Stalteri über Bremens Meister-Coup: “Hoeneß ist nicht in unsere Köpfe gekommen”

An diesem Mittwoch jährt sich das Bremer Meisterstück im Münchner Olympiastadion zum 20. Mal. Verteidiger Paul Stalteri erinnert sich an den großen Tag und an eine große Werder-Mannschaft.

Zufriedene Meister: Paul Stalteri (li.) und Johan Micoud.

Zufriedene Meister: Paul Stalteri (li.) und Johan Micoud.

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Seit dem 16. Spieltag stand Werder Bremen in der Saison 2003/04 ununterbrochen an der Spitze, der Vorsprung auf Verfolger FC Bayern betrug zwischenzeitlich schon elf Zähler. Vor dem großen Showdown am 32. Spieltag im Olympiastadion waren es aber nur noch sechs Punkte. Mit einem Sieg vor heimischer Kulisse wäre der Rekordmeister wieder voll im Geschäft gewesen, doch die vermeintliche Gesetzesmäßigkeit von den am Ende triumphierenden Bayern wurde außer Kraft gesetzt.

Stattdessen machte Werders 3:1-Erfolg durch Tore von Ivan Klasnic, Johan Micoud und Ailton den 8. Mai 2004 zum Feiertag im grün-weißen Vereinskalender. 90 Minuten mit dabei: Außenverteidiger Paul Stalteri (46), der in der Meistersaison 33 Mal zur Anfangself gehörte. Im kicker-Interview blickt der heutige Co-Trainer der kanadischen Nationalmannschaft und U-17-Coach des FC Toronto zurück.

Wenn Sie heute an den 8. Mai 2004 denken – was ist Ihr Lieblingsmoment, Herr Stalteri?

Bremens Meisterstück

Für mich ganz persönlich: Kurz nach dem Pausenpfiff der Weg in die Kabine. Wir hatten die erste Hälfte komplett dominiert, lagen mit 3:0 in Führung und wussten: Das Spiel ist zwar nicht vorbei, aber jetzt müssten wir schon etwas ganz Verrücktes tun, um die Meisterschaft noch aus der Hand zu geben. Diese absolute Überzeugung von der eigenen Stärke habe ich als richtiges Glücksgefühl empfunden.

Roy Makaays 1:3 elf Minuten nach Wiederbeginn hat daran nichts geändert?

Nein. Wir haben weiter bestimmt, was auf dem Platz passiert ist. Und auch die Bayern haben nicht ausgestrahlt, uns noch schlagen zu können.

Dabei hatte Uli Hoeneß im Vorfeld angekündigt, Bayern werde Werder “niedermachen”. War das für Ihr Team noch zusätzliche Motivation?

Nein, die brauchten wir nicht. Aber es hat uns definitiv auch keine Angst gemacht. Wir haben natürlich alles registriert, was gesprochen wurde, auch diesen Satz von Uli Hoeneß. Doch es hat uns nicht beeindruckt, ist einfach überhaupt nicht in unsere Köpfe gekommen.

Thomas Schaaf hat alles gemacht wie immer nach dem Motto: Ein Spiel wie jedes andere.

Paul Stalteri

Worauf beruhte dieses Selbstverständnis?

Das 6:0 gegen Hamburg eine Woche zuvor hatte uns wieder den vollen Glauben zurückgegeben. Vorher hatten wir in fünf Partien vier Mal unentschieden gespielt. Ich würde nicht sagen, dass wir nervös wurden. Aber Bayern konnte den Rückstand verkürzen, das war nun mal Fakt. Nach Hamburg bestand für uns aber nicht mehr der leiseste Zweifel: Wir waren in dieser Saison wirklich die Besten.

Gab es im Saisonverlauf generell den Schlüsselmoment, in dem die Mannschaft spürte: ‘Der Titel ist realistisch.’?

So etwas passiert ja selten schlagartig, sondern entwickelt sich. So war es auch bei uns, München unsere 23. Liga-Partie in Folge ohne Niederlage. Als Schlüsselspiele würde ich unsere zwei aufeinanderfolgenden Siege in der Nachspielzeit Anfang Februar bezeichnen. Erst das 3:2 im Pokal-Viertelfinale in Fürth, dann das 2:1 in Gladbach. Noch dazu in Unterzahl nach der Roten Karte gegen Mladen Krstajic. So etwas ist kein Zufall, sondern zeigt den Charakter einer Mannschaft – und wirkt sich zusätzlich extrem aufs Selbstverständnis aus. Siehe Bayer Leverkusen in dieser Saison.

Zurück zum 8. Mai. Lief die Spielvorbereitung irgendwie speziell, um der Bedeutung gerecht zu werden?

Nein, gerade nicht. Das hätte auch nicht zu Thomas Schaaf gepasst. Er hat alles gemacht wie immer und uns damit Normalität vermittelt nach dem Motto: Es ist ein Spiel wie jedes andere.

