Hoeneß macht sich für Stiller stark

Tröpfchenweise lässt der DFB die Nominierungen für die Heim-Europameisterschaft raus. Am Dienstag wurde der Name von Stuttgarts Chris Führich publik. Maximilian Mittelstädt dürfte sicher sein, Deniz Undav und Waldemar Anton dürfen hoffen. Und Trainer Sebastian Hoeneß macht sich für Angelo Stiller stark.

Arm in Arm: VfB-Coach Sebastian Hoeneß macht sich für Angelo Stiller (re.) stark.

Arm in Arm: VfB-Coach Sebastian Hoeneß macht sich für Angelo Stiller (re.) stark.

imago images

Deniz Undav meinte am Freitag nach dem 1:0 in Augsburg, er werde am Donnerstag einfach abwarten, ob sein Name bei der anberaumten Pressekonferenz des Bundestrainers fällt. Wovon der 27-Jährige ziemlich sicher ausgehen kann. Der Zweittorjäger der Stuttgarter neben Topstürmer Serhou Guirassy dürfte, wie auch sein Abwehrkollege Maximilian Mittelstädt, gute Chancen haben, bei der anstehenden Heim-EM dabei zu sein. Kapitän Waldemar Anton darf zudem hoffen. Wie auch Angelo Stiller, für den sich sein Trainer stark gemacht hat.

Sebastian Hoeneß wird nicht müde zu erklären, wie stolz er auf seine gesamte Mannschaft ist. Dass darunter EM-Starter sein werden, stand für den Chefcoach nie infrage. “Davon kann man ausgehen”, so der 42-Jährige vor Tagen. “Ich wünsche es allen und finde, sie hätten es auch verdient.” Und damit waren  nicht nur der mittlerweile offiziell nominierte Chris Führich gemeint, sondern auch die anderen drei VfB-Profis, die bei den jüngsten Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande das DFB-Trikot überstreifen durften.

“Es wäre sicher kein Fehler …”

Dazu kommt einer, der es damals ganz knapp nicht geschafft hat, in den Kader zu kommen: Angelo Stiller. “Das ist natürlich meine ganz subjektive Sichtweise”, so Hoeneß. “Aber auch Angelo hat seit der letzten Nominierung nochmal richtig gute Leistungen gebracht. Auch in Augsburg wieder. Deswegen wäre es sicher kein Fehler, so einen Spieler ebenfalls dabei zu haben.”

Er wird dann für sich eine gute Entscheidung treffen.

Sebastian Hoeneß über Julian Nagelsmann

Ob der gebürtige Münchner von Julian Nagelsmann nun auserwählt wird, wird sich in den Tagen bis zur offiziellen Nominierungs-Pressekonferenz am Donnerstag zeigen. Hoeneß wolle sich keinesfalls einmischen. “Das habe ich in der Vergangenheit auch schon immer gesagt: Die Entscheidung trifft Julian. Es ist nicht an mir, ihm irgendetwas einzureden. Er ist sicher sehr, sehr gut informiert, sieht sicher viel und wird dann für sich eine gute Entscheidung treffen.”

Für Stiller sprächen konstante Leistungen über die gesamte Spielzeit hinweg. Der 17-malige U-21-Nationalspieler bildet zusammen mit Atakan Karazor das zentrale Gleichgewicht der Schwaben im Mittelfeld. Technisch fein, zweikampfstark und spielintelligent. Sollte es jetzt nicht klappen, dann ist der 23-Jährige zumindest für die Zukunft nach der Europameisterschaft ein heißer Kandidat.

George Moissidis

Noch ein Finale für Hoeneß und Co.

Eine Rekordsaison biegt in die Zielgerade ein. Jetzt stehen die Stuttgarter nach dem 1:0 in Augsburg vor einem weiteren Finale. Am kommenden Samstag können und wollen sie auf den letzten Drücker dem FC Bayern die Vizemeisterschaft streitig machen.

Pusht sein Team und will Zweiter werden: VfB-Trainer Sebastian Hoeneß.

Pusht sein Team und will Zweiter werden: VfB-Trainer Sebastian Hoeneß.

