“Ein Real-Mythos nimmt Abschied” – “Toni war immer anders”

Toni Kroos beendet im Sommer seine Karriere – in Nationalmannschaft und Verein. Wie die spanische Presse darauf reagierte.

Er beendet seine Karriere nach der EM im Sommer: Toni Kroos.

Er beendet seine Karriere nach der EM im Sommer: Toni Kroos.

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AS: “Und Kroos hatte ‘Eier’, wie Ancelotti mal sagte. Er hatte den ‘Charakter’, der nötig war, um auf dem Höhepunkt aufzuhören. Um seine Schuhe an den Nagel zu hängen, trotz der Tatsache, dass er mit 34 Jahren noch auf hohem Niveau hätte weitermachen können. Aber Toni war immer anders.”

Marca: “Ein Mythos des Fußballs und von Real Madrid nimmt Abschied. Er war vielleicht mit Luka Modric einer der besten Mittelfeldspieler, die je für Real Madrid gespielt haben.”

Mundo Deportivo: “Die Seifenoper über Kroos’ Vertragsverlängerung bei Real Madrid ist vorbei. (…) In Deutschland waren bereits Gerüchte aufgekommen, dass Kroos nach der Europameisterschaft in seinem Heimatland zurücktreten würde, aber bei Real Madrid war man zuversichtlich, dass er noch eine weitere Saison im Verein bleiben würde.”

El Mundo: “2021, mit 31 Jahren, entschied sich Kroos, die deutsche Nationalmannschaft zu verlassen und sich voll und ganz auf Madrid zu konzentrieren, um eine Karriere zu verlängern, die damals bereits kurz vor dem Ende zu sein schien. Das war eine gute Entscheidung, denn es hat ihm gutgetan: Er hat drei außergewöhnliche Spielzeiten hinter sich, in denen er zwei Ligatitel und die Champions League gewonnen hat. Und er hat inzwischen ein weiteres Champions-League-Finale erreicht.”

El Confidencial: “Die Überraschung bei den Fans ist groß, denn es galt fast als sicher, dass er auch in der kommenden Saison spielen würde. Es ist ein vorzeitiger Abschied von einer Mannschaft, die dank des Fußballs des Deutschen zum Siegerteam wurde.”

Der Mann ohne Prime

Toni Kroos hört auf. Weil er aufhören will, nicht weil er aufhören muss. Seine Erklärung macht das verständlich. Seine Leistung macht es beeindruckend. Eine Würdigung.

Immer alles im Blick: Der große Stratege Toni Kroos.

Immer alles im Blick: Der große Stratege Toni Kroos.

IMAGO/Alex Perez

Toni Kroos hatte sich etwas vorgenommen. Und jetzt hat er es umgesetzt. “Ich wollte immer auf dem Höhepunkt meines Schaffens gehen und ich weiß, dass das nicht einfach ist, dass man diesen Zeitpunkt ganz schnell verpassen kann”, erklärte der 34-Jährige am Dienstag in einer Sonderfolge seines Podcasts “Einfach mal Luppen”, in der er sein Karriereende nach der anstehenden Heim-EM verkündete. Man kann festhalten: Er hat diesen Zeitpunkt nicht verpasst.

Wenn bisher von Spielern die Rede war, denen es gelungen ist, auf dem Höhepunkt aufzuhören, dann war das in der Regel nicht wirklich der Höhepunkt gewesen. Noch nicht einmal 2006 bei Zinedine Zidane, unter dem Kroos später dreimal in Folge die Champions League gewinnen sollte. Sechs bis acht Jahre zuvor war der Franzose eindeutig noch besser gewesen.

Bei Kroos allerdings, der auf seine “alten” Tage sogar noch zweikampfstark geworden ist, der die Nationalmannschaft nach seiner Rückkehr sofort auf ein anderes Level gehoben hat, muss man sich tatsächlich fragen, ob er jemals besser war als jetzt. Aber auch, ob er jemals schlechter war. Beim bald womöglich 15-maligen Champions-League-Sieger Real Madrid macht es noch genau so einen spürbaren Unterschied wie vor sechs oder acht Jahren, ob der fast schon unverschämt spielintelligente Stratege spielt oder nicht.

