“Offensichtlich gut funktioniert”: Köln hofft auf den Zweiersturm

Beim 1:1 gegen den FC Augsburg stürmten erstmals in dieser Saison Sargis Adamyan und Davie Selke nebeneinander. Welchen Vorteil das haben kann, war beim Tor zu sehen, doch das Duo ist auf seine Mitspieler angewiesen.

Sofort wieder erfolgreich: Davie Selke erzielte gegen Augsburg sein sechstes Saisontor.

Sofort wieder erfolgreich: Davie Selke erzielte gegen Augsburg sein sechstes Saisontor.

picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Zwei Torschüsse reichten Davie Selke, um sich sofort zurückzumelden. An der Mittellinie hatte er gemeinsam mit Sargis Adamyan gelauert, war nach dem tollen, langen Zuspiel des ansonsten schwachen Kapitäns Florian Kainz in die Tiefe gestartet. Und hatte in der 38. Minute beim 1:1 in Augsburg tatsächlich wieder eingenetzt, nachdem der Armenier ihn vorbildlich bedient hatte. Ein Erfolgserlebnis nach elf Wochen: Zuvor hatte Selke zuletzt beim 1:1 gegen Heidenheim Anfang des Jahres in der Startelf gestanden – und auch in diesem Spiel getroffen.

Selke, das ist jedem in Köln klar, ist unersetzbar für den 1. FC Köln. “Wenn er fit ist, wird er auch spielen”, bestätigte FC-Trainer Timo Schultz am Sonntag nach dem Spiel. Selke hat den Torriecher und die Präsenz im Strafraum, die den Geißböcken so lange so schmerzlich gefehlt hatte. Nun hat der 29-Jährige bereits sechs Saisontore auf dem Konto.

Sinnlose Fragen, die trotzdem quälen

“Davie ist mit seiner Präsenz nicht nur in den 90 Minuten, sondern auch davor und danach in der Kabine, ein Spieler, den wir schwer ersetzen können”, lobt Schultz, und in dem Satz schwingt wohl neben Anerkennung für diese Rolle auch etwas das Gefühl mit, dass es besser wäre, Selke adäquater ersetzen zu können. Das aber gibt der Kader nicht her: Steffen Tigges und Florian Dietz etwa schafften es mal wieder nicht einmal in den Kader.

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Münchens Niederschlag, Dortmunds Statement: Was folgt auf den Klassiker?

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“Er gewinnt viele Luftduelle und reibt sich in den Zweikämpfen immer auf. Davie versucht, vorne immer Druck auf den Ball zu bekommen”, zählt der Coach weitere Qualitäten seines Vorzeige-Angreifers auf. Die Frage danach, wie diese Spielzeit mit einem fitteren Selke verlaufen wäre ist, sinnlos, nagt aber wohl doch in so einigen Köpfen rund ums Geißbockheim.

Zu wenig Unterstützung aus dem Mittelfeld

Die Fußverletzung, die Selke zuletzt stoppte, ist jedenfalls auskuriert. “Er wollte viel früher runter”, berichtete Schultz über die Belastung im ersten Bundesliga-Startelfeinsatz seit Januar und betonte: “Ich hätte ihn am liebsten durchspielen lassen.” Denn gemeinsam mit Adamyan machte Selke einen guten Eindruck. Der Zweiersturm Selke/Adamyan macht derzeit die meiste Hoffnung: Weil Adamyan sich ebenso kämpferisch aufopfert, Vorstöße initiiert und auch Torgefahr erzeugt. Und, weil er in Selke nun einen Partner gefunden haben könnte, mit dem er das Ganze im Duett umsetzen kann.

“Das Zusammenspiel hat zumindest in einer Situation offensichtlich sehr gut funktioniert”, lobte auch Schultz in Anspielung auf den Ausgleichstreffer. Der Coach dürfte aber auch gesehen haben, dass die beiden Angreifer viel selbst anschieben mussten. Faride Alidou blieb wirkungslos nach vorn, Kainz trat nur mit dem vorletzten Pass beim Tor in Erscheinung. Und auch die Doppelsechs aus Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic schob viel zu wenige Angriffe an. Dabei sind beide eigentlich eher offensiv veranlagte und denkende Akteure.

Bei Waldschmidt wird Schultz unvernünftig

Drei Chancen kamen so für den 1. FC Köln zustande. Mal wieder zu wenig im Kampf um den Klassenerhalt. Selke und Adamyan werden die Unterstützung ihrer Hinterleute benötigen, wenn sie ihre Rolle als Hoffnungsträger erfüllen sollen. Luca Waldschmidt könnte da helfen: Der 27-Jährige stand sogar erstmals seit dem 0:2 kurz vor Weihnachten bei Union Berlin wieder auf Bundesligarasen. Er kam, als Selke völlig entkräftet seine Auswechslung erbeten hatte.

Die kommenden Kölner Aufgaben

“Manchmal muss man als Trainer Entscheidungen treffen, die unvernünftig sind”, gab Schultz zu. Er hatte wohl auf ein entscheidendes Tor gehofft und Waldschmidt reingeworfen, obwohl der nach seinem Wadenbeinbruch ebenfalls quälend lange gefehlt hatte. “Er war fast zehn Wochen raus und hat nicht eine Trainingswoche voll mitgemacht”, berichtete der Trainer, schilderte aber auch: “In den zehn Minuten auf dem Platz hat man gesehen, wieso ich ihn eingewechselt habe. Er ist ein absoluter Unterschiedsspieler für uns.”

Einer, der vorne für zusätzlichen Druck sorgen kann und soll. Ein Startelfeinsatz am kommenden Samstag gegen Bochum, wenn es für den 1. FC Köln um die letzte Chance auf den direkten Klassenerhalt geht, dürfte aber zu früh kommen. Oder doch nicht? “Luca ist deutlich vor dem Zeitplan”, deutete Schultz an, bekräftigte aber, “kein Risiko eingehen zu wollen”. Es gebe ja noch viele wichtige Spiele. Eines davon ist das gegen den VfL. Und Schultz sagte ja selbst: Manchmal treffen Fußballtrainer unvernünftige Entscheidungen …

Jim Decker

Müller: “Höttges kam mit roten Schuhen. Das fand ich arrogant!”

Die bunten Treter seines Gegenspielers spornen ihn 1977 zu seinem Sechs-Tore-Rekord an. Am Ostermontag wird Dieter Müller 70 Jahre alt.

Dieter Müller steht für Tore. Sein Sechserpack für Köln gegen Bremen ist in der Bundesliga bis heute unerreicht, mit insgesamt 177 Treffern belegt er in der Ewigen Torschützenliste Platz 9. Seine 48 Tore im DFB-Pokal übertrifft nur ein anderer Müller, der mit Vornamen Gerd heißt und in diesem Wettbewerb 78-mal traf. Jenseits der Erfolge und Rekorde prägen schwere Schicksalsschläge Dieter Müllers Weg, 2012 war er dem Tod nach einem schweren Herzinfarkt sehr nahe. Vor seinem 70. Geburtstag am 1. April spricht der gebürtige Offenbacher über seine Laufbahn und sein Leben.

