Xavi bleibt Trainer in Barcelona und erklärt sein Umdenken

Nach seinem Rücktritt vom Rücktritt äußerte sich Xavi am Donnerstag über seinen Verbleib beim FC Barcelona. Ausschlaggebend sei die “veränderte Dynamik” gewesen.

Bleibt Barcelona nun doch als Coach erhalten: Xavi.

Bleibt Barcelona nun doch als Coach erhalten: Xavi.

IMAGO/ZUMA Wire

Nachdem Xavi im Januar erklärt hatte, seinen bis 2025 laufenden Vertrag mit dem FC Barcelona nicht erfüllen zu wollen und für diesen Sommer seinen Rücktritt angekündigt hatte, erfolgte nun die 180-Grad-Wende. Am Donnerstag wurde offiziell bekannt, dass der 44-Jährige doch bleiben wird.

Zunächst ergriff Präsident Joan Laporta auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz das Wort. “Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Xavi weiterhin als Trainer der ersten Mannschaft fungieren wird. Wir wissen, dass er in der Mitte der Saison einige Erklärungen abgegeben hat, aber inzwischen haben wir uns unterhalten, und er hat mir von seiner Begeisterung und seinem Vertrauen in das Projekt erzählt.” Der 61-Jährige sagte weiter, es sei eine “komplizierte Situation” gewesen, “aber wir haben einen Trainer, der immer daran denkt, was das Beste für den Verein ist, und das ist eine gute Nachricht”.

Veränderte Dynamik

Xavi ging ebenfalls auf seine Rolle rückwärts rein. “Im Januar hielt ich es für das Beste, die Richtung zu ändern. Die Dynamik hat sich verändert, und nach einem Treffen mit dem Präsidenten, bei dem wir an das Wohl der Mitglieder und des Vereins gedacht haben, haben wir beschlossen, weiterzumachen. Wir werden mit dem ganzen Enthusiasmus der Welt weiterarbeiten. Wir sind sehr glücklich.“

Bereits am Vortag war durchgesickert, dass die Gespräche zwischen Xavi und den Verantwortlichen des FC Barcelona, unter anderem Laporta, Sportdirektor Deco und Vizepräsident Rafa Yuste, erfolgreich verlaufen waren. Nach der Verkündung seines scheinbaren Abgangs im Januar hatte Barcelona aus zehn Ligaspielen acht Siege und zwei Remis geholt und das Viertelfinale der Champions League erreicht.

Barcelonas Suche beendet, ehe sie richtig anfing

Durch Xavis Entscheidung zu bleiben, kann man in Barcelona die zuletzt angelaufene Suche nach einem neuen Trainer einstellen und etwaige Trainerprofile wieder in die Schublade packen. Xavi ist seit November 2021 Trainer der Katalanen, für die er zwischen 1998 und 2015 als Profi und zuvor schon in “La Masia” gewirkt hat. Sein bislang größter Erfolg war der Gewinn der Meisterschaft 2022/23.

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In diesem Jahr sieht es aber eher nach einer titellosen Spielzeit aus. Nach dem verlorenen Clasico bei Real Madrid (2:3) beträgt der Rückstand auf die Königlichen sechs Spieltage vor Schluss schon satte elf Punkte. In der Champions League verabschiedete man sich unlängst aufgrund einer bitteren 1:4-Niederlage im Viertelfinal-Rückspiel gegen Paris St. Germain – und im Pokal ist man schon länger raus.

Dennoch ist man in Barcelona von besseren Zeiten mit Xavi weiter überzeugt. “Es ist eine Mannschaft mit einer Mischung aus Jugend und Erfahrung, und das braucht der Verein”, sagte Laporta. “Sie brauchen eine Referenz wie Xavi in der Umkleidekabine. Der Verwaltungsrat hat sich einhellig dafür ausgesprochen, dass er weitermacht.” Xavi ergänzte: “Wir sehen uns selbst als eine Mannschaft, die in der Lage ist, Großes zu leisten.”

