Hummels erinnert sich an 2013: “Nie selbstverständlich, so weit zu kommen”

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Hummels erinnert sich an 2013: “Nie selbstverständlich, so weit zu kommen”

2:13Champions-League-Finale in Wembley kennt Mats Hummels schon – die Erinnerungen an das Duell mit den Bayern 2013 sind noch immer präsent. Während er damals mit noch mehr Auftritten auf der großen Bühne rechnete, hat ihn die Zeit demütiger gemacht.

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2:21Noch einen Schritt ist der BVB vom CL-Finale in Wembley entfernt. Um diese Tür endgültig aufzustoßen, erwartet Coach Edin Terzic vollen Einsatz von seinem Team und hofft auf ein Anknüpfen an die starken Auswärtsauftritte in dieser Saison.

Parallelen zur BVB-Historie? Terzic: “Dann lieber 97 und nicht 2013”

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1:47Zum dritten Mal in seiner Geschichte könnte Borussia Dortmund ins Champions-League-Finale einziehen. Vor die Wahl gestellt blickte BVB-Coach Edin Terzic lieber auf das Jahr 1997 zurück, als die Reise mit dem Titel in der Königsklasse gekrönt wurde.

Terzic: “Wenn es nötig ist, rennen wir 20 Kilometer mehr”

Es ist das größte internationale Spiel von Borussia Dortmund seit elf Jahren: Am Dienstagabend tritt der BVB im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Paris Saint-Germain an – und will die erste Endspiel-Teilnahme seit 2013 unter Dach und Fach bringen. Helfen soll dabei auch eine Prise Genuss.

Für ihn und sein Team steht ein sehr wichtiges Spiel an: Edin Terzic.

Für ihn und sein Team steht ein sehr wichtiges Spiel an: Edin Terzic.

IMAGO/Jan Huebner

Als Borussia Dortmund 2013 im Champions-League-Finale auf den FC Bayern traf, blieb die Krönung nach einer 1:2-Niederlage aus. Der Klub aber, der 1997 schon einmal den europäischen Gipfel erklommen hatte, wollte fortan mehr. Allein: Es dauerte elf Jahre, bis der BVB sich die nächste Chance erspielte, das Endspiel der Königsklasse zu erreichen. Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel vor heimischen Publikum fehlt dem BVB nur noch ein letzter Schritt im Rückspiel in Paris am Dienstag. Der allerdings wird richtig schwer. Den richtigen Weg dorthin zu finden, wird daher essenziell für die Schwarz-Gelben.

Mats Hummels war bereits 2013 dabei – und dachte damals, so ein Finale künftig regelmäßiger zu erleben. “Doch jetzt ist es erst das dritte Halbfinale für mich in diesem Wettbewerb. Es ist wahrlich nicht selbstverständlich, so weit zu kommen”, sagte der Innenverteidiger, der zwischenzeitlich für den FC Bayern spielte, am Montagabend im Presseraum des Pariser Prinzenparks – und hatte auch ein Rezept mitgebracht, dass dabei helfen soll, das Halbfinale erfolgreich zu beenden: “Wir sollten es genießen. Denn wir müssen uns bewusst sein, wie schön es ist, auf diesem Niveau und auf dieser Bühne spielen zu dürfen.”

“Das ist ihre Mission – und unser Traum”

Der Druck am Dienstagabend wird groß sein. Denn die favorisierten Pariser werden nach der 0:1-Niederlage in Dortmund gewillt sein, den Rückstand schnell zu egalisieren. Dortmund dagegen wird leiden müssen. Der Gedanke vom erfahrenen Hummels, dieser aufreibenden Gemengelage eine Prise Genuss beizumischen, scheint da nicht der Schlechteste zu sein. Sein Trainer Edin Terzic hatte jedenfalls eine ähnliche Botschaft mitgebracht, auch wenn der 41-Jährige sie etwas anders verpackte. “Da Projekt PSG ist seit Jahren aufgebaut worden, um Titel zu gewinnen. Ihr großes Ziel war dabei von Anfang an die Champions League. Das ist ihre Mission”, sagte Terzic, der dabei indirekt auch jenen Druck thematisierte, der auf den vom Spanier Luis Enrique trainierten Parisern lastet. Beim BVB dagegen habe man einen “Traum”, den man sich erfüllen wolle. “Dazu müssen wir genauso mutig und widerstandsfähig auftreten wie im Hinspiel. Mit genauso viel Respekt. Aber auch mit der Freude, etwas Großes erreichen zu können.”

