0:3 zum Auftakt: Oilers verzweifeln an Bobrovsky

Die Edmonton Oilers hatten mehr und die größeren Chancen im ersten Spiel der Stanley Cup Finals, die Florida Panthers nutzten ihre effizient und gewannen mit 3:0.

Wie eine Wand: Sergei Bobrovsky bei einem weiteren Save gegen die Oilers.

Wie eine Wand: Sergei Bobrovsky bei einem weiteren Save gegen die Oilers.

Icon Sportswire via Getty Images

Viel war geschrieben worden über Stärken und Schwächen der beiden Teams, die Panthers gingen als favorisiert in dieser Serie. Kaum fiel der Puck beim Eröffnungsbully, könnten sich die Zuschauer an ein Computerspiel erinnert haben. Das Finale brachte das nächsthöhere Level, es bot vor allem in den ersten beiden Dritteln atemberaubendes Tempo, Intensität, Chancen und spektakuläre Paraden. Schon nach gut zehn Sekunden hätte Zach Hyman die Oilers in Führung bringen können, scheiterte aber am Russen Sergej Bobrovsky im Panthers-Tor.

Dafür traf Florida auf der Gegenseite mit dem ersten Schuss nach einem Konter. Ausgerechnet Superstar Connor McDavid und Torjäger Hyman verteidigten nicht energisch genug zurück, Alexander Barkov bediente Carter Verhaeghe perfekt, der Oilers-Goalie Stuart Skinner keine Chance ließ (4.). Kurz darauf hätte McDavid ausgleichen können, doch Bobrovsky passte auf, ließ sich nicht tunneln. Zweimal lief im Startdrittel noch ein Oiler allein auf den Russen zu, doch der parierte sowohl gegen Adam Henrique (15.) als auch gegen Ryan Nugent-Hopkins (17.) nach starkem Pass von Leon Draisaitl im Power-Play.

Powerplay ertraglos – Ceci passt nicht auf

Die Special-Teams waren in dieser Partie insofern ein Faktor, dass Edmonton und sein bekannt überragendes Powerplay bei drei Versuchen kein Tor erzielte, trotz zahlreicher dicker Möglichkeiten. Umgekehrt verteidigten sie zweimal mit einem Spieler weniger und verlängerten ihre Serie damit auf 30 Unterzahlspiele ohne Gegentor in diesen Playoffs.

14:4 lautetet das Schussverhältnis für die Oilers nach den ersten 20 Minuten, die zu Beginn des Mittelabschnitts nach einem erfolglosen Powerplay Opfer des gefürchteten Forechecks der Panthers wurden. Verteidiger Cody Ceci passte nicht auf, Evan Rodrigues staubte nach einem Rückhandpass von Sam Bennett ab (23.). Erst der fünfte Schuss der Panthers, ein Musterbeispiel an Effizienz. Skinner war wieder ohne Chance. Die Liste der Spieler, die danach den Anschluss hätte herstellen können, bleibt ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Dylan Holloway, Evan Bouchard, Mattias Janmark, McDavid, Hyman, Foegele und auch Draisaitl. Auffällig beim deutschen Superstar: Wie schon in den letzten Spielen der Halbfinal-Serie gegen die Dallas Stars schießt er nur noch selten. Die Folgen einer Handverletzung, wie gemunkelt wird?

Luostarinen macht den Deckel drauf

Nach 40 Minuten hatten die Oilers 26:12-Schüsse, am Ende 32:18. Beide Teams ließen im letzten Abschnitt beim Tempo nach, was Florida natürlich mehr half. McDavid und Draisaitl spielten nun in einer Reihe, der Kanadier scheiterte nach Querpass des Deutschen an Bobrovsky (45.). Fünf Sekunden vor dem Ende traf Eetu Luostarinen ins verwaiste Oilers-Tor.

Vorteil Florida durch dieses 3:0, doch die Oilers haben in diesen Playoffs bewiesen, dass sie Rückschläge wegstecken können. Allerdings müssen sie schon in Spiel zwei (Dienstag, 2 Uhr, live bei Sky) eine Antwort auf Bobrovsky finden.

Floridas Wiederholungstäter oder Draisaitls Oilers – wer holt den Stanley Cup?

Wer gewinnt den Stanley Cup 2024? Die Florida Panthers, die schon im Vorjahr im Finale standen – oder die Edmonton Oilers, die eine Ära krönen wollen. Eine Vorschau auf das Finale um den Stanley Cup 2024 …

Edmonton um Leon Draisaitl (li.) und Florida um Aleksander Barkov (re.) spielen im Playoff-Finale in der NHL um den Stanley Cup.

Edmonton um Leon Draisaitl (li.) und Florida um Aleksander Barkov (re.) spielen im Playoff-Finale in der NHL um den Stanley Cup.

IMAGO/Getty Images

Florida Panthers – Edmonton Oilers

Die Historie

Beide Teams trafen in den Playoffs noch nie aufeinander – die erst seit 1993 bestehende Geschichte der Panthers, die relative Erfolglosigkeit beider Teams in den letzten drei Jahrzehnten sowie die unterschiedlichen Conferences machen es möglich.

In der nun mit dem ersten direkten Duell überhaupt zu Ende gehenden Saison 2023/24 trafen beide Teams bislang nur zweimal aufeinander, beide Male gewann Florida: Zunächst am 21. November zu Hause mit 5:3, als die Oilers noch tief in der Krise steckten. Mitten in einer Serie von 23 Oilers-Siegen bei nur drei Niederlagen zwischen dem 24. November 2023 und 7. Februar 2024, der die Westkanadier zurück in die Playoff-Ränge katapultierte, verlor Edmonton auch sein Heimspiel am 17. Dezember mit 1:5 gegen Florida.