Rücktritt vom Rücktritt: Xavi macht beim FC Barcelona nun doch weiter

Eigentlich hatte Xavi angekündigt, im Sommer sein Amt als Trainer des FC Barcelona aufzugeben. Dazu wird es nun wohl nicht kommen. Der 44-Jährige macht einen Rückzieher.

Er hat es sich anders überlegt: Barcelonas Trainer Xavi.

Er hat es sich anders überlegt: Barcelonas Trainer Xavi.

IMAGO/AFLOSPORT

Noch im Januar wollte Xavi nicht mehr, hatte erklärt, seinen bis 2025 laufenden Vertrag mit der Blaugrana nicht erfüllen zu wollen und für diesen Sommer seinen Rücktritt angekündigt. Als Gründe führte er damals den großen Druck, aber auch das mediale Echo rund um den FC Barcelona an, zudem wollte er den Weg freimachen für einen frischen Impuls innerhalb der Mannschaft.

In der katalanischen Metropole war man nicht allzu froh darüber, viele hätte es gern gesehen, wenn die Klub-Legende bleiben würde. Und zuletzt gab es Gerüchte über einen etwaigen Sinneswandel. Diese bestätigten sich jetzt. Bei einem Gespräch mit den Verantwortlichen des FCB, unter anderem mit Präsident Joan Laporta, Sportdirektor Deco und Vizepräsident Rafa Yuste einigte man sich darauf, das Arbeitsverhältnis nun doch wie ursprünglich ausgemacht bis Juni 2025 fortzusetzen. Zahlreiche spanische Medien hatten einhellig darüber berichtet, der Verein selbst bestätigte das inzwischen gegenüber der Zeitung El Pais.

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Für Barcelona löst sich also ein Problem in Wohlgefallen auf, denn seitdem bekanntgeworden war, dass Xavi zurücktreten wollte, war man auf der Suche nach einem adäquaten Nachfolger – dieser wurde nicht gefunden. Die Suche können die Katalanen nun beenden.

Seit November 2021 führt der Welt- und zweimalige Europameister “seinen” Verein, für den er zwischen 1998 und 2015 als Profi und zuvor schon in “La Masia” gewirkt hat, als Cheftrainer. Sein bislang größter Erfolg war der Gewinn der Meisterschaft in der vergangenen Saison, in diesem Jahr sieht es aber eher nach einer titellosen Saison aus.

Nach dem verlorenem Clasico bei Real Madrid (2:3) beträgt der Rückstand auf die Königlichen sechs Spieltage vor Schluss schon satte elf Punkte (bei noch sechs ausstehenden Spielen). In der Champions League verabschiedete man sich unlängst aufgrund einer bitteren 1:4-Niederlage im Viertelfinal-Rückspiel gegen Paris St. Germain – und im Pokal ist man schon länger raus.

Ter Stegen schimpft wegen Torlinientechnik – La-Liga-Chef argumentiert mit Bielefeld-Spiel

Wurde dem FC Barcelona im Clasico ein Tor entrissen, weil keine Torlinientechnik existiert? Marc-André ter Stegen und Trainer Xavi waren außer sich – La-Liga-Präsident Javier Tebas konterte.

Schwer enttäuscht: Marc-André ter Stegen wird mit Barca in dieser Saison wohl keinen Titel gewinnen.

Schwer enttäuscht: Marc-André ter Stegen wird mit Barca in dieser Saison wohl keinen Titel gewinnen.

IMAGO/ZUMA Wire

Einen “schweren Schlag” nannte Marc-André ter Stegen die späte Clasico-Niederlage bei Real Madrid am Sonntagabend. Weil der Erzrivale La Liga sechs Spieltage vor dem Saisonende durch den 3:2-Sieg nun mit elf Punkten Vorsprung anführt, wird der FC Barcelona die Saison höchstwahrscheinlich ohne Titel beenden. Mindestens genauso verärgert war der deutsche Nationalkeeper aber wegen einer Szene im ersten Durchgang.

