SC Magdeburg hat Meisterschaft nach Derbysieg gegen Leipzig so gut wie sicher

Der SC Magdeburg hat das Ostderby gegen den SC DHfK Leipzig knapp für sich entscheiden können und ist demnach nur noch theoretisch vom ersten Platz zu verdrängen. Dabei taten sich die Elbstädter gegen die Sachsen lange schwer.

Omar Ingi Magnusson überragte gegen Leipzig.

Omar Ingi Magnusson überragte gegen Leipzig.

IMAGO/Jan Huebner

Die Rechnung war eine einfache: sollte der SC Magdeburg das Ostderby gegen den SC DHfK Leipzig für sich entscheiden, wäre den Elbstädtern der Meistertitel nur noch theoretisch zu nehmen. Die Sachsen hatten aber bereits beim 27:27 im Hinspiel gezeigt, dass sie den SCM ärgern können.

Dementsprechend starteten die Gäste auch diesmal in die Partie. Magdeburg gelang in den ersten viereinhalb Minuten kein Treffer, aber auch Leipzig kam nicht zum Zug. Sergey Hernandez und Kristian Saeverås – der den verletzten Domenico Ebner vertrat – meldeten sich direkt mit einigen Paraden ab. Erst nach vier Minuten netzte Luca Witzke zum 1:0.

Auch in den Folgeminuten legten die Gäste vor, verpassten es jedoch eine doppelte Überzahlsituation auszunutzen. Nicht einmal ein Wurf gelang den Leipzigern, die so das erste plus zwei verpassten. Nach dem Ballbesitzwechsel zog Bennet Wiegert beim Stand von 2:3 die erste Auszeit (9.).

Die Magdeburger wurden daraufhin konsequenter im Angriff, Leipzig hatte jedoch stets Antworten parat. Erst beim 7:6 drehten die Hausherren die Partie erstmals zu ihren Gunsten (15.). Runar Sigytryggsson reagierte mit einer Umstellung auf eine 5:1-Deckungsformation: ohne Erfolg. Der SCM führte mit 12:10, als der Isländer sein erstes Timeout nahm (23.).

Sergey Hernandez parierte jedoch, Janus Dadi Smarson sorgte für das 13:10. Nach einem technischen Fehler von Viggo Kristjansson – dessen Namensvetter Gisli stand beim SCM übrigens trotz Verletzung gegen Balingen im Kader – erhöhte dann Felix Claar auf 14:10 (25.). Dieser Vorteil hielt dann auch bis zum 17:13-Pausenstand.

Kristjansson kommt

Leipzig kam gut aus der Pause und verkürzte postwendend auf drei Treffer. Zudem meldete sich Torwart Kristian Saeverås mit mehreren starken Paraden – eine davon beim Siebenmeter, eine mit dem Kopf – bockstark im zweiten Durchgang an. So markierten die Gäste das Tor zum 18:16 (36.).

Bei den Elbstädtern war indes Gisli Kristjansson zurück auf der Platte. Dieser konnte aber auch noch keine entscheidenden Akzente setzen, stattdessen netzte Maciej Gebala zum 19:18-Anschlusstreffer (39.). Der Ausgleich gelang den Sachsen aber nicht, Magdeburg erkämpfte sich stattdessen die Chance, um wieder auf drei Treffer davonzuziehen.

Diese nutzte dann der inzwischen im Spiel angekommene Gisli Kristjansson zum 22:19 (45.). Danach humpelte der Isländer aber wieder zur Bank, machte aber dennoch weiter. In der Folge behaupteten die Hausherren ihren eigenen Vorteil. Beim Stand von 24:21 zog Sigtryggsson deshalb die zweite Auszeit (47.).

Meisterjubel in Magdeburg

Seine Mannschaft hielt in der Folgezeit den Kontakt und verkürzte immer wieder auf zwei Treffer. Beim Stand von 27:25 nahm dann auch Bennet Wiegert sein zweites Timeout (54.). Per Kempa stellte Omar Ingi Magnusson daraufhin sehenswert auf plus drei.

Als dann auch noch Sergey Hernandez gegen Franz Semper zur Stelle war, war die Partie quasi entschieden. 6600 Handballbegeisterte in der Getec Arena erhoben sich daraufhin von ihren Sitzplätzen und bejubelten das 29:25 durch das 15. Tor des schlichtweg überragenden Omar Ingi Magnusson.

Runar Siygtryggsson zog drei Minuten vor der Schlusssirene dennoch sein letztes Register und nahm die Auszeit. Seine Mannschaft brauchte drei Tore für einen Punkt, das erste besorgte Matej Klima zum 29:27. Das 16. Tor Magnussons und die elfte Parade von Hernandez erstickten dann aber alle sächsischen Hoffnungen im Keim, der Endstand betrug 30:28.

Durch den Sieg ist den Magdeburgern die Meisterschaft nur noch theoretisch zu nehmen. Der SCM müsste beide verbleibende Spiele verlieren, die Füchse müssten beide gewinnen. Auch die um 84 Tore bessere Tordifferenz müssten die Elbstädter noch verspielen. Ein Szenario, das nicht denkbar ist.

Maximilian Otte

Rhein-Neckar Löwen zittern sich in Thriller gegen Bukarest zu Platz 3

Mehrfach setzten sich die Rhein-Neckar Löwen im Spiel um den dritten Platz der European Handball League ab, doch Dinamo Bukarest kämpfte sich immer wieder zurück. Am Ende rettete der Pfosten dem Handball Bundesligisten das 32:31 und somit den dritten Platz bei den EHF Finals in Hamburg. Im Finale stehen sich am Abend die SG Flensburg-Handewitt und die Füchse Berlin gegenüber.

Jannik Kohlbacher und die Rhein-Neckar Löwen setzten sich im Spiel um Platz 3 der European League gegen Dinamo Bukarest durch.

Jannik Kohlbacher und die Rhein-Neckar Löwen setzten sich im Spiel um Platz 3 der European League gegen Dinamo Bukarest durch.

