Rangnick, Nagelsmann, de Zerbi – diese Namen werden jetzt diskutiert

Rangnick, Nagelsmann, de Zerbi – diese Namen werden jetzt diskutiert

Die Niederlage gegen Borussia Dortmund interessiert in München kaum noch jemanden, wenngleich sie schmerzt und das Selbstverständnis des Rekordmeisters kränkt. Priorität aber hat derzeit ein anderes Thema: die Trainersuche. Insbesondere nach der Entscheidung von Xabi Alonso, weiterhin Trainer von Bayer Leverkusen zu bleiben. Womit sich Plan A der FCB-Bosse erledigt hat.

Zwei der vielen Kandidaten beim FC Bayern München: Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann (re.), der aktuelle Bundestrainer und mögliche Rückkeher auf die Bank.

Zwei der vielen Kandidaten beim FC Bayern München: Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann (re.), der aktuelle Bundestrainer und mögliche Rückkeher auf die Bank.

IMAGO/MIS

Ein Kandidat für die Thomas-Tuchel-Nachfolge im Sommer beim FC Bayern, wie der kicker bereits vergangene Woche berichtet hat, ist Ralf Rangnick (65). Der aktuelle Nationaltrainer Österreichs gefällt der Münchner Führungsetage. Weil er Erfolge, wenngleich nur den DFB-Pokal 2011 als Titel, nachweisen kann; weil er Deutsch spricht; und weil er als Trainer den eingeleiteten Umbruch sicherlich kompromisslos, aber im Sinne des Vereins durchziehen würde.

Roberto de Zerbi (44) von Brighton & Hove Albion – zuletzt auch vom als Liverpool-Coach scheidenden Jürgen Klopp in den höchsten Tönen gelobt – wird ebenfalls genau beobachtet, der Kontakt zu ihm ist hergestellt worden. Er gilt als “sehr spannender Trainer”, wie es in der Klubspitze heißt, allerdings gibt es Zweifel aufgrund der sprachlichen Barriere.

Wie auch bei Zinedine Zidane (51), der generell kein großes Thema ist an der Säbener Straße, und bei Unai Emery (52). Letzterer hatte die Münchner 2022 mit Villarreal aus dem Viertelfinale der Champions League gekegelt; sein Wirken bei Arsenal, Sevilla oder auch jetzt Aston Villa wurde längst registriert und sein Name diskutiert. Genauso wie eine potenzielle Rückholaktion von Hansi Flick (59), der sich ein erneutes Engagement beim FC Bayern grundsätzlich vorstellen könnte, aber nicht zu den Top-Kandidaten zählt.

Zu diesen, so heißt es im Führungskreis, gehört nun Bundestrainer Julian Nagelsmann (36), der sich das 0:2 zwischen Bayern und Dortmund, für so manchen Branchen-Insider unerklärlich, hatte entgehen lassen. Sportvorstand Max Eberl und Ehrenpräsident Uli Hoeneß sind von dieser Idee nicht abgeneigt, sie findet aber nicht überall Anklang beim FC Bayern. Schließlich gab es zahlreiche Gründe für sein Scheitern – insbesondere neben dem Platz. Ob er tatsächlich aus seinen Fehlern gelernt hat, lautet eine der Fragen, die sich Verantwortliche und auch einige Spieler stellen – darunter Nationalspieler, die ihn zuletzt beim DFB erlebt hatten.

Außenseiterchancen für ten Hag

Der Name Nagelsmann jedenfalls wird an der Geschäftsstelle heiß diskutiert, die Meinungen über ihn gehen dabei weit auseinander. Gewiss wäre es eine spektakuläre Aktion, jedoch geprägt von wenig Inspiration und Überzeugung. Zumal die Probleme von damals ausgeblendet werden. Das wiederum hieße nicht mehr und nicht weniger, als dass die Trainersuche auf dem Prinzip Hoffnung beruhen würde.

Weitere potenzielle Tuchel-Nachfolger wie José Mourinho (61), Antonio Conte (54) und Massimiliano Allegri (56) wurden schnell aussortiert. Lediglich Eric ten Hag (54), dem aktuellen Trainer von Manchester United, werden noch Außenseiterchancen zugestanden. Weil er den FC Bayern kennt, die zweite Mannschaft von 2013 bis 2015 gecoacht und zudem bei Ajax Amsterdam mit klasse Fußball überzeugt hatte.

Georg Holzner