Schultz: “Ich höre immer nur Druck, Druck, Druck”

Der 1. FC Köln steht womöglich vor den beiden entscheidenden Wochen im Endspurt um den Klassenerhalt. Trainer Timo Schultz möchte dem vielen Druck auf sein Team Lockerheit entgegensetzen.

Lässt sich die gute Laune nicht verderben: FC-Coach Timo Schultz setzt auf Lockerheit.

Lässt sich die gute Laune nicht verderben: FC-Coach Timo Schultz setzt auf Lockerheit.

IMAGO/Beautiful Sports

Die Kölner spielen an den nächsten beiden Spieltagen gegen die direkten Konkurrenten Darmstadt (Samstag, 15.30 Uhr) und in Mainz (Sonntag, 28. April, 17.30 Uhr, jeweils LIVE! bei kicker). Entsprechend ist der Druck auf das Team in den wegweisenden Spielen enorm hoch.

“Ich höre immer nur Druck, Druck, Druck. Druck wegen Abstiegskampf, Druck wegen Favoritenrolle …”, sagte Coach Timo Schultz zur ungewohnten Situation, dass der FC gegen Schlusslicht Darmstadt ausnahmsweise mal in der Favoritenrolle in die Partie gehen wird.

“Ganz ehrlich, wir spielen am Wochenende ein Fußballspiel und kennen unsere Situation”, ergänzte er, “aber wir brauchen jetzt nicht immer noch mehr draufladen. Ein Stück Lockerheit und Vorfreude aufs Spiel dürfen wir uns auch nicht nehmen lassen”.

Ljubicic fällt aus

Klar gehe seine Mannschaft die letzten Partien allesamt wie Endspiele an und man werde alles dafür geben, am Samstag drei Punkte zu holen. “Danach schauen wir uns die Tabelle am Sonntag aufs Neue an. Dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus”, so zumindest die Hoffnung am Rhein. An Platz 17 wird sich unabhängig vom Ergebnis zunächst wenig ändern, allerdings könnte der Rückstand auf die Konkurrenz geschmolzen sein.

Saison 2023/24

Personell wird Schultz gegen die Lilien auf den kranken Dejan Ljubicic verzichten müssen. Für Sorgenfalten sorgt der Ausfall indes weniger. “Jacob Christensen hat ein gutes Startelf-Debüt hingelegt, er ist wieder mehr als nur eine Alternative. Eric Martel kann wieder spielen, Denis Huseinbasic auch, wir haben also noch genug Möglichkeiten auf der Sechs.”

Waldschmidt soll beginnen – Kaderplatz für Uth?

Im Sturm werde Luca Waldschmidt – zuletzt dreimal in Folge eingewechselt – beginnen, verriet Schultz am Donnerstag. Zudem könnte Mark Uth nach langer Verletzungspause zumindest in den Kader zurückkehren. “Mit Mark werde ich nochmal sprechen. Er war eine lange Zeit raus, aber er braucht nicht viel Anlaufzeit”, kommentierte Schultz die Personalie. “Der Ball gehört zu seinem Fuß. Er kann ein ganz entscheidendes Element sein, auch wenn die Kraft nur für ein paar Minuten reicht.”

Schultz: “Ich höre immer nur Druck, Druck, Druck”

Der 1. FC Köln steht womöglich vor den beiden entscheidenden Wochen im Endspurt um den Klassenerhalt. Trainer Timo Schultz möchte dem vielen Druck auf sein Team Lockerheit entgegensetzen.

Lässt sich die gute Laune nicht verderben: FC-Coach Timo Schultz setzt auf Lockerheit.

Lässt sich die gute Laune nicht verderben: FC-Coach Timo Schultz setzt auf Lockerheit.

IMAGO/Beautiful Sports

Die Kölner spielen an den nächsten beiden Spieltagen gegen die direkten Konkurrenten Darmstadt (Samstag, 15.30 Uhr) und in Mainz (Sonntag, 28. April, 17.30 Uhr, jeweils LIVE! bei kicker). Entsprechend ist der Druck auf das Team in den wegweisenden Spielen enorm hoch.

“Ich höre immer nur Druck, Druck, Druck. Druck wegen Abstiegskampf, Druck wegen Favoritenrolle …”, sagte Coach Timo Schultz zur ungewohnten Situation, dass der FC gegen Schlusslicht Darmstadt ausnahmsweise mal in der Favoritenrolle in die Partie gehen wird.

“Ganz ehrlich, wir spielen am Wochenende ein Fußballspiel und kennen unsere Situation”, ergänzte er, “aber wir brauchen jetzt nicht immer noch mehr draufladen. Ein Stück Lockerheit und Vorfreude aufs Spiel dürfen wir uns auch nicht nehmen lassen”.

Ljubicic fällt aus

Klar gehe seine Mannschaft die letzten Partien allesamt wie Endspiele an und man werde alles dafür geben, am Samstag drei Punkte zu holen. “Danach schauen wir uns die Tabelle am Sonntag aufs Neue an. Dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus”, so zumindest die Hoffnung am Rhein. An Platz 17 wird sich unabhängig vom Ergebnis zunächst wenig ändern, allerdings könnte der Rückstand auf die Konkurrenz geschmolzen sein.