Micoud hat den Rhythmus bestimmt, Baumi die Balance.

Paul Stalteri

Ein Mann großer Worte war Schaaf als Trainer ohnehin nicht, oder?

Das stimmt. Thomas hat gesprochen, wenn es nötig und sinnvoll war. Ansonsten nicht. Er hat niemanden verrückt gemacht und die Dinge einfach gehalten, damit eine gute Balance gefunden in der Kommunikation. Zugleich hatte er eine klare und attraktive Spielphilosophie, ausgerichtet auf schnelles Passspiel nach vorne. Das hat perfekt zu uns gepasst

Insbesondere zum genialen Spielmacher Johan Micoud. Wäre es übertrieben zu sagen: Er hat die ganze Mannschaft auf ein anderes Niveau gehoben?

Nein, das wäre nicht übertrieben. Er hatte auf dem Platz den Rundumblick, wusste genau, wann er den Ball wohin spielen muss. Und er war in einer solchen Topform, dass auch wirklich das Allermeiste gelungen ist. Wir alle haben von ihm profitiert, auch neben dem Feld. Da hat er die absolute Gewinnermentalität ausgestrahlt, auch öffentlich schon früh gesagt, dass er von der Meisterschaft überzeugt ist. Damit war er ein Motor für alle.

Der kicker kürte beim Sieg in München Frank Baumann zum Spieler des Spiels mit der Note 1,5.

Zu Recht. Er war nicht so spektakulär wie Johan – aber als Sechser nicht weniger wichtig. Im Aufbau wie für die defensive Ordnung. Man könnte sagen: Micoud hat den Rhythmus bestimmt, Baumi die Balance. Und wir hatten natürlich auch noch andere Klassespieler. Gerade im Sturm: Ailton war mit 28 Treffern Torschützenkönig, Ivan Klasnic 13 Mal erfolgreich. Gleichzeitig waren alle absolute Teamplayer, jeder hat seine Qualitäten für die Mannschaft eingebracht, keiner wollte persönlich glänzen. Und wir hatten alle zusammen auch neben dem Platz eine Menge Spaß.

Besonders am Abend des 8. Mai nach der Rückkehr aus München?

Wahrscheinlich. So genau kann ich mich daran aber gar nicht mehr erinnern (lacht).

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Zetterers Anspielung: “Wir müssen Ziele nicht groß auf ein Banner schreiben”

Werders Keeper der Zukunft, Michael Zetterer, strebt trotz öffentlicher Zurückhaltung noch in dieser Saison nach maximalem Erfolg – und ruft zumindest zwei Endspiele aus.

Verlängerte am Samstag langfristig: Michael Zetterer.

Verlängerte am Samstag langfristig: Michael Zetterer.

IMAGO/Kirchner-Media

Natürlich ging es auch um die mittelfristige Perspektive der nächsten drei Jahre, für die sich Michael Zetterer mit seiner Unterschrift unter einen neuen Vertrag zum SV Werder Bremen bekannt hat. Der 28-Jährige bleibt also die Nummer eins am Osterdeich, sagte: “Ich freue mich auf die kommenden Jahre.”

Doch dann lenkte der Keeper das Gespräch erst einmal selbst auf das Hier und Jetzt: “Wir können ja auch dieses Jahr noch etwas erreichen – was natürlich schwierig wird. Aber mal gucken, wo wir in zwei Wochen stehen.”

Als aktueller Tabellen-Elfter hat Werder lediglich drei Punkte Rückstand auf Platz sieben, auf Platz acht sind es zwei Zähler – eine Europa-Qualifikation steht unter verschiedenen Voraussetzungen also in Aussicht. Öffentliche Kampfansagen gibt es von der Weser allerdings weiterhin so gut wie keine.

Zetterer: “Die Tabelle lesen wir auch so”

Auch Zetterer wollte diese Zielsetzung am Dienstag nicht explizit ausrufen: “Ich glaube, das ist wirklich so ein Mediending. Dass ihr was braucht, was ihr dann schreiben könnt: Werder will dahin – Werder will dahin …”

Allerdings spielte der Torwart darauf an, dass sich zumindest die Bremer Spieler in der Kabine wesentlich klarer über ihre Ausrichtung sind: “Intern ist für uns ganz klar, wo wir hinwollen. Wir haben als Mannschaft Ziele festgelegt. Und wir Spieler haben sowieso das größtmögliche Ziel, an dem wir uns auch messen.”

Wieso dieses allerdings nicht auch für die restliche Welt ausformulieren? Zetterer entgegnete: “Wir können ja Ziele haben, ohne sie irgendwie nach außen zu tragen oder groß auf ein Banner schreiben zu müssen.” Ob und in welcher Form diese kommuniziert werden, “das entscheide jetzt nicht ich”.