Wann war denn Kroos’ Prime, seine Blütezeit? Wann war er am stärksten? Anders als bei nahezu jedem anderen Spieler, wo einem meistens sofort zwei bis vier Jahre einfallen, die sich eingrenzen lassen, lautet die Antwort: Er hatte keine Prime. Besser gesagt: Kroos’ Prime war seine gesamte Karriere. Mindestens die zehn Jahre in Madrid, wo sie jetzt schon wissen, dass dieser Spieler mit dieser Beständigkeit eigentlich nicht zu ersetzen ist.

Die Weltkarriere endet in Deutschland

Es mag Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt, wo er Begabung und teilweise sogar Freude am Grätschen entwickelt hat, aus der Heimat endlich die Lobhudelei auf Kroos einprasselt, die in der Vergangenheit seltsamerweise oft ausgeblieben ist. Weil Grätschen, Sprints und blutige Wangen in Fußball-Deutschland mehr begeistern als manch clevere Verlagerung zur Seite, für die man diese Sportart halt zumindest ein bisschen verstehen sollte.

Kroos’ Länderspiele seit der Rückkehr

Wahrscheinlich liegt es eher daran, dass viele Deutsche seine Qualität seit dem Abgang aus München 2014 oder seit dem zwischenzeitlichen Rücktritt aus der Nationalmannschaft 2021 kaum noch gesehen und einfach ein Stück weit vergessen haben. Kroos tut allen deutschen Fußballfans jedenfalls einen Gefallen, indem er sich entschieden hat, als krönenden Abschluss einer großen Karriere die anstehende Heim-EM zu spielen – auch wenn er sich aus eigenem Interesse dafür entschieden hat.

Denn nebenbei gibt er allen, die seine herausragende Qualität lange Jahre entweder nicht verstanden haben oder vielleicht auch nicht unbedingt verstehen wollten, die Chance, ihn ein letztes Mal zu bestaunen. Und wertzuschätzen. Diejenigen, die das schon länger tun, können ihnen mit Verweis auf die vergangenen zehn Jahre versichern: Wenn Kroos kein gutes Turnier spielt, wird er ein sehr gutes spielen.

Niklas Baumgart

Kroos hört nach der EM auf – der richtige Zeitpunkt?

Toni Kroos wird seine einzigartige Karriere in diesem Sommer beenden. Nach der EM im eigenen Land hängt der Mittelfeld-Stratege seine Schuhe an den Nagel. Der richtige Zeitpunkt Ihrer Meinung nach?

Er beendet seine Karriere im Sommer: Toni Kroos.

Er beendet seine Karriere im Sommer: Toni Kroos.

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Nach der Saison 2023/24 wird Toni Kroos seine Fußballschuhe an den Nagel hängen, das hat der Weltmeister von 2014 an diesem Dienstag selbst mitgeteilt, ehe auch Real Madrid nachzog. Seinen sechsten Champions-League-Titel könnte er zuvor im Finale gegen den BVB gewinnen, den Europameister-Titel würde Kroos auch mitnehmen.

Die EM im eigenen Land wird das letzte Karriere-Highlight für die Real-Ikone. Der richtige Zeitpunkt zum Aufhören? Stimmen Sie ab:

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Schluss nach der EM: Kroos kündigt Karriereende an

Neuer kicker Podcast: Der vierte Stern

Bei Nagelsmann gesetzt: Rüdiger spielt bei der EM eine zentrale Rolle

Keine Frage: Antonio Rüdiger ist bei der EM dabei und spielt in den Planungen von Trainer Julian Nagelsmann eine tragende Rolle. Hinter dem Verteidiger von Real Madrid liegt eine bärenstarke Saison.

Chefposten: Antonio Rüdiger ist aus der DFB-Abwehr nicht wegzudenken.