Dass PSG unter anderem mit den Topstars Kylian Mbappé, Ousmane Dembélé und Achraf Hakimi attackieren wird und dass der BVB diesmal anders als im Hinspiel im heimischen Stadion lediglich von knapp 2000 Fans unterstützt wird – all das soll die Dortmunder nicht bremsen. Das eigene Selbstvertrauen ist groß nach den vielen guten Spielen in der Champions League und dem perfekt aufgegangenen Plan im Hinspiel am vergangenen Mittwoch. Personell kann Terzic zudem aus dem Vollen schöpfen, auch der zuletzt angeschlagene Sebastien Haller reiste am Montag mit in die französische Hauptstadt. Die Form der meisten Spieler stimmt in der Crunch Time der Saison – angefangen bei Gregor Kobel über die Innenverteidiger Hummels und Nico Schlotterbeck sowie den Mittelfeldstrategen Marcel Sabitzer bis zu den Tempodribblern Karim Adeyemi und Jadon Sancho sowie dem Stoßstürmer Niclas Füllkrug.

Der BVB fühlt sich bereit für PSG

“Wir haben durch die Spiele bislang in der Champions League so viel Selbstvertrauen sammeln können, dass wir morgen auch sehr selbstbewusst ins Spiel reingehen können”, sagte Terzic, der mit Blick auf die starke Laufleistung im Hinspiel anfügte: “Wenn es nötig ist, dann rennen wir morgen auch 20 Kilometer mehr. Wir sind bereit für alles.”

Diese Bereitschaft bekam im Hinspiel PSG-Superstar Mbappé zu spüren. Nur selten konnte sich der Angreifer deshalb in Szene setzen. Es war ein Schlüssel zum Sieg für den BVB. Wie gut der BVB das Tempo und die Torgefahr des Angreifers kontrollieren kann, dürfte auch am Mittwoch entscheidend sein. “Wenn er wieder Mittelstürmer spielt, dann wird er unsere Hauptaufgabe sein”, sagte Hummels. “Sie zu lösen, geht nur gemeinsam. Das schafft man nur als Mannschaft, in dem man ihn zusammen verteidigt. Idealerweise schon, wenn er den Ball aufnimmt. Da muss man 90 Minuten hellwach sein. Denn wenn er weg ist, dann ist er weg.” Aber: “Drumherum gibt’s auch noch sehr viele gute Mitspieler, auch wenn sie häufig auf ihn fokussiert sind.” Im Hinspiel gelang es dem BVB, die nötige Balance zu halten zwischen der Konzentration auf Mbappé, dem Verteidigen seiner Kollegen und dem Setzen eigener Nadelstiche. Dank des guten eigenen Plans – und einer Prise Glück – stand daher am Ende die Null bei PSG.

“Es wäre schade, würden wir jetzt damit aufhören”

“Doch die Leistung aus dem Hinspiel wird jetzt wahrscheinlich nicht reichen”, warnte Terzic dennoch. “Wir müssen unsere Leistung verbessern.” Dass dies gelingen kann, davon ist er überzeugt. “Wir haben in dieser Saison so viele gute Dinge gemacht. In München. In Newcastle. In Mailand. Es wäre doch schade, würden wir jetzt damit aufhören.”

