Stars eliminieren Titelverteidiger – Zibanejad baut Rangers-Lauf aus

Die Dallas Stars reißen das Ruder in ihrer Serie gegen Titelverteidiger Vegas erfolgreich herum, die New York Rangers siegen einfach immer weiter. Die NHL Playoffs am Montagmorgen.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

IMAGO/USA TODAY Network

Ein normaler Wildcard-Starter waren die Vegas Golden Knights in den Playoffs beileibe nicht, trotzdem sind sie nun wie ein normaler Wildcard-Starter in der ersten Runde ausgeschieden: Der Titelverteidiger, der bei der Transfer-Deadline noch einmal mächtig aufgerüstet hatte, verlor in der Nacht auf Montag (MESZ) das entscheidende siebte Spiel bei den Dallas Stars mit 1:2.

Dabei hatten die Golden Knights die Serie mit einem doppelten Auswärtscoup eröffnet, doch die Stars rissen das Ruder mit vier Siegen aus fünf Spielen erfolgreich herum. “Nach Spiel 2 gab es wahrscheinlich viele da draußen, die daran gezweifelt haben, dass wir noch einmal zurückkommen. Hier, in diesem Raum, in dieser Organisation, haben viele daran geglaubt”, sagte Dallas’ Kapitän Jamie Benn nach dem Einzug in die nächste Runde.

NHL 2023/24

Für die Texaner, die in der Regular Season das beste Team der Western Conference gestellt hatten, erzielte Radek Faksa kurz nach Beginn des Schlussdrittels den Siegtreffer, nachdem Brett Howden (36.) die Führung der Hausherren durch Wyatt Johnston (15.) noch ausgeglichen hatte. Beide Torhüter – Jake Oettinger und Adin Hill – kamen auf jeweils 22 Paraden. Dallas, das damit das letzte noch offene Ticket fürs Viertelfinale löste, bekommt es dort mit der Colorado Avalanche zu tun, die nach dem 4:1 über die Winnipeg Jets deutlich ausgeruhter ist.

Eiskalte Rangers gewinnen auch das fünfte Playoff-Spiel

Schon einen Schritt weiter sind die New York Rangers, die ihre Zweitrunden-Serie gegen die Carolina Hurricanes mit einem 4:3 im Madison Square Garden eröffneten. Der Gewinner der Presidents’ Trophy für die beste Mannschaft der Hauptrunde gewann damit nach dem Sweep gegen die Washington Capitals auch sein fünftes Match dieser Playoffs.

Mika Zibanejad war mit zwei Toren und einer Vorlage der überragende Mann in einem Spiel, in dem die Rangers mit 3:1 und 4:2 führten. Für die Hurricanes, die zuvor die New York Islanders überzeugend ausgeschaltet hatten (4:1), wurde das Über- und Unterzahlspiel zum Problem: Die Rangers nutzten beide Powerplays für Tore, die Gäste keine ihrer fünf Chancen.

Favoriten-Duell im Osten – Boston will die Revanche

In der Eastern Conference setzten sich in allen vier Erstrunden-Serien die besser gesetzten Teams durch und sind nun unter sich. Eine Vorschau auf die Runde zwei im Osten …

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

IMAGO/USA TODAY Network

New York Rangers – Carolina Hurricanes

Der Playoff-Modus bringt es mit sich, dass mit den Rangers und Hurricanes das punktbeste und das drittbeste Team der Hauptrunde nicht nur im Osten, sondern der gesamten NHL bereits in Runde zwei aufeinandertreffen. Beide präsentierten sich in ihren Erstrundenserien sehr souverän, die “Broadway Blue Shirts” schlugen die Washington Capitals sogar per “Sweep”. Beide Teams gehören zum engsten Kreis der Titelkandidaten, besitzen in allen Mannschaftsteilen Tiefe, Erfahrung und auch Starpower.

Bei Carolina wurden in Runde eins gerade die jüngeren Akteure zu Schlüsselfaktoren: Der erst 22-jährige Seth Jarvis war mit sieben Scorerpunkten in fünf Spielen bester Scorer, gefolgt von Andrei Svechnikov (24) und Martin Necas (25) mit je fünf Zählern. Bei den Rangers waren die beiden erfahrenen Center Mika Zibanejad (31) mit sieben und Vincent Trocheck (30) mit sechs Punkten die tragenden Säulen – noch vor Supertechniker Artemi Panarin.

kicker-Tipp: 4:3

Der bessere Torhüter mit Igor Shesterkin (Fangquote 93,1 Prozent) aus den Reihen der Rangers könnte zum entscheidenden Faktor zwischen zwei stark besetzten Teams werden.