Ingrid Anderson-Jensen

Es war das Duell der Enttäuschten, sowohl die Rhein-Neckar Löwen wie auch Dinamo Bukarest hatten am Vortag bei den EHF Finals in Hamburg ihren Traum auf den Titel in der European League im Handball begraben müssen. Am heutigen Sonntag ging es um den dritten Platz und einen positiven Abschluss – beide Teams hatten im Vorfeld betont, für die mitgereisten Fans noch einmal gut spielen und gewinnen zu wollen.

Zunächst gelang dies den Rhein-Neckar Löwen besser: Jannik Kohlbacher erzielte den ersten Treffer und David Moré legte im Gegenstoß das 2:0 nach. Olle Forsell Schefvert und Tobias Reichmann hielten den Vorsprung beim 3:1 und 4:2 bei zwei Treffern, dann aber sorgte Bukarest-Kreisläufer Miklos Rosta mit einem Doppelschlag für den Ausgleich. Als kurz darauf auch Topschütze Andrii Akimenko seinen ersten Treffer erzielte, war die Führung zu den Rumänen gewechselt.

Nach einigen Minuten bekamen die Rhein-Neckar Löwen das Spiel dann aber wieder in den Griff. Dank einer guten Deckung und einigen Paraden von David Späth blieb der Handball Bundesligist über sechs Minuten ohne Gegentor und machte aus einem 7:8 so ein 12:8. Dinamos Trainer Xavier Pascual reagierte mit der Auszeit. Den ersten Angriff danach parierte zwar David Späth, doch die Unterbrechung zeigte Wirkung. Bukarest stand nun besser in der Deckung und nutzte die sich einschleichenden Fehlern bei den Löwen zu einem 5:1-Lauf. Beim 14:14 stand wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel.

Nun griff Löwen-Coach Sebastian Hinze zur Auszeit, aber auch der nächste Angriff ging ins Leere. Bukarest vergab jedoch die Chance auf die Führung, im Gegenstoß sorgte stattdessen David Moré für die Löwen-Führung. Diese erhöhte Juri Knorr, der erst Mitte der ersten Halbzeit eingewechselt worden war, auf zwei Tore bevor Tobias Reichmann nach einem Fehlwurf des Gegners wenige Sekunden für den Treffer zum 18:15-Pausenstand reichten.

Auch zweiter Abschnitt mit Wellen

Die Rhein-Neckar Löwen nahmen den Schwung mit in die zweite Halbzeit: David Späth glänzte mit mehreren Paraden und im Angriff erhöhten Gustav Davidsson und Jannik Kohlbacher den Abstand beim 20:15 erstmals auf fünf Treffer. Wie gegen Flensburg am Vortag im Halbfinale schienen Bukarest auch gegen die Löwen ohne den verletzten Luka Cindric die Lösungen auszugehen.

Doch die Rhein-Neckar Löwen öffneten die Tür mit einigen Fehlern und ließen den Gegner wie schon im ersten Abschnitt schnell wieder verkürzen. Eine Vierer-Serie brachte Bukarest den Anschluss, bevor Gustav Davidsson mit dem 21:19 den Lauf der Rumänen beendete. Der Handball Bundesligist schien sich wieder gefunden zu haben, beantwortete die nächsten Treffer des Gegners und führte nach einem Doppelschlag von Niclas Kirkelökke beim 24:21 wieder mit drei Toren.

Die Zuschauer in Hamburg sahen allerdings weiterhin eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Partie. Zunächst setzten sich die Rhein-Neckar Löwen dabei weiter ab: David Moré traf ins in Unterzahl verwaiste Tor der Rumänen, der für einen Siebenmeter eingewechselte Joel Birlehm parierte diesen und Tobias Reichmann erhöhte von außen auf 28:23 – Xavier Pascual nahm die Auszeit und beorderte den siebten Feldspieler auf das Parkett.

Dieses Risiko bestrafte David Späth mit dem 30:25, doch in den letzten zehn Minuten sollte sich das taktische Mittel für Dinamo auszahlen. Vor allem aber die eigene Deckung und die Fehler der Rhein-Neckar Löwen, bei denen unter anderem Juri Knorr einen freien Gegenstoß vergab, brachten Bukarest zurück uns Spiel. Nach einem Steal setzte Andreii Akimenko unter dem Jubel der mitgereisten Fans im Gegenstoß den Anschlusstreffer. Die Spannung stieg, Bukarest bekam die Chance auf den Ausgleich und das Siebenmeterwerfen – doch der Pfosten rettete den Löwen Sekunden vor dem Ende das 32:31.

Stenogramm mit Torschützen folgt in Kürze …

DHB bestätigt: Ingo Meckes wird neuer Vorstand Sport

Ingo Meckes wird neuer Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes. Der DHB bestätigte die von handball-world und kicker bereits unter der Woche gehandelte Personalentscheidung am heutigen Sonntag nach einer Präsidiumssitzung in Hamburg.

Ingo Meckes - neuer Vorstand Sport des DHB - war zuletzt in der Schweiz in ähnlicher Funktion tätig.

Ingo Meckes – neuer Vorstand Sport des DHB – war zuletzt in der Schweiz in ähnlicher Funktion tätig.

picture alliance/KEYSTONE

“Ingo Meckes hat in der Schweiz über mehr als ein Jahrzehnt in jeder Hinsicht herausragende Arbeit geleistet und vorbildliche Strukturen geschaffen. Er bringt ein internationales Netzwerk sowie Expertise als erfolgreicher Sportmanager mit und startet mit fokussiertem Blick auf die positive Weiterentwicklung im Deutschen Handballbund”, sagte Andreas Michelmann.

Der Präsident des DHB fügte an: “Diese neue Energie wird uns im laufenden Jahrzehnt des Handballs und darüber hinaus guttun. Mit der Berufung von Ingo Meckes setzen wir konsequent die begonnene Professionalisierung des Leistungssports auf allen Ebenen und in allen Facetten fort.”

Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des DHB, fügte an: “Ich habe mit Ingo Meckes bereits seit mehreren Jahren in verschiedenen internationalen Gremien vertrauensvoll und erfolgreich zusammengearbeitet. Ich schätze ihn als absoluten Experten und geradlinigen Kollegen, der mit einer sehr offenen Art sehr gut zu uns passt, und freue mich auf den künftigen gemeinsamen Weg.”

handball-world vor vier Tagen: Wird Ingo Meckes neuer Vorstand Sport des DHB?