Zwei Kölner Fußball-Legenden feiern in diesem Jahr fast zeitgleich ihren 70. Geburtstag. Bei Toni Schumacher war es am 6. März so weit, am 1. April sind Sie dran, Herr Müller. Wie ist der Kontakt der ehemaligen Kölner Meisterspieler? Haben Sie Toni gratuliert?

Ja, natürlich. Toni wird auch zu meiner Geburtstagsfeier kommen. Wir haben gemeinsam großartige Erfolge mit dem 1. FC Köln gefeiert, und das verbindet für immer. Toni hatte immer sein Herz am rechten Fleck. Schon zu unserer aktiven Zeit hat er nie ein Blatt vor den Mund genommen und im Spiel schon mal aus seinem Kasten gebrüllt: Müller, du fauler Sack, beweg’ dich (schmunzelt)! Ich habe ihm dann immer gesagt: Mach doch mal langsam, Toni.

Sie erzielten in 326 Bundesliga-, DFB-Pokal- und Europapokalspielen insgesamt 231 Tore. 1976 wurden Sie EM-Torschützenkönig, 1977 und 1978 Torschützenkönig der Bundesliga. Doch Sie werden vor allem mit einem Rekord in Verbindung gebracht. Sechs Tore in einem Bundesligaspiel, das haben nicht einmal Gerd Müller und Robert Lewandowski geschafft.

Ja, es war eine Sternstunde. Mir war damals nicht bewusst, was ich damit geschafft habe. Ich hätte nie gedacht, dass der Rekord so lange besteht, jetzt schon bald 47 Jahre.

Welche Erinnerungen haben Sie an das 7:2 des 1. FC Köln gegen Werder Bremen im August 1977?

Mein damaliger Gegenspieler Horst-Dieter Höttges war zehn Jahre lang Nationalspieler und bekannt dafür, dass er oft sehr, sehr hart eingestiegen ist. Bei dem Spiel kam er mit roten Schuhen an. Das ist heute normal, aber damals war er der Erste mit bunten Schuhen. Das hat mich geärgert, ich fand das arrogant und ging mit Riesenenergie in das Spiel. Fairerweise muss ich sagen, dass ich vier Tore nach Standards gemacht habe, ich war schon ein sehr guter Kopfballspieler.

Müller: “Selbst auf Mauritius wurde ich schon auf den Rekord angesprochen”

Leider kann man Ihre sechs Tore nicht mal mehr auf Youtube sehen.

Heute sind gefühlt 50 Kameras bei jedem Bundesligaspiel, aber von diesem Spiel gibt es keine einzige TV-Aufnahme, nur ein paar Fotos. Trotzdem profitiere ich heute noch von diesen sechs Toren, selbst auf Mauritius wurde ich schon auf den Rekord angesprochen.

Sie mussten ein paarmal um die Bestmarke zittern. Zuletzt waren Lewandowski und der damalige Frankfurter Luka Jovic mit fünf Toren nah dran.

Ja, Lewandowski hat seine fünf Tore in weniger als zehn Minuten geschossen, da habe ich schon ein bisschen gezittert. Und beim Fünferpack von Jovic war ich sogar live im Frankfurter Stadion dabei. Soll ich Ihnen was verraten?

Dieter Müller (l.) köpft gegen Bremens Keeper Dieter Burdenski am 17. August 1977 eines seiner sechs Tore gegen Werder

Dieter Müller köpft gegen Bremens Keeper Dieter Burdenski am 17. August 1977 eines seiner sechs Tore gegen Werder
imago/Pfeil

Ja, gerne.

Nach dem fünften Tor von Jovic bin ich von der Tribüne auf die Toilette gegangen, weil ich so nervös war. Aber dann hat Frankfurts Trainer Adi Hütter ihn zehn Minuten vor Schluss ausgewechselt, damit Jovic seinen Applaus kriegt. Ich glaube, Hütter hat nichts von dem Sechs-Tore-Rekord gewusst. Wie sagt der Kölner: Et hätt noch immer jot jejange.

In der Bundesliga trifft der Münchner Harry Kane nach Belieben. Ist er der Einzige, der Ihnen den Rekord abnehmen kann?

Da kann auch ein anderer ganz unvermutet einen Lauf haben. Aber Kane spielt natürlich in einer Supermannschaft, die sehr viele Chancen kreiert. Und er ist auch ein sicherer Elfmeterschütze. Das war bei mir etwas anderes. Ich habe mal einen gegen Schalke verschossen, dann haben mich Wolfgang Overath und Heinz Flohe nicht mehr rangelassen (schmunzelt).

Sie sind gebürtiger Offenbacher, waren unter Ihrem Geburtsnamen Dieter Kaster Jugendnationalspieler und 1973 Jungprofi bei den Kickers, die damals in der Bundesliga gespielt haben. Warum haben Sie den Durchbruch nicht auf dem Bieberer Berg geschafft?

Wir hatten einen furchtbaren Trainer, Gyula Lorant. Der war unmenschlich, hat mich gedemütigt. Mein Stiefvater, dessen Namen ich dann auch angenommen habe, war relativ wohlhabend. Und da hat Lorant zu unserem Manager gesagt: Der Müller kann sich nicht quälen, der hat Geld von zu Hause. War natürlich Quatsch. Man muss sich mal vorstellen, wir mussten bei Lorant teilweise mit Spikes an den Schuhen trainieren. Unser Torwart Fred Bockholt hat sich mit den Dingern an den Schuhen sogar verletzt. Dann habe ich zu Herbert Widmayer, der mein Trainer in der Jugendnationalmannschaft war, gesagt, ich will und muss weg aus Offenbach. Und Widmayer, der so etwas wie mein väterlicher Freund war, hat mich in Köln empfohlen.

Was ich im Leben gelernt habe, ist, dass die großen Spieler, ob Overath, Gerd Müller oder Franz Beckenbauer, alle auch menschlich überragend waren.

Dieter Müller

Sie kamen damals als Nobody in eine starke Kölner Mannschaft. Wie wurden Sie als 19-Jähriger von den Stars wie Overath, Flohe, Bernd Cullmann und Wolfgang Weber aufgenommen?

Was ich im Leben gelernt habe, ist, dass die großen Spieler, ob Overath, Gerd Müller oder Franz Beckenbauer, alle auch menschlich überragend waren. Overath hat gewusst, dass ich ein bisschen sensibel war. Er hat mich gleich beim Einstand zur Seite genommen und gesagt: Jung’, du brauchst keine Angst zu haben, wir brauchen einen Torjäger wie dich. Das hat mir unheimlich Selbstvertrauen gegeben und mich auch geprägt. Später habe ich dann neuen, jungen Spielern wie Pierre Littbarski, oder auch Bernd Schuster geholfen.

Offenbach war Ausgangspunkt der großen Karriere und auch Endstation mit dem Abschiedsspiel 1989. Sie waren dann von 2000 bis 2012 Präsident in Offenbach, länger als jeder andere in der OFC-Geschichte. Wie groß ist heute die Verbundenheit mit den Kickers?

Wir haben den Verein fast aus dem Abgrund in die 2. Liga geführt, ein neues Stadion wurde gebaut. Aber der Schluss war nicht schön, da gab es Intrigen. Das hat mich sehr belastet. Ich spreche oft mit Rudi Völler, der ja auch in der Kickers-Jugend gespielt hat, über Offenbach. Dann leiden wir beide. Es ist schade, dass man jetzt schon seit 2013 in der 4. Liga festhängt. Ich interessiere mich weiter für die Kickers, aber die große Verbundenheit habe ich mit dem 1. FC Köln. Sicher auch wegen der Erfolge, die wir hatten.