Florida Panthers – Boston Bruins

Als letztes Team in der Eastern Conference schaffte Boston erst durch einen Overtime-Erfolg in Spiel sieben gegen Toronto den Sprung in die zweite Runde, nachdem die Maple Leafs zuvor einen 1:3-Serienrückstand wettgemacht hatten. Die Bruins wahrten so aber ihren Nimbus als Angstgegner der Kanadier. Kapitän Brad Marchand mit acht Scorerpunkten, vor allem aber Goalie Jeremy Swayman, der in seinen sechs Einsätzen auf die herausragenden Werte von 95 Prozent gehaltender Schüsse sowie nur 1,5 Gegentore pro Spiel kam, waren in den Playoffs bis dato die Schlüsselspieler für die Bruins.

Die Panthers beeindruckten derweil beim glatten 4:1 gegen den bis vor kurzem noch erfolgreicheren Florida-Rivalen Tampa Bay Lightning mit viel offensiver Wucht im Kollektiv, angeführt – wie schon im letzten Jahr beim Finaleinzug – von Stürmern Matthew Tkachuk sowie auch Carter Verhaeghe (beide neun Scorerpunkte). Schon der Weg ins Finale 2023 hatte für Florida gegen die Bruins begonnen, die damals nach Rekordhauptrunde und 3:1-Führung gegen die Panthers in der Overtime von Spiel sieben unterlagen. Folgt 2024 die Revanche?

kicker-Tipp: 4:2

Die Ausgeruhtheit der Panthers, die vor Spiel eins eine Woche Pause hatten, wird zum Zünglein an der Waage.

Kreis sieht Pleite gegen Frankreich als “Weckruf”

Vor der Generalprobe beim zweiten Spiel gegen Frankreich am Montag hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft einige Probleme. Hoffnung machen die Meister-Spieler und ein Lerneffekt.

Fünf Niederlagen in sieben Testspielen: Es läuft noch nicht rund bei der DEB-Auswahl und Coach Harold Kreis.

Fünf Niederlagen in sieben Testspielen: Es läuft noch nicht rund bei der DEB-Auswahl und Coach Harold Kreis.

picture alliance/dpa

In Alarmstimmung ist Bundestrainer Harold Kreis nicht. “Es war ein Weckruf. Besser jetzt als in einer Woche”, betonte der Coach nach dem 3:5 gegen Frankreich. Die deutsche Nationalmannschaft ist wenige Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft nicht in Top-Form, trotz der NHL-Verstärkung. Gegen Frankreich verspielte der Vizeweltmeister eine 3:0-Führung. In sieben Testspielen gab es fünf Niederlagen. “Es war die richtige Lektion zur richtigen Zeit”, erklärte Kapitän Moritz Müller. “Wir müssen jetzt die Lehren daraus ziehen.”

Es ist keine Qualitätsfrage. Es ist eine Konzentrationsfrage.

Moritz Müller

Bereits am Montag (19.30 Uhr/MagentaSport) im letzten WM-Test erneut gegen Frankreich hofft der Routinier der Kölner Haie auf Besserung. “Es ist keine Qualitätsfrage. Es ist eine Konzentrationsfrage”, sagte Müller. “Wenn wir 10 bis 15 Minuten nicht komplett da sind, werden wir bestraft.” Bundestrainer Kreis monierte die fehlende “defensive Stabilität” nach dem ersten Drittel. “Wir müssen schauen, dass wir weniger Chancen zulassen.” Zeit ist nicht mehr viel da. Am Freitag (16.20 Uhr) startet Deutschland mit dem Spiel gegen die Slowakei in die WM.