Saison 2023/24

Personell wird Schultz gegen die Lilien auf den kranken Dejan Ljubicic verzichten müssen. Für Sorgenfalten sorgt der Ausfall indes weniger. “Jacob Christensen hat ein gutes Startelf-Debüt hingelegt, er ist wieder mehr als nur eine Alternative. Eric Martel kann wieder spielen, Denis Huseinbasic auch, wir haben also noch genug Möglichkeiten auf der Sechs.”

Waldschmidt soll beginnen – Kaderplatz für Uth?

Im Sturm werde Luca Waldschmidt – zuletzt dreimal in Folge eingewechselt – beginnen, verriet Schultz am Donnerstag. Zudem könnte Mark Uth nach langer Verletzungspause zumindest in den Kader zurückkehren. “Mit Mark werde ich nochmal sprechen. Er war eine lange Zeit raus, aber er braucht nicht viel Anlaufzeit”, kommentierte Schultz die Personalie. “Der Ball gehört zu seinem Fuß. Er kann ein ganz entscheidendes Element sein, auch wenn die Kraft nur für ein paar Minuten reicht.”

Schultz’ glückliches Händchen: Kölns Joker schlagen Bochum dramatisch

Der 1. FC Köln hat dank einer dramatischen Schlussphase einen immens wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Zwei Joker drehten die Partie in der Nachspielzeit und sorgten für Frust in Bochum.

Traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich: Steffen Tigges.

Traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich: Steffen Tigges.

Getty Images

Kölns Trainer Timo Schultz war mit seinem Effzeh zum Siegen verdammt, nahm nach dem 1:1 in Augsburg drei Änderungen in der Startelf vor: Finkgräfe, Martel und Maina ersetzten Paqarada, Huseinbasic und Alidou. Bochums Coach Thomas Letsch ließ gegenüber dem 2:2 gegen Darmstadt derweil nur zweimal rotieren, setzte aber auf einen Doppelsturm. Broschinski bekam neben Hofmann die Chance und verdrängte Antwi-Adjei, zudem startete Bero für Asano.

Den etwas besseren Start ins Spiel erwischte der Effzeh, Riemann musste den ersten Abschluss des Spiels parieren – Maina probierte es aus spitzem Winkel (13.). Kurz darauf wäre Bochums Schlussmann wohl chancenlos gewesen, Adamyan köpfte nach einer Flanke von Kainz knapp über die Latte (14.). Köln konnte die mutige Anfangsphase nicht in einen Treffer ummünzen, anschließend arbeitete sich Bochum in die Partie.

Bundesliga – 28. Spieltag

Der VfL kam immer wieder zu Standardsituationen, oft fehlte es diesen aber an Genauigkeit. In Minute 22 fand Stöger mit einer Ecke aber Losilla, dessen Volley verfehlte das linke Eck nur knapp. Das, und ein Kopfball von Masovic (31.), waren die einzige gefährliche Offensivaktionen der Gäste, die kurz vor Pausenpfiff beinahe in Rückstand gerieten – Bernardo fälschte Martels Schuss gerade noch ab (45.+1).

Der erste Durchgang war sehr umkämpft, endete torlos. Auch nach Wiederanpfiff gestaltete sich das Geschehen ausgeglichen, ehe Bochum eiskalt zuschlug: Stöger schickte Broschinski in die Tiefe, dessen Querpass verwertete Passlack am zweiten Pfosten zur Führung (53.). Köln wollte direkt antworten, doch Maina schoss aus 14 Metern knapp über die Latte (56.).

Dem Effzeh fiel das eigene Offensivspiel in der Folge aber weiter schwer, Bochum hatte selten Mühe, die Angriffe der Hausherren zu verteidigen. Erst mit den Einwechselungen von Alidou und Waldschmidt wurde Köln wieder gefährlich, Ersterer scheiterte mit einem abgefälschten Schuss am rechten Pfosten (69.).

Schultz wechselt den Sieg ein

Bochum, von Letsch mittlerweile sehr defensiv eingestellt, ließ dennoch wenig zu, hatte durch Losillas Kunstschuss sogar noch die Chance aufs 3:1 (83.). Kurz darauf wechselte Schultz Tigges sowie Schmitz ein – was sich als richtiger Schachzug erweisen sollte (84.). Köln glaubte bis zum Schluss an sich, Riemann musste einen Schuss von Waldschmidt über die Latte lenken (85.). In der ersten Minute der Nachspielzeit war Bochums Keeper dann aber machtlos, Kölns neunte Ecke führte zum Ausgleich – Tigges traf auf Vorarbeit von Kainz.

Doch damit noch nicht genug, der Effzeh warf weiter alles nach vorne – und drehte die Partie noch komplett auf die eigene Seite. Schmitz hatte vor dem Strafraum zu viel Platz, seine präzise Flanke verwertete Waldschmidt aus fünf Metern zum vielumjubelten Sieg (90.+2).