Vorfreude bei Ingo Meckes

“Ich bin stolz, künftig im Deutschen Handballbund mitzuarbeiten, und freue mich auf neue, gemeinsame Herausforderungen mit den Teams auf und neben den Spielfeldern”, sagt Ingo Meckes. “Im Schweizer Sportsystem habe ich in zwölfeinhalb Jahren wertvolle Erfahrungen gesammelt und durfte zur positiven Entwicklung des Handballs beitragen. Jetzt geht es mit dem Deutschen Handballbund auf eine neue und intensive Reise.”

“Bisher habe ich die deutschen Handball-Nationalmannschaften als meist zu starke Gegner kennengelernt, aber das Verhältnis zum DHB war auf allen Ebenen immer von großer Wertschätzung geprägt”, so Ingo Meckes, der als Kreisläufer für Dormagen in der Handball Bundesliga spielte weiter. Zuletzt war Chef Leistungssport und Mitglied der Geschäftsführung des Schweizer Handball-Verbandes

“Meine Aufgabe ist es, mit Spielerinnen und Spielern, Trainerinnen und Trainern, Staff und dem gesamten Personal des Leistungssports sowie des Schiedsrichterwesens den Weg des deutschen Handballs mitzugestalten”, erläutert Meckes. “Das ist mit enormer Vorfreude verbunden und ich bin sehr neugierig, von innen intensiv kennenzulernen, was ich bisher von außen als sehr eindrucksvoll erlebt habe.”

Über Ingo Meckes:

Ingo Meckes wirkte bis einschließlich der EHF EURO 2024 dieses Jahres als Chef Leistungssport und Mitglied der Geschäftsführung des Schweizer Handball-Verbandes und war als Delegationsleiter der Schweizer Nationalmannschaft am 10. Januar auch Teil des Düsseldorfer Weltrekordspiels gegen Deutschland.

“2011 hatte er seine Laufbahn im SHV begonnen und seitdem die Struktur des Leistungssports nachhaltig entwickelt – mit den Männern als zuletzt regelmäßigen Teilnehmern bei EM- und WM-Endrunden, dem Aufbau der Handball-Akademie Frauen als Fundament für internationales Format des A-Teams und generell einem leistungsstarken Nachwuchs als Basis. Zudem hatte er einen großen Anteil am Zuschlag für die Schweiz als Co-Ausrichter der EHF EURO 2024 der Frauen und der EHF EURO 2028 der Männer”, so der DHB.

Der 47-jährige Meckes bringt zudem eine eigene Handball-Historie mit, er spielte als Kreisläufer für den TSV Bayer Dormagen mehrere Jahre in der Bundesliga. Vor seinem Engagement in der Schweiz leitete der Diplom-Betriebswirt ein Logistikprojekt mit 130 Mitarbeitenden. Auf internationalem Parkett agiert Meckes unter anderem als Vorsitzender des Nations Committee Men des Europäischen Handball-Föderation EHF und war für die Schweiz in weiteren internationalen Gremien ein anerkannter Vertreter.

Kromer-Nachfolger startet am 1. September

Seine Tätigkeit als Vorstand Sport des DHB wird Ingo Meckes Verbandsangaben zu Folge zum 1. September beginnen. “In den Auswahlprozess eines dem Vorstand Sport zugeordneten Managers für die Männer-Nationalmannschaft sowie Neustrukturierungen des weiblichen Leistungssports wird er bereits eingebunden sein”, so der DHB.

Los geht es bereits Ende September mit den ersten Länderspielen der Frauen-Nationalmannschaft. Bei den Männern steht zum Einstand am 6./7. November in der Qualifikation zur EHF EURO 2026 ein Heimspiel auf dem Programm. Der Gegner: die Schweiz – Meckes‘ altes Team.

“Der bis zum 31. Dezember dieses Jahres laufende Vertrag mit Axel Kromer als DHB-Vorstand Sport wird – wie am 4. Mai beschlossen und kommuniziert – nicht verlängert”, betont der Deutsche Handballbund unterdessen.

“Es bleibt unsere Zielsetzung, dass Axel Kromer bei den Olympischen Spielen als Leiter der Handballmannschaften seine Aufgaben wahrnimmt”, sagt DHB-Präsident Andreas Michelmann. “Ich möchte die Gelegenheit noch einmal nutzen, mich bei Axel Kromer für die in verschiedenen Positionen für den Deutschen Handballbund geleistete Arbeit zu bedanken.”

Begonnen hat der DHB-Mitteilung zu Folge auch der Prozess der Neubesetzung der Vorstandsposition Finanzen und Recht. Ziel des Präsidiums ist es, den BGB-Vorstand – bestehend aus dem Vorstand Sport, dem Vorstand Finanzen und Recht sowie dem Vorstandsvorsitzenden Mark Schober – auch über den Wechsel ins Jahr 2025 vollständig zu besetzen und damit ein stabiles Fundament für den DHB zu schaffen.

Knorr sieht “sehr verdienten” Füchse-Sieg – und vermisst “maximale Intensität”

Juri Knorr wollte die einzige echte Titelchance der Rhein-Neckar Löwen in dieser Saison am Wochenende beim Schopfe packen. Entsprechend enttäuscht war der deutsche Nationalspieler nach dem 24:33 gegen die Füchse Berlin im Halbfinale der European League.

Halbfinale zum Vergessen: Juri Knorr.

Halbfinale zum Vergessen: Juri Knorr.

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Wie so oft in dieser Saison hatten die Rhein-Neckar Löwen am Ende das Nachsehen. Eine knappe Angelegenheit war das 24:33 gegen die Füchse Berlin im Halbfinale der European League nicht. Das Final Four in Hamburg, das zum Triumphzug werden sollte, hält für die Mannheimer nun nur noch das Spiel um Platz drei gegen Dinamo Bukarest am Sonntag (15 Uhr) bereit.