Anders als viele Ihrer Kollegen haben Sie nach der aktiven Zeit keine Trainerlaufbahn im Profifußball eingeschlagen. Warum?

Ich konnte mich in meinem Leben immer relativ gut einschätzen. Ich war mal Trainer bei Germania Ober-Roden, sogar ziemlich erfolgreich. Wir haben 4. Liga gespielt und den Hessenpokal gewonnen. Ich war auch mal Manager, bei Dynamo Dresden. Aber das war alles nicht das Richtige. Mir hat die Besessenheit für eine erfolgreiche Trainerkarriere gefehlt.

Stattdessen haben Sie schon früh eine Fußballschule für Kinder gegründet. Wie kam es dazu?

Ich war vorher in vielen Fußballschulen als Trainer, und immer wollten die Kinder bei mir trainieren. Also habe ich selbst eine Fußballschule gegründet, und die war von Anfang an sehr erfolgreich. Mir machte es immer riesigen Spaß, mit Kindern zu trainieren. Das war meine Berufung. Vielleicht auch, weil ich meinen Sohn Alexander mit erst 16 Jahren verloren habe. Ich hätte mir nichts Besseres und Schöneres vorstellen können, als diesen Beruf ausüben zu können.

Müllers Geschichte handelt nicht nur von Rekorden und Titeln, sondern auch von schweren Schicksalsschlägen

Ihre Geschichte handelt nicht nur von Rekorden, Titeln und großen Spielen auf dem Rasen, sondern vor allem von schweren Schicksalsschlägen.

Ich wuchs ohne meinen leiblichen Vater bei meinen Großeltern auf. Wenige Tage nach meinem ersten Bundesligaspiel für Kickers Offenbach starb überraschend mein Adoptivvater, dem ich viel zu verdanken hatte. Meine Schwester starb früh. Schrecklich war der Verlust meines Sohnes, der mit erst 16 Jahren an einem Hirntumor verstorben ist. Da guckt man in die Abgründe der menschlichen Seele. Das kann man nur überstehen mit einem gewissen Glauben, und Menschen, die einem beistehen.

Sie waren selbst dem Tod sehr nahe. Am 30. September 2012 erlitten Sie einen schweren Herzinfarkt.

Ich hatte 31 Minuten lang Herzstillstand. So etwas überleben nur ganz wenige Menschen. Ich hatte das große Glück, dass meine Frau Johanna in dem Moment meines Zusammenbruchs ins Zimmer kam und die telefonischen Anweisungen vom Mann aus der Rettungsstelle befolgt hat. Unter Anleitung machte sie bis zum Eintreffen der Ärzte Herzdruckmassage, hat mir dabei sogar eine Rippe gebrochen. Wenn Johanna nur ein paar Sekunden später gekommen wäre oder nicht die Nerven behalten hätte, dann könnten wir dieses Interview jetzt nicht führen.

Sie lagen anschließend noch vier Tage im Koma …

Ja, ich habe zwar keine Nahtoderfahrung gemacht, aber ich erinnere mich, dass ich Feen und Kobolde gesehen habe. Ich hatte später noch eine schwere Herz-OP. In diesen ganz schweren Momenten haben mir der Glaube an den Schöpfer und Gebete unglaublich viel Kraft gegeben. Seitdem glaube ich aber auch, dass man vor dem Tod keine Angst haben muss.

Julian Nagelsmann ist ein sehr guter Trainer, den hätten die Bayern nie weggeben dürfen.

Dieter Müller

Haben sich Ihr Leben und Ihre Einstellung dazu seit dem Herzinfarkt geändert?

Das Wichtigste im Leben ist Demut. Das Leben kann sich von einem Moment auf den anderen ändern. Das muss einem immer bewusst sein.

Sie hatten Ihren Gala-Auftritt bei der EM 1976 im Alter von 22 Jahren. In diesem Sommer steht wieder eine EM an. Mit welchen Chancen für die deutsche Mannschaft?

Ich sehe sehr gute Chancen. Rudi Völler ist sehr erfahren, weiß genau, was zu tun ist, und er ist ein Glücksbringer. Julian Nagelsmann ist ein sehr guter Trainer, den hätten die Bayern nie weggeben dürfen. Wir kommen mindestens ins Halbfinale, und dann gehört immer auch ein bisschen Glück dazu.

Sie haben es als zweimaliger Bundesligatorschützenkönig und bester EM-Torschütze nur auf zwölf Länderspiele gebracht. Zu wenig für Ihre Qualitäten?

Ich hatte einen traumhaften Einstand als Einwechselspieler mit meinen drei Toren im EM-Halbfinale gegen Jugoslawien, dann habe ich noch ein Tor im Finale gegen die Tschechoslowakei erzielt. Wenn Uli Hoeneß im Elfmeterschießen den Ball nicht in den Himmel, sondern ins Tor geschossen hätte, wären wir Europameister geworden, und vielleicht wäre mein Verhältnis zum damaligen Bundestrainer Helmut Schön besser geworden. Ich war ein sehr sensibler Spieler, und das hat mit uns nicht so richtig gepasst. Aber ich bin trotzdem zufrieden. Ich habe in zwölf Länderspielen neun Tore gemacht. Ob ich jetzt 30 oder 40 Länderspiele hätte, das hätte in meinem Leben nichts geändert. Ich hatte das große Glück, mit den größten Spielern der 70er und 80er Jahre zusammenzuspielen. Ich bin mit meiner Karriere sehr, sehr zufrieden.

Sie hatten im Sturm immer sehr große Konkurrenz, Klaus Fischer, Horst Hrubesch, Karl-Heinz Rummenigge, Klaus Allofs, Bernd Hölzenbein. Wer ist für Sie heute der Hoffnungsträger im deutschen Sturm? Niclas Füllkrug?

Den klassischen Mittelstürmer hat man in der Vergangenheit vernachlässigt, dafür die halbe Neun, die falsche Neun geschaffen. Ich denke, eine Mannschaft kann nur erfolgreich sein, wenn sie einen guten Knipser hat. Das wird jetzt auch bei der EM so sein. Niclas Füllkrug ist international gesehen nicht der herausragende Stürmer, aber er weiß, wo das Tor steht. Und ich setze in der Offensive auf den derzeit besten deutschen Spieler, den Leverkusener Florian Wirtz, der wird sicher eine großartige EM spielen. Der Sturm wird nicht das Problem. Ich sehe das größere Manko in der Abwehr.

Sie fühlen sich dem 1. FC Köln eng verbunden. Wie groß sind die Chancen, dass der FC auch nächste Saison in der Bundesliga spielen wird?

Es fehlt sicher etwas Qualität. Ich hoffe, dass die Kölner in die Relegation kommen und es dann wie 2021 schaffen. Vielleicht wieder gegen Holstein Kiel.

Interview: Jochen Koch

Müller: “Höttges kam mit roten Schuhen. Das fand ich arrogant!”