IMAGO/MIS

Der 22. Sieg der Saison, so viele gab es niemals zuvor in der VfB-Historie. 70 Punkte auf dem Konto, was nur einmal zuvor gelang: in der Meistersaison 2007, das allerdings nach 34 Spieltagen. Und jetzt die Chance, am letzten Spieltag Tabellenplatz 2 zu sichern. Wodurch man als Vizemeister im Supercup antreten dürfte, was zusätzliche Millionen in die Kassen verspricht.

33. Spieltag

Für die Partie im bayrischen Schwaben “hatten wir uns das Ziel gesetzt, Platz 3 zu sichern. Das haben wir geschafft”, resümiert Sebastian Hoeneß. “Wir hatten uns das Ziel gesetzt, 70 Punkte zu holen, das haben wir auch geschafft. Damit haben wir zumindest etwas geschafft, was nur einmal vorher gelungen war. Wir wollten ein kleines Endspiel nächste Woche, wollten noch um etwas spielen. Auch das ist uns gelungen. Und das ist großartig.” Den Stuttgarter Cheftrainer machen seine Spieler – und das rekordverdächtig oft – “richtig stolz. Es spricht total für die Mannschaft, dass sie nicht wirklich nachgelassen hat. Das finde ich einfach bemerkenswert”.

Zumal der am heutigen Sonntag seinen 42. Geburtstag Feiernde die vergangene Trainingswoche mit gemischten Gefühlen erlebt hat. Unsicher, ob die überaus gelöste Stimmung im Team auf einen Spannungsabfall hindeuten würde oder einfach nur eine Extraportion Gelassenheit die Hände im Spiel hätte. Hoeneß habe “es nicht richtig einschätzen können” und wurde von seinen Profis positiv überrascht.

“Wir wussten, dass wir den dritten Platz nicht abgeben wollten und auf den zweiten Platz schielen”, erklärt Deniz Undav. “Deswegen haben wir den Fokus nicht verloren. Wir haben erfahrene Spieler, von denen jeder weiß, um was es geht, von denen jeder jedes Spiel gewinnen möchte.” Entsprechend habe nie Grund zur Sorge bestanden. Das habe man in Augsburg bewiesen, “das versuchen wir auch nächste Woche zu zeigen”.

Hoeneß erklärt den Verzicht auf Karazor in der Startelf

Dann geht es gegen Borussia Mönchengladbach, während zeitgleich der FC Bayern in Hoffenheim antreten muss. Ziemlich sicher wieder mit Atakan Karazor in der Startelf, der in Augsburg überraschenderweise auf der Bank saß. Dass der bisher als unersetzlich eingestufte Defensivmann Platz machen musste für Enzo Millot, lag an seiner persönlichen Strafakte von neun Gelben Karten. Hoeneß wollte am Freitag auf Nummer sicher gehen. “Es hätte durchaus sein können, dass es, was es ja auch war, zu großen Teilen ein sehr hitziges Spiel, ein Umschaltspiel werden würde”, so der VfB-Trainer. “Da war das Risiko groß, dass er in eine Situation reinläuft.” Die dem Mittelfeldspieler per Verwarnung die zweite Sperre der Spielzeit beschert hätte.

Damit aber nicht genug. Mit Blick auf das eigene, erwartete und geplante Ballbesitzspiel erschien Hoeneß Millot die bessere Wahl. “Es war wichtig, gerade auf der Doppel-Sechs mit Enzo nochmal einen richtig spielstarken Spieler zu haben.” Ein Plan, der aufging. “Sowohl er als auch Angelo (Stiller, Anm. d. Red.) waren sehr, sehr ballsicher unterwegs. Was auch ein Schlüssel für die Kontrolle war, die wir hatten. Ich finde, dass es beide wirklich, wirklich gut gemacht haben.”

George Moissidis

“Ball liegt bei Stuttgart und Brighton”: Undav hofft weiter auf VfB-Verbleib

In Augsburg erlebte Deniz Undav mal einen “ruhigen Tag” auf dem Platz, durfte sich letztlich aber dennoch über einen 1:0-Sieg seines VfB Stuttgart freuen. Unter der Woche hatte der Stürmer auf die Champions League geblickt – und sich vorgestellt, “wie geil das sein könnte”.

Prost! Deniz Undav nutzte die fliegenden Bierbecher in Augsburg für einen kleinen Spaß.

Prost! Deniz Undav nutzte die fliegenden Bierbecher in Augsburg für einen kleinen Spaß.