“Berlin hat eine sehr hohe Qualität im Kader und spielt eine starke Saison”, musste mit Juri Knorr ein sichtlich geknickter Löwen-Spielmacher nach Abpfiff anerkennen: “Sie haben heute sehr verdient gewonnen.”

Den verheißungsvollen Beginn – die Löwen führten nach neun Minuten mit 5:3 – konnte der Außenseiter nicht bestätigen. Bereits zur Pause führte der Hauptstadtklub mit fünf Toren Vorsprung. Nach dem Seitenwechsel wuchs der Rückstand kontinuierlich an. “Wir müssen uns vorwerfen, dass wir gut in die erste Halbzeit starten und dann zu viele freie Bälle verwerfen”, haderte Knorr: “Uns hat dann insgesamt die maximale Intensität gefehlt.”

Milosavljev als Faktor – Hinze lobt Dänen-Duo

Dejan Milosavljev (13 Paraden) zog den Löwen den Zahn, daraus machte Knorr erst gar keinen Hehl. Im Tempospiel wurden “unsere Fehler bestraft”, wie der Spielmacher richtig analysierte. Auch für Trainer Sebastian Hinze waren die “individuelle Qualität von Gidsel oder Andersson und die starken Tempogegenstöße” spielentscheidend. Berlins dänisches Power-Duo erzielte zusammen 14 Tore (je sieben).

Füchse-Coach Jaron Siewert war hinterher “sehr zufrieden mit unserer Leistung”. Nicht aber wegen seiner Ausnahmekönner im Angriff. “Das Ergebnis geht vor allem aus unserer guten Abwehr hervor”, befand der 30-Jährige.

Dass die Trauben im Endspiel gegen Flensburg am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) höher hängen werden, das muss den Füchsen keiner zu erklären. “Gegen Flensburg müssen wir uns auf eine harte Abwehr und ihre variable Offensive einstellen”, kündigte U-21-Weltmeister Nils Lichtlein ein.

Nur wenn das gelingt, kann Berlin seinen Traum von der Titelverteidigung realisieren.

Souveräne Flensburger sorgen für deutsches Finale

Mit einem souveränen Auftritt gegen Dinamo Bukarest hat die SG Flensburg-Handewitt ein deutsches Finale um den Titel in der European Handball League perfekt gemacht – um das zweite Ticket duellieren sich ab 18 Uhr die Füchse Berlin und die Rhein-Neckar Löwen. “Flensburg war heute besser als wir”, räumte Bukarest-Coach Xavier Pascual ein.

Kay Smits und die SG Flensburg-Handewitt setzten sich im Halbfinale der European League im Handball gegen Dinamo Bukarest durch.

Kay Smits und die SG Flensburg-Handewitt setzten sich im Halbfinale der European League im Handball gegen Dinamo Bukarest durch.

Ingrid Anderson-Jensen

EHF FInals European League:

Während die SG Flensburg-Handewitt mit dem lange Zeit fehlenden Kay Smits und somit voller Kapelle in das Halbfinale der European Handball League startete, gab es für Dinamo Bukarest vor dem Anwurf bereits einen ersten Rückschlag: Luka Cindric, Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Rumänen, stand Trainer Xavier Pascual aufgrund einer Wadenverletzung kurzfristig nicht zur Verfügung.

Nicolej Krickau beorderte Kay Smits gleich zu Beginn gemeinsam mit Simon Pytlick in den Rückraum, als Spielmacher begann allerdings Mads Mensah, der auch den ersten Treffer der Partie setzte auf den Emil Jakobsen mit einem Dreher von außen das 2:0 folgen ließ. Lazar Kukic erzielte dann zwar das erste Tor für den Außenseiter, doch die Flensburger legten weiter vor.

Die Norddeutschen standen gut in der Deckung, zudem hatte sich Kevin Möller gleich zu Beginn mit einem parierten Gegenstoß in die Köpfe der Gegner gesetzt. Beim 6:3 hatte sich der Handball Bundesligist erstmals auf drei Tore abgesetzt, Kay Smits zeigte kurz darauf seine Klasse und beim 8:4 lagen nach zehn Minuten bereits vier Treffer zwischen den beiden Konkurrenten.

Eine erste Hinausstellung gegen Blaz Blagotinsek brachte Flensburg dann allerdings kurz aus dem Tritt, Bukarest setzte in Überzahl drei Treffer in Serie und stellte beim 8:7 so den Anschluss wieder her. Die wieder komplette SG antwortete allerdings umgehend: Emil Jakobsen traf, Johannes Golla nutzte einen Gegenstoß zur erneuten Drei-Tore-Führung und Emil Hansen legte das 11:7 nach.

Bukarest tat sich schwer, nach fünf torlosen Minuten gelang zwar wieder ein Treffer, doch Flensburg antwortete mit Tempo und einer Vierer-Serie zum 15:8 – der Favorit hatte die Partie im Griff. Trotz der zweiten Zeitstrafe gegen Blagotinsek behauptete die SG den Vorsprung in der Folge, beantwortete die Treffer des Gegners teils sehenswert, wie bei einem Wurf in den Winkel von Teitur Einarsson, und nahm ein 18:11mit in die Kabinen.

Flensburg verwaltet Vorsprung souverän

In der letzten Sekunde des ersten Abschnitts hatte allerdings Johannes Golla eine Strafzeit kassiert, Bukarest startete somit in Überzahl in den zweiten Abschnitt. Ein Treffer von Lazar Kukic sorgte bei den rumänischen Fans in der Halle für etwas Hoffnung, doch eine Parade von Kevin Möller ließ den Bundesligisten diese Phase ohne weiteren Schaden überstehen und Johannes Golla nutzte nach seiner Rückkehr einen No-Look-Pass von Jim Gottfridsson zum 19:13.

Flensburg gab weiter den Ton an, auch weil Bukarest ohne Luka Cindric die Ideen in der Offensive fehlten. Weiter absetzen konnte sich der Bundesligist aber nicht – auch weil das Team mit einigen Wechseln und dosiertem Tempo bereits Kräfte für das Endspiel gegen den Sieger des Duells Füchse Berlin gegen Rhein-Neckar Löwen zu schonen schien. Bukarest mühte sich, versuchte es mit einer offensiveren Deckung – doch Flensburg verwaltete den Vorsprung souverän.

