Start der Play-offs: Alba zerlegt Bonn – 99ers bezwingen Vechta

Die Play-Ins sind gespielt, am Freitag starteten in der BBL die Play-offs. Alba legte dabei gegen Bonn gleich gut los, am Abend schlug Chemnitz Rasta Vechta.

Treffsicherster Berliner: Matt Thomas.

Treffsicherster Berliner: Matt Thomas.

IMAGO/Beautiful Sports

Alba Berlin und die Niners Chemnitz sind erfolgreich in die Playoffs der Basketball-Bundesliga gestartet. Die Berliner gewannen am Freitagabend die erste Viertelfinalpartie daheim vor 7071 Zuschauern gegen die Telekom Baskets Bonn deutlich mit 94:68 (41:31). Chemnitz setzte sich gegen Rasta Vechta mit 83:77 (42:34) durch.

Damit führen Alba und Chemnitz in der Best-of-Five-Serie jeweils mit 1:0. Die nächsten Partien beider Teams finden am Sonntag statt. Berlin und Chemnitz haben dabei erneut Heimrecht, ehe es am kommenden Dienstag im dritten Spiel nach Bonn bzw. Vechta geht.

Die Partie in Berlin begann sehr zerfahren und es kam zunächst kein richtiger Rhythmus auf. Es dominierten die Defensivreihen auf beiden Seiten. Die Hausherren leisteten sich anfangs zu viele Ballverluste und vergaben zu viele Würfe. Ein 10:0-Lauf direkt vor der Halbzeit brachte Alba dann aber eine zweistellige Führung zur Pause.

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Daran knüpften die Gastgeber nach dem Seitenwechsel nahtlos an. Bonn wehrte sich zwar weiter mit viel Physis, doch die Berliner konnten den Vorsprung weiter ausbauen. Diesen brachte Alba souverän ins Ziel, konnte sogar noch Stammkräfte schonen. Beste Werfer waren der Berliner Matt Thomas mit 18 Punkten und Bonns Noah Kirkwood (14).

Chemnitz zieht im dritten Viertel davon

Die beiden Überraschungsteams Chemnitz und Vechta lieferten sich zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Europe-Cup-Sieger Chemnitz hatte aber die bessere Defensive und war auch im Abschluss Aufsteiger Vechta überlegen. Dadurch zogen die Sachsen im dritten Viertel davon. Doch Vechta gab nie auf und legte ein starkes Schlussviertel hin. Am Ende retteten die Niners den Sieg. Beste Werfer waren Deandre Lansdowne (Chemnitz/22) und Tommy Kuhse (Vechta/18).

Alba Berlin – Telekom Baskets Bonn 94:68 (17:14,24:17,27:20,26:17)

Punkte Alba Berlin: Thomas 18, Thiemann 12, Brown 10, Hermannsson 10, Mattisseck 8, Delow 7, Wetzell 7, Rapieque 6, Schneider 5, Nikic 4, Olinde 4, Koumadje 3
Telekom Baskets Bonn: Kirkwood 14, Watson Jr. 12, Pape 11, Kennedy 9, Fobbs 8, Frey 7, Sengfelder 4, Flagg 3
Zuschauer: 7071

Niners Chemnitz – Rasta Vechta 83:77 (19:16,23:18,24:13,17:30)

Punkte Niners Chemnitz: Lansdowne 22, Van Beck 17, Krubally 11, Uguak 8, Garrett 7, Richter 7, Yebo 5, Lockhart 4, Ongwae 2
Rasta Vechta: Kuhse 18, Flanigan 10, Ferner 9, Schwieger 9, Aminu 8, Grünloh 8, Reaves 8, Iwundu 5, Aririguzoh 2
Zuschauer: 4284

Die Play-offs der BBL: Wer folgt auf Überraschungsmeister Ulm?

Nachdem die Play-offs in der BBL im vergangenen Jahr mit der Ulmer Meisterschaft ein unerwartetes Ende nahmen, haben sich in dieser Saison bereits in der Hauptrunde einige Überraschungsteams direkt für die Endrunde qualifiziert. Setzt sich in diesem Jahr der Favorit die Krone auf?

Stoppen Albas Sterling Brown (li.) und Johannes Thiemann (#32) die Bayern um Isaac Bonga (#9) auf dem Weg zum Titel?

Stoppen Albas Sterling Brown (li.) und Johannes Thiemann (#32) die Bayern um Isaac Bonga (#9) auf dem Weg zum Titel?