2013 gelang das Vorhaben in Madrid nach einem 4:1 im Hinspiel, 1997 nach einem 1:0 gegen Manchester United. Doch beide Rückspiele waren extrem eng. Wer eine Warnung braucht, der findet sie also beim Blick in die Historie. Gegen so manche Ähnlichkeit allerdings hätte Terzic dennoch nichts einzuwenden: “Ich hätte gerne die Parallele, dass wir wie 2013 und 1997 ins Finale einziehen – und dort dann die Parallele mit 1997.” Damals gewann der BVB den Henkelpott. Der ist auch diesmal das Ziel. “Dafür”, sagte Terzic kämpferisch, “sind wir hier. Wir wollen uns das Ticket fürs Finale verdienen.”

Matthias Dersch

Der eine Satz, den Luis Enrique immer wieder sagt

Vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen Borussia Dortmund gibt sich PSG-Coach Luis Enrique siegessicher – und wiederholt einen Satz immer wieder.

Will mit PSG ins Champions-League-Finale: Luis Enrique.

Will mit PSG ins Champions-League-Finale: Luis Enrique.

IMAGO/Noah Wedel

Es taugt zum Slogan seiner Amtszeit, zum “Yes, we can” von Luis Enrique bei Paris St. Germain. In den sozialen Netzwerken kursierten in den vergangenen Tagen verschiedene Videos, die den im Auto sitzenden Trainer zeigen, der mit Fans spricht. Wobei sprechen eigentlich zu viel wäre, denn Luis Enrique sagt immer wieder nur den einen Satz: “On va gagner.” Auf Deutsch: Wir werden gewinnen.

Darauf angesprochen lieferte der Spanier auf der Pressekonferenz am Montag eine einfache Erklärung: “Das ist der einzige Satz, den ich auf Französisch kann.” In seiner Antwort sagte er es dann immer wieder: “Wir werden gewinnen, wir werden gewinnen. Es ist ein Satz, den ich mag, denn ich denke immer, dass mein Team gewinnen wird. Also sage ich das auch.” Und bezogen auf das Halbfinal-Rückspiel gegen Borussia Dortmund am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) fügte er hinzu: “Wir sind sicher, dass wir gewinnen werden.”

Um das Finale in London zu erreichen, wird er mit seinem Team allerdings mindestens zwei Tore erzielen müssen. Doch auch hier hat der 53-Jährige seine eigene Sicht der Dinge. “Das Ziel ist nicht, das Spiel mit zwei Toren Vorsprung zu gewinnen”, sagte Luis Enrique, um auszuführen: “Das Ziel ist, zu gewinnen. Wenn du denkst, dass du zwei Tore schießen musst, erscheint das wie ein großes Ziel. Aber wir wollen einfach nur spielen und Tore schießen. Wenn wir das erste Tor in der 89. Minute schießen, geht es weiter. Wir müssen nicht direkt am Anfang ein Tor schießen. Wir sehen das oft im Fußball, gerade in solchen Spielen, da kannst du auch zwei Tore in drei Minuten schießen.”

Und wer könnte das besser wissen als der Trainer, der vor sieben Jahren den FC Barcelona bei der legendären “Remontada” gegen seinen heutigen Verein betreute. “Wenn wir ein Tor kassieren, ist es nicht schlimm”, so Luis Enrique weiter. “Dann müssen wir ruhig bleiben. Wenn wir schnell zwei Tore schießen, wird unser Gegner wiederum reagieren.”

Er habe daher mit der Mannschaft viele Unwegbarkeiten thematisiert, die PSG am Dienstagabend im Weg stehen könnten: “Wir haben auch über Ungerechtigkeiten gesprochen. Wenn es Schiedsrichter-Entscheidungen gegen uns gibt, müssen wir damit umgehen. Wir werden uns dann nicht beschweren, wir werden weitermachen.” Und gewinnen?

Dafür wird es wohl auch einen guten Tag von Kylian Mbappé brauchen. Für den Unterschiedsspieler könnte es das letzte Champions-League-Spiel im PSG-Dress sein, nachdem er in Dortmund – wie auch schon im Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona – nicht an seine Bestform herankam.