In der 28. Minute hatte Lamine Yamal beim Stand von 1:1 eine Ecke von Raphinha am ersten Pfosten Richtung Real-Tor gelenkt und Andriy Lunin den Ball abgewehrt – womöglich jedoch erst hinter der Torlinie. Weil es in La Liga keine Torlinientechnologie gibt, war eine VAR-Überprüfung erfolgt – mit dem Ergebnis, dass sich nicht mit Gewissheit auflösen lässt, ob der Ball die Linie vollständig überschritten hatte.

“Mir fehlen die Worte”, schimpfte ter Stegen angesichts der Tatsache, dass die fehlende Torlinientechnik Barca womöglich Punkte im Clasico kostete. “Das ist eine Schande für den Fußball. Andere Ligen haben das auch. In dieser Welt wird so viel Geld bewegt und es gibt kein Geld für das, was wichtig ist.” Auch Trainer Xavi wählte das Wort “Schande”: “Wenn wir die beste Liga der Welt sein wollen, müssen wir uns weiterentwickeln, man muss die Technik einsetzen.”

Konter mit Screenshots: Tebas hält offenbar weiterhin nichts von der Torlinientechnik

Laut Marca würde die Einführung in den oberen beiden spanischen Ligen zusammen vier Millionen Euro kosten, doch Bedarf sahen die Macher bislang nicht. Und offenbar scheint auch der Clasico daran nichts zu ändern. La-Liga-Präsident Javier Tebas jedenfalls veröffentlichte als Reaktion auf Barcas Kritik Screenshots von Medienberichten über Torlinientechnik-Fehler in der Bundesliga, Premier League, Serie A und Ligue 1 und schrieb dazu: “Kein Kommentar.”

Aus der Bundesliga war der Mainzer 4:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld aus dem März 2022 dabei, als Schiedsrichter Felix Zwayer bei einem Kopfball von Moussa Niakhaté fälschlicherweise über seine Uhr das Signal erhalten hatte, der Ball sei im Tor gewesen. Via VAR-Check konnte der technische Fehler umgehend korrigiert werden. Im deutschen Oberhaus war die Torlinientechnologie 2015/16 eingeführt worden, zur Saison 2022/23 hatte das Unternehmen Vieww Hawk-Eye abgelöst. In Spanien haben die Teams seit Jahren nur im Europapokal Kontakt dazu.

UEFA bestraft Barcelona: Auswärtsfans auf Bewährung

Die UEFA hat den FC Barcelona zu einer Geldstrafe wegen rassistischen Verhaltens verurteilt. Zudem dürfen Barcelona-Anhänger für das nächste Europapokal-Auswärtsspiel keine Tickets erwerben – diese Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Anhänger des FC Barcelona in Paris.

Anhänger des FC Barcelona in Paris.

IMAGO/justpictures.ch

Aufgrund rassistischen Verhaltens einiger Fans bei Paris St. Germain (2:3) wurde der FC Barcelona von der UEFA mit einer Strafe in Höhe von 25.000 Euro belegt. Während des Viertelfinal-Hinspiels in der Champions League war es zu den Vorfällen gekommen. Auf Videos bei Social Media ist zu sehen, wie ein Fan PSG-Spieler mit Affenlauten verunglimpfte und ein weiterer einen Nazi-Gruß zeigte. Diese Vergehen veranlassten die UEFA zur Bestrafung.

Strafe tritt frühestens nächste Saison in Kraft

Zudem dürfen Barcelona-Anhänger für das nächste Europapokal-Auswärtsspiel keine Tickets erwerben. Für das Verkaufsverbot von Auswärtskarten an die Barcelona-Fans wurde eine Bewährungszeit von einem Jahr festgelegt, sodass es zunächst noch ohne Konsequenzen ist. Die Strafe würde frühestens in der neuen Saison zum Tragen kommen, wenn die Champions League erstmals im neuen Modus ausgetragen wird.

In Spanien kommt es immer wieder zu rassistischen Vorfällen in Fußballstadien. Zuletzt prangerte der frühere Dortmunder und aktuelle Real-Madrid-Profi Jude Bellingham die Umstände in Spaniens erster Liga als “ekelhaft” an und forderte härtere Maßnahmen.

