Suche beendet: Kompany wird neuer Coach des FC Bayern

Suche beendet: Kompany wird neuer Coach des FC Bayern

Selten hat sich die Suche nach einem neuen Trainer für den FC Bayern länger hingezogen: Nach quälend langen Monaten kann der deutsche Rekordmeister nun endlich seinen neuen Chefcoach präsentieren.

Vincent Kompany wird neuer Chefcoach beim FC Bayern München.

Vincent Kompany wird neuer Chefcoach beim FC Bayern München.

picture alliance / empics

Wie der FCB mitteilte, wird Vincent Kompany auf Thomas Tuchel folgen. Der Belgier, der zuletzt den FC Burnley trainierte, unterschrieb an der Säbener Straße einen Vertrag bis Juni 2027.

“Wir alle im Klub sind uns einig, dass Vincent Kompany der richtige Trainer für den FC Bayern ist, und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit”, sagte Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender der Münchner. “Max Eberl und Christoph Freund haben nie lockergelassen und akribisch gearbeitet, um einen Trainer zu finden, der den FC Bayern zu Erfolgen führt und mit neuen Ideen weiterentwickelt. Vincent Kompany steht für genau das Miteinander und den Teamgeist, den wir brauchen.”

Als Wunschlösung dürfte man Kompany nicht verkaufen

Damit hat die Trainer-Posse beim FC Bayern endlich ein Ende gefunden: Seitdem der FCB Ende Februar nach zuvor drei Niederlagen in Folge die Trennung von Tuchel nach dieser Saison bekanntgegeben hatte, handelte sich der deutsche Rekordmeister eine Absage nach der anderen ein. Die absolute Wunschlösung Xabi Alonso wollte lieber bei Bayer Leverkusen bleiben, der ehemalige Bayern-Coach Julian Nagelsmann – ironischerweise Tuchels Vorgänger – entschied sich für einen Verbleib bei der deutschen Nationalmannschaft. Mit Ralf Rangnick schien dagegen bereits alles klar zu sein, doch dann machte der aktuelle österreichische Nationalcoach doch einen Rückzieher.

Und so schien sich in den letzten Wochen sogar eine spektakuläre Trendumkehr beim FCB einzustellen. Nach dem knappen Aus im Halbfinale der Champions League gegen Real Madrid (2:2; 1:2) gingen Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund auf Tuchel zu, um ihn doch von einem Verbleib zu überzeugen. Vergeblich, Tuchel gab dem Ansinnen der Bayern-Verantwortlichen einen Korb – die Chance für Kompany.

“In den Gesprächen mit ihm waren wir sofort auf einer gemeinsamen Ebene”, sagte FCB-Sportvorstand Max Eberl. “Dabei hat er uns klar gezeigt, wie sehr ihn die Aufgabe FC Bayern reizt und dass er sie unbedingt annehmen möchte.” Eberl betonte, dass man sich auf dieser Position wieder mehr Kontinuität wünsche.

Kompany: “Ich liebe es, den Ball zu haben”

Kompanys Verdienste als Spieler sind unbestritten, als Innenverteidiger führte er lange Jahre sowohl Manchester City als auch die belgische Nationalmannschaft als Kapitän auf das Feld. Doch als Trainer steht der ehemalige HSV-Spieler (29 Bundesligaspiele, ein Tor zwischen 2006 und 2008) noch am Anfang seiner Karriere. Bei seiner Premierenstation in seiner Heimat hatte er mit dem RSC Anderlecht nur mäßigen Erfolg, im Sommer 2022 erfolgte die vorzeitige Trennung. Den FC Burnley führte er dann zwar 2022/23 in die Premier League zurück, allerdings ging es für ihn und die Clarets nach nur einer Saison wieder in die Zweitklassigkeit.

Entsprechend groß ist der Sprung zum FCB für Kompany: “Ich freue mich auf die Herausforderung FC Bayern”, sagte der Belgier selbst. “Es ist eine große Ehre, für diesen Klub tätig sein zu dürfen – der FC Bayern ist eine Institution im internationalen Fußball. Als Trainer musst du für das stehen, was du als Persönlichkeit bist: Ich liebe es, den Ball zu haben, kreativ zu sein – und wir müssen auch aggressiv sein auf dem Platz und mutig.”

Kompanys erste Baustelle dürfte die Defensive sein: Die 94 geschossenen Tore in der Saison 2023/24 hätten im Normalfall für den FC Bayern zum Titel reichen sollen. Doch die 45 Gegentore – die meisten seit der Saison 1995/96 – waren indiskutabel.