Werders Partien, “die man als Sportler gerne spielt”

Zwei Spieltage vor Saisonende jedenfalls könne er zumindest “eine ganz, ganz klare Antwort” darauf geben, was sich die Bremer für die kommende Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Leipzig und in der Woche darauf gegen den VfL Bochum vorgenommen haben: die volle Punkteausbeute.

Weil “mit sechs Punkten vielleicht noch etwas möglich ist” in Sachen Europa-Qualifikation: “So sieht die Tabelle aus, die Tabelle lesen wir auch so und wir versuchen ganz klar, die nächsten zwei Spiele wie Endspiele anzugehen”, sagte Zetterer.

Der große Vorteil für Werder sei nun, “dass man um etwas Positives spielt, dass man etwas erreichen kann”, nachdem durch den mittlerweile fixierten Klassenverbleib nicht mehr “der ganz große Druck nach unten da ist”, erklärte der Keeper und sprach von zwei Partien, “die man als Sportler vielleicht auch gerne spielt, wenn man keine Angst haben muss, noch irgendwo reinzurutschen”.

Tim Lüddecke

Der clevere Herr Bittencourt: “Jemand, der das Spiel versteht”

Er war zwischenzeitlich mal neun Spiele in Folge nicht in der Werder-Startelf gefragt – mittlerweile jedoch stellt Leonardo Bittencourt seine Raffinesse wieder mehrfach unter Beweis.

Gegen Gladbach vor beiden Bremer Toren involviert: Leonardo Bittencout (re., mit Marvin Ducksch).

Gegen Gladbach vor beiden Bremer Toren involviert: Leonardo Bittencout (re., mit Marvin Ducksch).

IMAGO/Eibner

Wie genau er das in der 64. Minute angestellt hat und ob es sich dabei überhaupt um die richtige Entscheidung des Linienrichters handelte, ist auch auf den TV-Bildern schwer auszumachen. Fakt ist aber, dass Werder-Profi Leonardo Bittencourt mit seiner Grätsche gegen Rocco Reitz zumindest bezweckte, dass der über die Grundlinie rollende Ball – obgleich zur großen Verwunderung des Gladbachers – zu einem Eckball führte. Und der wiederum führte zum Bremer 2:1-Führungstreffer: Ducksch führte aus, Woltemade nickte ein.

Beim ersten Werder-Tor am vergangenen Samstag war das Zutun Bittencourts indes noch deutlicher gewesen, da hatte der Mittelfeldspieler das zwischenzeitliche 1:1 durch Woltemade per One-touch-Querpass direkt vorbereitet – es war sein dritter Scorerpunkt in dieser Saison, der letzte vom 11. Spieltag lag schon etwas länger zurück. Der 30-Jährige musste mit Rückrundenbeginn ja ohnehin erst einmal mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Am 18. Spieltag war da zunächst eine Gelbsperre, später ein krankheitsbedingter Ausfall, so kam er bis einschließlich des 26. Spieltags lediglich auf sieben Einwechslungen, war also neunmal in Folge nicht von Beginn an gefragt.

Werner über Bittencourt: “Extrem wichtig”

Seither jedoch gehört Bittencourt wieder zur Startelf von Ole Werner, der ihn nach dem 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach nun insbesondere für jene Raffinesse lobte, die auch schon den jüngsten Bremer 3:0-Sieg in Augsburg gewissermaßen auf den Weg gebracht hatte. Da hatte der Werder-Profi den Freistoß vor dem Treffer zur 1:0-Führung herausgeholt, wie der Cheftrainer nochmals erinnerte: “Leo ist jemand, der das Spiel versteht, der solche Situationen immer wieder auch für sich zu nutzen weiß. Er ist einfach sehr, sehr clever in diesen Momenten. Und die sind eben wichtig in engen Spielen – von denen wir viele haben.”

Dass Bittencourt zwischenzeitlich nur die Joker-Rolle blieb, führt Werner auch auf Formschwankungen zurück, “die es immer gibt: Ich glaube, vieles hat auch mal mit dem Rhythmus zu tun, den er einfach für sich braucht.” Zugleich verwies der 36-Jährige beim langjährigen Bremer (seit 2019 im Verein) auch weiterhin auf dessen Status als Führungsspieler: “Leo ist extrem wichtig für uns als Mannschaft. Er gibt uns Energie und er gibt uns eben genau in den genannten Punkten eine Qualität”, so Werner: “Und das stellt er in dieser entscheidenden Phase der Saison auch wieder unter Beweis.”

Tim Lüddecke

Fix: Niemeyer wird Fritz-Nachfolger bei Werder

Peter Niemeyer kehrt zum SV Werder Bremen zurück und beerbt Clemens Fritz als Leiter Profifußball. Preußen Münster hat bereits einen Nachfolger für den Sport-Geschäftsführer gefunden.

Kehrt zurück zum SV Werder: Peter Niemeyer.

Kehrt zurück zum SV Werder: Peter Niemeyer.