Außerdem müssen die Katalanen für das Zünden von Feuerwerkskörpern 2000 Euro und für die Beschädigung von Gegenständen weitere 5000 Euro bezahlen. Innerhalb von 30 Tagen soll Barca sich mit PSG in Verbindung setzen, um den Schaden zu begleichen.

Die Pariser dürften sich großzügig zeigen, sind sie doch durch das 4:1 im Rückspiel in Barcelona ins Halbfinale der Königsklasse eingezogen.

Araujo über Gündogans Kritik: “Habe Werte, die respektiert werden müssen”

Nach dem Ausscheiden in der Champions League hatte Ilkay Gündogan Rotsünder Ronald Araujo offen kritisiert. Der Uruguayer ließ durchklingen, dass er darüber nicht allzu begeistert ist.

Gesprächsbedarf: Ronald Araujo mit Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan.

Gesprächsbedarf: Ronald Araujo mit Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan.

IMAGO/Shutterstock

Real weiter, Barcelona raus: Wer das Momentum nach den Champions-League-Viertelfinalspielen auf seiner Seite hat, dürfte vor dem Clasico am Sonntag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Bernabeu klar sein.

Barcelonas Spiele im Überblick

Dass die Katalanen die Segel streichen mussten, lag zu einem Großteil an der Roten Karte für Ronald Araujo im Rückspiel gegen Paris St. Germain (1:4). Eine Szene, die auch in der Mannschaft für Diskussionen sorgte. Ilkay Gündogan kritisierte unter anderem, man müsse sich “in diesen entscheidenden Momenten schon sicher sein, dass man den Ball trifft”. Und: “Ich ziehe es vor, ein Tor zu kassieren oder sogar ein Eins-gegen-eins zuzulassen. Ich weiß nicht, ob er an den Ball kommt oder nicht, aber ich gebe dem Torwart die Chance, den Schuss zu halten. Oder ich kassiere ein Tor.”

Am Rande einer Benefizveranstaltung äußerte sich nun Araujo zu der Szene und auch zu Gündogans Aussagen. “Wenn der Schiedsrichter es nicht abpfeift, passiert nichts”, sagte der 25-Jährige, “aber wenn er es abpfeift, muss ich des Feldes verwiesen werden.” Und die Kritik seines Mitspielers? “Ich ziehe es vor, meine Gedanken zu Gündogans Äußerungen für mich zu behalten”, sagte er und ergänzte: “Ich habe einen Kodex und Werte, die respektiert werden müssen.”

Dass er verantwortlich für das Ausscheiden sei, verneinte Araujo klar. “Natürlich beeinflusst es das Spiel, weil wir mit zehn Mann auf dem Platz standen, aber es gibt auch viele Dinge im Spiel selbst. Wenn ich raus bin, ist das eine andere Situation, denn ich weiß, was ich beitragen und wie ich helfen kann, wenn ich auf dem Platz stehe.”

Barcelona hat nicht viel Zeit, seine Wunden zu lecken. Sollte der Clasico verloren gehen, würde der Abstand auf Real Madrid elf Punkte betragen, die Meisterschaft wäre so gut wie entschieden – den Katalanen droht eine titellose Saison. “Wir haben mathematische Möglichkeiten und wir müssen bis zum Ende kämpfen”, sagt Araujo.

Was Araujo über seine Zukunft sagt

Klar ist: In der kommenden Saison werden die Karten neu gemischt, Araujo beschwört glorreiche Zeiten herauf für Barcelona. “Wir haben eine junge, wunderbare Gruppe, die den Fans und Barca viel Freude bereiten wird. Diese Generation wird die Champions League gewinnen.”

Dann mit Araujo, um den sich immer wieder Abschiedsgerüchte ranken? “Es läuft gut”, sagte der Abwehrspieler über die Verhandlungen. Barcelona habe Gespräche mit seinem Management aufgenommen, entschieden ist aber offenbar noch nichts. “Es wird immer über meine Zukunft geredet”, sagte Araujo, der noch einen Vertrag bis 2026 hat. “Und es wird immer Gerede geben.”

