Remis in Hannover: Starke Oldenburger heizen das Titelrennen an

Hannover 96 II hat an der Tabellenspitze weiter alle Trümpfe in der Hand: Das 1:1 gegen den VfB Oldenburg aber war das zweite sieglose Spiel in Folge.

Der VfB Oldenburg (Archivbild) nahm einen Punkt aus Hannover mit.

Der VfB Oldenburg (Archivbild) nahm einen Punkt aus Hannover mit.

IMAGO/Nordphoto

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Nach der überraschenden Niederlage der Hannoveraner gegen den Bremer SV kam jüngst neue Spannung ins Titelrennen, am Sonntagmittag nun wollte der Primus wieder in die Spur zurückkehren. Das gelang gegen den VfB Oldenburg nur teilweise – 1:1 der verdiente Endstand.

Ohne Goalgetter Gindorf, dafür mit Damar und Neu-Profi Chakroun in der Startelf begann der Tabellenführer mit mehr Ballbesitz und der ersten Chance: Peitzmeier war gegen Damar zur Stelle. Nach zehn Minuten musste dann auch Wechsel im Tor der 96er eingreifen, vor allem Krasniqis Großchance parierte der Youngster stark.

Es kam also nicht überraschend, dass die stärker werdenden Gäste nach einer Viertelstunde in Führung gingen: Brand machte es wuchtig wie platziert und brachte Oldenburg mit 1:0 in Front (14.). Und auch in Folge presste der VfB hoch und verdiente sich den Spielstand gegen defensiv wacklige Hannoveraner mit einem engagierten Auftritt. Mitte des Durchgangs wurde dann der Primus wieder aktiver, den Bemühungen fehlte es aber an Esprit. Gefährlicher wurde es weiter für das Tor von Wechsel, der zweimal hellwach war. Aufgrund der Chancenverteilung stand zur Pause eine hochverdiente Führung der Oldenburger.

Damar gleicht aus

Auch der zweite Durchgang sah weiter einen Gast im Vorwärtsgang, Oldenburg wollte das zweite Tor nachlegen. Hannover tat sich im Spiel nach vorne weiter äußert schwer, kam in der Anfangsphase kaum aus der eigenen Hälfte. Das besserte sich zwar nach und nach, doch die VfB-Defensive blockte lange alle Versuche der Gastgeber weg. Die dickste Chance hatte Foti, der aus Kurzdistanz den Ball nicht traf.

In der Schlussphase machte die Heimelf dann aber vermehrt Druck und fuhr dafür auch den Lohn ein: Damar – über den es fast immer ging, wenn es gefährlich wurde – bekam einen Ball am Strafraum und setzte ihn zum 1:1 flach ins rechte Eck (70.). Nun war Oldenburg in der Defensive, hatte vorne aber auch Pech bei einem Lattentreffer. So blieb es am Ende bei der verdienten Punkteteilung.

30. Spieltag

Beinahe-Derbyheld Gindorf: “Es war nicht der einfachste Weg”

In der Regionalliga Nord traf er wie am Schnürchen. In der 2. Liga wartet Lars Gindorf zwar noch auf sein erstes Tor, ist aber trotzdem der Aufsteiger der Rückrunde bei Hannover 96.

Wurde fast zum Derbyheld: Lars Gindorf.

Wurde fast zum Derbyheld: Lars Gindorf.

IMAGO/Jan Huebner

Er hätte am Sonntagnachmittag in Braunschweig zum Derbyhelden werden können. Als Lars Gindorf in der 78. Minute, nur 120 Sekunden nach seiner Einwechslung, allein auf Braunschweigs Torwart Ron-Thorben Hoffmann zulief, sah alles danach aus, als sollte in diesem sportlich enttäuschenden Niedersachsen-Derby doch noch ein Tor fallen. Aber Gindorf traf die falsche Entscheidung und versuchte, den Braunschweiger Keeper zu tunneln. “Das war das Ziel”, erzählt der Offensivakteur von Hannover 96. Aber Hoffmann durchschaute den Plan seines Gegenübers – und die Partie endete torlos. “Derbyheld hätte schon gut geklungen. Aber es geht weiter”, meint Gindorf.

Trotzdem hat der 22-Jährige keinen Grund, enttäuscht zu sein: Im Gegenteil: Gindorf ist bei Hannover 96 der Aufsteiger des Jahres. Am 2. März feierte der gebürtige Saarländer gegen Fortuna Düsseldorf sein Profi-Debüt für 96. “Ich habe das Drumherum gar nicht so wahrgenommen”, erinnert sich Gindorf, der bis dahin nur vor jeweils einigen hundert Zuschauern im Regionalliga-Team gekickt hat. “Aber dafür spielt man ja Fußball, um vor möglichst vielen Zuschauern zu spielen. Und ich bin über jede Minute dankbar.”