Die bunten Treter seines Gegenspielers spornen ihn 1977 zu seinem Sechs-Tore-Rekord an. Am Ostermontag wird Dieter Müller 70 Jahre alt.

Dieter Müller steht für Tore. Sein Sechserpack für Köln gegen Bremen ist in der Bundesliga bis heute unerreicht, mit insgesamt 177 Treffern belegt er in der Ewigen Torschützenliste Platz 9. Seine 48 Tore im DFB-Pokal übertrifft nur ein anderer Müller, der mit Vornamen Gerd heißt und in diesem Wettbewerb 78-mal traf. Jenseits der Erfolge und Rekorde prägen schwere Schicksalsschläge Dieter Müllers Weg, 2012 war er dem Tod nach einem schweren Herzinfarkt sehr nahe. Vor seinem 70. Geburtstag am 1. April spricht der gebürtige Offenbacher über seine Laufbahn und sein Leben.

Zwei Kölner Fußball-Legenden feiern in diesem Jahr fast zeitgleich ihren 70. Geburtstag. Bei Toni Schumacher war es am 6. März so weit, am 1. April sind Sie dran, Herr Müller. Wie ist der Kontakt der ehemaligen Kölner Meisterspieler? Haben Sie Toni gratuliert?

Ja, natürlich. Toni wird auch zu meiner Geburtstagsfeier kommen. Wir haben gemeinsam großartige Erfolge mit dem 1. FC Köln gefeiert, und das verbindet für immer. Toni hatte immer sein Herz am rechten Fleck. Schon zu unserer aktiven Zeit hat er nie ein Blatt vor den Mund genommen und im Spiel schon mal aus seinem Kasten gebrüllt: Müller, du fauler Sack, beweg’ dich (schmunzelt)! Ich habe ihm dann immer gesagt: Mach doch mal langsam, Toni.

Sie erzielten in 326 Bundesliga-, DFB-Pokal- und Europapokalspielen insgesamt 231 Tore. 1976 wurden Sie EM-Torschützenkönig, 1977 und 1978 Torschützenkönig der Bundesliga. Doch Sie werden vor allem mit einem Rekord in Verbindung gebracht. Sechs Tore in einem Bundesligaspiel, das haben nicht einmal Gerd Müller und Robert Lewandowski geschafft.

Ja, es war eine Sternstunde. Mir war damals nicht bewusst, was ich damit geschafft habe. Ich hätte nie gedacht, dass der Rekord so lange besteht, jetzt schon bald 47 Jahre.

Welche Erinnerungen haben Sie an das 7:2 des 1. FC Köln gegen Werder Bremen im August 1977?

Mein damaliger Gegenspieler Horst-Dieter Höttges war zehn Jahre lang Nationalspieler und bekannt dafür, dass er oft sehr, sehr hart eingestiegen ist. Bei dem Spiel kam er mit roten Schuhen an. Das ist heute normal, aber damals war er der Erste mit bunten Schuhen. Das hat mich geärgert, ich fand das arrogant und ging mit Riesenenergie in das Spiel. Fairerweise muss ich sagen, dass ich vier Tore nach Standards gemacht habe, ich war schon ein sehr guter Kopfballspieler.

Müller: “Selbst auf Mauritius wurde ich schon auf den Rekord angesprochen”

Leider kann man Ihre sechs Tore nicht mal mehr auf Youtube sehen.

Heute sind gefühlt 50 Kameras bei jedem Bundesligaspiel, aber von diesem Spiel gibt es keine einzige TV-Aufnahme, nur ein paar Fotos. Trotzdem profitiere ich heute noch von diesen sechs Toren, selbst auf Mauritius wurde ich schon auf den Rekord angesprochen.

Sie mussten ein paarmal um die Bestmarke zittern. Zuletzt waren Lewandowski und der damalige Frankfurter Luka Jovic mit fünf Toren nah dran.

Ja, Lewandowski hat seine fünf Tore in weniger als zehn Minuten geschossen, da habe ich schon ein bisschen gezittert. Und beim Fünferpack von Jovic war ich sogar live im Frankfurter Stadion dabei. Soll ich Ihnen was verraten?

Dieter Müller (l.) köpft gegen Bremens Keeper Dieter Burdenski am 17. August 1977 eines seiner sechs Tore gegen Werder

Dieter Müller köpft gegen Bremens Keeper Dieter Burdenski am 17. August 1977 eines seiner sechs Tore gegen Werder
imago/Pfeil

Ja, gerne.

Nach dem fünften Tor von Jovic bin ich von der Tribüne auf die Toilette gegangen, weil ich so nervös war. Aber dann hat Frankfurts Trainer Adi Hütter ihn zehn Minuten vor Schluss ausgewechselt, damit Jovic seinen Applaus kriegt. Ich glaube, Hütter hat nichts von dem Sechs-Tore-Rekord gewusst. Wie sagt der Kölner: Et hätt noch immer jot jejange.

In der Bundesliga trifft der Münchner Harry Kane nach Belieben. Ist er der Einzige, der Ihnen den Rekord abnehmen kann?

Da kann auch ein anderer ganz unvermutet einen Lauf haben. Aber Kane spielt natürlich in einer Supermannschaft, die sehr viele Chancen kreiert. Und er ist auch ein sicherer Elfmeterschütze. Das war bei mir etwas anderes. Ich habe mal einen gegen Schalke verschossen, dann haben mich Wolfgang Overath und Heinz Flohe nicht mehr rangelassen (schmunzelt).

Sie sind gebürtiger Offenbacher, waren unter Ihrem Geburtsnamen Dieter Kaster Jugendnationalspieler und 1973 Jungprofi bei den Kickers, die damals in der Bundesliga gespielt haben. Warum haben Sie den Durchbruch nicht auf dem Bieberer Berg geschafft?

Wir hatten einen furchtbaren Trainer, Gyula Lorant. Der war unmenschlich, hat mich gedemütigt. Mein Stiefvater, dessen Namen ich dann auch angenommen habe, war relativ wohlhabend. Und da hat Lorant zu unserem Manager gesagt: Der Müller kann sich nicht quälen, der hat Geld von zu Hause. War natürlich Quatsch. Man muss sich mal vorstellen, wir mussten bei Lorant teilweise mit Spikes an den Schuhen trainieren. Unser Torwart Fred Bockholt hat sich mit den Dingern an den Schuhen sogar verletzt. Dann habe ich zu Herbert Widmayer, der mein Trainer in der Jugendnationalmannschaft war, gesagt, ich will und muss weg aus Offenbach. Und Widmayer, der so etwas wie mein väterlicher Freund war, hat mich in Köln empfohlen.

Was ich im Leben gelernt habe, ist, dass die großen Spieler, ob Overath, Gerd Müller oder Franz Beckenbauer, alle auch menschlich überragend waren.

Dieter Müller

Sie kamen damals als Nobody in eine starke Kölner Mannschaft. Wie wurden Sie als 19-Jähriger von den Stars wie Overath, Flohe, Bernd Cullmann und Wolfgang Weber aufgenommen?