Dabei sah es in Wolfsburg bis kurz vor Ende des ersten Durchgangs nach einer Eishockey-Gala aus. 3:0 stand es nach 19 Minuten durch Tore von Dominik Kahun, Parker Tuomie und Maxi Kastner. Deutschland hätte auch sieben bis acht Tore erzielen können. “Da haben wir gespielt, wie wir es eigentlich wollten”, sagte Kapitän Müller. “Da hat man gesehen, mit wie viel Schwung wir hinten rauskommen. Danach hat man gesehen, wenn wir es nicht mehr tun.”

Seiders Absage schmerzt

Für den zweiten Test in Weißwasser kann Kreis allerdings auf wichtige Leistungsträger zurückgreifen. Die Berliner DEL-Champions Jonas Müller und Kai Wissmann sowie Nordamerika-Profi Maksymilian Szuber werden die Hintermannschaft verstärken. Ohne Weltklasse-Verteidiger Moritz Seider, der in der vergangenen Woche absagen musste, hat die DEB-Auswahl diese drei Defensiv-Akteure bitter nötig.

Die NHL-Stars und die Widrigkeiten

Im Sturm hat Kreis dagegen mittlerweile die Qual der Wahl. Mit den Berlinern Frederik Tiffels und Leonhard Pföderl kommen noch zwei Verstärkungen. Gegen Frankreich zeigte dazu auch JJ Peterka seine Qualitäten. Der NHL-Star der Buffalo Sabres fügte sich sofort mit einer Torvorlage ein, hatte aber noch gewisse Eingewöhnungsprobleme. “Es war eine größere Umstellung aufgrund der Eisfläche, als ich gedacht habe”, sagte der Top-Stürmer, der in der NHL auf deutlich kleineren Flächen spielt. “Daher wird das nächste Spiel am Montag noch einmal ganz wichtig für mich.”

Mit ähnlichen Widrigkeiten kämpfte in Wolfsburg auch Torhüter Philipp Grubauer von den Seattle Kraken nach zweijähriger Nationalmannschaftsabstinenz. “Für mich war es ein bisschen komisch. Die Bandenwerbung, die Bemalung auf dem Eis. So etwas bin ich in der NHL nicht gewohnt”, sagte der Goalie. “Eine Bandenwerbung ist schwarz, da schaut man direkt ins Schwarze.”

Peterka gibt die Parole vor

Am Montag bei der Generalprobe in der Oberlausitz wird das keine Rolle mehr spielen. Mit einem guten Gefühl will die DEB-Auswahl nach dem letzten Test die vierstündige Busfahrt nach Ostrava bewältigen. “Wir werden noch einmal eine Videoanalyse machen und schauen, was die Fehler waren und sie beheben. Es ist ganz gut für uns, dass wir noch mal gegen Frankreich spielen”, erklärte Peterka. “Dann greifen wir wieder an.”

Pastrnak in der Overtime: Boston wirft Toronto raus

Die Zuschauer im Bostoner TD Garden mussten lange den Atem anhalten, ehe das siebte und entscheidende Playoff-Erstrundenspiel zwischen den Bruins und Toronto entschieden war. In der Overtime war David Pastrnak zur Stelle und beendete die Saison der Maple Leafs.

Kaum zu halten nach seinem entscheidenden Treffer: David Pastrnak (li.).

Kaum zu halten nach seinem entscheidenden Treffer: David Pastrnak (li.).

IMAGO/USA TODAY Network

Eine der ältesten Playoff-Rivalitäten der NHL fand am Samstag mal wieder ein dramatisches Ende. Und wieder einmal waren die Kanadier die Leidtragenden. 2013 verspielten sie in Spiel 7 in den letzten zwei Minuten noch ein 4:2 (4:5 OT), 2018 (7:4) und 2019 (5:1) mussten sie sich im entscheidenden Duell geschlagen geben. Und 2024? Mit zwei 2:1-Siegen hatte Toronto sich noch in die Partie nach Boston gerettet, um dann doch wieder nach einem 1:2 in der Overtime auszuscheiden.

Dabei hatten die Maple Leafs zehn Minuten vor dem Ende in einem fairen Spiel, in dem es insgesamt nur drei Powerplay-Situationen gab, alle Trümpfe in der Hand. Nachdem zuvor die beiden starken Torhüter Jeremy Swayman (Boston) und Ilya Samsonov (Toronto) ihren Kasten sauber gehalten hatten, brachte William Nylander in der 50. Minute mit einem Schuss aus dem Slot in Führung – aber nicht in die nächste Runde. Denn Hampus Lindholm glich nur 1:21 Minuten später vom linken Bully-Punkt aus.

