HSV: Boldt verabschiedet sich, Papenfuß nennt Gründe

HSV: Boldt verabschiedet sich, Papenfuß nennt Gründe

Jonas Boldt ist Geschichte beim Hamburger SV und verabschiedet sich mit warmen Worten in den sozialen Medien, Aufsichtsratsboss Michael Papenfuß erklärt die Gründe für die Freistellung des Sportvorstandes.

“Seid stolz auf die Raute: Jonas Boldt hatte noch eine Botschaft.

IMAGO/Susanne Hübner

Am Mittwoch, einen Tag nach seinem Aus, wandte sich Boldt auf Instagram an die Hamburger Anhänger, bedankte sich für “fünf sehr schöne und intensive Jahre” und rät ihnen: “Seid stolz auf diesen Zusammenhalt, seid stolz auf die Raute – auch wenn euch der Wind mal wieder und vielleicht noch stärker ins Gesicht bläst. Aufstehen, weitermachen, niemals aufgeben.”

Die Qualität, auch dann stehen zu bleiben, wenn der Wind von vorn bläst, hatte Boldt fraglos. Er überlebte in seiner Amtszeit Vorstandsboss Bernd Hoffmann, Finanzvorstand Frank Wettstein und den Interims-Chef Thomas Wüstefeld, er gewann auch den Machtkampf mit dem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden und Ex-Profi Marcell Jansen. Was am Ende fehlte, war der sportliche Erfolg. Das räumt der 42-Jährige in seinem Statement auch offen ein: “Was uns dennoch nicht gelungen ist, ist der Aufstieg. Das ärgert mich extrem.” Und genau das war letztlich auch entscheidend für die Abberufung durch den Aufsichtsrat nach einem wochenlangen Prozess, in dem mehrere Kandidaten, von Jörg Schmadtke bis Felix Magath, kontaktiert worden sind.

Kontrolleurs-Chef Papenfuß erklärte am Mittwoch auf der Vereinswebsite die Gründe für die Entscheidung. “Jonas hat hier vieles aufgebaut, er hat wichtige Entwicklungen eingeleitet und den Verein gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Dr. Eric Huwer gut geführt, dabei auch die unerlässliche finanzielle Gesundung maßgeblich mitgetragen. Aber unterm Strich steht leider auch, dass der HSV unter seiner Führung fünfmal hintereinander nicht aufgestiegen ist. Das war und ist für uns als ambitionierter Fußballklub ausschlaggebend gewesen.”

Kuntz-Vorstellung am Donnerstag

Papenfuß’ Aussagen sind gleichzeitig auch ein klarer Auftrag an Stefan Kuntz. Der Nachfolger von Boldt wird am Donnerstag offiziell als neuer Sportvorstand im Volkspark vorgestellt, seinen Dienst angetreten hat er bereits am Mittwoch. Seine erste wichtige Aufgabe: Die Beantwortung der Trainerfrage. Boldt hatte die Zukunft von Steffen Baumgart am Sonntag offengelassen. Jetzt muss Kuntz diese klären und hat als erste Amtshandlung einen Austausch mit dem 52-Jährigen angesetzt. Stand jetzt, erscheint dieser ergebnisoffen.

Sebastian Wolff