IMAGO/Langer

Auch ohne das ganz große Offensiv-Feuerwerk hat der VfB Stuttgart beim 1:0 in Augsburg einen neuen Vereinsrekord (22 Bundesliga-Siege in einer Saison) aufgestellt und sich zumindest bis Sonntag auf Rang 2 vorgeschoben. Deniz Undav attestierte seinem Team nach der Partie bei DAZN eine “starke Leistung”.

“Wir wussten, dass Augsburg in Kontersituationen und bei Standards gefährlich ist, haben es gut verteidigt als Mannschaft, dann das 1:0 gemacht durch unseren Torjäger und das Ergebnis verwaltet”, analysierte der Angreifer, der sich selbst zwar hin und wieder annäherte, aber nicht wirklich zwingend wurde. “So viele Bälle in gefährlichen Situationen hatte ich nicht”, resümierte Undav sein eigenes Spiel. “Ich habe versucht, das Beste zu machen, zu arbeiten und, wenn ich mal den Ball hatte, ihn zu verteilen oder zum Torschuss zu kommen.”

Mit Guirassy “kannst du auch mal einen ruhigen Tag haben”

Auf seinen kongenialen Partner Serhou Guirassy war allerdings wie so häufig Verlass. “Es war heute nicht mein bestes Spiel, aber wenn du so eine Nummer neun vorne drin hast, der den überragend macht – nach einem sehr guten Ball von Enzo (Millot, Anm. d. Red.) -, dann kannst du auch mal einen ruhigen Tag haben.”

Platz 3 ist den Stuttgartern damit nicht mehr zu nehmen. “Wir wollen diese Saison krönen. Wir wollten den dritten Platz nicht abgeben, schielen ein bisschen auf den zweiten Platz und deswegen wird der Fokus bei uns bleiben”, blickte Undav auf den Saisonabschluss gegen Borussia Mönchengladbach und die Chance auf die mögliche Vizemeisterschaft voraus.

Am Dienstag- und Mittwochabend ging dieser Fokus dann aber doch mal für kurze Zeit ein wenig weg vom eigenen Spiel und hin zur Champions League – dem Wettbewerb, in dem der VfB im nächsten Jahr aufläuft. “Dortmund ist ins Finale eingezogen, Real gegen Bayern war ein geiles Spiel. Wir haben uns schon vorgestellt, wie geil das sein könnte, wenn wir in der Champions League spielen”, gestand Undav, der gleich die Marschroute mitlieferte: “Wir werden versuchen, die Spiele zu genießen und zu gucken, dass wir so weit wie möglich kommen und nicht in der Gruppenphase ausscheiden.”

Ich habe oft genug gesagt, was ich will. Jetzt müssen wir schauen, was passiert.

Deniz Undav

Dabei steht noch nicht fest, ob Undav überhaupt in Stuttgart bleiben darf. Der 27-Jährige ist weiterhin nur von Brighton & Hove Albion geliehen, es gibt aber eine Kaufoption. Sebastian Hoeneß sprach sich bereits für einen Verbleib aus, Brighton-Coach Roberto de Zerbi würde den Nationalspieler allerdings auch gerne wieder in England begrüßen.

Der Mann, der in dieser Spielzeit 28 Scorerpunkte sammelte, betonte unlängst, in Stuttgart bleiben zu wollen und bekräftigte diesen Wunsch nach dem Spiel in Augsburg nochmals. “Auf jeden Fall”, beantwortete er die Frage, ob er in der kommenden Saison gerne im VfB-Trikot auflaufen wollen würde. “Ich habe oft genug gesagt, was ich will. Jetzt müssen wir schauen, was passiert. Der Ball liegt bei Stuttgart und bei Brighton.”

Führichs Zukunft offen wie nie: Bayern? Dortmund? Chelsea?

Der VfB Stuttgart hat zwar in diesem Jahr einige Verträge seiner Leistungsträger verlängern können, doch Ausstiegsklauseln sind meist inklusive. So ist auch die Zukunft von Nationalspieler Chris Führich derzeit offen, denn es gibt prominente Interessenten.

Hat gut Lachen derzeit: Stuttgarts Chris Führich.

Hat gut Lachen derzeit: Stuttgarts Chris Führich.