Der Unterschied war so gering. Kein Zweifel, wir waren in Reichweite.”

Torontos Kapitän John Tavares

Nachdem ein Nylander-Versuch kurz vor dem Ende vom Schuh von Bostons Verteidiger Parker Wotherspoon gerade noch von Swayman pariert werden konnte, ging es in die Verlängerung. Und da versetzte David Pastrnak die Bruins in einen kollektiven Jubel. Nach einem Lindholm-Pass nahm Pastrnak den von der Bande zurückspringenden Puck auf und traf nach 61:52 Minuten.

“Wir hatten es in Reichweite”, haderte Torontos Kapitän John Tavares. “Der Unterschied war so gering. Kein Zweifel, wir waren in Reichweite.” Das sah auch sein Coach so. “Die Serie war natürlich unglaublich eng. Verlängerung in Spiel 7, knapper geht es nicht. Deshalb sind wir natürlich enttäuscht, dass wir den Kürzeren gezogen haben”, erklärte Sheldon Keefe.

Nun wartet Florida auf die Bruins

Toronto ist raus, für Boston geht es nun in der zweiten Playoff-Runde gegen die Florida Panthers weiter, die ihre Serie in fünf Spielen gegen den Tampa Bay Lightning gewannen. Die Bruins können da Revanche nehmen, den vergangene Saison flogen sie in der ersten Runde überraschend gegen die Panthers nach einem 3:4 in der Serie nach 3:1-Führung noch raus.

3:5 nach 3:0: Deutschland unterliegt auch Frankreich

Im vorletzten Testspiel vor der WM traf das DEB-Team in Wolfsburg auf Frankreich. Bundestrainer Harold Kreis konnte erstmals mit den NHL-Spielern und den Akteuren der DEL-Finalisten Berlin und Bremerhaven planen – dennoch setzte es erneut eine Niederlage.

Nico Sturm kommt nicht zum Zug: Der DEB unterlag Frankreich nach klarer Führung.

Nico Sturm kommt nicht zum Zug: Der DEB unterlag Frankreich nach klarer Führung.

picture alliance/dpa

Die deutsche Nationalmannschaft ist knapp eine Woche vor dem Start noch nicht in WM-Form. Trotz der NHL-Verstärkungen JJ Peterka, Nico Sturm und Torhüter Philipp Grubauer verlor der Vizeweltmeister am Samstag in Wolfsburg gegen die französische Auswahl nach einer 3:0-Führung mit 3:5. Es war die fünfte Niederlage im siebten Vorbereitungsspiel. Am kommenden Freitag (16.20 Uhr) beginnt für die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis die WM im tschechischen Ostrava mit dem Spiel gegen die Slowakei.

Deutsche Kufencracks ziehen davon – zunächst

Die Qualitäten der Nordamerika-Profis wurden vor 4503 Zuschauern schnell sichtbar. In Überzahl bereitete Peterka von den Buffalo Sabres den Führungstreffer von Dominik Kahun gekonnt vor. Der Stürmer vom SC Bern schoss die DEB-Auswahl mit einem platzierten Schuss nach sechs Minuten in Führung. Parker Tuomie (18.), der von Straubing nach Köln wechseln wird, und Münchens Maxi Kastner nur 14 Sekunden später erhöhten auf für eine starke DEB-Auswahl auf 3:0. Frankreichs Hugo Gallet verkürzte kurz vor der ersten Drittel-Pause auf 1:3 (20.).

Franzosen im zweiten Drittel klar obenauf

Kreis wechselte Mitte des zweiten Durchgangs Torhüter Grubauer von den Seattle Kraken gegen Mathias Niederberger aus. Der Münchner kassierte nach wenigen Minuten auf dem Eis das 2:3 durch Frankreichs Enzo Guebey (32.). Die Gäste nutzten die Abwehrschwächen des Kreis-Teams weiter eiskalt aus: Lucien Onno (38.) und Stéphane Da Costa (39.) drehten für Deutschlands letzten WM-Gruppengegner endgültig das Match. Kurz vor Schluss sorgte Anthony Rech für den 3:5-Endstand (60.).