Zwischen fünf und sieben Toren pendelte der Abstand in der Folge, als er beim 27:20 wieder den oberen Bereich dieser Spanne erreicht hatte, nahm Bukarest eine Viertelstunde vor dem Ende die Auszeit. Doch Flensburg beantwortete auch in der Folge die Treffer des Gegners jeweils umgehend und hielt den Abstand im gewohnten Korridor und steuerte zum ungefährdeten 38:32-Erfolg. Beste Werfer des Spiels waren Emil Jakobsen mit elf Toren für Flensburg sowie Andrii Akimenko mit sieben Treffern für Bukarest.

Statistik mit Torschützen folgt in Kürze

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Klub-WM: Neuer Gastgeber, neuer Name und weniger Teilnehmer

Der Abschied des IHF Super Globe aus Saudi-Arabien war schon Ende März durchgesickert, der mit dem Weltverband geschlossene Fünfjahresvertrag ist nun ausgelaufen. Die IHF hat mittlerweile einen offiziellen Nachfolger gefunden und wird auch den Namen des Wettbewerbs ändern.

Der SC Magdeburg um Albin Lagergren (mit Ball) siegte im Finale 2023 gegen die Füchse Berlin.

Der SC Magdeburg um Albin Lagergren (mit Ball) siegte im Finale 2023 gegen die Füchse Berlin.

IMAGO/Kolektiff

Was schon im deutschen Sprachgebrauch eh üblich war, wird nun auch offiziell. Der IHF Super Globe nennt sich künftig auch offiziell IHF Men´s Club World Championship (IHF Vereinsweltmeisterschaft der Männer, Anm.). Neues Ausrichterland wird Ägypten, wo schon 2007 einmalig der Titel vergeben wurde.

Insgesamt neun Mannschaften und damit drei weniger als in den vergangenen Jahren sollen um den Titel spielen. Die Neue Hauptstadt Ägyptens, wo auch bei der Handball-WM 2021 in der 7.000 Zuschauer fassenden “New Capital Sports Hall” gespielt wurde, soll die nächsten drei Ausgaben ausrichten.

Die Handball-Bundesliga GmbH gibt in ihrem Rahmenterminplan für die Spielzeit 2024/25 den Zeitraum vom 30. September bis zum 06. Oktober als Zeitplan für die Vereins-WM an. Zeitgleich sollen allerdings auch die 2. Runde im DHB-Pokal sowie auch der 5. Spieltag der 1. Bundesliga absolviert werden.

Drei Mannschaften bereits qualifiziert

Der SC Magdeburg ist als Titelverteidiger bereits qualifiziert. Auch die besten Teams der höchsten Vereinswettbewerbe in Afrika, Asien, Ozeanien, Nordamerika und der Karibik, Süd- und Zentralamerika sowie der Sieger der EHF Champions League werden zum Turnier reisen.

Sollte der SCM erneut in Köln beim Truckscout24 EHF Final4 triumphieren, dann würde wie im Vorjahr der Finalist – also der FC Barcelona oder der THW Kiel – dann zur Endrunde reisen. Aalborg Handbold hätte als Magdeburgs Halbfinalgegner nur mit einem Turniersieg die Chance auf die Turnierteilnahme.

Al Ahly Kairo hatte sich jüngst beim afrikanischen Supercup das Ticket geholt. Ägypten wird als Gastgeber allerdings noch ein weiteres Team stellen, aller Voraussicht nach sollte das Zamalek Kairo, als Finalist des afrikanischen Supercups, sein.

In Asien konnte der Al Khaleej Club Saihat aus Saudi-Arabien den Titel gewinnen, nach zweimaliger Verlängerung hatte man Al Arabi Doha aus Katar besiegt. In den anderen Kontinenten sind die Entscheidungen noch nicht gefallen – ab dem 28. Mai bis zum 01. Juni wird in Sao Paulo ein weiteres Ticket vergeben.

Das neunte Ticket vergibt der Weltverband über eine Wildcard, in den vergangenen Jahren hatte man oftmals den Finalisten der Champions League wie auch den Sieger der European League eingeladen. Auch der Gewinner der Arabischen Handballmeisterschaft der Landesmeister hat kein automatisches Ticket mehr.

Vier Ausrichter, nur einmal bislang in Europa

Die offizielle Klub-WM im Handball wurde nur bei ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1997 in Europa ausgetragen, Wien war damals der Austragungsort des Wettbewerbs. Im Fünf-Jahres-Rhythmus folgten dann Ausgaben in Doha (2002) und Kairo (2007).

Erst seit 2010 wird der IHF Super Globe jährlich ausgespielt. Nach neun Jahren in Katar mit dem Spielort Doha wechselte man 2019 nach Saudi-Arabien, wo man dreimal in Dammam und einmal in Jeddah (2021) spielte. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Ausgabe 2020 abgesagt.

Medaillenspiegel IHF Super Globe

Wertung nach Clubs

* von 2011-13 Atlético Madrid
** von 2008-20 GS Pétroliers Algier

Christian Stein

Platz Team Gold Silber Bronze Gesamt
1 FC Barcelona (ESP) 5 2 2 9
2 SC Magdeburg (GER) 3 1 0 3
3 Füchse Berlin (GER) 2 3 0 5
4 BM Ciudad Real (ESP)* 3 1 0 4
5 Qatar Al-Sadd 1 2 1 4
6 THW Kiel (GER) 1 2 0 3
7 CB Cantabria Santander (ESP) 1 0 0 1
8 Egypt Al-Ahly SC 0 1 0 1
HSV Hamburg (GER) 0 1 0 1
Telekom Veszprém (HUN) 0 1 0 1
Drammen HK (NOR) 0 1 0 1
Paris Saint-Germain (FRA) 0 1 0 1
13 HC Vardar 1961 Skopje (MKD) 0 0 2 2
Industria Kielce (POL) 0 0 2 2
16 MC Alger (ALG)** 0 0 1 1
Metodista SBC (BRA) 0 0 1 1
Zamalek SC (EGY) 0 0 1 1
SG Flensburg-Handewitt (GER) 0 0 1 1
As-Sadd (LBN) 0 0 1 1
Doosan KyungWol (KOR) 0 0 1 1
El Jaish Doha (QAT) 0 0 1 1
Montpellier Handball (FRA) 0 0 1 1
Aalborg Håndbold (DEN) 0 0 1 1