Die Coaches

Floridas Cheftrainer Paul Maurice gehört zu den renommiertesten NHL-Trainern seit den 2000er Jahren und ist längst auf dem Weg zur Legende: Mit 1.848 Partien hinter der Bande hat nur noch ein einziger Coach in der Liga-Historie mehr Spiele auf dem Konto, Legende Scotty Bowman. Maurices erreichte 869 Siege sind die viertmeisten in der NHL-Geschichte.

Demgegenüber ist Oilers-Coach Kris Knoblauch noch immer ein Rookie als Chef in der NHL. Erst am 12. November 2023 übernahm der 46-Jährige in Edmonton. Seitdem aber hat er selbst bereits eine eindrucksvolle Geschichte geschrieben. 87 NHL-Partien hat er inklusive Playoffs auf dem Buckel, satte 58 davon gewannen die Oilers (bei 29 Niederlagen, fünf davon nach Overtime). Dies entspricht einer herausragenden Siegquote von 69,5 Prozent aller Spiele – die beste Bilanz aller Teams und Coaches in diesem Zeitraum.

Der Kader-Vergleich

Tor

Ähnlich wie auf der Trainerposition hat Florida hier einen äußerst renommierten Akteur in den eigenen Reihen. Der 35-jährige Sergei Bobrovsky gewann bereits zweimal die Vezina Trophy als bester Torhüter der NHL-Hauptrunde (2013 und 2017) und stand auch 2023/24 bei der Wahl unter den besten Drei. 2014 gewann der Routinier mit Russland zudem WM-Gold.

Auf Edmontons langjähriger Problemposition mauserte sich derweil Stuart Skinner zu demjenigen, der nach vielen Jahren der Suche einer Lösung am nächsten kommt. Frei von Kritik war der 25-Jährige aber nicht einmal in den Playoffs, in denen kurzzeitig Calvin Pickard zwischen die Pfosten rückte.

Stuart Skinner (li.), Kris Knoblauch

Gute Laune: Edmontons Nummer-eins-Keeper Stuart Skinner und Oilers-Coach Kris Knoblauch.
picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Abwehr

Mit Aaron Ekblad und Gustav Forsling verfügt Florida über ein exzellentes Top-Pärchen, das in den Playoffs bislang sehr gut gegen die gegnerischen Stars agierte. Mit dem agilen Brandon Montour oder dem erfahrenen dritten Paar mit dem Schweden Oliver Ekman-Larsson und dem Russe Dmitry Kulikov ist die Defensive der Panthers insgesamt tief und gut besetzt.

Lange Jahre war die Abwehr der große Schwachpunkt in Edmonton, doch seit der Amtsübernahme von Knoblauch ist das anders. Enge Spiele wissen die Oilers mittlerweile regelmäßig zu gewinnen, gerade auch zuletzt im Conference-Finale. Dies ist natürlich auch ein Verdienst der Abwehrspieler: Mit dem schussgewaltigen Evan Bouchard steht ein Shootingstar der NHL im Kader, mit dem defensivstarken Mattias Ekholm und Allrounder Darnell Nurse haben die Kanadier weitere starke Akteure im Kader, sind aber auf dieser Position zweifellos nicht so tief besetzt wie die Panthers.

Angriff

Auch in der Offensive verfügen die Panthers sowohl über Tiefe als auch Qualität – nicht nur dank Matthew Tkachuk, dem teaminternen Playoff-Topscorer und “Aggressive Leader”, oder dem als einer der besten Zwei-Wege-Stürmer der Welt geltenden Kapitän Aleksander Barkov. Gerade in der dritten und vierten Sturmreihen, in denen Florida den Luxus hat, Spieler wie den jungen Finnen Anton Lundell (schon 12 Playoff-Punkte) oder die beiden Deadline-Verpflichtungen Vladimir Tarasenko und Kyle Okposo aufbieten zu können, liegt  – neben der Torhüterposition – sicherlich der größte Vorteil im Vergleich zu den Oilers.

Über Connor McDavid und Leon Draisaitl muss nicht mehr viel gesagt werden. Seit dem Duo Sidney Crosby und Evgeni Malkin bei den Pittsburgh Penguins, die gemeinsam drei Meisterschaften gewannen, gab es kein vergleichbares Superstar-Duo mehr bei einem Team. Aber dank Toptorschütze Zach Hyman (14 Playoff-Tore), dem vielseitigen Ryan Nugent-Hopkins (20 Scorerpunkte) oder Power Forward Evander Kane haben die Oilers-Superstars auch prominente Unterstützung in den eigenen Reihen. Womöglich ein entscheidender Vorteil.

Die Ausfälle

Im vergangenen Jahr gingen die Panthers auf dem Zahnfleisch in die Duelle mit den Vegas Golden Knights um die begehrteste Trophäe im Eishockey. Allein Ekblad spielte mit gleich drei Verletzungen. Auch wenn Florida, wie auch Edmonton, zu solch einem Zeitpunkt in den Playoffs mit Sicherheit erneut mit ein paar angeschlagene Spieler an den Start geht: Maurice wird voraussichtlich in seiner Aufstellung auf keinen Stammspieler verzichten müssen.

Leon Draisaitl spielte in den laufenden Playoffs wohl mehr als er trainierte, Adam Henrique kam verletzungsbedingt bislang nur in zehn von 18 Partien der Oilers zum Einsatz – und auch Connor McDavid galt vor allem zu Beginn der Endrunde als angeschlagen: Wie sein Gegenüber Maurice aber kann auch Knoblauch in voller Besetzung in die Finalserie starten.

kicker-Tipp: 3:4

Die Panthers verloren im Finale 2023 glatt gegen die Vegas Golden Knights (1:4) und gieren nach dem Titel im zweiten Anlauf. Edmonton wiederum wittert seine goldene Chance, die Ära McDavid/Draisaitl endlich zu krönen.