Zwischenschritt Memmingen

Fünfmal kam er schon in der Zweitligamannschaft der Hannoveraner zum Einsatz. Und am 9. April unterschrieb er den ersten Profi-Vertrag seiner Karriere. Gindorf hat (s)ein großes Ziel erreicht. Und es war lange unklar bis unwahrscheinlich, dass er jemals den Sprung ins Profigeschäft schaffen würde. “Es war nicht der einfachste Weg”, sagt er, “aber ich habe gelernt, wieder aufzustehen.” Um den Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Gindorf kickte in seiner Jugend beim 1. FC Saarbrücken, dem FC Ingolstadt und der SV Elversberg. Von dort aus wechselte der Abiturient 2019 zur U 19 des SC Freiburg. 2021 gelang Gindorf im Breisgau mit der zweiten Mannschaft des SC zwar der Aufstieg in die 3. Liga – er bekam aber keinen neuen Vertrag. Eine schwierige Zeit für den Nachwuchs-Fußballer. Gindorf entschloss sich zu einem Wechsel zum FC Memmingen in die Regionalliga Bayern. Abstieg statt Aufstieg, um den Traum zu verwirklichen. Gindorf erklärt: “Nach Memmingen zu gehen, war die richtige Entscheidung. Ich habe auch dort noch daran geglaubt, dass ich Profi werde. Sonst hätte es keinen Sinn gemacht, dahin zu gehen.”

Mann rief an

Ein Anruf von 96-Manager Marcus Mann im Februar 2022 änderte alles. Gindorf ging im Sommer des Jahres von Memmingen nach Hannover, um im Regionalliga-Team von Trainer Daniel Stendel zu spielen. Der Unterschied zu Memmingen: Gindorf sah in Hannover gute Chancen, sich zu den Profis hochzuarbeiten. “Ich wollte bewusst über die zweite Mannschaft versuchen, in den Profikader zu kommen.”

Seine Ambitionen unterstrich er eindrucksvoll mit 15 Toren in seiner ersten Saison. In der laufenden Spielzeit gelangen ihm sogar 21 Treffer in 22 Partien. Der Lohn: Im Winter durfte der Regionalliga-Goalgetter mit den Profis ins Trainingslager nach Andalusien. Schon im Sommer 2023 durfte er mal bei den Profis trainieren, wurde aber von Trainer Stefan Leitl wieder zur zweiten Mannschaft zurückgeschickt.

Diesmal darf Gindorf bleiben. Und bekommt seine Einsatzzeiten. “Weiter Gas geben und möglichst viel Spielzeit sammeln”, gibt er als seine kurzfristigen Ziele aus. “Je mehr Spielzeit ich bekommen habe, desto besser lief es für mich und umso sicherer bin ich geworden.” Damit dürfte Gindorfs erstes Tor in der 2. Liga auch nur noch eine Frage der Zeit sein.

Gunnar Meggers

Vorne Goguadze, hinten Hoxha: Bremer SV schlägt überraschend Spitzenreiter Hannover

Dem Bremer SV gelang am Sonntagnachmittag ein Überraschungscoup. Die Kmiec-Elf schlug Spitzenreiter Hannover 96 II und sammelte wichtige Punkte im Kampf um die Klasse.

Nikky Goguadze stellte mit seinem Traumtor die Weichen auf Sieg für den Bremer SV. (Archivbild)

Nikky Goguadze stellte mit seinem Traumtor die Weichen auf Sieg für den Bremer SV. (Archivbild)

IMAGO/Lobeca

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29. SPIELTAG

Der Bremer SV sammelte am Sonntag nicht nur wichtige Punkte im Abstiegskampf, durch den Sieg gegen die U 23 von Hannover 96 brachten die Panzenberg-Kicker auch ein Stück weit Spannung zurück in den Titelkampf.