Wertung nach Ländern

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt

1 Spanien 9 3 2 14

2 Deutschland 6 7 1 14

3 Katar 1 2 2 5

4 Ägypten 0 1 1 2

Frankreich 0 1 1 2

6 Ungarn 0 1 0 1

Norwegen 0 1 0 1

8 Nordmazedonien 0 0 2 2

Polen 0 0 2 2

10 Algerien 0 0 1 1

Libanon 0 0 1 1

Südkorea 0 0 1 1

Dänemark 0 0 1 1

Deutsche Domäne: Drei Handball-Bundesligisten kämpfen um Europacupsieg

In den vergangenen 20 Jahren kamen nur zwei Sieger der Handball-European-League nicht aus Deutschland. Am Wochenende wollen drei Teams diesen Trend weiterführen.

Wird einer der drei die European-League-Sieger? Hans Lindberg (li., Füchse Berlin), Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen) und Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt).

Wird einer der drei die European-League-Sieger? Hans Lindberg (li., Füchse Berlin), Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen) und Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt).

imago images (3)

Die European League der Handballer kann getrost als deutsche Domäne bezeichnet werden. In den vergangenen 20 Jahren schafften es nur zwei Nicht-Bundesligaclubs, sich in die Siegerliste des zweitwichtigsten Europapokals einzutragen. Am Wochenende wird in Hamburg wieder das Final Four gespielt, Titelverteidiger Füchse Berlin, die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen wollen die beeindruckende Bilanz ausbauen.

Das “Ding” soll wieder nach Berlin

Für jeden der gleich drei Bundesligisten sind die Tage von Hamburg die letzte Gelegenheit, die Saison mit einem Titelgewinn abzuschließen. Zwar hat der Tabellenzweite für die kommende Saison bereits einen Platz in der Champions League sicher, “doch das ist nichts, was man wirklich in den Händen halten kann”, sagte Füchse-Trainer Jaron Siewert am Freitag. Der Respekt vor den drei anderen Teams sei groß, aber die Hauptstädter wollen “das Ding” wieder mit nach Berlin nehmen. “Das ist unser Selbstverständnis als Titelverteidiger”, sagte der 30-Jährige.

Bukarest komplettiert das Teilnehmerfeld

Komplettiert wird das Teilnehmerfeld durch den rumänischen Meister Dinamo Bukarest, der am Samstag (15.00 Uhr) im ersten Semifinale auf Flensburg trifft. Im Anschluss (18.00 Uhr) ermitteln die Berliner und die Löwen den zweiten Endspielteilnehmer. Zu den gleichen Zeiten finden am Sonntag das Spiel um Platz drei und das Finale statt. Alle Spiele werden bei den Streamingdiensten Dyn und DAZN übertragen.

Final Four

Der Liga-Dritte aus Flensburg hat gute Erfahrungen mit den Rumänen gemacht. In der Spielzeit 2021/22 traf man in der Gruppenphase der Champions League aufeinander. Das Heimspiel gewann die SG 37:20, in Bukarest feierten die Norddeutschen einen 28:20-Erfolg. Bei Finalturnieren lief es für Flensburg zuletzt aber nicht ganz so rund. Beim Final Four um den DHB-Pokal ging Mitte April das Halbfinale gegen die MT Melsungen mit 28:33 verloren. “Wir müssen besser in das Spiel kommen und von Anfang an alles auf die Platte bringen”, forderte Mannschaftskapitän Johannes Golla.

Löwen setzen auf ihr Europapokal-Gesicht

Nimmt man die Ergebnisse aus der Bundesliga, sind die Füchse klarer Favorit gegen die Löwen, die als Tabellen-Elfter bislang enttäuscht haben. Mit 38:32 und 36:28 gingen die Partien an die Berliner. Allerdings zeigen die Mannheimer in der European League ein anderes Gesicht. Als einzige Mannschaft haben sie sich aus der Qualifikation bis in die Finalrunde gespielt. “Wir hatten keine guten Monate in der Bundesliga. Aber das spielt an diesem Wochenende keine Rolle”, sagte Rechtsaußen Patrick Groetzki und ergänzte: “Bei so einem Final Four ist für jede Mannschaft alles möglich.”

Alle drei Bundesligisten haben die European League beziehungsweise den EHF-Pokal als Vorgängerwettbewerb mindestens einmal gewonnen. Flensburg siegte 1997, die Löwen 2013. Die Berliner holten sich vor 2023 bereits in den Jahren 2015 und 2018 den Titel. Einzig Bukarest steht noch ohne internationale Meriten da. Der 20-fache rumänische Meister stand exakt vor 20 Jahren das letzte Mal im Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs.

Wird Hamburg zur Dauerlösung?

Die Arena im Hamburger Volkspark ist erstmals Austragungsort des Final Four der European League. Aktuell waren am Freitag etwas mehr als 8000 Karten für die höchstens 12 000 Zuschauer fassende Halle verkauft. Die Europäische Handball-Föderation (EHF) würde die Endrunde gerne durchgehend in der Hansestadt ausspielen. Vorbild ist die Champions League, die ihr Finalturnier seit 2010 in Köln austrägt.

Souveräner SC Magdeburg macht nächsten Schritt zur Meisterschaft

Der SC Magdeburg hat mit einem souveränem und auch in der Höhe leistungsgemäßen 43:29-Erfolg gegen Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht. Getrübt wurde die Freude aber durch Sorgen um Gisli Kristjansson.

Omar Ingi Magnusson und der SC Magdeburg gaben Balingen das Nachsehen.

Omar Ingi Magnusson und der SC Magdeburg gaben Balingen das Nachsehen.