IMAGO/Sven Simon

Der VfB erlebt derzeit, dass der große Erfolg auch seinen Preis hat. Denn gleich eine ganze Reihe von Spielern stehen auf der Liste größerer Klubs. So hat sich auch Chris Führich mit acht Toren und sieben Assists in der Bundesliga in den Mittelpunkt gedribbelt und ist spätestens seit seiner Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann und inzwischen drei Länderspielen auch auf internationaler Ebene auf den Zetteln einiger Klubs gelandet.

Zuletzt galt der 26-Jährige schon bei Ex-Klub Borussia Dortmund und beim FC Bayern München als möglicher Neuzugang. Doch jetzt scheint es Konkurrenz von englischen Topklubs zu geben, die sich Führich genauer ansehen. Eine Reihe von etablierten Teams, darunter der FC Chelsea, wird mit ihm in Verbindung gebracht.

Billig wird Führich nicht

Zwar hat Führich seinen Vertrag bei den Schwaben zuletzt erst bis 2028 verlängert, dieser enthält aber eine Ausstiegsklausel. So könnte der Nationalspieler für eine Summe zwischen 25 und 30 Millionen Euro wechseln. Die Zukunft des Angreifers beim VfB ist offen wie nie.

Borja Iglesias ist ein Kandidat

Sportdirektor Fabian Wohlgemuth ist selbstverständlich ebenfalls nicht untätig und hat bereits neue VfB-Kandidaten im Blick. Neben Yuito Suzuki (22) von Bröndby IF steht Borja Iglesias auf der Liste. Der 31-jährige Stürmer aus Spanien ist aktuell von Betis Sevilla an Leverkusen ausgeliehen. Bayer verfügt über eine Kaufoption. Allerdings kam er dort nur sechsmal in der Liga zum Einsatz (kein Scorerpunkt). Eine Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich steht im Raum.

George Moissidis, tru

VfB reist in der Sommervorbereitung nach Japan

Für den VfB Stuttgart geht es im Sommer nach Japan. Dort sind bereits zwei Testspiele vereinbart.

In der neuen Saison geht der VfB im Europapokal auf Reisen - schon vorher geht es nach Japan.

In der neuen Saison geht der VfB im Europapokal auf Reisen – schon vorher geht es nach Japan.

IMAGO/Passion2Press

Nach Eintracht Frankfurt 2022 und dem FC Bayern 2023 wird in diesem Sommer der VfB Stuttgart die offizielle “Bundesliga Japan Tour” bestreiten. Wie der schwäbische Champions-League-Teilnehmer am Donnerstagmorgen bekanntgab, reist er vom 26. Juli bis 1. August nach Fernost. Dabei sind auch Testspiele gegen die japanischen Erstligisten Kyoto Sanga FC (28. Juli) und Sanfrecce Hiroshima (1. August) vorgesehen.

Für den VfB ist es die erste Sommervorbereitung in Japan seit 1996. “Wir freuen uns sehr, dieses Jahr der offizielle Botschafter der Bundesliga in Japan zu sein und gemeinsam mit unseren Partnern und den Partnern der DFL den deutschen Fußball dort vor Ort zu präsentieren”, wird Rouven Kasper, Vorstand Marketing und Vertrieb beim VfB, in der Klubmitteilung zitiert.

Und weiter: “Der VfB verfügt seit vielen Jahren über gute Kontakte in japanischen Fußball und hat diese in der Vergangenheit über Aktivitäten unserer Fußballschule, über gegenseitige Besuche von Juniorenteams, Medienpräsenzen und über Trainerfortbildungen gepflegt. Jetzt vollziehen wir im Sommer den nächsten folgerichtigen Schritt, in dem wir einen Teil unserer Saisonvorbereitung in Japan bestreiten werden.”

Buchwald reist mit

Teil der Tour sind auch öffentliche Trainingseinheiten und ein “breitgefächertes Rahmenprogramm”, an dem sich unter anderem Guido Buchwald beteiligen wird. Der Ehrenspielführer, der insgesamt sechs Jahre in Japan als Spieler, Trainer und Sportdirektor aktiv war, reist nach Klubangaben mit, ebenso wie weitere noch nicht genannte “ehemalige weiß-rote Größen”.