Gündogans offene Kritik an Araujo: “Man muss sich schon sicher sein”

Der FC Barcelona hat trotz Hinspielsieg in Paris das Champions-League-Halbfinale verpasst. Speziell Ilkay Gündogan war nach Abpfiff schwer bedient – und sparte nicht mit Kritik.

Unverständnis: Ilkay Gündogan (li.) kritisierte Ronald Araujo für dessen Platzverweis.

Unverständnis: Ilkay Gündogan (li.) kritisierte Ronald Araujo für dessen Platzverweis.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Ilkay Gündogan in dieser Saison deutliche Worte findet – gerade in Richtung der Teamkollegen. Nach der Clasico-Niederlage Ende Oktober des vergangenen Jahres (1:2) hätte sich der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft “mehr Wut in der Kabine gewünscht”.

Am Dienstagabend, nur wenige Minuten nach dem niederschmetternden 1:4 gegen PSG, war Gündogan wieder offensichtlich geladen. “Ich bin enttäuscht, sehr enttäuscht”, begann der ehemalige Dortmunder, dem ein Duell mit seinem Ex-Klub im Halbfinale entgeht, bei CBS Sports: “Wir hatten es in der Hand und haben es PSG gegeben. Wir haben es ihnen auf die einfachste Weise gegeben.”

Die Schlüsselszene des Spiels sah auch Gündogan im frühen Platzverweis für Ronald Araujo, der nach 29 Minuten als letzter Mann Paris-Talent Bradley Barcola kurz vor dem Strafraum von den Beinen holte. Ein Fehler, der dem Uruguayer nach Meinung von Gündogan nicht unterlaufen darf.

“Es ist schwer, es zu sagen … aber in diesen entscheidenden Momenten muss man sich schon sicher sein, dass man den Ball trifft”, kritisierte Gündogan den Abwehrhünen offen: “Ich weiß nicht, ob er den Ball berührt oder nicht. Ich ziehe es aber vor, ein Tor zu kassieren oder sogar ein Eins-gegen-eins zuzulassen. Ich weiß nicht, ob er an den Ball kommt oder nicht, aber ich gebe dem Torwart die Chance, den Schuss zu halten. Oder ich kassiere ein Tor.”

Gündogan hat die Wahrheit gesagt, Araujo hat uns das Spiel verloren.

Francisco Carrasco

Elf Minuten nach dem Platzverweis kassierte Barcelona den Ausgleich, ehe es nach der Pause endgültig dahinging. “Wenn man so früh mit einem Mann weniger spielt, ist das Spiel gelaufen”, so Gündogan.

Vitinhas Distanzschuss? “Das ist nichts, was wir nicht trainiert hätten”

Der Mittelfeld-Antreiber sah darin nicht den einzigen defensiven Aussetzer des Abends. Vor dem 1:2, bei dem Vitinha aus rund 25 Metern die Kugel sauber links unten ins Eck setzte, sah er einen “weiteren Fehler”. Denn: “Da musst du rausgehen und ihn abdrängen. Wir dürfen ihn nicht schießen lassen, er war komplett frei. Das ist nichts, was wir nicht trainiert hätten. Der Spieler, der am nächsten zum Ball steht, muss rausrücken und ihn abdrängen.”

In den “entscheidenden Aktionen” habe Barcelona schlicht zu oft versagt. Sein Fett weg bekam abschließend aber auch noch Schiedsrichter Istvan Kovacs. “Ich denke, ich hätte einen Elfmeter verdient gehabt”, sagte Gündogan mit Blick auf die 64. Minute, in der ihn Vitinha und Marquinhos im Strafraum ein wenig in die Zange nahmen: “Der Gegner hat mich eindeutig geblockt. Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass es ein Elfmeter war und stattdessen habe ich eine Gelbe Karte bekommen.”

Eine Szene, die in den gebrauchten Abend Barcelonas passte.

Halbfinale eine “große Sache”: Dembelés Erinnerungen ans Endspiel 2020

In Barcelona ging die Partie für Paris Saint-Germain zunächst nicht gut los. Ousmane Dembelé leitete mit seinem Ausgleich die Wende ein – und schwelgte danach in Erinnerungen an die letzte Final-Teilnahme.