Bochum gab den sichergeglaubten Dreier dramatisch aus der Hand und befindet sich spätestens jetzt wieder mitten im Abstiegskampf. Auch, weil parallel Mainz 05 gegen Darmstadt mit 4:0 gewann. Am FSV bleibt Köln durch den Dreier dran, das rettende Ufer – Bochum – ist nur noch vier Punkte entfernt. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) muss der Effzeh jedoch zum FC Bayern. Bochum empfängt zur gleichen Zeit FCB-Bezwinger Heidenheim.

“Offensichtlich gut funktioniert”: Köln hofft auf den Zweiersturm

Beim 1:1 gegen den FC Augsburg stürmten erstmals in dieser Saison Sargis Adamyan und Davie Selke nebeneinander. Welchen Vorteil das haben kann, war beim Tor zu sehen, doch das Duo ist auf seine Mitspieler angewiesen.

Sofort wieder erfolgreich: Davie Selke erzielte gegen Augsburg sein sechstes Saisontor.

Sofort wieder erfolgreich: Davie Selke erzielte gegen Augsburg sein sechstes Saisontor.

picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Zwei Torschüsse reichten Davie Selke, um sich sofort zurückzumelden. An der Mittellinie hatte er gemeinsam mit Sargis Adamyan gelauert, war nach dem tollen, langen Zuspiel des ansonsten schwachen Kapitäns Florian Kainz in die Tiefe gestartet. Und hatte in der 38. Minute beim 1:1 in Augsburg tatsächlich wieder eingenetzt, nachdem der Armenier ihn vorbildlich bedient hatte. Ein Erfolgserlebnis nach elf Wochen: Zuvor hatte Selke zuletzt beim 1:1 gegen Heidenheim Anfang des Jahres in der Startelf gestanden – und auch in diesem Spiel getroffen.

Selke, das ist jedem in Köln klar, ist unersetzbar für den 1. FC Köln. “Wenn er fit ist, wird er auch spielen”, bestätigte FC-Trainer Timo Schultz am Sonntag nach dem Spiel. Selke hat den Torriecher und die Präsenz im Strafraum, die den Geißböcken so lange so schmerzlich gefehlt hatte. Nun hat der 29-Jährige bereits sechs Saisontore auf dem Konto.

Sinnlose Fragen, die trotzdem quälen

“Davie ist mit seiner Präsenz nicht nur in den 90 Minuten, sondern auch davor und danach in der Kabine, ein Spieler, den wir schwer ersetzen können”, lobt Schultz, und in dem Satz schwingt wohl neben Anerkennung für diese Rolle auch etwas das Gefühl mit, dass es besser wäre, Selke adäquater ersetzen zu können. Das aber gibt der Kader nicht her: Steffen Tigges und Florian Dietz etwa schafften es mal wieder nicht einmal in den Kader.

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“Er gewinnt viele Luftduelle und reibt sich in den Zweikämpfen immer auf. Davie versucht, vorne immer Druck auf den Ball zu bekommen”, zählt der Coach weitere Qualitäten seines Vorzeige-Angreifers auf. Die Frage danach, wie diese Spielzeit mit einem fitteren Selke verlaufen wäre ist, sinnlos, nagt aber wohl doch in so einigen Köpfen rund ums Geißbockheim.

Zu wenig Unterstützung aus dem Mittelfeld

Die Fußverletzung, die Selke zuletzt stoppte, ist jedenfalls auskuriert. “Er wollte viel früher runter”, berichtete Schultz über die Belastung im ersten Bundesliga-Startelfeinsatz seit Januar und betonte: “Ich hätte ihn am liebsten durchspielen lassen.” Denn gemeinsam mit Adamyan machte Selke einen guten Eindruck. Der Zweiersturm Selke/Adamyan macht derzeit die meiste Hoffnung: Weil Adamyan sich ebenso kämpferisch aufopfert, Vorstöße initiiert und auch Torgefahr erzeugt. Und, weil er in Selke nun einen Partner gefunden haben könnte, mit dem er das Ganze im Duett umsetzen kann.

“Das Zusammenspiel hat zumindest in einer Situation offensichtlich sehr gut funktioniert”, lobte auch Schultz in Anspielung auf den Ausgleichstreffer. Der Coach dürfte aber auch gesehen haben, dass die beiden Angreifer viel selbst anschieben mussten. Faride Alidou blieb wirkungslos nach vorn, Kainz trat nur mit dem vorletzten Pass beim Tor in Erscheinung. Und auch die Doppelsechs aus Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic schob viel zu wenige Angriffe an. Dabei sind beide eigentlich eher offensiv veranlagte und denkende Akteure.

Bei Waldschmidt wird Schultz unvernünftig

Drei Chancen kamen so für den 1. FC Köln zustande. Mal wieder zu wenig im Kampf um den Klassenerhalt. Selke und Adamyan werden die Unterstützung ihrer Hinterleute benötigen, wenn sie ihre Rolle als Hoffnungsträger erfüllen sollen. Luca Waldschmidt könnte da helfen: Der 27-Jährige stand sogar erstmals seit dem 0:2 kurz vor Weihnachten bei Union Berlin wieder auf Bundesligarasen. Er kam, als Selke völlig entkräftet seine Auswechslung erbeten hatte.