IMAGO/Eibner

Erst Alba Berlin, dann der FC Bayern Basketball und schließlich Hauptrundenmeister und Champions-League-Sieger Bonn: In der vergangenen Saison kegelten die von Position 7 in die Play-offs gestarteten Ulmer zuerst die beiden Euroleague-Teams raus, gewannen dann auch das Finale gegen die Telekom Baskets und feierten so ihren ersten Meistertitel. In diesem Jahr überraschten mit Chemnitz, Würzburg und Vechta bereits in der Hauptrunde drei Mannschaften, die sich alle auf direktem Wege für die Play-offs qualifizierten. Den Umweg über die neu eingeführten Play-Ins mussten Bonn und Ludwigsburg nehmen.

Play-offs, 1. Runde

Bereits seit einigen Jahren wird die Endrunde im 2-2-1-Modus gespielt, heißt: Das Team mit Heimvorteil hat zuerst zwei Heimspiele, ehe es auswärts ran muss. Der “Klau” eines Auswärtsspiels wird daher für die schlechter gerankte Mannschaft umso wichtiger, will sie nicht mit einem 0:2-Rückstand in ihr erstes Play-off-Spiel vor heimischer Kulisse gehen.

Bayern klarer Favorit im Viertelfinale

Hauptrundenmeister Bayern Basketball geht sicherlich als Favorit in die Play-offs. Der amtierende Pokalsieger feierte seinen letzten Meistertitel bereits im Jahr 2019 – und will nach dem Verpassen der Euroleague-Endrunde die Saison mit dem Double zu einem guten Ende führen. Nominell haben die Münchner den tiefsten Kader der Liga: Angeführt vom langjährigen Kapitän Vladimir Lucic und Aufbauspieler Sylvain Francisco spielen die Bayern zwar den langsamsten Basketball der Liga, aber auch den effizientesten: Auf 100 Angriffe gerechnet erzielen sie die mit Abstand meisten Zähler. Mit den Weltmeistern Andi Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey ist das Team von Pablo Laso auch auf den deutschen Positionen bestens aufgestellt – unter dem Korb wartet mit Ex-NBA-Champion Serge Ibaka und Devin Booker das wohl beste Big-Men-Duo der Liga.

Die Riesen, die zwar zuletzt in den Play-Ins gegen Hamburg gewinnen konnten, kommen dennoch nicht in ihrer besten Form nach München. Vor dem Erfolg gegen die Towers gingen vier Spiele in Serie verloren. Defensiv sind die Ludwigsburger in dieser Saison zwar gewohnt stark und gehören zu den unangenehmsten Gegnern der Liga, offensiv ist das Spiel aber sehr von den beiden Guards Desure Buie und Jayvon Graves abhängig. Somit dürfte für das Team von Trainer Josh King bereits in der ersten Runde Schluss sein, ein Sieg wäre bereits eine Überraschung.

Alba Berlin

Wohin führt der Weg von Alba Berlin?
IMAGO/camera4+

Ärgert Bonn die Berliner im Klassiker?

Alba Berlin erlebte eine Saison des Umbruchs: In der Euroleague wurde die jungen Truppe Tabellenletzter. Auf BBL-Niveau fing sich die Mannschaft von Israel Gonzalez nach einer schwächeren Phase in der Mitte der Saison aber wieder und erreichte am Ende Platz zwei. Die ganze Spielzeit über war das Team um Kapitän Johannes Thiemann, der selbst lange ausfiel, von Verletzungssorgen geplagt. So konnte auf den großen Positionen zuletzt mit Tim Schneider ein Eigengewächs, das lange Jahre eher in der zweiten Reihe stand, Verantwortung übernehmen. Der Spielaufbau galt zu Saisonbeginn noch als Problemposition, dort hat sich Alba seit der Rückkehr von Martin Hermannsson im Winter stabilisiert. Die Flügelspieler Sterling Brown und Matt Thomas können zudem immer wieder Spiele entscheiden, generell ist der Kader für die BBL tief besetzt. Aber: Der spielerische Glanz der Meisterjahre ist verflogen, die Read-and-React-Offensive läuft nach dem Umbruch noch nicht wie gewollt.

Dennoch gehen die Berliner als Favorit in ihre Viertelfinalserie mit den offensivstarken Telekom Baskets: Alba gegen Bonn – ein echter Klassiker in der Bundesliga. Bei den Rheinländern verabschiedete sich nach der überragenden Vorsaison der gesamte Kader samt Trainerteam um Erfolgscoach Tuomas IIsalo. Der Ex-Göttinger Harald Frey zieht als Point Guard nun die Fäden, Unterstützung erhält er von den beiden Topscorern Brian Fobbs und Glynn Watson. Center Thomas Kennedy und die deutschen Power Forwards Chris Sengfelder und Till Pape sind die Leistungsträger auf den großen Positionen. Bonn spielt die zweitbeste Offensive der Liga, mehrere Spieler können immer wieder heißlaufen. Defensiv hat die Mannschaft aber Probleme, die sie gegen die Albatrosse in den Griff kriegen muss – wenn sie überraschend weiterkommen will.