Ousmane Dembelé freute sich über den Spieler-des-Spiels-Awards der UEFA.

Ousmane Dembelé freute sich über den Spieler-des-Spiels-Awards der UEFA.

UEFA via Getty Images

Es waren große Jubelszenen, die sich im Olympiastadion in Barcelona nach Abpfiff abspielten – zum Entsetzen der Heimfans waren es aber die Gäste aus Paris, die ihren Halbfinal-Einzug feierten. Und das obwohl das Spiel eigentlich für die Blaugrana perfekt gestartet war. Raphinha hatte schnell die Führung besorgt, ehe ein Platzverweis von Ronald Araujo die Ausgangslage dramatisch verschlechterte.

Schon vorher hatte Paris mit Mut und Tempo nach vorne gespielt, der Rückstand hatte dann aber für einen kurzen Bruch im Spiel gesorgt. Als sich die Gäste wieder gesammelt hatten und ihr Spiel wieder aufzogen, gelang Ousmane Dembelé noch vor der Pause der Ausgleich. “Jeder hat daran geglaubt, dass wir uns qualifizieren können, auch wenn wir das Hinspiel 2:3 verloren haben. Wir haben nicht aufgegeben, wir wussten, dass wir hier Tore schießen würden”, sagte der ehemalige Barcelona-Profi danach bei Canal+. Sein Treffer war am Ende eines von vier Toren.

Vitinhas Traum wird wahr

In der zweiten Hälfte drehte PSG richtig auf und brachte sich nach weiteren Treffern von Vitinha (54.) und Kylian Mbappé (61.) – Dembelé war im Strafraum gefoult worden – in der Addition von Hin- und Rückspiel sogar in Führung. “Es ist unglaublich. Es ist schwer in Worte zu fassen. Ich habe die ganze Woche davon geträumt, ein Tor zu erzielen, der Mannschaft zu helfen und das Halbfinale zu erreichen”, schwärmte Vitinha vom Comeback.

PSG jubelte im Olympiastadion.

PSG jubelte im Olympiastadion.
IMAGO/NurPhoto

Ein kurzes Aufbäumen Barcelonas überstand der französische Meister in der Schlussphase, ehe Mbappé mit seinem achten Treffer der laufenden Champions-League-Saison zum 4:1-Endstand vollstreckte und das Halbfinal-Duell mit Borussia Dortmund eintütete.

Halbfinale

Enriques perfekte Taktik

Bis auf die kleine Phase nach dem Gegentreffer hatte sich Paris nicht aus der Ruhe bringen lassen, Dembelé und Vitinha wussten, wer daran großen Anteil hatte: Ihr Trainer Luis Enrique. “Wir haben die ganze Woche über taktisch mit dem Trainer gearbeitet. Seine Taktik war perfekt”, zeigte sich Dembelé begeistert. “Es ist mental schwierig, aber der Trainer sagte uns, dass wir das Spiel mit dem Kopf gewinnen würden”, fügte Vitinha an.

Halbfinale eine “große Sache” – Erinnerungen an 2020

Letztlich führten aber auch eine Reihe individueller Fehler der Katalanen zum Pariser Halbfinaleinzug. “Das ist eine große Sache. Das letzte Mal, als wir im Halbfinale standen, haben wir es ins Finale geschafft, und wir drücken die Daumen, dass wir das auch dieses Jahr schaffen und nach Wembley kommen”, blickte Dembelé voraus. Zwar schaffte es PSG auch 2021 ins Halbfinale, doch Dembelé zog Vergleiche zur Saison davor.

Überhaupt gibt es einige Parallelen mit der Spielzeit vor vier Jahren. Auch beim wegen der Corona-Pandemie verkürzten Modus (nur ein K.-o.-Spiel im Halbfinale) traf PSG in der Runde der letzten vier Mannschaften auf ein deutsches Team (3:0 gegen RB Leipzig). Im Finale unterlag das damals von Thomas Tuchel trainierte Team dem FC Bayern. Dembelé spielte damals noch für den FC Barcelona.

