang (li.) fällt aus.

Kein Zusammenspiel mit Jule Brand gegen Island: Laura Freigang (li.) fällt aus.

IMAGO/Eibner

Beim knappen 3:2-Sieg über Österreich am Freitag war Laura Freigang zur Halbzeit für Sydney Lohmann eingewechselt worden und trug mit einem aktiven Auftritt zur Aufholjagd bei. Den Siegtreffer per Elfmeter durch Giulia Gwinn bereitete die Frankfurterin vor, indem sie gegen Torhüterin Manuela Zinsberger einen Strafstoß herausholte.

Für das anstehende Match gegen Island am Dienstag (18.10 Uhr, LIVE! bei kicker) ist Freigang nun aber keine Alternative. Der DFB vermeldete am Sonntagmorgen, dass sich die 26-Jährige in der Partie gegen Österreich eine Verletzung am Schultereckgelenk zugezogen und die DFB-Elf nun vorzeitig verlassen habe.

Bundestrainer Horst Hrubesch verzichtete auf eine Nachnominierung. Auf Abruf hätte Bayern-Spielerin Linda Dallmann gewartet und es wohl auch rechtzeitig zur Partie, die in Aachen stattfindet, geschafft.

Ohne Kahun, aber mit fünf Berliner Meistern zur WM

Das Kaderpuzzle für die am Freitag startende Eishockey-WM ist diesmal eine besondere Herausforderung. Bundestrainer Toni Söderholm hat auch nach dem Sieg im letzten Testspiel einige Sorgen. Vor der Abreise kommt heraus, dass ein weiterer Leistungsträger ausfällt.

WM-Traum geplatzt: Dominik Kahun.

WM-Traum geplatzt: Dominik Kahun.

imago images/Pius Koller

Kurzfristige Absagen vergrößerten die Sorgen von Bundestrainer Toni Söderholm für diese spezielle Eishockey-WM in seiner Heimat Finnland zusätzlich. Selbst mit der Verstärkung durch insgesamt sieben Nationalspieler vom Meister Berlin und Vize-Champion München dürften nicht alle Schwachstellen im Aufgebot verschwinden. Zur bisher skeptisch beäugten Defensive kamen am Montag Probleme in der Offensive hinzu. Söderholm wird besonders Dominik Kahun vermissen. Der Ex-NHL-Stürmer fällt verletzt aus. Es war die nächste schwerwiegende Absage für das am Freitag beginnende Turnier.

“Ich hätte den Dominik schon gern dabei gehabt”, sagte Söderholm. Der 44-Jährige deutete zumindest an, wie kompliziert das Kaderpuzzle diesmal bis zuletzt war, auch wenn er das Wort “schwierig” nicht benutzen wollte: “Man merkt, dass einige Spieler 60, 70 Spiele in den Beinen haben. Es hat vieles mentale Energie gekostet”, sagte Söderholm und berichtete: “Es gab Spieler, die ein bisschen kurzfristig abgesagt haben, die vor einem Monat vielleicht noch Kraft hatten. Jetzt, wo die Saison vorbei war, war das auf einmal anders.”

Am Dienstag steigt der WM-Halbfinalist von 2021 und Olympia-Zehnte von Peking somit trotz des Sieges gegen Österreich im letzten WM-Test mit Zweifeln in den Charterflieger nach Helsinki. Kahun war in der Vorbereitung angeschlagen. Beim 3:1 am Sonntag in Schwenningen, als die Auswahl keine WM-Form zeigte, hatte der 26-Jährige aber gespielt.

Nicht die besten Voraussetzungen

Bis zuletzt fahndete Söderholm nach stärkerem Personal, das die erste Herausforderung am Freitag (19.20 Uhr/Sport1) gegen Titelverteidiger Kanada annehmen kann. Im Februar in Peking hatte das Team mit dem Olympia-Aus vor dem Viertelfinale enttäuscht. Das WM-Ziel soll nach DEB-Angaben erst in den kommenden Tagen festgelegt werden.

Dass weitere Stürmer wie Berlins früherer Nordamerika-Profi Manuel Wiederer und die Münchner Patrick Hager und Frederik Tiffels absagten, schwächt die Auswahl für die angestrebte Olympia- Wiedergutmachung weiter. Gründe für die Absagen dieses Trios wollte Söderholm nicht nennen.