Was ich im Leben gelernt habe, ist, dass die großen Spieler, ob Overath, Gerd Müller oder Franz Beckenbauer, alle auch menschlich überragend waren. Overath hat gewusst, dass ich ein bisschen sensibel war. Er hat mich gleich beim Einstand zur Seite genommen und gesagt: Jung’, du brauchst keine Angst zu haben, wir brauchen einen Torjäger wie dich. Das hat mir unheimlich Selbstvertrauen gegeben und mich auch geprägt. Später habe ich dann neuen, jungen Spielern wie Pierre Littbarski, oder auch Bernd Schuster geholfen.

Offenbach war Ausgangspunkt der großen Karriere und auch Endstation mit dem Abschiedsspiel 1989. Sie waren dann von 2000 bis 2012 Präsident in Offenbach, länger als jeder andere in der OFC-Geschichte. Wie groß ist heute die Verbundenheit mit den Kickers?

Wir haben den Verein fast aus dem Abgrund in die 2. Liga geführt, ein neues Stadion wurde gebaut. Aber der Schluss war nicht schön, da gab es Intrigen. Das hat mich sehr belastet. Ich spreche oft mit Rudi Völler, der ja auch in der Kickers-Jugend gespielt hat, über Offenbach. Dann leiden wir beide. Es ist schade, dass man jetzt schon seit 2013 in der 4. Liga festhängt. Ich interessiere mich weiter für die Kickers, aber die große Verbundenheit habe ich mit dem 1. FC Köln. Sicher auch wegen der Erfolge, die wir hatten.

Anders als viele Ihrer Kollegen haben Sie nach der aktiven Zeit keine Trainerlaufbahn im Profifußball eingeschlagen. Warum?

Ich konnte mich in meinem Leben immer relativ gut einschätzen. Ich war mal Trainer bei Germania Ober-Roden, sogar ziemlich erfolgreich. Wir haben 4. Liga gespielt und den Hessenpokal gewonnen. Ich war auch mal Manager, bei Dynamo Dresden. Aber das war alles nicht das Richtige. Mir hat die Besessenheit für eine erfolgreiche Trainerkarriere gefehlt.

Stattdessen haben Sie schon früh eine Fußballschule für Kinder gegründet. Wie kam es dazu?

Ich war vorher in vielen Fußballschulen als Trainer, und immer wollten die Kinder bei mir trainieren. Also habe ich selbst eine Fußballschule gegründet, und die war von Anfang an sehr erfolgreich. Mir machte es immer riesigen Spaß, mit Kindern zu trainieren. Das war meine Berufung. Vielleicht auch, weil ich meinen Sohn Alexander mit erst 16 Jahren verloren habe. Ich hätte mir nichts Besseres und Schöneres vorstellen können, als diesen Beruf ausüben zu können.

Müllers Geschichte handelt nicht nur von Rekorden und Titeln, sondern auch von schweren Schicksalsschlägen

Ihre Geschichte handelt nicht nur von Rekorden, Titeln und großen Spielen auf dem Rasen, sondern vor allem von schweren Schicksalsschlägen.

Ich wuchs ohne meinen leiblichen Vater bei meinen Großeltern auf. Wenige Tage nach meinem ersten Bundesligaspiel für Kickers Offenbach starb überraschend mein Adoptivvater, dem ich viel zu verdanken hatte. Meine Schwester starb früh. Schrecklich war der Verlust meines Sohnes, der mit erst 16 Jahren an einem Hirntumor verstorben ist. Da guckt man in die Abgründe der menschlichen Seele. Das kann man nur überstehen mit einem gewissen Glauben, und Menschen, die einem beistehen.

Sie waren selbst dem Tod sehr nahe. Am 30. September 2012 erlitten Sie einen schweren Herzinfarkt.

Ich hatte 31 Minuten lang Herzstillstand. So etwas überleben nur ganz wenige Menschen. Ich hatte das große Glück, dass meine Frau Johanna in dem Moment meines Zusammenbruchs ins Zimmer kam und die telefonischen Anweisungen vom Mann aus der Rettungsstelle befolgt hat. Unter Anleitung machte sie bis zum Eintreffen der Ärzte Herzdruckmassage, hat mir dabei sogar eine Rippe gebrochen. Wenn Johanna nur ein paar Sekunden später gekommen wäre oder nicht die Nerven behalten hätte, dann könnten wir dieses Interview jetzt nicht führen.

Sie lagen anschließend noch vier Tage im Koma …

Ja, ich habe zwar keine Nahtoderfahrung gemacht, aber ich erinnere mich, dass ich Feen und Kobolde gesehen habe. Ich hatte später noch eine schwere Herz-OP. In diesen ganz schweren Momenten haben mir der Glaube an den Schöpfer und Gebete unglaublich viel Kraft gegeben. Seitdem glaube ich aber auch, dass man vor dem Tod keine Angst haben muss.

Julian Nagelsmann ist ein sehr guter Trainer, den hätten die Bayern nie weggeben dürfen.

Dieter Müller

Haben sich Ihr Leben und Ihre Einstellung dazu seit dem Herzinfarkt geändert?

Das Wichtigste im Leben ist Demut. Das Leben kann sich von einem Moment auf den anderen ändern. Das muss einem immer bewusst sein.

Sie hatten Ihren Gala-Auftritt bei der EM 1976 im Alter von 22 Jahren. In diesem Sommer steht wieder eine EM an. Mit welchen Chancen für die deutsche Mannschaft?

Ich sehe sehr gute Chancen. Rudi Völler ist sehr erfahren, weiß genau, was zu tun ist, und er ist ein Glücksbringer. Julian Nagelsmann ist ein sehr guter Trainer, den hätten die Bayern nie weggeben dürfen. Wir kommen mindestens ins Halbfinale, und dann gehört immer auch ein bisschen Glück dazu.

Sie haben es als zweimaliger Bundesligatorschützenkönig und bester EM-Torschütze nur auf zwölf Länderspiele gebracht. Zu wenig für Ihre Qualitäten?

Ich hatte einen traumhaften Einstand als Einwechselspieler mit meinen drei Toren im EM-Halbfinale gegen Jugoslawien, dann habe ich noch ein Tor im Finale gegen die Tschechoslowakei erzielt. Wenn Uli Hoeneß im Elfmeterschießen den Ball nicht in den Himmel, sondern ins Tor geschossen hätte, wären wir Europameister geworden, und vielleicht wäre mein Verhältnis zum damaligen Bundestrainer Helmut Schön besser geworden. Ich war ein sehr sensibler Spieler, und das hat mit uns nicht so richtig gepasst. Aber ich bin trotzdem zufrieden. Ich habe in zwölf Länderspielen neun Tore gemacht. Ob ich jetzt 30 oder 40 Länderspiele hätte, das hätte in meinem Leben nichts geändert. Ich hatte das große Glück, mit den größten Spielern der 70er und 80er Jahre zusammenzuspielen. Ich bin mit meiner Karriere sehr, sehr zufrieden.

Sie hatten im Sturm immer sehr große Konkurrenz, Klaus Fischer, Horst Hrubesch, Karl-Heinz Rummenigge, Klaus Allofs, Bernd Hölzenbein. Wer ist für Sie heute der Hoffnungsträger im deutschen Sturm? Niclas Füllkrug?