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“Jedes Spiel ist komplett anders”, sagte Luis Enrique angesprochen auf die Rolle des Angreifers. “Es kommt darauf an, wo die Räume sind – und das kommt auf die gegnerische Abwehr an. Dann sehen wir, ob es Räume zwischen den Linien gibt. Wenn es die nicht gibt, müssen meine Spieler auf die Außen gehen. Wenn Dortmund hoch presst, werden sie mit nach hinten arbeiten müssen und es ergeben sich wieder Räume zwischen den Linie.” Über Mbappé wollte er explizit nicht sprechen, betonte aber, dass “ich nicht will, dass unsere Stürmer sich den Ball im Mittelfeld holen. Ich will, dass unsere Stürmer den Ball dort berühren, wo es gefährlich ist.”

Wir sind wie ein Orchester. Jeder spielt ein Instrument.

Luis Enrique

Mbappé solle sich also nicht fallen lassen, um mehr am Spiel teilzunehmen. “Wir wollen von hinten aufbauen und den Ball zu unseren Stürmern bringen, so gut es geht”, klärte Luis Enrique auf. “Wir sind wie ein Orchester. Jeder spielt ein Instrument.”

Luis Enrique lacht über “sehr spanische Frage”

Aber spielt er mit PSG mal wieder die erste Geige in einem Finale? Als ein spanischer Landsmann ihm die Frage stellte, ob er es als Versagen ansehen würde, wenn er nicht das Endspiel erreichen würde, amüsierte sich der Coach sichtlich. “Das ist eine sehr spanische Frage, es wird immer auf das Negative geschaut”, lachte Luis Enrique. “Was könnte das Schlimmste sein? Das Leben wird weitergehen, die Sonne wird noch scheinen – und wenn in Paris die Sonne scheint, ist es immer wundervoll. Als Sportsmänner werden wir klatschen, wenn unser Gegner weiterkommt, auch wenn er es nicht verdient hat. Ich werde trotzdem am nächsten Tag aufwachen und es nächstes Jahr wieder versuchen.”

Dann aber hätte sich “On va gagner” wahrscheinlich nicht als der große PSG-Slogan durchgesetzt.

Der eine Satz, den Luis Enrique immer wieder sagt

Vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen Borussia Dortmund gibt sich PSG-Coach Luis Enrique siegessicher – und wiederholt einen Satz immer wieder.

Will mit PSG ins Champions-League-Finale: Luis Enrique.

Will mit PSG ins Champions-League-Finale: Luis Enrique.

IMAGO/Noah Wedel

Es taugt zum Slogan seiner Amtszeit, zum “Yes, we can” von Luis Enrique bei Paris St. Germain. In den sozialen Netzwerken kursierten in den vergangenen Tagen verschiedene Videos, die den im Auto sitzenden Trainer zeigen, der mit Fans spricht. Wobei sprechen eigentlich zu viel wäre, denn Luis Enrique sagt immer wieder nur den einen Satz: “On va gagner.” Auf Deutsch: Wir werden gewinnen.

Darauf angesprochen lieferte der Spanier auf der Pressekonferenz am Montag eine einfache Erklärung: “Das ist der einzige Satz, den ich auf Französisch kann.” In seiner Antwort sagte er es dann immer wieder: “Wir werden gewinnen, wir werden gewinnen. Es ist ein Satz, den ich mag, denn ich denke immer, dass mein Team gewinnen wird. Also sage ich das auch.” Und bezogen auf das Halbfinal-Rückspiel gegen Borussia Dortmund am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) fügte er hinzu: “Wir sind sicher, dass wir gewinnen werden.”

Um das Finale in London zu erreichen, wird er mit seinem Team allerdings mindestens zwei Tore erzielen müssen. Doch auch hier hat der 53-Jährige seine eigene Sicht der Dinge. “Das Ziel ist nicht, das Spiel mit zwei Toren Vorsprung zu gewinnen”, sagte Luis Enrique, um auszuführen: “Das Ziel ist, zu gewinnen. Wenn du denkst, dass du zwei Tore schießen musst, erscheint das wie ein großes Ziel. Aber wir wollen einfach nur spielen und Tore schießen. Wenn wir das erste Tor in der 89. Minute schießen, geht es weiter. Wir müssen nicht direkt am Anfang ein Tor schießen. Wir sehen das oft im Fußball, gerade in solchen Spielen, da kannst du auch zwei Tore in drei Minuten schießen.”