Die wichtigsten Tage bei der WM sind am Anfang

Toni Söderholm

Auf Meister-Goalie Mathias Niederberger, die Berliner Verteidiger Jonas Müller und Kai Wissmann sowie die Eisbären-Stürmer Marcel Noebels und Leo Pföderl kann der Bundestrainer immerhin bauen. Angreifer Yasin Ehliz ist neben dem schon am Sonntag eingesetzten Maximilian Kastner einziger Münchner.

Die zusätzliche Herausforderung liegt nun darin, die neuen Kräfte in wenigen Trainingseinheiten und im Falle der Berliner nach einer ausgelassenen Meisterparty schnell zu integrieren. “Die wichtigsten Tage, die man traingsmäßig bei der WM hat, sind jetzt am Anfang”, sagte Söderholm.

Die Finalteilnehmer könnten dem “Team auch noch mal einen richtig guten Push geben”, sagte NHL-Verteidiger Moritz Seider hoffnungsvoll. Der 21-Jährige von Detroit ist neben Ottawa-Stürmer Tim Stützle und Weltklasse-Torhüter Philipp Grubauer von den Seattle Kraken einer von drei NHL-Profis im Aufgebot – und der herausragende Verteidiger.

Sorgenkind Defensive

Die Besetzung der Defensive weckte bis zuletzt wenig Hoffnung auf ein erfolgreiches Abschneiden. Aber auch in der Offensive trat in Schwenningen fünf Tage vor dem WM-Start eine Formation an, mit der das Minimalziel Viertelfinale selbst in einer auf dem Papier schwächeren Vorrundengruppe keine Selbstverständlichkeit sein dürfte. Mangelnde Effizienz, Puckverluste, inkonsequentes Zweikampfverhalten listete Söderholm als Probleme auf. “Es sind eigentlich die für uns wichtigen Sachen, da müssen wir uns steigern”, sagte der Finne.

Dass Spieler in einer Olympia-Saison auf eine WM verzichten, ist nicht unüblich. Die Folgen der Corona-Pandemie raubten zusätzlich Energie, andere Spieler sind verletzt. Dass die früheren NHL-Profis Tom Kühnhackl und Tobias Rieder fehlen, stand schon fest, bevor der DEB den Kader verkündete. Umso wichtiger wäre es, wenn im Laufe des Turniers weitere Profis aus Nordamerika nachrücken würden. Söderholm erwägt, nicht alle Kaderplätze sogleich offiziell zu melden. Dass NHL-Topstar Leon Draisaitl kommen wird, ist unwahrscheinlich.

Längst nicht so forsch wie vor Olympia geht das Nationalteam die WM an. “Es kann auch ganz schnell viel Kritik geben, wenn mal ein Spiel nicht so läuft. Deswegen will ich gar nicht viel sagen”, meinte Ottawa-Stürmer Stützle. Torhüter Grubauer indes wich vom festen Glauben an die Mannschaft nicht ab. “Natürlich ist unser Ziel, Gold zu holen”, sagte er dem “Kicker” (Montag).

Berlin oder München? UEFA bestimmt Finalort für die EM 2024

Am Dienstag steht in Wien die Entscheidung zum EM-Finalort 2024 an – in Berlin und München blickt man gespannt nach Österreich.

Zwei Kandidaten, ein Finale: Die UEFA wählt zwischen München und Berlin als Ort des EM-Endspiels 2024.

Zwei Kandidaten, ein Finale: Die UEFA wählt zwischen München und Berlin als Ort des EM-Endspiels 2024.

picture alliance/dpa

Unter den großen Kronleuchtern im Roten Rathaus strahlte am Montag in Berlin der goldene DFB-Pokal. Das Endspiel, in diesem Jahr am 21. Mai zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig, wird wie üblich in Deutschlands Hauptstadt ausgerichtet – es ist einer der wenigen Standardtermine im Fußballkalender.

Berlin gilt als Favorit

Doch die Hauptstadt will mehr. An diesem Dienstag (ab 13 Uhr) entscheidet das Exekutivkomitee der UEFA über den Finalort der EM 2024 in Deutschland. Berlin scheint haushoher Favorit gegenüber dem Mitkonkurrenten München. “Ich kann nur allen sagen, die sich fragen, was die richtige Antwort ist: Das ist Berlin”, sagte die Regierende Bürgermeisterin der Hauptstadt, Franziska Giffey, am Montag der dpa. “Wir sind einfach als Sportmetropole die Stadt, die am besten geeignet ist, für so ein Event auch international zu strahlen.” Als stärkster Konkurrent gilt München mit der Arena des FC Bayern.

Welche Rolle spielen die Regenbogen-Farben bei der EM 2021?