Den klassischen Mittelstürmer hat man in der Vergangenheit vernachlässigt, dafür die halbe Neun, die falsche Neun geschaffen. Ich denke, eine Mannschaft kann nur erfolgreich sein, wenn sie einen guten Knipser hat. Das wird jetzt auch bei der EM so sein. Niclas Füllkrug ist international gesehen nicht der herausragende Stürmer, aber er weiß, wo das Tor steht. Und ich setze in der Offensive auf den derzeit besten deutschen Spieler, den Leverkusener Florian Wirtz, der wird sicher eine großartige EM spielen. Der Sturm wird nicht das Problem. Ich sehe das größere Manko in der Abwehr.

Sie fühlen sich dem 1. FC Köln eng verbunden. Wie groß sind die Chancen, dass der FC auch nächste Saison in der Bundesliga spielen wird?

Es fehlt sicher etwas Qualität. Ich hoffe, dass die Kölner in die Relegation kommen und es dann wie 2021 schaffen. Vielleicht wieder gegen Holstein Kiel.

Interview: Jochen Koch

Kölns gefährlicher Tanz am Rande der Katastrophe

Der 1. FC Köln kann auch nach der Länderspielpause nicht gewinnen und verpasst die Trendwende. Nun steuert das Team von Trainer Timo Schultz auf die erste Entscheidung der Saison zu.

Gespaltenes Fazit: Kölns Trainer Timo Schultz wollte in Augsburg gewinnen, musste aber mit einem Remis leben.

Gespaltenes Fazit: Kölns Trainer Timo Schultz wollte in Augsburg gewinnen, musste aber mit einem Remis leben.

IMAGO/MIS

Für den größten Erfolg des 1. FC Köln sorgen am Sonntagabend mal wieder andere. Weil Bochum und Darmstadt am Ende 2:2 spielten, veränderte sich in der Rangordnung der vier Teams am Tabellenende nichts. Sieben Punkte trennen die Geißböcke von Platz 15 und dem VfL, einer vom Relegationsrang 16 und Mainz 05. Alles so wie vor dem Spieltag, alles wie immer. Dabei hatten die Kölner doch endlich zum Befreiungsschlag ansetzen wollen. Es wurde ein 1:1 in Augsburg.

Große Worte, wenige Taten

“Wir wollten nicht mehr unentschieden spielen”, betonte FC-Coach Timo Schultz, gab aber auch zu: “Den Punkt nehme ich gern mit nach Köln.” Damit hatte er das ganze Dilemma seines Vereins schon zusammengefasst: Die Länderspielpause inklusive des Trainingslagers in Spanien hätte der große (positive) Bruch in der Saison sein sollen. Alle in der Domstadt wissen, dass dringend Siege her müssen. Aber am Ende war es das sechste Remis im elften Spiel in diesem Jahr. Mehr scheint einfach nicht drin zu sein. Derzeit jedenfalls.

So läuft den Kölnern die Zeit davon, doch noch irgendwie den Sprung aufs rettende Ufer zu schaffen. Und selbst mit Mainz könnte es nun ein Hauen und Stechen um die Chance in der Relegation geben. Denn so optimistisch die Kölner aus Spanien zurückgekehrt waren und so offensiv sie von Siegen sprechen, so wenig änderte sich auf dem Platz.

Nur gute Ansätze reichen nicht

Mit der Doppelsitze Sargis Adamyan/Davie Selke, der offensiv ausgerichteten Doppelsechs Dejan Ljubicic/Denis Huseinbasic und Jan Thielmann als Rechtsverteidiger hatte sich Schultz auch personell auf dem Papier für maximale Angriffslust entschieden. “Viele vielversprechende Ansätze in der Offensive” lobte Schultz, sah aber auch: “Wir haben es leider nicht geschafft, einige Situationen noch klarer für uns auszuspielen.” Auch da war alles wie immer.

Stattdessen ließ der FC insgesamt 25 Torschüsse der Augsburger zu und gab selbst nur zwölf ab. Zwölf Ecken der Hausherren standen sechs der Gäste gegenüber, 31 Flanken segelten in den Strafraum der Kölner. Nur sechs in den des FCA. Von der groß angekündigten Frühlings-Offensive wurde nur wenig Realität. Auch, weil etwa Faride Alidou und Florian Kainz nur selten am Spiel teilnahmen. Der Kapitän bereitete zwar den Ausgleich wunderbar mit einer direkten Weiterleitung für Adamyan vor, tauchte aber ansonsten ab. Wie zuletzt so oft.

Gewinnen ist alternativlos

Die kommenden Kölner Aufgaben

Dafür konnten sich die Rheinländer mal wieder bei Marvin Schwäbe bedanken, der gegen Kevin Mbabu (36. Minute) und Kristijan Jakic (48.) zweimal in höchster Not eingriff. Thielmann musste auch noch auf der Linie ein Debakel verhindern (70.). Die Verunsicherung, die in Spanien bekämpft werden sollte, war den Profis wieder anzumerken. Mit Folgen: Der 1. FC Köln tanzt Anfang April 2024 nicht nur auf dem Feld, sondern auch in der Tabelle am Rande der Katastrophe.

Und nun? Steht als nächstes das Duell mit Bochum an. Es wird diesmal die letzte Chance sein, noch ein anderes Ziel als den Relegationsplatz im Blick zu halten. “Wir haben intern wie extern gesagt: Wir müssen unser Mindset anpassen und auf Dreier gehen”, bekräftigte Schultz, dem der Ernst der Lage bewusst ist. Er weiß, dass die Begegnung mit dem VfL die erste Weiche stellt. Deshalb ist gewinnen alternativlos, wieder mal: “Wir sollten schleunigst damit anfangen.”

Jim Decker

Kölner Thielmann: “Da müssen wir überzeugen”

Der 1. FC Köln befindet sich in einer prekären Lage, dessen ist man sich im Rheinland durchaus bewusst. Noch vor dem Anpfiff in Augsburg hatte Coach Timo Schultz darauf verwiesen, dass man Siege brauche, “wenn wir nochmal über den Strich kommen wollen”. Doch es kam anders.

Mit seiner Abwehraktion rettete er den Kölnern zumindest das Remis in Augsburg: Jan Thielmann.

Mit seiner Abwehraktion rettete er den Kölnern zumindest das Remis in Augsburg: Jan Thielmann.

IMAGO/MIS

Nach 90 Minuten in der WWK-Arena stand nur ein 1:1 als Ergebnis fest – und damit war es wieder nur ein Punkt für den abstiegsbedrohten 1. FC Köln. “Ein Punkt ist zu wenig”, sagte dann auch Sargis Adamyan nach Abpfiff bei DAZN und ergänzte: “Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Nach dem Spielverlauf nehmen wir den mit.”

In der Tat kann das Remis als durchaus schmeichelhaft betrachtet werden, immerhin war Augsburg in vielen Dingen überlegen – allein schon die Torschussstatistik von 25:12 spricht Bände. Gerade nach dem Seitenwechsel war es eine recht einseitige Nummer, wie auch Adamyan feststellte. “Wir haben probiert, offensiv zu spielen, aber in der zweiten Halbzeit haben wir uns zu doll reindrängen lassen. Das darf nicht sein.”