IMAGO/Kirchner-Media

Ende Februar war bestätigt worden, dass Clemens Fritz zur neuen Saison die Nachfolge des scheidenden Frank Baumann als neuer Geschäftsführer Fußball beim SV Werder Bremen antritt. Jetzt steht auch fest, wer auf Fritz als Leiter Profifußball folgt: Peter Niemeyer kehrt nach Bremen zurück. Der 40-jährige Ex-Profi, der zwischen 2007 und 2010 insgesamt 56 Mal für Werder auflief, stand noch bis 2025 als Geschäftsführer Sport beim SC Preußen Münster unter Vertrag, der noch um den Aufstieg in die 2. Liga kämpft.

“Peter ist auf dieser Position unser absoluter Wunschkandidat”, wird Fritz in der Werder-Pressemitteilung zitiert. “Menschlich wie fachlich bringt er für die Rolle bei Werder alles mit. Seine Erfahrungen als Spieler, aber auch als Sportchef und Geschäftsführer, werden uns mit Sicherheit weiterhelfen. Er wird sich ab der neuen Saison intensiv um die Belange im Profibereich kümmern, einen engen Austausch mit der Mannschaft, dem Funktionsteam und dem Trainerteam haben und dort Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen. Ich freue mich sehr, dass er sich für Werder entschieden hat.”

Niemeyer: “Hat mich sofort gereizt”

Niemeyer spielte einst gemeinsam mit Fritz für Werder. Nach seinem Karriereende im Jahr 2018 war er zunächst als Leiter der Nachwuchsabteilung beim niederländischen Klub Twente Enschede aktiv, anschließend auch als Trainer der zweiten Mannschaft sowie als Co-Trainer der Profis. 2020 stieg der Ex-Profi als Sportdirektor in Münster ein, nach zwei Jahren folgte die Beförderung in die Geschäftsführung. Beim den Preußen wird Ole Kittner, derzeit Geschäftsführer Marketing, Strategie & Kommunikation, künftig auch für die sportliche Weiterentwicklung der Preußen verantwortlich sein und damit Niemeyer beerben.

“Ich habe viele positive Erinnerungen an Werder, und als der Verein mit der Anfrage auf mich zukam, hat mich das sofort gereizt”, sagt Niemeyer, um den sein bisheriger Arbeitgeber vergeblich kämpfte. “Auch die Konstellation in der Zusammenarbeit mit Clemens war für mich ein ausschlaggebender Punkt. Allerdings war mir in dem gesamten Prozess sehr wichtig, dass wir mit Preußen Münster eine vernünftige Lösung finden, da ich dort auf eine herausragende Zeit mit tollen Leuten zurückblicke, für die ich sehr dankbar bin. Ich habe große Lust auf die neue Aufgabe und habe mich ganz bewusst für diesen Schritt entschieden.”

In Bremen soll Niemeyer an der Seite von Fritz neue Impulse geben. Nach den Abgängen von Eren Dinkci (nach Freiburg) und Nick Woltemade (nach Stuttgart) ist zumindest bei den personellen Planungen für die kommende Saison sicherlich genug zu tun.

Mit Zweitliga-Ensemble nach Europa? “Das würde nicht funktionieren, wenn …”

Zehn von elf Startspielern spielten auch schon in der 2. Liga für den SV Werder Bremen – und können sich noch für Europa qualifizieren. Wie Coach Ole Werner darüber denkt.

Blickt zufrieden auf die Entwicklung von Werder Bremen seit den Zweitliga-Zeiten zurück: Werder-Coach Ole Werner.

Blickt zufrieden auf die Entwicklung von Werder Bremen seit den Zweitliga-Zeiten zurück: Werder-Coach Ole Werner.

IMAGO/Eibner

Als es um den Mann des Tages ging, um den Bremer Doppeltorschützen beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach, sprach Ole Werner zunächst einmal über die “gute Entwicklung”, die Nick Woltemade bei Werder genommen habe. Der Cheftrainer führte den 22-Jährigen als “gutes Beispiel” für den Verein an, dass “wir über viele Jahre einen guten Spieler ausgebildet haben” und er äußerte erneut sein Bedauern darüber, dass der Angreifer seine Zukunft nach der Saison nicht mehr bei Werder, sondern beim VfB Stuttgart sieht. Da sei jene Entwicklung “vielleicht ein bisschen schnell gegangen, sonst hätten wir ihn vielleicht noch ein, zwei Jahre hier gehabt …”

Werner: “Man kann sich hier sehr, sehr gut entwickeln”

Im Laufe seiner Antwort kam dem 36-Jährigen jedoch auch noch ein anderer Gedanke, den Werner dann ebenfalls noch ausführte. Dass in der Bremer Startformation – wie schon in den vergangenen beiden Partien – mit Ausnahme von Senne Lynen ausschließlich Spieler auf dem Platz standen, die schon in der Zweitliga-Saison 2021/22 zum Kader gehörten. “Und die schaffen es, gegen den VfB Stuttgart zu gewinnen, in Augsburg zu gewinnen und gegen Gladbach dominanter zu sein”, so der Coach: “Das würde nicht funktionieren, wenn die Jungs sich nicht weiterentwickeln würden. Wenn sie nicht sehr, sehr viel investieren würden, Fleiß und Ehrgeiz – und wenn sie nicht sehr gerne auch hier wären.”