Wie gegen Dallas werden die beiden Superstars am Ende eine knappe Finalserie entscheiden. Die Oilers holen ihren ersten Stanley Cup seit der Ära Gretzky/Messier – und damit den Stanley Cup erstmals nach 31 Jahren (Montreal 1993) zurück nach Kanada.

“Herausragende Persönlichkeit”: Reinprecht übernimmt die DEG

Nach der Verabschiedung von Trainer Thomas Dolak hat die Düsseldorfer EG einen Nachfolger gefunden: Mit Steven Reinprecht hat künftig ein in der Liga bekanntes Gesicht das Traineramt beim letztjährigen Elften der DEL inne.

Steven Reinprecht bei seiner offiziellen Verabschiedung als Spieler in Nürnberg.

Steven Reinprecht bei seiner offiziellen Verabschiedung als Spieler in Nürnberg.

imago/Zink

Nur wenige Tage nach Bekanntwerden der Trennung von Thomas Dolak hat die Düsseldorfer EG einen neuen Cheftrainer präsentiert. Mit Steven Reinprecht übernimmt ein großer Name das Ruder im Rheinland: Als Spieler wurde er Weltmeister, gewann 2001 den Stanley mit Colorado Avalanche und ist eine Legende beim Düsseldorfer DEL-Rivalen Nürnberg Ice Tigers. Dort wird seine Trikotnummer 28 nicht mehr vergeben.

Während seiner aktiven Laufbahn bestritt der 48-jährige Kanadier über 700 Spiele in der NHL und kam auf mehr als 300 Einsätze in der Deutschen Eishockey Liga. Zuletzt war er im Trainer-Team von Colorado Avalanche tätig. Bei der WM 2019 unterstützte er zudem als Co-Trainer die deutsche Nationalmannschaft. Nun übernimmt er bei der DEG den Posten als Cheftrainer, über die Länge der Vertragsdauer machte der Verein keine Angaben.

Ich bin mir sicher, dass er bei den Spielern großen Respekt genießen und die Mannschaft zum Erfolg führen wird.

DEG-Sportdirektor Niki Mondt über Steven Reinprecht

Vor seiner neuen Aufgabe sprüht Reinprecht nur vor allem Tatendrang: “Ich freue mich sehr und fühle mich geehrt, der neue Cheftrainer der DEG zu sein. Düsseldorf ist ein großartiger Ort für Eishockey, mit einer leidenschaftlichen Fan-Basis und einem enormen Rückhalt in der Stadt. Ich freue mich über diese Chance und darauf, bald mit dem Team auf dem Eis zu stehen.”

“Steven Reinprecht ist eine herausragende Persönlichkeit und kennt sowohl das nordamerikanische als auch das deutsche Eishockey sehr genau”, ist auch Düsseldorfs Sportdirektor Niki Mondt von der Verpflichtung des einstigen DEL-Topscorers überzeugt: “Ich bin mir sicher, dass er bei den Spielern großen Respekt genießen und die Mannschaft zum Erfolg führen wird.” Eine für die Verpflichtung entscheidende Eigenschaft des neuen Trainers hebt Mondt ebenfalls hervor: “Als Trainer hat er bislang viel an der Entwicklung und Verbesserung junger Profis gearbeitet, was ebenfalls sehr wichtig ist, da wir viele junge und talentierte Spieler in unserem Team haben.”

Kinderbuchautor und Mister Game-Seven: Das sind Draisaitls Mitspieler

Ab der Nacht auf Sonntag wird es aus deutscher Sicht spannend, wenn Leon Draisaitl in der NHL mit seinen Edmonton Oilers gegen die Florida Panthers um den Stanley Cup kämpft. Was zeichnet die Mitspieler des deutschen Stars aus?

Über Leon Draisaitl wissen die Fans hierzulande viel. Er ist der einzige Deutsche bei den Edmonton Oilers. 23 Spieler setzten diese in den Playoffs bislang ein. Neben Draisaitl 18 Kanadier, drei Schweden und einen US-Amerikaner.

Im Tor:

Stuart Skinner: Der 25-Jährige stammt aus Edmonton, spielt seine zweite Saison als Stamm-Goalie und rettete die Oilers aus dem Desaster mit Jack Campbell (32). Den hatten sie als eigentliche Nummer 1 2022 aus Toronto verpflichtet und mit einem Fünfjahresvertrag über fünf Millionen Euro pro Saison ausgestattet, mittlerweile spielt er nur noch im Farmteam in Bakersfield.

Skinner ist der erste von den Oilers selbst gedraftete Goalie seit dem legendären Grant Fuhr in den 1980ern, der sich durchgesetzt hat. In den Playoffs schwächelte er zu Beginn der Viertelfinal-Serie gegen Vancouver und bekam eine Pause von zwei Spielen. Seitdem hält er stark, sogar überragend in Spiel 6 gegen die Dallas Stars im Western-Conference-Finale. Sein Gegentorschnitt in den Playoffs beträgt 2,5, die Fangquote steigerte er zuletzt auf 89,7 Prozent.

Podcast

Der Titel für Draisaitl in der stärksten Eishockey-Liga der Welt?

15:36 Minuten

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Calvin Pickard: Der 32-jährige Back-up hat eine Reise durch sechs NHL-Klubs und ihre Farmteams hinter sich, etablierte sich nirgendwo als Nummer 1. Bei den Oilers startete er als Nummer 3, erwies sich dann als guter Back-up, der in der Runde gegen Vancouver half, beim Zwischenstand von 1:2 das wichtige Spiel vier zu gewinnen.