Thielmanns Forderung – Adamyan beschwört Einigkeit

Ähnlich bewertete auch Jan Thielmann das Match, der mit seiner tollen Abwehraktion in der 70. Minute gegen Dion Drena Beljo gar das 1:1 gerettet hatte. Zwar hätte der Effzeh phasenweise “mit Ball gute Ansätze” gehabt, das sei aber nicht dauerhaft der Fall gewesen. “Wir wussten, wie wir spielen müssen, haben es aber nicht immer hinbekommen – gerade in der zweiten Halbzeit.” Der 21-Jährige verwies darauf, dass man “kühlen Kopf bewahren” sollte, gerade in Phasen, “wenn es ein bisschen fahriger wird. Das haben wir nicht gut hinbekommen.”

Und jetzt? “Unter dem Strich ist es ein Punkt mehr”, übte sich Thielmann in Optimismus, gab aber auch zu: “Wir hätten gerne drei gehabt.” Denn auch er weiß: Köln bleibt mit 19 Punkten auf Tabellenplatz 17 und stellt weiterhin mit nur 21 erzielten Toren die schlechteste Offensive der Liga.

Die Hoffnung bleibt den Kölnern aber dennoch erhalten, zumal ihnen in den kommenden Wochen “spannende Spiele” bevorstehen, wie Thielmann sagte. Nächsten Samstag steht das womöglich wegweisende Heimspiel gegen den Tabellen-15. und bereits sechs Punkte enteilten VfL Bochum an. Anschließend geht es nach München, ehe die nächsten Abstiegskracher gegen Schlusslicht Darmstadt und beim Tabellen-16. Mainz anstehen. “Da müssen wir überzeugen”, forderte Thielmann, während Adamyan die Einigkeit beschwor: “Wir müssen zusammenhalten, das muss unser Trumpf sein.”

Kreuzbandverletzung: Köln mehrere Monate ohne Kilian

Kölns Trainer Timo Schultz plant in der Herangehensweise an die Spiele der Endphase der Saison eine Änderung. Die muss er auch an seinem Kader vornehmen, da ein Spieler lange ausfällt.

Bei Luca Kilian befürchtet FC-Coach Timo Schultz im schlimmsten Fall sogar einen Kreuzbandriss.

Bei Luca Kilian befürchtet FC-Coach Timo Schultz im schlimmsten Fall sogar einen Kreuzbandriss.

picture alliance / Chai von der Laage

Die Pressekonferenz für das Gastspiel des 1. FC Köln am Ostersonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim FC Augsburg musste FC-Coach Timo Schultz mit einer schlechten Nachricht eröffnen. Denn Luca Kilian musste nach einem Zweikampf im Training am Freitagvormittag mit Davie Selke vorzeitig das Training abbrechen.

“Erste Untersuchungen lassen nichts Gutes erahnen”, ahnte Schultz Schlimmeres: “Er hat große Probleme im Knie und kann kaum auftreten, das kann dann sogar Richtung Kreuzband gehen”, berichtete der 46-Jährige. Am Nachmittag bestätigte dann der FC die Befürchtungen von Schultz: Demnach hat sich Kilian eine nicht näher beschriebene Kreuzbandverletzung zugezogen und wird den Geißböcken “mehrere Monate” nicht zur Verfügung stehen.

Dagegen könnte Luca Waldschmidt bereits in Augsburg sein Comeback feiern. Im Normalfall, betonte Schultz, sei ein Spieler nach rund achtwöchiger Pause und nur einer Woche Mannschaftstraining noch kein Thema. “Aber Luca ist für uns ein absoluter Unterschiedsspieler, der mit einer Aktion sehr, sehr viel bewirken kann”, sagte Schultz, der nun ins Grübel geraten ist, ob er für Waldschmidt nun doch einen Kaderplatz freischaufeln soll. In der Hoffnung, dass Waldschmidt “in den letzten zehn, acht, sechs Minuten” vielleicht die entscheidende Aktion haben kann.

Abkehr vom Eichhörnchen-Prinzip: Für Schultz zählen nur noch Siege

Mit der Partie in Augsburg startet der FC in die Endphase der Saison. “In der Crunch Time gibt’s nur Dreier und danach werden wir uns ausrichten”, sagte Schultz. Bis zur Länderspielpause hat Köln eher im Eichhörnchen-Prinzip versucht, “Pünktchen um Pünktchen zu sammeln”. Damit ist jetzt Schluss. “Wir werden die Spiele so angehen, dass wir sie gewinnen – am besten schon in Augsburg”, kündigte Schultz an.

Allerdings sieht Schultz mit den Fuggerstädtern eine schwere Aufgabe auf seine Elf zukommen: “Sie haben vier Spiel gewonnen, alleine das ist schon eine Aussage.” Er erwarte einen “Gegner mit Selbstvertrauen, der physisch auf einem Toplevel ist und extrem kompakt gegen den Ball arbeitet.” Zumal die Augsburger vor eigenem Publikum sicher die Chance nutzen wollen, “ihre Serie auszubauen. Aber da”, so Schultz, “treffen sie auf einen Gegner, der da etwas dagegen hat.”

Verdacht auf Kreuzbandriss: Köln bangt um Kilian

Kölns Trainer Timo Schultz plant in der Herangehensweise an die Spiele der Endphase der Saison eine Änderung. Die muss er auch an seinem Kader vornehmen, ein längerer Ausfall droht.

Bei Luca Kilian befürchtet FC-Coach Timo Schultz im schlimmsten Fall sogar einen Kreuzbandriss.

Bei Luca Kilian befürchtet FC-Coach Timo Schultz im schlimmsten Fall sogar einen Kreuzbandriss.

picture alliance / Chai von der Laage

Die Pressekonferenz für das Gastspiel des 1. FC Köln am Ostersonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim FC Augsburg musste FC-Coach Timo Schultz mit einer schlechten Nachricht eröffnen. Denn Luca Kilian musste nach einem Zweikampf im Training am Freitag mit Davie Selke vorzeitig das Training abbrechen.

“Erste Untersuchungen lassen nichts Gutes erahnen”, sagte Schultz: “Er hat große Probleme im Knie und kann kaum auftreten, das kann dann sogar Richtung Kreuzband gehen”, berichtete der 46-Jährige. Allerdings, so Schultz, stehen die letzten Untersuchungen noch an, ein Fünkchen Hoffnung, dass es den Innenverteidiger doch nicht so schlimm erwischt hat, besteht also noch. In Augsburg wird der 24-Jährige aber nicht zur Verfügung stehen.

Dagegen könnte Luca Waldschmidt bereits in Augsburg sein Comeback feiern. Im Normalfall, betonte Schultz, sei ein Spieler nach rund achtwöchiger Pause und nur einer Woche Mannschaftstraining noch kein Thema. “Aber Luca ist für uns ein absoluter Unterschiedsspieler, der mit einer Aktion sehr, sehr viel bewirken kann”, sagte Schultz, der nun ins Grübel geraten ist, ob er für Waldschmidt nun doch einen Kaderplatz freischaufeln soll. In der Hoffnung, dass Waldschmidt “in den letzten zehn, acht, sechs Minuten” vielleicht die entscheidende Aktion haben kann.

Abkehr vom Eichhörnchen-Prinzip: Für Schultz zählen nur noch Siege

Mit der Partie in Augsburg startet der FC in die Endphase der Saison. “In der Crunch Time gibt’s nur Dreier und danach werden wir uns ausrichten”, sagte Schultz. Bis zur Länderspielpause hat Köln eher im Eichhörnchen-Prinzip versucht, “Pünktchen um Pünktchen zu sammeln”. Damit ist jetzt Schluss. “Wir werden die Spiele so angehen, dass wir sie gewinnen – am besten schon in Augsburg”, kündigte Schultz an.

