Nach der Trainer-Verpflichtung ist vor dem Transfermarkt: Sportvorstand Max Eberl (50) über die Kaderplanung beim FC Bayern.
Treibt die Kaderplanung beim FC Bayern voran: Max Eberl.
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Etwas Gutes hatte sie sogar, die langatmige Trainersuche des FC Bayern. Auch wenn Max Eberl am Donnerstag versicherte, dass der vorgestellte Vincent Kompany schon ganz lange auf der Liste gestanden habe und auch eigentlich die beste Lösung für die Bayern sei.
Das Gute jedenfalls war aus Eberls Sicht, dass “jede Medaille zwei Seiten” habe. Was die andere sei, sagte er nicht. Die eine war, dass sich “die Berichterstattung auf die Trainersuche fokussiert hat”. Der Sportvorstand Eberl und der Sportdirektor Christoph Freund haben “aber nicht nur die Trainersuche, sondern auch die Kaderplanung vorangetrieben – mit der Idee, einen Trainer zu finden, der dazu passt.”
Deswegen sind wir bei der Kaderplanung doch vielleicht schon ein Stück weiter, als man denkt.
Gleich nach den ersten Gesprächen mit Kompany, erzählte Eberl, habe er gemerkt, “dass wir mit unserer Vorarbeit schon sehr, sehr gut lagen.” Also mit den Zu- und Abgängen, die er und Freund sich überlegt haben, und die Sichtweise von Kompany auf den jetzigen Kader. “Bei unseren Vorstellungen, wie der Kader auszusehen hat; was wir verändern wollen. Deswegen sind wir bei der Kaderplanung doch vielleicht schon ein Stück weiter, als man denkt.”
Nachdem die Bayern Anfang April eine 2:0-Führung bei Aufsteiger Heidenheim aus der Hand gegeben und tatsächlich noch 2:3 verloren hatten, hatte Eberl im Anschluss gedroht und geglaubt, “dass schon einiges geändert werden muss” am bestehenden Aufgebot. Auch wenn er nicht von einem “radikalen Umbruch” sprechen möchte. “Radikal”, findet Eberl, “ist ein Adjektiv, das sehr, sehr krass ist.”
Kaderplanung mit Kompany
Gedanken machen werden er und Freund sich, gemeinsam mit Kompany, der “natürlich einbezogen” ist. “Es gibt bei uns keine Streichlisten. Es gibt bei uns Spieler, die es in Zukunft schwerer haben könnten, das kann man auch ganz offen mit den Spielern kommunizieren. Das ist nur fair und korrekt, wie man damit umgeht. Das ist im Leben halt so. Wir reden über Leistungssport auf allerhöchstem Niveau.”
Auf eine “lange Rede” folgte letztlich ein “kurzer Sinn”: “Bei der Kaderplanung sind wir schon einige Schritte vorangegangen.” Kompany selbst beließ es bei einem nüchternen Satz: “Was der Kader braucht, werden wir intern besprechen.”