Das alles sei eben auch ein Ausdruck dessen, “dass man sich hier bei uns sehr, sehr gut entwickeln kann”, betonte Werner, dem in der Vergangenheit ja immer mal wieder aus dem Bremer Umfeld Vorwürfe entgegengebracht wurden, die Mannschaft und einzelne Spieler angeblich nicht besser zu machen. Gerade im Zuge der jüngst publik gewordenen Abgänge von Woltemade und Eren Dinkci ging es ebenfalls um das Thema Perspektive für derlei entwicklungsfähige Spieler an der Weser.

Europa? “Es wurde an wenigen Standort so viel geredet …”

Ob diese Verdienste des Werder-Trainerteams nicht ausreichend so wahrgenommen werden, wurde er am Samstag gefragt. “Glaube ich nicht”, entgegnete Werner: “Also zumindest nicht von den Leuten, für die es wichtig ist. Bei Spielern, bei Beratern und bei anderen Vereinsverantwortlichen glaube ich nicht, dass das zu wenig registriert wird.”

Zumal die Bremer “Zweitliga-Elf” ja auch weiterhin noch die Aussicht auf eine Qualifikation für das europäische Geschäft besitzt, erstmals seit der Saison 2010/11. Noch will der Cheftrainer sich nicht näher damit befassen, er verweist darauf, “dass wir das nicht in der eigenen Hand haben” – und sagt: “In den letzten 13 Jahren wurde wahrscheinlich an wenigen Standorten so viel über Europa geredet, an denen nicht in Europa angepfiffen wurde.”

Tim Lüddecke

Woltemade hält Wort: “Ich weiß schon, wo das Tor steht”

Nick Woltemade erzielt seine ersten beiden Treffer für den SV Werder Bremen, erfüllt sich einen “großen Traum” – und spricht über das “Gefühl” seines Abschieds.

Lässt sich nach seinem Doppelpack feiern: Werder-Stürmer Nick Woltemade

Lässt sich nach seinem Doppelpack feiern: Werder-Stürmer Nick Woltemade

IMAGO/Sven Simon

So wollte er Bremen nicht verlassen: ohne Bundesliga-Tor, ohne einen eigenen Treffer im Weserstadion. Als die Zeit nun allmählich drängte, war Nick Woltemade also doch noch erstmals für den SV Werder zur Stelle – und traf dann im 49. Profi-Pflichtspiel für seinen Jugendklub gleich doppelt. In der Bundesliga hatte er 39 Partien darauf warten müssen. Kein anderer Bremer war nach so vielen torlosen Partien bei seiner Torpremiere gleich zweifach erfolgreich. Die Durststrecke, sagte der Angreifer, “tat mir ehrlicherweise schon ein bisschen im Herzen weh”.

Dass Woltemade diese nun in einem Heimspiel beendete, “war immer mein großer Traum, mein großes Ziel”, erklärte der Mann, der seinerzeit als Achtjähriger in die Werder-Jugend gewechselt war – und der den Klub am Saisonende ablösefrei in Richtung VfB Stuttgart verlassen wird: “Ich dachte, ich habe noch zwei Spiele und ich muss noch einmal zu Hause treffen.” Auch um gegenüber seinen Teamkollegen Wort zu halten, wie Michael Zetterer verriet: “Er hat es uns quasi versprochen, dass er noch ein Tor macht, bevor er weggeht. Und es ist ja gut, dass er seine Versprechen hält”, so Bremens Keeper: “Dass er jetzt zwei macht, freut mich brutal für ihn – das hat er sich verdient.”

Woltemade: “Irgendwann wird es kommen”

In der Werder-Kabine wurde Woltemade dieser Premierentreffer offenbar schon öfter mal prognostiziert, wie der 22-Jährige andeutete: “Diesmal haben es mir nicht so viele gesagt, dass ich ein Tor schießen werde wie sonst. Vielleicht lag es daran, dass es geklappt hat.”

Dass der deutsche U 21-Nationalspieler Qualitäten mitbringt, die “auffallen”, wie Cheftrainer Ole Werner sagte, wurde nicht erst bei seiner Leihe in der Vorsaison zur SV Elversberg deutlich, wo Woltemade zum besten Spieler der 3. Liga gewählt wurde. Doch nach seiner Rückkehr im Sommer war da eben dieser kleine Makel der fehlenden Scorerpunkte in Bremen – der auch ein paar Fragen dazu aufwarf, wie das denn dann in der kommenden Saison in der Champions League funktionieren soll. Woltemade selbst machte sich da jedoch nicht verrückt: “Ich habe mir immer gesagt, irgendwann wird es kommen. Ich muss einfach dranbleiben”, so der Werder-Profi: “Ich weiß schon, wo das Tor steht.”