Chefposten: Antonio Rüdiger ist aus der DFB-Abwehr nicht wegzudenken.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

“Ja, das hat er mir so gesagt.” Dass Antonio Rüdiger von Julian Nagelsmann zum Abwehrchef auserkoren wurde, bestätigte der 31-Jährige im März. Kaum eine Nominierung für den EM-Kader, die also weniger überraschend daherkam. Ein Berliner Döner-Verkäufer, bei dem Rüdiger früher Kunde gewesen war, gab sie via Instagram-Seite des DFB bekannt. Nach Nico Schlotterbeck, Jonathan Tah und Robin Koch ist Rüdiger der vierte Innenverteidiger im Kader, womit die Chancen für Mats Hummels auf eine Berufung auf ein Minimum gesunken sind.

Dabei war der Real-Abwehrspieler noch vor einem halben Jahr nicht unumstritten, zeigte beim Pendeln zwischen Verein und Nationalmannschaft zwei Gesichter. Unter Nagelsmann stand er trotzdem bei allen sechs Spielen in der Startelf, inzwischen hat er 68 Länderspiele (drei Tore) vorzuweisen.

Bei Real Madrid trumpfte Rüdiger ohnehin groß auf. Da sich Eder Militao gleich im ersten Saisonspiel verletzte und später auch David Alaba länger ausfiel, avancierte der gebürtige Berliner auch bei den Königlichen zur tragenden Figur im Abwehrverbund. Es ist auch Rüdigers Verdienst, dass die Madrilenen bereits als Meister feststehen und in 36 Spielen gerade mal 22 Gegentore kassierten.

Wird “der Verrückte” erneut Champions-League-Sieger?

Publikumsliebling ist er wegen seiner resoluten und mitunter spektakulären Spielweise  sowieso: Bei der Meisterfeier bezeichnete er sich jüngst selbst als “El Loco”, den Verrückten. Womöglich reist Rüdiger ja sogar als Champions-League-Sieger zur EM, am 1. Juni steigt das Finale in Wembley gegen Borussia Dortmund. 2021 hatte er bereits mit dem FC Chelsea den Henkelpott gewonnen.

Dass die Königlichen im Halbfinale den FC Bayern ausschalteten, war auch Rüdigers Leistung geschuldet. Schließlich war es der ehemalige Stuttgart-Profi, der die Vorlage zum 2:1-Siegtreffer durch Joselu gab.

“Muss weiterlaufen”: Kroos kritisiert Marciniak für Abseitspfiff in Madrid

Die Schlussphase im Duell zwischen Real Madrid und dem FC Bayern hallt immer noch nach. Nun hat auch Toni Kroos Kritik am Abseitspfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak geäußert.

Finalist: Toni Kroos nach dem Sieg gegen die Bayern.

Finalist: Toni Kroos nach dem Sieg gegen die Bayern.

picture alliance / kolbert-press

Der deutsche Nationalspieler, der am Mittwochmorgen die EM-Nominierung des Leverkuseners Robert Andrich verriet, blickte gemeinsam mit seinem Bruder Felix im Podcast “Einfach mal Luppen” noch einmal auf die hitzige Schlussphase des Duells vergangenen Mittwoch zwischen Real und den Bayern zurück. Insbesondere auf den im Fokus stehenden Abseitspfiff von Schiedsrichter Szymon Marciniak in der Nachspielzeit. Hat der Pole zu schnell gepfiffen?

Schlechtes Handling

“Handling schlecht, muss weiterlaufen gelassen werden”, urteilte Kroos im Podcast, nimmt aber Marciniak etwas aus der Schusslinie der Kritiker. “Ich sehe den Fehler hauptsächlich beim Linienrichter”, so der Mittelfeld-Stratege der Blancos. Die Assistenten an der Linie seien schließlich dazu angehalten worden, zu warten und nur ein ganz klares Abseits anzuzeigen.

Spielbericht

So wurde den Bayern in der 13. Minute der Nachspielzeit die allerletzte Chance auf das 2:2 genommen, der Treffer von Matthijs de Ligt zählte nicht. Durch den Pfiff konnte die Szene nicht mehr per Videobeweis überprüft werden.

“Wenn der jetzt die Fahne hebt, geht der Schiedsrichter davon aus, dass sein Linienrichter das genau so anwendet, vertraut dem, dass das wahrscheinlich drei Meter Abseits war”, führte Kroos weiter aus, um den frustrierten Bayern beizupflichten: “Der Ärger ist irgendwo berechtigt, weil man die Situation einfach zu Ende spielen muss, 100-prozentig.”