IMAGO/Jan Huebner

Es war das Duell zwischen dem Spitzenreiter der Handball Bundesliga und dem Schlusslicht. Wer welche Rolle inne hatte, das war beim Spiel zwischen dem SC Magdeburg und HBW Balingen-Weilstetten schnell zu erkennen. Die erste Führung der Gastgeber erzielte dabei Felix Claar, der direkt vor dem Anwurf seine vorzeitige Vertragsverlängerung bekannt gegeben hatte.
» mehr zur Verlängerung von Felix Claar beim SC Magdeburg

Es folgten die besten Minuten der Gäste, die nach dem Ausgleich von Jona Schoch und einem Ballverlust des SCM durch einen von Tim Grüner verwandelten Siebenmeter sogar in Führung gehen konnten. Der Spitzenreiter rückte die Kräfteverhältnisse aber schnell zurecht: Felix Claar, Janus Dadi Smarason, wieder Claar und ein Doppelschlag von Omar Ingi Magnusson – aus dem 1:2 war ein 6:2 geworden.

Csaba Leimeter unterbrach den Lauf der Magdeburger zwar, diese gaben aber weiterhin das Tempo vor. Mit beeindruckender Konsequenz nutzten die Hausherren die sich bietenden Chancen, in der Deckung gewannen sie die Zweikämpfe und dahinter überzeugte Sergey Hernandez. Als Omar Ingi Magnusson, Daniel Pettersson und Matthias Musche mit einer Dreier-Serie auf 10:4 erhöhten, nahm Balingen nach dreizehn Minuten die Auszeit.

Die Gäste versuchten es in der Folge mit dem siebten Feldspieler und stabilisieren so die Offensive, in der Deckung aber fand Balingen weiterhin kein Mittel gegen den SC Magdeburg. Die Hausherren trafen weiterhin jeden Versuch, baum 16:8 durch Magnus Saugstrup auch in das verwaiste HBW-Tor. Die Frage nach dem Sieger war früh beantwortet, noch vor der Pause erhöhte Matthias Musche den Abstand beim 22:12 auf zehn Tore.

Bangen um Gisli Kristjansson

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Gisli Kristjansson humpelte vom Parkett.
IMAGO/Jan Huebner

Direkt vor der Pause verbuchte Balingen nach dem 22:13 von Nikola Grahovac durch Mario Ruminsky die erste Parade, doch auf der Gegenseite antwortete Sergey Hernandez mit gleich zwei weiteren Glanztaten. Und auch im zweiten Abschnitt sollte der SCM immer die passenden Antworten parat haben.

Mit Blick auf das zweite Nachholspiel gegen Leipzig am Sonntag und die weiteren Aufgaben im Saisonendspurt bis hin zum Final4 der Champions League lockerte Magdeburg die Zügel etwas, insbesondere in der Deckung. Die Führung blieb unterdessen weiterhin im zweistelligen Bereich, auch wenn der nachverpflichtete Mikael Aggefors sich bei einem Siebenmeter geschlagen geben musste.

Eine Schrecksekunde gab es dann aber beim Stand von 27:17 für den SC Magdeburg: Gisli Kristjansson kreuzte vor der gegnerischen Deckung, machte erst einen unglücklichen Schritt und traf mit seinem Knie dann auch noch direkt auf das des Abwehrspielers. Er brach sofort ab, hob den Arm und humpelte kurz darauf – unter Gisli-Kristjansson-Sprechchören der Halle – in Richtung Kabine.

An der Dominanz des SC Magdeburg änderte sich unterdessen nichts. Als bei Balingen die Fehlerzahl stieg, mehrten sich zudem die Treffer in das verwaiste Tor – nach dem 34:20 durch SCM-Torhüter Sergey Hernandez beendeten die Gäste eine Viertelstunde vor dem Ende dann auch das taktische Mittel des siebten Feldspielers und versuchten das Ergebnis in Grenzen zu halten.

Der SC Magdeburg gab unterdessen weiter den Ton an: Aggefors bekam nach einem gehaltenen Siebenmeter, den Grüner dann im Nachwurf verwandelte, Spielzeit und sammelte weitere Paraden. Michael Damgaard knackte mit dem 40:24 bereits sieben Minuten vor dem Ende die Vierzig-Tore-Marke – am Ende stand ein 43:29 auf der Anzeigetafel und gab die Kräfteverhältnisse an diesem Abend damit korrekt wieder.

» Tabelle Handball Bundesliga

Stenogramm mit Torschützen folgt in Kürze …

» So habt ihr den SC Magdeburg noch nie gesehen!

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SC Magdeburg nicht aufzuhalten – Elisson hält Stuttgart in Schach

Der SC Magdeburg kommt der ersten deutschen Meisterschaft seit 2001 immer näher, der TBV Lemgo Lippe übersprang im Nachholspiel die Hürde Stuttgart. Die Handball-Bundesliga am Sonntag.

Einfach nicht zu stoppen: Jannick Green durfte nach Abpfiff mit den SCM-Fans feiern.

Einfach nicht zu stoppen: Jannick Green durfte nach Abpfiff mit den SCM-Fans feiern.

imago images

Sechs Punkte Vorsprung bei noch fünf ausstehenden Spielen: Der SC Magdeburg scheint auf dem Weg zu seinem ersten deutschen Meistertitel seit 2001 nicht mehr aufzuhalten. Am Sonntag ließ der souveräne Bundesliga-Tabellenführer auch der MT Melsungen keine Chance und präsentierte sich beim 33:26 (17:13) wie der kommende Champion.

Von Beginn an führte die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert und erstickte die Hoffnung der Konkurrenz auf einen Ausrutscher im Keim. Schnell lag der SCM mit 8:3 vorn und ließ die MT im weiteren Verlauf nie mehr dichter als bis auf vier Tore herankommen. Bester Magdeburger Torschütze in einer einseitigen Partie war einmal mehr Rückraumspieler Omar Ingi Magnusson mit sechs Treffern. Für die Gäste machte André Gomes und Kai Häfner jeweils fünf Tore.