Chemnitz will gegen Vechta zum ersten Mal ins Halbfinale

Eine Play-off-Serie zwischen dem Dritten Chemnitz und dem Sechsten Vechta dürften vor der Saison nur die wenigsten erwartet haben: Gegen Ende der Hauptrunde stotterte die Maschine der Niners, die den Großteil der Saison über von Sieg zu Sieg eilten, zwar etwas, dennoch dürften die Sachsen als frischgebackener Europe-Cup-Sieger mit Rückenwind in die Play-offs gehen. Dort strebt die Mannschaft vom Coach of the Year Rodrigo Pastore ihre erste Halbfinalteilnahme in der BBL an.

Rasta Vechta war bereits 2019 einmal im Halbfinale vertreten, stieg danach aber sogar wieder ab – und spielt erst seit dieser Saison wieder in der Beletage. Dem Team um Tommy Kuhse, der bei der Wahl zum MVP und zum besten Offensivspieler der Liga jeweils Zweiter wurde, und dem Nachwuchsspieler des Jahres Johann Grünloh, hätte vor der Saison niemand den Einzug in die Play-offs zugetraut. Einige Aufstiegshelden wie Joel Aminu und Ryan Schwieger haben sich aber auch in der BBL zu Leistungsträgern gemausert. Rasta dürfte dennoch Probleme bekommen, sollte die starke Niners-Defensive, in der fast alle Spieler switchen können, ihren Dreh-und Angelpunkt Kuhse in den Griff bekommen.

Rodrigo Pastore

Mit Chemnitz auf Erfolgskurs: Head Coach Rodrigo Pastore.
Anadolu via Getty Images

Chemnitz geht in jedem Fall als Favorit in das Viertelfinale: Topscorer der in der Spitze sehr ausgeglichenen Sachsen ist Center Kevin Yebo, der sich die Position mit Kapitän Jonas Richter teilt. Zudem kommen mit Jeff Garrett und Aher Uguak auf dem Flügel sowie den Guards DeAndre Lansdowne, Wes van Beck und Kaza Kajami-Keane fünf Spieler, die zweistellig scoren. Können die Niners offensiv wie defensiv an den Großteil ihrer starker Hauptrunde anknüpfen, ziehen sie ins Halbfinale ein.

Ausgeglichenes Duell? Meister Ulm trifft auf Würzburg

Mit der identischen Hauptrundenbilanz von 24 Siegen und 10 Niederlagen trifft Meister ratiopharm Ulm auf Überraschungsmannschaft Würzburg. Erst am letzten Spieltag tauschten beide Teams ihre Positionen in der Tabelle – sodass Ulm, das auch beide Partien in der Hauptrunde gewann, durch den Heimvorteil im Viertelfinale leicht favorisiert sein dürfte. Die Mannschaft des scheidenden Meistercoachs Anton Gavel legte, wie in der vergangenen Saison in den Play-offs, einen Schlussspurt hin und gewann neun der letzten zehn Spiele. Die individuell starken Big Men Trevion Williams und L.J. Figueroa erhalten besonders Unterstützung von Flügel Karim Jallow. Kapitän Tommy Klepeisz und die Nachverpflichtung Justinian Jessup können zudem immer ein paar Dreier einstreuen.

Offensiv gehören die Schwaben in jedem Fall zu den besten Teams der Liga, defensiv könnten sie gegen das ebenfalls starke Würzburger Angriffssystem mit vielen Isolationen aber Probleme bekommen. Der Ball geht in so gut wie jeder offensiven Sequenz der Baskets über MVP Otis Livingston, der auch zum besten Offensivspieler der Liga gewählt wurde. Mit Zac Seljaas und Isaiah Washington hat Trainer Sasa Filipovski weitere Firepower in der Offensive, der beste Verteidiger der Liga Javon Bess führt die starke Defense der Baskets an. Aber: Der Kader der Würzburger ist zwar in der Spitze stark, aber nur dünn besetzt. Bekommt ein Leistungsträger Foulprobleme oder verletzt sich, könnten die Mannschaft in Schwierigkeiten geraten – gerade aufgrund der engen Taktung einer Play-off-Serie.