Gelingt die Revanche gegen Frankreich?

Zum Abschluss der Testspielphase trifft das Kreis-Team am Montag (19.30 Uhr/MagentaSport) in Weißwasser erneut auf Frankreich. Dann sind auch die fünf Berliner Eishockey-Meister Frederik Tiffels, Tobias Eder, Jonas Müller, Kai Wissmann und Leonhard Pföderl dabei. Einen Tag später wird die Nationalmannschaft nach Ostrava reisen.

Statistik zum Spiel

Deutschland – Frankreich 3:5 (3:1, 0:3, 0:1)

Deutschland:

Tor: Grubauer (Niederberger).
Abwehr: Mo. Müller, Hüttl; Wagner, Fohrler; Ugebkile, Zimmermann; Sennhenn, Kälble. 
Sturm: Kahun, Michaelis, Peterka; Schütz, Stachowiak, Fischbuch; Tuomie, Sturm, Ehliz; Kastner, Samanski, Ehl.

Tore: 1:0 Kahun (03:26), 2:0 Tuomie (17:58), 3:0 Kastner (18:12), 3:1 Gallet (19:47) Gueby (32:17), 3:3 Onno (37:51), 3:4 Da Costa (38:51), 3:5 Rech (59:14).

Strafminuten: Deutschland 4 – Frankreich 8.

Zuschauer: 4.503 (ausverkauft).

Seider fehlt bei der WM – NHL-Neuling Szuber kommt

NHL-Star Moritz Seider wird bei der Eishockey-WM in Tschechien nicht mit dabei sein. Statt des 23-Jährigen kommt aber ein anderer Abwehrspieler aus Nordamerika mit.

Fehlt bei der Eishockey-WM 2024: Abwehr-Star Moritz Seider.

Fehlt bei der Eishockey-WM 2024: Abwehr-Star Moritz Seider.

IMAGO/ActionPictures

Vizeweltmeister Deutschland muss in diesem Jahr bei der Eishockey-WM in Tschechien auf NHL-Top-Verteidiger Moritz Seider verzichten. Dafür erhält Bundestrainer Harold Kreis am Wochenende weitere Verstärkung aus Nordamerika: Max Szuber von den jüngst nach Utah verkauften Arizona Coyotes soll am Sonntag zum Team stoßen. Das teilten Bundestrainer Harold Kreis und Sportdirektor Christian Künast am Freitag in Wolfsburg mit. Dort trifft die Auswahl des DEB am Samstag (14.00 Uhr/MagentaSport) im vorletzten WM-Testspiel auf Frankreich.

Seider gilt als einer der besten jungen Abwehrspieler der Welt, erhält in Detroit die meiste Eiszeit aller Feldspieler, diese vornehmlich gegen die besten Stürmer des Gegners, und kam – wie bereits 2022/23 – zudem auf 42 Scorerpunkte.

NHL-Debütant Szuber reist an

Seider verhandelt gerade mit den Detroit Red Wings über einen neuen hoch dotierten Vertrag. Rund zehn Millionen US-Dollar Jahresgehalt für bis zu acht Jahre stehen im Raum. Aus diesem Grund ist die Versicherung für den 23-Jährigen besonders kompliziert und teuer. “Wir haben gemeinsam versucht, alle versicherungsrechtlichen Eventualitäten zu berücksichtigen und zu klären. Letztlich mussten wir aber feststellen, dass das nicht umfassend möglich ist”, sagte Künast.

Szuber hingegen, der zuletzt für die Tucson Roadrunners in der zweitklassigen AHL auflief, aber auch jüngst zu seinem NHL-Debüt gekommen war kommt am Sonntag zum Team und könnte am Montag bei der WM-Generalprobe erneut gegen Frankreich in Weißwasser zum Einsatz kommen. Seider und Szuber waren beide im vergangenen Jahr Teil des Teams, das in Finnland ins WM-Finale eingezogen war.

Schon vor mehreren Wochen musste Tim Stützle für die WM verletzungsbedingt absagen, Leon Draisaitl ist mit den Edmonton Oilers weiterhin in den NHL Playoffs beschäftigt.