Der SCM (54:4 Punkte) könnte dank seiner aktuellen Form bereits Anfang Juni, und damit schon am drittletzten Spieltag, als neuer Meister feststehen. Drei Siege sind noch notwendig, um die ärgsten Verfolger THW Kiel (48:10), SG Flensburg-Handewitt und Füchse Berlin (beide 46:12) endgültig zu distanzieren. Am kommenden Donnerstag empfängt Magdeburg Liga-Schlusslicht TuS N-Lübbecke, dann geht es zum Elften HSV Hamburg, dann zu Hause gegen den aktuellen Tabellenvorletzten HBW Balingen-Weilstetten. Alles ist also angerichtet.

TBV kassiert Melsungen in der Tabelle ein

Im zweiten Sonntagspiel besiegte der TBV Lemgo Lippe den TVB Stuttgart mit 33:30 (14:15). Es war einmal mehr ein hartes Stück Arbeit für die Mannschaft von Trainer Florian Kehrmann, durch den Sieg schob sich der TBV mit nun 30:30 Punkten an Melsungen vorbei auf Rang neun. TBV-Linksaußen Bjarki Mar Elisson zeigte sich mit acht Toren am treffsichersten, für die Schwaben traf Jerome Müller wie Lemgos Tim Suton siebenmal.

SC Magdeburg – MT Melsungen 33:26 (17:13)

Tore für Magdeburg: O. I. Magnusson 6/3, O’Sullivan 5, M. Damgaard 4, Musche 4, Smits 4, Gullerud 2, Hornke 2, Ph. Weber 2, Bezjak 1, G. T. Kristjansson 1, Mertens 1, Saugstrup 1
Tore für Melsungen: A. Gomes 5, K. Häfner 5, Arnarsson 3, Kühn 3, Reichmann 3/3, Drosten 2, Kunkel 2, Allendorf 1, Hörr 1, Petersson 1
Schiedsrichter: Christian vom Dorff (Kaarst)/Fabian vom Dorff (Kaarst)
Zuschauer: 5606
Strafminuten: – / 6
Disqualifikation: – / –

TBV Lemgo Lippe – TVB Stuttgart 33:30 (14:15)

Tore für den TBV: Elisson 8/2, Suton 7, Zerbe 6, G. Guardiola Villaplana 4, Hutecek 3, Schagen 3, Simak 2
Tore für Stuttgart: Jer. Müller 7, Hanusz 5, M. Häfner 4, Pfattheicher 4, V. Kristjansson 2/1, Nicolaus 2, Zieker 2, Peshevski 1, Pesic 1, Schulze 1, Weiß 1
Schiedsrichter: Julian Köppl (Darmstadt)/Denis Regner (Nieder-Olm)
Zuschauer: 2364
Strafminuten: 4 / 8
Disqualifikation: – / –

Füchse bleiben im CL-Rennen – Minden verlässt Abstiegsplätze

Die Füchse Berlin bleiben im Rennen um einen Platz in der kommenden Champions League. Unterdessen verließ Minden am Samstag die Abstiegsplätze.

Bleiben in der Spur: die Berliner Füchse.

Bleiben in der Spur: die Berliner Füchse.

IMAGO/Nordphoto

Berlin bezwang den SC DHfK Leipzig in der heimischen Max-Schmeling-Halle mit 34:25 (17:12) und zog nach Punkten wieder mit dem Tabellendritten SG Flensburg-Handewitt (beide 46:12) gleich. Beide Teams liegen zwei Zähler hinter Rekordmeister THW Kiel (48:10). Der unangefochtene Spitzenreiter SC Magdeburg ist mit 52:4 Zählern bereits enteilt.

In Berlin waren die Füchse von Beginn an dominant und gerieten vor 7226 Fans nie in Rückstand. Nach und nach baute der Favorit angeführt vom überragenden Duo Milos Vujovic (8 Treffer) und Mijajlo Marsenic (7) seine Führung aus. Der 21. Saisonsieg geriet letztlich nie in Gefahr. Beim SC traf Luca Witzke (6) am besten.

Minden macht Boden im Abstiegskampf gut

Unterdessen hat GWD Minden mit seinem fünften Auswärtssieg der Saison die Abstiegsplätze zumindest vorläufig verlassen. Die Ostwestfalen feierten einen 26:25 (12:12)-Erfolg beim Rivalen Bergischer HC und schoben sich an der punktgleichen Spielgemeinschaft HBW Balingen-Weilstetten (beide 15:45) vorbei auf den 16. Platz.

Für Minden wurde es in der Schlussphase eng. Nachdem Ex-Nationalspieler Christian Zeitz in der vorletzten Minute die große Chance vergeben hatte, auf 27:25 zu erhöhen, sicherte GWD-Keeper Malte Semisch 37 Sekunden vor Schluss mit einer Parade den Sieg der Gäste. Mohamed Darmoul war mit sieben Treffern bester Schütze beim Sieger, für den BHC traf David Schmidt (6) am besten.

Füchse Berlin – DHfK Leipzig 34:25 (17:12)

Tore Füchse Berlin: M. Vujovic 8, Marsenic 7, Chrintz 5, Andersson 3, Beneke 2, Holm 2, Jacobs 2, Lindberg 2/2, Drux 1, Langhoff 1, Wiede 1

DHfK Leipzig: Witzke 6, Ivic 5, Binder 3, Sunnefeldt 3, Wiesmach 3, Esche 2, Mamic 2, Krzikalla 1/1

Schiedsrichter: Jannik Otto (Kiel)/Raphael Piper (Kiel)

Zuschauer: 7226

Strafminuten: 10 / 2

Bergischer HC – GWD Minden 25:26 (12:12)

Tore Bergischer HC: D. Schmidt 6, A. Gunnarsson 5, Arnesson 3/2, Gutbrod 3, Stutzke 3, Babak 2, Boomhouwer 1, Darj 1, Nikolaisen 1

GWD Minden: Darmoul 7, Urban 5/2, Korte 4, Zeitz 4, Semisch 3, Grebenc 1, Pieczkowski 1, Richtzenhain 1

Schiedsrichter: Sascha Schmidt (Bochum)/Frederic Linker (Bochum)

Zuschauer: 1602

Strafminuten: 6 / 14

Disqualifikation: Arnesson (49.) / –