Vergaben im Fußball gelten immer als politisch beeinflusste Entscheidungen. München war im vergangenen Sommer Gastgeber von vier Spielen der paneuropäischen EM. Die nicht nur in der Fußball-Welt große Debatte um die Regenbogen-Beleuchtung des Stadions während des Weltereignisses als Zeichen der Solidarität hatten aber einen Keil zwischen UEFA und Stadtführung getrieben. Die UEFA wollte politisch neutral sein – verstehen konnten das die wenigsten.

Offiziell steht der “Spielplan für die Endrunde” auf der Tagesordnung der Sitzung des UEFA-Entscheidergremiums in Wien. Die UEFA und der DFB bestätigten, dass den Partien auch die Stadien zugeordnet werden. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hatte die damals neu errichtete Münchner Arena den Zuschlag für den Auftakt erhalten. Im Berliner Olympiastadion fand das Endspiel zwischen Italien und Frankreich statt.

Acht weitere EM-Spielorte

Spielorte beim Turnier vom 14. Juni bis 14. Juli mit 24 Teams sind neben Berlin und München auch Hamburg, Frankfurt, Köln, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Leipzig und Stuttgart. Die Endrundenauslosung soll im Dezember 2023 in der Elbphilharmonie in Hamburg steigen. Das internationale Medienzentrum wird seinen Platz in Leipzig haben.

EM-Logo als Hinweis?

Das Logo EM 2024 ist von der Dachform des Berliner Olympiastadions inspiriert. Ein Hinweis? Dem UEFA-Exko wird am Dienstag wohl eine Empfehlung des DFB vorgelegt.

Richtige Einwechslung: Alber schießt U-17-Frauen zum Sieg

Im letzten Vorrundenspiel der U-17-EM gewinnen die DFB-Juniorinnen mit 2:0 gegen Bosnien-Herzegowina. Mit neun Punkten und null Gegentoren holt sich die deutsche U 17 souverän den Gruppensieg.

Mit Doppeltorschützin Mara Alber (links) wurde der Sieg eingewechselt.

Mit Doppeltorschützin Mara Alber (links) wurde der Sieg eingewechselt.

IMAGO/Eibner

Über die gesamte Spielzeit kontrollierten die deutschen Juniorinnen Ball und Gegner. Im seltenen Falle eines Fehlpasses wurde der Ball stets schnell zurückerobert. EM-Gastgeber Bosnien-Herzegowina wirkte durch die vielen Ballverlagerungen seines Gegners überfordert.

Die erste Torchance für Deutschland gab es bereits in der ersten Minute. Stürmerin Marie Steiner konnte gegen die bosnische Torhüterin Hejub den Ball erobern, traf anschließend aber nur den Pfosten (1.)

Viele weitere Aktionen im gegnerischen Strafraum konnten die Deutschen zunächst aber nicht sammeln. Immer wenn es brenzlig wurde, bekamen die Bosnierinnen noch einen Fuß dazwischen. Einzig aus der Distanz wurde es zweimal wirklich gefährlich, doch Blumenberg (22.) und Sehitler (39.) scheitern beide am Aluminium.

Eine Halbzeitführung wäre mehr als verdient gewesen, vor allem weil die bosnische U 17  kaum zu eigenen Offensivaktionen kam. Durch gutes Stellungsspiel konnten die deutschen Verteidigerinnen Angriffsbemühungen verhindern. Torhüterin Altenburg musste nicht ein einziges Mal eingreifen.

Alber bricht den Bann und sorgt für den Schlusspunkt

Nach einer Soloaktion erzielte die zur Halbzeit eingewechselte Mittelfeldspielerin Mara Alber das 1:0. Sie wurde im Sechszehner nicht richtig angegriffen und konnte unbedrängt einschießen (54.).

In der Folge wollte das DFB-Team die Führung weiter ausbauen, doch der finale Durchschlag fehlte. Hejub klärte zu dem auch spektakulär einen harten Schuss aus kurzer Distanz von Steiner (68.). Den Schlusspunkt setzte dann erneut die auffällige Alber mit einem traumhaften Freistoßtor aus 23 Metern. Die starke Torhüterin Hejub hatte keine Chance gegen den gefühlvollen Abschluss (88.).

Tore und Karten

1:0
Alber (54′, Rechtsschuss, Schmidt)

2:0
Alber (88′, Rechtsschuss)

Tore und Karten

1:0
Alber (54′, Rechtsschuss, Schmidt)

2:0
Alber (88′, Rechtsschuss)


Deutschland

Deutschland


Deutschland

Deutschland

Aufstellung

Einwechslungen

Reservebank


Bosnien-Herzegowina

Bosnien-H.