Rookie-Goalie trumpft auf: Die Oilers treffen auf Angstgegner Vancouver

Mit einem unerwarteten Matchwinner machen die Vancouver Canucks eine Playoff-Serie mit den Edmonton Oilers perfekt. Und der Titelverteidiger verhindert das Aus. Die NHL am Samstagmorgen.

Torwart Arturs Silovs mittendrin: Die Canucks bejubeln den entscheidenden Auswärtssieg in Nashville.

Torwart Arturs Silovs mittendrin: Die Canucks bejubeln den entscheidenden Auswärtssieg in Nashville.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Edmonton Oilers treffen beim Kampf um ihren ersten Stanley-Cup-Triumph seit 1990 im Viertelfinale auf den einzigen Gegner, der in der Pacific Division vor ihnen gelandet war: Die Vancouver Canucks entschieden ihre Auftaktserie gegen die Nashville Predators im sechsten Spiel mit einem 1:0-Auswärtssieg. Die Oilers hatten die Los Angeles Kings bereits mit 4:1 ausgeschaltet.

Der Schweizer Pius Suter erzielte in der Nacht auf Samstag (MESZ) 99 Sekunden vor dem regulären Ende den Treffer des Tages in der Bridgestone Arena, als Matchwinner durfte sich aber noch ein anderer fühlen: Arturs Silovs, ein 23 Jahre junger Lette, erarbeitete sich mit 28 Paraden zu einem perfekten Zeitpunkt den ersten Shutout seiner noch jungen NHL-Karriere. Der Rookie war als dritter Torhüter der Canucks in die Serie gestartet, ist seit Spiel 4 aber als Startspieler gefragt, weil sich Thatcher Demko und Casey DeSmith verletzt hatten.

NHL 2023/24

Für die Oilers waren die Canucks in dieser Saison ein echter Angstgegner. Alle vier Duelle gingen verloren bei insgesamt 7:21 Toren. “Das wird eine echte Herausforderung”, findet Vancouvers Verteidiger Ian Cole dennoch. “Gerade wenn man zwei Typen wie McDavid und Draisaitl hat. Sie machen jedes Mal, wenn sie auf dem Eis sind, den Unterschied.”

In der ersten Playoff-Runde galt das in jedem Fall: Connor McDavid kam in den fünf Duellen mit den Kings auf satte zwölf Scorerpunkte (ein Tor/elf Vorlagen), Leon Draisaitl auf zehn (5/5). Auch in den verlorenen Hauptrunden-Spielen gegen die Canucks waren beide Edmontons Punktegaranten (Draisaitl vier, McDavid drei Scorerpunkte).

Stars vergeben ersten Matchball in Las Vegas

Nachsitzen müssen dagegen die Dallas Stars, die ihren ersten Matchball bei den Vegas Golden Knights vergaben. Der Titelverteidiger erkämpfte sich mit einem 2:0 auf heimischem Eis ein Entscheidungsspiel in Dallas. Adin Hill hielt seinen Kasten mit 23 abgewehrten Schüssen sauber.

Silberheld Tuomie zu den Haien – Kälble zurück nach Mannheim

An drei DEL-Standorten waren am Freitag Transfers zu vermelden: Mannheim holte einen ehemaligen Jugendspieler zurück, Köln sicherte sich einen Silberhelden. Und Augsburg verabschiedete weitere zwei Spieler.

Wechselt zur kommenden Saison zu den Kölner Haien: Parker Tuomie.

Wechselt zur kommenden Saison zu den Kölner Haien: Parker Tuomie.

IMAGO/Nordphoto

Eishockey-Nationalspieler Lukas Kälble kehrt nach acht Jahren zu seinem Jugendklub, den Adler Mannheim zurück. Wie der Klub am Freitag bestätigte, wechselt der Verteidiger von Vizemeister Fischtown Pinguins aus Bremerhaven zu den Adlern und unterschreibt einen Dreijahresvertrag.

Kälble wechselte 2016 in die USA, kam dort in fünf Spielzeiten der Collage Liga NCCA zum Einsatz und gewann 2022 und 2023 mit den Florida Everblades zweimal in Folge den Kelly Cup in der unterklassigen ECHL. Aufgrund seiner starken Leistungen in seiner ersten DEL-Saison nominierte Bundestrainer Harold Kreis den gebürtigen Mannheimer für den vorläufigen WM-Kader für das anstehende Turnier in Tschechien (10. bis 26. Mai).