Fazit: Der Meistertitel geht in dieser Saison nur über die Bayern. Eine Serie über fünf Spiele gegen die Münchner zu gewinnen, dürfte schwierig sein. Besonders die Paarung Ulm gegen Würzburg verspricht, zumindest auf dem Papier, Spannung. Im Halbfinale sollte für beide Mannschaften aber gegen die Bayern Schluss sein. Sollten die Favoriten Alba und Chemnitz ihre Viertelfinalserien für sich entscheiden, wartet ein interessantes Halbfinale: Zumindest wenn es es den Niners gelingt, in Berlin ein Spiel zu “klauen”. Das dürfte im aktuellen Modus besonders für die schlechter gerankten Mannschaften entscheidend werden. Dass ein Finaleinzug (oder sogar mehr) trotzdem möglich ist, haben die Ulmer in der vergangenen Spielzeit aber auch gezeigt.

Amadeus Wolff

70:115-Pleite! Nuggets müssen in siebtes Spiel gegen Minnesota

Eine ganz schwache Trefferquote wird dem NBA-Meister zum Verhängnis. Denver verpasst den vorzeitigen Einzug ins Finale der Western Conference – nun entscheidet das letzte Spiel.

Ein enttäuschter Nikola Jokic.

Ein enttäuschter Nikola Jokic.

Denver Post via Getty Images

Titelverteidiger Denver Nuggets hat in den Playoffs der NBA den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale verpasst. Das Team um den dreimaligen MVP Nikola Jokic verlor das sechste Spiel der Best-of-Seven-Serie bei den Minnesota Timberwolves am Donnerstagabend (Ortszeit) deutlich mit 70:115 und kassierte den Ausgleich zum 3:3. Die Entscheidung über den Einzug ins Finale der Western Conference fällt im siebten Spiel am Sonntag in Denver.

Den Nuggets wurde in Minneapolis eine katastrophale Wurfquote zum Verhängnis. Nur knapp über 30 Prozent der Versuche aus dem Feld landeten im Korb, von der Drei-Punkte-Linie lag die Quote sogar nur bei erschreckenden 19,4 Prozent. Angesichts dieser Ausbeute hatten die Timberwolves leichtes Spiel. Bei den Gastgebern war Anthony Edwards mit 27 Punkten einmal mehr der herausragende Spieler, den Nuggets wiederum waren 22 Punkte von Jokic bei Weitem nicht genug.

Der Sieger dieser Serie trifft im West-Finale entweder auf die Dallas Mavericks um den Deutschen Maximilian Kleber oder die Oklahoma City Thunder. Vor dem sechsten Spiel am Samstag in Dallas führen die Mavericks mit 3:2.

Ludwigsburg schnappt sich das letzte Play-off-Ticket

Der letzte Play-off-Teilnehmer in der BBL steht fest. Die MHP Riesen Ludwigsburg haben sich gegen Hamburg durchgesetzt und das achte Ticket am Schalter abgeholt. Nun geht es gegen die Bayern.

Vincent King

Vincent King

IMAGO/Andreas Burmann

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben sich als letztes Team für die Play-offs der Basketball Bundesliga (BBL) qualifiziert und treffen im Viertelfinale auf Hauptrundensieger Bayern München. Im letzten Spiel der neu eingeführten Play-ins schlug die Mannschaft von Trainer Josh King die Veolia Towers Hamburg nach einer überzeugenden Vorstellung mit 91:78 (45:35).

Ludwigsburg, Achter der Hauptrunde, hatte am Dienstag bei den Telekom Baskets Bonn (7.) verloren (69:90) und seine erste Chance zum Play-off-Einzug verpasst. Hamburg (10.) gewann beim Neunten EWE Baskets Oldenburg (93:81) und blieb im Rennen, scheiterte aber im Alles-oder-Nichts-Spiel vor enttäuschender Kulisse klar an Ludwigsburg um Topscorer Desure Buie (26 Punkte). Für Hamburg gelangen Aljami Durham im letzten Viertel sieben Dreier und 25 Punkte, insgesamt kam er auf 34.

Die Play-off-Viertelfinals beginnen am Freitag. Bonn beginnt bei Alba Berlin (2.), die anderen Duelle lauten Niners Chemnitz (3.) – Rasta Vechta (6.) und ratiopharm Ulm (4.) – Würzburg Baskets (5.)

Nach souveränem Klassenerhalt: Krunic verlässt MBC und geht nach Japan

Den Klassenerhalt in der Basketball-Bundesliga hat der Syntainics MBC aus Weißenfels am Ende souverän geschafft – muss sich aber um einen neuen Trainer bemühen.

Predrag Krunic wird den MBC verlassen und nach Japan wechseln.