N. Hejub – T. Blagojevic, A. Balic, G. Sliskovic, I. Radosevic, N. Brnic – E. Avdic , L. Radulovic, H. Gavrilovic – N. Pupic , T. Dizdarevic


Bosnien-Herzegowina

Bosnien-H.

Aufstellung

N. Hejub – T. Blagojevic, A. Balic, G. Sliskovic, I. Radosevic, N. Brnic – E. Avdic , L. Radulovic, H. Gavrilovic – N. Pupic , T. Dizdarevic

Einwechslungen

46. A. Gradan für T. Dizdarevic
72. U. Rankic für H. Gavrilovic
81. J. Filipovic für N. Pupic
90. S. Dedic für E. Avdic
90. I. Benkovic für A. Gradan

Reservebank

D. Bratovic, I. Dumanjic, J. Pavlinovic, M. Jovanic

Spielinfo


Stadion

Stadion Grbavica

Spielinfo


Anstoß

09.05.2022, 14:00 Uhr


Stadion

Stadion Grbavica Sarajevo

Der deutsche Halbfinalgegner wird heute Abend (20 Uhr) ermittelt. Im letzten Spiel der Gruppe B treffen Frankreich und Spanien aufeinander. Deutschland spielt am Donnerstag (12.05.) gegen den Verlierer dieser Partie.

DEB-Team gewinnt WM-Generalprobe mit Mühe

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihren letzten Test vor der WM gewonnen. In Schwenningen mühte sie sich zu einem 3:1 gegen Österreich.

Die DEB-Auswahl jubelt über den zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Österreich.

Die DEB-Auswahl jubelt über den zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Österreich.

picture alliance/dpa

Deutschlands Nationalteam braucht für die Weltmeisterschaft noch Verstärkung. Fünf Tage vor dem Turnierauftakt gewann die Auswahl das Prestigeduell mit Österreich am Sonntag in Schwenningen nur mit erheblicher Mühe mit 3:1 . Dank der Tore von Schwenningens Alexander Karachun (40. Minute), des in Schweden spielenden Stürmers Stefan Loibl (56.) und des Wolfsburgers Dominik Bittner (58.) sicherte sich das DEB-Team vor der Abreise nach Finnland aber nach einem Rückstand immerhin noch das erhoffte Erfolgserlebnis.

“Es gibt Sachen, die wir besser machen können, aber es war insgesamt ein Schritt nach vorne”, sagte Kapitän Moritz Müller nach der Partie bei “MagentaSport”. “Wir haben heute wieder viel mitgenommen. Es war eine neue Mannschaft, die hier in dieser Woche zusammengekommen ist. Je länger das Spiel lief, desto besser wurde es.”

Mit den NHL-Stars Philipp Grubauer, Moritz Seider und Tim Stützle offenbarte die DEB-Auswahl deutliches Verbesserungspotential und nach wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten in Schwenningen Abstimmungsprobleme. Für die Österreicher war Brian Lebler (29.) erfolgreich. Bei zwei Pfostenschüssen der Gäste hatte die deutsche Defensive Glück.

Drei von sieben Vorbereitungspartien gewonnen

Für das erste WM-Vorrundenspiel am Freitag in Helsinki gegen Titelverteidiger Kanada machte der Auftritt vor 5.000 Zuschauern kaum Hoffnung. Bei der WM in Finnland wird das deutsche Team erstmals seit der Olympia-Enttäuschung von Peking wieder im Fokus stehen.

Drei von sieben Vorbereitungspartien hat die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm gewonnen. In Schwenningen bot der finnische Coach erstmals in dieser WM-Vorbereitung die drei NHL-Stützen Grubauer (Seattle Kranken), Seider (Detroit Red Wings) und Stützle (Ottawa Senators) sowie Leistungsträger wie den Mannheimer Matthias Plachta oder Kapitän Moritz Müller (Köln) auf. Noch immer spielte Deutschland aber nicht in der WM-Formation.

Kastner überraschend schon im Einsatz

Beim Abflug am Dienstag sollen auch Spieler von Meister Eisbären Berlin und Finalist EHC Red Bull München dabei sein. Einzig der Münchner Maximilian Kastner kam am Sonntag bereits überraschend zum Einsatz. Wie viele Verstärkungen noch kommen, ist unklar.