In der Verteidigung:

Evan Bouchard: Die “Bouch Bomb”, der Schlagschuss des 24-Jährigen, ist ligaweit gefürchtet. Bislang spielt er überragende Playoffs mit sechs Toren und 21 Assists in 18 Partien – als Verteidiger! Sein +/- -Wert von 14 ist in der Endrunde NHL-Bestwert. Stark im Aufbau, im Powerplay an der blauen Linie. Mit seinem nächsten Vertrag (2025) dürfte er in die Reihe der Top-Verdiener aufsteigen. Bouchard hat gute Karten, Team Canada bei den Olympischen Spielen 2026 in Turin anzugehören.

Mattias Ekholm: Der beste Allround-Verteidiger, den die Oilers seit Chris Pronger (2005/06) haben. Der 34-jährige Schwede kam an der Trade-Deadline 2023 aus Nashville, erweist sich als Volltreffer und ist im Paar mit Bouchard der routinierte Gegenpol. In den Playoffs mit vier Toren und drei Assists.

Eingespieltes Duo: Mattias Ekholm (li.) und Evan Bouchard (r.).

Eingespieltes Abwehr-Duo: Mattias Ekholm (li.) und Evan Bouchard (r.).
IMAGO/USA TODAY Network

Darnell Nurse: Von den Oilers 2013 in der ersten Runden an Nummer sieben im Draft ausgewählt, gehört der 29-Jährige als Assistant-Captain zum Führungskreis des Teams. Seine Schwester Kia spielt in der WNBA Basketball. Nurse gilt mit 9,25 Millionen Dollar Jahresgage als überbezahlt und steht deshalb schnell in der Kritik. Zu Beginn der Playoffs lange schwach, steigerte sich aber in den letzten drei Partien der Dallas-Serie signifikant, brachte seine Physis ein.

Cody Ceci: “Mister Game-Seven”. Der 30-Jährige trifft selten, dann aber wichtig. Erzielte sowohl 2022 in Spiel sieben gegen die Los Angeles Kings als auch in diesem Frühjahr gegen die Vancouver Canucks das wichtige 1:0. Gilt als eine der Schwachstellen im Team, wenn er im zweiten Verteidiger-Paar neben Nurse aufläuft, die dritte Reihe käme seiner Qualität näher.

Brett Kulak: Stand 2021 mit den Montreal Canadiens im Finale, wechselte ein knappes Jahr später zu den Oilers und gilt als unspektakulärer, aber zuverlässiger Verteidiger, der sich in den Playoffs stets zu steigern weiß.

Broberg steht vor dem Durchbruch

Philip Broberg: 2019 in der ersten Runde an Nummer acht gedraftet, mussten die Oilers für diese Wahl viel Kritik einstecken. Der 22-Jährige verbrachte den Großteil der Saison im Farmteam in Bakersfield, kam erst ab Spiel vier gegen Dallas zum Zug und traf in Spiel fünf zum 3:0. Nun steht der Schwede vor dem Durchbruch.

Vincent Desharnais: Ein Spätstarter gegen jede Wahrscheinlichkeit. 2016 erst in der siebten Runde von den Oilers gedraftet, kämpfe sich der 28-Jährige Jahr für Jahr nach oben und debütierte Mitte der Saison 2022/23 spät in der NHL. Mit seiner körperbetonten Spielweise fand er seinen Platz, verlor diesen jedoch zuletzt an Broberg.

Im Angriff:

Connor McDavid: Den Captain und Superstar beschreiben? Schwierig mit Worten. Der Rat lautet: anschauen, zum Beispiel seinen spektakulären Führungstreffer in Spiel sechs der Serie gegen Dallas. Der 27-Jährige gilt als weltbester Spieler. Fünfmal hat er die Trophäe für den besten Scorer abgestaubt, vier Mal wurde er von den Kollegen, dreimal von den Journalisten zum besten Spieler der Saison gewählt, auch die Rocket-Richard-Trophy für den besten Torjäger nennt er seit 2023 sein Eigen.

Atemberaubend ist seine Geschwindigkeit auf Schlittschuhen, kombiniert mit seinen Fähigkeiten am Schläger ist der Kanadier deshalb nur schwer zu verteidigen. Für die Playoff-Scorerliste mit 31 Punkten an. Auf ihm ruht die größte Hoffnung, dass die Oilers den Stanley Cup nach 34 Jahren nach Edmonton holen.

Zach Hyman: Als die Oilers im Sommer 2021 die Verpflichtung des Stürmers für sieben Jahre a 5,5 Millionen Dollar bekanntgaben, schrieb ein Fan seines vorigen Klubs Toronto Maple Leafs auf Twitter: Einer der schlechtesten Verträge in der NHL-Geschichte. Mittlerweile gilt: Der Tweet ist einer der schlechtesten, Oilers-Fans machen sich regelmäßig darüber lustig. Hyman ist Torjäger, Fanliebling und Kinderbuchautor in einer Person, erzielte in dieser Saison inklusive Playoffs bereits 68 Treffer. Am häufigsten verwertet der Flügelstürmer McDavids Vorlagen, mit dem er in einer Reihe spielt.

Ryan Nugent-Hopkins: Dienstältester Oiler, die den 31-Jährigen im Draft 2011 an erster Stelle zogen. Superstar-Status hat der “Nuge” nie erlangt, ein Top-Stürmer ist dennoch und hat etwas von einem Schweizer Taschenmesser, weil er alles kann: scoren, im Unterzahlspiel effektiv verteidigen, Defensivaufgaben übernehmen. Mit 20 Scorerpunkten spielt der stellvertretende Kapitän sehr gute Playoffs, traf zum Beispiel in Spiel fünf gegen Dallas doppelt. 156 Spiele fehlen ihm noch, um Kevin Lowe (1037) als Oiler mit den meisten Spielen zu überholen.