Im Kader des VfB stehen aktuell mit Hiroki Ito und Genki Haraguchi zwei Japaner, bis zu seinem Abschied gen Liverpool im vergangenen Sommer gehörte viele Jahre auch Kapitän Wataru Endo hinzu. Mit Yuito Suzuki (Bröndby IF) haben die Verantwortlichen derzeit einen Landsmann im Visier.

VfB reist in der Sommervorbereitung nach Japan

Für den VfB Stuttgart geht es im Sommer nach Japan. Dort sind bereits zwei Testspiele vereinbart.

In der neuen Saison geht der VfB im Europapokal auf Reisen - schon vorher geht es nach Japan.

In der neuen Saison geht der VfB im Europapokal auf Reisen – schon vorher geht es nach Japan.

IMAGO/Passion2Press

Nach Eintracht Frankfurt 2022 und dem FC Bayern 2023 wird in diesem Sommer der VfB Stuttgart die offizielle “Bundesliga Japan Tour” bestreiten. Wie der schwäbische Champions-League-Teilnehmer am Donnerstagmorgen bekanntgab, reist er vom 26. Juli bis 1. August nach Fernost. Dabei sind auch Testspiele gegen die japanischen Erstligisten Kyoto Sanga FC (28. Juli) und Sanfrecce Hiroshima (1. August) vorgesehen.

Für den VfB ist es die erste Sommervorbereitung in Japan seit 1996. “Wir freuen uns sehr, dieses Jahr der offizielle Botschafter der Bundesliga in Japan zu sein und gemeinsam mit unseren Partnern und den Partnern der DFL den deutschen Fußball dort vor Ort zu präsentieren”, wird Rouven Kasper, Vorstand Marketing und Vertrieb beim VfB, in der Klubmitteilung zitiert.

Und weiter: “Der VfB verfügt seit vielen Jahren über gute Kontakte in japanischen Fußball und hat diese in der Vergangenheit über Aktivitäten unserer Fußballschule, über gegenseitige Besuche von Juniorenteams, Medienpräsenzen und über Trainerfortbildungen gepflegt. Jetzt vollziehen wir im Sommer den nächsten folgerichtigen Schritt, in dem wir einen Teil unserer Saisonvorbereitung in Japan bestreiten werden.”

Buchwald reist mit

Teil der Tour sind auch öffentliche Trainingseinheiten und ein “breitgefächertes Rahmenprogramm”, an dem sich unter anderem Guido Buchwald beteiligen wird. Der Ehrenspielführer, der insgesamt sechs Jahre in Japan als Spieler, Trainer und Sportdirektor aktiv war, reist nach Klubangaben mit, ebenso wie weitere noch nicht genannte “ehemalige weiß-rote Größen”.

Im Kader des VfB stehen aktuell mit Hiroki Ito und Genki Haraguchi zwei Japaner, bis zu seinem Abschied gen Liverpool im vergangenen Sommer gehörte viele Jahre auch Kapitän Wataru Endo hinzu. Mit Yuito Suzuki (Bröndby IF) haben die Verantwortlichen derzeit einen Landsmann im Visier.

Hoeneß über Silas: “Die Bestätigung dessen, was ich gesagt habe”

Gegen den FC Bayern kam Silas ins Spiel und stellte die Zeichen auf den 3:1-Erfolg. Trotzdem wird Stuttgarts Flügelflitzer in Augsburg wohl wieder auf der Bank beginnen – Sebastian Hoeneß will “keine Geschenke” verteilen.

Gegen Bayern Matchwinner - und in Augsburg? Silas (Mi.), hier mit Serhou Guirassy (li.) und Enzo Millot.

Gegen Bayern Matchwinner – und in Augsburg? Silas (Mi.), hier mit Serhou Guirassy (li.) und Enzo Millot.

IMAGO/MIS

Seit dem 11. Spieltag beim 2:1 gegen Borussia Dortmund hatte Silas keine Scorerpunkte mehr für sich verbuchen können. Gegen den FC Bayern wurde der Kongolese in der Schlussphase beim Stand von 1:1 eingewechselt und sorgte mit einem Tor und einem Assist für das furiose 3:1 der Stuttgarter. Eine Bewerbung für mehr Einsatzzeit. Am liebsten auch mal wieder in der Startformation, der er zuletzt am 13. Spieltag beim 2:0 gegen Werder Bremen angehört hatte.