Die kommenden Kölner Aufgaben

“Manchmal muss man als Trainer Entscheidungen treffen, die unvernünftig sind”, gab Schultz zu. Er hatte wohl auf ein entscheidendes Tor gehofft und Waldschmidt reingeworfen, obwohl der nach seinem Wadenbeinbruch ebenfalls quälend lange gefehlt hatte. “Er war fast zehn Wochen raus und hat nicht eine Trainingswoche voll mitgemacht”, berichtete der Trainer, schilderte aber auch: “In den zehn Minuten auf dem Platz hat man gesehen, wieso ich ihn eingewechselt habe. Er ist ein absoluter Unterschiedsspieler für uns.”

Einer, der vorne für zusätzlichen Druck sorgen kann und soll. Ein Startelfeinsatz am kommenden Samstag gegen Bochum, wenn es für den 1. FC Köln um die letzte Chance auf den direkten Klassenerhalt geht, dürfte aber zu früh kommen. Oder doch nicht? “Luca ist deutlich vor dem Zeitplan”, deutete Schultz an, bekräftigte aber, “kein Risiko eingehen zu wollen”. Es gebe ja noch viele wichtige Spiele. Eines davon ist das gegen den VfL. Und Schultz sagte ja selbst: Manchmal treffen Fußballtrainer unvernünftige Entscheidungen …

Jim Decker

Schultz im Interview: “Auch Streich ging den Weg in die 2. Liga mit”

Mit dem 1. FC Köln steht Timo Schultz auf Platz 17 und stark unter Druck. Im Interview spricht er über Vorbilder, seine Zeit auf St. Pauli und in Basel – und erklärt seinen Plan für den Klassenerhalt.

Aus dem Trainingslager des 1. FC Köln in Algorfa (Spanien) berichtet Jim Decker

Gleich eine ganze Reihe von Interviews hat sich Trainer Timo Schultz am Mittwochabend vorgenommen. Gut gelaunt arbeitet der 46-Jährige einen Termin nach dem anderen ab. Danach verliert Schultz dann gemeinsam mit Co-Trainer André Pawlak ein Team-internes Padel-Turnier im Finale. Beim Gespräch an der Bar des La-Finca-Resorts ist auch zu sehen, welches Hintergrundfoto Schultz auf seinem Handy hat: Es ist der Kölner Dom.

Ihr Ex-Verein FC St. Pauli steht mit großem Vorsprung an der Spitze der 2. Liga. Denken Sie manchmal: Das hätte ich sein können, Herr Schultz?

Nein, gar nicht. Die Zeit als Spieler und dann als Trainer will ich nicht missen. Meine Familie wohnt immer noch in Hamburg. Natürlich ist der Verein ein besonderer Teil in meinem Herzen. Wir haben die Entwicklung damals gut angeschoben. Trotzdem haben wir uns irgendwann getrennt, weil wir dachten: Das ist das Beste. Und wenn man die Entwicklung seitdem sieht, war es das auch. Ich freue mich, wenn sie bald in der Bundesliga spielen. Und noch mehr, wenn wir dann aufeinandertreffen.

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War absehbar, dass Ihr damaliger Co-Trainer Fabian Hürzeler eine Mannschaft so formen kann?

Ich glaube, wir waren auch vorher sehr gut dabei, haben schon einmal ans Tor zur Bundesliga geklopft. Schon als ich Fabi dazu geholt habe, war klar, dass er ein sehr großes Trainertalent ist und mal selbst Cheftrainer werden wird. Wenn man die Mannschaft spielen sieht, wundert es mich nicht, dass er auf dem Zettel anderer Vereine steht. Ich freue mich aber, dass er erst mal dableibt und die Entwicklung weitergeht.

Wie war es, nach zweieinhalb Jahren in Hamburg plötzlich ohne Job dazustehen?

Ich habe eine Familie mit drei Kindern. Wenn man dann plötzlich am Wochenende frei hat, gibt es erst mal andere Themen, die vorher lange liegengeblieben sind. Bei mir geht dann aber auch schnell wieder das Kribbeln los: Ich möchte auf dem Trainingsplatz stehen und am Wochenende den Wettkampf haben. Ich habe die Zeit genutzt, um Energie zu tanken, sich andere Spiele anzuschauen und inspirieren zu lassen. Mir haben auch diese Phasen immer Spaß gemacht. Aber bislang hatte ich diese Phase ja erst zweimal und auch relativ kurz. Hoffen wir, dass das so bleibt.

Das muss sich in den Köpfen festsetzen: Wir müssen mehr Risiko eingehen.

Timo Schultz

“Relativ kurz” ist ein gutes Stichwort: Waren die knapp drei Monate beim FC Basel im vergangenen Sommer ein Fehler?

Auf keinen Fall. Ich war am richtigen Ort, aber zur falschen Zeit. Mit der hohen Fluktuation im Kader war es schwer, etwas zu entwickeln. Beide Seiten haben einfach schnell gemerkt, dass es nicht passt. Dass es in zwei Jahren acht Trainer gab, sagt über die Gesamtkonstellation einiges aus. Ich würde mich freuen, wenn sie es wieder in die obere Tabellenhälfte schaffen und international spielen (derzeit ist Basel 10. von 12. Teams, Anm. d. Red.). Das ist eine Episode, die ich nicht missen möchte – auch wenn sie sehr kurz war.

