Ekitiké nach seinem Premierentor: “Es fehlt schon noch einiges”

Ekitiké nach seinem Premierentor: “Es fehlt schon noch einiges”

Der 3:1-Erfolg gegen Augsburg hatte nach schwierigen Wochen nicht nur für Eintracht Frankfurt einen befreienden Charakter. Für Winter-Neuzugang Hugo Ekitiké endete eine lange Durststrecke. Der Stürmer sieht bei sich aber noch eine Menge Luft nach oben.

Knoten endlich geplatzt: Hugo Ekitiké traf gegen Augsburg.

Knoten endlich geplatzt: Hugo Ekitiké traf gegen Augsburg.

IMAGO/HJS

Mit seinem Premierentreffer für die Eintracht zum 2:1 versetzte Ekitiké das Stadion in einen Ausnahmezustand. Vor dem Spiel das Gedenken an die vor einer Woche verstorbene Vereinsikone Bernd Hölzenbein, zur Halbzeit Wut, Pfiffe und Enttäuschung, am Schluss die pure Ekstase – mehr Emotionen sind bei einem gewöhnlichen Bundesligaspiel kaum möglich. “Die Stimmung nach dem 1:1 und am Ende war unfassbar. Wie wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, das ist Frankfurt. Mit dieser Stimmung bekommst du den Wind, den du brauchst, um das Spiel zu drehen”, schwärmt Torhüter Kevin Trapp.

“Genau diesen Abschluss haben wir im Training geübt”

Spielbericht

Ekitiké besaß mit seinem Tor einen entscheidenden Anteil an der Wende. Omar Marmoush hatte im Mittelfeld den Ball mitgenommen, auf dem Weg zum Strafraum gut behauptet und zu Ekitiké gepasst. Der hatte etwas Glück, dass sein ursprünglicher Plan nicht aufging. “Ich wollte einen Steckpass spielen, doch dann kam der Ball zurück. In dem Moment wusste ich, dass ich ihn reinmachen möchte. Ich habe mir den Ball geschnappt, den Laufweg so gewählt und den Ball reingeschossen”, schildert der Franzose seinen Treffer. Erleichtert sagt er: “Ich bin sehr glücklich, vor allem wegen des Sieges. Aber ich spüre natürlich auch eine große Freude, dass ich mein erstes Tor erzielen konnte. Ich war in den Spielen davor schon sehr nah dran, jetzt habe ich es endlich geschafft.”

Erfreut ist auch Dino Toppmöller. “Genau diesen Abschluss haben wir am Donnerstag noch gemeinsam im Training geübt. Umso schöner, dass das so im Spiel klappt”, erzählt der Trainer. Trapp schildert mit einem Schmunzeln, dass er schon eine leise Vorahnung hatte. “Wir haben vor dem Spiel geflachst, dass es in diesem Spiel so weit ist. Ich habe eigentlich gesagt, dass er drei Tore macht, aber eins ist erst mal okay”, sagt der Keeper und lobt: “Das hat er wunderschön gemacht. Hugo ist ein super Techniker, der Dinge kann, die man so nicht trainieren kann.”

“Es fehlt schon noch einiges”

Als Ekitiké am 1. Februar von Paris nach Frankfurt wechselte, befand er sich in einem desolaten Fitnesszustand. “Er hatte einen schwierigen Start”, sagt auch Trapp, “aber man merkt, dass er jetzt immer fitter wird.” Der Routinier hofft, dass der Treffer dem Stürmer “für die nächsten Wochen helfen wird und er noch mehr Selbstvertrauen bekommt”. Toppmöller ergänzt: “Das Tor freut mich für ihn persönlich sehr. Er hatte eine schwierige Zeit, nicht nur in der Anfangsphase bei uns, sondern auch in den letzten ein, zwei Jahren.”

Bei seinem Ex-Klub PSG spielte der 21-Jährige keine Rolle, sein letztes Tor hatte er am 11. Januar 2023 im Ligaspiel gegen Angers geschossen. Ekitiké weiß, dass er noch deutlich mehr zeigen kann: “Es fehlt schon noch einiges, um der Angreifer zu sein, der ich sein möchte.”

Auch wenn Ekitiké zunächst nur ausgeliehen ist, wird er über die Saison hinaus bleiben und damit zum teuersten Eintracht-Neuzugang der Geschichte. Zusätzlich zu den 3,5 Millionen Euro Leihgebühr wird beim Ziehen der Kaufoption eine Sockelablöse in Höhe von etwa 16 Millionen Euro fällig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Eintracht bekanntgeben wird, dass Ekitiké langfristig am Main bleibt. Wahrscheinlich wird das kommuniziert, bevor die Saison zu Ende ist.

Julian Franzke