Gegen Österreich fanden die Deutschen schwer ins Spiel und taten sich auch in Überzahl schwer. Österreich, als 17. acht Plätze hinter den Deutschen in der Weltrangliste, nimmt nur aufgrund des Ausschlusses von Russland und Belarus an der A-WM vom 13. bis 29. Mai teil.

Dennoch gerieten die Gastgeber in Rückstand. Absprachegemäß machte Grubauer nach knapp der Hälfte der Spielzeit für Dustin Strahlmeier Platz. Der frühere Schwenninger Torhüter war kaum auf dem Eis, als Lebler den ersten Schuss nach dem Torwartwechsel entscheidend abfälschte. 30 Sekunden vor der zweiten Pause stocherte Karachun dann den Puck zum Ausgleich über die Torlinie. Erst in der Schlussphase machten die Deutschen den erhofften Sieg perfekt.

Der deutsche Kader gegen Österreich:

Tor: Grubauer (ab 29. Strahlmeier).

Abwehr: Mo. Müller, Seider; Zimmermann, Holzer; Wagner, Hüttl; Möser, Bittner.

Sturm: Michaelis, Stützle, Fischbuch; Schmölz, Kahun, Plachta; Wohlgemuth, Loibl, Karachun; Soramies, Kastner, Jentzsch.

DEB-Team gewinnt WM-Generalprobe mit Mühe

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihren letzten Test vor der WM gewonnen. In Schwenningen mühte sie sich zu einem 3:1 gegen Österreich.

Die DEB-Auswahl jubelt über den zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Österreich.

Die DEB-Auswahl jubelt über den zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Österreich.

picture alliance/dpa

Deutschlands Nationalteam braucht für die Weltmeisterschaft noch Verstärkung. Fünf Tage vor dem Turnierauftakt gewann die Auswahl das Prestigeduell mit Österreich am Sonntag in Schwenningen nur mit erheblicher Mühe mit 3:1 . Dank der Tore von Schwenningens Alexander Karachun (40. Minute), des in Schweden spielenden Stürmers Stefan Loibl (56.) und des Wolfsburgers Dominik Bittner (58.) sicherte sich das DEB-Team vor der Abreise nach Finnland aber nach einem Rückstand immerhin noch das erhoffte Erfolgserlebnis.

“Es gibt Sachen, die wir besser machen können, aber es war insgesamt ein Schritt nach vorne”, sagte Kapitän Moritz Müller nach der Partie bei “MagentaSport”. “Wir haben heute wieder viel mitgenommen. Es war eine neue Mannschaft, die hier in dieser Woche zusammengekommen ist. Je länger das Spiel lief, desto besser wurde es.”

Mit den NHL-Stars Philipp Grubauer, Moritz Seider und Tim Stützle offenbarte die DEB-Auswahl deutliches Verbesserungspotential und nach wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten in Schwenningen Abstimmungsprobleme. Für die Österreicher war Brian Lebler (29.) erfolgreich. Bei zwei Pfostenschüssen der Gäste hatte die deutsche Defensive Glück.

Drei von sieben Vorbereitungspartien gewonnen

Für das erste WM-Vorrundenspiel am Freitag in Helsinki gegen Titelverteidiger Kanada machte der Auftritt vor 5.000 Zuschauern kaum Hoffnung. Bei der WM in Finnland wird das deutsche Team erstmals seit der Olympia-Enttäuschung von Peking wieder im Fokus stehen.

Drei von sieben Vorbereitungspartien hat die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm gewonnen. In Schwenningen bot der finnische Coach erstmals in dieser WM-Vorbereitung die drei NHL-Stützen Grubauer (Seattle Kranken), Seider (Detroit Red Wings) und Stützle (Ottawa Senators) sowie Leistungsträger wie den Mannheimer Matthias Plachta oder Kapitän Moritz Müller (Köln) auf. Noch immer spielte Deutschland aber nicht in der WM-Formation.

Kastner überraschend schon im Einsatz

Beim Abflug am Dienstag sollen auch Spieler von Meister Eisbären Berlin und Finalist EHC Red Bull München dabei sein. Einzig der Münchner Maximilian Kastner kam am Sonntag bereits überraschend zum Einsatz. Wie viele Verstärkungen noch kommen, ist unklar.

Gegen Österreich fanden die Deutschen schwer ins Spiel und taten sich auch in Überzahl schwer. Österreich, als 17. acht Plätze hinter den Deutschen in der Weltrangliste, nimmt nur aufgrund des Ausschlusses von Russland und Belarus an der A-WM vom 13. bis 29. Mai teil.