Bremen schockte die Gäste bereits früh. In der 9. Minute legte sich Goguadze einen Freistoß 25 Meter vor dem Hannoveraner Tor zurecht und schlenzte die Kugel sehenswert an der 96-Mauer vorbei ins Tor. Der Tabellenführer musste das 0:1 erst einmal sacken lassen und hatte mit schnellen Kontern der Platzherren durchaus seine Probleme. Nach 19 Spielminuten zeigte sich der 96-Nachwuchs das erste Mal vor dem Bremer Tor. Brandts Freistoß stellte Hoxha aber vor keine Probleme. Goguadze wäre in der 28. Minute beinahe sogar das 2:0 geglückt, sein als Flanke getarnter Torschuss strich haarscharf am Gäste-Tor vorbei. Hannover tat sich weiterhin schwer, hatte zwar mehr Ballbesitz und Feldvorteile, agierte offensiv aber harmlos. Vor der Pause wurden die 96er dann etwas zwingender. Stepantsev bekam zunächst eine Flanke nicht ins Tor gedrückt (41.). 120 Sekunden später scheiterte Hesse am starken Hoxha, der mit dem Halbzeitpfiff auch Chakrouns Versuch nichtig machte.

Im zweiten Abschnitt spielte eigentlich nur noch der Tabellenführer, der das Tor der Heimelf phasenweise unter Dauerbeschuss nahm. An Hoxha und seinen Vorderleuten, die sich in jeden Zweikampf warfen, war an diesem Sonntagnachmittag aber kein Vorbeikommen. Es blieb beim Überraschungserfolg der Gastgeber, die damit zumindest Relegationsplatz 14 zementieren.

Daniel Wölfel

Vertrag bis 2026: Hannover macht Regionalliga-Goalgetter Gindorf zum Profi

Die Zukunft von Lars Gindorf steht fest: Der 22-Jährige, der aktuell noch zum Kader der U 23 von Hannover 96 zählt, unterschreibt einen Profivertrag beim Zweitligisten.

Kam in der laufenden Saison schon viermal in der 2. Liga zum Einsatz: Lars Gindorf.

Kam in der laufenden Saison schon viermal in der 2. Liga zum Einsatz: Lars Gindorf.

IMAGO/Christian Schroedter

Lars Gindorf ist einer der spannendsten Personalien der Regionalliga Nord: Seit Sommer 2022 trägt der heute 22-Jährige das 96-Trikot, kam nach Stationen im Nachwuchs des 1. FC Saarbrücken, des FC Ingolstadt, der SV Elversberg und beim FC Memmingen an die Leine – und etablierte sich bereits in seiner 96-Premierensaison mit 15 Toren in 29 Einsätzen in der Regionalliga Nord als Leistungsträger.

In der laufenden Spielzeit setzte der oftmals auf der Zehnerposition eingesetzte Offensivspieler noch einen drauf: Derzeit führt er mit 21 Toren aus 22 Spielen die Torschützen-Liste der Staffel Nord an und gehört seit Januar durchgängig zur Trainingsgruppe von 96-Chefcoach Stefan Leitl. Sein Profidebüt in Liga 2 feierte Gindorf beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 2. März. Drei weitere Einsätze folgten.

“Wird gesehen und honoriert”

Natürlich machte der im saarländischen Wadgassen geborene Offensivmann mit diesen Leistungen auch andere Klubs auf sich aufmerksam. Doch am Dienstag meldete Hannover 96 in Sachen Vertragsverlängerung Vollzug, Gindorf bleibt bis 2026 bei den Niedersachsen und wird zum festen Bestandteil der Lizenzmannschaft.

“Wir haben ja schon mehrfach betont, dass die Durchlässigkeit von der 96-Akademie in den Profibereich kein Lippenbekenntnis sein darf, sondern gelebte Praxis sein muss. Lars ist dafür ein hervorragendes Beispiel: Er hat eine tolle Entwicklung hingelegt und sich jeden Schritt hart erarbeitet. Das wird bei uns gesehen und honoriert”, so 96-Sportdirektor Marcus Mann.

Gindorf selbst spricht vom “Traum Fußballprofi”, den er jetzt leben könne: “Ich habe, seit ich bei 96 bin, anderthalb Jahre jeden Tag dafür gearbeitet, um diese Chance zu bekommen. Mein bisheriger Weg im Fußball war ja generell etwas spezieller und vielleicht etwas weniger gradlinig als bei vielen anderen. Es war auf jeden Fall die beste Entscheidung, in die 96-Akademie zu wechseln”, bilanziert er in der Pressemeldung der 96er.

Vertrag bis 2026: Hannover macht Regionalliga-Goalgetter Gindorf zum Profi

Die Zukunft von Lars Gindorf steht fest: Der 22-Jährige, der aktuell noch zum Kader der U 23 von Hannover 96 zählt, unterschreibt einen Profivertrag beim Zweitligisten.

Kam in der laufenden Saison schon viermal in der 2. Liga zum Einsatz: Lars Gindorf.

Kam in der laufenden Saison schon viermal in der 2. Liga zum Einsatz: Lars Gindorf.