Die Münchner könnten auch diesmal wieder im Endspiel warten – mit Trainer Thomas Tuchel. Zunächst ist der deutsche Rekordmeister aber am Mittwoch zu Hause gegen den FC Arsenal gefordert.

Halbfinale eine “große Sache”: Dembelé sieht Parallelen zum PSG-Endspiel 2020

In Barcelona ging die Partie für Paris Saint-Germain zunächst nicht gut los. Ousmane Dembelé leitete mit seinem Ausgleich die Wende ein – und schwelgte danach in Erinnerungen an die letzte Final-Teilnahme.

Ousmane Dembelé freute sich über den Spieler-des-Spiels-Awards der UEFA.

Ousmane Dembelé freute sich über den Spieler-des-Spiels-Awards der UEFA.

UEFA via Getty Images

Es waren große Jubelszenen, die sich im Olympiastadion in Barcelona nach Abpfiff abspielten – zum Entsetzen der Heimfans waren es aber die Gäste aus Paris, die ihren Halbfinal-Einzug feierten. Und das obwohl das Spiel eigentlich für die Blaugrana perfekt gestartet war. Raphinha hatte schnell die Führung besorgt, ehe ein Platzverweis von Ronald Araujo die Ausgangslage dramatisch verschlechterte.

Schon vorher hatte Paris mit Mut und Tempo nach vorne gespielt, der Rückstand hatte dann aber für einen kurzen Bruch im Spiel gesorgt. Als sich die Gäste wieder gesammelt hatten und ihr Spiel wieder aufzogen, gelang Ousmane Dembelé noch vor der Pause der Ausgleich. “Jeder hat daran geglaubt, dass wir uns qualifizieren können, auch wenn wir das Hinspiel 2:3 verloren haben. Wir haben nicht aufgegeben, wir wussten, dass wir hier Tore schießen würden”, sagte der ehemalige Barcelona-Profi danach bei Canal+. Sein Treffer war am Ende eines von vier Toren.

Vitinhas Traum wird wahr

In der zweiten Hälfte drehte PSG richtig auf und brachte sich nach weiteren Treffern von Vitinha (54.) und Kylian Mbappé (61.) – Dembelé war im Strafraum gefoult worden – in der Addition von Hin- und Rückspiel sogar in Führung. “Es ist unglaublich. Es ist schwer in Worte zu fassen. Ich habe die ganze Woche davon geträumt, ein Tor zu erzielen, der Mannschaft zu helfen und das Halbfinale zu erreichen”, schwärmte Vitinha vom Comeback.

PSG jubelte im Olympiastadion.

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IMAGO/NurPhoto

Ein kurzes Aufbäumen Barcelonas überstand der französische Meister in der Schlussphase, ehe Mbappé mit seinem achten Treffer der laufenden Champions-League-Saison zum 4:1-Endstand vollstreckte und das Halbfinal-Duell mit Borussia Dortmund eintütete.

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Letztlich führten aber auch eine Reihe individueller Fehler der Katalanen zum Pariser Halbfinaleinzug. “Das ist eine große Sache. Das letzte Mal, als wir im Halbfinale standen, haben wir es ins Finale geschafft, und wir drücken die Daumen, dass wir das auch dieses Jahr schaffen und nach Wembley kommen”, blickte Dembelé voraus. Zwar schaffte es PSG auch 2021 ins Halbfinale, scheiterte dort aber an Manchester City, doch Dembelé zog Vergleiche zur Saison davor.

Überhaupt gibt es einige Parallelen mit der Spielzeit von vor vier Jahren. Auch beim wegen der Corona-Pandemie verkürzten Modus (nur ein K.-o.-Spiel im Halbfinale) traf PSG in der Runde der letzten vier Mannschaften auf ein deutsches Team (3:0 gegen RB Leipzig). Im Finale unterlag das damals von Thomas Tuchel trainierte Team dem FC Bayern. Dembelé spielte damals noch für den FC Barcelona.

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