Kollektives Abschalten oder nicht?

Zugleich warf der 34-Jährige die Frage auf, ob seine Teamkollegen ohne den frühen Abseitspfiff den Schuss von de Ligt (“Der war sehr gut”) nicht hätten verteidigen können. “Ich weiß nicht, ob da schon kollektives Abschalten da war, weil der Pfiff war sehr früh zu hören. Du hast schon gemerkt, dass die Spannung abfiel bei allen, die auf dem Platz die Idee gehabt haben, dieses Tor zu verteidigen”, meinte der gebürtige Greifswalder.

Real war durch den 2:1-Erfolg im Halbfinal-Rückspiel ins Finale der Champions League eingezogen. Dort ist am 1. Juni in London Borussia Dortmund der Kontrahent.

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1:04Toni Kroos hat im Sommer die Möglichkeit, im Champions-League-Finale und der darauf folgenden Heim-EM seine große Karriere zu krönen. Sein Trainer bei Real, Carlo Ancelotti, würde ihm bei einem doppelten Titelgewinn sogar die größtmögliche individuelle Auszeichnung zutrauen.

24 Monate später: Joselus besondere Geschichte

Jenseits der bayerischen Beschwerden hielt die Schlussphase im Rückspiel gegen Real Madrid – für dessen Doppelpacker Joselu – eine Geschichte bereit, wie sie vielleicht nur der Fußball schreiben kann.

Jubel unter seinesgleichen: Real Madrids Matchwinner Joselu.

Jubel unter seinesgleichen: Real Madrids Matchwinner Joselu.

picture alliance / Anadolu

Es war nur ein Tor, aber Jude Bellingham gab gleich zwei Vorlagen. Als Joselu Ende November im Gruppenspiel gegen die SSC Neapel in der Nachspielzeit den 4:2-Endstand herstellte, konnte sich Real Madrids inzwischen 34 Jahre alte Leihstürmer gar nicht richtig darüber freuen. Statt zu Jubeln, entschuldigte sich Joselu ausgiebig bei den Fans, weil er in den Minuten zuvor etliche Hochkaräter kläglich ausgelassen hatte. Und so schob Vorlagengeber Bellingham den Routinier fast schon ein bisschen gewaltsam in Richtung Kurve, sodass dieser sich doch noch feiern lassen durfte.

Die Station Real Madrid ist für Wandervogel Joselu, von Espanyol Barcelona ausgeliehen, nicht einfach nur ein verrückter Zufall des Lebens, der ihn im Herbst seiner Karriere unverhofft zu einem Weltklub geführt hat. Was auch die Szene gegen Neapel ein Stück weit erklärt. Der ehemalige Hoffenheimer, Frankfurter und Hannoveraner, in Stuttgart geboren, ist großer Fan des Vereins.

Joselus Schwager ist jetzt sein Mitspieler

Noch vor zwei Jahren reiste Joselu privat nach Paris, um Real Madrids Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool zwar im Trikot der Königlichen zu verfolgen, das allerdings als Anhänger auf der Tribüne. Übrigens auch als Anhänger seines Schwagers Dani Carvajal. Rund 24 Monate später wird er den Madrilenen wieder in ein Endspiel der Königsklasse folgen. Diesmal nach London. Und diesmal als Teil des Teams.

Zwar als Teil eines Teams, in dem er nicht gesetzt ist. Obwohl sich außer ihm, da hatte Real nach dem Abgang von Karim Benzema nur mit der Leihe von Joselu nachgelegt, kein klassischer Mittelstürmer im Kader befindet. Um Stammspieler beim Rekordsieger der Champions League zu sein, in dessen zweiter Mannschaft der Rechtsfuß zwischen 2010 und 2012 stürmte, dafür wird die Qualität wohl nie reichen. Beispiel Neapel.

