Mit oder ohne Xabi Alonso: Warum Arthur keinen Unterschied sieht

Mit oder ohne Xabi Alonso: Warum Arthur keinen Unterschied sieht

Bei seinem Startelf-Debüt für Bayer 04 kam Außenverteidiger Arthur erstmals seit Ende August zum Einsatz. Dabei war seine Leistung genauso bemerkenswert wie seine Einschätzung zum Fehlen seines gelbgesperrten Trainers Xabi Alonso an der Seitenlinie.

Feierte in Frankfurt sein Startelf-Debüt: Arthur.

Feierte in Frankfurt sein Startelf-Debüt: Arthur.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Es war das Ende seiner Leidenszeit und soll der Restart einer großen Karriere werden. Der brasilianische Außenverteidiger Arthur feierte beim Leverkusener 5:1-Sieg in Frankfurt sein Startelf-Debüt für den Werksklub und lieferte bei seinem 60-Minuten-Einsatz eine bemerkenswerte Leistung ab.

Lob von Trainer Alonso

“In den ersten fünf Minuten war er ein bisschen unruhig. Danach hat er es super gemacht”, lobte Trainer Xabi Alonso den im Sommer 2023 für sieben Millionen Euro von America FC geholten Nationalspieler, der seit Anfang September mit zwei schweren Muskel-Sehnen-Verletzungen im Oberschenkel ausgefallen war, von denen die zweite operativ behoben werden musste.

Eine Stunde lang erledigte der spielstarke Rechtsfuß, der auf beiden Seiten eingesetzt werden kann, seinen Job zuverlässig und war zudem an der Entstehung zweier Treffer zumindest im Ansatz beteiligt: Vor dem 1:0 von Granit Xhaka, spielte er den Ball von links in den Strafraum, wo Frankfurts Robin Koch nur unter Not klären konnte und der von Bayer-Angreifer Adam Hlozek abgefälschte Ball beim Torschützen landete. Vor dem Strafstoß zum 3:1 brachte er nach schönem Steilpass von Jonas Hofmann den Ball erneut in die Mitte, wo kurz darauf Nathan Tella von einem dummen Foul von Niels Nkounkou profitierte.

Arthur: “Wir sind wie eine Familie”

Auch wenn Arthur natürlich noch nicht mit der letzten Selbstverständlichkeit und dem absoluten Selbstvertrauen agierte, die er aufgrund seiner technischen Fähigkeiten vor seinen Verletzungen an den Tag gelegt hatte, funktionierte er gut als Vertreter von Linksverteidiger Alejandro Grimaldo, der wie der ebenfalls leicht angeschlagene Spielmacher Florian Wirtz geschont wurde.

Dass Arthur aus dem Stand diesen Part so ausfüllte, belegt das Potenzial, das in ihm steckt. Und so erklärte auch sein Trainer: “So zu spielen nach acht Monaten, ist nicht einfach. Ich bin sehr glücklich für ihn. Er hat sehr gut gearbeitet. Arthur ist ein netter junger Spieler und intelligent. Wir hoffen und wir wissen, dass wir für die Zukunft und für die nächste Saison einen Topspieler haben.”

Arthur selbst spielte bei seinem Comeback nicht nur bemerkenswert, sondern er nahm eine interessante Einschätzung vor. Als der Brasilianer gefragt wurde, wie es ohne den gelb-gesperrten Xabi Alonso an der Seitenlinie gewesen sei, betonte er die innige Verbindung zwischen Team und Trainer.

“Es war nicht anders, weil wir eine Gruppe sind, eine Mannschaft, die sehr eng zusammensteht. Wir sind wie eine Familie”, erklärte Arthur, “es ist kein Unterschied, mit oder ohne Xabi, weil wir mental immer zusammen sind.”

Verteidiger hat bescheidene Ziele

Seine Ziele sind nach der langen Leidenszeit natürlich bescheiden: “Keine Verletzungen, weiter spielen, dafür trainieren, alle Möglichkeiten nutzen”, sagt der 21-Jährige, der aber schon jetzt den zukünftigen Auftritten in der Champions League in der kommenden Saison entgegen fiebert.

“Das ist verrückt, ein Traum. Ich bin sehr glücklich, dass wir als Mannschaft vor einer so großen Herausforderung stehen”, sagt Arthur mit strahlenden Augen und der Hoffnung dann ohne Verletzungen als der Topspieler aufzutrumpfen, als den ich sein Trainer sieht.

Stephan von Nocks