Doch Sebastian Hoeneß bremst zu hohe Erwartungen. Zwar hat er viel Lob für Silas übrig. Der Flügelmann habe trotz seiner Reservistenrolle “überhaupt nicht aufgesteckt, er hat einfach weitergemacht und trainiert”. Und sei jetzt dafür belohnt worden. Beziehungsweise hat sich selbst belohnt. Die Leistung des Nationalspielers hat den Cheftrainer “sehr gefreut. Einerseits für ihn als Mensch, andererseits aber, weil es die Bestätigung dessen war, was ich ihm gesagt habe: Er muss dranbleiben, um in der Lage zu sein, wenn er reinkommt, performen zu können. Das wird nicht immer sofort klappen. Aber diesmal hat es geklappt. Jetzt hat er zwei unbeschreibliche Momente erleben dürfen. Dafür ist er selbst verantwortlich. Deswegen habe ich mich tierisch gefreut.”

“Keine Einsatzgarantie” für Silas – aber für Mittelstädt

Dennoch sei dies kein Freifahrtschein in die nächste Startformation. “Natürlich erhöht es die Wahrscheinlichkeit für einen Einsatz”, erklärt der 41-Jährige. “Trotzdem ist es keine Einsatzgarantie. Wir haben weiterhin auch andere Spieler, die gute Leistung gezeigt haben. Auch im Spiel gegen Bayern.” Und in den Wochen davor, die von vielen Erfolgen geprägt waren und entsprechend für Silas ein Schattendasein bedeutet haben. Wie immer möchte Hoeneß “eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz schicken. Es wird keine Geschenke geben. Das kann ich schon mal ankündigen.”

Maximilian Mittelstädt und Enzo Millot, die gegen den Rekordmeister angesichts ihrer Gelbsperren gefehlt hatten, haben dagegen größere Chancen. Der Linksverteidiger, so Hoeneß, “kommt sicher rein. Und Enzo wird aller Voraussicht nach auch spielen. Aber es gibt noch das eine oder andere Fragezeichen, wo ich mir morgen noch ein genaues Bild verschaffen muss. Deswegen warten wir morgen ab und schauen dann, wie die Startelf aussieht.”

Hoeneß über Silas: “Die Bestätigung dessen, was ich gesagt habe”

Gegen den FC Bayern kam Silas ins Spiel und stellte die Zeichen auf den 3:1-Erfolg. Trotzdem wird Stuttgarts Flügelflitzer in Augsburg wohl wieder auf der Bank beginnen – Sebastian Hoeneß will “keine Geschenke” verteilen.

Gegen Bayern Matchwinner - und in Augsburg? Silas (Mi.), hier mit Serhou Guirassy (li.) und Enzo Millot.

Gegen Bayern Matchwinner – und in Augsburg? Silas (Mi.), hier mit Serhou Guirassy (li.) und Enzo Millot.

IMAGO/MIS

Seit dem 11. Spieltag beim 2:1 gegen Borussia Dortmund hatte Silas keine Scorerpunkte mehr für sich verbuchen können. Gegen den FC Bayern wurde der Kongolese in der Schlussphase beim Stand von 1:1 eingewechselt und sorgte mit einem Tor und einem Assist für das furiose 3:1 der Stuttgarter. Eine Bewerbung für mehr Einsatzzeit. Am liebsten auch mal wieder in der Startformation, der er zuletzt am 13. Spieltag beim 2:0 gegen Werder Bremen angehört hatte.

Doch Sebastian Hoeneß bremst zu hohe Erwartungen. Zwar hat er viel Lob für Silas übrig. Der Flügelmann habe trotz seiner Reservistenrolle “überhaupt nicht aufgesteckt, er hat einfach weitergemacht und trainiert”. Und sei jetzt dafür belohnt worden. Beziehungsweise hat sich selbst belohnt. Die Leistung des Nationalspielers hat den Cheftrainer “sehr gefreut. Einerseits für ihn als Mensch, andererseits aber, weil es die Bestätigung dessen war, was ich ihm gesagt habe: Er muss dranbleiben, um in der Lage zu sein, wenn er reinkommt, performen zu können. Das wird nicht immer sofort klappen. Aber diesmal hat es geklappt. Jetzt hat er zwei unbeschreibliche Momente erleben dürfen. Dafür ist er selbst verantwortlich. Deswegen habe ich mich tierisch gefreut.”

