Australien torhungrig – Wiesbadens Iredale beeindruckt im zweiten Länderspiel

Australien ist mit einem überdeutlichen 5:0-Erfolg gegen den Libanon vorzeitig in die dritte Runde der WM-Qualifikation eingezogen. Eine bemerkenswerte Leistung zeigte Wiesbadens Angreifer Iredale, der als Joker ordentlich aufdrehte.

Er schoss am Dienstag sein erstes Länderspieltor für Australien: Wiesbadens Angreifer John Iredale.

Er schoss am Dienstag sein erstes Länderspieltor für Australien: Wiesbadens Angreifer John Iredale.

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Am Ende gab es den erwarteten Favoritensieg – der auch noch besonders deutlich ausfiel. Dem 2:0 gegen den Libanon am vergangenen Donnerstag ließen die Australier am Dienstag einen 5:0-Erfolg in der Hauptstadt Canberra folgen.

Die Mannschaft von Trainer Graham Arnold begann mit zwei Zweitliga-Profis vom FC St. Pauli, denn neben Irvine startete auch Metcalfe. Letzterer trat direkt in Aktion, weil er den überragenden Goodwin auf der linken Bahn schickte und dieser im Fünfmeterraum Yengi fand – 1:0 (2.). Im ersten Abschnitt hielt der Underdog ansonsten noch gut dagegen.

Nach dem Seitenwechsel drehte Australiens Offensive dann aber auf: Nur eine Minute nach dem provozierten Eigentor (47., Jradi) besorgte Goodwin per tollem Distanzschuss ins rechte untere Eck bereits das 3:0 (48.). Noch vor Erreichen der Stundenmarke wechselte Nationalcoach Arnold ordentlich durch – und sollte besonders mit der Einwechslung von Wiesbadens Angreifer Iredale einen guten Riecher beweisen.

Iredale lässt dem Tor auch noch einen Assist folgen

Der 24-Jährige, der in dieser Saison für den Zweitliga-Aufsteiger in 16 Ligaspielen drei Tore erzielte (kicker-Notenschnitt 3,93), war sofort drin im Spiel und erzielte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung das 4:0 (68.). In seinem erst zweiten Länderspiel hinterließ der in Sydney geborene Stürmer einen starken Eindruck, legte in Minute 81 auch noch den 5:0-Endstand von Goodwin auf, der sich dafür ausgiebig beim Vorbereiter bedankte.

Noch vor den beiden abschließenden Quali-Spielen der zweiten Runde gegen Bangladesch und Palästina im Juni ist Australien bereits für die dritte Runde qualifiziert.

Australien zum Auftakt: DFB-Frauen erwischen schwere Gruppe

Die ganz harte Gruppe ist es nicht geworden, leicht wird die Aufgabe für die deutschen Frauen bei den Olympischen Spielen in Paris aber keineswegs.

Sie agierte als Losfee: Stephanie Labbé.

Sie agierte als Losfee: Stephanie Labbé.

AFP via Getty Images

Das große Highlight des Frauen-Fußballs sind in diesem Jahr zweifellos die Olympischen Sommerspiele in Paris – und das deutsche Team reist mit großen Ambitionen in die Stadt der Liebe. Noch vor der Auslosung in Saint-Denis war klar, dass Deutschland in der Gruppenphase auf Gold-Favorit USA treffen würde.

Der Grund dafür war simpel: Weil sich mit Frankreich und Spanien neben den USA zwei weitere europäische Mannschaften in Topf 1 befunden hatten und keine zwei Teams aus demselben Verband in der Vorrunde aufeinandertreffen sollen, war klar, dass die DFB-Elf es mit den USA zu tun bekommen wird.

“Die USA gehören immer noch zu den besten Mannschaften der Welt und ich finde es cool, wenn man sich bei einem Turnier auf dieser Ebene messen kann”, sagte Giulia Gwinn im kicker-Interview und forderte: “Es sollte unser Ziel sein, solche Mannschaften auch schlagen zu können.”

Zum Start gegen die “Matildas”

Spannender war es da schon im Hinblick auf die anderen beiden Gegner. Groß war die Chance auf eine Hammergruppe, da aus Topf 3 Brasilien und Kolumbien, das das deutsche Vorrunden-Aus bei der WM im vergangenen Sommer eingeleitet hatte, drohten. Die DFB-Auswahl ging beiden Teams aus dem Weg, da das Los Australien wollte. Die “Matildas” sind in der Weltrangliste auf Position 12 gelistet, liegen damit knapp hinter  Kanada (9.) und Brasilien (10.) – Deutschland ist Fünfter, die USA Vierter.

Als Losfeen agierten die ehemalige kanadische Nationaltorhüterin Stephanie Labbé, die in Tokio mit den “Ahornblättern” Gold gewonnen hatte, sowie Didier Drogba, der einst beim FC Chelsea zu Weltruhm gekommen war. Deutschland landete gemeinsam mit den USA in Gruppe B, geht den Amerikanerinnen zum Auftakt aber aus dem Weg, weil man auf Platz drei der Staffel gelost wurde. Zum Start geht es gegen Australien, was Hrubesch mit einem Lächeln quittierte.

Vervollständigt wird die deutsche Gruppe mit Sambia oder Marokko – beide Mannschaften spielen noch im Rahmen der Afrika-Qualifikation um ein Ticket.

Paris im Blick: Bundestrainer Horst Hrubesch und Giulia Gwinn (re.).

Paris im Blick: Bundestrainer Horst Hrubesch und Giulia Gwinn (re.).
IMAGO/Schüler

Gibt’s Edelmetall bei Hrubeschs Abschied?

Für Horst Hrubesch wird es das letzte Turnier als Bundestrainer sein, nach den Olympischen Spielen übernimmt Christian Wück die DFB-Auswahl. Hrubesch, der 2016 in Rio mit der Männer-Auswahl Silber (4:5 i. E. gegen Brasilien) gewonnen hatte, dürfte sich sicher nur allzu gerne mit einer Medaille verabschieden wollen – am liebsten natürlich mit Gold, das die deutschen Frauen letztmals 2016 holten (2:1 gegen Schweden); damals war es das Abschiedsturnier von Silvia Neid als Bundestrainerin.

Das Olympische Fußballturnier der Frauen findet vom 25. Juli bis zum 10. August statt. Insgesamt streiten zwölf Teams um die Medaillen. Die jeweils zwei besten Teams der drei Vierergruppen qualifizieren sich sicher für das Viertelfinale, das darüber hinaus von den zwei besten Gruppendritten vervollständigt wird.