Stuttgart-Wechsel als “bewusste Entscheidung”

Dass sein Weg im Sommer nun nach Stuttgart führen wird, war “eine Entscheidung, die ich bewusst getroffen habe”. Raus aus seinem langjährigen Umfeld an der Weser – seine genommene Entwicklung in Elversberg trug ihren Teil dazu bei: “Einfach mal rauskommen. Das war ein sehr großer Grund.” Über die Bekanntgabe des Abgangs reagierte der Klub seinerzeit etwas verstimmt, “aber mir ging ehrlicherweise die Unruhe um meine Person auch ein bisschen auf die Nerven”, sagte Woltemade. Der Entschluss, Werder nach 14 Jahren zu verlassen, habe er indes nicht “durch eine Saison” gefasst: “Sondern das ist einfach ein Gefühl, das man entwickelt.”

Tim Lüddecke

“Einfach nur Blödsinn”: Bremer “Detektiv-Frust” nach VAR-Elfmeter

Von der Hoffnung auf Europa zu einem kleinen Rückschlag: Der SV Werder Bremen hatte sich spät beim Duell mit Gladbach noch das 2:2 gefangen. Im Anschluss beschwerte sich Ole Werner. Bei wem? Beim VAR. Und das deutlich.

Im Gespräch mit seinen Akteuren - und nicht zufrieden mit dem Schiedsrichtergespann: SVW-Coach Ole Werner.

Im Gespräch mit seinen Akteuren – und nicht zufrieden mit dem Schiedsrichtergespann: SVW-Coach Ole Werner.

IMAGO/kolbert-press

Eigentlich hätte Bremen ein großer Sieger dieses 32. Bundesliga-Spieltags werden können. Denn sowohl der SC Freiburg (0:0 am Samstagabend in Köln), die TSG 1899 Hoffenheim (1:1 am Freitagabend gegen Leipzig) als auch der FC Augsburg (1:5 in Dortmund) – allesamt Klubs im Bereich des Europa-Conference-League-Ranges 7 – schafften keinen Dreier.

Am Ende des Tages aber auch der SV Werder nicht – und das, obwohl Stürmer Nick Woltemade in seinem 39. Erstliga-Spiel erstmals einen Treffer und später sogar den Doppelpack zum 2:1-Zwischenstand geschnürt hatte. Am Ende aber war SVW-Kapitän Marco Friedl aus kurzer Distanz der Ball an den linken Arm gegangen. Die Folge: Aufschrei der Gladbacher, VAR, Elfmeter, Bremer Aufregung, Beschwerden.

Und vor allem: die Verwandlung von Borussen-Profi Florian Neuhaus, der eigentlich gar nicht eingeteilt war als Schütze. Damit war aus einem vermeintlichen 2:1-Sieg ein 2:2 geworden.

“Schafft den Scheiß wieder ab, es nervt einfach nur noch”

Doch warum gab es eigentlich Elfmeter? Diese Frage stellte sich im Anschluss vor allem Bremens sichtlich gefrusteter Trainer Ole Werner, der mit seinem Team im Falle eines Dreiers auf 40 Punkte (wäre Platz 8) aufgestockt hätte.

“Wenn man es sich anguckt, ist es wieder der klassische Fall von: Kann man geben, muss man nicht geben”, schätzte der Coach der Grün-Weißen die Szene mit Friedl, der den Ball von Tomas Cvancara aus kurzer Distanz auf den leicht ausgefahrenen Arm bekommen hatte, ein. “Am Ende ist halt das große Problem, dass jede Woche auf den Sportplätzen der Bundesliga gefühlt Willkür herrscht.”

Werner ging in seiner Rede am Sky-Mikrofon sogar noch weiter – und holte zur Generalkritik aus: “Das große Problem ist, dass wir mittlerweile gefühlt überall mehr Detektive als Schiedsrichter haben. Die versuchen dann nochmal, in allen Spielsituationen irgendwo Argumente für ihre Entscheidung zu finden. Das ist einfach für alle Beteiligten nur Blödsinn.”

Werners klare Forderung zum Abschluss: “Schafft den Scheiß wieder ab, es nervt einfach nur noch.”

Neuer Vertrag mit Premiere: Zetterer verlängert bei Werder

Michael Zetterer bleibt “seinem” SV Werder treu: Der Bremer Torhüter verlängerte seinen Vertrag vorzeitig – erstmals als Nummer 1.

Auch weiterhin Werders Rückhalt: Michael Zetterer.

Auch weiterhin Werders Rückhalt: Michael Zetterer.