Predrag Krunic wird den MBC verlassen und nach Japan wechseln.

IMAGO/Christian Becker

Mit drei Siegen im Saisonendspurt hat sich der MBC vom größeren Abstiegsstrudel ferngehalten und am Ende sogar mit Rang 13 die beste BBL-Saisonplatzierung seit neun Jahren erreicht. Einer der Architekten dieses Erfolgs wird den Klub jedoch verlassen: Head Coach Predrag Krunic macht nach Vereinsangaben von einer Ausstiegsklausel Gebrauch und übernimmt einen noch nicht bekannten Klub in Japan. Ursprünglich wäre der Vertrag des 56-Jährigen noch bis 2025 gelaufen.

“Meine Entscheidung ist keine Entscheidung gegen den Syntainics MBC, sondern eine Entscheidung für meine persönliche Zukunft”, wird er in einer Mitteilung des Bundesligisten zitiert. Krunic hatte Weißenfels bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere trainiert, schon in der Saison 2015/16 stand er beim MBC unter Vertrag und hätte das bei seinem Amtsantritt abgeschlagene Schlusslicht fast noch zum Klassenerhalt geführt. Was damals fehlschlug, hat diesmal geklappt. “Wir haben alle unsere Ziele erreicht, auch ich persönlich, nachdem sich mein erstes Engagement 2016 unvollendet angefühlt hat”, so Krunic.

Nachfolger soll Anfang Juni feststehen – Lizenz ohne Auflagen erteilt

Wer den Klub künftig trainiert, steht noch nicht fest. “Wir hätten sehr gerne weiter zusammengearbeitet, aber wir verstehen, dass er das lukrative Angebot aus dem Ausland annehmen muss”, sagt Martin Geissler, geschäftsführender Gesellschafter, der nun einen Nachfolger suchen muss – dieser dürfte nach Klub-Angaben Anfang Juni feststehen. Klar ist auch, dass der MBC für Krunics Wechsel eine Ablösesumme erhalten wird.

Auch dieser Betrag, ein “kleiner aber wichtiger Mosaikstein”, wie es in der Klub-Mitteilung heißt, trägt dazu bei, dass der MBC den angehobenen Mindestetat von 3,5 Millionen Euro, den die BBL von ihren Teilnehmern verlangt, stemmen kann. Das wurde den Sachsen-Anhaltern nun auch formal bestätigt: Die Lizenz für die kommende Saison haben sie ohne Auflagen erhalten.

Celtics ziehen in Conference Finals ein – Doncic-Gala bei Dallas-Sieg

Die Boston Celtics stehen in den Finals der Eastern Conference – das dritte Jahr in Serie. Für den Rekordmeister zählt der Zwischenschritt aber nicht viel. Die Mavericks erarbeiten sich einen Vorteil. Die NBA am Donnerstagmorgen.

“Es dauert so lange, wie es dauert”: Weisheiten des besten Celtics-Werfers Jayson Tatum.

IMAGO/UPI Photo

Die Boston Celtics stehen als erstes Team in den NBA Conference Finals. Die beste Mannschaft der Hauptrunde holte durch das 113:98 gegen die Cleveland Cavaliers den notwendigen vierten Sieg in der Serie und steht nun zum dritten Mal hintereinander in den Finals der Eastern Conference. Die Meisterschaft in der NBA holte Boston in diesem Zeitraum aber nicht.

Die Celtics stehen deshalb weiter bei 17 Titeln – nur die Los Angeles Lakers haben ebenso viele. Gegner in den Conference Finals werden entweder die New York Knicks oder die Indiana Pacers sein. In deren Duell führen die Knicks um den Deutschen Isaiah Hartenstein mit 3:2 Siegen.

Gegen die Cavaliers hatten die Celtics lange zu knabbern und prüften die Nerven der Fans im TD Garden. “Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir das Spiel im ersten oder zweiten Viertel gewinnen. Es dauert so lange, wie es dauert”, sagte Jayson Tatum, mit 25 Punkten bester Werfer der Celtics, nach der Partie im US-Fernsehen. Der Einzug in die Conference Finals sei noch kein großer Erfolg: “Ich war hier schon oft. Das ist nicht das Ziel.” Al Horford hatte ein überragendes Spiel und kam am Ende auf 22 Punkte und 15 Rebounds. Bester Werfer für die Cavaliers war Evan Mobley mit 33 Zählern.