Kurze Episode: Beim FC Basel stand Timo Schultz nur 90 Tage an der Seitenlinie.

Kurze Episode: Beim FC Basel stand Timo Schultz nur 90 Tage an der Seitenlinie.
IMAGO/Pius Koller

Fürchteten Sie einen Knick in der Karriere?

Als Trainer sollte man sich nicht zu sehr damit beschäftigen, was sein könnte. Mir macht das Trainerdasein Spaß. Für mich sind Sachen wie der Etat, der Kader oder der Wettbewerb, in dem wir spielen, gar nicht das Wichtigste. Meine Arbeit kann auch in einer U 19 viel Spaß machen. Entscheidend ist, dass man die Jungs entwickeln kann und man die nächsten Schritte mit dem Verein gehen kann. Und das ist alles beim 1. FC Köln gegeben.

Stichwort Zenit: Was machen Sie denn mit Profis, die es offensichtlich besser können, aber im Formloch stecken?

Nur wenige bei uns können aufgrund ihres Alters oder ihrer Karriere sagen, dass sie den besten Teil schon hinter sich haben. Im Kader steckt noch einiges an Potenzial. Das müssen wir aktivieren.

Was tun Sie konkret?

Training, Gespräche, Analysen. In unserer Situation geht es vor allem darum, Vertrauen auszusprechen und Lösungen für konkrete Probleme auf dem Platz anzubieten. Braucht jemand Zuspruch oder doch vielleicht eine klare Ansage? Für uns geht es darum, wieder mit mehr Selbstbewusstsein auf dem Platz zu stehen. Aber auch das kann man sich erarbeiten. Dann werden wir in der Lage sein, unsere Spiele zu gewinnen. Unentschieden wie zuletzt werden uns nicht mehr vorwärtsbringen. Wir müssen Spiele gewinnen. Das muss sich in den Köpfen festsetzen: Wir müssen mehr Risiko eingehen.

Sie waren selbst Profi. An welchen Trainern orientieren Sie sich?

Meine erfolgreichste Zeit bei St. Pauli hatte ich unter Holger Stanislawski. Der hat es geschafft, jedem Spieler auf einer persönlichen Ebene Wertschätzung entgegenzubringen. Das sollte die Grundlage des Zusammenarbeitens sein. Auf der anderen Seite geht es um das Arbeitsethos: Wie ist zu trainieren, wie zu spielen? Da haben wir in Köln eine sehr dankbare Gruppe. Eine, die in jedem Training Vollgas gibt. Wenn man die Laufdaten sieht, gibt es wenige Teams, die mehr investieren als der 1. FC Köln. Das ist eine sehr gute Grundlage.

Darüber hinaus wissen wir, dass wir in der Offensive durchschlagskräftiger werden müssen. Und nicht nur weil Davie Selke und Luca Waldschmidt zurückkehren, sondern auch Sargis Adamyan im Aufwind ist, haben wir für den Rest der Saison hoffentlich mehr Durchschlagskraft in der letzten Linie. Da sind aber alle in die Pflicht, die Jungs in die entsprechende Position zu bringen. Auch ich verbiete keinen Verteidiger, mal eine Ecke einzuköpfen. Dass wir so wenige Tore haben, ist kein Stürmerproblem, sondern eines der gesamten Mannschaft.

Timo Schultz, Holger Stanislawski und Carsten Rothenbach jubeln Mitte Januar 2007 über den Aufstieg aus der damals drittklassigen Regionalliga Nord in die 2. Liga.

Timo Schultz, Holger Stanislawski und Carsten Rothenbach (von links) jubeln Mitte Januar 2007 über den Aufstieg aus der damals drittklassigen Regionalliga Nord in die 2. Liga.
imago images

Sie sprachen über Adamyan: Was ist passiert, dass er in dieser Saison vom Tribünenspieler zum Hoffnungsträger wurde?

Spieler sind immer selbst für ihr Schicksal verantwortlich. Sie denken zwar oft, dass ein Trainer sie mag oder nicht, aber wir stellen immer die auf, mit denen wir die höchste Wahrscheinlichkeit haben zu gewinnen. Sargis war verletzt, als ich kam, und hat sich nach seiner Rückkehr von Woche zu Woche gesteigert. Er hat im jeder Einheit Torgefahr ausgestrahlt, war spielstark und unangenehm gegen den Ball. Das kann ein gutes Vorbild für andere sein, die gerade hinten dran sind, wie etwa Steffen Tigges und Florian Dietz. Ich wäre ja schön blöd, als Trainer jemanden außen vor zu lassen, der Tore schießt. Sargis hat es vorgemacht und jeder ist eingeladen, es genauso zu machen.

Was fehlt Tigges und Dietz?

Beide sind in den vergangenen Wochen im Training mehr ins Rollen gekommen. Beide haben ihre Qualitäten, Flo Dietz vor allem auch in der gegnerischen Box. Wir wussten aber auch, dass wir in der Phase vor der Länderspielpause gegen sehr viele gute Mannschaften spielen. Da geht es mehr darum, zu verteidigen und gegen den Ball mehr Meter absolvieren zu müssen. Da liegt sicherlich nicht das Kerngebiet der beiden. Aber beide werden noch extrem wichtig werden, und wenn es nur eine entscheidende Aktion ist.