IMAGO/kolbert-press

Im Januar 2015 war Michael Zetterer von der SpVgg Unterhaching zum SV Werder Bremen gewechselt. Rund neun Jahre später erlebt er dort seine bislang stärkste Saison – und wurde nun dafür belohnt: Der 28 Jahre alte Torhüter verlängerte seinen Vertrag vorzeitig, wie die Bremer am Samstagmittag bekanntgaben, ohne eine konkrete Laufzeit zu nennen. Man kann davon ausgehen, dass Zetterers Gehalt in dem Zuge angehoben wurde.

Denn der gebürtige Münchner erlebt eine Premiere bei Werder: Erstmals unterschrieb er als Nummer 1 ein neues Arbeitspapier. Am achten Spieltag hatte er bei der 0:1-Niederlage in Dortmund den verletzten Jiri Pavlenka ersetzt und seinen Platz auch nach dessen Genesung nicht mehr hergegeben. Vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach an diesem Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) steht Zetterer bei 24 Einsätzen (sechsmal zu null) und einem kicker-Notenschnitt von 3,02 – Rang neun im Ranking der Bundesliga-Torhüter, knapp hinter Manuel Neuer (3,0).

“Eine lange Zeit, die nicht immer ganz einfach für ihn war”

“Wir freuen uns, dass sich Michael dafür entschieden hat, seinen Weg bei Werder Bremen fortzusetzen”, wird Clemens Fritz, Leiter Profifußball bei Werder, in der Klubmitteilung zitiert. “Zetti hat sich super entwickelt und ist auch neben dem Platz wichtig für die Mannschaft. Er geht im Sommer in seine zehnte Saison bei Werder. Das ist eine lange Zeit, die durch einige Verletzungen auch nicht immer ganz einfach für ihn war. Er ist aber immer positiv geblieben und hat sein Ziel nie aus den Augen verloren. Das hat sich für ihn ausgezahlt.”

Zetterer, der zwischenzeitlich zu Austria Klagenfurt und PEC Zwolle verliehen war und in seiner Laufbahn unter anderem zwei Kahnbeinbrüche erlitt, zeigte sich “froh und stolz” über seine Unterschrift. Er wolle auch “in den kommenden Jahren für Werder in der Bundesliga alles geben” – auch mit den Füßen. “Man sieht, dass Zetti der Mannschaft mit seinen Qualitäten – gerade im Offensivspiel – guttut”, findet Torwarttrainer Christian Vander. “Er hat sich stetig verbessert und besitzt auch noch weiteres Potenzial.”

Kult-Trainer, Torjäger, Negativrekord: Bremens 1999 Bundesliga-Spiele in Grafiken

Der SV Werder Bremen feiert am 32. Spieltag ein besonderes Jubiläum: Das Spiel gegen die Borussia aus Mönchengladbach wird das 2000. Bundesliga-Spiel in der Vereinsgeschichte sein. Deswegen hat sich der kicker die besonderen Zahlen und Statistiken aus Werders Bundesliga-Historie genauer angesehen.

Otto Rehhagel, Claudio Pizarro und Clemens Fritz sind eng mit der Bremer Bundesliga-Geschichte verknüpft.

Otto Rehhagel, Claudio Pizarro und Clemens Fritz sind eng mit der Bremer Bundesliga-Geschichte verknüpft.

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Amtszeiten der Trainer der gesamten Bundesliga

Es gibt insgesamt nur neun Trainer, die mehr als 250 Bundesliga-Spiele für einen Verein auf der Bank saßen. Die beiden mit den mit Abstand meisten Spielen sind Werders Trainer-Ikonen Otto Rehhagel und Thomas Schaaf. Rehhagel kommt auf 493 Spiele als Bremer Trainer, Schaaf auf 480.

Rehhagel trainierte die Bremer über 14 Jahre lang – vom 2. April 1981 bis zum 30. Juni 1995. Er führte Bremen zum Wiederaufstieg aus der 2. Liga, unter ihm feierte die Elf von der Weser dabei zwei Meistertitel.

Thomas Schaaf hingegen übernahm abstiegsbedrohte Werderaner im Mai 1999 und bewahrte sie vor dem Gang in die 2. Liga. In den Folgejahren verhalf er Bremen zu alter Größe, führte Werder zum vierten Meistertitel in der Saison 2003/04 und blieb über fast neun weitere Jahre bei den Grün-Weißen. Schluss war erst in der Saison 2012/13: Nach zwölf sieglosen Spielen in Folge zog die Klubführung die Reißleine und entließ Schaaf nach dem 33. Spieltag. Bis dahin hatte er 479 Spiele als Bremer Coach verbucht. Seine wirklich letzte Partie als Werder-Trainer gab Schaaf am 34. Spieltag 2020/21, als er helfen sollte, den drohenden Bremer Abstieg noch zu verhindern. Das misslang, nach einem 2:4 gegen Mönchengladbach stieg Werder zum zweiten Mal ins Unterhaus ab.