“Ich bin sehr froh, nach acht Jahren wieder nach Mannheim in meine
Heimat zurückzukehren”, zeigte sich Kälble glücklich. Aich Adler-Trainer Dallas Eakins freut sich auf seinen Neuzugang und dessen “Charakter, seinen Kampfgeist und seine Fähigkeit, den Puck zu bewegen”.

Erster Neuzugang für die Haie

Auch die Kölner Haie haben am Freitag einen Neuzugang für die kommende DEL-Saison präsentiert, ihren ersten: Nationalspieler Parker Tuomie kommt von den Straubing Tigers und unterschreibt am Rhein einen Vertrag über zwei Jahre.

Der in Haßfurt geborene Tuomi spielte lange in den USA in den Junioren-Ligen NAHL und USHL, ehe er 2020 nach Deutschland zu den Eisbären Berlin zurückkehrte. Zur Spielzeit 2021/22 wechselte der Stürmer nach Straubing und spielte sich in der Folge durch starke Leistungen in den Kader für die Weltmeisterschaft im Vorjahr, die das DEB-Team als Vizeweltmeister abschloss. Auch für die anstehende WM steht Tuomi wieder im Aufgebot von Bundestrainer Harold Kreis.

“Parker spielt mit einer hohen Intensität – sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. Er ist sehr zweikampfstark und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft”, schwärmt Sportdirektor Matthias Baldys über den 28-Jährigen, der in 197 DEL-Spielen auf 91 Scorerpunkte kommt.

Abgang Nr. 10 und 11 bei Augsburg

Zwei weitere Abgänge – neun Spieler hatten sich bereits im April verabschiedet –  müssen derweilen die Augsburger Panther verkraften: Nach einer enttäuschenden Saison, in der der sportliche Abstieg nur verhindert wurde, da DEL2-Aufsteiger Regensburg keine Lizenz beantragte, verlassen Stürmer Samuel Soramies und Verteidiger Tim Schüle die Schwaben.

Soramies war zu Beginn der Saison 2022/23 von Ingolstadt zu den Panthern gekommen und gewann im vorigen Mai mit der deutschen Nationalmannschaft WM-Silber. Schüle wechselte vor einem Jahr aus Bietigheim zu den Panthern.

Silberheld Tuomie zu den Haien – Kälble zurück nach Mannheim

An drei DEL-Standorten waren am Freitag Transfers zu vermelden: Mannheim holte einen ehemaligen Jugendspieler zurück, Köln sicherte sich einen Silberhelden. Und Augsburg verabschiedete weitere zwei Spieler.

Wechselt zur kommenden Saison zu den Kölner Haien: Parker Tuomie.

Wechselt zur kommenden Saison zu den Kölner Haien: Parker Tuomie.

IMAGO/Nordphoto

Eishockey-Nationalspieler Lukas Kälble kehrt nach acht Jahren zu seinem Jugendklub, den Adler Mannheim zurück. Wie der Klub am Freitag bestätigte, wechselt der Verteidiger von Vizemeister Fischtown Pinguins aus Bremerhaven zu den Adlern und unterschreibt einen Dreijahresvertrag.

Kälble wechselte 2016 in die USA, kam dort in fünf Spielzeiten der Collage Liga NCCA zum Einsatz und gewann 2022 und 2023 mit den Florida Everblades zweimal in Folge den Kelly Cup in der unterklassigen ECHL. Aufgrund seiner starken Leistungen in seiner ersten DEL-Saison nominierte Bundestrainer Harold Kreis den gebürtigen Mannheimer für den vorläufigen WM-Kader für das anstehende Turnier in Tschechien (10. bis 26. Mai).

“Ich bin sehr froh, nach acht Jahren wieder nach Mannheim in meine
Heimat zurückzukehren”, zeigte sich Kälble glücklich. Aich Adler-Trainer Dallas Eakins freut sich auf seinen Neuzugang und dessen “Charakter, seinen Kampfgeist und seine Fähigkeit, den Puck zu bewegen”.

Erster Neuzugang für die Haie

Auch die Kölner Haie haben am Freitag einen Neuzugang für die kommende DEL-Saison präsentiert, ihren ersten: Nationalspieler Parker Tuomie kommt von den Straubing Tigers und unterschreibt am Rhein einen Vertrag über zwei Jahre.