Doch wenn Carlo Ancelotti in den Schlussminuten einen Sturmhünen braucht, den man auch mal mit simplen Mitteln einsetzen kann, dann weiß der Italiener selbst in einem CL-Halbfinal-Rückspiel gegen Bayern, was er an dem Spanier hat. Als Ergänzungsspieler gelangen Joselu in dieser Saison nun bereits 16 Tore, im Schnitt trifft er alle 119 Minuten. Da kann kein Vinicius Junior (alle 134 Minuten), kein Bellingham (154), kein Rodrygo (201) mithalten.

Noch wichtiger als seine Torquote war auf einer Bühne, auf der sich Joselu gerade in diesem Alter wahrscheinlich selbst nicht mehr erwartet hätte, sein Instinkt. Dort zu stehen, wo ein Mittelstürmer eben steht. Wo mittlerweile nicht mal mehr Bellingham steht. Und das gleich zweimal. Natürlich alles im Rahmen dieser Dramaturgie, wie sie längst mit Real Madrid verwachsen ist.

“Nicht mal in meinen Träumen war es so schön wie heute”, schwärmte ein beseelter Joselu, der sich “solche Nächte” natürlich ausgemalt hatte. Der sie auch schon erlebt hatte, als Fan. Also so wie am späten Mittwochabend. Mit einem gewaltigen Unterschied.

Das Champions-League-Finale und die Folgen für Nagelsmann

Einige Mitglieder seines EM-Kaders wird Bundestrainer Julian Nagelsmann erst später begrüßen können. Das Champions-League-Finale kommt den Planungen in die Quere.

Stößt vor der EM erst verspätet zum DFB-Tross: Toni Kroos.

Stößt vor der EM erst verspätet zum DFB-Tross: Toni Kroos.

IMAGO/kolbert-press

Hätte der FC Bayern gegen Real Madrid am Mittwochabend das Weiterkommen geschafft, wären die Folgen noch größer ausgefallen. Doch auch so beeinträchtigt das Champions-League-Finale 2024 die EM-Vorbereitungen der deutschen Nationalmannschaft.

Alle DFB-Nationalspieler von Borussia Dortmund und Real Madrid, die Julian Nagelsmann am kommenden Donnerstag in seinen vorläufigen EM-Kader beruft, werden das EM-Trainingslager verpassen, das vom 26. Mai bis 31. Mai in Blankenhain im Weimarer Land auf dem Programm steht. Das Champions-League-Finale in Wembley ist erst am 1. Juni vorgesehen.

Auch das vorletzte Vorbereitungsspiel am 3. Juni in Nürnberg gegen die Ukraine wird für die Betroffenen zu früh kommen, zu denen gewiss Toni Kroos, Antonio Rüdiger und Niclas Füllkrug zählen. Dazu könnten aber noch weitere BVB-Profis wie Mats Hummels oder Nico Schlotterbeck hinzukommen, die in den vergangenen Wochen wieder verstärkt für sich warben, nachdem sie zuletzt nicht mehr berücksichtig worden waren.

Mit Rüdiger, Kroos & Co. bleibt Nagelsmann nur ein Härtetest

Nagelsmann hatte zwar erklärt, dass “die Freude überwiegt, wenn Spieler ins Champions-League-Finale kommen”, weil diese von dieser positiven Erfahrung auch beim Heim-Turnier noch zehren könnten. Trotzdem bleiben ihm nun mit einigen Schlüsselspielern weitaus weniger Trainingseinheiten vor dem Turnierstart und nur noch die Generalprobe am 7. Juni gegen Griechenland in Mönchengladbach.

Der Bayern-Block um Kapitän Manuel Neuer wird dagegen pünktlich zum Trainingslager eintreffen – dafür mit einer titellosen Saison im Gepäck -, und auch die Leverkusener um Florian Wirtz bestreiten ihr letztes Pflichtspiel schon kurz vorher: Das DFB-Pokal-Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern findet am 25. Mai statt und damit einen Tag vor dem Aufgalopp in Blankenese. Ab dem 1. Juni bezieht die DFB-Auswahl dann ihr EM-Quartier in Herzogenaurach.

Wie groß Nagelsmanns vorläufiger und endgültiger EM-Kader ausfallen wird, ist noch offen. Der Bundestrainer hatte zu einem finalen 23-Mann-Aufgebot tendiert, dürfte der UEFA aber bis zu 26 Spieler melden.