Dallas hat Matchball

In Oklahoma City holten die Dallas Mavericks ein 104:92 und gingen in der umkämpften Serie der Western Conference mit 3:2 nach Siegen in Führung. Zwei Tage nach der aus der Hand gegebenen Partie in Dallas waren die Mavericks um Luka Doncic und Kyrie Irving jederzeit Herr der Lage. Der Würzburger Maxi Kleber fehlte weiter wegen seiner Schulterverletzung.

“Es steht nur 3:2, wir müssen es zu Ende bringen”, sagte Doncic. Der Slowene verbuchte ein Triple-Double aus 31 Punkten, zehn Rebounds und elf Vorlagen. Irving hatte mit zwölf Punkten und vier Vorlagen erneut einen unterdurchschnittlichen Abend. Bei den Oklahoma City Thunder war Shai Gilgeous-Alexander mit 30 Punkten abermals bester Mann. Die Entscheidung kann nun in Spiel sechs in der deutschen Nacht zu Sonntag in Dallas fallen.

Edwards “kann nur lachen” und Jokic sorgt für Lacher

Nach 0:2-Rückstand in der Playoff-Serie wendete Meister Denver Nuggets gegen die Minnesota Timberwolves eindrucksvoll das Blatt – und einmal mehr tat man das auf den Schultern von Nikola Jokic.

Kaum zu stoppen: Nikola Jokic gegen Rudy Gobert (#27)

Kaum zu stoppen: Nikola Jokic gegen Rudy Gobert (#27)

IMAGO/ZUMA Wire

Vor rund einer Woche hatten viele die Denver Nuggets schon abgeschrieben, kaum verwunderlich, hatte der amtierende Meister doch in der Playoffs gegen die Minnesota Timberwolves direkt zwei Heimniederlagen kassiert – und das verdient. Die Wolves um den aufstrebenden Anthony Edwards schienen ein Mittel gegen Nikola Jokic & Co gefunden zu haben.

Nun zeigte der Meister aber, dass man das Fell des Bären nie zu früh verteilen sollte, denn angeführt von Jokic und einem glänzend aufgelegten Aaron Gordon wendeten die Nuggets das Blatt. Zunächst gewann man beide Spiele in Minnesota und setzte es in Spiel fünf nun das Sahnehäubchen drauf.

Dritter MVP-Award für Jokic

Kurz vor Tipoff hatte der serbische Superstar seine bereits dritte “Michael Jordan Trophy” als MVP überreicht bekommen – und schwang sich anschließend auf, um zu zeigen, warum er derzeit der beste Basketballer der Welt ist. Mit 40 Punkten (15/22 FG), sieben Rebounds und 13 Assists führte der Joker Denver zum 112:97-Sieg – und das im direkten Duell mit Rudy Gobert, der vor wenigen Tagen zum vierten Mal zum besten Defensivspieler des Jahres gewählt worden war.

Bemerkenswert: In 41 Spielminuten blieb Jokic ohne einen einzigen Turnover – seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1977/78 hat es keinen Spieler gegeben, der in einem Spiel an 70 Punkten beteiligt war und keinen einzigen Ballverlust hatte.

Wahrscheinlich gehört er zu Mensa – und wahrscheinlich weiß er gar nicht, was Mensa ist.

Michael Malone

“Ich kann nur lachen, das ist alles, was ich kann”, sagte Edwards anschließend und meinte: “Ich kann nicht sauer sein. Er ist der MVP, der beste Spieler in der NBA. Das hat er in den letzten drei Spielen gezeigt. Heute war er speziell. Ich weiß nicht, was wir machen können, er war heute der Mann.”

Lob gab es aber nicht nur vom Gegner, sondern auch vom eigenen Trainer. “Sein IQ ist außergewöhnlich, wahrscheinlich gehört er zu Mensa (weltweit größte, älteste und bekannteste Hochbegabtenvereinigung, die. Red.) – und wahrscheinlich weiß er gar nicht, was Mensa ist.”

Und Jokic? Der nahm sich mal wieder nicht ernst. “Ich bin ein Freak der Natur”, scherzte der 29-Jährige auf die Frage, warum er so dominant sei und meinte mit Blick auf den einen Dunk, den er in Spiel vier gezeigt hatte, schmunzelnd: “Warum sollte ich meine Athletik nicht auch zeigen.” Damit hatte er die Lacher bei der Pressekonferenz auf seiner Seite.

“Er hat unser Mindset geändert”: Schröder traurig über Herbert-Abschied

Gordon Herbert hört nach der WM als Nationaltrainer auf. Für Kapitän Dennis Schröder eine traurige Meldung, wie er am Mittwoch verriet.

Holten zusammen den WM-Titel: Dennis Schröder und Gordon Herbert (re.).