Und wer könnte das besser wissen als der Trainer, der vor sieben Jahren den FC Barcelona bei der legendären “Remontada” gegen seinen heutigen Verein betreute. “Wenn wir ein Tor kassieren, ist es nicht schlimm”, so Luis Enrique weiter. “Dann müssen wir ruhig bleiben. Wenn wir schnell zwei Tore schießen, wird unser Gegner wiederum reagieren.”

Er habe daher mit der Mannschaft viele Unwegbarkeiten thematisiert, die PSG am Dienstagabend im Weg stehen könnten: “Wir haben auch über Ungerechtigkeiten gesprochen. Wenn es Schiedsrichter-Entscheidungen gegen uns gibt, müssen wir damit umgehen. Wir werden uns dann nicht beschweren, wir werden weitermachen.” Und gewinnen?

Dafür wird es wohl auch einen guten Tag von Kylian Mbappé brauchen. Für den Unterschiedsspieler könnte es das letzte Champions-League-Spiel im PSG-Dress sein, nachdem er in Dortmund – wie auch schon im Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona – nicht an seine Bestform herankam.

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“Jedes Spiel ist komplett anders”, sagte Luis Enrique angesprochen auf die Rolle des Angreifers. “Es kommt darauf an, wo die Räume sind – und das kommt auf die gegnerische Abwehr an. Dann sehen wir, ob es Räume zwischen den Linien gibt. Wenn es die nicht gibt, müssen meine Spieler auf die Außen gehen. Wenn Dortmund hoch presst, werden sie mit nach hinten arbeiten müssen und es ergeben sich wieder Räume zwischen den Linie.” Über Mbappé wollte er explizit nicht sprechen, betonte aber, dass “ich nicht will, dass unsere Stürmer sich den Ball im Mittelfeld holen. Ich will, dass unsere Stürmer den Ball dort berühren, wo es gefährlich ist.”

Wir sind wie ein Orchester. Jeder spielt ein Instrument.

Luis Enrique

Mbappé solle sich also nicht fallen lassen, um mehr am Spiel teilzunehmen. “Wir wollen von hinten aufbauen und den Ball zu unseren Stürmern bringen, so gut es geht”, klärte Luis Enrique auf. “Wir sind wie ein Orchester. Jeder spielt ein Instrument.”

Luis Enrique lacht über “sehr spanische Frage”

Aber spielt er mit PSG mal wieder die erste Geige in einem Finale? Als ein spanischer Landsmann ihm die Frage stellte, ob er es als Versagen ansehen würde, wenn er nicht das Endspiel erreichen würde, amüsierte sich der Coach sichtlich. “Das ist eine sehr spanische Frage, es wird immer auf das Negative geschaut”, lachte Luis Enrique. “Was könnte das Schlimmste sein? Das Leben wird weitergehen, die Sonne wird noch scheinen – und wenn in Paris die Sonne scheint, ist es immer wundervoll. Als Sportsmänner werden wir klatschen, wenn unser Gegner weiterkommt, auch wenn er es nicht verdient hat. Ich werde trotzdem am nächsten Tag aufwachen und es nächstes Jahr wieder versuchen.”

Dann aber hätte sich “On va gagner” wahrscheinlich nicht als der große PSG-Slogan durchgesetzt.

“Gewinnen wird, wer den größeren Hunger hat”

Leiden und leiden lassen: Borussia Dortmund geht mit einem klaren Plan ins Rückspiel bei Paris Saint-Germain. Sebastian Kehl glaubt, dass dafür auch das 5:1 gegen Augsburg noch wichtig werden könnte.

Will den BVB mit dem Finaleinzug in Europa noch mehr im Fokus sehen: Sebastian Kehl.

Will den BVB mit dem Finaleinzug in Europa noch mehr im Fokus sehen: Sebastian Kehl.

