Paukenschlag in Mannheim: Löwen trennen sich von Kettemann

Paukenschlag in Mannheim: Löwen trennen sich von Kettemann

Die Rhein-Neckar Löwen und Geschäftsführerin Jennifer Kettemann haben sich in beiderseitigem Einvernehmen darauf verständigt, die Zusammenarbeit mit Auslaufen der Saison 2023/24 zu beenden. Das gaben die Mannheimer am Freitag überraschend bekannt.

Tränenreicher Abschied: Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann (li.) mit Uwe Gensheimer.

Tränenreicher Abschied: Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann (li.) mit Uwe Gensheimer.

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Kettemann hatte bei den Löwen 2016 den Posten als Geschäftsführerin übernommen “und seitdem maßgeblich zu Entwicklung und Erfolg des Klubs beigetragen”, wie der Pokalsieger von 2023 auf seiner Website schreibt. Unter ihrer Leitung haben die Löwen zweimal die Deutsche Meisterschaft (2016 und 2017), den DHB-Pokal (2018 und 2023) sowie dreimal in Folge den nationalen Supercup (2016 bis 2018) gewonnen.

Seit Freitag aber ist die Ära Kettemann Geschichte. “Jenni hat die Rhein-Neckar Löwen in den vergangenen acht Jahren in vielen Bereichen enorm weiterentwickelt. Insbesondere auf den Gebieten Social Media, Sponsoring und Marketing hat sie Maßstäbe gesetzt”, wird der Aufsichtsratsvorsitzende Lars Lamadé zitiert: “Für ihren außerordentlichen Einsatz und ihre Innovationskraft gebührt ihr besonderer Dank.”

Nach einer schwierigen Saison und dem “Fall” Juri Knorr hatte Kettemann zuletzt auch mit finanziellen “Täuschungen und unwahren Darstellungen” in den Bereichen Finanzen und Vertrieb zu kämpfen.

Suche nach Nachfolger bereits gestartet

“Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger wird umgehend eingeleitet”, schreibt der Klub auf seiner Website: “Die Löwen haben ein Auswahlverfahren gestartet, um die bestmögliche Besetzung für diese wichtige Position zu finden. In der Zwischenzeit wird die Geschäftsführung interimistisch von Holger Bachert übernommen.” Dieser ist seit einigen Monaten auch in den Bereichen Vertrieb und Sponsoring der Löwen in leitender Funktion tätig.

Schwierige Zeiten wie die Corona-Pandemie oder sportliche Niederlagen haben uns näher zusammenrücken lassen und stärker gemacht.

Jennifer Kettemann

“Ich habe in den vergangenen Jahren und speziell über die letzten Wochen und Monate viele positive Rückmeldungen bekommen und erlebt, welche Kraft in den Rhein-Neckar Löwen steckt”, sagt Bachert: “Das gilt für unsere Partner und Sponsoren genauso wie für die Fans, die uns so bemerkenswert unterstützen, und vor allem auch für das Team auf der Geschäftsstelle. Gemeinsam werden wir anpacken und mit möglichst viel Schwung in die neue Saison gehen.”

Kettemann von “Trendwende” überzeugt

Kettemann spricht zum Abschied von einer “Herzensangelegenheit”, die die Löwen immer für sie gewesen waren. “Schwierige Zeiten wie die Corona-Pandemie oder sportliche Niederlagen haben uns näher zusammenrücken lassen und stärker gemacht”, sagt die 42-Jährige: “Für die vielen gemeinsamen Erlebnisse und vor allem für die Menschen, die mich auf dem Weg begleitet und unterstützt haben, bin ich sehr dankbar.”

Sportlich sieht sie die Löwen für die kommende Saison “gut aufgestellt”. Auch von einer “Trendwende” ist sie “überzeugt”. Als amtierender Pokalsieger waren die Mannheimer in der gerade abgelaufenen Spielzeit nur auf Rang zwölf eingelaufen.