Holten zusammen den WM-Titel: Dennis Schröder und Gordon Herbert (re.).

Getty Images

Sensationell holte Deutschland im vergangenen September den WM-Titel, die DBB-Hünen setzten sich in einem packenden Finale mit 83:77 gegen Serbien durch. Architekt des Erfolgs war Gordon Herbert, der nun nach Olympia sein Amt bei der Nationalmannschaft niederlegen wird. Diese Nachricht trifft auch Dennis Schröder hart. Der Kapitän hatte mit dem Coach hervorragend zusammengearbeitet und das Team als bester Spieler zu Gold geführt.

Der Point Guard der Brooklyn Nets gab zu, dass er “sehr traurig” angesichts des bevorstehenden Abschieds des Weltmeister-Trainers sei. Mit dieser Gemütslage müsse wohl auch der Rest der Mannschaft nach der Verkündung umgehen, sagte der deutsche Kapitän im Gespräch mit der Braunschweiger Zeitung: “Ich habe noch nicht mit dem Team gesprochen, aber ich glaube, jeder einzelne wird trauern.”

Herbert war in den vergangenen Jahren ein ganz entscheidender Faktor für den Erfolg, ohne ihn wäre Bronze bei der EM sowie Gold bei der WM wohl nicht möglich gewesen. “Er hat unser Mindset geändert, hin zu einer Siegermentalität, was ich zuvor schon jahrelang versucht hatte”, sagte Schröder. Auch über die “Rollenverteilung” habe der 30-Jährige ausführlich mit dem Coach gesprochen, “das hatten wir vorher nicht, aber Gordie hat das vom ersten Moment an gemacht”.

“Das hat alles geändert”

So habe Herbert festgelegt, “dass Franz Wagner und ich die besten Spieler sind, aber alle anderen genauso wichtig mit dem, was sie beitragen. Und dass Franz und ich genauso fighten müssen wie alle anderen. Das hat alles geändert. Alle Egos wurden zur Seite gepackt fürs Gewinnen. Das hat Gordie reingebracht. Das nach Olympia nicht mehr zu haben, wäre traurig.”

Am Mittwoch hatte der DBB den Abschied von Herbert nach den Olympischen Spielen in diesem Sommer verkündet. Herbert steigt vorzeitig aus seinem Vertrag bis 2025 aus. Er war im September 2021 zum Nachfolger von Henrik Rödl ernannt worden.

Albas erster Neuzugang: McDowell-White kommt zurück nach Deutschland

Alba Berlin hat seinen ersten Neuzugang für die kommende Saison präsentiert. Der Aufbauspieler muss eine weite Anreise hinter sich bringen.

Japans Takumi Saito (li.) gegen den künftigen Berliner Will McDowell-White in der WM-Qualifikation.

Japans Takumi Saito (li.) gegen den künftigen Berliner Will McDowell-White in der WM-Qualifikation.

picture alliance / ZUMAPRESS.com

Der 26 Jahre alte und 1,96 Meter große Aufbauspieler Will McDowell-White hat bei Alba Berlin einen Vertrag über zwei Spielzeiten unterschrieben. Dies melden die Berliner am Mittwoch. Der australische Nationalspieler spielte in den letzten vier Saisons für die in Auckland beheimateten New Zealand Breakers in der australischen Liga.

Dabei legte er in der abgelaufenen Saison in 24 Spielen 9,2 Punkte, 4,3 Assists und 3,2 Rebounds in knapp 23 Minuten im Schnitt auf. Zwei aktuelle Alba-Spieler kennen Will bereits: Louis Olinde spielte von 2017 bis 2019 in Bamberg und Baunach mit dem australischen Aufbauspieler zusammen. Yanni Wetzell und der Neuzugang waren in der Saison 2021/22 gemeinsam in 21 Partien bei den Breakers aktiv. Bei den Breakers ging McDowell-White außerdem gemeinsam mit Ex-Albatros Peyton Siva auf Korbjagd.

“Will ist ein sehr interessanter Spieler, dessen Entwicklung ich schon eine ganze Weile verfolge. Er kann werfen und verteidigen – vor allem ist er aber ein guter Passgeber und liest Situationen auf dem Basketballfeld mit hoher Spielintelligenz. Mit diesem Skillset passt er sehr gut in unser Konzept”, verriet Sportdirektor Himar Ojeda.

Reise um die Welt

Für McDowell-White geht nach eigener Aussage ein “kleiner Traum” in Erfüllung, den er schon zu Bamberger Zeiten hatte: “Ich freue mich darauf, Teil eines Klubs zu sein, der Jahr für Jahr um die Deutsche Meisterschaft mitspielt.” Zwischen 2017 und 2020 spielte er für die Oberfranken, oft auch im Farmteam Baunach Young Pikes, damals in der ProA beheimatet.