IMAGO/Jan Huebner

Vielleicht waren auch Wembley-T-Shirts im Gepäck, als Borussia Dortmunds Flieger am Montag um 11.30 Uhr in Richtung Paris aufbrach. Bestätigt ist nur, dass “eine Menge Mut, Vorfreude, Optimismus und eine gewisse Anspannung” den BVB-Tross begleiteten, wie Sportdirektor Sebastian Kehl am Flughafen erklärte: “Wir haben letzte Woche eine gute Ausgangssituation geschaffen, um diesen Traum Wembley weiterleben zu lassen.”

Mit einem 1:0 im Rücken gehen die Borussen am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale an. Was kommt auf sie im Parc des Princes zu? “Sie werden das Selbstvertrauen haben, dass sie das zuhause regeln”, glaubt Kehl mit Blick auf Kylian Mbappé & Co. “Trotzdem haben sie eine Menge Respekt, den haben wir uns letzte Woche erarbeitet. Mit einer sehr kompakten Leistung morgen – auch immer wieder mit Nadelstichen – werden wir unsere Momente bekommen. Und die müssen wir nutzen.”

Es werde “immer Phasen geben, in denen man die PSG-Offensive nicht ausschalten kann. Es wird auch Momente geben, in denen wir Glück brauchen”, prophezeit er. “Es wird die Mannschaft gewinnen, die den größeren Hunger hat, die in den richtigen Momenten auch bereit ist zu leiden und auch mal Phasen auszuhalten.”

“Wir werden während des Spiels nachjustieren können”

Dabei sei man auf “unterschiedliche Szenarien vorbereitet”, betont Kehl im Wissen, dass ohne die Auswärtstorregel auch eine Verlängerung oder gar ein Elfmeterschießen keine große Überraschung wäre. Was ihn deshalb “positiv stimmt” nach der 5:1-Generalprobe gegen den FC Augsburg, bei der Trainer Edin Terzic zahlreiche Stammkräfte schonte: “Diejenigen, die eine ganze Zeitlang lang nicht gespielt haben, haben sich in eine gute Verfassung gebracht und Selbstvertrauen getankt. Wir werden also auch während des Spiels nachjustieren können.”

Für den Klub wäre der Finaleinzug ein “Riesenschritt” – in jeder Hinsicht: “Wir könnten damit an vielen Themen positiv arbeiten. Das würde uns europaweit noch mehr in den Fokus rücken, es wäre wirtschaftliche eine tolle Sache, und es wäre natürlich auch für unsere BVB-Anhänger ein Riesen-Statement, wieder in Wembley zu sein und diese Geschichte dort vielleicht noch mal neu zu schreiben.”

Erst Abi-Prüfung, dann Flug nach Paris: Wätjens besonderer Dienstag

Kjell Wätjens Name ist nach dem Bundesliga-Debüt am Samstag in aller Munde. Eigentlich hieß es, dass der 18-Jährige wegen seiner Abiturprüfung nicht beim CL-Rückspiel des BVB in Paris dabei sei. Nun gehört er doch zum Kader.

Spannende Tage für Kjell Wätjen: Bundesligadebüt, Abitur, Champions-League-Halbfinale.

Spannende Tage für Kjell Wätjen: Bundesligadebüt, Abitur, Champions-League-Halbfinale.

IMAGO/RHR-Foto

23 Namen umfasst das Aufgebot von Borussia Dortmund für das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Paris St. Germain an diesem Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker). Überraschend war dabei aber nur einer: der von Kjell Wätjen.

Der 18-Jährige hatte am Samstag beim 5:1-Sieg über den FC Augsburg in der Bundesliga debütiert, mit einem Assist und der kicker-Note 2 auf ganzer Linie überzeugt. “Leider wird er uns am Dienstag nicht zur Verfügung stehen”, hatte BVB-Coach Edin Terzic noch am Samstag lachend gesagt: “Das hat einen einfachen Grund: Da hat er seine Abiturprüfung.”

Das ist auch für ihn eine tolle Erfahrung.

Sebastian Kehl

Diese Pläne haben sich nun aber geändert. Wie die Schwarz-Gelben am Montag bekanntgaben, werde Wätjen am Dienstag nach seiner Prüfung nach Paris nachreisen.