Dennoch gerieten die Gastgeber in Rückstand. Absprachegemäß machte Grubauer nach knapp der Hälfte der Spielzeit für Dustin Strahlmeier Platz. Der frühere Schwenninger Torhüter war kaum auf dem Eis, als Lebler den ersten Schuss nach dem Torwartwechsel entscheidend abfälschte. 30 Sekunden vor der zweiten Pause stocherte Karachun dann den Puck zum Ausgleich über die Torlinie. Erst in der Schlussphase machten die Deutschen den erhofften Sieg perfekt.

Der deutsche Kader gegen Österreich:

Tor: Grubauer (ab 29. Strahlmeier).

Abwehr: Mo. Müller, Seider; Zimmermann, Holzer; Wagner, Hüttl; Möser, Bittner.

Sturm: Michaelis, Stützle, Fischbuch; Schmölz, Kahun, Plachta; Wohlgemuth, Loibl, Karachun; Soramies, Kastner, Jentzsch.

Zwei Standards, zwei Tore: DFB-Juniorinnen im Halbfinale

Nach zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen steht die deutsche Auswahl einen Spieltag vor Ende bereits im Halbfinale der U-17-Frauen-EM in Bosnien-Herzegowina. Beim 2:0 gegen die Niederlande halfen zwei Standards.

Steht mit ihrem Team im Halbfinale: Friederike Kromp.

Steht mit ihrem Team im Halbfinale: Friederike Kromp.

IMAGO/Eibner

Die deutsche Auswahl hatte in einer ersten Hälfte, die nicht unbedingt vor Chancen strotzte, die besseren Möglichkeiten: Direkt nach Anpfiff schoss Alber ans Außennetz, wenig später schoss Steiner aus guter Position drüber (8,). Defensiv ließ die Mannschaft von Trainerin Friederike Kromp nicht viel zu, einzig nach einem Schuss von Kroezen kam mal Gefahr auf (25.).

Nach der Pause ging die erste Chance auf das Konto der Niederländerinnen, Lacroixs Kopfball zischte knapp links vorbei (57.). Auf der Gegenseite jubelte kurz darauf das deutsche Team: Einen Freistoß von der rechten Seite verlängerte Stoldt nach innen. In der Mitte fälschte Frijns unglücklich ins eigene Tor ab (58.).

Kurz danach sah es sogar nach einem Doppelschlag aus, die U-17-Damen hatten auch bereits gejubelt, als der hohe Ball von Janzen im Sechzehner einmal aufsprang und über die verdutzte Liefting ins Tor sprang (62.). Aber die Torfrau hatte Glück, dass der Treffer nach einem Schiedsrichter-Ball fiel. Somit ging es exakt nach Regelwerk mit Abstoß für Oranje weiter. Aber kurz vor dem Ende legte die deutsche Mannschaft das 2:0 nach, Platner traf nach einer Ecke per Kopf (83.).

Tore und Karten

1:0
D. Tolhoek (59′, Eigentor)

2:0
Platner (83′)

Tore und Karten

1:0
D. Tolhoek (59′, Eigentor)

2:0
Platner (83′)


Deutschland

Deutschland


Deutschland

Deutschland

Aufstellung

Einwechslungen

Reservebank


Niederlande

Niederlande

F. Liefting – D. de Klonia , D. de Ridder, I. Kardinaal , E. Frijns – S. Kroezen, K. Thomas, Q. Dupon – D. Tolhoek , H. Huizenga , F. Kroese


Niederlande

Niederlande

Aufstellung

F. Liefting – D. de Klonia , D. de Ridder, I. Kardinaal , E. Frijns – S. Kroezen, K. Thomas, Q. Dupon – D. Tolhoek , H. Huizenga , F. Kroese

Einwechslungen

46. R. Lacroix für Q. Dupon
54. L. Keukelaar für H. Huizenga
75. V. Buurman für D. de Klonia
88. A. Janssen für E. Frijns
88. M. Rutgers für I. Kardinaal

Reservebank

R. van Eijk (Tor), I. Kemper, L. Stengs, M. Schilder

Spielinfo


Stadion

Stadion Grbavica

Spielinfo


Anstoß

06.05.2022, 20:00 Uhr


Stadion

Stadion Grbavica Sarajevo

Die DFB-Juniorinnen gewannen somit auch das zweite Spiel mit 2:0 und stehen einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase bereits im Halbfinale.