Bereits seit 2011 ein Oiler: Ryan Nugent-Hopkins.

Bereits seit 2011 ein Oiler: Ryan Nugent-Hopkins.
IMAGO/USA TODAY Network

Evander Kane: Torjäger mit unglaublicher physischer Präsenz, den Verletzungen zuletzt ausgebremst haben. Im Winter 2022 erlitt er eine Horrorverletzung am Arm, als die Kufe eines Gegenspielers diesen aufschlitzte. In dieser Saison plagt er sich mit Leistenproblemen, erzielte aber bereits vier Tore in den Playoffs. Kam nach einer Vertragsauflösung in San José als Problemfall, unter anderem wegen Spielsucht. Ist aber längst geläutert und ein Liebling in Edmonton. Auch auf dem Eis disziplinierter geworden, auch wenn er häufiger die Strafbank aufsucht.

Dylan Holloway: Startete die Saison bei den Oilers, musste dann ins Farmteam und kehrte kurz vor den Playoffs zurück, in denen er mit drei Toren seinen Wert bewiesen hat. Das 1:0 gegen Vancouver in Spiel sechs hauchte den mit dem Rücken zur Wand stehenden Oilers neues Leben ein. Der 22-Jährige spielt in den Zukunftsplänen der Franchise eine wichtige Rolle.

Adam Henrique: Den 34-Jährigen verpflichteten die Oilers an der Trade-Deadline im März von den Anaheim Ducks. Kann Center spielen und auf dem Flügel, wichtig bei Bullys. War in den Playoffs teilweise verletzt und stand mit den New Jersey Devils vor 12 Jahren schon einmal im Finale.

Perry steht als erster NHL-Spieler mit seinem fünften Team im Finale

Corey Perry: Steht als erster NHL-Spieler überhaupt mit seinem fünften Team im Finale. Holte mit Anaheim 2007 den Cup, verlor 2020 mit Dallas, 2021 mit Montreal und 2022 mit Tampa. Mit 39 Jahren am Ende seiner Karriere, kam nach einer Vertragsauflösung bei den Chicago Blackhawks im Januar zu den Oilers. Nicht mehr so schnell wie einst, kann “The Worm” seine Gegner noch immer piesacken, spielt extrem clever mit der Erfahrung von über 200 Playoff-Spielen. Olympiasieger mit Team Canada 2010 (Tor im Finale) und 2014.

Ryan McLeod: Schnell, defensivstark, aber mit zu wenigen Scorerpunkten. Coach Knoblauch verpasste dem 24-Jährigen deshalb ein Spiel Denkpause gegen Dallas, bei der Rückkehr traf McLeod prompt. Kann Center spielen, ist auf Draisaitls Flügel aber vielleicht besser aufgehoben.

Stanley Cup Finals

Sam Carrick: Kam mit Henrique an der Trade-Deadline aus Anaheim, wechselt sich als Center der vierten Reihe mit Derek Ryan ab, ist körperlich robuster als dieser.

Mattias Janmark: Defensivspezialist aus Schweden, der in Spiel fünf in Unterzahl zum 3:2 gegen Dallas traf. Einer der stillen Arbeiter im Team, stand 2020 mit Dallas im verlorenen Finale.

Brown kam vor der Spielzeit für den NHL-Mindestlohn

Connor Brown: Kam vor der Saison für den NHL-Mindestlohn von 750 000 Dollar als Free Agent, bekommt aber nach zehn Einsätzen einen Bonus von 3,25 Millionen Euro, der erst in der kommenden Saison den Salary Cap belastet. Weil er nach einem Kreuzbandriss schwer in Tritt kam, erst nach über 50 Spielen traf, geriet er in die Kritik, spielt aber starke Playoffs als Teil des zuletzt unbezwingbaren Unterzahlspiels und mit vier Scorerpunkten.

Derek Ryan: Der 37-Jährige spielte jahrelang für Villach in Österreich, packte den Sprung in die NHL erst mit Ende 20. Der US-Amerikaner erfüllt seine Rolle in der vierten Reihe solide, Knoblauch gibt ihm aber immer wieder Pausen. Mittlerweile wie Perry etwas zu langsam.

Warren Foegele: Der 28-jährige Flügelstürmer legte mit 20 Toren die beste Regular Season seiner Karriere hin, enttäuschte aber bislang in den Playoffs und verlor seinen Platz. Wird laut Coach Kris Knoblauch in den Finalserie seine Chance bekommen.

Sam Gagner: Der Einzige im Team, der in den Playoffs noch keinen Einsatz hatte. Wurde 2007 von den Oilers gedraftet, spielt nun schon zum dritten Mal für sie. Der 34-Jährige ist das Bindeglied zu den schweren Zeiten der Oilers, in denen er 2012 gegen Chicago aber einmal acht Scorerpunkte in einem Spiel sammelte. Das gelang bislang weder McDavid noch Draisaitl.

Der Coach

Kris Knoblauch: Der 45-Jährige übernahm die Oilers nach dem Aus für Jay Woodcroft im vergangenen November und führte sie nach dem schlechtesten Saisonstart der Franchise-Geschichte als ab diesem Zeitpunkt punktbestes Team in die Playoffs. Es ist sein erster Cheftrainer-Job in der NHL, davor coachte er das Hartford Wolf Pack, das AHL-Team der New York Rangers. Seine Verbindung zu Superstar McDavid: Knoblauch trainierte ihn in der Jugend bei den Erie Otters. Wirkt stets souverän und ruhig, geht kaum einmal aus sich heraus. Ob sich das bei einem Cup-Gewinn ändert?