IMAGO/Christian Schroedter

Lars Gindorf ist einer der spannendsten Personalien der Regionalliga Nord: Seit Sommer 2022 trägt der heute 22-Jährige das 96-Trikot, kam nach Stationen im Nachwuchs des 1. FC Saarbrücken, des FC Ingolstadt, der SV Elversberg und beim FC Memmingen an die Leine – und etablierte sich bereits in seiner 96-Premierensaison mit 15 Toren in 29 Einsätzen in der Regionalliga Nord als Leistungsträger.

In der laufenden Spielzeit setzte der oftmals auf der Zehnerposition eingesetzte Offensivspieler noch einen drauf: Derzeit führt er mit 21 Toren aus 22 Spielen die Torschützen-Liste der Staffel Nord an und gehört seit Januar durchgängig zur Trainingsgruppe von 96-Chefcoach Stefan Leitl. Sein Profidebüt in Liga 2 feierte Gindorf beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 2. März. Drei weitere Einsätze folgten.

“Wird gesehen und honoriert”

Natürlich machte der im saarländischen Wadgassen geborene Offensivmann mit diesen Leistungen auch andere Klubs auf sich aufmerksam. Doch am Dienstag meldete Hannover 96 in Sachen Vertragsverlängerung Vollzug, Gindorf bleibt bis 2026 bei den Niedersachsen und wird zum festen Bestandteil der Lizenzmannschaft.

“Wir haben ja schon mehrfach betont, dass die Durchlässigkeit von der 96-Akademie in den Profibereich kein Lippenbekenntnis sein darf, sondern gelebte Praxis sein muss. Lars ist dafür ein hervorragendes Beispiel: Er hat eine tolle Entwicklung hingelegt und sich jeden Schritt hart erarbeitet. Das wird bei uns gesehen und honoriert”, so 96-Sportdirektor Marcus Mann.

Gindorf selbst spricht vom “Traum Fußballprofi”, den er jetzt leben könne: “Ich habe, seit ich bei 96 bin, anderthalb Jahre jeden Tag dafür gearbeitet, um diese Chance zu bekommen. Mein bisheriger Weg im Fußball war ja generell etwas spezieller und vielleicht etwas weniger gradlinig als bei vielen anderen. Es war auf jeden Fall die beste Entscheidung, in die 96-Akademie zu wechseln”, bilanziert er in der Pressemeldung der 96er.

Ein Fingerzeig im Titelkampf: Hannoveraner Doppelschlag zieht Lübeck den Zahn

Die U 23 von Hannover 96 steuert auf die Aufstiegsspiele zu. Phönix Lübeck erholte sich bei der 2:3-Niederlage nicht von drei Nackenschlägen nach der Pause.

Hannover 96 II (Archivbild) steuert auf Kurs.

Hannover 96 II (Archivbild) steuert auf Kurs.

IMAGO/Werner Scholz

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Das Spitzenspiel der Regionalliga Nord hatte keinen vorentscheidenden Charakter, zu viele Spiele sind vor allem für Phönix Lübeck noch zu absolvieren. Doch nach dem 3:2-Erfolg liegt der Vorteil im Titelrennen nun bei Hannover 96 II.

Mit professioneller Unterstützung – Weinkauf, Oudenne, Damar und Lühres standen ebenso in der Startelf wie Torjäger Gindorf – begann der aktuelle Tabellenführer aktiver. Die erste echte Chance hatten aber die Hausherren, Ntika köpfte nach einer Ecke knapp vorbei. In der Folge sahen die 1.305 Zuschauer – Rekordkulisse für Phönix – ein temporeiches und umkämpftes Spiel, in dem es in der 17. Minute Elfmeter für die Hannoveraner gab: Damar wurde gehalten und verwandelte den fälligen Strafstoß aus elf Metern selbst souverän zum 1:0 für die Gäste.

Zweiter Strafstoß

Der Profi-Nachwuchs wirkte in der Folge zwingender und hätte beinahe nachgelegt, doch Oudenne scheiterte aus halbrechter Position an Keeper Sprang. Dann war wieder Lübeck an der Reihe: Nach einem tollen Ball von Berger aus dem Mittelfeld stand Fritzsche vor dem Tor, doch H96-Keeper Weinkauf war zur Stelle.