Wer in Müngersdorf auflaufen darf, dem hängen drei, vier andere im Nacken.

Kölns Trainer Timo Schultz über den Konkurrenzkampf in der Offensive

Nach der Pause stehen Ihnen elf Spieler für vier Positionen in der Offensive zur Verfügung. Das klingt nach unpopulären Entscheidungen …

Die Situation habe ich liebend gern. Das bedeutet Konkurrenzkampf und der belebt das Geschäft. Und selbst wer nicht dabei ist, kann dann in der U 21 Tore schießen und so auf sich aufmerksam machen. Wer in Müngersdorf auflaufen darf, dem hängen drei, vier andere im Nacken.

Sport-Geschäftsführer Christian Keller kritisierte zuletzt die vielen individuellen Fehler des Teams, betonte aber, das liege nicht an der Qualität. Ist das aber nicht dasselbe?

Wenn Fehler gemacht werden, ist ein anderer da, das auszubügeln. Das haben wir in entscheidenden Situationen leider nicht immer geschafft. Jetzt müssen wir aber auch mal die Kirche im Dorf lassen: Wir haben gegen eine richtig gute Leipziger Mannschaft gespielt, und das war das einzige Spiel, seitdem ich hier bin, in dem wir verdient verloren haben. Hinter so was muss ich einen Haken machen. In allen anderen Spielen waren wir auf Augenhöhe, aber auch nicht mehr. Das wird uns für den Rest der Saison nicht reichen. Wir müssen besser sein. Dafür werden wir offensiver und vielleicht auch offensiver und früher wechseln.

Die kommenden Kölner Aufgaben

Können Sie gut leiden?

Ich arbeite gern in diesem Job. Aber ich weiß, dass damit auch negative Erlebnisse verbunden sind. Natürlich fällt mir ein Montagmorgen leichter, wenn wir am Samstag gewonnen haben. Das darf meine tägliche Arbeit aber nicht beeinflussen.

Vereine wie Freiburg haben das perfektioniert, deren Zeithorizont ist gefühlt auf Jahre ausgelegt und nicht auf Tage. Ist das ein Vorbild?

Kontinuität ist im Fußball ein Gut, dass sich die Wenigsten leisten können. Alle wollen so sein wie der SC Freiburg, aber fast niemand verhält sich so. Das hat aber gute Gründe. Wir sind als 1. FC Köln gerade nicht in der Lage, die nächsten drei bis fünf Jahre zu planen. Trotzdem sollte man im Hintergrund alle Szenarien durchdenken und das wird auch getan. Für mich als Trainer liegt der Fokus aber auf den nächsten drei bis fünf Wochen. Denn wir brauchen jetzt Leistung und Punkte.

Spieler, die nach Freiburg gingen, wussten: Entweder ich mache es, wie Herr Streich es möchte, oder ich gehe wieder weg.

Timo Schultz

Ihr Vertrag endet im Sommer, sollte Köln absteigen. Können Sie sich vorstellen, trotzdem mit in die 2. Liga zu gehen?

Trainer haben immer das Ziel, etwas aufzubauen. Das würde beim FC total gut passen, weil die Mannschaft auf der einen Seite schon zusammengewachsen ist und auf der anderen Seite Spieler da sind, die sich mit dem Klub identifizieren und entwickeln werden. Unabhängig von der Liga kann ich mir vorstellen, weit über den Sommer hinaus hier tätig zu sein. Ich habe vor, länger hier zu sein.

Die Ära Christian Streich endet dagegen im Sommer definitiv. Was macht das mit Ihnen?

Er ist für mich ein absolutes Vorbild. Spieler, die nach Freiburg gingen, wussten: Entweder ich mache es, wie Herr Streich es möchte, oder ich gehe wieder weg. Da kam niemand auf die Idee, beim Präsidenten anzurufen oder den Berater zum Sportlichen Leiter zu schicken. Das hat er sich durch überragende Arbeit aufgebaut. Eine ähnliche Ära habe ich mit Thomas Schaaf in Bremen erlebt. Das sind besondere Persönlichkeiten. Und auch Streich ging den Weg in die 2. Liga mit. Es zeichnet einen Verein aus, solche Phasen so zu überstehen. Das ist eine Geschichte, die eigentlich im Fußball heute undenkbar geworden ist. Ich bin gespannt, ob das an einem Standort wie Köln auch so möglich wäre wie in Freiburg …

Fehlt dieses Vertrauen den Trainern gegenüber?

Das Geschäft hat sich verändert. Die durchschnittliche Verweildauer bei Klubs liegt inzwischen bei eineinhalb, nicht einmal zwei Jahren. Alles ist schnelllebig geworden, aber das ist nun mal so. Obwohl alle eigentlich wissen, dass es anders erfolgsversprechender wäre. Als Trainer weißt du: Viel Zeit habe ich nicht.

Was unterscheidet den 1. FC Köln nach der Länderspielpause von dem davor?

