Zetterers Anspielung: “Wir müssen Ziele nicht groß auf ein Banner schreiben”

Zetterers Anspielung: “Wir müssen Ziele nicht groß auf ein Banner schreiben”

Werders Keeper der Zukunft, Michael Zetterer, strebt trotz öffentlicher Zurückhaltung noch in dieser Saison nach maximalem Erfolg – und ruft zumindest zwei Endspiele aus.

Verlängerte am Samstag langfristig: Michael Zetterer.

Verlängerte am Samstag langfristig: Michael Zetterer.

IMAGO/Kirchner-Media

Natürlich ging es auch um die mittelfristige Perspektive der nächsten drei Jahre, für die sich Michael Zetterer mit seiner Unterschrift unter einen neuen Vertrag zum SV Werder Bremen bekannt hat. Der 28-Jährige bleibt also die Nummer eins am Osterdeich, sagte: “Ich freue mich auf die kommenden Jahre.”

Doch dann lenkte der Keeper das Gespräch erst einmal selbst auf das Hier und Jetzt: “Wir können ja auch dieses Jahr noch etwas erreichen – was natürlich schwierig wird. Aber mal gucken, wo wir in zwei Wochen stehen.”

Als aktueller Tabellen-Elfter hat Werder lediglich drei Punkte Rückstand auf Platz sieben, auf Platz acht sind es zwei Zähler – eine Europa-Qualifikation steht unter verschiedenen Voraussetzungen also in Aussicht. Öffentliche Kampfansagen gibt es von der Weser allerdings weiterhin so gut wie keine.

Zetterer: “Die Tabelle lesen wir auch so”

Auch Zetterer wollte diese Zielsetzung am Dienstag nicht explizit ausrufen: “Ich glaube, das ist wirklich so ein Mediending. Dass ihr was braucht, was ihr dann schreiben könnt: Werder will dahin – Werder will dahin …”

Allerdings spielte der Torwart darauf an, dass sich zumindest die Bremer Spieler in der Kabine wesentlich klarer über ihre Ausrichtung sind: “Intern ist für uns ganz klar, wo wir hinwollen. Wir haben als Mannschaft Ziele festgelegt. Und wir Spieler haben sowieso das größtmögliche Ziel, an dem wir uns auch messen.”

Wieso dieses allerdings nicht auch für die restliche Welt ausformulieren? Zetterer entgegnete: “Wir können ja Ziele haben, ohne sie irgendwie nach außen zu tragen oder groß auf ein Banner schreiben zu müssen.” Ob und in welcher Form diese kommuniziert werden, “das entscheide jetzt nicht ich”.

Werders Partien, “die man als Sportler gerne spielt”

Zwei Spieltage vor Saisonende jedenfalls könne er zumindest “eine ganz, ganz klare Antwort” darauf geben, was sich die Bremer für die kommende Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Leipzig und in der Woche darauf gegen den VfL Bochum vorgenommen haben: die volle Punkteausbeute.

Weil “mit sechs Punkten vielleicht noch etwas möglich ist” in Sachen Europa-Qualifikation: “So sieht die Tabelle aus, die Tabelle lesen wir auch so und wir versuchen ganz klar, die nächsten zwei Spiele wie Endspiele anzugehen”, sagte Zetterer.

Der große Vorteil für Werder sei nun, “dass man um etwas Positives spielt, dass man etwas erreichen kann”, nachdem durch den mittlerweile fixierten Klassenverbleib nicht mehr “der ganz große Druck nach unten da ist”, erklärte der Keeper und sprach von zwei Partien, “die man als Sportler vielleicht auch gerne spielt, wenn man keine Angst haben muss, noch irgendwo reinzurutschen”.

Tim Lüddecke