Die Intensität nahm zu, eine Reihe Gelber Karten war die Folge. Und wenig später gab es den zweiten Elfmeter der Partie: Lübecks Meier kam im Strafraum zu Fall, der Schiedsrichter pfiff, Berger war mit dem 1:1 zur Stelle (34.) – nicht unverdient, denn die Hausherren waren in dieser Spielphase auch kämpferisch endgültig angekommen. Bis zur Pause ging es hin und her, mit Vorteilen für Lübeck – ein hochklassiges Duell ging mit einem Unentschieden in die Kabinen.

Doppelschlag und Ampelkarte

Doch die zweite Halbzeit begann mit drei entscheidenden Nackenschlägen für Phönix: Erst wurde der zur Pause eingewechselte Chakroun über links per Steilpass bedient und zielte platziert neben den zweiten Pfosten – 2:1 (47.) -, dann schnappte sich der auffällige Damar im Mittelfeld den Ball, ließ einen Gegenspieler aussteigen und nagelte aus rund 20 Metern das 3:1 für Hannover in die Maschen (49.). Und es kam noch dicker: Iloka flog nach einem Foul mit der Ampelkarte vom Platz, Lübeck war nur mehr zu zehnt.

Die Gäste waren nun klar auf Kurs, Podrimaj und Gindorf verpassten den vierten Treffer. Die Lübecker waren zwar weit davon entfernt, das Spiel abzuschenken, doch wirklich zwingend waren ihre Angriffsbemühungen nicht. Die dickste Chance hatten weiterhin die Gäste: Oudenne schoss aus kurzer Distanz vorbei. So tröpfelte die Partie dem Ende entgegen; aus dem Nichts verkürzte Sadrifar nach einem langen Ball und einem Heber zwar noch auf 2:3 (87.), doch mehr war auch in der fünfminütigen Nachspielzeit nicht mehr drin. Damar verpasste alleine vor dem Tor noch das 4:2.

Fernandes’ später Glanzmoment: Drochtersen/Assel macht auch Hannover II nass

Das Team der Stunde in der Regionalliga Nord ist die SV Drochtersen/Assel. Gegen Spitzenreiter Hannover 96 II feierten die Kehdinger tief in der Nachspielzeit den goldenen Treffer von Miguel Fernandes und damit den siebten Sieg in Serie.

Surfen auf der Erfolgswelle: Die SV Drochtersen/Assel (Archiv-Foto) bezwang auch den Spitzenreiter.

Surfen auf der Erfolgswelle: Die SV Drochtersen/Assel (Archiv-Foto) bezwang auch den Spitzenreiter.

IMAGO/Nordphoto

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Die SV Drochtersen/Assel ging in das Sonntagsspiel gegen Hannover 96 II mit der beeindruckenden Bilanz von sechs Siegen am Stück. Der richtige Gradmesser also für den Spitzenreiter, der schon reichlich Distanz auf seine Verfolger aufwies.

Bereits in der 2. Minute tauchte Schmiederer im Gäste-Strafraum auf, Weinkauf musste mit einer Glanztat den frühen Einschlag verhindern. D/A hielt auch danach erstmal den Druck aufrecht. Erst nach knapp 20 Minuten waren die Landeshauptstädter angekommen und erspielten sich erste Torgelegenheiten. Da beide Teams ihre dominanten Phasen hatten, war es verdient, dass zur Pause das Ergebnis ausgeglichen war.

Ähnliches Bild im zweiten Durchgang, wobei jetzt die Anzahl der Chancen sehr zu wünschen übrig ließ. Doch in der 75. Minute war Schmiederer hellwach und staubte nach einem Pfostentreffer von Sattler zur heimischen Führung ab. Die Freude der heimischen Fans hielt jedoch nicht lange, fünf Zeigerumdrehungen segelte ein Einwurf in den D/A-Strafraum, der mit dem Kopf zu Brandt verlängert wurde, was dieser mit einem Volley zum Ausgleich nutzte. Je näher der Schlusspfiff kam, desto stärker roch es logischerweise nach einem Unentschieden. Nicht mit Fernandes, der in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem Konter aus halblinker Position noch mal abzog und die Kugel im kurzen Eck unterbrachte. Hannovers Torwart Weinkauf sah zumindest nicht komplett schuldlos aus, anderseits war der seifige Boden sicher auch ein Faktor.

Drochtersen/Assel konnte es nur recht sein, mit dem siebten Sieg in Folge halten die Kehdinger Platz 5. Bei noch zwölf Punkten Rückstand auf Hannover wäre es zumindest verfrüht, schon jetzt Drochtersen/Assel im Dunstkreis der Meisterschaftsanwärter zu verorten. Die 96-Reserve kann sich damit trösten,, dass sie mit einem Acht-Punkte-Vorsprung auf Meppen aus diesem Spieltag geht.

27. Spieltag