Wir wissen nicht, ob zwei Siege reichen oder wir es mit fünf Siegen trotzdem nicht schaffen. Wir können nur uns beeinflussen und haben noch acht Möglichkeiten dafür. Die Personallage wird deutlich anders sein, aber auch die Herangehensweise, indem wir versuchen, noch mutiger und offensiver aufzutreten.

Letzte Frage: Wie viel Lust haben Sie darauf, in der Relegation auf Steffen Baumgart und den HSV zu treffen?

Nehme ich!

Auch Selke setzt aus – Finkgräfe reist ab

In Südspanien will sich der 1. FC Köln eigentlich auf den Saisonendspurt bestmöglich vorbereiten. Doch die Personalsorgen nehmen kein Ende.

Kölner Sorgenkinder: Davie Selke (li.) und Max Finkgräfe.

Kölner Sorgenkinder: Davie Selke (li.) und Max Finkgräfe.

IMAGO/Nico Herbertz

Aus dem Trainingslager des 1. FC Köln in Algorfa (Spanien) berichtet Jim Decker

Es hatte sich bereits abgezeichnet, am Mittwochmorgen gab es Gewissheit: Mit Max Finkgräfe muss sich der 1. FC Köln um den nächsten Spieler Sorgen machen. Der 19-Jährige hatte im Trainingslager in Algorfa keine Trainingseinheit absolvieren können, weil ihn Rückenbeschwerden plagen. Nun reist Finkgräfe aus Spanien zurück nach Köln, um sich dort weitergehend untersuchen zu lassen.

Ebenfalls nicht mit auf dem Platz war Davie Selke: Der verletzungsgeplagte Mittelstürmer sei leicht erkältet, teilte der Verein mit. Linton Maina und Dejan Ljubicic, die zuvor krank gewesen waren, arbeiteten erstmals wieder individuell.

Applaus für Waldschmidt

Die Verletzungssorgen der Kölner reißen damit nicht ab, dabei wollte Trainer Timo Schultz eigentlich mit einer eingeschworenen Gemeinschaft an der Trendwende für den Klassenerhalt arbeiten. Immerhin gab es auch hoffnungsvolle Nachrichten zu vermelden: Luca Waldschmidt mischte wieder voll mit und wurde von seinen Kollegen mit Applaus empfangen. Auch Kapitän Florian Kainz, der wegen der Geburt seines Kindes nachgereist war, konnte wieder vollständig mitmischen.

Beim Testspiel zum Abschluss des Trainingslagers am Freitag (16.30 Uhr) gegen den isländischen Klub Breidablik Kopavogur dürfte Schultz allerdings trotzdem eine etwas andere Elf aufbieten als die, auf die er beim ersten Spiel nach der Länderspielpause am Ostersonntag gegen den FC Augsburg setzen will.

Köln sorgt sich um Talent Finkgräfe

Hinten links in der Viererkette des 1. FC Köln gehört der 19-Jährige inzwischen zu den Säulen des Teams, doch nun droht Max Finkgräfe auszufallen. Ihn plagen Rückenprobleme. Bislang konnte er noch keine Einheit absolvieren.

Schlägt sich mit Rückenproblemen herum: Kölns Talent Max Finkgräfe.

Schlägt sich mit Rückenproblemen herum: Kölns Talent Max Finkgräfe.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Aus dem Trainingslager des 1. FC Köln in Algorfa/Spanien berichtet Jim Decker

Auch am Dienstag war er nicht dabei. Während seine Teamkollegen auf dem Trainingsplatz im La-Finca-Resort etwa 40 Kilometer südlich von Alicante Flankensituationen einübten, blieb Max Finkgräfe außen vor. Rückenprobleme verhindern das Mitwirken des Youngsters, der sich im Verlauf der vergangenen Monate den Stammplatz als Linksverteidiger gesichert und zuletzt beim 1:5 gegen RB Leipzig sogar als Mittelfeldspieler mitgemischt hat.

Finkgräfes Fehlen begründet FC-Trainer Timo Schultz mit “Belastungssteuerung”, und in der Tat spulte sein Talent in den vergangenen Wochen ein beachtliches Pensum ab. Allerdings hatte Finkgräfe vor rund einem Jahr bereits ähnliche Probleme am Rücken gehabt haben. Ob es sich dabei um eine ähnliche Problematik handelt, ist aber unklar – und ebenso, ob Finkgräfe in Algorfa bleiben kann oder vorzeitig abreisen muss und sich weitergehend untersuchen lässt.

Ein möglicher Ausfall würde das Team hart treffen. Finkgräfe gehört mit einem kicker-Notenschnitt von 3,39 zu den konstantesten und besten Geißböcken des Vorletzten. Beim Debakel gegen RB half er auf der offensiveren Flügelposition aus, weil Linton Maina und Dejan Ljubicic krank fehlten. Sein Vertreter Leart Paqarada konnte Finkgräfe aber nicht gleichwertig ersetzen.

Florian Kainz wird dagegen nach der Geburt seines Kindes am Mittwoch wieder ins Training einsteigen. Der Kapitän kam am Dienstagnachmittag in Algorfa an. Auch Maina und Ljubicic sollen im Laufe der Woche wieder einsteigen. Dann hätte Trainer Timo Schultz bis auf Finkgräfe, Marvin Schwäbe, der ebenfalls Vater wird, Mark Uth, der nach seiner Innenbandzerrung noch Zeit braucht und Luca Waldschmidt, der nach seinem Wadenbeinbruch erst wieder teilweise mitmachen kann, wieder alle Spieler zu Verfügung.