“Keine Einsatzgarantie” für Silas – aber für Mittelstädt

Dennoch sei dies kein Freifahrtschein in die nächste Startformation. “Natürlich erhöht es die Wahrscheinlichkeit für einen Einsatz”, erklärt der 41-Jährige. “Trotzdem ist es keine Einsatzgarantie. Wir haben weiterhin auch andere Spieler, die gute Leistung gezeigt haben. Auch im Spiel gegen Bayern.” Und in den Wochen davor, die von vielen Erfolgen geprägt waren und entsprechend für Silas ein Schattendasein bedeutet haben. Wie immer möchte Hoeneß “eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz schicken. Es wird keine Geschenke geben. Das kann ich schon mal ankündigen.”

Maximilian Mittelstädt und Enzo Millot, die gegen den Rekordmeister angesichts ihrer Gelbsperren gefehlt hatten, haben dagegen größere Chancen. Der Linksverteidiger, so Hoeneß, “kommt sicher rein. Und Enzo wird aller Voraussicht nach auch spielen. Aber es gibt noch das eine oder andere Fragezeichen, wo ich mir morgen noch ein genaues Bild verschaffen muss. Deswegen warten wir morgen ab und schauen dann, wie die Startelf aussieht.”

VfB beobachtet Bröndbys Suzuki

Die Suche nach jungen, aufstrebenden Spielern ist beim VfB Stuttgart in vollem Gange. Zuletzt wurde Yuito Suzuki von Bröndby IF vor Ort beobachtet.

Wurde vom VfB Stuttgart bereits vor Ort beobachtet: Yuito Suzuki.

Wurde vom VfB Stuttgart bereits vor Ort beobachtet: Yuito Suzuki.

IMAGO/Michael Barrett Boesen

Das Einzige, das sicher ist, ist die Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison und der Bedarf an zusätzlicher Qualität im Kader. In Fragen Personal ist beim Tabellendritten der Bundesliga dagegen noch vieles unsicher. Der Markt wird entsprechend weitgefächert beobachtet. Ein Spieler, der dabei ins Blickfeld des VfB geraten ist: Yuito Suzuki von Bröndby IF.

Die Stuttgarter beobachteten den 22-jährigen Japaner, der einst über Shimizu S-Pulse in seiner Heimat und Frankreichs Racing Straßburg in Dänemark gelandet ist, am vergangenen Sonntag sogar vor Ort. Bei der 2:3-Niederlage der Mannschaft aus dem Stadtteil Kopenhagens beim FC Midtjylland ging der Offensivmann zwar als Verlierer vom Platz. Dennoch, so wird aus der dänischen Hauptstadt gemeldet, konnte Suzuki durchaus positiv auf sich aufmerksam machen.

Der Jungprofi, der offensiv sowohl auf dem rechten Flügel als auch hinter der Spitze und teils sogar in der Spitze agieren kann, hat sich im Norden Europas einen Namen gemacht. In 16 Ligaspielen in Dänemarks höchster Liga kam der flinke Dribbler in der regulären Saison auf fünf Treffer. In der aktuell laufenden Finalrunde legte der Angreifer in sechs Partien drei weitere nach.

Suzuki wäre kein Schnäppchen

Allerdings läuft Suzukis im August 2023 unterschriebener Kontrakt noch bis Ende Juni 2027. Von einer zweistelligen Millionensumme als Ablöse, sogar von 15 bis 20 Millionen Euro, wird in Kopenhagen gesprochen. Was erst einmal unrealistisch und überzogen erscheint. Bekanntermaßen sind andere Wechselkonstrukte, die mit Leihgeschäften beginnen und in Kaufoptionen enden, aber nie ausgeschlossen. Als aufstrebender U-Nationalspieler, dazu Japans (von der U 18 bis zur U 23), passt Suzuki jedenfalls perfekt in das Spielerprofil der Schwaben, die in der Vorbereitung auf die neue Saison auf Tour durch das Land der aufgehenden Sonne gehen.