Frank Linkesch

Krupp adelt Draisaitl: “Absolute Weltklasse”

“Was ihm fehlt, ist der Stanley Cup” 07.06.2024

Krupp adelt Draisaitl: “Absolute Weltklasse”

1:47Leon Draisaitl steht mit den Edmonton Oilers im Stanley-Cup-Finale und trifft dort auf die Florida Panthers. Uwe Krupp, der mit Colorado Avalanche und den Detroit Red Wings selbst zwei Stanley Cups gewann, adelt den Deutschen und verrät, was er an Draisaitl besonders bewundert.

Aus 90 Grad und blitzschnell: Draisaitls beste Szenen aus den Playoffs

NHL Highlights: Kölner spielt alle an die Wand 06.06.2024

Aus 90 Grad und blitzschnell: Draisaitls beste Szenen aus den Playoffs

1:30Die Edmonton Oilers um Topstar Leon Draisaitl stehen in den Stanley Cup Finals. Die Kanadier konnten sich in den vorherigen Runden gegen die Los Angeles Kings, die Vancouver Canucks und zuletzt gegen die Dallas Stars durchsetzen. Der 28-jährige Deutsche ist in den Playoffs – genau wie zuvor in der regulären Saison – wieder ein Schlüsselspieler.

Draisaitl: Der Cup schlägt die persönlichen Auszeichnungen

Vom Junior in Kanada bis zum Finale um den Stanley Cup: Leon Draisaitl hat eine bewegte Reise mit einem großen Ziel hinter sich. Nun will er sie im Finale um den Stanley Cup zwischen seinen Edmonton Oilers und den Florida Panthers vollenden.

Leon Draisaitl will mit den Edmonton Oilers endlich über den Gewinn des Stanley Cup jubeln.

Leon Draisaitl will mit den Edmonton Oilers endlich über den Gewinn des Stanley Cup jubeln.

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Persönliche Statistiken und Auszeichnungen auf der einen, die Titel auf der anderen Seite. Was wiegt mehr, wenn die Karrieren großer Spieler nach ihrem Ende beurteilt werden? Geht es nach Leon Draisaitl, dann zählt nur der Stanley Cup. Jener imposante Pokal, der in der verdammt ausgeglichenen NHL mit ihren 32 Teams so schwer zu gewinnen ist und dem der 28-jährige Deutsche nun seit zehn Jahren mit seinen Edmonton Oilers hinterherjagt. Nun steht er erstmals im Finale, nur die Florida Panthers stehen dem Super-Center und seinem Team noch im Weg.

Dabei ist die Laufbahn des Sohnes von Ex-Nationalspieler Peter Draisaitl auch so schon imposant genug. Sie wird ihn ziemlich sicher einmal in die Hockey Hall of Fame führen, die höchste Auszeichnung nach dem Karriereende. Zum fünften Mal knackte er in der abgelaufenen Regular Season die Marke von 100-Scorerpunkten, drei Mal beendete er eine Spielzeit mit mehr als 50 Toren.

Draisaitl hält Playoff-Druck stand und kann stets einen Gang höher schalten

2020, in der wegen Corona etwas verkürzten Saison, gewann Draisaitl als erster Deutscher die Art-Ross-Trophy für den besten Scorer, er wurde von den Journalisten (Hart Trophy) und NHL-Spielern (Ted-Lindsay-Award) zum besten Spieler gewählt, am Ende jenes Jahres als zweiter Mannschaftssportler nach Dirk Nowitzki (2011) zu Deutschlands Sportler des Jahres. Beeindruckend, aber ohne Lord Stanley unvollendet. Findet Draisaitl. “Cup or Bust” gab er im vergangenen Sommer als Motto für die Oilers aus, nur der Titel zählt. Mehr selbst auferlegter Druck geht nicht.

Bislang hält er diesem Stand. Draisaitl kann in den Playoffs, diesem Abnutzungskampf über maximal vier Runden, stets einen Gang höher schalten. Als drittschnellster Spieler in der NHL-Geschichte hinter Wayne Gretzky und Mario Lemieux erreichte er die 100-Punkte-Marke, seinen Punkteschnitt pro Partie in der Endrunde toppen aktuell nur Gretzky und seit Spiel sechs gegen Dallas sein Freund und Teamkollege Connor McDavid. In diesen Playoffs sammelte Draisaitl bisher 28 Punkte, verteilt auf zehn Tore und 18 Vorlagen. Nur McDavid hat mit 31 drei mehr.

In den Conference-Finals gegen die Dallas Stars ließ Draisaitls Produktion etwas nach, Gerüchte um eine angebrochene Rippe und zwei gebrochene Finger an der linken Hand machen die Runde. Mit solchen Blessuren ist er in den Playoffs nicht allein, er beißt sich wie viele andere Spieler durch, vor zwei Jahren gar mit einer kaputten Syndesmose. Der Sommer heilt die Wunden, mit Cup sicher besser.

Nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde: Der deutsche Topstar Leon Draisaitl (l.) und das Generationen-Talent Connor McDavid.

Nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde: Der deutsche Topstar Leon Draisaitl (l.) und das Generationen-Talent Connor McDavid.
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Talent brauchen alle Top-Athleten, Draisaitl hat es vor allem dank seiner Beharrlichkeit und seines Fleißes so weit gebracht, darin sind sich Beobachter einig. 2012, im Alter von 16 Jahren, zog der gebürtige Kölner ohne Eltern nach Kanada, um dort an seinem Traum vom NHL-Profi zu arbeiten. Nach zwei Jahren als Junior bei den Prince Albert Raiders wählten ihn die Edmonton Oilers im NHL-Draft 2014 an dritter Stelle. Ein Jahr später folgte das Generationen-Talent McDavid. Die zwei verbindet eine enge Freundschaft. Es gab Zeiten, da spielten sie in einer Sturmreihe, McDavid als Center, Draisaitl auf dem Flügel. Mittlerweile passiert dies nur noch selten und situativ, in der Regel führt Draisaitl die zweite Sturmreihe der Oilers an. Purer Luxus, der an die glorreichen 1980er der Oilers erinnert, als sie mit Gretzky und Mark Messier schon einmal zwei der besten Center aller Zeiten im Team hatten.

Gescheitert sind McDavid und Draisaitl in den vergangenen Jahren oft beim Versuch, den sechsten Stanley Cup nach 1984, 85, 87, 88 und 90 nach Edmonton zu holen. An ihnen lag es nicht, eher am unausgewogen zusammengestellten Team. 2024 ist dies anders, die Finalteilnahme beweist es. Mit Blick auf die Zukunft der beiden Stars sind erfolgreiche Playoffs allerdings Pflicht, damit sie ihr Cup-Glück nicht woanders suchen. 2025 endet Draisaitls Vertrag, McDavids ein Jahr später. Aktuell verdient Draisaitl 8,5 Millionen Dollar pro Jahr. Eine Summe, für die der damalige General Manager Peter Chiarelli bei Abschluss im Jahr 2017 heftig kritisiert wurde, mittlerweile gilt dieser Deal als Schnäppchen. Eine Gehaltserhöhung um 50 Prozent für Draisaitl ist alles andere als unrealistisch, verhandelt werden darf ab 1. Juli.

Verlässt Draisaitl Edmonton, wenn er seine Mission als erfüllt ansieht?

Doch bleiben er und McDavid? Ein Argument: Woanders werden sie kaum mehr zusammenspielen können, die Wege würden sich trennen. Als der kicker im März zwei Spiele der Oilers live vor Ort verfolgte, erzählten die Kommentatoren und Insider Jack Michaels und Bob Stauffer, sie glauben eher an einen Wechsel, sollte Draisaitl mit dem Cup seine Mission als erfüllt ansehen. Abwarten, Draisaitl lässt sich bislang nicht in die Karten blicken, aussagekräftige Interviews mit ihm sind ohnehin eine Rarität. Dafür nennt ihn sein Kumpel McDavid “den besten Spieler der Welt an vielen Abenden”.

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Vier Siege fehlen Draisaitl zum Cup. So nah und doch so fern. Wird die Nummer 29 der Oilers, einer ihrer Assistant-Captains, in den Finals zum entscheidenden Faktor, wenn er die Scheibe wie so oft im Powerplay von der rechten Seite aus spitzem Winkel mit der Präzision eines Meisterschützen ins Tor hämmert? Hier gilt wie einst bei Bayern-Star Arjen Robben im Fußball: Jeder kennt den Spielzug, jeder weiß, was kommt, verhindern lässt es sich nicht.

Für den Cup kommt es in gehörigem Maß auch auf Draisaitl an. Ein Großer seines Sports ist der fünfmalige Teilnehmer am Allstar-Game ohnehin schon. Aber das waren ein Marcel Dionne und Dale Hawerchuck auch, später Joe Thornton, Mats Sundin, Pavel Bure und andere. Gewonnen haben sie den Stanley Cup jedoch nie. Draisaitl möchte diesem Klub der Ungekrönten nicht mehr länger angehören.

Frank Linkesch

Nicht nur ein Mann: AEV holt Torhüter-Duo

Wie die Augsburger Panther am Donnerstag vermelden, verstärkt sich der bayerische Erstligist auf der Torhüterposition: An Bord sind ab der kommenden Saison der US-Amerikaner Strauss Mann und Nachwuchsspieler Konrad Fiedler.

Steht ab der kommenden Saison beim AEV zwischen den Pfosten: Strauss Mann.

Steht ab der kommenden Saison beim AEV zwischen den Pfosten: Strauss Mann.

IMAGO/Newscom World

Mit der Verpflichtung des Duos haben die Augsburger ihr Torhütertrio vervollständigt und sich mit Mann einen erfahrenen sowie mit Fiedler einen talentierten Keeper ins Team geholt.

Mann spielte schon in den USA – nach Engagements bei Laval Rocket und San Jose Barracuda in der American Hockey League zuletzt bei Trois Riviers in der East Coast Hockey League (ECHL) – sowie in Schweden. Der 25-jährige Goalie blickt auch schon auf eine Olympia- und eine Weltmeisterschafts-Teilnahme für Team USA zurück. Mann wird sich wohl mit Markus Keller ein Duell um die Nummer eins liefern.

Seine Spielanlage ist prädestiniert für die große Eisfläche, was er im College, in Schweden oder für das Team USA auch schon demonstriert hat.

Larry Mitchell

Larry Mitchell wird in der “Augsburger Allgemeine” wie folgt zitiert: “Wir haben uns in den letzten Wochen mit verschiedenen Goalies beschäftigt und uns schlussendlich für Strauss Mann entschieden. Seine Spielanlage ist prädestiniert für die große Eisfläche, was er im College, in Schweden oder für das Team USA auch schon demonstriert hat”, begründet der Sportdirektor die Entscheidung zugunsten des US-Amerikaners.

Fiedler die neue Nummer drei – Hakulinen bleibt

Nachwuchskeeper Fiedler war schon in den beiden vergangenen Jahren durch eine Förderlizenz Teil der Panther, kam allerdings nur beim Kooperationspartner EC Peiting in der Oberliga Süd zum Einsatz. Der 21-jährige wird die neue Nummer drei des DEL-Klubs und wird auch zur kommenden Saison weiterhin für die Peitinger spielberechtigt sein.