Es war allerdings nicht immer so, dass Bremen der Inbegriff von Trainer-Konstanz war. Im Gegenteil: “Kein Verein hat in den letzten Jahren eine solche Trainer-Fluktuation zu verzeichnen wie Werder”, schrieb der kicker noch im April 1980, als vor dem ersten Abstieg Wolfgang Weber durch Fritz Langner ersetzt wurde. Er war der 13. Coach der Bremer in ihrer BL-Historie, damals hatte nur der MSV Duisburg einen Trainer mehr verschlissen.

Die langen Amtszeiten von Werders-Trainer-Ikonen Otto Rehhagel und Thomas Schaaf sorgen dafür, dass Bremen inzwischen auf Rang zwei liegt, was Spiele pro Trainer anbelangt. Nur der SC Freiburg liegt vor den Norddeutschen – dank der Ägiden von Volker Finke und Christian Streich sowie der kürzeren Bundesliga-Zugehörigkeit der Breisgauer. Zum Vergleich: Werder hatte in nun 1999 Erstliga-Spielen 24 Trainer auf der Bank sitzen, Freiburg in 813 Spielen nur fünf.

Eingesetzte Spieler

Wie bei seinen Trainern setzt Werder auch bei seinen Spielern eher auf Bewährtes: Bis dato hat Werder 398 Spieler in den Ligaspielen eingesetzt. Obwohl Bremen – nach dem FC Bayern – am längsten in der Bundesliga vertreten ist, belegt es damit im Ranking der Teams mit den meisten im Liga-Oberhaus eingesetzten Spielern nur Rang 8. Man setzte an der Weser also eher auf verdientes Stammpersonal: Am häufigsten liefen für Bremen Dieter Burdenski (444 Einsätze), Horst-Dieter Höttges (420) und Dieter Eilts (390) auf.

Tabellenplätze nach der Saison

In seiner gesamten Bundesliga-Historie hat Werder noch nie den letzten Platz belegt: In den beiden Abstieg-Saisons lag man auf dem vorletzten Platz. Viermal holte Bremen die Meisterschaft, siebenmal hieß es am Saisonende dagegen Rang 2. Nur Borussia Dortmund und Bayern München waren häufiger Vize-Meister. Eine goldene Phase erlebten die Norddeutschen nach dem ersten Wiederaufstieg ab der Saison 1981/82 bis zur Saison 1997/98: 17 Saisons in Folge war Bremen am Ende des letzten Spieltags in der oberen Tabellenhälfte angesiedelt.

Negativrekord

In den vergangenen 15 Bundesliga-Jahren landete Werder allerdings immer häufiger in der unteren Tabellenhälfte. Im vergangenen Jahrzehnt, in der Saison 2015/16, stellte Werder sogar einen traurigen Bundesliga-Rekord auf: Vom 1. bis zum 32. Spieltag musste Bremen in jedem Spiel mindestens ein Gegentor hinnehmen. Das passierte bis dahin noch keiner Mannschaft so häufig innerhalb einer Saison. Davor hatte der KFC Uerdingen diesen Rekord in der Saison 1992/93 mit 27 Spielen mit Gegentor in Folge aufgestellt.

Immerhin: Während dieser Serie, wobei 65 Gegentore fielen, gelangen den Bremern dabei neun Siege und sieben Unentschieden. Das Ende des Gegentor-Fluches markierte schließlich ein 0:0 gegen den 1. FC Köln am 33. Spieltag.

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Die Abstiegsangst geht um: Darum will Union nicht mit Bjelica weitermachen


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Die zehn besten Werder-Torjäger

Dabei kann Werder auch mehr als passable Torjäger vorweisen: An der Spitze der Vereins-Torschützenliste thront Claudio Pizzaro, der vom Jahr 1999 bis zum Jahr 2020 immer wieder Teil der Bremer Mannschaft war. In insgesamt 250 Bundesliga-Spielen schoss er 109 Tore für die Elf von der Weser, das sind im Schnitt 0,59 Tore pro 90 Minuten Einsatzzeit.

Eine bessere Quote der Werder-Top-Torschützen haben nur drei weitere große Namen: Rudi Völler, Miroslav Klose und Ailton. Ersterer erzielte im Schnitt 0,75 Tore pro Spiel, Klose 0,66 und Ailton über 0,63 Tore pro Begegnung.

Die besten Werder-Torschützen einer Saison

Der Brasilianer ist auch der erfolgreichste Bremer Torschütze innerhalb einer Saison. Mit 28 Treffern schoss Ailton Werder in der Spielzeit 2003/04 nicht nur zu seiner jüngsten Meisterschaft, sondern auch sich selbst an die Spitze der Werder-Torjäger. Zuvor waren Völler 25 Treffer für die Bremer gelungen. Er teilt sich den zweiten Platz mit Klose, der in der Saison 2005/06 die Grün-Weißen ebenfalls 25-mal jubeln ließ.

Timo Schmidt