“Er hat eine tolle Geschichte geschrieben, ein tolles Spiel gemacht”, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Abflug der restlichen Mannschaft am Montagmorgen. “Er ist im Abistress, die Klausur steht morgen an. Aber wir werden ihn danach nach Paris bringen und er wird morgen dabei sein können. Er wird im Kader sein.”

Spannende Tage also für den Teenager, der in der U-19-Bundesliga absoluter Leistungsträger ist. “Das ist auch für ihn eine tolle Erfahrung”, ergänzte Kehl: “Die hat er sich mehr als verdient.” Auch alle verletzten Spieler würden derweil vor Ort sein, bestätigte der Sportdirektor: “Ja, auch die Jungs werden mit dazukommen. Alle werden unterstützen.”

ManUnited “nah dran” an Sancho

Borussia Dortmund will Jadon Sancho über die Saison hinaus halten. Aber was will Manchester United? Erik ten Hag hat den Leihspieler jedenfalls fest im Blick.

Wie lange noch in Schwarz-Gelb? Jadon Sancho.

Wie lange noch in Schwarz-Gelb? Jadon Sancho.

IMAGO/NurPhoto

Falls am Samstagnachmittag Abgesandte von Manchester United im Signal-Iduna-Park anwesend gewesen sein sollten, erlebten sie zwar, wie Marco Reus noch einmal groß aufspielte im BVB-Trikot, wären aber ansonsten umsonst gekommen: Jadon Sancho wurde vor dem Rückspiel im Champions-League-Halbfinale bei Paris Saint-Germain am Dienstagabend (21 Uhr) 90 Minuten lang geschont und war damit Zuschauer beim Dortmunder 5:1-Sieg gegen den FC Augsburg.

In jedem Fall haben die Red Devils Sancho fest im Blick. Man sei “nah dran an diesem Prozess”, berichtete Trainer Erik ten Hag vor ManUniteds Premier-League-Gastspiel bei Crystal Palace an diesem Montag (21 Uhr, beide LIVE! bei kicker): “Wir besuchen Spiele – ich würde sagen, nicht alle, aber wir haben schon mehr gesehen, in denen Jadon eine gute Leistung gezeigt hat.” Darunter war auch das Hinspiel gegen PSG (1:0, kicker-Note 2,5).

Außerdem habe man den 24-jährigen Flügelstürmer auch schon persönlich in Deutschland besucht und mit ihm gesprochen, verriet ten Hag, der englischen Medienberichten zufolge aber selbst nicht dabei war. “Wir werden auch weiterhin ständig in Kontakt bleiben.” Schließlich ist Sancho beim englischen Rekordmeister noch bis 2026 vertraglich gebunden.

Kehl: “Vielleicht wird er auch zu Manchester zurückkehren”

Doch wie geht es im Sommer weiter, wenn seine halbjährige Leihe zum BVB ausläuft? Bei ManUnited war Sancho aufs Abstellgleis geraten, nachdem ihn ten Hag aus Leistungsgründen aus dem Spieltagskader gestrichen, Sancho ihn daraufhin indirekt der Lüge bezichtigt und eisern eine Entschuldigung verweigert hatte. “Es gab einen Konflikt, lasst uns erst mal die Saison beenden”, wollte ten Hag keinen neuen Stand zu dieser Thematik preisgeben. “Dieses Thema ist im Moment nicht wichtig. Wir werden sehen, was im Sommer passiert.”

Der BVB will Sancho gerne halten, weiß aber, dass das allein nicht reicht. “Wir werden natürlich alles versuchen”, kündigte Sportdirektor Sebastian Kehl in der Welt an. “Vielleicht haben die (ManUnited-Verantwortlichen, Anm. d. Red.) auch eigene Ideen oder wollen ihn gewinnbringend verkaufen. Vielleicht wird er auch zu Manchester zurückkehren.” Zumal noch nicht endgültig klar zu sein scheint, ob ten Hag denn auch in der neuen Saison noch United betreut.