Köln sorgt sich um Talent Finkgräfe

Hinten links in der Viererkette des 1. FC Köln gehört der 19-Jährige inzwischen zu den Säulen des Teams, doch nun droht Max Finkgräfe auszufallen. Ihn plagen Rückenprobleme. Bislang konnte er noch keine Einheit absolvieren.

Schlägt sich mit Rückenproblemen herum: Kölns Talent Max Finkgräfe.

Schlägt sich mit Rückenproblemen herum: Kölns Talent Max Finkgräfe.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Aus dem Trainingslager des 1. FC Köln in Algorfa/Spanien berichtet Jim Decker

Auch am Dienstag war er nicht dabei. Während seine Teamkollegen auf dem Trainingsplatz im La-Finca-Resort etwa 40 Kilometer südlich von Alicante Flankensituationen einübten, blieb Max Finkgräfe außen vor. Rückenprobleme verhindern das Mitwirken des Youngsters, der sich im Verlauf der vergangenen Monate den Stammplatz als Linksverteidiger gesichert und zuletzt beim 1:5 gegen RB Leipzig sogar als Mittelfeldspieler mitgemischt hat.

Finkgräfes Fehlen begründet FC-Trainer Timo Schultz mit “Belastungssteuerung”, und in der Tat spulte sein Talent in den vergangenen Wochen ein beachtliches Pensum ab. Allerdings hatte Finkgräfe vor rund einem Jahr bereits ähnliche Probleme am Rücken gehabt haben. Ob es sich dabei um eine ähnliche Problematik handelt, ist aber unklar – und ebenso, ob Finkgräfe in Algorfa bleiben kann oder vorzeitig abreisen muss und sich weitergehend untersuchen lässt.

Ein möglicher Ausfall würde das Team hart treffen. Finkgräfe gehört mit einem kicker-Notenschnitt von 3,39 zu den konstantesten und besten Geißböcken des Vorletzten. Beim Debakel gegen RB half er auf der offensiveren Flügelposition aus, weil Linton Maina und Dejan Ljubicic krank fehlten. Sein Vertreter Leart Paqarada konnte Finkgräfe aber nicht gleichwertig ersetzen.

Florian Kainz wird dagegen nach der Geburt seines Kindes am Mittwoch wieder ins Training einsteigen. Der Kapitän kam am Dienstagnachmittag in Algorfa an. Auch Maina und Ljubicic sollen im Laufe der Woche wieder einsteigen. Dann hätte Trainer Timo Schultz bis auf Finkgräfe, Marvin Schwäbe, der ebenfalls Vater wird, Mark Uth, der nach seiner Innenbandzerrung noch Zeit braucht und Luca Waldschmidt, der nach seinem Wadenbeinbruch erst wieder teilweise mitmachen kann, wieder alle Spieler zu Verfügung.

FC-Lazarett lichtet sich: Auch Waldschmidt trainiert wieder

Die Kölner brauchen im Abstiegskampf im Idealfall alle Mann. Und in Sachen Personal entspannt sich die Lage, denn mit Luca Waldschmidt hat der nächste Verletzte das Training wieder aufgenommen.

Steht wieder auf dem Trainingsplatz: Kölns Offensivmann Luca Waldschmidt.

Steht wieder auf dem Trainingsplatz: Kölns Offensivmann Luca Waldschmidt.

IMAGO/Herbert Bucco

Mitte Januar hatte sich Luca Waldschmidt (27) im Training verletzt, kurz später stellte sich die bittere Diagnose heraus, dass er sich das Wadenbein angebrochen hatte. Der Offensivmann war in den folgenden Wochen auf Krücken unterwegs und musste logischerweise länger pausieren.

Aber nun gibt es gute Nachrichten für die Kölner, denn Waldschmidt hat am Dienstag das Training wieder aufgenommen. Erstmal nur individuell, aber natürlich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Comeback. In den nächsten Wochen soll der ehemalige Wolfsburger und Freiburger Schritt für Schritt an das Mannschaftstraining herangeführt werden.

Für Trainer Timo Schultz wäre Waldschmidt eine weitere wichtige Option im Angriff. Mit Davie Selke kehrte kürzlich bereits ein Hoffnungsträger für die Offensive zurück. Speziell im vorderen Bereich zwickt nämlich der Schuh beim aktuellen 16. der Bundesliga. Die Rheinländer haben in 25 Spielen nur magere 19 Treffer erzählt – zu wenig für den Klassenerhalt.

Der Effzeh hat aktuell zwei Punkte Vorsprung auf den 17. aus Mainz und sieben Zähler Rückstand auf das rettende Ufer und Rang 15, den im Moment der VfL Bochum bekleidet. Waldschmidt, der in dieser Saison in 15 Spielen zwei Tore erzielte und einen Treffer vorbereitete, kann also im Normalfall in dieser Saison noch eingreifen. Ein Einsatz am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Heimspiel gegen RB Leipzig kommt aber natürlich noch zu früh für den Rückkehrer.