Später ging es für die NBA Summer League zu den Houston Rockets, zwei Jahre spielte McDowell-White auch für deren G-League-Ableger Rio Grande Valley Vipers. Im März 2021 folgte dann der Wechsel zu den New Zealand Breakers. Für Australien nahm McDowell-White unter anderem am Asia Cup (2022) und der WM-Qualifikation teil.

Weltmeister-Coach Herbert hört nach Olympia auf

Gordon Herbert wird seine Mission als Basketball-Bundestrainer nach den Olympischen Spielen beenden. Der Kanadier hat schon jetzt die erfolgreichste Ära der Verbandsgeschichte geprägt.

Gordon Herbert hört nach den Olympischen Spielen auf.

Gordon Herbert hört nach den Olympischen Spielen auf.

IMAGO/camera4+

Nach drei Jahren ist Schluss. Gordon Herbert wird nach den Olympischen Spielen in Paris als Basketball-Bundestrainer zurücktreten. Das bestätigte der Deutsche Basketball-Bund am Mittwoch. Eigentlich wäre der Vertrag des 65-Jährigen noch bis zur Europameisterschaft 2025 gelaufen. Doch nach EM-Bronze 2022 und dem größten Erfolg des deutschen Basketballs, dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2023, sieht Herbert seine Mission als beendet an. Über seinen Entschluss hat Herbert die Mannschaft und den Verband in Kenntnis gesetzt.

EM-Bronze und WM-Gold

“Wir haben großes Verständnis dafür, dass sich Gordie nach den Olympischen Spielen einer anderen Aufgabe widmen möchte und legen ihm dabei keine Steine in den Weg”, wird DBB-Präsident Ingo Weiss in einer Mitteilung zitiert. “Wer Gordie kennt, der weiß, dass er sich mit vollem Einsatz und mit voller Leidenschaft auf die Vorbereitung der Olympischen Spiele stürzen wird. Es wäre doch toll, wenn unsere gemeinsame Zeit mit einem weiteren Ausrufezeichen enden könnte.”

Drei-Jahres-Plan mit zwei Medaillen bis jetzt

Herbert hatte die DBB-Auswahl im Sommer 2021 übernommen und einen Drei-Jahres-Plan ausgerufen. Nicht nur sich selbst, sondern auch seine Spieler verpflichtet er für diesen Zeitraum zu totaler Identifikation und Bekenntnis zur Nationalmannschaft – angesichts von Verbandsstreitigkeiten, sich überlappenden Spielplänen und der hohen Belastung in der NBA keine Selbstverständlichkeit. Am Ende formte Herbert um Kapitän Dennis Schröder eine verschworene, schlagkräftige Truppe, die bei der Heim-Europameisterschaft knapp am Finale vorbeischrammte, dafür aber Bronze in Berlin gewann.

mehr zur person

Mit wenigen Anpassungen gewann nahezu dieselbe Mannschaft im vergangenen Jahr dann die Weltmeisterschat und bekam auf dem Weg zum größten Titel der deutschen Basketball-Geschichte nichts geschenkt. Durch den Triumph von Manila qualifizierten sich die Basketballer auch für Olympia.

Der Coach genießt hohes Ansehen bei seinen Spielern, hielt und hält auch zwischen den Nationalmannschaftsfenstern Kontakt und wirkte mit seiner Art als Aushängeschild für den deutschen Basketball. “Die großen Erfolge der DBB-Herren und die damit verbundene riesige Anerkennung in der Öffentlichkeit sind für immer mit der Person Gordon Herbert verbunden”, betonte Weiss.

Zurück in den Klub-Basketball?

Vor wenigen Monaten hatte sich bereits abgezeichnet, dass der Kanadier, der einst mit den Skyliners Frankfurt die deutsche Meisterschaft gewonnen hat und später unter anderem auch Alba Berlin trainierte, Ambitionen hat, in den Klub-Basketball zurückzukehren. Unter anderem hat Euroleague-Teilnehmer Lyon die Fühler ausgestreckt, das Engagement kam aber letztlich auch durch das Veto des DBB nicht zustande. Herbert hatte die Entscheidung des Verbands aber ausdrücklich respektiert.

Nun ist der Weg nach den Olympischen Spielen frei. Herbert selbst dürfte sich damit aber erstmal nicht beschäftigen wollen – und sich stattdessen akribisch in die Vorbereitung für das nun abschließende Highlight seines Drei-Jahres-Plans stürzen.