Am Mittwoch hatten die Panther die Vertragsverlängerung mit Topstürmer Anrei Hakulinen bekannt gegeben und können damit weiterhin auf ihren Topscorer (21 Tore, 18 Assists) bauen.

Straubing hält Scott – Bremerhaven verliert Preto an einen Liga-Konkurrenten

Die Straubing Tigers können auch in der kommenden Saison auf die Dienste von Topscorer Justin Scott setzen. Vizemeister Bremerhaven dagegen verliert Abwehrspieler Philipp Preto an einen Liga-Konkurrenten.

Der eine verlängert, der andere verlässt seinen Klub: Justin Scott und Philipp Preto.

Der eine verlängert, der andere verlässt seinen Klub: Justin Scott und Philipp Preto.

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Justin Scott wird auch in der nächsten Spielzeit in der DEL für die Straubing Tigers auf dem Eis stehen. Der Stürmer verlängerte seinen Vertrag um eine Saison, wie die Niederbayern am Dienstag mitteilten.

Der 28 Jahre alte Kanadier war zur vorigen Spielzeit nach Deutschland gekommen und etablierte sich als Leistungsträger beim Play-off-Halbfinalisten.

Ich bin begeistert, dass Justin weiterhin bei uns bleiben möchte.

Jason Dunham

In 64 Partien erzielte er 15 Tore und bereitete 30 Treffer vor. “Ich bin begeistert, dass Justin weiterhin bei uns bleiben möchte”, sagte Tigers-Sportchef Jason Dunham.

Preto wechselt nach Ingolstadt

Während sich Straubing also über den Verbleib eines Spielers freuen darf, sieht es in Bremerhaven anders aus. Denn Philipp Preto verlässt die Fischtown Pinguins und wechselt zum ERC Ingolstadt. Bei den Oberbayern erhält der 23-Jährige einen Vertrag über eine Saison, wie Ingolstadt am Dienstag mitteilte.

Preto hatte in der abgelaufenen Spielzeit – seiner ersten kompletten in der DEL – mit den Pinguins aus Bremerhaven sensationell das Finale erreicht und stand dabei in insgesamt 61 Partien auf dem Eis (1 Tor, 6 Assists). “Philipp hat sich im vergangenen Jahr gut entwickelt und einen Platz in der starken Bremerhavener Defensive erspielt. Er ist nicht nur ein absoluter Teamplayer, sondern kann mit seinen schlittschuhläuferischen Fähigkeiten sowie seinem Spielverständnis unsere Defensive gut ergänzen”, wird Sportdirektor Tim Regan auf der Vereinsseite zitiert.

“Eine Menge Eiszeit”

Beim ERC sieht Preto die Chance für den nächsten Karriereschritt. “Die jungen Spieler bekommen hier viel Vertrauen, erhalten eine Menge Eiszeit und können sich sehr gut entwickeln.”

Der in Speyer geborene Preto wurde in der Nachwuchsabteilung der Adler Mannheim ausgebildet und debütierte bei den Kurpfälzern in der DEL. Zur Saison 2023/24 wechselte er dann nach Bremerhaven.

Nach BVB: Rheinmetall sponsert auch Düsseldorfer EG

Der Rüstungskonzern Rheinmetall weitet sein Sport-Sponsoring aus. Künftig unterstützt der DAX-Konzern auch die Düsseldorfer EG. Für den Eishockey-Klub “eine Selbstverständlichkeit”.

Die DEG wird künftig auch von Rheinmetall unterstützt.

Die DEG wird künftig auch von Rheinmetall unterstützt.

IMAGO/osnapix

Knapp eine Woche nach Borussia Dortmund hat auch die Düsseldorfer EG aus der Deutschen Eishockey-Liga den Rüstungskonzern Rheinmetall als neuen Sponsor bestätigt. Die Vereinbarung gilt zunächst für ein Jahr, teilte die DEG am Dienstag mit. Der DAX-Konzern wirbt mit seinem Namen künftig unter anderem auf dem Eis und auf Banden, aber nicht auf den Trikots. Zuvor hatte bereits die “Rheinische Post” über den Deal berichtet.

Anders als beim Fußball-Bundesligisten aus Dortmund, wo der Konzern eine zweistellige Millionensumme pro Jahr bereitstellen soll, ist laut “Rheinischer Post” bei der DEG von einer sechsstelligen Summe die Rede. Der achtmalige deutsche Meister ist wegen hoher Ausgaben, die den Etat belasten, seit geraumer Zeit auf der Suche nach neuen Sponsoren.

Nach Bekanntgabe des Rheinmetall-Deals hatte es große Kritik für den BVB gegeben. Pazifisten, Menschenrechtsorganisationen und auch Teile der Fans hatten die Dortmunder dafür kritisiert, dass sie Geld von einem Rüstungskonzern nehmen, der auch Geschäfte mit autokratischen Staaten macht.

Förderung des heimischen Spitzensports

Vor allem in Düsseldorf, wo der Konzern seinen Sitz hat, und in der Umgebung ist Rheinmetall aber schon länger als Sponsor engagiert. Etwa beim Handball-Bundesligisten Bergischer HC, den Basketballerinnen der Capitol Bascats und der Sportstadt Düsseldorf, die den heimischen Spitzensport fördert.

“Rheinmetall ist ein traditionsreiches Unternehmen sowie einer der wichtigsten und größten Arbeitgeber der Region. Für uns ist es daher eine Selbstverständlichkeit, dass Rheinmetall den Kreis unserer Partner erweitert”, wurde DEG-Geschäftsführer Harald Wirtz am Dienstag zitiert.