Soweit ist es aber noch lange nicht. Bröndby gehört die Aktualität und der Spieler dem Traditionsklub, der im Titelrennen die Tabelle mit 58 Zählern anführt. Dahinter folgen der FC Kopenhagen und Midtjylland mit jeweils 55 und der FC Nordsjaelland mit 53 Punkten. Vier Spieltage stehen noch aus. Am kommenden Sonntag erwartet Bröndby den FC Kopenhagen zum Stadtderby. Und wahrscheinlich auch wieder eine Reihe von Interessenten für Suzuki. Darunter könnte sich wieder ein Vertreter des VfB befinden.

George Moissidis

Das neue Ziel des VfB: Vizemeisterschaft

Sie wollten unbedingt aus eigener Kraft unter die ersten Vier, dieses Ziel erreichte der VfB Stuttgart durch das 3:1 gegen den FC Bayern auch mit Hilfe von Spielern, die sonst Nebendarsteller sind. Nun warten neue Herausforderungen.

Bock auf Platz 2: Serhou Guirassy (#9), Deniz Undav (#26) und Waldemar Anton (#2).

Bock auf Platz 2: Serhou Guirassy (#9), Deniz Undav (#26) und Waldemar Anton (#2).

IMAGO/Jan Huebner

Bei den Fans startete die Party schon vor dem Anpfiff, nach dem 3:1 gegen den FC Bayern schlossen sich Mannschaft und Verantwortliche des VfB Stuttgart an. Trainer Sebastian Hoeneß stieg auf den Zaun in der Cannstatter Kurve und betonte relativ schnell, dass all die Anerkennung und das Lob der Mannschaft gehöre.

Das verdiente 3:1 gegen die Münchner diente insofern als Sinnbild für den Erfolg der gesamten Saison, weil nicht die üblichen Stars trafen. Serhou Guirassy agierte weitgehend blass, Deniz Undav bereitete immerhin das 1:0 vor, er war ebenso bemüht wie Chris Führich. Beide blieben aber wie Guirassy glücklos im Abschluss. Stattdessen erzielten Rechtsverteidiger Leonidas Stergiou und Joker Woo-Yeong Jeong die ersten beiden Treffer.

Und Silas, in den vergangenen Wochen und Monaten vom Star zur Randfigur mutiert, bereitete das 2:1 vor und sorgte für den Schlusspunkt. Sein erster Treffer seit dem 8. Spieltag. “Es war nicht einfach für ihn, er hätte gerne mehr gespielt, ist aber trotzdem mit Lachen ins Training gekommen”, sagte Hoeneß und fügte an: “Er hat bewiesen, dass es wichtig ist, dranzubleiben.”

Drei unwahrscheinliche Hauptdarsteller an einem Nachmittag, der noch einmal zeigte, was dieser VfB Stuttgart innerhalb eines Jahres als Kollektiv geleistet hat: Vom Fast-Absteiger und Relegationsteilnehmer zum Königsklassen-Starter. Dabei verließen mit Borna Sosa, Konstantinos Mavropanos und Waturo Endo drei Leistungsträger den Klub.

Hoeneß jammerte nicht, machte aus der Situation das Beste, entwickelte einzelne Spieler und die Mannschaft. Der Schweizer Stergiou etwa ist vom FC St. Gallen nur ausgeliehen, er machte nach schwierigem Start zuletzt enorme Fortschritte und hat bewiesen, auf diesem Niveau zu helfen. Nur ein Beispiel, dass alle zu diesem Erfolg beigetragen haben.

Bock auf Platz 2

Dazu kommt der Ehrgeiz, den die Mannschaft entwickelt hat. Atakan Karazor blickte in all dem Jubel am Samstag nach vorne: “Wir haben schon wieder neue Ziele, wenn ich ehrlich bin. Wir haben Bock, am Ende der Saison vor den Bayern zu stehen.” Das würde nicht nur ein noch schöneres Bild in der Abschlusstabelle ergeben, Rang zwei würde bei einem Pokalsieg Bayer 04 Leverkusens zudem die Möglichkeit eröffnen, die neue Saison mit dem Supercup gegen Leverkusen zu beginnen. Aus eigener Kraft kann es der VfB zwar nicht schaffen, die Bayern müssten patzen. Aber wer weiß: Vielleicht steht Hoeneß schon im August wieder auf dem Zaun und feiert einen Titel. Unmöglich scheint derzeit beim Stuttgart wenig.

Frank Linkesch