Allerdings sieht Schultz mit den Fuggerstädtern eine schwere Aufgabe auf seine Elf zukommen: “Sie haben vier Spiel gewonnen, alleine das ist schon eine Aussage.” Er erwarte einen “Gegner mit Selbstvertrauen, der physisch auf einem Toplevel ist und extrem kompakt gegen den Ball arbeitet.” Zumal die Augsburger vor eigenem Publikum sicher die Chance nutzen wollen, “ihre Serie auszubauen. Aber da”, so Schultz, “treffen sie auf einen Gegner, der da etwas dagegen hat.”

Verdacht auf Kreuzbandverletzung: Köln bangt um Kilian

Kölns Trainer Timo Schultz plant in der Herangehensweise an die Spiele der Endphase der Saison eine Änderung. Die muss er auch an seinem Kader vornehmen, ein längerer Ausfall droht.

Bei Luca Kilian befürchtet FC-Coach Timo Schultz im schlimmsten Fall sogar einen Kreuzbandriss.

Bei Luca Kilian befürchtet FC-Coach Timo Schultz im schlimmsten Fall sogar einen Kreuzbandriss.

picture alliance / Chai von der Laage

Die Pressekonferenz für das Gastspiel des 1. FC Köln am Ostersonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim FC Augsburg musste FC-Coach Timo Schultz mit einer schlechten Nachricht eröffnen. Denn Luca Kilian musste nach einem Zweikampf im Training am Freitag mit Davie Selke vorzeitig das Training abbrechen.

“Erste Untersuchungen lassen nichts Gutes erahnen”, sagte Schultz: “Er hat große Probleme im Knie und kann kaum auftreten, das kann dann sogar Richtung Kreuzband gehen”, berichtete der 46-Jährige. Allerdings, so Schultz, stehen die letzten Untersuchungen noch an, ein Fünkchen Hoffnung, dass es den Innenverteidiger doch nicht so schlimm erwischt hat, besteht also noch. In Augsburg wird der 24-Jährige aber nicht zur Verfügung stehen.

Dagegen könnte Luca Waldschmidt bereits in Augsburg sein Comeback feiern. Im Normalfall, betonte Schultz, sei ein Spieler nach rund achtwöchiger Pause und nur einer Woche Mannschaftstraining noch kein Thema. “Aber Luca ist für uns ein absoluter Unterschiedsspieler, der mit einer Aktion sehr, sehr viel bewirken kann”, sagte Schultz, der nun ins Grübel geraten ist, ob er für Waldschmidt nun doch einen Kaderplatz freischaufeln soll. In der Hoffnung, dass Waldschmidt “in den letzten zehn, acht, sechs Minuten” vielleicht die entscheidende Aktion haben kann.

Abkehr vom Eichhörnchen-Prinzip: Für Schultz zählen nur noch Siege

Mit der Partie in Augsburg startet der FC in die Endphase der Saison. “In der Crunch Time gibt’s nur Dreier und danach werden wir uns ausrichten”, sagte Schultz. Bis zur Länderspielpause hat Köln eher im Eichhörnchen-Prinzip versucht, “Pünktchen um Pünktchen zu sammeln”. Damit ist jetzt Schluss. “Wir werden die Spiele so angehen, dass wir sie gewinnen – am besten schon in Augsburg”, kündigte Schultz an.

Allerdings sieht Schultz mit den Fuggerstädtern eine schwere Aufgabe auf seine Elf zukommen: “Sie haben vier Spiel gewonnen, alleine das ist schon eine Aussage.” Er erwarte einen “Gegner mit Selbstvertrauen, der physisch auf einem Toplevel ist und extrem kompakt gegen den Ball arbeitet.” Zumal die Augsburger vor eigenem Publikum sicher die Chance nutzen wollen, “ihre Serie auszubauen. Aber da”, so Schultz, “treffen sie auf einen Gegner, der da etwas dagegen hat.”

“Hohen Stellenwert”: Köln bindet Heintz um zwei weitere Jahre

Vor dieser Saison kehrte Dominique Heintz zum 1. FC Köln zurück. Nun steht fest, dass die gemeinsame Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus fortgesetzt wird.

Dominique Heintz wird auch die kommenden zwei Spielzeiten für den 1. FC Köln spielen.

Dominique Heintz wird auch die kommenden zwei Spielzeiten für den 1. FC Köln spielen.

IMAGO/Eibner

Als Heintz im vergangenen Sommer vom 1. FC Union Berlin zum 1. FC Köln zurückkehrte, hatte der ihm vorgelegte Vertrag zunächst nur einen Laufzeit über die Saison 2023/24. Er war als Backup in der Innenverteidigung eingeplant, um dem Trainerteam mehr Flexibilität zu ermöglichen. Eine Rolle, die Heintz zur Zufriedenheit aller ausfüllte, weshalb sein Kontrakt nun um zwei weitere Jahre bis Juni 2026 verlängert wurde.

“Dominique genießt einen hohen Stellenwert in unserem Team”, sagte FC-Geschäftsführer Christian Keller. “Zum einen aufgrund seiner Erfahrung, zum anderen aufgrund seiner Einstellung. Beides trägt er vorbildlich in die Mannschaft – jüngeren Spielern bietet er Orientierung, gerade in dieser schwierigen Phase der Saison.” Und auch im Training, so Keller, heize Heintz dank konstant starker Leitungen den Konkurrenzkampf an, zudem liefere er auch dann zuverlässig ab, wenn er gebraucht werde.

Für Heintz verlängert sich sein zweites FC-Engagement also, worüber sich der 30-Jährige sehr freut. Denn Köln sei bereits während seiner ersten Zeit zwischen 2015 und 2018 zu seiner “zweiten Heimat” geworden: “Meine beiden Kinder sind nach Spielen gegen den FC geboren. Ich liebe die Stadt, die Fans, den Verein – und die Wertschätzung, die ich hier bekomme, ist unvergleichbar.”

Insgesamt kam Heintz im FC-Dress bisher in der Bundesliga zu 104 Einsätzen (drei Tore), weitere werden also noch folgen. “Für einen Sportler ist es etwas ganz Besonderes, wenn man bei so einem geilen Verein nochmal zwei Jahre dranhängen kann. Darauf bin ich sehr stolz”, sagte der 30-Jährige.

Finkgräves Vertrag hat sich automatisch verlängert

Allerdings droht Heintz mit den Geißböcken nach der Saison 2017/18 der zweite Abstieg. Beim ersten Gang in die 2. Liga verließ Heintz die Domstadt und wechselte zum SC Freiburg. Sollte das Team von Trainer Timo Schultz in den verbleibenden Partien den Gang in das Unterhaus nicht mehr abwenden können, dürfte Heintz bleiben – selbst wenn der FC keine Angaben über die Ligaabhängigkeit des neuen Kontrakts machte.

Damit haben die Geißböcke in der Innenverteidigung bereits zwei Personalien abgehakt. Denn erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sich der Vertrag  von Max Finkgräve automatisch verlängert hat.