Der in Haßfurt geborene Tuomi spielte lange in den USA in den Junioren-Ligen NAHL und USHL, ehe er 2020 nach Deutschland zu den Eisbären Berlin zurückkehrte. Zur Spielzeit 2021/22 wechselte der Stürmer nach Straubing und spielte sich in der Folge durch starke Leistungen in den Kader für die Weltmeisterschaft im Vorjahr, die das DEB-Team als Vizeweltmeister abschloss. Auch für die anstehende WM steht Tuomi wieder im Aufgebot von Bundestrainer Harold Kreis.

“Parker spielt mit einer hohen Intensität – sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. Er ist sehr zweikampfstark und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft”, schwärmt Sportdirektor Matthias Baldys über den 28-Jährigen, der in 197 DEL-Spielen auf 91 Scorerpunkte kommt.

Abgang Nr. 10 und 11 bei Augsburg

Zwei weitere Abgänge – neun Spieler hatten sich bereits im April verabschiedet –  müssen derweilen die Augsburger Panther verkraften: Nach einer enttäuschenden Saison, in der der sportliche Abstieg nur verhindert wurde, da DEL2-Aufsteiger Regensburg keine Lizenz beantragte, verlassen Stürmer Samuel Soramies und Verteidiger Tim Schüle die Schwaben.

Soramies war zu Beginn der Saison 2022/23 von Ingolstadt zu den Panthern gekommen und gewann im vorigen Mai mit der deutschen Nationalmannschaft WM-Silber. Schüle wechselte vor einem Jahr aus Bietigheim zu den Panthern.

“Im Viertelfinale sind wir dabei”: Sturm gibt sich vor der WM selbstbewusst

Nach der Vizeweltmeisterschaft will die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auch bei der WM in Tschechien überzeugen. Nico Sturm, Stürmer bei den San Jose Sharks, ist sicher, dass dies gelingen wird.

Nach der Vizeweltmeisterschaft im Vorjahr will Nico Sturm mit der DEB-Auswahl erneut Angreifen

Nach der Vizeweltmeisterschaft im Vorjahr will Nico Sturm mit der DEB-Auswahl erneut Angreifen

IMAGO/Nordphoto

NHL-Profi Nico Sturm sieht Eishockey-Vizeweltmeister Deutschland bei der WM in Tschechien erneut unter den besten Mannschaften. “Im Viertelfinale, da bin ich selbstbewusst, sind wir dabei. Das werden wir schaffen”, sagte der Stürmer der San Jose Sharks am Donnerstag auf einer Pressekonferenz des TV-Senders ProSieben. “Danach ist alles möglich.” Die Auswahl des DEB startet am 10. Mai in die Weltmeisterschaft mit der Partie gegen die Slowakei.

Nach dem Coup im vergangenen Jahr im finnischen Tampere werde laut Sturm das DEB-Team “niemand mehr unterschätzen. Die Top-Nationen werden vor dem Spiel gegen uns nicht mehr denken, dass es wie vor zehn Jahren einen leichten Sieg mit vielen Toren geben wird”, sagte der 28-Jährige.

Die anderen Nationen müssen die Spieler eher animieren. Wir wollen hier herkommen.

Nico Sturm

Sturm kam in der vergangenen Spielzeit auf 63 NHL-Spiele. Mit den Sharks verpasste er als eines der schwächsten Teams der Liga deutlich die Playoffs. “Das war die schwerste Saison für mich”, erklärte er. “Sportlich war es eine Katastrophe.” In der kommenden Saison könnte er nun, nach der Entlassung von Chefcoach David Quinn, womöglich sogar einen deutschen Coach bekommen.

Bei der Nationalmannschaft hat der Nordamerika-Profi schnell wieder den Spaß und den Spirit gespürt. “Genau das unterscheidet uns von anderen Nationen. Die müssen die Spieler eher animieren. Wir wollen hier herkommen”, sagte Sturm.

Das Team von Bundestrainer Harold Kreis bestreitet vor der WM am Samstag (14.00 Uhr/Magentasport) in Wolfsburg und zwei Tage später in Weißwasser (19.30 Uhr/Magentasport) zwei Testspiele gegen Frankreich.